Hoheneich

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Hoheneich
Urkundlich wird Hoheneich erstmals im Jahr 1275 erwähnt, schon 1338 scheint
Hoheneich bereits in einem Pfarrverzeichnis auf.
Das Wunder von Hoheneich
Eine zentrale Rolle nimmt im Wallfahrtsort Hoheneich jedoch das Wunder der
Bekehrung des Grafen Kollonitsch im Jahre 1621 ein. Eindrucksvoll wird die
Geschichte an einer, in der Kirche angebrachten Urkunde erzählt:
“Die hiesige Pfarrkirche war schon seit vielen Jahren her als Wallfahrtsort bekannt,
und von der Nähe als auch aus der Ferne strömte das gläubige Volk herbei, um hier
ihre Andacht zu verrichten und von Gott durch die Fürbitte der seligen Jungfrau und
Mutter Gottes Maria Hilfe sowohl in geistlichen als auch leiblichen Nöten zu erflehen.
Besonders zahlreich besucht wurde dieses Gnadenhaus alljährlich am Feiertage
Maria Geburt, der 8. September. 1621 war es daher, wo der Herr des Himmels und
der Erde durch ein auffallendes Wunder zeigte, wie angenehm und wohlgefällig Ihm
dergleichen Wallfahrten sind, wenn sie im Geiste der Buße und mit Andacht
unternommen werden. Die Lutheraner waren von jeher abgesagte Feinde dieser
Andachten. Daher geschah es, dass die lutherischen Bastoren den Herren Grafen
von Kollonitsch dahin zu bereden suchten, dass er den Tag zuvor, als die
Prozessionen ankamen, alle Türen dieses Gotteshauses aufs sorgfältigste
versperren und innwendig durch eine aufgeführte Mauer aufs Beste befestigen ließ
und die Arbeiter genötigt waren, bei denen Kirchenfenstern heraus zu steigen.
Am anderen Tage wollten nun genannter Herr Graf und seine Bastoren sehen, was
die Katholischen tun werden, wenn sie alle Eingänge zu die Kirche verschlossen
finden werden; sie versteckten sich daher hinter dem kleinen St. Anna-Kirchlein, das
der Wallfahrtskirche gerade gegenüberlag. Als nun die Wallfahrer in der schönsten
Ordnung und mit der größten Andacht bei diesem Gnadenhause, unwissend von alle
dem, was geschehen war, anlangten und die Kirchentüre mit dem Fähnlein so ein
Knab getragen nur angerührt wurde - STEHET STILL UND SEHET DAS GROSSE
WUNDER, DAS DER HERR HEUTE WIRKEN WIRD (Exodus 14) - hat sich nicht nur
allein die so gut verschlossene Türe geöffnet, sondern ist auch die hinter derselben
aufgeführte Mauer zusammengestürzt.
Triumphierend zog dies gläubige Volk in dieses Gotteshaus ein, preisend und
lobsingend dem Herrn. In diesem Ereignisse erkannte der Herr Graf die Hand des
Allerhöchsten - erkannte es als übernatürlich als offenbares Wunder - von seinen
Bastoren wurde es aber als ein Werk des Teufels ausgeschrien. Dieses wunderbare
Ereignis aber machte einen solchen Eindruck auf ihn, dass er augenblicklich seine
Bastoren verabschiedete, sich in das Stift Zwettl begab, um sich daselbst in dem
katholischen Glauben gehörig unterrichten zu lassen; und ging in Kürze danach samt
seinen sämtlichen Untertanen von dem lutherischen zu dem wahren und allein
seligmachenden Glauben über.
Dem dreieinigen Gott, Vater, Sohn und heiliger Geist sei ewig Lob und Dank, wie
auch der seligen Jungfrau Maria, durch deren Fürbitte solche Gnad den Menschen
ist zu Teil geworden. Amen."
Diesem Wunder wird auch heute noch jedes Jahr am ersten Sonntag nach dem 8.
September gedacht. Am sogenannten "Großen Wallfahrtstag" ist in Hoheneich ein
Festtag, der mit einer speziellen Wallfahrermesse und einem Festgottesdienst
begangen wird. Auch ein großer Markt darf an diesem Tag nicht fehlen.
In der Kirche selbst zeugt noch heute jene Türe, die damals, 1621 so wundersam
geöffnet wurde, von der großen Gnadentat, die Hoheneich zuteil wurde.
Die Kirche selbst wurde 1776 bis 1784 neu erbaut und erstrahlt heute in barockem
Glanz. Der Bau ist 34 Meter lang, 18 Meter breit und 16 Meter hoch. Die Turmhöhe
beträgt 44 Meter.
An manchen Tagen (besonders am großen Wallfahrtstag im September) kommen
Wallfahrer von nah und fern, um Schutz, Trost und Freude bei der Gottesmutter
Maria zu finden.
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