PROGRAMM - Beethoven Orchester Bonn

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Wir spielen für Dich!
1. MENDELSSOHN UM 11
Sonntag, 21. Oktober 2012, 11 Uhr
Schottische Melodien
Mikhail Ovrutsky Violine
Beethoven Orchester Bonn
Stefan Blunier Dirigent
PROGRAMM
Wir spielen für Dich!
Klingt gut!
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Foto: Barbara Aumüller
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Programm
Schottische Melodien
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
„Die Hebriden“, Konzertouvertüre h-Moll op. 26
(1830/31) rev. 1832
Max Bruch (1838-1920)
Schottische Fantasie op. 46 (1879-80)
„Fantasie für die Violine mit Orchester und Harfe unter
freier Benutzung schottischer Volksmelodien“
Introduktion. Grave
Adagio cantabile
Allegro – Adagio
Adagio - Andante sostenuto
Finale. Allegro guerriero
Johanna Reithmayer Harfe
PAUSE
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 „Schottische“ (1842)
Andante con moto - Allegro un poco agitato Assai animato
Vivace non troppo
Adagio
Allegro vivacissimo - Allegro maestoso assai
Mikhail Ovrutsky Violine
Beethoven Orchester Bonn
Stefan Blunier Dirigent
10.25 Uhr: Einführung mit Stefan Blunier
Mendelssohn – sein Lebensbild als Musiker
Besetzung
Felix Mendelssohn Bartholdy
„Die Hebriden“, Konzertouvertüre h-Moll op. 26
Uraufführung: 14. Mai 1832 in London
2 Flöten
2 Oboen
2 Klarinetten
2 Fagotte
Pauke
Streicher
2 Hörner
2 Trompeten
Max Bruch
Schottische Fantasie op. 46
Uraufführung: 22. Februar 1881 in Liverpool
2 Flöten
2 Oboen
2 Klarinetten
2 Fagotte
Pauke, Schlagzeug
Harfe
Streicher
Solo-Violine
4 Hörner
2 Trompeten
3 Posaunen
1 Tuba
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 „Schottische“
Uraufführung: 3. März 1842 in Leipzig
2 Flöten
2 Oboen
2 Klarinetten
2 Fagotte
Pauke
Streicher
4
4 Hörner
2 Trompeten
Sagenumwobene Inselgruppe
Im Haus der höchst kultivierten Familie Mendelssohn in Berlin
wurde ständig musiziert. Viele bekannte Persönlichkeiten,
darunter herausragende Künstler und führende Geistesgrößen
der Zeit, gingen hier ein und aus. Vielfältig waren die Anregungen, von denen sich Felix Mendelssohn zu seinen Instrumentalwerken inspirieren ließ – sei es die Geister- und Feenwelt des
Shakespeareschen „Sommernachtstraums“ oder Märchen
wie das von der Nixe Melusine. Auch Landschaftserlebnisse auf seinen zahlreichen
Berufs- und Bildungsreisen
verarbeitete er künstlerisch –
besonders seine Aquarelle
F. Mendelssohn Bartholdy (1846)
und Zeichnungen zeugen
davon. Zum ersten Mal sollte ihn 1829 eine Landschaft zur musikalischen Umsetzung anregen: Ende Juli brach der damals 20jährige mit dem guten Freund Karl Klingemann nach England
und Schottland auf. Vor der Reise äußerte er den Wunsch, ein
„schottisches“ Stück zu schreiben, „weil ich das Meer auf dem
festen Lande sehr liebe, und es sogar zu einer Sinfonie mit Schottischer bagpipe gebrauchen will.“
Eine Landschaft mit ihrer geheimnisvollen Schönheit und der
romantisch-historischen Verbindung beeindruckte ihn besonders stark: Die Hebriden-Insel Staffa, von den Wikingern so
benannt, mit der Fingalshöhle. Am 7. August 1829 schrieb
Mendelssohn an seine Eltern: „Um Euch zu verdeutlichen, wie
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Thomas Moran, Fingal’s Cave (1884)
seltsam mir auf den Hebriden zumute geworden ist, fiel mir eben
folgendes ein ...“ Hier schließt sich eine Notenskizze von 21
Takten an. In einem anderen Brief vom 10. August ist zu lesen:
„Die schottischen Hochlande und das Meer brauen miteinander
nichts als Whisky, Nebel und schlechtes Wetter. Die Fahrt mit unserem Dampfschiff war alles andere als erfreulich. Je tiefer das Barometer fiel, desto höher stieg die See. Die Ladies fielen um wie die
Fliegen, und der ein oder andere Gentleman tat es ihnen gleich.
Als wir an den Hebriden, jener sagenumwobenen Inselgruppe,
vorbeikamen, wollten einige trotz der tosenden See die berühmte
Höhle der Wahrsagerin Fingal sehen. Und so wurden wir in Booten
ausgesetzt und kletterten bald darauf am gischtigen Meer entlang
zu jener Grotte. Ein grüneres Weelengetose schlug allerdings nie in
eine seltsamere Höhle – mit ihren vielen geborstenen Pfeilern dem
Inneren einer ungeheuren Orgel vergleichbar. Schwarz, schallend
und ganz zwecklos für sich allein daliegend – das weite graue
Meer darin und davor.“ In Schottland hatte er sich also die
ersten Skizzen gemacht, aus der im Winter 1830/31 seine zweite Konzertouvertüre h-Moll op. 26 wurde, die er dann (von
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Selbstzweifeln geplagt) 1832 noch einmal überarbeitete. Die
Uraufführung fand am 14. Mai 1832 unter seiner Leitung in
London statt, damals noch unter dem Titel „Overture to the
Isles of Fingal“. Wagner, der Mendelssohns Werke eigentlich
meist kritisierte, hielt die „Hebriden“-Ouvertüre für dessen
„Meisterstück“ und „für eines der schönsten Musikwerke […],
die wir besitzen.“: „[…] so klar, so glatt, so klangvoll, so sicherer
Form wie Kristall, aber auch so kalt.“ Und auch Berlioz schwärmte über „jenes zarte, feine musikalische Gewebe […], das mit so
reichen Farben geschmückt ist.“
Die Ouvertüre weist eine farbig-raffinierte, meist dunkel
verschwommene Instrumentierung und wechselvolle Harmonik
auf. Der Brief Mendelssohns lässt vermuten, dass er in dem Werk
die elementaren Naturgewalten mit musikalischen Mitteln nachzeichnen wollte. Und tatsächlich meinen einige Wissenschaftler,
in den Flöten- und Klarinettenpassagen die Schreie von Möwen
zu hören. Glissandi der Streicher und Pianissimo-Stellen der
Pauken scheinen das Meer zu verdeutlichen. Mendelssohn selbst
meinte: „Der ganze Mittelteil […] sollte […] nach Salzluft,
Lebertran und Möwen schmecken.“ Und Wagner war begeistert
von einer „Stelle, wo die Oboen allein durch die anderen Instrumente hindurch klagend wie der Wind über die Wellen des Meeres
zur Höhe steigen“. Doch insgesamt erschöpft sich das Werk nicht
in naturalistischer Klangmalerei der abgelegenen Meereslandschaft. Vielmehr ist das Thema der Ouvertüre die Einsamkeit, die
ein Mensch auf dieser „Insel der Säulen“ erlebt – ursprünglich
wollte Mendelssohn das Werk auch „Ouvertüre zur einsamen
Insel“ nennen. Das Stück folgt einem strengen, aber weitgehend
monothematischen Sonatensatzprinzip: Prägend ist das dreistu7
„Ossian“ von François Pascal Simon Gérard
fige Thema mit seinem einfachen, wiegenden Motiv, welches auf
die unvollständigen Skalen schottischer Volkslieder verweist.
Mendelssohn verbindet die Fingal-Dichtung des Ossian, in der es
um die Klage des sagenumwobenen blinden Barden geht, mit
dem Erlebnis der gleichnamigen Naturgrotte.
Das Werk ist insgesamt geprägt von einer dunklen Melancholie: Ein Großteil verharrt in tiefer Lage. Nur dreimal gibt es
Steigerungspassagen bin hin zum Forte, in denen eine militärartige Fanfare kurz die Sage heraufbeschwört, dass der schlafende Ossian wie in einer Traumsequenz Visionen von Fingal
hat. Doch als würde der Nebel der Hebriden die Musik
verschlucken, verschwindet sie auch gleich wieder. Gedämpft
endet das Werk.
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„Ebenso gut, wenn nicht besser“
Der Musikwissenschaftler Karl Gustav Fellerer stellte fest: „Die
Klarheit der Mendelssohnschen Kunst blieb Grundlage des Schaffens von Max Bruch, die Kantabilität tritt in Gegensatz zur Deklamation.“ Einige Zeit lebte der in Köln aufgewachsene Komponist als freischaffender Künstler in Bonn und Berlin, bevor er
dem Ruf nach Liverpool folgte, dann nach Breslau ging und bis
zu seinem Lebensende in Berlin wirkte. Über sieben Jahrzehnte
hindurch hat Max Bruch
komponiert, bis 1920 gegen
den Strom der (neuen) Zeit,
als kämpferischer Antimodernist. Heute führt er ein
Schattendasein in der Musikgeschichte. Er selbst hat das
in betagtem Alter vorherge-
Max Bruch
sehen – mit diesem Vergleich: „Brahms ist seit zehn Jahren tot, doch noch immer wird
über ihn gelästert, sogar unter den besten Musikkennern und Kritikern. Ich sage jedoch voraus,dassß er im Laufe der Zeit immer
mehr geschätzt werden wird, während die meisten meiner Werke
nach und nach in Vergessenheit geraten. In 50 Jahren wird sein
Glanz als der des überragendsten Komponisten aller Zeiten hell
erstrahlen, während man sich meiner hauptsächlich nur wegen
meines g-moll Violinkonzertes erinnern wird.“
Denn er wäre ein fast vergessener Komponist, gäbe es da nicht
sein Violinkonzert op. 26, das weltweit zu den meistgespielten
Werken der Gattung gehört. Für Bruch war dieser Erfolg mehr ein
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Fluch; voller Verdruss meinte er einmal: „Ich kann dieses Concert
nicht mehr hören – habe ich vielleicht nur dieses eine Concert
geschrieben? Gehen Sie hin und spielen Sie endlich einmal die
anderen Concerte, die ebenso gut, wenn nicht besser sind!“ Dazu
zählte er sicher auch seine „Schottische Fantasie“ op. 46, die er
im Winter 1879/80 in Berlin schrieb und für die er wiederholt die
Bezeichnung „Konzert“ erwogen hat. Entstanden für den spanischen Geigenvirtuosen Pablo de Sarasate, wurde das Werk 1881
allerdings mit Joseph Joachim als Solisten in Liverpool uraufgeführt. George Bernhard Shaw stellte fest, dass „Bruchs ’Schottische Fantasie’ […] wesentlich besser als seine Konzerte“ sei. Wie
Mendelssohn folgte Bruch bei der Komposition der damals grassierenden Begeisterung für alles Schottische. Der Originaltitel
lautet „Fantasie für die Violine mit Orchester und Harfe unter freier Benutzung schottischer Volksmelodien“. In Schottland war
Bruch allerdings erst ein Jahr nach der Komposition des Werkes.
Doch bereits 1862 hatte er zufällig eine Sammlung wertvoller
Volkslieder gefunden, die ihn „nach und nach immer mehr in
ihren Zauberkreis zogen.“ Er meinte dazu: „Da nun der Sinn für
melodische Schönheit von Jugend auf in mir vorhanden war […],
brachte ich die denkbar größte Empfänglichkeit mit für die
unglaubliche Kraft, Keuschheit, Innigkeit und Eigenart der Volksmusik.“
Entstanden ist ein anspruchsvolles und vielgliedrig aufgebautes
Werk. Mit einer düsteren Einleitung setzt es ein. Bruch wollte
hier „einen alten Barden vorstellen, der im Anblick eines verfallenen Schlosses, der alten, herrlichen Zeiten klagend gedenkt.“ Der
folgende Satz basiert auf dem Volkslied „Auld Rob Morris“, das in
einen harfenumrauschten Orchestersatz eingebettet ist. Dem
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anschließenden scherzoartigen Satz liegt die überschwängliche
Weise „The Dusty Miller“ zugrunde. Die Bordunbegleitung assoziiert Dudelsackklänge. Im äußerst lyrischen dritten Satz, dem
emotionalen Herzstück des Werkes, zitiert Bruch das Lied „I’m a
Doun for Lack O’Johnny”. Kriegerisch und triumphal gibt sich der
Finalsatz mit seinem jahrhundertealten Schlachtenlied „Scots,
Wha hae“ (der inoffiziellen schottischen Nationalhymne). Wie
meinte Bruch doch: „Alles vergeht – nur nicht die wahre Melodie,
was auch rasende Toren und Schafköpfe sagen mögen! Wer auf
dem Volkslied basiert – dessen Melodie kann niemals alt und greisenhaft werden.“
Erinnerungen an „eine entschwundene Zeit“
Noch bevor Mendelssohn in Schottland die Hebriden besuchte,
ging es zunächst nach Edinburgh. Am 30. Juli 1829 schrieb er
nach Hause: „In der tiefen Dämmerung gingen wir heut' nach
dem Palaste [Holyrood House in Edinburgh], wo Königin Maria
[Stuart] gelebt und geliebt hat; es ist da ein kleines Zimmer zu
sehen, mit einer Wendeltreppe
an der Thür; da stiegen sie
hinauf und fanden den Rizzio
[den Musiklehrer und Privatsekretär der Königin] im kleinen
Zimmer, zogen ihn heraus,
und drei Stuben davon ist eine
finstere Ecke, wo sie ihn
ermordet haben. Der Kapelle
daneben fehlt nun das Dach,
Gras und Epheu wachsen viel
Holyrood Palace
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darin, und am zerbrochenen Altar wurde Maria zur Königin von
Schottland gekrönt. Es ist da Alles zerbrochen, morsch und der
heitere Himmel scheint hinein. Ich glaube, ich habe da heut den
Anfang meiner Schottischen Symphonie gefunden.“ Und das
hatte er tatsächlich. Noch am gleichen Tag machte er sich erste
Skizzen. Allerdings sollte es über zwölf Jahre dauern, bis er die
Sinfonie vollenden sollte. In der Zwischenzeit führte die Partitur eine Art Dornröschenschlaf. Oft konnte er sich nicht mehr in
die Stimmung der schottischen Highlands zurückversetzen. So
schrieb er während seiner großen Italienreise (1830-32): „vom
15ten April bis 15ten Mai ist die schönste Jahreszeit in Italien –
wer kann es mir da verdenken, dass ich nicht in die Schottische
Nebelstimmung mich zurückversetzen kann? Ich habe die Sinfonie deshalb für jetzt zurücklegen müssen […].“ Erst im Januar
1842 beendete er die Komposition in Berlin und widmete sie
Queen Victoria. Am 3. März leitete er die Uraufführung im Leipziger Gewandhaus.
Das neue Werk sorgte zunächst für Verwirrung, hatte Mendelssohn doch vorgeschrieben, dass die vier Sätze attacca ineinander übergehen sollen, um den „stimmungsmordenden Pausen“
zu entgehen. In der „Allgemeinen musikalischen Zeitung“
waren lobende Worte zu lesen: „Die Anlage und Form der Sinfonie gleichen zwar in ihrer Aufführung der bisher in dieser Kompositionsgattung eingeführten, doch mit dem hier sehr wesentlichen
Unterschiede, dass die einzelnen Sätze […] nicht selbständig in
sich abgeschlossene Musikstücke sind, sondern miteinander in
unmittelbarer inniger Verbindung stehen und somit zusammen
nur einen großen Satz, ein durch nichts unterbrochenes oder
geteiltes Tongemälde bilden.“ Mendelssohn hatte übrigens
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keinen Hinweis auf die außermusikalische Inspiration gegeben.
Aber das Publikum konnte das schottische Kolorit heraushören
– schließlich kannte es bereits die beliebte „Hebriden“Ouvertüre. Auch in der Sinfonie finden sich Bordunquinten,
Akkorde in weiter Lage, raue Fortschreitungen der Harmonien,
dunkle Instrumentierungen und sequenzierte Wiederholungen.
Der Freund Robert Schumann hatte folgende Empfindung: „Wie
wenn wir aus einem alten verlegten Buche plötzlich ein vergilbtes
Blatt herausziehen, das uns an eine entschwundene Zeit erinnert,
und diese nun in ganzer Helle wieder auftaucht, dass wir die
Gegenwart völlig vergessen […]“.
Die Sinfonie setzt sich aus einer Reihe von Stimmungsbildern
zusammen, die Mendelssohn von den spezifischen Klima- und
Topographieverhältnissen der schottischen Highlands empfangen hat. Durch ein einfaches, aber sehr ausdrucksstarkes Motiv
wird die efeubedeckte, unheimlich wirkende Ruine der Kapelle
von Maria Stuart dargestellt: Es ist ein düsterer, aufsteigender
Moll-Dreiklang für Oboe und Bratschen. Insgesamt trägt die
Sinfonie eine gedrückte Stimmung. Als Rahmen fungiert ein
nachdenklicher a-Moll-Abschnitt: Er wirkt wie eine epischnarrative Episode, die den Gestus des Erzählens nachahmt.
Obwohl der spannungsgeladene Kopfsatz mit einer tonmalerischen Gewitterszene in der Coda schließt, ist sein Charakter
insgesamt nebelverhangen. Die beiden Mittelsätze sind mit
schottischem Kolorit versehen: Auf ein flirrendes Scherzo folgt
ein elegisches Adagio mit Dudelsackanklängen. Im atemlosen
Finalsatz gibt es Schlachtgetümmel und hymnischen Jubel –
mit einem dissonanten Fugato und Fanfaren.
Heidi Rogge
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DIE MITWIRKENDEN
Foto: Manfred Esser
Mikhail Ovrutsky
Mikhail Ovrutsky
1980 als Sohn einer Musikerfamilie in Moskau geboren, erhielt
Mikhail Ovrutsky bereits im Alter von fünf Jahren Geigenunterricht. Mit elf Jahren zog er mit seiner Familie in die USA, wo er
an der Manhattan School of Music und an der New Yorker Juilliard School unterrichtet wurde. Wegweisend war Mikhail Ovrutskys Begegnung mit Zakhar Bron, der ihn mit 17 Jahren in seine
Klasse aufnahm. An der Musikhochschule Köln schließlich absolvierte Mikhail Ovrutsky Diplomprüfung und Konzertexamen
jeweils „Mit Auszeichnung“ und wurde anschließend von Professor Bron zu dessen Assistenten ernannt.
Mikhail Ovrutsky hat viele Preise bei Internationalen Wettbewerben gewonnen, darunter den Moskauer Tschaikowski14
Wettbewerb, den Pablo de Sarasate-Wettbewerb und den
Concours Reine Elisabeth in Brüssel 2005. Hier schlossen sich
zahlreiche Engagements mit bedeutenden Orchestern, u. a. mit
dem London Symphony Orchestra, der Filarmonica della Scala,
dem WDR-Sinfonieorchester, den Wiener Symphonikern und
dem Moskauer Kammerorchester an. Er spielte unter der Leitung
namhafter Dirigenten wie Fabio Luisi, Semyon Bychkov, Valery
Gergiev, Wladimir Fedoseyew, Pietari Inkinen, Dmitrij Kitajenko
oder Leif Segerstam.
Anne-Sophie Mutter nahm Mikhail Ovrutsky 2004 in ihre Stiftung
auf und schlug ihn im Jahr 2006 für den Europäischen Förderpreis der Stiftung „Pro Europa“ vor.
Neben seiner solistischen Tätigkeit ist Mikhail Ovrutsky regelmäßig als Kammermusiker zu hören. Dabei musizierte er u. a. mit
David Geringas, Christian Zacharias, seiner Schwester Sonya
Ovrutsky, Yuri Bashmet und Menahem Pressler.
Seine CD-Aufnahmen, u. a. die des Violinkonzertes von Joaquin
Rodrigo, wurden von der Presse als „außergewöhnlich“ gepriesen, und seine CD zusammen mit seiner Schwester, der Pianistin
Sonya Ovrutsky, erntete hervorragende Kritiken.
Seit dem Jahr 2004 ist Mikhail Ovrutsky erster Konzertmeister
des Beethoven Orchester Bonn. Er spielt eine Violine von Gioffredo Cappa, Turin, ca. 1700.
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Foto: Barbara Aumüller
Stefan Blunier
Stefan Blunier
Der 1964 in Bern geborene Dirigent Stefan Blunier studierte in
seiner Heimatstadt und an der Folkwang Hochschule Essen
Klavier, Horn, Komposition und Dirigieren. Nach Stationen in
Mainz, Augsburg und Mannheim, war er bis 2008 Generalmusikdirektor am Staatstheater Darmstadt. Am 1. August 2008 übernahm Stefan Blunier die Position des Generalmusikdirektors der
Beethovenstadt Bonn. Stefan Blunier gastierte bei über 90
Sinfonieorchestern in Europa und Asien. Gastdirigate übernahm
er an den Opernhäusern in London, München, Hamburg, Leipzig,
Stuttgart und Berlin sowie in Montpellier, Oslo und Bern.
Seine Konzertprogrammgestaltungen haben das Publikum in
den vergangenen Spielzeiten begeistert. Unter seiner charismatischen Führung zog ein neues musikalisches Bewusstsein
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im Orchester und Publikum ein. Der Erfolg des Dirigenten mit
dem Beethoven Orchester Bonn hat überregionales Interesse
an der Musik aus Bonn geweckt. Stefan Blunier produziert CDs
für SONY, CPO und MDG. Seine CD-Einspielungen mit dem Beethoven Orchester Bonn (Arnold Schönberg, Franz Schmidt,
Eugen d’Albert, Anton Bruckner u. a.) offenbaren musikalische
Raritäten und werden von der Fachpresse in höchsten Tönen
gelobt. Für die CD-Einspielungen der Opern "Der Golem" von
Eugen d´Albert und „Irrelohe“ von Franz Schreker wurde er
gemeinsam mit dem Beethoven Orchester Bonn jeweils mit
dem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Seinen Vertrag als Generalmusikdirektor in der Beethovenstadt Bonn hat Stefan
Blunier bis 2016 verlängert.
Mit Beginn der Saison 2010/2011 wurde Stefan Blunier zum
„Premier Chef Invité” des Orchestre National de Belgique in
Brüssel ernannt.
Über die Jahreswende 2011/2012 reiste GMD Blunier mit dem
Beethoven Orchester Bonn nach China, und gab u. a. in den
Metropolen Hong Kong, Shanghai und Peking umjubelte
Konzerte.
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Foto: Thilo Beu
Beethoven Orchester Bonn
Beethoven Orchester Bonn
Den Ruf der Stadt Bonn im Geiste Beethovens bei Konzerten in
die Welt zu tragen, ist den Musikerinnen und Musikern des
Orchesters ein wesentliches Anliegen. Die Präsentation ausgefallener Programme ist dabei ein Hauptgedanke der künstlerischen
Arbeit. Exemplarisch hierfür stehen die CD- und SACD- Aufnahmen der „Leonore 1806“ – einer Frühfassung von Beethovens
Oper „Fidelio“, die SACD-Produktionen des Oratoriums „Christus“
von Franz Liszt und der Oper „Der Golem“ von Eugen D’Albert,
beide mit einem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Der „Preis der
deutschen Schallplattenkritik“ sowie ein weiterer ECHO Klassik
2012 für die Einspielung der Oper „Irrelohe“ von Franz Schreker
ist eine schöne Bestätigung für dieses Engagement.
Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des
Orchesters begann, setzten später Max Reger, Sergiu Celibida
18
che, Dennis Russell Davies und Kurt Masur fort: Sie führten das
Orchester zur Spitzenklasse in Deutschland. Seit der Saison
2008/2009 ist Stefan Blunier Generalmusikdirektor. Mit großer
Leidenschaft berührt er das Publikum und begleitet es auf der
großen musikalischen Reise. Neben der Opern- und Konzerttätigkeit (ca. 40 Konzerte und 120 Opernaufführungen pro Saison)
bildet die Kinder- und Jugendarbeit unter dem Titel „Bobbys
Klassik“ einen wichtigen Schwerpunkt. Thomas Honickel,
Konzertpädagoge des Beethoven Orchester Bonn, steht dabei als
Garant für musikalische Bildung, Entertainment und Kreativität.
2009 und 2011 wurde das erfolgreiche Education-Programm mit
dem begehrten ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet.
Über das Neujahrsfest 2012 erlebte das Orchester seine erste
China-Tournee. Sechs ausverkaufte Konzerte, ca. 10.000 Besucher, mehrere TV- und Radio-Übertragungen und ein hingerissenes Publikum zeigten: Das Beethoven Orchester Bonn konnte
seinen Ruf als exzellentes Orchester weit über Bonn hinaus
bestätigen.
Das Beethoven Orchester Bonn in Guangzhou, 31.12.2011
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THEATER- UND KONZERTKASSE
Tel. 0228 - 77 8008
Windeckstraße 1, 53111 Bonn
Fax: 0228 - 77 5775, [email protected]
Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr, Sa von 9.00 - 16.00 Uhr
Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 15.30 Uhr, Sa 9.30 - 12.00 Uhr
Kasse in den Kammerspielen
Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg
Tel. 0228 - 77 8022
Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr,
Sa 9.00 - 12.00 Uhr
print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus
BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de
Fax: 0228 - 910 41 914, [email protected]
Karten auch in den Zweigstellen des General-Anzeigers und bei allen
bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
IMPRESSUM
Beethoven Orchester Bonn
Generalmusikdirektor
Stefan Blunier
Wachsbleiche 1
53111 Bonn
Tel. 0228 - 77 6611
Fax 0228 - 77 6625
[email protected]
www.beethoven-orchester.de
Redaktion
Markus Reifenberg
Brigitte Rudolph
Texte
Heidi Rogge
Gestaltung
res extensa, Norbert Thomauske
Druck
Druckerei Scholl, Bonn
Bildnachweise:
Für die Überlassung der Fotos
danken wir den Künstlern und
Agenturen.
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HINWEISE
Wir möchten Sie bitten, während des
gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen.
Wir bitten Sie um Verständnis, dass
wir Konzertbesucher, die zu spät
kommen, nicht sofort einlassen
können. Wir bemühen uns darum,
den Zugang zum Konzert so bald
wie möglich – spätestens zur Pause
– zu gewähren. In diesem Fall
besteht jedoch kein Anspruch auf
eine Rückerstattung des Eintrittspreises.
Wir machen darauf aufmerksam,
dass Ton- und/oder Bildaufnahmen
unserer Aufführungen durch jede
Art elektronischer Geräte strikt
untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar.
Das Beethoven Orchester Bonn
behält sich notwendige Programmund Besetzungsänderungen vor.
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53111 Bonn
Tel: +49 (0) 228-77 6611
Fax: +49 (0) 228-77 6625
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