Cosi fan tutte

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COSÌ FAN TUTTE
Wolfgang Amadeus Mozart
Uraufführung: Wien 1790; Libretto: Lorenzo da Ponte
Fiordiligi, vornehme Dame – Sopran; Dorabella, vornehme Dame – Sopran; Ferrando, Offizier –
Tenor; Guglielmo, Offizier – Bariton; Don Alfonso, ein alter Philosoph – Bass; Despina,
Kammermädchen – Sopran.
Neapel, Mitte des 18. Jahrhunderts
1. Akt: In einem Kaffeehaus diskutieren die beiden frisch verlobten Offiziere Ferrando und Guglielmo
mit Alfonso, einem Philosophen, der die Weiber als durchweg untreu bezeichnet und die beiden zu
einer Wette um 100 Zechinen herausfordert. Er will beweisen, dass die Treue ihrer Verlobten ins
Wanken gebracht werden kann. Die Offiziere sind einverstanden und wollen sich
vereinbarungsgemäss einen Tag lang allen Anordnungen des Alten fügen.
In einem Garten vor ihrem Haus träumen die Schwestern Fiordiligi und Dorabella von ihren Verlobten,
den beiden Offizieren. Alfonso eilt in gespielter Aufregung herbei und bringt die Nachricht, der Befehl
des Königs rufe die beiden Freunde zu den Waffen. Ferrando und Guglielmo erscheinen selbst und
nehmen bewegt Abschied. Alfonso freut sich, dass ihm der Beginn der Komödie gelungen ist. Im
Salon ihres Hauses klagen die Schwestern der Zofe Despina ihr Leid; diese aber erzählt ihre eigenen,
weniger moralischen Anschauungen (Arie „In uomini, in soldati“ / „Beim Männervolk, bei Soldaten“),
worauf die tugendhaften Bräute empört das Zimmer verlassen. Alfonso kommt und weiht Despina in
seine Pläne ein.
Ferrando und Guglielmo erscheinen als vollbärtige reiche Albaner, die den neugierig
zurückkehrenden Schwestern zunächst in recht eindeutiger Weise Anträge machen, aber damit
natürlich keinen Erfolg haben. Nun stellt Alfonso, der nach dem klärenden Gespräch mit Despina das
Zimmer verlassen hat, bei seinem Wiedererscheinen mit gespieltem Erstaunen fest, dass die Herren
alte Bekannte seien, weshalb die Schwestern nun gezwungen sind, sich mit ihrer Anwesenheit
abzufinden.
Fiordiligi erklärt dennoch grossartig, ihr Herz sei so fest „wie ein Felsen“ und sie werde dem Verlobten
treu bleiben. Guglielmo preist in humorvoller Rede seine eigenen körperlichen Vorzüge und auch die
des Freundes (Arie „Non siate ritrosi, occhietti vezzosi“ / „Oh seid nicht so spröde“). Stolz verlassen
die Schwestern daraufhin den Raum. Schon glauben die Offiziere ihre Wette gewonnen, doch Alfonso
spekuliert darauf, dass er noch Zeit bis zum nächsten Tag hat. Die „Albaner“ geben nun vor, aus
unglücklicher Liebe Gift genommen zu haben. In grässlichen Zuckungen wälzen sie sich auf dem
Boden; die Mädchen wagen kaum sich den vermeintlich Sterbenden zu nähern, doch jede Regung
des Mitgefühls wird von den beiden Offizieren natürlich mit Missbehagen aufgenommen.
Vereinbarungsgemäss erscheint Despina als Arzt verkleidet. Da sie einen Schüler des berühmten
Magnetiseurs Doktor Mesmer (Mozarts Freund und Gönner) spielt, streicht sie mit einem riesigen
Magneten über die Leiber der Vergifteten, was sogleich eine gewisse Besserung bewirkt. Die
Mädchen müssen die Köpfe der Patienten halten. Die von Alfonso und dem seltsamen Arzt
empfohlene Nachbehandlung in Gestalt eines Kusses, findet bei ihnen jedoch wenig Anklang.
2. Akt: Im Schlafzimmer der Schwestern gibt Despina, welche für die ihr zugedachte Rolle bestens
geeignet erscheint, ihren Herrinnen praktische Ratschläge für ihr Liebesleben, wobei sie meint, schon
mit 15 Jahren müsse ein Mädchen es verstehen, mit allen Männern fertig zu werden (Arie „Una donna
a quindici anni“ / „Schon ein Mädchen von fünfzehn Jahren“). Sie verlässt das Zimmer. Nun stellt sich
im Gespräch der Schwestern heraus, dass jede schon einen der beiden fremden Anbeter bevorzugt.
Dorabella hat sich für den Albaner entschieden, der in Wahrheit der verkleidete Guglielmo ist, also der
Verlobte Fiordiligis, deren Wahl auf ihren eigentlichen künftigen Schwager Ferrando fiel.
Im Garten wird den Schwestern von den beiden Albanern eine Serenade dargebracht. Noch sind die
neuen Paare im Umgang miteinander recht zurückhaltend, was aber durch das elegante Eingreifen
Alfonsos und Despinas rasch aufgelockert wird. Die Paare gehen im Garten spazieren. Überraschend
schnell hat Guglielmo Erfolg bei Dorabella. Er schenkt ihr ein kleines goldenes Herz, wogegen
Ferrando bei Fiordiligi einen schwereren Stand hat. Wohl ist sie an ihrem neuen Galan interessiert,
doch bittet sie ihren Verlobten im stillen um Vergebung für ihren Wankelmut (Rondo „Per pietà, ben
mio, perdona“ / „Oh verzeih, verzeih, Geliebter“). Die beiden Offiziere tauschen ihre Erfahrungen aus.
Guglielmo kann sich noch über die Treue Fiordiligis freuen, wogegen Ferrando über das Verhalten
der leichtsinnigen Dorabella enttäuscht ist. Doch bald darauf ist es auch bei Fiordiligi soweit: Als
Ferrando der schon recht Unentschlossenen, die bereits die Flucht in ein Kloster oder den Weg ins
Feld zu ihrem Bräutigam erwogen hat, mit Selbstmord droht, wenn sie ihn nicht erhöre, sinkt sie –
zum Ärger Guglielmos, der die Szene belauscht hat – in Ferrandos Arme.
Alfonso hat seine Wette gewonnen: „Così fan tutte!“ („So machen’s alle!“). Nicht nur das: Die
Schwestern haben Despina sogar schon damit beauftragt, den Notar zu holen, um noch am Abend
den Ehekontrakt zu unterzeichnen! Bei den Vorbereitungen zum Hochzeitsmahl erscheint Despina in
der Maske des Notars und bringt den Ehekontrakt. Plötzlich Trommelwirbel, die Soldaten kommen
aus dem Krieg zurück! Grosse Verlegenheit der Schwestern, die ihre Albaner rasch im Nebenzimmer
verstecken, wo die Verkleidung sogleich abgelegt wird.
Als Offiziere treten Ferrando und Guglielmo wieder vor ihre Bräute. Der auf dem Boden liegende
Heiratskontrakt verrät das Geschehene; die Schwestern sind tief verwirrt und müssen ihre Untreue
gestehen. Despina demaskiert sich. Letztlich finden sich die Paare zum guten Ende.
Auszug aus „Harenberg Opernführer“.
ACS-Reisen AG, Bern
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