Saisonprogramm 2009/10 Pressekonferenz, 24. März 2009 Roland Geyer Intendant des Theater an der Wien Thomas Drozda Geschäftsführender Direktor der Vereinigten Bühnen Wien Stefan Ruzowitzky Regisseur Johannes Kalitzke Komponist & Dirigent Hauptsponsor des Theater an der Wien Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Theater an der Wien Wo Oper bewegt: Das Saisonprogramm 2009/10 Das neue Saisonprogramm bringt internationale Höhepunkte für Wien und das über das ganze Jahr hindurch, ohne Sommerpause. Mit dreizehn Premieren setzt das Theater an der Wien auch in der kommenden Spielzeit auf höchste künstlerische Qualität. Auf dem Cover des Saisonprogrammbuchs präsentiert das Opernhaus der Stadt Wien ein signifikantes Symbol – ein pulsierendes Herz, das für Inspiration, Kreativität, Dynamik und Sehnsucht steht. Diese kraftvolle Vielfalt vom Barock bis zur Moderne spiegelt sich auch im neuen Saisonprogramm wieder, das faszinierendes Musiktheater von Claudio Monteverdi, Christoph Willibald Gluck, Johann Sebastian Bach, Joseph Haydn, Gioachino Rossini sowie Carl Maria von Weber, Johann Strauß und Benjamin Britten, Hans Werner Henze sowie eine Uraufführung von Johannes Kalitzke umfasst. Für die hohe künstlerische Qualität garantieren sowohl die Dirigenten Nikolaus Harnoncourt, René Jacobs, Bertrand de Billy, Donald Runnicles, Thomas Hengelbrock, Marc Albrecht, Harry Bicket, Cornelius Meister und Johannes Kalitzke, als auch die Opernregisseure Christof Loy, Tobias Moretti, Robert Carsen, Stephen Lawless, Philipp Himmelmann, Kasper Bech Holten, Torsten Fischer sowie Stefan Ruzowitzky, der sein Debüt als Opernregisseur gibt. Mit John Neumeier und Anne Teresa De Keersmaeker sind zwei der bedeutendsten Choreographen aus dem Bereich Tanz zu Gast. Mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien und den Wiener Symphonikern sowie dem Arnold Schoenberg Chor stehen wieder erstklassige Klangkörper zur Verfügung, die im Rahmen mehrjähriger Verträge mit dem Theater an der Wien zusammenarbeiten. Im Bereich Barockoper werden in der Saison 2009/10 renommierte Originalklang-Orchester wie das Orchestre des Champs-Élysées, der Concentus Musicus Wien und das Balthasar Neumann Ensemble zu hören sein. Für die Uraufführung der Oper Die Besessenen von Johannes Kalitzke konnte das Klangforum Wien gewonnen werden. Das Credo des Theater an der Wien ist, dem anspruchsvollen Opernpublikum Musiktheater in Top-Qualität zu bieten. Seit seiner Wiedereröffnung als neues Opernhaus der Stadt Wien im Jänner 2006 hat sich das Theater an der Wien als Zentrum für Barockoper und modernes, zeitgemäßes Musiktheater national wie international etabliert. Auch von Seiten des Publikums ist eine breite Akzeptanz zu verzeichnen: die Abonnentenzahlen konnten in der Saison 08/09 verdreifacht werden; die Auslastung der Musiktheaterprojekte liegt durchschnittlich bei 94%. Unter dem Motto „Abonnenten hören mehr!“ bietet das Theater an der Wien auch für die kommende Spielzeit eine reichhaltige Auswahl an Abonnements und Zyklen an. Attraktive Bedingungen gibt es vor allem für Frühentschlossene, die bei der Buchung oder Verlängerung eines Abonnements bis zum 30. April 2009 eine Ermäßigung von 30% erhalten. Zur Auswahl stehen neun Abonnements und zwölf Zyklen in sieben Preiskategorien. Der Abonnement-Vorverkauf startet heute, den 24. März 2009. Ab dem 15. Juni startet der freie Kartenverkauf für alle Vorstellungen bis Ende 2009. Zu Saisonbeginn im September 2009 können Einzelkarten für die gesamte Saison 2009/10 (bis August 2010) erworben werden. www.theater-wien.at Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Im Überblick: Das Saisonprogramm 2009/10 MUSIKTHEATER Benjamin Britten: DEATH IN VENICE Premiere: 17. September 2009, Koproduktion mit der Staatsoper Hamburg Eröffnet wird die Opernsaison 2009/10 mit der zweiaktigen Oper Death in Venice von Benjamin Britten, die 1973, drei Jahre vor Brittens Tod, im Rahmen des AldeburghFestival in Snape uraufgeführt worden ist. Als Vorlage für die 17 durchkomponierten Szenen adaptierte Brittens Librettistin Myfanwy Piper Thomas Manns bedeutende Novelle Tod in Venedig. Unter der musikalischen Leitung von Donald Runnicles spielt das ORF RadioSymphonieorchester Wien. Die Inszenierung stammt von Ramin Gray, der in Wien zuletzt mit seinen Regiearbeiten zu Simon Stephens Motortown (Festwochen 2005) und Am Strand der weiten Welt (Volkstheater 2007) präsent war. Als Schriftsteller Gustav von Aschenbach ist der Tenor Kurt Streit zu hören. In den vielen weiteren Rollen ist Russell Braun als The Traveller, Christophe Dumaux als The Voice of Apollo, Erik Årman als Hotel porter sowie Klemens Sander als English Clerk zu sehen. Es singt und spielt das Vokalensemble Nova. Die Premiere der Neuproduktion an der Hamburgischen Staatsoper findet am 19. April 2009 statt. Gioachino Rossini: TANCREDI Premiere: 15. Oktober 2009, Neuproduktion Tancredi ist Rossini pur, ein wahres Feuerwerk an virtuosen und lyrisch beseelten Arien. Schon bald nach der Uraufführung im Februar 1813 im Teatro La Fenice in Venedig begann Tancredis Siegeszug über die europäischen Opernbühnen. Auch in Wien grassierte das ansteckende Rossinifieber; bereits 1817 wurde Tancredi erstmals im Theater an der Wien gespielt. Regisseur Stephen Lawless und Dirigent René Jacobs setzen mit dieser Neuproduktion ihre Zusammenarbeit am Theater an der Wien fort. Zuletzt bescherte die Inszenierung und musikalische Interpretation von Chr. W. Glucks Orfeo ed Euridice dem Theater an der Wien einen großen Erfolg. Im sizilianischen Kriegs- und Liebesdrama Tancredi sind u. a. Colin Lee als Argirio, Vivica Genaux als Tancredi, Aleksandra Kurzak als Amenaide und Konstantin Wolff als Orbazzano zu hören. Neben dem Orchestre des Champs-Élysées ist der Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) zu hören. Hans Werner Henze: DER PRINZ VON HOMBURG Premiere: 12. November 2009, Neuproduktion Das Libretto für die dreiaktige Oper verfasste Ingeborg Bachmann nach dem gleichnamigen Schauspiel von Heinrich von Kleist. Stehen bei Kleist noch die Schlacht, der Gehorsam und die Strafe im Mittelpunkt, so rückt Henze in seiner Oper den Traum, die Liebe, den Garten und den spielerischen Menschen ins Zentrum des Geschehens. Er schuf ein bewegendes Musikdrama um Liebe, Freiheit und Verantwortung, das 1960 in Hamburg uraufgeführt wurde. Christof Loy, einer der renommiertesten deutschen Opernregisseure und bereits zum vierten Mal mit einer Regiearbeit am Theater an der Wien vertreten, zeichnet für die Inszenierung dieser Neuproduktion verantwortlich. Unter der musikalischen Leitung von Marc Albrecht spielen die Wiener Symphoniker. Als Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg ist der Tenor John Uhlenhopp, als seine Kurfürstin Helene Schneidermann, als Prinzessin Natalie Marlis Petersen und als Prinz Friedrich Artur von Homburg ist Christian Gerhaher zu hören. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Joseph Haydn: IL MONDO DELLA LUNA Premiere: 5. Dezember 2009, Neuproduktion Il mondo della luna ist heute wohl Haydns bekannteste Oper. In seiner klingenden Beschreibung der Mondlandschaft gibt es statt Steinen und Staub duftende Blumen und grüne Wälder, statt Stille zwitschernde Vögel und lyrisch brillante Arien. Anlass der Uraufführung war die Hochzeit von Graf Nikolaus, einem Sohn des Fürsten, mit Maria Anna Gräfin Weißenwolf am 3. August 1777 auf Schloss Esterháza. Die Handlung ist die einer typischen Opera buffa dieser Zeit und stammt aus der Feder des italienischen Komödiendichters Carlo Goldoni. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Nikolaus Harnoncourt, der im Dezember 2009 seinen 80. Geburtstag feiert. Die Welt auf dem Monde wird von Tobias Moretti inszeniert, der erstmals eine Opernregie für das Theater an der Wien übernimmt. Es spielt der Concentus Musicus Wien. Zu hören sind u. a. als Buonafede Dietrich Henschel, als Ecclitico Bernard Richter und als Ernesto Vivica Genaux. John Neumeier/Johann Sebastian Bach: WEIHNACHTSORATORIUM Hamburg Ballett Premiere (Wiederaufnahme): 18. Dezember 2009 John Neumeier hat nicht nur mit seiner Ästhetik Ballettgeschichte geschrieben, sondern auch mit seinen außergewöhnlichen choreografischen und philosophischen Interpretationen großer sakraler Werke. Die Uraufführung von Neumeiers Weihnachtsoratorium im Dezember 2007 am Theater an der Wien wurde sowohl vom Publikum als auch von den Medien begeistert aufgenommen. Unter der musikalischen Leitung von Erwin Ortner spielt das Wiener Kammerorchester. Neben dem Arnold Schoenberg Chor sind als SolistInnen Christoph Prégardien, Sunhae Im, Marie-Claude Chappuis und Hanno MüllerBrachmann zu hören. Claudio Monteverdi: L’INCORONAZIONE DI POPPEA Premiere: 21. Jänner 2010, Koproduktion mit dem Glyndebourne Festival Der Notentext von Monteverdis letzter Oper L’incoronazione di Poppea galt lange Zeit als verschollen und wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Venedig wieder entdeckt. Die zweiaktige Oper gehört zu den ersten, die nicht für einen Fürstenhof gefertigt wurde, sondern für ein öffentliches Haus, dem Teatro Santi Giovanni e Paolo in Venedig, wo Monteverdis Spätwerk 1642 uraufgeführt wurde. In diesem Werk stehen Machtgelüste und Ohnmachtsgefühle auf engstem Raum nebeneinander. Claudio Monteverdi, einer der Erfinder der Kunstform Oper, hat diese menschlichen Affekte, Leidenschaften und Emotionen mit Tiefgang in Musik gesetzt. Regisseur Robert Carsen präsentiert mit der Krönung der Poppea seine dritte Regiearbeit am Theater an der Wien. An seiner Seite: der Dirigent und Spezialist für historische Aufführungspraxis Thomas Hengelbrock, der sein Balthasar Neumann Ensemble dirigieren wird. Unter seiner musikalischen Leitung singen u. a. Lawrence Zazzo (Ottone), Juanita Lascarro (Poppea), Jacek Laszczkowski (Nerone), Anna Bonitatibus (Ottavia), Ingela Bohlin (Drusilla), David Pittsinger (Seneca) und Marcel Beekman (Arnalta). Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Johannes Kalitzke: DIE BESESSENEN Auftragswerk & Neuproduktion des Theater an der Wien Premiere: 19. Februar 2010, Uraufführung Beginnend mit der Saison 09/10 widmet sich das Theater an der Wien verstärkt dem Schwerpunkt Musiktheater des 21. Jahrhunderts und präsentiert in den kommenden Jahren eine Uraufführung pro Spielzeit. Das erste Auftragswerk wurde an den Komponisten und Dirigenten Johannes Kalitzke vergeben, welcher im Mozartjahr 2006 für die musikalische Leitung der Uraufführung der Oper I Hate Mozart verantwortlich zeichnete. Als idealer Klangkörper für die Musik von Kalitzke fungiert das Klangforum Wien. Die Inszenierung liegt in den Händen von Kasper Bech Holten, der zuletzt Mozarts Le nozze di Figaro (2007) mit viel Witz und Esprit auf die Bühne des Theater an der Wien gebracht hat. Solisten wie Noa Frenkel, Jochen Kowalski, Leigh Melrose, Hendrikje von Kerckhove, Manfred Hemm und Benjamin Hulett sind in den tragenden Partien zu hören. Die Grundlage für das Libretto des deutschen Schriftstellers Christoph Klimke war der Fortsetzungsroman Die Besessenen des polnischen Autors Witold Gombrowicz, den dieser im Jahre 1939 für die polnischen Zeitungen Morgen-Express und Roter Kurier verfasst hatte. Jahrzehntelang galt der Roman wegen des Krieges als verschollen, bevor er 1967 wiederentdeckt und in viele Sprachen übersetzt wurde. Christoph Klimke hat für seine Libretto-Dramatisierung Gombrowicz’ „Schauerroman“-Vorlage verdichtet und sich auf einzelne Handlungsstränge konzentriert. Christoph Willibald Gluck: IPHIGÉNIE EN TAURIDE Premiere: 14. März 2010, Neuproduktion Nach der gelungenen Interpretation von Orfeo ed Euridice im Oktober 2008 präsentiert das Theater an der Wien ein weiteres Werk von Christoph Willibald Gluck, der zu den bedeutendsten Opernkomponisten des 18. Jahrhunderts zählt. 1779 erlebte Gluck in Paris mit der Uraufführung der Iphigénie en Tauride den größten Erfolg seines Lebens. In diesem Werk gelang es dem ambitionierten Komponisten, seine Reformgedanken bis zur letzten Konsequenz umzusetzen und dem musikalischen Theater wieder mehr Wahrhaftigkeit zu schenken. Sein Blick auf den antiken Mythos ist ein Plädoyer für die Werte der Humanität; zugleich stieß Gluck mit Iphigénie en Tauride das Tor zum modernen Musikdrama auf. Unter der musikalischen Leitung von Harry Bicket spielen die Wiener Symphoniker. Inszeniert wird die tragische Oper vom deutschen Regisseur Torsten Fischer, der mit seiner letzten Regiearbeit des Operndramas Médée (2007) seinen treffenden Instinkt für die Interpretation von griechischen Tragödienstoffen unter Beweis stellen konnte. Als Iphigénie ist Véronique Gens, Andrew Schroeder als Thoas, Stéphane Degout als Oreste sowie Rainer Trost als Pylade zu hören. Es singt der Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner). Anne Teresa De Keersmaeker & Jérôme Bel: 3ADIEUX Musik von Gustav Mahler Premiere: 28. März 2010 Die Ausnahmechoreographin Anne Teresa De Keersmaeker ist seit 2006 regelmäßig mit außergewöhnlichen Tanzprojekten am Theater an der Wien vertreten, zuletzt mit ihrem Steve Reich-Evening. Mit 3Adieux präsentiert De Keersmaeker gemeinsam mit Jérôme Bel ein neu konzipiertes Ballett, das erstmals am 16. Februar 2010 am Théâtre Royal de la Monnaie Bruxelles gezeigt wird. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 3Adieux ist eine Begegnung zweier eigenwilliger Ausnahmekünstler: der mathematischen und gleichzeitig expressiven Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker und des französischen Choreografen Jérôme Bel, Schöpfer von umstrittenen Performances wie The Show Must Go On. Ausgangspunkt für 3Adieux ist der Schlussteil von Gustav Mahlers Lied von der Erde, der Abschied, in einer dreifachen Wiederholung. 3Adieux ist ein Werk über Stille, über Verschwiegenheit und über Verwunderung, die in die szenische Realität eines Körpers übersetzt werden. Es spielt das Ictus Ensemble, Gesangssolistin ist Sara Fulgoni. Carl Maria von Weber: DER FREISCHÜTZ Premiere: 19. April 2010, Neuproduktion „Der Freischütz hat ins Schwarze getroffen“, schrieb Carl Maria von Weber 1821 unter dem Eindruck der glanzvollen Berliner Uraufführung an seinen Textdichter Johann Friedrich Kind. Webers Oper entwickelte sich bald zum Serienerfolg und wurde in der Musikkritik schon zu seinen Lebzeiten als die erste deutsche Nationaloper bezeichnet. Unmittelbar nach den napoleonischen Kriegen entstanden, setzt diese romantische Oper um Versagensangst, brüchige Konventionen und Waldspuk bildmächtig eine Fantasiewelt frei, deren Aufgebot an gespenstischen Erscheinungen schlicht beeindruckend ist. Für die Inszenierung konnte der österreichische Regisseur und Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky gewonnen werden, der mit dieser Produktion sein Debut als Opernregisseur am Theater an der Wien gibt. Die musikalische Leitung hat Bertrand de Billy inne, der mit seinen letzten beiden Interpretationen von Poulencs Dialogues des Carmélites und Debussys Pelléas et Mélisande „an der Wien“ Furore machte. Die aufstrebende Sopranistin Elza Van den Heever singt die Agathe, das Ännchen wird von Mojca Erdmann gegeben, Falk Struckmann gibt den tragischen Schurken Kaspar, Simon O’Neill den jungen Mann Max, Martin Snell ist als Kuno sowie Henk Neven als Ottokar zu hören. Als Samiel ist der Schauspieler Karl Markovics zu erleben. Nadja Michael: ORLANDO MISTERIOSO Eine inszenierte Liedreise mit Musik von Richard Wagner, Robert Schumann, Wolf, Gustav Mahler und Richard Strauss Premiere: 23. Juni 2010 Hugo Der Ein-Frau-Abend verbindet die Dramatik der großen Oper und Intimität des Kammerspiels: Vehikel der inszenierten Liedreise der Sopranistin Nadja Michael ist die Figur des Orlando, der geboren in elisabethanischer Zeit, einmal als Mann oder einmal als Frau, über mehrere Jahrhunderte lebt. Die Sängerin und Ausnahmekünstlerin begibt sich gemeinsam mit dem Publikum auf eine emotional-musikalisch-visuelle Reise, die wie jene von Orlando durch verschiedene Epochen führt. Eine Reise, die zunächst mit dem staatstragenden Pomp einer Maria Stuart beginnt und sich mehr und mehr durch die verschiedenen Gestalten und Geschlechtlichkeiten hindurch nach innen wendet. Johann Strauss: DIE FLEDERMAUS Premiere: 15. Juli 2010, Neuproduktion Anlässlich der triumphalen Fledermaus-Uraufführung am Ostersonntag, den 5. April 1874 im Theater an der Wien, schrieb die Morgenpost: „Das klingt ans Ohr und rieselt durch das Blut hinab bis in die Beine, und der faulste Mensch im Zuschauerraum fängt unwillkürlich zu nicken an mit dem Kopfe und wiegt den Leib und strampelt mit den Füßen. Man kann jetzt in einer Loge des Theaters an der Wien die schönsten Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Seekrankheiten kriegen, so wogt es im Parterre unter den bezaubernden Tönen, die Johann Strauß mit seinem Stabe aus dem Orchester wirbelt“ Unter der musikalischen Leitung seines designierten Chefdirigenten Cornelius Meister musiziert das ORF Radio-Symphonieorchester Wien. Der deutsche Opernregisseur Philipp Himmelmann zeichnet für die Inszenierung dieser Neuproduktion am Uraufführungsort verantwortlich. Kurt Streit gibt den Gabriel von Eisenstein, als seine Frau Rosalinde ist Nicola Beller Carbone zu hören, Juanita Lascarro singt die Adele und Florian Boesch gibt in Personalunion Dr. Falke und Frosch. In den weiteren Rollen sind Jacek Laszczkowski als Prinz Orlofsky, Rainer Trost als Alfred, Markus Butter als Frank und Erik Årman als Dr. Blind zu sehen. KONZERTE & OPER KONZERTANT Die Konzertsaison 2009/10 startet mit dem Eröffnungskonzert am 10. September 2009. Auf dem Programm steht das dramatische Oratorium Susanna von Georg Friedrich Händel, das die Geschichte der Susanna im Bade aus dem Buch Daniel thematisiert. Unter der musikalischen Leitung von William Christie spielt sein Ensemble Les Arts Florissants Chœur et Orchestre. Die Susanna wird von Kate Royal gegeben, die in England als der „neue Sopran-Star“ gefeiert wird. 6x Oper konzertant von Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel und Joseph Haydn Das vielfältige Musiktheaterprogramm wird von sechs konzertanten Opernaufführungen begleitet, die sich der Pflege und Aufführung von Raritäten der Opernliteratur widmen. Anlässlich des Haydnjahres und zu Beginn der Saison 2009/10 steht am 25. September die konzertante Aufführung der Oper L’anima del filosofo von Joseph Haydn auf dem Programm. Unter der musikalischen Leitung von Paul Goodwin spielt das kammerorchesterbasel, es singt der Wiener Kammerchor. SolistInnen sind Simone Kermes, Paul Agnew und Jonathan Lemalu. Das von Alan Curtis 1992 in Italien gegründete Ensemble Il Complesso Barocco ist international bekannt für seine Interpretation italienischer Barockopern sowie Oratorien und hat eine tragende Rolle in der Wiederbelebung dieser Epoche eingenommen. In der Spielzeit 09/10 interpretiert Alan Curtis mit seinem Ensemble gleich zwei Opern von Georg Friedrich Händel: Agrippina am 26. September 2009 und Giove in Argo am 22. April 2010 mit jeweils hochkarätigen Besetzungen: Ann Hallenberg als Iside, Karina Gauvin als Calisto, Topi Lehtipuu als Arete und Vito Priante als Erasto. Die dritte Händel-Oper im Programm ist Ezio, die am 15. November 2009 konzertant zur Aufführung gebracht wird. Unter der musikalischen Leitung von Attilo Cremonesi spielt das kammerorchesterbasel; es singen Veronica Cangemi (Fulvia), Lawrence Zazzo (Ezio), Sonia Prina (Valentiniano) und Kristina Hammarström (Onoria). Der letzte Schwerpunkt im Konzertbereich „Oper konzertant“ gilt dem Komponisten Antonio Vivaldi, der selbst in einem Brief behauptete, 94 Opern geschrieben zu haben. 49 konnten bisher als seine Werke identifiziert werden. Am Theater an der Wien kommen zwei seiner barocken Nummernopern zur Aufführung: Armida al campo d’Egitto am 22. Oktober 2009 unter der musikalischen Leitung von Rinaldo Alessandrini mit dem Ensemble Concerto Italiano sowie Vivaldis dreiaktige Oper Farnace am 24. Februar 2010 unter der Leitung von Stefano Molardi mit Sonia Prina in der Titelpartie. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 KONZERTE 2009/10 Das Konzertprogramm der Spielzeit 09/10 rundet das reichhaltige Musiktheaterprogramm mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Georg Friedrich Händel, Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Jacques Offenbach sowie mit außergewöhnlichen Projekten von Goran Bregovi und Uri Caine ab. Der österreichische Pianist Stefan Vladar gestaltet ab November 2009 gemeinsam mit dem Wiener Kammerorchester einen dreiteiligen Mozart-Zyklus: Zur Aufführung gelangen Klavierkonzerte und Ouvertüren des „Spiritus Rector“ des Theater an der Wien. Edita Gruberova, eine der führenden Koloratursopranistinnen ihrer Zeit, ist am 12. Dezember 2009 am Theater an der Wien zu Gast. Begleitet vom Wiener Kammerorchester, unter der Leitung von Adriy Yurkevych, wird sie Arien von Wolfgang Amadeus Mozart, Gaetano Donizetti und Vincenzo Bellini zum Besten geben. Zum Abschluss des Haydn-Jahres 2009 erwartet das Theater an der Wien-Publikum ein außergewöhnliches Silvesterkonzert (31.12.): Mit dem Oratorium Die Schöpfung soll das Jahr 2009 feierlich ausklingen. Unter der musikalischen Leitung von Adam Fischer spielt das Freiburger Barockorchester. Die hochkarätigen Solisten sind Genia Kühmeier, Michael Schade und Hanno Müller-Brachmann. Es singt der Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner). Das neue Jahr 2010 wird mit spritzigem Charme am 8. Jänner 2010 mit der konzertanten Aufführung der Opéra-bouffe La Grande-Duchesse de Gerolstein von Jacques Offenbach begrüßt. Unter der musikalischen Leitung von Hervé Niquet spielt das kammerorchesterbasel. Solisten sind u. a. Anne Sofie von Otter, Agatha Wilewska und Rolf Romei. Die in Australien geborene amerikanische Sopranistin Danielle de Niese, die im September 2008 als Ginevra in Händels Ariodante am Theater an der Wien debütierte, gestaltet am 24. Jänner 2010 gemeinsam mit dem italienischen Barockensemble Il Giardino Armonico einen Abend mit Arien und Concerti von Georg Friedrich Händel. Die Konzertserie „Beethoven am Uraufführungsort“ wird auch in dieser Spielzeit fortgeführt: Die Wiener Philharmoniker spielen unter der Leitung von Christian Thielemann Beethovens Schicksals-Symphonie sowie die Sinfonia pastorale. Der Ausnahme-Violinist Julian Rachlin ist ein hoch geschätzter Gast am Theater an der Wien, hat er doch am 8. Jänner 2006 an der Inauguration des neuen Opernhauses mitgewirkt. Am 30. April und 2. Mai 2010 interpretiert Rachlin das Gesamtwerk Franz Schuberts für Violine, Viola und Klavier. Begleitet wird er von Itamar Golan. Mitten in Manhattan, umrahmt von den 15–geschossigen Wohnhausburgen der vorletzten Jahrhundertwende, steht ein Denkmal von Giuseppe Verdi. Genau dieses Denkmal hat den Pianisten und Keyboarder Uri Caine, tief verwurzelt in der New Yorker Jazzszene, zu dem Projekt The Othello Syndrome inspiriert, das am 20. Oktober 2009 auf die Bühne des Theater an der Wien gebracht wird. Die musikalischen Grundideen Verdis werden von Caine in eine andere Musiksprache übersetzt. Der Ort des Geschehens verwandelt sich dabei in den musikalischen Schmelztiegel einer modernen Großstadt-Metropole mit Jazz und Pop-Elementen, Rhythm & Blues, Be Bop und elektronischen Sounds. Bereits zum dritten Mal ist das Multitalent Goran Bregovi mit seiner fulminanten Wedding and Funeral Band zu Gast. Anlässlich seines 60. Geburtstages präsentiert Bregovi am 22. März 2010 ein neues Projekt: Orfeo. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 KABINETTTHEATER & DIE NEUE „HÖLLE“ Auch das Souterrain des Theater an der Wien, seit 1906 „Hölle“ genannt, wird in der neuen Saison weiterhin bespielt. Das Kabinetttheater präsentiert ab 3. November 2009 ein Figurentheater zur Oper Philemon und Baucis von Joseph Haydn. Ab 6. März 2010, zum 104jährigen Jubiläum der „Hölle“, der die seinerzeitigen Größen der Wiener Kabarettszene wie Heinrich Eisenbach, Hans Moser, Karl Farkas und Egon Friedell zu ihrem Erfolg verhalfen, präsentiert das Theater an der Wien einen historischen Ausflug in die alte „neue“ Hölle. Gezeigt werden Höhepunkte aus 20 Jahren Kabarett in authentischen Kostümen und prachtvoller Ausstattung. Das Projekt wird von Georg Wacks konzipiert und umgesetzt. Information: Programmdetails, Besetzungen und Aufführungsdaten entnehmen Sie bitte den beigelegten Unterlagen in der Pressemappe oder dem Saisonprogramm 2009/10. Pressebüro THEATER AN DER WIEN Sabine Seisenbacher Pressesprecherin des Theater an der Wien Corporate Communications Vereinigte Bühnen Wien GmbH Linke Wienzeile 6, 1060 Wien Tel. +43 1 588 30-661 | Fax +43 1 588 30-650 E-Mail: [email protected] | www.theater-wien.at Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Musiktheater Premieren 2009/10 Benjamin Britten Death in Venice Gioachino Rossini Tancredi Hans Werner Henze Der Prinz von Homburg Joseph Hadyn Il mondo della luna J. S. Bach / John Neumeier Weihnachtsoratorium Claudio Monteverdi L’incoronazione di Poppea Johannes Kalitzke Die Besessenen Christoph Willibald Gluck Iphigénie en Tauride A. T. De Keersmaeker / Gustav Mahler 3Adieux Carl Maria von Weber Der Freischütz Nadja Michael / R. Wagner u.a. Orlando Misterioso Johann Strauß Die Fledermaus Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Death in Venice Oper in zwei Akten (1973) MUSIK VON BENJAMIN BRITTEN TEXT VON MYFANWY PIPER NACH DER NOVELLE VON THOMAS MANN In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung Inszenierung Bühne Kostüme Choreografie Licht Donald Runnicles Ramin Gray Jeremy Herbert Kandis Cook Thomas Stuart Adam Silverman Gustav von Aschenbach The Traveller The Voice of Apollo Hotel porter English Clerk Kurt Streit Russell Braun Christophe Dumaux Erik Årman Klemens Sander Vokalensemble Nova: Hotel Waiter, Russian Mother, Strawberry Seller, Russian Nanny, Gondolier, Glass Maker, Guide in Venice, Priest in St. Mark’s, Polish Father, Beggar Lady, Hotel Guests, … ORF Radio-Symphonieorchester Wien Koproduktion mit der Staatsoper Hamburg Premiere: Donnerstag, 17. September 2009, 19.00 Uhr Aufführungen: 19., 22., 24. & 27. September 2009 Einführungsmatinee: Sonntag, 6. September 2009, 11.00 Uhr Venedig als Sinnbild für Sinnlichkeit und Zweideutigkeit, für Schönheit und Verfall – in seinem letzten und persönlichsten Bühnenwerk orientierte sich der britische Komponist Benjamin Britten an Thomas Manns berühmter, viel diskutierter und von Visconti verfilmter Novelle Tod in Venedig. Im Mittelpunkt steht der Schriftsteller Gustav von Aschenbach und die Geschichte seines Künstlerschicksals: Nach jahrelanger Beherrschtheit zerbricht er an der Spannung zwischen dem Streben nach formvollendeter Schönheit im Werk und einer heftigen, fieberhaften Leidenschaft. Den in einer Schaffenskrise steckenden Schriftsteller Gustav von Aschenbach erfasst Sehnsucht nach Veränderung. Er reist nach Venedig. Bei seiner Ankunft sind Meer und Himmel trüb, die Luft stickig. Doch dann weckt Tadzio, der Sohn einer polnischen Familie, seine Aufmerksamkeit. Seine Schönheit und kindliche Anmut faszinieren den Schriftsteller, er verliebt sich in den Jungen und überschreitet damit die Grenzen seiner bisherigen Vorstellungskraft. Aschenbach glaubt, in Tadzio die vollkommene Form zu erkennen und gibt sich der Faszination und seinen Gefühlen so stark hin, dass er sich wehrlos der nahenden tödlichen Cholera aussetzt. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Tancredi Melodramma eroico in zwei Akten (1813) MUSIK VON GIOACHINO ROSSINI TEXT VON GAETANO ROSSI In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung Inszenierung Ausstattung Bewegungsregie Licht René Jacobs Stephen Lawless Gideon Davey Lynne Hockney Patricia Collins Argirio Tancredi Orbazzano Amenaide Isaura Roggiero Colin Lee Vivica Genaux Konstantin Wolff Aleksandra Kurzak Liora Grodnikaite Ruby Hughes Orchestre des Champs-Élysées Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Neuproduktion des Theater an der Wien Premiere: Donnerstag, 15. Oktober 2009, 19.00 Uhr Aufführungen: 17., 19., 21. & 23. Oktober 2009 Einführungsmatinee: Sonntag, 4. Oktober 2009, 11.00 Uhr Das melodienreiche sizilianische Kriegs- und Liebesdrama Tancredi, nach Voltaires gleichnamiger französischer Tragödie aus dem Jahre 1760, entstand als Auftragswerk für die venezianische Karnevalssaison 1812/13. Für den 21jährigen Gioacchino Rossini, der am Beginn seiner Karriere stand, bedeutete dies eine besondere Herausforderung. Nur mit einer erfolgreichen Opera seria konnte er sich als anerkannter Opernkomponist etablieren. Um jedoch dem Geschmack des italienischen Publikums entgegen zu kommen, änderte der Librettist Gaetano Rossi den tragischen Schluss von Voltaires Drama in ein versöhnliches Ende. Nach jahrelanger blutiger Fehde verbünden sich die verfeindeten Familien des Argirio und des Orbazzano gegen die Sarazenen, welche die Stadt belagern. Um die Einigkeit zu stärken, verspricht Argirio Orbazzano die Hand seiner Tochter Amenaide. Sie jedoch liebt Tancredi, der im Laufe des Bürgerkriegs enteignet und verbannt worden ist. Tancredi seinerseits weiß noch nichts von Amenaides geplanter Hochzeit mit Orbazzano. In ihrer Not will Amenaide Tancredi eine Botschaft übermitteln, in der sie ihn bittet, das Land von Orbazzano zu befreien. Doch der Brief gelangt in Orbazzanos Hände, worauf dieser glaubt, das Schreiben sei an den Sarazenenführer Solamir gerichtet. Amenaide wird verhaftet und zum Tode verurteilt. In dem Glauben, von Amenaide verraten worden zu sein, tritt unerkannt Tancredi auf, tötet Orbazzano und besiegt später als Anführer auch die Sarazenen. Das Volk jubelt Tancredi zu und die Liebenden erkennen ihre gegenseitige Treue. Einer Vereinigung des jungen Paares steht nichts mehr im Wege. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Der Prinz von Homburg Oper in drei Akten (1960) MUSIK VON HANS WERNER HENZE TEXT VON INGEBORG BACHMANN NACH DEM SCHAUSPIEL VON HEINRICH VON KLEIST In deutscher Sprache Musikalische Leitung Inszenierung Bühne Kostüme Licht Marc Albrecht Christof Loy Dirk Becker Herbert Murauer Olaf Winter Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg Die Kurfürstin Prinzessin Natalie Feldmarschall Dörfling Prinz Friedrich Artur von Homburg Obrist Kottwitz Graf Hohenzollern Feldmarschall Dörfling John Uhlenhopp Helene Schneiderman Marlis Petersen Andreas Scheibner Christian Gerhaher Frode Olsen Johannes Chum Andreas Scheibner Wiener Symphoniker Neuproduktion des Theater an der Wien Premiere: Donnerstag, 12. November 2009, 19.30 Uhr Aufführungen: 14., 17. & 20. November 2009 Einführungsmatinee: Sonntag, 8. November 2009, 11.00 Uhr Wenige Jahre nach der Veröffentlichung von Heinrich von Kleists Schauspiel Prinz Friedrich von Homburg im Jahre 1811 begann man dieses mit Musik zu versehen. Rund 150 Jahre später nahm sich auch Hans Werner Henze, einer der bedeutendsten deutschen Opernkomponisten der Gegenwart, auf der Suche nach einem geeigneten Opernstoff der Geschichte des legendären Offiziers und Träumers an: „Als ich nach einer Sprache suchte, in deren Vereinigung meine Musik Neues zu leisten hätte, eine Sprache, auf die meine Musik aus war, ist mir der ‚Prinz‘ in den Weg gekommen.“ Am Vorabend der Schlacht von Fehrbellin wandelt der Prinz von Homburg träumend im Garten, das Kurfürstenpaar und Prinzessin Natalie beobachten ihn. Der schlafwandelnde Prinz ergreift Natalies Hand, streift ihr einen Handschuh ab und behält ihn. Am nächsten Morgen bei der militärischen Besprechung denkt er sehnsüchtig an Natalie und achtet nicht auf die Direktiven der bevorstehenden Schlacht. So schlägt er auf dem Kampffeld entgegen dem Befehl vorzeitig los und hat damit Erfolg. Doch der Kurfürst verkündet, dass die eigenmächtige Führung der Truppen mit dem Tod zu sühnen sei. Der Prinz wird entwaffnet und festgenommen. Trotz Natalies Einwänden erklärt er seine Strafe für gerecht und will die Konsequenzen tragen. Erst als sich das militärische Korps für den Prinzen ausspricht, wird das Todesurteil zurückgezogen. Mit verbundenen Augen führt man den Prinzen in den Garten, wo er einst schlafwandelte. Als Natalie ihm die Binde abnimmt, wird der anfängliche Traum Wirklichkeit. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Il mondo della luna Dramma giocoso in drei Akten (1777) MUSIK VON JOSEPH HAYDN TEXT NACH CARLO GOLDONI In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung Inszenierung Bühne Kostüme Dramaturgie Nikolaus Harnoncourt Tobias Moretti Renate Martin & Andreas Donhauser Heidi Hackl Sebastian Huber Buonafede Ecclitico Ernesto Clarice Flaminia Lisetta Cecco Dietrich Henschel Bernard Richter Vivica Genaux Julia Kleiter Irena Bespalovaite Maite Beaumont Markus Schäfer Concentus Musicus Wien Neuproduktion des Theater an der Wien Premiere: Samstag, 5. Dezember 2009, 19.00 Uhr Aufführungen: 7., 9., 11. & 22. Dezember 2009, 19.00 Uhr, 13. Dezember 2009, 16.00 Uhr Einführungsmatinee: Sonntag, 22. November 2009, 11.00 Uhr Sind Sie schon einmal zum Mond geflogen, einzig und allein aufgrund der Kraft Ihrer eigenen Fantasie? Auf Schloss Esterháza schickte Joseph Haydn im Sommer 1777 die Gäste der fürstlichen Hochzeitsfeierlichkeiten bereits rund 190 Jahre vor der ersten Mondlandung mit Hilfe ihrer Vorstellungskraft ins fantastische Universum. Für Il mondo della luna griff er auf einen mehrfach erprobten Opernstoff aus der Feder des italienischen Komödiendichters Carlo Goldoni zurück und schuf ein Spiel über menschliche Sehnsüchte, den sagenumwobenen Mond und eine Welt, die auf dem Kopf steht. Ecclitico hat es auf Clarice abgesehen und Ernesto liebt deren Schwester Flaminia. Doch Buonafede, Vater der beiden jungen Damen und seinerseits Hobbyastronom, ist strikt gegen diese Verbindungen. Auch die wachsende Zuneigung seines Dieners Cecco gegenüber der Kammerzofe Lisetta beäugt er skeptisch, schließlich hegt er bezüglich Lisetta eigene Interessen. Doch die jungen Liebenden geben sich nicht geschlagen. Mit einer List gaukeln sie dem mondsüchtigen Buonafede vor, es habe ihn auf den Mond verschlagen. Weltraumforschung und Liebesfreuden vermengen sich im heimischen Garten zusehends zu einem aberwitzigen Verwirrspiel. Volltreffer: Am Ende winkt eine Trippelhochzeit! Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Weihnachtsoratorium Ballett zum Weihnachts-Oratorium, BWV 248 (1734), Kantaten I-III BALLETT VON JOHN NEUMEIER MUSIK VON JOHANN SEBASTIAN BACH Musikalische Leitung Choreografie, Kostüme, Licht Bühne Erwin Ortner John Neumeier Ferdinand Wögerbauer Hamburg Ballett Evangelist & Tenor Sopran Alt Bass Christoph Prégardien Sunhae Im Marie-Claude Chappuis Hanno Müller-Brachmann Wiener Kammerorchester Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Koproduktion mit dem Hamburg Ballett / Staatsoper Hamburg Wiederaufnahme: Freitag, 18. Dezember 2009, 19.30 Uhr Aufführungen: 19. & 20. Dezember 2009, 19.30 Uhr „Bey einer andächtig Musig ist allezeit Gott mit seiner Gnaden Gegenwart“, so lautet einer der Einträge von Johann Sebastian Bach in seine dreibändige Luther-Bibel. Die Eröffnungsworte des Weihnachts-Oratoriums „Jauchzet, frohlocket“ stimmen ein in den Jubelklang überschäumender Erwartung. Gedacht wird der Menschwerdung Christi. So dürfte es auch in der Weihnachtszeit 1734/35 in Leipzig geklungen haben, als mit Pauken und Trompeten die Ankunft Jesu gefeiert wurde – „Am 1sten Heil. Weyhnacht-Feyertage, Frühe zu St. Nicolai und Nachmittage zu St. Thomæ“, wie der Programmzettel es ausweist. Nach Händels Messias, Bachs Magnificat, Mozarts Requiem und Bachs Matthäus-Passion kreierte John Neumeier mit seiner Choreografie des Weihnachtsoratoriums ein weiteres Ballett auf sakrale Musik. Zur Aufführung kommen die ersten drei Teile von Bachs Weihnachts-Oratorium, die nach dem Bericht des Lukas die näheren Umstände der Geburt Jesu behandeln. Maria und Joseph, das Kind in der Krippe, die Hirten und himmlischen Heerscharen bilden den äußeren Figurenkreis, der hineinführt in die grundlegenden Fragen um Vertrauen, Zuversicht, Zweifel und Hingabe. So wird die biblische Geschichte zu einer Geschichte für alle. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 L’incoronazione di Poppea Oper in zwei Akten und einem Prolog (1642) MUSIK VON CLAUDIO MONTEVERDI TEXT VON FRANCESCO BUSENELLO In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung Inszenierung Bühne Kostüme Licht Thomas Hengelbrock Robert Carsen Michael Levine Constance Hoffmann Robert Carsen & Peter van Praet Ottone Poppea Nerone Ottavia Drusilla Seneca Arnalta Damigella Valletto Mercurio Lucano Fortuna Virtù Amore Lawrence Zazzo Juanita Lascarro Jacek Laszczkowski Anna Bonitatibus Ingela Bohlin David Pittsinger Marcel Beekman Beate Ritter Cornelia Horak Dominik Köninger Nicholas Watts Ruby Hughes Renate Arends Trine Wilsberg Lund Balthasar Neumann Ensemble Koproduktion mit dem Glyndebourne Festival Premiere: Donnerstag, 21. Jänner 2010, 19.00 Uhr Aufführungen: 23., 25., 27., 29. & 31. Jänner 2010 Einführungsmatinee: Sonntag, 17. Jänner 2010, 11.00 Uhr Der Notentext von Monteverdis letzter Oper L’incoronazione di Poppea galt lange Zeit als verschollen und wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Venedig wieder entdeckt. In diesem Werk stehen Machtgelüste und Ohnmachtsgefühle auf engstem Raum nebeneinander. Monteverdi, einer der Erfinder der Kunstform Oper, hat diese menschlichen Affekte, Leidenschaften und Emotionen mit Tiefgang in Musik gesetzt. Gerade Poppeas und Neros abschließendes Liebesduett scheint von überirdischer Schönheit, trotz des Horrors, der die Liebenden verbindet. Nerone ist Poppeas erotischen Reizen verfallen. Ottone, Poppeas Mann, weiß von dem intimen Verhältnis seiner Frau zum Kaiser. Auch Nerones Frau Ottavia beklagt ihr verlorenes Eheglück und bittet den Philosophen Seneca, ihr durch Volk und Senat Hilfe zu schaffen. Seneca hält Nerone den Unterschied von Macht und Machtmissbrauch vor Augen. Doch Nerone, der alle beseitigt, die seiner kriminellen Liebe im Wege stehen, treibt den Philosophen in den Selbstmord. Poppea ihrerseits scheut keine Verleumdung und weiß Nerones Schwäche für ihren eigenen Aufstieg zu nutzen. Nach einem missglückten Mordanschlag auf Poppea werden Ottone und seine Komplizin Drusilla verbannt. Nerone, besessen von der Liebe zur machthungrigen Poppea, verstößt Ottavia und setzt sich über jede Staatsräson hinweg, als er Poppea zur neuen Kaiserin erhebt. – Die Voraussage des Prologs, dass Vernunft und Moral gegen Macht und Liebe nichts auszurichten vermögen, hat sich bewahrheitet. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Die Besessenen Oper (Uraufführung) MUSIK VON JOHANNES KALITZKE TEXT VON CHRISTOPH KLIMKE In deutscher Sprache Musikalische Leitung Inszenierung Bühnenbild Kostüme Licht Johannes Kalitzke Kasper Bech Holten Steffen Aarfing Marie í Dali Jesper Kongshaug Frau Ocholowska, Mutter von Maja Cholawicki Maja Leszczuk Fürst Holszanski Skolinski Noa Frenkel Leigh Melrose Hendrickje van Kerckhove Benjamin Hulett Jochen Kowalski Manfred Hemm Klangforum Wien Auftragswerk & Neuproduktion des Theater an der Wien Premiere: Freitag, 19. Februar 2010, 19.00 Uhr Aufführungen: 21., 23. & 25. Februar 2010 Einführungsmatinee: Sonntag, 14. Februar 2010, 11.00 Uhr Wüste Gestalten, lodernde Leidenschaft, Geldgier, ein unheilstiftendes Handtuch und schließlich ein Mord: Mit diesen Ingredienzien reicherte der polnische Autor Witold Gombrowicz seinen im Jahre 1939 für die polnischen Zeitungen Morgen-Express und Roter Kurier verfassten Fortsetzungsroman Die Besessenen an. Jahrzehnte lang galt der Roman wegen des Krieges als verschollen, bevor er 1967 wiederentdeckt und in viele Sprachen übersetzt wurde. Nun hat der deutsche Schriftsteller Christoph Klimke für seine Libretto-Dramatisierung Gombrowicz’ Vorlage verdichtet und sich auf einzelne Handlungsstränge konzentriert. Die egozentrische, junge und schöne Maja ist mit Cholawicki verlobt, dem vermeintlichen Erben eines alten, heruntergekommenen, aber an Kunstschätzen reichen Schlosses. Er soll mit seinem Erbe auch sie wohlhabend machen und gleichzeitig ihre Mutter vor dem Bankrott retten. Die materiellen Pläne werden jedoch von Leszczuk durchkreuzt, einem jungen (Tennis)-Spieler, in den sich Maja verliebt. Beide sind skrupellose Egoisten, mitschuldig an der Selbstzerstörung der Gesellschaft, die von morbidem Verfall gezeichnet ist. Der Einzige, der sich wirklich für die Zukunft und die Bewahrung der Kultur des Landes einsetzt, ist der Kunsthistoriker Skolinski, der die Sammlung im Schloss begutachtet. Nicht nur von Besitz, sondern auch von seinem verschollenen Sohn besessen, ist hingegen der alte Fürst und Schlossherr. Die Besessenen enden schließlich in Zerstörung – am Schluss bleibt nur Desillusionierung. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Johannes Kalitzke über die Grenzerfahrungen seiner Besessenen Ich habe den Roman Die Besessenen von Witold Gombrowicz als Grundlage für meine vierte Oper gewählt, weil dieser, außer eine fesselnde Geschichte zu erzählen, Figuren in Beziehung zueinander treten lässt, die wir aus heutiger Sicht gut kennen; ein junges Paar steht im Mittelpunkt des Geschehens und ist in gegenseitige Hassliebe entbrannt. Beide versuchen unentwegt, sich im Wettstreit über Grenzerfahrungen einander zu beweisen. Dabei denkt keiner von beiden an etwas anderes als an die Flucht vor sich selbst, und auch alle anderen von sich selbst Besessenen in diesem Stück verbindet als einzig verbliebener Nenner gemeinschaftlicher Erfahrung ein diffuser Bereich von Urängsten, über den sie sich auf unterschiedliche und dennoch repräsentative Weise definieren. Im Zentrum der Handlung steht eine Art Vorhang, ein Handtuch, das sich in einem dunklen Winkel einer Schlossküche durch rätselhafte Bewegungen und Verzerrungen bemerkbar macht, und welches im Kontext symbolisch für dieses kollektive Unterbewusste steht, das bildlos, unkenntlich und unerklärbar geworden, bei allen Beteiligten namenloses Grauen erzeugt. Diese Angst führt in letzter Konsequenz in verschiedene Stadien der Selbstzerstörung. Da jeder auf seine Weise nur seinen eigenen, meist kommerziellen Vorteil in seiner Beziehung zum Schloss vor Augen hat (einem Schloss, in dem Tradition und Kultur bewahrt werden), seinen eigenen Wettbewerbsvorteil im Ringen um Besitzvermehrung, jedoch keinerlei Sensorium für das Innenleben kultureller Werte mehr besitzt oder für irgendeine Art von Mitgefühl, welches sich an verbindenden Unterströmungen zwischenmenschlicher Sorge orientiert, hat niemand dem mehr etwas entgegenzusetzen. Der Paradigmenverfall erzeugt ein entfremdetes Verhältnis zu Tradition und Kultur. Selbstsucht und die Identifikation über extreme Formen der Selbsterfahrung (Töten als Akt der Identifikation) erscheinen als Bollwerke gegen die unwägbare Gefahr des Selbstverlustes. Man ist reich, schön, und man setzt alles daran, nicht das zu sein, was man aber tatsächlich wird: unsichtbar. Die handelnden Personen agieren ohne verbindliche ethische und moralische Normen, welche bei der Konfrontation mit dem eigenen Spiegelbild, einer Bewertung des eigenen Handelns, noch hilfreich sein könnten; stattdessen liefern sie sich allen möglichen Deformationen des Ich-Bezugs und der Bereicherung aus: Man hetzt von Anreiz zu Anreiz, von Rolle zu Rolle, ohne selbst darin vorzukommen, und verfällt einer obsessiven Nomadenattitüde in einer Welt ohne Halt. Die Musik der Besessenen orientiert sich am Verhältnis der unterschiedlichen Zeiten, die durch die Personen des Stückes repräsentiert werden, in denen sie leben und denen sie sich zugehörig fühlen und an dem Bild dieses seltsamen Spukgebildes, das die Menschen dieser Geschichte in Verwirrung stürzt. Elemente alter Musik und kommerzieller Medien verbinden sich mit der eigenen Klangsprache des Komponisten zu einem Gewebe struktureller Beziehungen, welches sich im Laufe des Stückes wie die Falten eines Tuchs, eines Fächers, der sich langsam schließt und eine bildlose Achse hinterlässt, formal zu einer Mitte verdichtet, die alles in sich aufsaugt. Von haltloser Unruhe getrieben einerseits, von lauernder Leere andererseits unterbrochen, ist die Musik ein Spiel mit Genreklischees, die wie motivische Kernelemente, wie kleine Module immer wieder neu miteinander gekoppelt werden und den Verlauf des musikalischen Geschehens bestimmen, als Elemente eines geschlossenen Systems, das sich zu entwickeln vortäuscht, sich aber in Wirklichkeit im Kreise dreht. Wien, am 21.03.2009 Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Iphigénie en Tauride Tragédie opéra in vier Akten (1779) MUSIK VON CHRISTOPH WILLIBALD GLUCK TEXT VON NICOLAS-FRANÇOIS GUILLARD In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung Inszenierung Bühne Kostüme Licht Harry Bicket Torsten Fischer Vasilis Triantafillopoulos Andreas Janczyk Diego Leetz Iphigénie Thoas Oreste Pylade Prêtresse Femme grecque Véronique Gens Andrew Schroeder Stéphane Degout Rainer Trost Petra Simková Teresa Gardner Wiener Symphoniker Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Neuproduktion des Theater an der Wien Premiere: Sonntag, 14. März 2010, 19.00 Uhr Aufführungen: 16., 18., 20. & 23. März 2010 Einführungsmatinee: Sonntag, 7. März 2010, 11.00 Uhr Die Geschichte des Tantalidenfluchs um Rache, Hass, Opferung, tödliche Verstrickungen und Mord hat über die Jahrhunderte hinweg nichts von ihrer grausamen Faszination eingebüßt. Unzählige Dramatiker, Autoren und Komponisten beschäftigten sich mit dem düsteren antiken Familiendrama des Heerführers Agamemnon, seiner Frau Klytämnestra und ihren Kindern Iphigenie, Orest und Elektra. Auch das von Nicolas-François Guillard nach Euripides verfasste französische Libretto zu Christoph Willibald Glucks Oper Iphigénie en Tauride birgt auf seelische Erschütterung abzielendes Gefühls- und Konfliktpotenzial. Vor der Opferung durch den Vater wurde Iphigénie gerettet. Nun lebt sie auf der Insel der Taurer und hat die Aufgabe, jeden Fremden zu töten, der hier Zuflucht sucht. Der blutige Untergang ihrer Familie verfolgt sie in ihren Träumen. Sie weiß nicht, dass ihr Bruder Oreste dem Morden entkommen konnte. Nach Jahren sieht sie ihn und seinen Freund Pylades, die in Gefangenschaftder Taurer geraten, wieder. Doch die Geschwister erkennen einander nicht. Da der Unbekannte sie aber an Oreste erinnert, beschließt Iphigénie, ihn zu retten. Aber er will an Pylades’ Stelle sterben. Während der Opferhandlung erkennen die Geschwister einander. Als Thoas, der König der Skythen, Oreste töten will, erscheint plötzlich Pylades und ermordet den König. Das Volk besingt den dämmernden Frieden und das Ende der kriegerischen Zeiten bei den Taurern. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 3Adieux Ballett von Anne Teresa De Keersmaeker und Jérôme Bel MUSIK VON GUSTAV MAHLER TRANSKRIBIERT VON ARNOLD SCHOENBERG Konzeption Anne Teresa De Keersmaeker Jérôme Bel Tanz Gesang Musikalische Leitung Anne Teresa De Keersmaeker Sara Fulgoni Georges-Elie Octors Ictus Ensemble Eine Auftragsproduktion von Rosas In Koproduktion mit dem Théâtre de la Monnaie Bruxelles, der Opéra de Lille und dem Sadler’s Wells Dance House London Premiere: Sonntag, 28. März 2010, 19.30 Uhr Aufführung: 29. März 2010, 19.30 Uhr Durch regelmäßige Gespräche über ihre Arbeiten haben Anne Teresa De Keersmaeker und Jérôme Bel zueinander gefunden. Sie verbindet ihre unendliche Neugier nach dem, was ein menschlicher Körper auf der Bühne alles ausdrücken, abbilden und produzieren kann. Ausgangspunkt für 3Adieux ist der letzte Teil von Gustav Mahlers Lied von der Erde, jenem sechsteiligen Zyklus, den er in den Schicksalsjahren 1907-09 auf Nachdichtungen altchinesischer Lyrik von Hans Bethge komponierte. Die komplexe und mysteriöse Partitur wehrt sich auf den ersten Blick hartnäckig gegen die oben genannte und von Anne Teresa De Keersmaeker sowie Jérôme Bel angestrebte Körperlichkeit. In 3Adieux erklingt aus Mahlers Werk nur der Schlussteil, der Abschied, in einer dreifachen Wiederholung. 3Adieux ist ein Werk über Stille, über Verschwiegenheit und über Verwunderung, die in die szenische Realität eines Körpers übersetzt werden. „Gerade wegen der Gefahr, in eine Wiederholung zu geraten, wie auch der Titel bereits aussagt, werden wir unser Herzblut in dieses Stück legen. Wir werden versuchen, es zu verstehen und zu erfassen. Es wird sich uns nicht leicht erschließen, aber genauso wie Gustav Mahler, der sich nicht fürchtete, als er mit dem Tod konfrontiert wurde, werden auch wir uns nicht fürchten.“ (Anne Teresa De Keersmaeker und Jérôme Bel) Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Der Freischütz Romantische Oper in drei Aufzügen (1821) MUSIK VON CARL MARIA VON WEBER TEXT VON JOHANN FRIEDRICH KIND In deutscher Sprache Musikalische Leitung Inszenierung Bühne Kostüme Dramaturgie Bertrand de Billy Stefan Ruzowitzky Renate Martin & Andreas Donhauser Nicole Fischnaller Anton Maria Aigner Agathe Ännchen Kaspar Max Kuno Kilian Eremit Ottokar Samiel Elza Van den Heever Mojca Erdmann Falk Struckmann Simon O’Neill Martin Snell Dominik Köninger Artur Korn Henk Neven Karl Markovics ORF Radio-Symphonieorchester Wien Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Neuproduktion des Theater an der Wien Premiere: Montag, 19. April 2010, 19.00 Uhr Aufführungen: 21., 23., 26., 29. April & 3. Mai 2010 Einführungsmatinee: Sonntag, 18. April 2010, 11.00 Uhr Unmittelbar nach den napoleonischen Kriegen entstanden, setzt diese romantische Oper um Versagensangst, brüchige Konventionen und Waldspuk bildmächtig eine Fantasiewelt frei, deren Aufgebot an gespenstischen Erscheinungen schlicht beeindruckend ist. „Übersehen Sie nicht, wie mir bei dem düsteren Hauptcharakter der Umstand zugute kommt, dass die halbe Oper im Dunkel spielt“, meinte Weber, der im Freischütz mit viel melodischem Einfallsreichtum, tosendem Orchester und motivischen Bezügen den Sieg über die finsteren Mächte schildert. Max liebt Agathe, die Tochter des Försters Kuno. Damit er sie heiraten darf, muss er zuerst einen schwierigen Probeschuss bestehen. Doch Max scheint seit einiger Zeit vom Glück verlassen, er trifft nicht mehr und sieht sich bereits allgemeinem Gespött ausgesetzt. In seiner Verzweiflung wendet er sich an seinen vermeintlichen Freund Kaspar, der ihn nachts zum Gießen von Freikugeln in die düstere Wolfsschlucht lockt: Sechs Kugeln werden unfehlbar das gewünschte Ziel treffen; die siebente jedoch ist für ein unschuldiges Opfer bestimmt. Nichts ahnend vertraut Max beim Probeschuss vor versammelter Gemeinschaft der Treffsicherheit der siebenten Kugel. Er schießt und Agathe fällt. Wie durch ein Wunder wird sie gerettet und an ihrer Stelle stirbt Kaspar. Max gesteht den Betrug. Er wird zwar nicht aus der Gemeinschaft verstoßen, doch ein weiteres Jahr auf die Probe gestellt. Erst dann darf er Agathe heiraten, auch ohne Probeschuss. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Orlando misterioso Eine inszenierte Liedreise MUSIK VON RICHARD WAGNER, ROBERT SCHUMANN, HUGO WOLF, GUSTAV MAHLER, RICHARD STRAUSS Idee, Konzept, Dramaturgie, Sopran Klavier Nadja Michael Miku Nishimoto-Neubert Licht & Technische Leitung Maske & Requisite Tontechnik & Soundeffekte Choreografie Ophélia Künstlerische Beratung Carsten Wank Kathrin Werger Thomas Berlin Volker Michl Franz Winter Premiere: Mittwoch, 23. Juni 2010, 19.30 Uhr Aufführung: 25. Juni 2010, 19.30 Uhr Ein Liederabend? Der Abend, den die Sopranistin Nadja Michael gestaltet, geht weit darüber hinaus. Die Sängerin und Ausnahmekünstlerin begibt sich gemeinsam mit dem Publikum auf eine emotional-musikalisch-visuelle Reise, die wie jene von Orlando durch verschiedene Epochen führt. Eine Reise, die zunächst mit dem staatstragenden Pomp einer Maria Stuart beginnt und sich mehr und mehr durch die verschiedenen Gestalten und Geschlechtlichkeiten hindurch nach innen wendet. Unabhängig von den Transformationen der äußeren Hülle sieht sich „Orlando“ immer wieder mit den gleichen Lebensfragen konfrontiert, unter verschiedensten Blickwinkeln. Die Antworten, welche die Komponisten mit ihren Protagonistinnen und Protagonisten Maria Stuart, Ophelia und Mignon, aber auch dem fahrenden Gesellen finden, sind so verschiedenartig wie die Fragesteller selbst. Somit stehen an diesem Abend nicht die Personen im Vordergrund, sondern die reizvolle Idee der ständigen Transformation eines Seelenzustands, der Antworten auf diese Fragen finden muss. Nadja Michael hat dazu Lieder von Richard Wagner, Robert Schumann, Hugo Wolf, Gustav Mahler und Richard Strauss ausgesucht, die diesen Weg der Wandlung und Verwandlung, des Werdens und Reifens zeichnen. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Die Fledermaus Operette in drei Akten (1874) MUSIK VON JOHANN STRAUSS TEXT VON CARL HAFFNER UND RICHARD GENÉE NACH MEILHAC UND HALÉVY In deutscher Sprache Musikalische Leitung Inszenierung Bühne Kostüme Cornelius Meister Philipp Himmelmann Johannes Leiacker Gesine Völlm Gabriel von Eisenstein Rosalinde Adele Dr. Falke (Frosch) Prinz Orlofsky Alfred Frank Dr. Blind Kurt Streit Nicola Beller Carbone Juanita Lascarro Florian Boesch Jacek Laszczkowski Rainer Trost Markus Butter Erik Årman ORF Radio-Symphonieorchester Wien Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Neuproduktion des Theater an der Wien Premiere: Donnerstag, 15. Juli 2010, 19.30 Uhr Aufführungen: 17., 20., 22., 25., 27., 29. Juli & 3., 5., 8. August 2010 Einführungsmatinee: Sonntag, 11. Juli 2010, 11.00 Uhr Der hintersinnige Witz dieser Geschichte gefiel Strauß so gut, dass er die Partitur in nur 42 Tagen fertig stellte. Der folgende sensationelle und weltweite Durchbruch machte die Fledermaus zum Nonplusultra der Wiener Operette. Im Theater an der Wien wurde das Werk allein in den ersten 65 Tagen nach der Premiere 49 Mal gespielt; bis zum heutigen Tag waren es insgesamt gar 445 Vorstellungen. Im Sommer 2009 kehrt die nimmermüde, nachtschwärmerische Fledermaus ins Theater an der Wien und somit an den Ort ihrer Uraufführung zurück. Rosalinde verfällt den tenoralen Klängen Alfreds, ihr Gatte Gabriel von Eisenstein lechzt nach den Ballettratten, das Stubenmädchen Adele träumt von einer Karriere als Diva, der Gefängnisdirektor Frank konvertiert zum französischen Chevalier, sein Gehilfe Frosch ertränkt den letzten Funken Vernunft im Slibowitz, Prinz Orlofsky erhofft sich Zerstreuung und Dr. Falke ergötzt sich an seiner Rache – in einer Nacht erliegen alle den sinnlichen Verlockungen. Bei Glücksspiel, Flirt, Trunk und Tanz fallen die Hemmungen bis zur allgemeinen Verbrüderung und Verschwesterung: „Für die Ewigkeit, immer so wie heut’, wenn wir morgen noch dran denken!“ Ja, morgen: Da kommt die Wahrheit ernüchternd zu Tage. Doch wer ist schuld? Natürlich der Champagner! Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Oper konzertant Joseph Haydn L’anima del filosofo Georg Friedrich Händel Agrippina Antonio Vivaldi Armida al campo d’Egitto Georg Friedrich Händel Ezio Antonio Vivaldi Farnace Georg Friedrich Händel Giove in Argo Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 L’anima del filosofo Freitag, 25. September 2009, 19.00 Uhr Dramma per musica in vier Akten (1791) Musik von Joseph Haydn (1732-1809) Libretto von Carlo Francesco Badini Konzertante Aufführung in italienischer Sprache Paul Goodwin Musikalische Leitung kammerorchesterbasel Wiener Kammerchor Euridice, Genio Orfeo Creonte, Pluto Simone Kermes Paul Agnew Jonathan Lemalu Als sein Dienstherr Nikolaus I. im September 1790 verstarb, verlor Joseph Haydn nach 30 Jahren seine Anstellung als fürstlicher Kapellmeister am Hofe Esterháza. Der Londoner Impresario Johann Peter Salomon reiste sofort nach Wien, als er von der Chance erfuhr, den freien Haydn nach England zu locken. Zwölf Symphonien und eine Opera seria sollte Haydn in London zur Aufführung bringen. Doch kaum hatte Haydn im Haymarket Theatre mit den Proben zu L’anima del filosofo begonnen, unterbrachen die Behörden im Namen des Königs die Einstudierung der Oper. Haydn war in einen für London typischen Opernstreit geraten. Der einstige Solotänzer Giovanni Andrea Gallini wollte das Haymarket Theatre nach einem Brand als italienisches Opernhaus wieder aufbauen und als Konkurrenz zum königlich protegierten Pantheon etablieren. Der älteste Sohn des Königs, der Prinz of Wales, unterstützte Gallini. Doch der König selbst, George III., verweigerte die notwendigen Konzessionen. Sämtliche Aufführungen von L’anima del filosofo mussten abgesagt werden. Der Librettist Carlo Francesco Badini griff für „L’anima del filosofo“ auf den beliebten Stoff von Orpheus und Eurydike zurück. Anders als in der berühmten Vertonung von Gluck hatten er und Haydn aber keinen Triumph der Liebe über den Tod vorgesehen. Die Oper soll „von einer ganz anderen Art sein als jene von Gluck“ notierte Haydn am 8. Jänner 1791. Bereits in der Antike herrschte die Vorstellung von Orpheus als Philosoph, der mit seinem Gesang nicht nur wilde Tiere besänftigen kann, sondern auch den Menschen die Zivilisation gebracht haben soll. Ihm gegenüber steht Eurydike als Sinnbild für Gerechtigkeit und das rechte Maß, die Orpheus lehrt seine Begierden zu zügeln. Haydn war als Opernkomponist hauptsächlich für die kleinen Verhältnisse des Esterházyschen Theaters tätig. Als er mit der Arbeit an L’anima del filosofo begann, waren sieben Jahre vergangen, seit er seine letzte Oper Armida abgeschlossen hatte. Es hätte sein größter Erfolg werden können, doch Haydn hat seine Oper selbst nie gehört und bis zu seinem Tod 1809 auch keine weitere mehr komponiert. Erst 1951 wurde das Werk in Florenz uraufgeführt. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Agrippina Samstag, 26. September 2009, 19.00 Uhr Dramma per musica in drei Akten (1709) Musik von Georg Friedrich Händel (1685-1759) Libretto von Vincenzo Grimani Konzertante Aufführung in italienischer Sprache Alan Curtis Musikalische Leitung Il Complesso Barocco Agrippina Nerone Poppea Ottone Claudio Pallante Narciso/Giunone Lesbo Svetlana Doneva Paula Rasmussen Klara Ek Iestyn Davies Umberto Chiummo Raffaele Costantini Antonio Giovannini Matteo Ferrara Vier Jahre verbrachte der junge Händel in Italien, ehe er gegen Ende seiner Reise am 26. Dezember 1709 im Teatro San Giovanni Grisostomo in Venedig Agrippina zur Aufführung brachte. Die Oper erlebte 27, im damaligen Italien äußerst seltene Anschlussaufführungen: ein außerordentlicher Erfolg für den 24-jährigen Komponisten. Händel erlebte in Venedig den Höhepunkt seines Italienaufenthaltes und zeigte sich im Dramma per musica äußerst experimentierfreudig, neben Dacapo-Arien komponierte er liedhafte Teile und kurze Ensembles. Unbekümmert mischte er schon Komponiertes mit kühnen Neuheiten. Das Libretto stammte vom Geistlichen und Diplomaten Kardinal Grimani, der mit genauen Charakterisierungen und der geschickten Verknüpfung der Handlungsstränge eine der dramaturgisch besten Vorlagen für eine Händel-Oper schuf. Zu seinem eigenen Nutzen, denn das Teatro San Giovanni befand sich im Besitz der Familie Grimani. Kaiserin Agrippina will für ihren Sohn Nerone die Macht im Staat erringen. Er soll sich auf die Herrschaft vorbereiten und das Volk für sich gewinnen. Die Nachricht vom falschen Tod ihres Gatten Claudio löst ein satirisches, erotisches Intrigenspiel um die Vorherrschaft im alten Rom aus, in der Kardinal Grimani das Zeitalter unter Papst Clemens XI. und den Streit um die spanische Erbfolge mit viel Sinn für Pathos und Parodie darstellte. Im Gegensatz zur blutigen Geschichte gewährt Kaiser Claudio am Ende aber allen, was sie ursprünglich begehrt haben: Liebe den einen, Macht den anderen. Voll des Lobes notierte Händels Biograf, der Theologe John Mainwaring über diese Spätblüte venezianischer Hofkultur: „Die Zuhörer bey der händelschen Vorstellung wurden dermaßen bezaubert, dass ein Fremder aus der Art, mit welcher die Leute gerühret waren, sie alle miteinander für wahnwitzig gehalten haben würde.“ Und enthusiastisch berichtet Mainwaring von der Aufführung: „So oft eine kleine Pause vorfiel, schryen die Zuschauer: Viva il caro Sassone, es lebe der liebe Sachse!“ Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Armida al campo d’Egitto Donnerstag, 22. Oktober 2009, 19.00 Uhr Dramma per musica in drei Akten (1718) Musik von Antonio Vivaldi (1678-1741) Libretto von Giovanni Palazzi Konzertante Aufführung in italienischer Sprache Rinaldo Alessandrini Concerto Italiano Musikalische Leitung Califfo Armida Osmira Erminia Emireno Adrasto Tisaferno Furio Zanasi Sara Mingardo Monica Bacelli Raffaella Milanesi Marina Comparato Romina Basso Martin Oro Vivaldis Version ist eine von rund 50 Opern, die sich an Torquato Tassos La Gerusalemme liberata und der Geschichte von Rinaldo und Armida orientieren. Zum ersten Mal wurde die Oper in der Karnevalsaison 1718 aufgeführt und erlebte danach einige Überarbeitungen. Ezio Sonntag, 15. November 2009, 19.00 Uhr Dramma per musica in drei Akten (1732) Musik von Georg Friedrich Händel (1685-1759) nach einem Libretto von Pietro Metastasio Konzertante Aufführung in italienischer Sprache Attilio Cremonesi kammerorchesterbasel Musikalische Leitung Fulvia Ezio Valentiniano Onoria Massimo Varo Veronica Cangemi Lawrence Zazzo Sonia Prina Kristina Hammarström Vittorio Prato Antonio Abete Händels Dramma per musica in drei Akten entstand gegen Ende des Jahres 1731 und war nach Siroe und Poro seine dritte Oper nach einem Libretto von Pietro Metastasio. Der aus Rom stammende Metastasio, Sohn eines Gemüsehändlers, war der erfolgreichste Librettist seiner Zeit, seine Vorlagen wurden von den berühmtesten Komponisten vertont. In Ezio zeigt er den Weg eines Helden vom Ruhm nach der Schlacht über den tiefen Fall in den Kerker wegen Hochverrats bis zur finalen Rettung durch die Liebe. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Im Jahr 453 n. Chr. steht der weströmische Feldherr und Konsul Ezio auf dem Höhepunkt seiner Macht. Zwei Jahre zuvor konnte er bei der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern den berüchtigten Hunnenkönig Attila besiegen. Doch in Rom gerät Ezio in einen Streit mit Kaiser Valentiniano: Der siegreiche Feldherr soll dessen Tochter heiraten, während dieser eigentlich Fulvia begehrt, ausgerechnet die Frau, in die sich auch der Kaiser verliebt hat. In Händels Oper löst sich diese verhängnisvolle Konstellation in Wohlgefallen auf: Dem Intriganten Massimo wird verziehen, Fulvia endet in den Armen des für tot gehaltenen Helden, und der Kaiser beweist seine Menschliebe, indem er Milde walten lässt. Bereits 1725 wurden die „gotisch-langobardischen“ Sujets vieler Händel-Opern in London kritisiert und ihm Metastasios Dramen zur Vertonung empfohlen. Ezio wurde am 5. Jänner 1732 im King’s Theatre uraufgeführt, erlebte aber insgesamt nur fünf Aufführungen. Unter den sechs Opern, die Händel für seine unglückliche, zweite Opernakademie ab 1729 in London schrieb, zeugt die reiche Musik des Ezio von der Anregungskraft der poetischen Gedanken und der musikalischen Sprache des Dichters. Mit dem spätantiken Stoff gelang Händel eines der reinsten Beispiele einer Opera seria. Die historische Wirklichkeit wurde dabei vom Zwang zum glücklichen Ende im 18. Jahrhundert verdrängt: Drei Jahre nach der Opernhandlung wurde der historische Ezio bei einer Audienz vom Kaiser eigenhändig umgebracht. Farnace Mittwoch, 24. Februar 2010, 19.00 Uhr Dramma per musica in drei Akten (1727) Musik von Antonio Vivaldi (1678-1741) Libretto von Antonio Maria Lucchini Konzertante Aufführung in italienischer Sprache Stefano Molardi Jonathan Guyonnet Musikalische Leitung & Cembalo Konzertmeister I Virtuosi Delle Muse Farnace Berenice Selinda Gilade Pompeo Aquilio Tamiri Sonia Prina Maria Grazia Schiavo Lucia Cirillo Sabina Puértolas Anders J. Dahlin Robert Getchell Marina de Liso Farnace war eine der erfolgreichsten Opern Vivaldis. Nach der Uraufführung im Februar 1727 am Teatro San Angelo in Venedig wurde das Werk – ein seltener Fall – sogleich in der darauffolgenden Herbst-Stagione am selben Theater nochmals aufgenommen, um dann 1730 in Prag, 1731 in Pavia, 1732 in Mantua (vielleicht mit Vivaldi selbst als Impresario) und 1737 in Treviso auf die Bühne zu gelangen. An der Uraufführung des Farnace wirkte Anna Girò mit, eine Zentralgestalt in Vivaldis Leben, mit der ihn eine enge Freundschaft bis zu seinem Tod verband. Mit einem für Österreich interessanten Umstand ist Farnace verbunden. Im Textbuch zur Aufführung des Werkes in Pavia 1731 bezeichnete Vivaldi sich erstmals als Kapellmeister des Herzogs Franz Stephan von Lothringen und des Fürsten Joseph Johann Adam von Liechtenstein. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Giove in Argo Donnerstag, 22. April 2010, 19.00 Uhr Composizione drammatica in drei Akten (1739) Musik von Georg Friedrich Händel (1685-1759) Nach dem Libretto Giove in Argo von Antonio Maria Lucchini Konzertante Aufführung in italienischer Sprache Alan Curtis Musikalische Leitung Il Complesso Barocco Iside Diana Calisto Arete Erasto Licaone Ann Hallenberg Theodora Baka Karina Gauvin Topi Lehtipuu Vito Priante Gianluca Buratto Mit virtuosen Chören und prächtigen Partien für die Hörner wollte Händel mit Giove in Argo 1739 an den Erfolg seiner ersten englischen Oratorien anknüpfen. Er entschied sich einmal mehr für ein Pasticcio und stellte Arien aus älteren Stücken zu einem neuen Ganzen zusammen. Während er in den meisten seiner Pasticci erfolgreiche Werke italienischer Komponisten für die Londoner Verhältnisse adaptierte, griff er für Giove in Argo fast ausschließlich auf eigene Kompositionen zurück. Die „composizione drammatica“ in drei Akten ist Händels einzige italienische Oper, in der nur tiefe Männerstimmen mitwirken und keine Kastratenrolle vorkommt. Und mit zehn Chorsätzen ist es seine an Chören reichste Oper. Händel komponierte im Gegensatz zu seinen anderen Pasticci für Giove in Argo einige Arien und den Schlusschor neu. Das Libretto von Antonio Maria Lucchini hatte er bereits 1719 in Dresden kennen gelernt und nach London mitgenommen. Mythische Liebeleien wurden vom Dichter Lucchini äußerst frei zu einer intrigenreichen Handlung in den griechischen Wäldern von Argos verwoben: Jupiter, als Schäfer Aretes verkleidet, begehrt ein Liebesabenteuer mit Iside. Gleichzeitig fühlt sich der Göttervater aber auch von den Reizen Calistos angezogen. Rache, Eifersucht und Tragik im pastoralen Gefilde treiben die Intrige voran, bis der obligate Preisgesang auf Jupiter und Amor das Pasticcio ausklingen lässt. Der Oper blieb der Erfolg versagt. Nach nur zwei Aufführungen am 1. und 5. Mai 1739 im Haymarket Theatre setzte Händel das Stück wieder ab. Es fehlten einerseits die großen Sängernamen, da kein Kastrat an der Aufführung beteiligt war, andererseits ging das Interesse in London an italienischen Opern generell stark zurück. Die moralisch zweideutige Handlung dürfte das puritanische Londoner Publikum ebenfalls überfordert haben. Seither war die Oper in Vergessenheit geraten, ehe sie erst 2006 beim Festival Bayreuther Barock in einer rekonstruierten Fassung aufgeführt wurde. Alan Curtis präsentierte bei den Internationalen Händel-Festspielen in Göttingen mit seinem Ensemble Il Complesso Barocco 2007 eine weitere Neufassung des Pasticcios. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Konzerte Eröffnungskonzert 2009/10 Uri Caine: The Othello Syndrome Mozart Klavierkonzerte I-III mit Stefan Vladar Edita Gruberova Silvesterkonzert Die Schöpfung J. Offenbach: La Grande-Duchesse de Gerolstein Händel-Arien & Concerti mit Danielle de Niese Goran Bregovi Beethoven am Uraufführungsort Schubert I & II mit Julian Rachlin Kabinetttheater & die neue „Hölle“ Figurentheater zu Haydns Philemon und Baucis Tanz der Blinden Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 The Othello Syndrome Dienstag, 20. Oktober 2009, 19.30 Uhr Musik von Uri Caine nach Giuseppe Verdi URI CAINE ENSEMBLE Bunny Sigler, Josefine Lindstrand, Sadiq Bey Uri Caine Chris Speed Ralph Alessi Tim Lefebvre Zach Danziger Nguyen Le Gesang Keyboard Klarinette Trompete Bass Schlagzeug Gitarrre Klavierkonzerte Mozart I Freitag, 13. November 2009, 19.30 Uhr STEFAN VLADAR Klavier WIENER KAMMERORCHESTER Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Klavierkonzert A-Dur KV 414 Klavierkonzert A-Dur KV 488 Le nozze di Figaro KV 492 – Ouvertüre Klavierkonzert A-Dur KV 537 Krönungskonzert Klavierkonzerte Mozart II Donnerstag, 28. Jänner 2010, 19.30 Uhr STEFAN VLADAR Klavier WIENER KAMMERORCHESTER Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Idomeneo KV 367 – Ouvertüre Klavierkonzert G-Dur KV 453 Don Giovanni KV 527 – Ouvertüre Klavierkonzert B-Dur KV 595 Klavierkonzerte Mozart III Mittwoch, 17. März 2010, 19.30 Uhr STEFAN VLADAR Klavier WIENER KAMMERORCHESTER Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Klavierkonzert Es-Dur KV 271 Die Zauberflöte KV 620 – Ouvertüre Klavierkonzert Es-Dur KV 482 Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Edita Gruberova Samstag, 12. Dezember 2009, 19.30 Uhr EDITA GRUBEROVA Sopran WIENER KAMMERORCHESTER ANDRIY YURKEVYCH Musikalische Leitung Arien von Wolfgang Amadeus Mozart, Gaetano Donizetti und Vincenzo Bellini Silvesterkonzert „Die Schöpfung“ Zum Abschluss des Haydn-Jahres 2009 Donnerstag, 31. Dezember 2009, 19.30 Uhr Joseph Haydn (1732-1809) Die Schöpfung Oratorium in drei Teilen (1799) ADAM FISCHER Musikalische Leitung FREIBURGER BAROCKORCHESTER ARNOLD SCHOENBERG CHOR GENIA KÜHMEIER MICHAEL SCHADE HANNO MÜLLER-BRACHMANN Sopran Tenor Bass La Grande-Duchesse de Gerolstein Freitag, 8. Jänner 2010, 19.30 Uhr Opéra-bouffe in drei Akten und vier Szenen (1867) Musik von Jacques Offenbach (1819-1880) Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy HERVÉ NIQUET Musikalische Leitung KAMMERORCHESTERBASEL Mit ANNE SOFIE VON OTTER, AGATHA WILEWSKA, ROLF ROMEI, ANDREW MURPHY u.a. Händel-Arien & Concerti Sonntag, 24. Jänner 2010, 19.30 Uhr DANIELLE DE NIESE Sopran GIOVANNI ANTONINI IL GIARDINO ARMONICO Musikalische Leitung Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Goran Bregovi Montag, 22. März 2010, 19.30 Uhr WEDDING AND FUNERAL ORCHESTRA Orfeo-Geburtstagsfest von, für und mit Goran Bregovi OsterKlang 2010 Von Samstag, 27. März bis Ostersonntag, 4. April 2010 Das Festivalprogramm wird im Dezember 2009 veröffentlicht. Beethoven am Uraufführungsort Sonntag, 11. April 2010, 11.00 Uhr CHRISTIAN THIELEMANN Musikalische Leitung WIENER PHILHARMONIKER Ludwig van Beethoven (1770-1827) Symphonie Nr. 5 c-Moll Schicksals-Symphonie Symphonie Nr. 6 F-Dur Sinfonia pastorale Schubert I Freitag, 30. April 2010, 19.30 Uhr JULIAN RACHLIN ITAMAR GOLAN Violine Klavier Sonaten D-Dur D 384, a-Moll D 385, g-Moll D 408, A-Dur D 574 Schubert II Sonntag, 2. Mai 2010, 19.30 Uhr JULIAN RACHLIN ITAMAR GOLAN Violine Klavier Sonate a-Moll D 821 für Arpeggione und Klavier Rondo h-Moll D 895 Fantasie C-Dur D 934 An diesen beiden Abenden wird Franz Schuberts (1797-1828) Gesamtwerk für Violine und Klavier aufgeführt. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 KABINETTTHEATER Philemon und Baucis Figurentheater zur Oper von Joseph Haydn Arm aber glücklich? Auf der Suche nach Philemon und Baucis Krise herrscht: Die Kassen sind leer, die Stimmung ist am Tiefpunkt, Verzweiflung macht sich breit – was für ein elendes Leben! Jeder noch so kleine Luxus, jedes mickrige Festchen für kaum 1.000 Leute wird einem geneidet, ja sogar schon die Prunkkarosse, die Dienerschaft ist auf ein Minimum von ein paar Hundert reduziert, in seine Ferienhäuser traut man sich schon gar nicht mehr… Von ihrer Tochter Marie Antoinette wird die Frage überliefert: „Warum machen denn die Leute einen solchen Lärm?“ „Sie können sich kein Brot mehr leisten, Majestät, sie hungern.“ „Wenn das Volk kein Brot hat, soll’s halt Kuchen essen!“ („S’ils n’ont pas de pain, qu’ils mangent de la brioche!“) Aber die Philosophen sagen, man kann auch arm glücklich sein – mehr noch: Das wahre Glück sei nur dort zu finden! Ja, wo gibt’s denn sowas? Also macht sich die Herrscherin Maria Theresia auf den Weg und zieht durchs Land. Aber das wahre Glück lässt sich nicht blicken. Da steigt sie mithilfe von Joseph Haydn in die Katakomben der Stadt: Hier, heißt es, sei zu finden, was sie suchet! Premiere: Dienstag, 3. November 2009, 20.00 Uhr Aufführungen: 6., 8., 25., 26., 28. & 30. November Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 „Neue Hölle“ Tanz der Blinden Ein historischer Ausflug in die alte „neue Hölle“ Im Herbst 1906 eröffneten Siegmund und Leopold Natzler ein kabarettistisches Unternehmen im Souterrain des Theater an der Wien: die „Hölle“. Das Ziel war, eine geistreiche und mehrheitsfähige Unterhaltung zu bieten. Gute Hausautoren, ein zugkräftiger weiblicher Star und ein klug auf die Wünsche des Publikums abgestimmtes Programm machte die „Hölle“ zu einer der langlebigsten Kabarettgründungen der Vorkriegszeit. Die Stars der „Hölle“ waren Fritz Grünbaum, Béla Lászky und seine Frau, die umjubelte Diseuse Mela Mars, Ralph Benatzky und Josma Selim. Die Musik lieferten Franz Lehár, der seine eigenen Erfolge in der „Hölle“ parodierte, Leo Fall, Edmund Eysler und der junge Robert Stolz. Geboten wurden Chansons, geistreiche Vorträge, Solonummern, Sketches, pikante Lieder, Einakter und kleine Operetten. Gastspiele und Varieténummern bereicherten das Programm. Ein moderner Restaurationsbetrieb im Jugendstilambiente sorgte für das leibliche Wohl der Gäste. Die Größen der Wiener Kabarettszene verhalfen der „Hölle“ zu ihrem Erfolg: Heinrich Eisenbach, Hans Moser, Karl Farkas und Egon Friedell. In den 20er Jahren trugen Hugo Wiener, Fritz Heller und Stella Kadmon zu einer neuen Blüte bei. Marie-Theres Arnbom und Georg Wacks stellen zum 104jährigen Jubiläum ein Programm zusammen, das in die Tiefen der „Hölle“ führt und Höhepunkte aus 20 Jahren Kabarett in authentischen Kostümen und prachtvoller Ausstattung zeigt. Regie, Programmgestaltung, Musikalische Leitung: Georg Wacks Mitwirkende: Christoph Wagner-Trenkwitz, Elena Schreiber, Stefan Fleischhacker, Martin Thoma und Georg Wacks Musikalisch führt das Ensemble „Albero Verde“ unter der Leitung von Christina Renghofer durch den Abend. Premiere: Samstag, 6. März 2010, 20.00 Uhr Aufführungen: 9., 10., 11. & 13. März Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Jugend an der Wien Führungen Vortrag Traum und Besessenheit Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Jugend an der Wien Als junges Opernhaus legt das Theater an der Wien Wert auf innovative Jugendarbeit und die Auseinandersetzung mit jungem Publikum: Seit September 2007 werden begleitend zu verschiedenen Opernproduktionen interdisziplinäre Jugendprojekte für Schulen aus ganz Wien und Umgebung sowie für Klassen im Zuge eines Wienbesuchs angeboten (Jugend an der Wien). Bisher nahmen ca. 1.400 SchülerInnen im Alter von 14 bis 19 Jahren an den insgesamt fünf Projekten teil. Im Unterricht und durch zusätzliche Veranstaltungen des Theater an der Wien befassen sich die SchülerInnen ausführlich mit der jeweiligen Oper, mit deren Hintergrund und mit verwandten sozialen, gesellschaftlichen und politischen Themen. Durch diese Art von Projekten wird einerseits die Eigeninitiative und Kreativität der SchülerInnen gefördert, andererseits ein umfangreicher Blick hinter die Kulissen eines Opernhauses gewährt. Zu jährlich sechs bis acht Opernpremieren im Theater an der Wien finden nun Jugend an der Wien-Projekte statt: Die TeilnehmerInnen erhalten jugendgerecht aufgearbeitete Materialien, Fragen und Arbeitsaufgaben zum Opernstoff, zu den geschichtlichen Hintergründen sowie zu den Kontexten rund um das Werk. Im Unterricht wird fächerübergreifend daran gearbeitet. Das Theater an der Wien bietet außerdem ein vielfältiges Rahmenprogramm: • Einführungsgespräche • Führungen • Workshops zur jeweiligen Oper • KünstlerInnengespräche • Probenbesuche • Diskussionen Mit einbezogen werden ExpertInnen aus allen Richtungen: PsychologInnen, RichterInnen, MitarbeiterInnen sozialer Einrichtungen und Institutionen oder betroffene Persönlichkeiten. Dr. Udo Jesionek, Präsident des ehemaligen Jugendgerichtshofs und jetziger Präsident des Weissen Ring Österreich, konnte als Schirmherr der Jugend an der Wien gewonnen werden und bringt sich aktiv in die Arbeit mit den Jugendlichen ein. Zum ersten Mal finden Ende Juni 2009 die Schulprojektwochen im Theater an der Wien statt: Zu diesem Anlass werden vier Schulklassen sehr intensive zwei Wochen im Opernhaus verbringen. Durch kreative Workshops lernen die SchülerInnen die verschiedenen Abteilungen des Hauses kennen und erleben gleichzeitig die Proben zu Rossinis Il Turco in Italia. Eine große Abschlusspräsentation beschließt die Projektwochen. Beiliegend in Ihren Presseunterlagen finden Sie das aktuelle Jugend an der Wien-Magazin mit Detailinformationen zur Jugendarbeit im Theater an der Wien sowie SchülerInnenmeinungen und einen Rückblick auf die bisherige Arbeit. Ausführlich besprochen wird das Projekt zur Oper The Rake’s Progress von Igor Strawinski. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 PROJEKTE 09/10 Benjamin Britten: Death in Venice Projektzeitraum: September ’09 Anmeldeschluss: 2. 9. 09 Premiere: Donnerstag, 17. 9. 09 Geeignet für Musik-, Deutsch-, Englisch- und Geschichtsunterricht sowie Kunsterziehung. Hans Werner Henze: Der Prinz von Homburg Projektzeitraum: Oktober/November ’09 Anmeldeschluss: 15. 10. 09 Premiere: Donnerstag, 12. 11. 09 Geeignet für Musik-, Deutsch-, Geschichts-, Ethikunterricht, Kunsterziehung, Sozialkunde, Psychologie- und Philosophieunterricht. Joseph Haydn: Il mondo della luna Projektzeitraum: November/Dezember ’09 Anmeldeschluss: 9. 11. 09 Premiere: Samstag, 5. 12. 09 Geeignet für Musik-, Deutsch-, Italienischunterricht und Kunsterziehung, ev. auch Naturwissenschaften. Johannes Kalitzke: Die Besessenen Projektzeitraum: Jänner/Februar ’10 Anmeldeschluss: 25. 1. 10 Uraufführung: Freitag, 19. 2. 10 Geeignet für Musik-, Deutsch-, Ethikunterricht, Kunsterziehung, Sozialkunde, Psychologie- und Philosophieunterricht. Christoph Willibald Gluck: Iphigénie en Tauride Projektzeitraum: Februar/März ’10 Anmeldeschluss: 22. 2. 10 Premiere: Sonntag, 14. 3. 10 Geeignet für Musik-, Deutsch-, Französisch, Latein-, Geschichts-, Psychologie- und Philosophieunterricht. Carl Maria von Weber: Der Freischütz Projektzeitraum: März/April ’10 Anmeldeschluss: 22. 3. 10 Premiere: Montag, 19. 4. 10 Geeignet für Musik-, Deutsch-, Ethikunterricht, Kunsterziehung, Psychologie- und Philosophieunterricht. Aktuelle Informationen finden Sie unter www.theater-wien.at. Kontakt und Anmeldung: Mag.a Catherine Leiter, MA Tel. +43 1 58830-616 E-mail: [email protected] Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Führungen Seit Oktober 2007 sind Führungen durch das Haus ein fixer Bestandteil des Opernbetriebs im Theater an der Wien. Neben einigen öffentlichen Terminen, die zweimonatlich auf der Website, im Leporello und Theatermagazin publiziert werden, wird die Möglichkeit zu geschlossenen Führungen angeboten. Bei geschlossenen Führungen wird nach Möglichkeit auf spezielle Interessen der Gruppen eingegangen. Vor allem Schulklassen profitieren davon, etwa mit MaskenbildnerInnen, SchneiderInnen und TechnikerInnen direkt in Kontakt treten und Fragen stellen zu können. Dabei gewinnen sie nicht nur einen Einblick in den Arbeitsablauf in einem Theater, sondern erweitern ihr Wissen über mögliche Berufszweige. Auch für Fokusgruppen besteht die Möglichkeit, die Beschäftigung mit dem Opernbetrieb zu vertiefen. Da der Theaterbetrieb für den Verlauf der Führungen nicht eingestellt wird, erleben die BesucherInnen den Betrieb des Hauses hautnah mit und haben so einen unverfälschten Blick hinter die Kulissen. Führungen im Theater an der Wien können auch in anderen Sprachen als Deutsch gebucht werden. Der Rundgang umfasst das Foyer, den Zuschauerraum, nach Möglichkeit einen Blick auf und unter die Bühne sowie in den Garderobengang und die Maske. Die Führung im Theater an der Wien, die etwa eine Stunde dauert und auf 30 Personen beschränkt ist, versteht sich so als möglichst umfangreiche Wissensvermittlung über Opernbetriebe im Allgemeinen und das Theater an der Wien im Besonderen. Es gelten die üblichen Ermäßigungen (StudentInnen, SchülerInnen, Kinder, Zivil- und Präsenzdiener, Gruppen ab zehn Personen, Schulklassen). Preise: Erwachsene 7,- / ermäßigt 5,-/ Schulklassen 3,Kinder unter 6 Jahren frei. Ansprechperson für alle Führungen im Theater an der Wien: Mag. Philipp Wagner: 01/58830-664 Email: [email protected] Vortrag Traum und Besessenheit „Traum und Besessenheit“ – die Opern der Saison 2009/10 analytisch reflektiert und interpretiert von Georg Titscher. Vortrag mit Musikbeispielen. In Zusammenarbeit mit dem Erwin Ringel-Institut. Die Opern dieser Saison umfassen einen Zeitraum von fast 400 Jahren, von Monteverdis L’incoronazione di Poppea bis zur Uraufführung der Besessenen. Trotz aller Unterschiedlichkeit zeigen sich bei näherer Betrachtung gemeinsame Themen, die auch heute relevant sind. Träume geben im Leben wie in mehreren der Opern dieser Saison Hinweise auf unbewusste handlungsbestimmende Tendenzen und Triebe, die sich bis zur Besessenheit steigern können. Im Vortrag werden psychologische Zusammenhänge analysiert, Gegenwartsbezüge hergestellt und mit Film- und Tonbeispielen erläutert. Mittwoch, 16. September 2009, 19.30 Uhr Freier Eintritt für AbonnentInnen des Theater an der Wien sowie für Schulklassen, die an Projekten von Jugend an der Wien teilnehmen. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Abonnements Karten & Information Service Pressekontakt Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Abonnements 2009/10 Seit der Wiedereröffnung als neues Opernhaus haben Theater an der WienAbonnentInnen viele faszinierende und spektakuläre Abende in der „Oper an der Wien“ erlebt. Mit den programmatischen Schwerpunkten Barock und Moderne konnte das Theater an der Wien neue Maßstäbe im Wiener Musikleben setzen. Abonnements & Zyklen 2009/10 Auch in der nächsten Saison bietet das Theater an der Wien eine vielfältige Auswahl an Abonnements und Zyklen und dies – vor allem für Frühentschlossene – zu attraktiven Bedingungen: Bei Buchung oder Verlängerung eines Abonnements bis zum 30. April 2009 wird eine Ermäßigung von 30% angeboten. Zur Auswahl stehen 9 Abonnements und 12 Zyklen in jeweils 7 Preiskategorien. Angeboten werden vielfältige Kombinationen und für jeden Geschmack das passende Paket: vom Großen und Kleinen Premieren-Abo bis zum Wochentags- oder WochenendAbo. Neu im Programm ist das Abo Die Zweite…bietet mehr – mit diesem Abo kann der/die Kunde/in für vier Opernproduktionen die erste Vorstellung nach der Premiere buchen und erhält exklusiv eine Werkeinführung mit Intendant Roland Geyer. Mit dem Wahl-Abo 5 aus 9 können Termine und Werkauswahl selbst bestimmt werden. Für LiebhaberInnen und KennerInnen stehen themenspezifische Abonnements zur Auswahl: Barocke Kostbarkeiten oder Oper des 20./21. Jahrhunderts. Zusätzlich wird das Abonnementprogramm durch 12 Zyklen wie u.a. Traum und Wirklichkeit, Unerfüllte Liebe, „Besessen“ sowie Oper konzertant ergänzt. Alle Abos, Preise, Abonnement-Bedingungen sowie Ermäßigungen finden Sie auf den Seiten 85-99 im Saisonprogramm 2009/10. Am 24. März 2009 startet der Abonnement-Vorverkauf für die Saison 2009/10. Bestellungen werden per E-Mail, Fax, postalisch sowie an den Tageskassen entgegengenommen. E-Mail-, Fax- und postalische Bestellungen können per Kreditkarte (Versand erfolgt direkt) oder mit Erlagschein (Versand erfolgt nach Eingang der Zahlung) beglichen werden. Bestellte Abonnement-Karten können auch nach Bezahlung mittels Kreditkarte oder Erlagschein, frühestens jedoch 10 Tage nach durchgeführter Überweisung, an der Tageskasse des Theater an der Wien gebührenfrei abgeholt werden. Abo-Infoline von 24.3. bis 14.6.: +43(0)1 588 30-369 Montag bis Freitag 10.00 -14.00 Uhr Mail: [email protected] Fax: +43 (0) 1 588 30-650 Website: www.theater-wien.at Bestellungen per Post an: Theater an der Wien Abonnementbüro Linke Wienzeile 6 A-1060 Wien Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Karten & Information Vorverkauf Am 24. März 2009 um 10.00 Uhr startet der Abonnementverkauf für die Saison 2009/10. Bestellte Abonnements können durch Bezahlung mittels Kreditkarte oder Erlagschein nach Zahlungseingang per Post zugestellt werden (Versandgebühr Einschreiben 4,-), oder 10 Tage nach erfolgter Bezahlung mittels Kreditkarte oder Erlagschein an der Tageskasse im Theater an der Wien gegen Vorlage der Reservierungsbestätigung gebührenfrei abgeholt werden. Am 15. Juni 2009 um 10 Uhr beginnt der freie Kartenverkauf für die Vorstellungen bis Dezember 2009 an den Vorverkaufsstellen (Tageskasse Theater an der Wien, Wien-Ticket Pavillon) sowie per Telefon und im Internet. Der Vorverkauf für die Vorstellungen ab Jänner 2010 beginnt am 1. September 2009. Tageskasse Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien Öffnungszeiten: täglich 10.00 bis 19.00 Uhr | Tel.: + 43 (0) 1 588 30-361 Wien-Ticket Pavillon Karten (ausgenommen Abonnements) sind ab 15. Juni 2009 auch beim Wien-TicketPavillon am Karajan-Platz neben der Staatsoper erhältlich. Öffnungszeiten: täglich 10.00 bis 19.00 Uhr Telefon Karten (ausgenommen Abonnements und sonstige Ermäßigungen) sind täglich bei Wien-Ticket von 9.00 bis 20.00 Uhr telefonisch erhältlich. Internet www.theater-wien.at Bestellungen über das Internet sind ausschließlich mit Kreditkarte möglich. Versandgebühren Versandkosten bei telefonischer Bestellung und Bezahlung mit Kreditkarte: Inland 4,- | Ausland 6,Versandkosten bei Bestellung im Internet: Inland 4,- | Ausland 6,Gruppenbuchungen Für Gruppenbuchungen ab 8 Personen wenden Sie sich bitte an die Vertriebsabteilung des Theater an der Wien unter Tel. +43 (0) 1 581 81 11-0 bzw. E-Mail: [email protected] Rollstuhlplätze| Personen mit Gehbehinderung Rollstuhlplätze (mit einer Begleitperson) können bis zu einer Woche vor der jeweiligen Vorstellung unter Tel. +43 (0) 1 588 85 bestellt bzw. an unseren Kassen gebucht werden. Preis: 10,Wir weisen darauf hin, dass das Theater an der Wien keinen Aufzug besitzt. Personen mit Gehbehinderung wird empfohlen Karten im Parkett oder Parterre zu wählen. StudentInnen-/SchülerInnenkarten Studenten-/Schülerkarten sind nach Maßgabe, frühestens jedoch eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn gegen Vorlage eines gültigen Ausweises an der Abendkasse erhältlich. Preis Oper: 15,- | Preis Konzert: 10,- Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Günstig parken bei Ihrem Besuch im Theater an der Wien In der WiPark Garage der Technischen Universität können BesucherInnen des Theater an der Wien während der ersten 5 Stunden um 6,90,- (anstatt 16,-) parken (Mo-Sa 17-8 Uhr und an Sonn- und Feiertagen). Gutzeitkarten sind an der Theaterkasse erhältlich. Adresse: Garage Technische Universität, Operngasse 13, 1040 Wien Ö1 Club-Ermäßigung Ö1 Club-Mitglieder erhalten auf maximal zwei Karten pro Vorstellung eine Ermäßigung von 10%. Die Ermäßigung gilt für alle Eigenproduktionen. Bei Abonnements und Stehplatzkarten ist keine Ermäßigung möglich. Die Ö1 Club Ermäßigung ist gegen Vorlage der Clubkarte bzw. Angabe der Mitgliedsnummer erhältlich. Den Saalplan, Kartenpreise und weitere Detailinformationen über Bestellmöglichkeiten, Stehplätze und Ermäßigungen finden Sie im Saisonprogramm ab der Seite 120. WEITERE VERKAUFSSTELLEN & Partner WIEN-TICKET PAVILLON 1010 Wien, Karajanplatz (neben der Staatsoper) (täglich 10.00 bis 19.00 Uhr) Raimund Theater 1060 Wien, Wallgasse 16-18 (täglich 10.00 bis 13.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr) ÖGB-KARTENSTELLE KARTENBÜRO JIRSA 1010 Wien, Laurenzerberg 2 1080 Wien, Lerchenfelder Straße 12 sowie alle Kartenbüros, die an WienTicket-Web angeschlossen sind. Zusendung von Broschüren, Publikationen & Mailings Sowohl das Saison- und Abonnementprogramm 2009/10 als auch der regelmäßig aufgelegte Spielplan-Leporello sowie das Theater an der Wien-Magazin mit Detailinformationen und Interviews zu den Produktionen liegen in den Theaterkassen der Vereinigten Bühnen Wien auf und werden auf Anfrage kostenfrei zugesandt. Zusätzlich wird ein monatlicher KundInnen-Newsletter mit den aktuellen Infos zu den Produktionen angeboten. Kontakt & Bestellung: +43/1 588 30-660 | E-Mail: [email protected] Website Die Website www.theater-wien.at beinhaltet Spielplan, Besetzungen, Biografien, Werkbeschreibungen, Sonderprojekte, Hintergrundinformationen zu den Produktionen (kostenfreier Download des Theatermagazins), die Historie des Theater an der Wien und den Einstieg in das Online-Ticketportal von Wien-Ticket. Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Pressebüro THEATER AN DER WIEN Sabine Seisenbacher Pressesprecherin des Theater an der Wien Corporate Communications / Vereinigte Bühnen Wien GmbH Linke Wienzeile 6, 1060 Wien Tel. +43 1 588 30-661 | Fax +43 1 588 30-650 E-Mail: [email protected] | www.theater-wien.at Service für MedienvertreterInnen: http://www.theater-wien.at/presse - Pressemeldungen & Archiv - Zusendung des monatlichen Medien-Newsletters - Downloadbereich mit Szenenfotos, Theater- & Portraitfotos Login: http://www.theater-wien.at/presse/login/ Benutzername: [email protected] Passwort:butterfly Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10 Sponsoren & Partner 2009/10 HAUPTSPONSOR des Theater an der Wien ............................................................................................................................ Das Theater an der Wien wird aus Mitteln der Kulturabteilung der Stadt Wien gefördert. ............................................................................................................................ Golden Circle ............................................................................................................................ Medienpartner 2009/10 ................................................................................................................. Partner JUGEND AN DER WIEN: Stadtschulrat für Wien KulturKontakt Austria Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H.| Ein Unternehmen der Wo Oper bewegt: Theater an der Wien – Saison 2009/10