Albertus-Magnus-Gymnasium Regensburg Abiturjahrgang 2011-2013 SEMINARARBEIT Rahmenthema des Wissenschaftspropädeutischen Seminars: Luxus und Dekadenz Leitfach: Latein Thema der Arbeit: Lucullus - ein Name spricht für Dekadenz? Verfasser/in: Kursleiter/in: Philipp Geser OStR Kemmeter Abgabetermin: 06. November 2012 Bewertung Note Notenstufe in Worten Punkte schriftliche Arbeit 3- befried igend 7 x3 21 2 gut 10 x1 10 Abschlusspräsentation Summe: 31 Gesamtleistung nach § 61 (7) GSO = Summe:2 (gerundet) 16 Punkte Datum und Unterschrift der Kursleiterin bzw. des Kursleiters 1 Inhaltsverzeichnis: 1 Ein Name als Symbol für Luxus 3 2 Kurzbiographie Lucius Licinius Lucullus 4 2.1 Kindheit und Jugend 4 2.2 Militärische Karriere 4 2.3 Entwicklung eines luxuriösen Lebensstils 8 3 Luxus des Lucullus 11 3.1 Domizile 11 3.1.1 Architektur 11 3.1.2 Inneneinrichtung 12 3.1.3 Gärten 13 3.2 Tafelluxus 3.2.1 Gastmähler 14 3.2.2 Tier- und Pflanzenzucht 15 4 Lucullus im Vergleich 15 4.1 Zu neureichen Emporkömmlingen 16 4.2 Zur Gesellschaft seiner Zeit 18 5 Die Dekadenz des Lucullus Literaturverzeichnis Eidesstattliche Erklärung 2 14 20 1 Ein Name als Symbol für Luxus Der Name Lucullus wird in heutiger Zeit weniger mit einer Person als vielmehr mit einem Symbol für erlesenen Geschmack und luxuriöse Lebenshaltung assoziiert. Vom Cateringservice bis zum Kunsthändler schmücken sich in ganz Europa Vertreter jeder Art von Gewerbe, welche entfernt mit gehobenem Lebensstil in Verbindung zu bringen ist, mit diesem Namen. Die exotische und geheimnisvolle Aura des “Genussheros” 1 hat die Erinnerung an militärische Verdienste und die von ihm vorangetriebene Ausdehnung des römischen Reiches weit überlebt. Um die Person des Lucullus in einem größeren Zusammenhang zu betrachten, ist jedoch sowohl seine Karriere als erfolgreicher und populärer Stratege zu berücksichtigen als auch seine Wahrnehmung in der damaligen römischen Gesellschaft, welche, anders als die Resonanz der postmodernen Gesellschaft, nicht frei von Kritik und mahnenden Worten war. So wird Cato, einem nahen Freund des Lucullus, nachgesagt, er habe aus Unmut über einen scheinheilig zur frugalitas - die von den Vorvätern hoch in Ehren gehaltene Sparsamkeit aufrufenden Senatoren diesem zugerufen: “Du bist reich wie Crassus, du lebst wie Lucull, und sprichst wie Cato!” 2 Dies zeigt zum einen, dass Lucullus bereits zu Lebzeiten als Inbegriff des Genussmenschen galt, zum anderen, dass ebenjene Eigenschaft nicht von allen seinen Zeitgenossen wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde. Diese Arbeit setzt es sich zum Ziel, unter näherer Betrachtung seiner militärischen Erfolge, seiner Vorgehensweise als Statthalter in den römischen Provinzen sowie dem späteren Streben nach Luxus in allen Lebensbereichen in Relation zu den damaligen gesellschaftlichen Verhältnissen ein möglichst reflektiertes Urteil über das Leben des Lucullus zu treffen. Insbesondere soll dabei erörtert werden, ob Lucullus die römische Kultur durch seine extravagante Lebensweise bereichert oder - wie Cato stets zu bedenken gab - der Verweichlichung und Dekadenz näher gebracht hat. 1 Weeber (2003). 2 Eyth (2008), S. 447. 3 2 Kurzbiographie Lucius Licinius Lucullus 2.1 Kindheit und Jugend Die Lebensgeschichte des Lucullus beginnt im Jahr 117 v. Chr. in Rom, wo er als Sohn des Lucius Licinius Lucullus und Enkel des ebenfalls gleichnamigen Konsuls geboren wurde. Auch seine Mutter, Caecilia Metella Calva, war Tochter eines Konsuls und somit von gehobener Abstammung. Über seine Kindheit ist bekannt, dass er eine hervorragende Bildung in lateinischer sowie griechischer Sprache erhielt, was ihm später zu der Gelegenheit, für die Autobiographie des Sulla als Lektor zu fungieren, verhalf3. Seine Abstammung sollte sich in der Jugend des Lucullus zugleich als Hemmnis und Chance herausstellen: Das Ansehen der Familie sank aufgrund des “unsoliden Lebenswandels” 4 seiner Mutter sowie der Tatsache, dass der Vater “des Unterschleifs von öffentlichen Geldern” 5 überführt wurde, zunächst. Als jedoch Lucullus als Reaktion daraufhin den Ankläger des Vaters, den Auguren Servilius, ebenfalls wegen eines Vergehens gegen die Republik vor Gericht brachte, reagierten die Bürger Roms durchaus beifällig, da laut Plutarch die Anklage eines Schuldigen durch einen aufstrebenden jungen Mann in jener Zeit gerne zu einer heroischen Tat stilisiert wurde6. Es sei als Zäsur zwischen Jugend und Mannesalter das Eintreten in den Militärdienst gewählt, sodass zu ersterer nur mehr zu sagen bleibt, dass sich Lucullus stets auch selbst um eine ausgezeichnete und “freie ästhetische Bildung” 7 bemühte, sowie um ein liebevolles und wortwörtlich kollegiales Verhältnis zu seinem jüngeren Bruder Marcus8. All diese Faktoren wurden von seinen römischen Mitbürgern wohlwollend aufgenommen, sodass er sich beim Ergreifen eines offiziellen Amtes bereits beachtlicher Popularität erfreuen konnte. 2.2 Militärische Karriere Die beschriebene Basis begünstigte auch den militärischen Werdegang des Lucullus, sodass er zunächst das Amt des Militärtribuns innehatte, wohingegen ein einfacher römischer Bürger 3 Vgl. Dettelbacher (1977), S. 302. 4 Eyth (2008), S. 424. 5 Ebd. 6 Vgl. ebd. 7 Ebd., S. 425. 8 Vgl. ebd. 4 vom miles gregarius nach langen Jahren des ehrgeizigen Aufstiegskampfes bestenfalls zum centurio werden konnte. Durch die gegebenen Umstände konnte er sich im Marsischen Krieg 90 v. Chr. erstmals hervortun und sich so der wohlwollenden Aufmerksamkeit seines Oberbefehlshabers Lucius Cornelius Sulla sicher sein, welcher ihn vor allem wegen seines Charakters und verständigen Wesens schätzte9. Unter Sulla stieg er im Folgejahr zum Quästor auf und unterstützte so dessen ersten Marsch gegen Rom. Nach der von Sulla als Staatsrettung inszenierten Einnahme der Stadt10, der anschließenden Verfolgung dessen politischer Gegner sowie der Stärkung der Position des Senats richtete sich sein Augenmerk auf den pontischen König Mithridates, welcher durch eine offensive Expansionspolitik im Nordosten des römischen Reiches in Konflikt mit den römischen Interessen stand. Lucullus wurde von Sulla sogleich mit dem Aufbau einer Kriegsflotte betraut11 , mit welcher ihm ein Sieg über Neoptolemos, den Admiral des Mithridates, gelang12. Nach der Flucht des Königs und der Beendigung des ersten Mithridatischen Krieges durch einen Friedensschluss beauftragte Sulla Lucullus mit der Eintreibung der Steuern in der Provinz Asia. In dieser Position zeigte er, dass er nicht nur herausragende strategische Fähigkeiten besaß, sondern sich auch ehrenhaft, gerecht und sogar mildtätig13 gegenüber der Bevölkerung verhielt, indem er versuchte, deren Belastung durch Steuern möglichst gering zu halten. Im Jahr 80 v. Chr. kehrte er nach Rom zurück und erhielt, zusammen mit seinem Bruder Marcus Terentius Varro Lucullus das Amt des kurulischen Ädils14 und somit besondere Einblicke in das römische Kulturleben. Im darauf folgenden Jahr stieg er den cursus honorum, die von allen einflussreichen Römern angestrebte Ämterlaufbahn, mit der Ernennung zum Prätor eine weitere Stufe nach oben15 , nach Ablauf seiner Amtszeit wurde er erneut in die Provinz Asia geschickt, nun sollte er bis 75 v. Chr. das Amt des Proprätors bekleiden. Im Alter von 43 Jahren wurde er nach Rom zurückberufen und vollendete mit der Ernennung zum Konsul - neben ihm wurde Marcus Aurelius Cotta, welcher der Onkel des Gaius Iulius Caesar war, ernannt - den cursus honorum 16. Noch im selben Jahr brach mit dem Angriff Mithridates’ auf das dem römischen 9 Vgl. Eyth (2008), S. 425. 10 Vgl. White (1913), S. 107. 11 Vgl. Eyth (2008), S. 426. 12 Vgl. ebd., S. 429. 13 Vgl. ebd. 14 Vgl. ebd., S. 425. 15 Vgl. Dettelbacher (1977), S. 302. 16 Vgl. Dettelbacher (1977), S. 302. 5 Reich vermachte Bithynien der dritte und letzte Mithridatische Krieg aus, in dessen Verlauf Lucullus ein weiteres Mal seine strategischen Fähigkeiten unter Beweis stellen sollte. Indem er das Heer des Königs, welches die Belagerung der Stadt Kyzikos aufgenommen hatte, vom umliegenden Gebiet isolierte und somit eine Versorgung mit Lebensmitteln verhinderte17 , zwang er Mithridates, mit seinem Heer die Flucht zu ergreifen. Als dieses im Rückzugskampf dezimiert war, richtete Lucullus bis ins Jahr 71 v. Chr. sein Hauptaugenmerk auf die Eroberung strategisch wichtiger Städte in Bithynien, Paphlagonien und Pontos. In dieser Kampfpause hatte Mithridates „eine Streitmacht von ungefähr vierzigtausend Mann Fußvolk und viertausend Reitern” 18 ausgehoben, doch auch dieses wurde bei Kabeira von Lucullus geschlagen19 . Nach dieser Niederlage floh Mithridates zu seinem Schwiegersohn, dem armenischen König Tigranes 20. Als sich dieser weigerte, den pontischen König auszuliefern, verlegte sich Lucullus bis 69 v. Chr. auf die Errichtung einer Verwaltung im neu eroberten Pontos, welche die besiegte Bevölkerung nicht unmäßig ausbeutete, wodurch er sich in Roms Ritterstand zahlreiche Feinde schuf21. Anschließend entschloss er sich, die Herausgabe Mithridates’ zu erzwingen, brach von Pontos mit einer Streitmacht nach Armenien auf und führte nach Überquerung des Euphrat sein Heer am Nikephoros zu Sieg22 . Doch auch die darauf folgende Eroberung der armenischen Stadt Tigranokerta war trotz enormer Beute insofern erfolglos weil es sowohl Tigranes als auch Mithridates gelang zu fliehen23. Aufgrund vehementen Widerstandes des Heeres, das sich weigerte, weiter nach Osten zu ziehen, war es Lucullus unmöglich, die Verfolgung Mithridates’ fortzusetzen, sodass er sich stattdessen nach Mesopotamien wandte und im Jahre 68 v Chr. Nisibis eroberte24 . Dieser Schritt jedoch ermöglichte es Mithridates, nach Pontos durchzubrechen und den römischen Streitkräften bei dessen Wiedereroberung empfindliche Niederlagen zuzufügen 25. Hier lag nun der Wendepunkt in der bis dahin beinahe makellos verlaufenen Karriere des Lucullus. Als er 67 v. Chr. von Nisibis nach Pontos eilte, um die Schäden zu begrenzen und Mithridates endgültig 17 Vgl. Eyth (2008), S. 435. 18 Ebd., S. 442 19 Vgl. ebd., S. 443. 20 Vgl. ebd., S. 448. 21 Vgl. ebd., S. 450. 22 Vgl. ebd., S. 461 f. 23 Vgl. ebd., S. 463. 24 Vgl. ebd., S. 468. 25 Vgl. Eyth (2008), S. 471. 6 zu besiegen, brach in seinem Heer eine, vor allem durch seine Kontrahenten in Rom geschürte26, Meuterei aus 27. Als sofortige Reaktion entzog der Senat Lucullus den Befehl über das Heer und er wurde nach Rom zurückberufen. Im Anschluss daran wurde Gnaeus Pompeius Magnus durch ein imperium extraordinaruim beauftragt, das militärische Vorgehen gegen Mithridates und Tigranes zu koordinieren28 . Lucullus jedoch hatte nun deutlich den Zenit seiner Macht überschritten. Als er 66 v. Chr. nach Rom zurückkehrte, sah er sich der Agitation des Gaius Memmius ausgeliefert, welcher bereits seinen Bruder Marcus wegen seiner Tätigkeiten als Quästor angeklagt hatte29, und die Volksversammlung trotz heftigen Widerstandes von Seiten Lucullus’ davon überzeugte, diesem einen Triumphzug zu verweigern 30. Lucullus jedoch ließ nicht von seinem Wunsch ab, nutzte all seine Beziehungen und überzeugte so seinerseits nach drei Jahren des Bittstellens und der Anstrengung31 - die Volksversammlung, ihm schließlich doch eine Anerkennung in Form eines Triumphzuges durch Rom zuzusprechen. Hier nun verschwimmen bereits die Grenzen zwischen Militärkarriere und luxuriösem Privatleben, da der Triumphzug zwar eine offizielle Ehrung seiner militärischen Erfolge war, er jedoch bereits drei Jahre kein militärisches Amt mehr innehatte. Auch in der Inszenierung des Zuges zeigt Lucullus ein nicht unerhebliches Maß an Prunk und gönnerhaftverschwenderischen Elementen. Laut Plutarch ließ er den Circus Flaminius, eine nicht mehr erhaltene Rennbahn in Rom, mit den zahlreichen Waffen und Kriegsmaschinen der Feinde dekorieren. In seinem Triumphzug ließ er neben sich einige gepanzerte Reiter und Streitwägen sowie 60 der Freunde und Generäle des Mithridates mitführen. Außerdem wurden 110 Kriegsschiffe mit bronzenen Spornen, eine sechs Fuß hohe, goldene Statue des besiegten Königs, ein prächtiger, edelsteinbesetzter Schild, 22 Tragen voll silberner Gefäße und 32 Tragen voll goldener Becher, Rüstungen und Münzen zur Schau gestellt. All dies, so betont Plutarch, sei von Männern getragen worden. Acht Maultiere trugen goldene Liegen, 56 trugen Silberbarren und 107 weitere trugen etwas weniger als 2.700.000 Silbermünzen. Ein weiteres Detail, das durchaus etwas über den Charakter des Lucullus verrät, ist die Tatsache, dass er neben all diesen ansehnlichen und wertvollen Gegenständen auch Tabletts mit 26 Vgl. ebd., S. 470. 27 Vgl. ebd, S. 472. 28 Vgl. ebd., S. 473. 29 Vgl. ebd., S. 474. 30 Vgl. Dettelbacher (1977), S. 302. 31 Vgl. Eyth (2008), S. 474. 7 Aufzeichnungen über die bereits an Pompeius geleisteten Unterstützungszahlungen für den Feldzug gegen die Piraten, die Zahlungen an die römischen Schatzmeister, sowie ebenfalls bereits erfolgte Besoldung eines jeden seiner Soldaten von 950 Drachmen mitführen ließ. Es zeigt sich, dass er das volle Maß seiner Erfolge zur Schau stellen wollte. Um die Inszenierung perfekt zu machen, ließ Lucullus ein Bankett für die gesamte Stadt sowie alle vici ausrichten32. Diese ausladenden Festlichkeiten weisen sowohl auf die enormen Erfolge des Feldherrn für sich und das römische Reich hin, zeigen jedoch auch ein unbedingtes Streben nach Bewunderung und Anerkennung all seiner erbrachten Leistungen auf. Relevant für seine spätere Entwicklung ist auch die Tatsache, dass das Ende seiner Karriere keine selbstbestimmte Handlung war, sondern von Intrigen innerhalb des Ritterstandes bestimmt, sodass sein äußerst geradliniger und erfolgreicher Durchlauf des cursus honorum zu einem plötzlichen Ende gelangte. 2.3 Entwicklung eines luxuriösen Lebensstils Für das Phänomen, dass einer der bis dahin erfolgreichsten und diszipliniertesten römischen Feldherren zu einem Vorreiter in Sachen Luxus wurde, kann es nur schwerlich eine monokausale Erklärung geben. Vielmehr spielten im Fall des Lucullus mehrere gewichtige Faktoren zusammen: Da wäre zum einen das Wegfallen des durch das Amt des Feldherrn streng geregelten Alltagslebens, welches in der Zeit der Nichtanerkennung seiner Leistungen zwischen 66 und 63 v. Chr. einen starken Kontrast im völligen Freisein von Verpflichtungen und Bestimmungen fand, da Lucullus’ einziger Ehrgeiz in dieser Zeit die Bewilligung eines Triumphzuges zu seinen Ehren war. Für einen Mann, der den gesamten cursus honorum in 16 Jahren durchlaufen hatte und der 23 Jahre im Dienst des römischen Militärs gelebt hatte, stellte das Leben eines vermögenden Privatiers ohne politische Teilhabe eine ungewohnte Herausforderung dar. Des Weiteren hinderte ihn die Tatsache, dass er aufgrund der Intrigen innerhalb des einflussreichen Ritterstandes33 aller Verantwortung enthoben worden war, daran, ein politisches Amt wie etwa das des Senators zu ergreifen. So war er zwar aufgrund seiner enormen Verdienste um das römische Reich sowie seines Reichtums Mitglied der 32 Vgl. Eyth (2008), S. 474 f. 33 Vgl. Eyth (2008), S. 450. 8 Oberschicht, besaß jedoch keine Möglichkeit, sowie - laut Plutarch - keine Ambitionen34, sich im Staatsdienst weiter zu profilieren. So verlagerten sich die Ambitionen des ehemaligen Eroberers von der Kriegskunst hin zu einer Vortrefflichkeit in der Kunst des angenehmen Lebens. Ein weiterer entscheidender Punkt, welcher den luxuriösen Lebenswandel des Lucullus ermöglichte, waren die enormen Reichtümer, die dieser auf seinen Feldzügen insbesondere in Kleinasien angesammelt hatte. Hierbei ist jedoch zu erwähnen, dass er, entgegen der von seinen Gegnern in der römischen Oberschicht verbreiteten Propaganda35 niemals explizit der Reichtümer wegen eine Eroberung angestrebt hatte; Plutarch berichtet, er habe einst sogar ein Geschenk des ägyptischen Königs Ptolemaios im Wert von 80 Talenten (umgerechnet ca. 1,25 Mio. Euro; ein Talent entspricht einer Menge von 27 Kilogramm Silber) abgelehnt36. Dennoch hatte er, wie durch die Ausmaße seines Triumphzuges ersichtlich wird, ein sehr ausladendes Vermögen zur Verfügung. Diese Reichtümer stellten, abgesehen von symbolischen Ehrungen zudem die einzigen Überbleibsel seiner strahlenden Karriere dar und bilden somit gewissermaßen eine Brücke zwischen den beiden Lebensabschnitten des Lucullus. In Ermangelung diesbezüglicher Quellen kann rein spekulativ außerdem eine Politikverdrossenheit und Trotzreaktion gegen die bestehenden Verhältnisse angeführt werden. Da der erfolgreiche Feldherr ohne Möglichkeit der Einflussnahme aus dem weit entfernten Rom aller militärischer Gewalt enthoben worden war, ist eine resultierende Abneigung gegen das politische Konstrukt der Republikzeit, welches zunehmend vom wachsenden Einfluss des Ritterstandes 37 sowie den Folgen des Imperialismus38 belastet wurde, mehr als plausibel. Der unkonventionelle Lebenswandel des Lucullus kann also als Provokation eines in seinem Stolz verletzten Mannes gegen ein als ungerecht empfundenes System interpretiert werden. Um nicht nur seine Motivation, sondern auch die Ursache für den Beifall der römischen Gesellschaft zu ergründen, müssen auch die kulturellen Kenntnisse des Lucullus beachtet werden. In mehr als zwei Dekaden hatte er als Feldherr Asia Minor sowie als Proprätor Africa als seine Lebenswelt erfahren und die Vorzüge und Besonderheiten deren Kulturen erlebt. Er 34 Vgl. ebd., S. 475. 35 Vgl. ebd., S. 455. 36 Vgl. ebd., S. 426. 37 Vgl. Eyth (2008), S. 450. 38 Vgl. Radtke (2009), S. 9. 9 hatte stets andere Kulturen anerkannt und, wie Plutarch überliefert, “unter Tränen” 39 den Zustand der von den fliehenden Feinden in Brand gesteckten Stadt Amisos bedauert. Des Weiteren verbot er jegliche Plünderung und Gewaltanwendung, wenn eine Stadt auch friedlich einzunehmen sei40 oder, was aufgrund seines Rufes nicht selten geschah, sein Heer von den Bewohnern des zu erobernden Gebietes freundlich aufgenommen wurde41. Auch ist anzunehmen, dass er die Feiern anlässlich der verbesserten Zustände in der Provinz Asia, welche er mit Gastmählern, Spielen und Wettkämpfen 42 vollzog, als Gelegenheit für weiteren kulturellen Austausch wahrnahm, da die Stadt Ephesos ihm zu Ehren sogar ein “Lucullusfest” ausrichtete43 und diese Tradition noch Jahrhunderte beibehielt44. Er war somit in der Lage, der römischen Gesellschaft Einblicke in - den meisten - völlig unbekannte Kulturkreise zu gewähren und mit Novitäten diverser Natur zu verblüffen. Auch hielt Lucullus stets die Wahrnehmung seiner Person in der Nachwelt im Blick. So strebte er nach Ansehen einer für einen Feldherren unkonventionellen Art und Plutarch berichtet, dass er “mehr nach dem Ruhm der Gerechtigkeit und Humanität strebte, als nach der Ehre von kriegerischen Erfolgen” 45. Diese Profilierung war, zudem sie seinem Charakter sehr entsprach46 , für Lucullus ein Weg, sich des Untergehens in einer Masse ordinärer Feldherren zu entziehen und einen exponierten Platz im Gedächtnis zukünftiger Generationen zu sichern. Dass er mit diesem Sonderweg auch ein Bedürfnis nach Selbstdarstellung befriedigte, ist nicht von der Hand zu weisen. Ein deutliches Anzeichen hierfür ist der Unmut, den er über das Verhalten des feindlichen Feldherrn Kallimachos empfand, welcher Amisos hatte in Brand setzen lassen, “womit er die Stadt [...] zugrunde gerichtet hatte und zugleich dem Lucullus die Möglichkeit entzogen hatte, durch eine Gnadenerweisung gegen die Griechen seinem eigenen Ehrgeiz zu dienen.” 47 39 Eyth (2008), S. 448. 40 Vgl. ebd., S. 441. 41 Vgl. ebd., S. 456. 42 Vgl. ebd., S. 453. 43 Vgl. ebd. 44 Vgl. Dettelbacher (1977), S. 303. 45 Eyth (2008), S.464. 46 Vgl. ebd., S. 447. 47 Ebd., S. 468. 10 3 Luxus des Lucullus 3.1 Domizile 3.1.1 Architektur Lucullus nannte in- und außerhalb von Rom viele prächtige Bauten sein Eigentum, welche zum Teil heute noch erhalten sind. So wurden erst 2008 Reste einer seiner Villen sowie des dazugehörigen Gartens mit Nymphäum in der Nähe der heutigen Piazza di Spagna entdeckt48 . Außerhalb des Stadtgebietes besaß er zudem viele villae suburbanae, einige davon bei Tusculum, einer Ausgrabungsstädte nahe dem Weingut Frascati49 . Dort soll sich auch eine seiner von vielen Zeitgenossen gerühmten und geschätzten Bibliotheken befunden haben50. Doch neben solchen “gewöhnlichen” Bauten, welche allenfalls durch eine besonders prunkvolle Ausstattung - obligatorische Bestandteile seiner Häuser waren mehrere triclinia sowie eigene Wandelhallen und Bäder - Zeitgenössisches übertrafen, besaß Lucullus auch durch ihre Lage und Architektur neuartige, weil extrem aufwändige, Domizile. Ein Beispiel dafür ist eines seiner Lusthäuser auf der Insel Nesis 51, welches fernab vom Festland, direkt an das Meer angrenzend errichtet wurde. Aufgrund der großen Herausforderung, welche derartige Bauten zu der damaligen Zeit darstellten, wurde Lucullus von dem Philosophen Tubero mit dem persischen Großkönig Xerxes verglichen 52, welcher für monumentale Projekte zur Bezwingung der Naturgewalten bis heute bekannt ist. Allerdings erstaunte Lucullus seine Zeitgenossen nicht nur durch den hohen materiellen Aufwand seiner Wohnhäuser, sondern auch durch eine gewisse Extravaganz bei deren Anlegung und Nutzung, wie Plutarch berichtet. Als nämlich Pompeius eines Tages ein wegen der angenehmen Aussicht sehr offen gestaltetes Lusthaus seines ehemaligen politischen Rivalen bei Tusculum besuchte, soll er dessen Untauglichkeit für den Winter getadelt haben. Die Antwort des Lucullus ist charakterisierend: “Nun, traust du mir weniger Verstand zu als einem Kranich oder Storch, daß ich mein Lusthaus nicht mit der Jahreszeit wechsle?” 53 48 Vgl. Garrone (2011). 49 Vgl. Henning (2006), S. 276. 50 Vgl. Merklin (2010), S. 247. 51 Vgl. Peterich (1999), S. 541. 52 Vgl. Eyth (2008), S. 476. 53 Eyth (2008), S. 476. 11 3.1.2 Inneneinrichtung Ganz seiner Bildung und seinem erlesenen Geschmack entsprechend gestaltete Lucullus auch das Innere seiner Wohnpaläste. Hierbei lässt sich die Inneneinrichtung grob in zwei Bereiche unterteilen. Zum einen wären da die Ausstattung der Räume mit Marmor und anderen kostspieligen Materialien54 . Hierbei ließ er sich sehr von der persischen Kultur inspirieren55 , in welcher oftmals sogar hinderliche - Pracht bereits offen zur Schau gestellt wurde56 . Dazu kommen “seine Gemälde und plastischen Sammlungen und alle seine Bemühungen auf dem Gebiet dieser Kunstwerke, welche er mit ungeheuren Kosten zusammenbrachte.” 57 Diese Darstellung des eigenen Reichtums stellte zur damaligen Zeit noch eine Neuheit dar, wurde jedoch im Laufe der Kaiserzeit bei Adel und Neureichen bald zur Norm. Zum anderen zeigte Lucullus eine Vorliebe, welche sich in späteren Zeiten der Dekadenz weniger etablierte: Die Beschäftigung mit Literatur und Philosophie. Zu diesem Zwecke ließ er in seinen Wohnhäusern große Mengen an Büchern zusammentragen, sodass er stets Zugang zu einer gut bestückten Bibliothek besaß58. Diese Büchersammlungen sowie die umliegenden Räumlichkeiten machte er zudem der Öffentlichkeit zugänglich, was neben vielen anderen gelehrten Griechen auch Antiochos von Askalon zu einem häufigen Gast des Hauses Lucullus machte. Der Hausherr selbst beteiligte sich rege an den Gesprächen der Philosophen und Philologen und auch Politikern stand er stets mit Ratschlägen zur Seite59 . Wie bereits erwähnt erfreute dieser Umstand auch seinen engen Freund Marcus Tullius Cicero sehr, sodass er dem zweiten Band seiner Academia prioria den Titel “Lucullus” verlieh60. Bei der Betrachtung dieser Nutzung seiner Residenzen kommt man nicht umhin zu bemerken, dass Lucullus gewissermaßen einen Prototyp des Maecenaskreises - des Künstler- und Gelehrtenzirkels um Gaius Maecenas, den Vertrauten des Augustus, dessen Name mittlerweile sprichwörtlich für kulturelles Gönnertum geworden ist - etablierte. So könnte man Lucullus unterstellen, sich 54 Vgl. Dettelbacher (1977), S. 302. 55 Vgl. Ruiz (1963), S. 115. 56 Vgl. Eyth (2008), S. 433. 57 Eyth (2008), S. 476. 58 Vgl. ebd., S. 479. 59 Vgl. ebd. 60 Vgl. ebd. mit Fußn. 71. 12 nicht nur materiell, sondern auch intellektuell unvergleichliche Wohnstätten errichten zu wollen. 3.1.3 Gärten Ein Musterbeispiel für die von Lucullus bevorzugte Gartenkultur liefert die Anlage, welche sich auf dem Hügel Pincius erstreckte und vor kurzem teilweise wieder freigelegt wurde. Neun Meter unter dem heutigen Straßenniveau erstreckten sich einst die parkartig angelegten horti Luculliani61. Inspiriert von den paradeisoi der kleinasiatischen Fürsten, welche Lucullus während seiner Feldherrenzeit kennengelernt hatte62, ließ er nun am damaligen Stadtrand Roms63 neben seinem Wohnpalast eine gewaltige Gartenanlage errichten, welche die Sommerhitze durch schattenspendende Bäume und Pavillions abmildern sollte. Die Grünflächen waren terrassenartig angelegt und durch eine ausladende Treppe verbunden, die oberste Plattform wurde von einer halbkreisförmigen Grünfläche, welche wiederum von einem Nymphäum eingerahmt wurde, beherrscht64 . Das Nymphäum war ein Tempel errichtet zur Verehrung von Wassergeistern, üblicherweise neben Brunnen oder, wie in diesem Fall, Wasserleitungen65. Dieses Exemplar war innen mit Mosaiken geschmückt worden, welche unter anderem mythische Szenen sowie auf Delphinen reitende Eroten zeigten 66, die Gestaltung war mit Materialien wie farbigem Glas und Muscheln sehr aufwändig67. Die Grünflächen des Gartens wurden eingerahmt von Bäumen wie Zypressen - zur damaligen Zeit noch eine Neuheit in Rom - Palmen und Pappeln 68. Außerdem sollen zahlreiche ebenfalls neu eingeführte Zierpflanzen die Besucher erstaunt haben. Die Wahrnehmung dieser Gartenanlagen war ob ihrer schönen Anlage sowie des Ausblicks über die Stadt durchwegs positiv, auch in der Kaiserzeit zählte sie zu den prächtigsten und schönsten. Messalina - die Frau des Kaisers Claudius - beispielsweise eignete sich die Anlagen später an, um sie als 61 Vgl. Der Standard (2007). 62 Vgl. Giebel (2011), S. 46. 63 Vgl. Kaster (1973), S. 14. 64 Vgl. Caron (2000). 65 Vgl. Kaster (1973), S. 7. 66 Vgl. Der Standard (2007). 67 Vgl. Kaster (1973), S. 7. 68 Vgl. Giebel (2011), S. 46. 13 persönliches Refugium zu nutzen, und wurde dort auch aufgrund ihrer Untreue und des versuchten Komplotts gegen ihren Ehemann von der kaiserlichen Garde hingerichtet69. Auch heutzutage erfreut sich der Pincius großer Beliebtheit, im vorvergangenen Jahrhundert wurden erneut schattenspendende Parkanlagen sowie, weiter unterhalb, ein Nymphäum errichtet, welche bei Besuchern wie Einheimischen wegen der seit den Zeiten des Lucullus noch verbesserten Aussicht äußerst beliebt sind. 3.2 Tafelluxus 3.2.1 Gastmähler Das Gastmahl gilt heutzutage als ein Inbegriff römischer Kultur. Doch zu Zeiten des Lucullus war es als gesellschaftliches Ereignis noch ein Novum. Die Ursprünge des Gastmahles nämlich lagen in der Götterverehrung: Die Anwesenden versammelten sich um einen Altar, auf dem ein heiliges Feuer brannte und bereiteten nach einem strengen Zeremoniell bestimmte Speisen zu70 . Bis zum ersten Jahrhundert vor Christus hatte sich der Aufwand für eine solche Zeremonie bereits auf ein stattliches Maß ausgedehnt. Anlässlich einer Priesterweihe “gab es als Vormahlzeit (gustatio) Seeigel, frische Austern, verschiedene Muschelarten, Drosseln und Hühner mit Spargel, Austern- und Muschelragout, Meereicheln, Muscheln süß bereitet, Feigenschnepfen, Reh- und Wildschweinlendchen, Backhuhn und Schnecken. Als Hauptmahlzeit Schweineeuter, Schweinskopf, Fischpastete, Schweinefrikatesse, Entenbraten, gekochte Ente, Hasenbraten, Brathühner. Als Nachtisch eine Mehlspeise.” 71 Der Verdienst des Lucullus bestand nun darin, das Gastmahl durch prachtvolle Ausstattung wie purpurne Decken und Essgeschirr aus kostbaren Materialien sowie durch Hinzufügen von Musik- und Theatereinlagen72 als gesellschaftliches Ereignis für die römische Oberschicht zu inszenieren. Außerdem regte er durch Raffinesse bei der Zubereitung der Gerichte und Einführung neuartiger Zutaten die Neugierde der römischen Oberschicht der Republikzeit an. Deren Beifall lässt sich auch durch die damals noch bestehende Sittenstrenge und 69 Vgl. Von Ranke Graves (2008), S. 325. 70 Vgl. De Regibus (1963), S. 77. 71 Pleticha (1977), S. 303. 72 Vgl. Eyth (2008), S. 477. 14 Sparsamkeit erklären, welche bisher ähnliche Ausschweifungen verhindert hatte. So war noch zwei Jahrhunderte zuvor Publius Cornelius Rufus, ein Mann, der als Konsul und Diktator dem römischen Staat gedient hatte, wegen des Besitzes von zehn Pfund Tafelsilber mit dem Ausschluss aus dem Senat bestraft worden73. Die Verlagerung des Gastmahls vom sakralen Akt hin zur ausgelassenen gesellschaftlichen Veranstaltung kam also gewissermaßen einem Tabubruch gleich. Auf kulinarischer Seite wusste der Feinschmecker alle Richtungen von Delikatessen zu schätzen. So reichten seine Vorlieben von normalen Gerichten wie gebratenem Kaninchenfleisch bis hin zu eigens mit Kleie und Wein gemästeten und anschließend gerösteten Hirschkäfern74 . Diese Speisen hatten nun freilich wenig mit den Vorstellungen Catos des Älteren gemein, nach welchen sich der ideale Römer von dem ernähren sollte, was er durch Subsistenzwirtschaft und der eigenen Hände Arbeit dem Boden abringen kann75 . Entsprechend höher war auch der finanzielle Aufwand für derartige Gelage, die bis zu acht Stunden in Anspruch nahmen. Treffend zeigt dies eine Anekdote, welche Plutarch überliefert, auf: So wollten einmal Cicero und Pompeius den Lucullus auf die Probe stellen und sehen, ob er auch im Privaten so luxuriös speise. Sie kamen also als Gäste in das Haus des Lucullus und untersagten ihm, jegliche Anweisungen bezüglich des Essens an seine Sklaven weiterzugeben. Lucullus überlistete sie, indem er sich die Wahl der Räumlichkeiten erbat. Denn er gab Anweisung, “im Apollon”, dem prachtvollsten seiner Speisesäle, anzurichten. Das Budget für ein solches Essen hatte er mit 50.000 Drachmen (in etwa 130.000 Euro) angesetzt76 . Mit solcherlei Aufwand gelang es ihm, sowohl die zeitgenössische Gesellschaft zu beeindrucken, als auch als Inbegriff des verschwenderischen Genussmenschen in die Geschichte einzugehen. 3.2.2 Tier- und Pflanzenzucht Um derartige Gelage unabhängig von Einflüssen wie Handelsschranken und Jahreszeiten abhalten zu können, hatte der ehemalige General nicht unerheblichen Aufwand betrieben. So hatte er neben Eiskellern, welche das ganze Jahr über durch Schnee aus den Bergen gekühlt wurden77, viele künstliche Lebensräume für diverse Tier- und Pflanzenarten schaffen lassen. 73 Vgl. Weeber (2003), S. 3. 74 Vgl. Schmundt (2011). 75 Vgl. Giebel (2011), S. 34 f. 76 Vgl. Eyth (2008), S. 478. 77 Vgl. Lichtenberger (2010). 15 Zudem hatte er am Golf von Neapel mit dem Meer verbundene Kanäle um seine Villen ziehen lassen, welche für die Fischzucht genutzt wurden. Ebenso legte er Gehege für allerlei andere Tierarten an, darunter sogar Drosseln 78, deren Verzehr sich aufgrund der aus offensichtlichen Gründen hohen Kosten nur die reichsten Bürger Roms leisten konnten. Von einem seiner Lusthäuser bei Tusculum wird berichtet, er habe ein triclinium in ein Vogelgehege integrieren lassen, sodass er, während er die Vögel verzehrte, deren Artgenossen bewundern konnte79 . Neben solcherlei Extravaganz ließ er auch Obsthaine in seine ausgedehnten Gartenanlagen im Stadtgebiet Roms anlegen; es wird berichtet, dass er dort auch eine Art Prototyp des Wintergartens verwendete80 , um möglichst viele Kulturpflanzen das ganze Jahr über ernten zu können. In seinen Gärten ließ er außerdem einige Exemplare des Kirschbaums heranziehen, eine von ihm bevorzugte Pflanze, deren Import aus der pontischen Stadt Kerasos 81 einer der wenigen Fakten über seine Person ist, welche neben Eroberungen im kleinasiatischen Raum und seiner Schwelgerei allgemein bekannt sind. Aus solcherlei Projekten wird ersichtlich, dass Lucullus zwar einerseits ein Visionär war, welcher Entwicklungen folgender Jahrhunderte vorweggenommen beziehungsweise angestoßen hatte, andererseits jedoch ausschließlich auf den eigenen Genuss hinarbeitete, was seinen Bestrebungen eine sehr egozentrische Konnotation verleiht, wie bereits Plutarch besorgt feststellte82. 4 Lucullus im Vergleich 4.1 Zu neureichen Emporkömmlingen Bei der Betrachtung der Mittel, welche Lucullus für “ein möglichst einfaches und genußreiches Leben” 83 heranzog, drängt sich ein Vergleich mit einem anderen Charakter, welcher durch Genusssucht und luxuriöse Inszenierung aller Lebensbereiche hervorsticht, geradezu auf: Petrons Trimalchio. Selbstverständlich bleibt stets zu berücksichtigen, dass der Freigelassene Trimalchio ein fiktiver Charakter aus Petrons Satyricon ist, doch kann durchaus 78 Vgl. Eyth (2008), S. 479. 79 Vgl. Meyer (1999). 80 Vgl. Lichtenberger (2010). 81 Vgl. Giebel (2011). 82 Vgl. Eyth (2008), S. 478. 83 Eyth (2008), S. 475. 16 angenommen werden, dass der Autor damit die Verhältnisse zur Kaiserzeit karikieren84 , und damit wohl kritisieren wollte. Doch lässt sich eine solche Karikatur auf den Typus des Emporkömmlings tatsächlich mit einem ehemals erfolgreichen Politiker und Feldherren wie Lucullus vergleichen? Schnell fallen dem oberflächlichen Betrachter einige Parallelen zwischen Lucullus und Trimalchio auf. Beide wurden nicht in Reichtum geboren, sondern erarbeiteten sich selbständig Reichtum und - bisweilen zweifelhaften - Ruhm. Beide wurden nachhaltig von der kleinasiatischen Kultur geprägt, Trimalchio aufgrund seiner Geburt, Lucullus, wie bereits erwähnt, durch seine Tätigkeit als Feldherr und Statthalter in jenem Teil der Welt. Beide setzten eine klare Zäsur zu ihrer Vergangenheit, indem sie sich einem Leben voll Prunk und Genuss widmeten und sich völlig aus dem aktiven Geschäftsleben bzw. der Politik zurückzogen85 . Beide wurden in ihrer Zeit zu Pionieren des Tafelluxus, die Unterhaltung diversester Art86 inszenierten und zugleich mit äußerst kostbarem Geschirr87 und sonstigem durch den Materialwert schier überhöhten Zierrat88 zu einer Demonstration des eigenen Reichtums stilisierten. All dies scheint dem Emporkömmling und Lucullus gemein. Allerdings zeigen sich ebenso deutlich entscheidende Unterschiede zwischen den beiden Personen. Diese liegen bereits in der Art des Aufstiegs: Während Lucullus sich durch “Kühnheit und Verstand” 89 die Patronage durch Sulla erarbeitete und somit ein Fundament für seine spätere Karriere legte, stieg Trimalchio durch die nach römischen Maßstäben kaum als ehrenhaft zu sehenden Tätigkeiten als Lustsklave zum Günstling und Miterben seines damaligen Herrn auf. Den weiteren Aufstieg ermöglichten auf Seiten Lucullus’ primär die bereits in seinem Lebenslauf beschriebenen militärischen Erfolge, bei Trimalchio besorgten dies “mehr oder minder dunkle Geschäfte” 90 als Bankier für Freigelassene. Des Weiteren fallen bei der Lektüre der Cena Trimalchionis wiederholt gravierende Fauxpas seitens Trimalchios auf. So setzt er in Petrons Satire beispielsweise einen “verum opimianum” 91 vor, einen erlesenen Falerner Wein, etikettiert als hundert Jahre alt, wobei besagter Opimius zum 84 Vgl. Pleticha (1977), S. 303. 85 Vgl. Eyth (2008), S. 475. 86 Vgl. ebd., S. 477. 87 Vgl. ebd. 88 Vgl. Petr. Sat. 33, 2: sequebatur puer cum tabula terebinthina et crystallinis tesseris [...]. 89 Eyth (2008), S. 225. 90 Pleticha (1977), S. 303. 91 Petr. Sat. 34, 7. 17 Zeitpunkt der Cena bereits seit etwa 50 Jahren verstorben gewesen sein dürfte, ein eindeutiger Hinweis auf seine mangelnde Bildung und prätentiöse Natur. Lucullus hingegen hatte sich von Kindheit an um Bildung bemüht92 und ließ in diesem Bestreben auch in späteren Zeiten nicht nach. So berichtet Plutarch, er habe sich stets am Diskurs mit griechischen Philologen, welche seine der Öffentlichkeit zugänglich gemachten Bibliothek nutzten, erfreut und Freundschaften mit Philosophen wie Cicero und Antiochos von Askalon gepflegt93 . Besonders deutlich dürfte einem Römer auch folgender Unterschied aufgefallen sein: Während Lucullus durch seine Bildung, seine Tapferkeit - so hatte er bei der Schlacht gegen Tigranes am Nikephoros das Heer selbst angeführt und an vorderster Front gekämpft94 - und seine Verdienste um die Menschlichkeit95 dem römischen Ideal der virtus nahe kam, stellte Trimalchio mit jedem Aspekt seines Gebarens den Inbegriff von Verweichlichung dar. Hierdurch sind auch die gewandelten Lebensstile der beiden voneinander abzugrenzen. Lucullus’ Streben nach einem leichten, angenehmen Leben ist vergleichbar mit Epikurs Lehre von dem Glück als Freisein von Leiden. Trimalchios aus Geltungssucht und Verweichlichung motiviertes Verhalten hingegen ist ein Beispiel an effeminatio, von den Römern als in fremden Kulturen beheimatete, weibische Schwäche gemieden. Auch wenn sich zwischen den beiden Charakteren also Ähnlichkeiten feststellen lassen, zeigt die Analyse ihrer Hintergründe und Motivationen doch, dass Lucullus kein ordinärer Emporkömmling war. Vielmehr repräsentieren beide die Epochen, in welchen sie lebten, sodass Trimalchio als Vertreter des maßlosen Luxus der Kaiserzeit eher wie eine dekadente Version des gebildeten Republikaners Lucullus wirkt. 4.2 Zur Gesellschaft seiner Zeit So leicht sich Lucullus vom ordinären snobistischen Genussmenschen abgrenzen lässt, so schwer fällt eine vergleichbare Gegenüberstellung mit der zeitgenössischen römischen Gesellschaft. Allgemein setzten Politik- und Geschichtswissenschaftler die Ursache für die Dekadenz des römischen Reiches mit der Zerstörung Karthagos 146 v. Chr. an. Rom hatte dadurch seinen letzten bedrohlichen Feind eliminiert und die Vormachtstellung im 92 Vgl. Eyth (2008), S. 225. 93 Vgl. ebd., S. 479. 94 Vgl. ebd., S. 461. 95 Vgl. ebd., S. 450. 18 Mittelmeerraum gesichert96. Es stellt sich die Frage, ob Lucullus durch sein unkonventionelles und ausschweifendes Leben die Dekadenz von Reich und Gesellschaft vorantrieb, oder nur Teil einer größeren Strömung in der römischen Oberschicht war, welche entgegen der von dem mos maiorum, dem festen Sittlichkeits- und Moralverständnis der Vorväter, diktierten Sparsamkeit ihren Reichtum auskosten wollte, ohne sich von Kultur und Bildung abzuwenden. Entscheidend für eine derartige Analyse ist Lucullus’ Wahrnehmung bei zeitgleich lebenden Moralisten wie Marcus Tullius Cicero, welche ihr Urteil unbefangen und zeitnah treffen konnten. Eine deutliche Kritik von solcher Instanz wird durch Lucullus’ Verhältnis zu Cato dem Jüngeren ersichtlich. Zwar standen sich beide im Politischen wie im Privaten nahe, doch wies Cato den Lucullus ob seiner Ausschweifungen wiederholt zurecht, da dieser Lebensstil seinen Moralvorstellungen widersprach und dadurch “höchlich geärgert” 97 war. Milder fiel die Kritik seitens Ciceros aus, zum einen aufgrund seines freundschaftlichen Verhältnisses zu Lucullus und seiner Wertschätzung für dessen Bibliothek, allerdings wohl auch aufgrund der Tatsache, dass er selbst im Besitz von nicht weniger als neun villae suburbanae war98 . Er beschränkte sich also darauf, Lucullus weg von den sonstigen Zerstreuungen, welche seine Villen boten, und hin zum Studium seiner Bücher zu lenken99. Signifikant für Lucullus’ Charakter und Moralverständnis ist die Tatsache, dass er sich nach seiner Rückkehr nach Rom und dem anschließenden Triumphzug von seiner Frau Clodia Pulcher - “einem schwelgerischen, unsittlichen Weibe” 100, wie sein Biograph Plutarch berichtet - scheiden ließ. Der Grund dafür war, dass ihr, wie auch ihrer älteren Schwester, der Catull zahlreiche Gedichte widmete, ein inzestuöses Verhältnis zu ihrem Bruder nachgesagt wurde. Auch die darauf folgende Ehe mit Servilia Caepionis, welche eine Halbschwester des Cato war, währte aufgrund deren Unsittlichkeit nicht lange101. Es wird deutlich, dass Lucullus auch nach seinem Rückzug aus dem öffentlichen Leben seiner Wahrnehmung im Volk nicht gleichgültig gegenüberstand, was bei abgehobenen Herrschern späterer Zeiten wie Caligula oft der Fall war. Er war stets bestrebt, sich von moralischer Verkommenheit zu distanzieren. 96 Vgl. Radtke (2009), S. 9. 97 Eyth (2008), S. 477. 98 Vgl. Ruiz (1963), S. 115. 99 Vgl. Merklin (2010), S. 249. 100 Eyth (2008), S. 477. 101 Vgl. Eyth (2008), S. 477. 19 In der römischen Gesellschaft wurde der gewandelte Lebensstil des Lucullus von manchen recht positiv aufgenommen, er wurde als verdiente Ruhe nach einer von ruhmreichen Siegen durchzogenen Karriere angesehen; freilich gab es auch andere, welche sich besonders unter den Anhängern seiner politischen Gegner fanden, die Spott mit Lucullus trieben, in der Meinung, sein luxuriöses Leben sei im gehobenen Alter umso unpassender102. Kritik übt auch Plutarch, indem er in seinen bioi paralleloi Anekdoten aufführt, in welchen Lucullus’ Geltungssucht zur Sprache gebracht wird103, was dem ansonsten wohlwollenden Ton, im welchen die Biographie gehalten ist, stark entgegensteht. Auch wenn Lucullus sich in seinem Leben als schwelgerischer Privatier um einige Aspekte des mos maiorum weniger kümmerte als zu seinen Feldherrenzeiten und ebenso das Streben nach politischen Ehren und Erfolgen aufgegeben hatte, ist er doch in der römischen Gesellschaft sowohl in moralischer Hinsicht als auch hinsichtlich seines Bildungsstandes - so beachte man seine Freundschaften mit Persönlichkeiten wie Antiochus von Askalon und Marcus Tullius Cicero - als Vorbild zu sehen. 5 Die Dekadenz des Lucullus In der Rekapitulation lässt sich die Frage, ob Lucullus die Dekadenz des römischen Reiches vorangetrieben hat, klar beantworten: Nein. Weder hat er die alten römischen Sitten verachtet und ihnen entgegengewirkt, noch durch maßloses Machtstreben und Korruption die Struktur des immer weiter expandierenden Reiches zersetzt. Die Phase der Schwelgerei, welche auf seine abrupt beendete Karriere folgte, war eher eine Folge des Rückzuges aus der Welt der Politik als eine Abkehr von der Sittlichkeit, eine Kompensation, um auf anderen Wegen Ruhm zu erlangen. Wie viele seiner Zeitgenossen bemerkten, war es nicht die schlechteste Wahl, sich als alternder Mann einem sorglosen Leben zu widmen, anstatt sich wie Cicero bis über den Zenit der eigenen Kraft hinaus in immer neuen Kämpfen zu ergehen104. Die Sorge, Lucullus werde mit der persischen Kultur auch die zwangsläufig mit ihr assoziierte effeminatio nach Rom tragen, blieb weitgehend unbestätigt. Vielmehr nahm die römische Kultur Teile der persischen in sich auf und vergrößerte so die eigene Vielfalt. 102 Vgl. ebd., S. 475, f. 103 Vgl. Eyth (2008), S. 477 f. 104 Vgl. Eyth (2008), S.475 f. 20 Zwar kann man in der Entwicklung des Lucullus durchaus eine Art Abstieg, eine “persönliche Dekadenz”, vom tapferen, besonnenen und energischen Feldherrn hin zum schwelgerischen, teils egozentrischen Neureichen erkennen, doch ist diese Negativentwicklung auch dem hohen anfänglichen Niveau geschuldet. So kam Lucullus in seiner Jugend dem Ideal der Vorväter sehr nahe - gebildet, mutig und stets um das Wohl des Staates bemüht - ein Abstieg von dieser Position war somit nahezu unausweichlich. Die aktuelle Wahrnehmung des Lucullus ist wohl deshalb so einseitig auf sein genussvolles Leben gerichtet, weil seine militärischen Erfolge immer wieder von nachfolgenden Generationen übertroffen wurden. Sein Streben nach Luxus und Genuss blieb hingegen, auch aufgrund seiner Pionierfunktion, ein Unikum, dessen vor allem in der heutigen, materiell fixierten Gesellschaft gerne gedacht wird. Man kann Lucullus unterstellen, dass er sich dieses Umstandes bewusst war und sich deswegen so um Neuartigkeit und Extravaganz bemühte. Somit ist anzunehmen, dass das Bild, welches von ihm überliefert ist, durchaus in seinem Sinne war. 21 Literaturverzeichnis: Primärliteratur (chronologisch) White (1913) Appian, Roman history. The civil wars. Books 1-3, 26, translated by H. White, London 1913. Eyth (2008) Plutarch, Vitae parallelae. Aus dem Griech. von Eduard Eyth, NeuIsenburg 2008. Müller/Ehlers (2008) Titus Petronius Arbiter, Cena Trimalchionis, Lateinisch-Deutsch, übers. v. K. Müller und W. Ehlers, München ¹²2008. Merklin (2010) Cicero, De finibus bonorum et malorum. Über das höchste Gut und das größte Übel, Lateinisch/Deutsch, Übersetzt und herausgegeben von Harald Merklin, Stuttgart 1989 (ND 2010). Sekundärliteratur (alphabetisch) Caron (2000) A. Caron, The Gardens of Lucullus, in: http://www.maquetteshistoriques.net/P43.html (28. 10. 2012). De Regibus (1963) L. 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Alle Stellen, die wörtlich oder inhaltlich aus anderen Schriften entnommen sind, habe ich als solche kenntlich gemacht. 24 ____________________ ____________________ Ort, Datum Unterschrift