TD1: Rührwerk

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Thermodynamik
Seite1
TD1: Rührwerk
Aufgabenstellung: Ein Rührwerk enthält 20 Liter einer Flüssigkeit [Dichte 890 kg/m3, spezifische Enthalpiekapazität 2.3 kJ/(Kkg)]. Der Rotor dreht sich mit einer Winkelgeschiwindigkeit von 15 rad/s. Auf den Rotor wirkt ein Drehmoment von 25 Nmm ein. Das ganze Rührwek
ist ideal wärmeisoliert und hat eine Energiekapazität von 12 kJ/K.
a Was passiert energetisch bei diesem Prozess? Beschreiben Sie den Vorgang vom Energiestandpunkt aus.
b Nach welcher Zeit ist die Temperatur der Flüssigkeit von 19.3°C auf 22.8°C gestiegen? Sie
dürfen annehmen, dass die flüssigkeit mit dem Rührwerk im thermischen Gleichgewicht ist.
Lösungshinweis: Die Leistung des Drehmomentes bewirkt eine Änderung der inneren Energie (genauer: der Enthalpie).
Lösung:
a
W(M)
∆U
P(M) = IW
∆U/∆t>0
b
W ( M ) = ∆H
∆t =
( C + mc ) ∆T
P(M )
W ( M ) = P ( M ) ∆t
∆H = ( C + mc ) ∆T
=
( C + mc ) ∆T
Mω
=
C + ρVc
∆T = 494 s
Mω
Schlüsselwörter: Energiebilanz, Energieträger, Enthalpiekapazität
Quelle: Physik VII/MT 87.1
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Thermodynamik
Seite2
TD2: Gasflasche
Aufgabenstellung: Wieviel Stoffmenge Wasserstoff (H2) enthält eine Stahlflasche mit 30 Liter
Inhalt bei einer Temperatur von 25°C und 45 bar Absolutdruck? Welche Masse hat das
Wasserstoffgas?
Lösungshinweis: Universelle Gasgleichung (thermische Zustandsgleichung des idealen
Gases) anwenden. Mit der absoluten Temperatur rechnen.
Lösung:
pV = nRT
n=
pV
= 54.5 mol
RT
ˆ = 109 g
m = mn
Schlüsselwörter: ideales Gas, thermische Zustandsgleichung
Quelle: Physik VII/MT 87.2
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Thermodynamik
Seite3
TD3: Eisschicht
Aufgabenstellung: Ein Flugzeug mit 400 m2 Oberfläche ist ganz mit einer 2 mm dicken
Eisschicht von 0°C überzogen.
a Wieviel Wärmeenergie muss die elektrische Abtauanlage liefern, um das gesamte Eis zu
schmelzen?
b Welche elektrische Leistung muss freigesetzt werden wenn dies in 90 Minuten geschehen
soll und der Wirkungsgrad 50% beträgt? (Dichte des Eises 900 kg/m3)
Lösungshinweis: Die elektrische Leistung multipliziert mit dem Wirkungsgrad entspricht der
Änderungsrate der Schmelzenthalpie.
Lösung:
m = ρ v = ρ Ad = 720 kg
kJ
Q = ∆H = qm = 334 ⋅ 720kg = 2.4 ⋅ 105 kJ
kg
Q 1 Q
Pel = =
= 89.1 kW
η η ∆t
Schlüsselwörter: Energiebilanz, Wirkungsgrad
Quelle: Physik VII/MT 87.5
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Thermodynamik
Seite4
TD4: Sonnenstrahlung
Aufgabenstellung: Die Sonnenstrahlung führt der Erde (Radius 6370 km) bei senkrechtem
Einfall pro Quadratmeter eine Leistung von 79.6 kJ/min zu.
a Wieviel Energie ergibt dies pro Jahr?
b Wieviel Wasser von 10°C könnte damit auf der Erde verdampft werden? Schätzen Sie ab,
ob dies mehr oder weniger als alles Wasser der Erde ist! Annahme: die Erde sei ganz mit
einer 3.103 m dicken Wasserschicht bedeckt.
Lösungshinweis: Eine Energiebilanz für das System Erde aufstellen.
Lösung:
a
kJ min
kW
= 1.327
min 60 s
m2
kJ
w = jW ∆t = 4.187 ⋅107 2 ( pro Jahr )
m
2
21
W = wπ r = 5.337 ⋅10 kJ ( pro Jahr )
jW = 79.6
b
W = ∆H
m=
∆H = m ( c∆ϑ + r )
W
=
c ⋅ ∆ϑ + r
W
kJ
2633.1
kg
= 2.03 ⋅ 1018 kg
mWasser ≈ ρ 4π r 2 d = 1.5 ⋅ 1021 kg > m
mWasser > m
Schlüsselwörter: Energiebilanz, Enthalpiekapazität
Quelle: Physik VII/MT 87.6
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Thermodynamik
Seite5
TD5: Kompressor
Aufgabenstellung: Ein Luftkompressor nimmt eine Leistung von 15 kW auf und verdichtet
isothem stündlich 200 m3 Luft vom Anfangsdruck 1.12.105 Pa. Welcher Enddruck wird bei
einem Wirkungsgrad von 85% erreicht?
Lösungshinweis: Nutzarbeit berechnen und mit der isothermen Kompressionsarbeit gleichsetzen.
Lösung:
PNutz = 0.85 ⋅ PKompressor = 12.75 kW
W = ∫ PNutz dt = PNutz ∆t = 4.59 ⋅107 J
p2
W = − ∫ pdV = p1V1 ln
p1
V2 = V1e
−
V1
V2
W
p1V1
W
p2 =
p1V1
= p1e p1V1 = 8.7 bar
V2
Schlüsselwörter: ideales Gas, Kompressionsarbeit, Wirkungsgrad
Quelle: Physik VIII/MT 87.2
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Seite6
TD6: Enthalpie und innere Energie
Aufgabenstellung: Wieviel grösser als bei 0°C ist die Enthalpie von 30 kg Wasserdampf bei
25 bar und 300°C? Welchen Anteil daran haben innere Energie und Verdrängungsarbeit?
(Siedepunkt des Wassers bei 25 bar: 224°C, mittlere Wärmekapazität zwischen 0°C und
224°C: 4.3 J/(gK), Verdampfungswärme 1845 J/g, spezifisches Volumen des Dampfes bei 25
bar und 300 °C: 100 dm3/kg, mittlere spezifische Wärmekapazität des Dampfes zwischen
224°C und 300°C: 2.72 J/(gK)). Behandeln Sie das Wasserdampf als ideles Gas.
Lösungshinweis: Wird ein Stoff isobar geheizt, ist die Wärme gleich der Enthalpieänderung.
Die Enthalpieänderung schliesst die Expansionsarbeit mit ein.
Lösung:
Isobare Erwärmung von 0°C auf 300°C
Q = ∆H = m ( c1 ∆T1 + r + c2 ∆T2 ) = 9.045 ⋅ 107 J
W = p∆V = p ( mv2 − V1 ) = 7.425 ⋅ 106 J
∆U = 8.303 ⋅ 107 J
Schlüsselwörter: innere Energie, Expansionsarbeit, Enthalpie
Quelle: Physik VIII/MT 87.5
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Seite7
TD7: Kreisprozess
Aufgabenstellung: In einem Heissgasmotor wird eine kalte, komprimierte Gasmenge (p1 = 4
bar, V1 = 1.2 dm3, T1 = 300 K, κ = 1.4) ohne Volumenänderung in einem Behälter mit
Temperatur T2 900 K gebracht. Sobald das Gass dort durch Wärmeaufnahme die Temperatur
T2 angenommen hat, wird es isotherm auf V3 = 2.4 dm3 entspannt, wobei weitere Wärme
aufgenommen und mechanische Arbeit abgegeben werden. Dann kommt es in einen kalten
Behälter, wo es sich ohne Volumenänderung wieder auf die Temperatur T4 = T1 = 300 K
abkühlt. Schliesslich wird es durch isotherme Kompression wieder in den Anfangszustand
gebracht. Berechne die Drücke p2, p3, p4, die gewonnene mechanische Arbeit und den
effektiven Wirkungsgrad.
Lösungshinweis: Der Kreisprozess wird beim Heizen und Kühlen nicht reversibel geführt.
Die vier Teilprozesse sind also in Einzelschritten zu rechnen. Bestimmen Sie in einem ersten
Schritt den Druck für die drei andern Zustände. Danach können Sie Wärme und Arbeit für die
vier Teilprozesse berechnen.
Lösung:
T
p1 T14
=
→ p2 = p1 23 = 12 bar
T14
p 2 T23
p1V1 = p4V4 → p4 = p1 ⋅
V1
= 2 bar
V4
p3 T23
T
=
→ p3 = p4 23 = 6 bar
p4 T14
T14
W = nR (T23 − T14 ) ln
V34 p1V1
V
=
(T23 − T41 ) ln 34 = 665.4 J
V12
T1
V12
Q13 = Q12 + Q23 = ncˆV (T23 − T14 ) + nRT23 ln
cˆV + R
R
;
= κ → cˆV =
cˆV
κ −1
Q13 =
η=
nR =
V24
V12
p1V1 p2V2
=
T1
T2
p1V1
V
(T2 − T1 ) + p2V2 ln 24 = 3398 J
V12
(κ − 1) T1
W
= 19.6%
Q12
Schlüsselwörter: ideales Gas, Kreisprozess, isochor, isotherm
Quelle: Physik VIII/MT 87.6
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Thermodynamik
Seite8
TD8: Bleikugel
Aufgabenstellung: Mit welcher Geschwindigkeit muss sich eine Bleikugel (2.2 g) bewegen,
damit sie beim unelastischen Aufprall auf eine Wand schmilzt? Die ursprüngliche Temperatur
der Kugel betrage 27°C, der Schmelzpunkt des Bleis liegt bei 327°C. Wir setzen voraus, dass
die gesamte kinetische Energie der Kugel vollständig in ihre innere Energie übergeht. Blei hat
eine spezifische Enthalpiekapazität von 129 J/(°C.kg) und eine spezifische Schmelzenthalpie
von 23 kJ/kg. Wieviel Entropie wird bei diesem Aufprall erzeugt?
Lösungshinweis: Energiebilanz aufstellen. Die Entropieproduktion ist gleich der Entropiezunahme des Bleis.
Lösung:
Wkin = ∆U
(= ∆H )
1 2
m
mv = m ( c∆ϑ + q )
v = 2 ( c∆ϑ + q ) = 351
2
s

T  q 
J
Serzeugt = ∆S Blei = m  c ln  2  +  = 0.28
K
 T1  T2 

Schlüsselwörter: Energiebilanz, Schmelzenthalpie, Entropie
Quelle: Physik XI/MT 87.1
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Thermodynamik
Seite9
TD9: Badewasser
Aufgabenstellung: Eine Badewanne mit 250 Liter Wasser von 37°C steht in einem
Badezimmer bei einer Raumtemperatur von 22°C. Wieviel Energie könnte man maximal freisetzten und einem weiteren Prozess zuführen, wenn dabei das Wasser auf 25°C abkühlt? Die
Energiekapazität der Badewanne ist zu vernachlässigen.
Lösungshinweis: Die in einem thermischen Prozess freisetzbare Energie hängt von der
momentanen „Fallhöhe“ und der umgetzten Entropie ab.
Lösung: Die freisetzbare Energie beträgt (T3 ist die Temperatur der Umgebung)::
 T 
dW = dS ( T − T3 ) = mc 1 − 3 
 T
c
dS = m dT
T
T1

T  
W = ∫ dW = mc  T1 − T2 + ln  2  T3  = 370 kJ
 T1  
T2

Schlüsselwörter: Prozessleistung, Prozessenergie
Quelle: Physik XI/MT 87.3
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Thermodynamik
Seite10
TD10: Carnotzyklus
Aufgabenstellung: Zwischen zwei Konstanttemperaturquellen (grosse Wärmebäder mit den
Temperaturen T1 = 700 K und T2 = 300 K) läuft ein Carnotzyklus. Als Arbeitsgas werden 80 g
Neon verwendet. Bei der isothermen Expansion (T1) wird das Gas von 3 Liter auf 0.09 m3
ausgedehnt. Wieviel Entropie wird bei der isothermen Kompression dem Wärmebad zwei
zugeführt?
Lösungshinweis: Beim Carnotzyklus wir Entropie auf hohem thermischen Niveau aufgenommen und auf tiefem wieder abgegeben. Sie können die Entropie also auch bei der Expansion
rechnen.
Lösung:
+ S Komp =+ S Exp
+ S Exp = nR ln
mˆ = 20.2
J
V2 m
V
= R ln 2 = 112
K
V1 mˆ
V1
g
mol
R = 8.31
Schlüsselwörter: Kreisprozess, Entropie, isotherm
Quelle: Physik XI/MT 87.4
J
mol ⋅ K
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Thermodynamik
Seite11
TD11: Strahlungsgleichgewicht
Aufgabenstellung: Ein Stern mit einem Radius von 10‘000 km hat einen Oberflächentemperatur von 25‘000 K. Der Stern wird von einem rasch rotierenden Planeten (Durchmesser
1500 km) im Abstand von 25 Millionen Kilometer umkreist. Welche Gleichgewichtstemperatur stellt sich auf dem Planeten ein? Stern und Planet sollen als Temperaturstrahler
(schwarzer Körper, Hohlraumstrahler) behandelt werden. Der Planet habe überall die gleiche
Temperatur. Wieviel Entropie wird auf dem Planeten pro Sekunde erzeugt?
Lösungshinweis: Der Planet ist bezüglich der Energie im Gleichgewicht. Die Entropiezunahme ergibt sich aus der Entropiebilanz. Bei der Strahlung darf das Energieträgermodell nicht
verwendet werden. Die Entopie ist hier gegenüber dem leitungsartigen Transport um 33%
grösser.
Lösung:
IW , Planet , zu = σ TS4
rS2
π rP2 = 6.26 ⋅1015W
2
rSP
IW , Planet ,ab = −σ TP4 4π rP2
TP = TS
rS
= 353.6 K
2rSP
∏ S = I s ,ab − I s ,ein =
Schlüsselwörter: Strahlung, Entropie
Quelle: Physik XI/MT 87.5
 1 1
4
W
IW , Planet  −  = 2.33 ⋅1013
3
K
 TP TS 
Aufgaben
Thermodynamik
Seite12
TD12: Kalorimeter
Aufgabenstellung: In einem Kalorimeter (Enthalpiekapazität 350 J/K, Temperatur 25°C)
werden zwei Liter Wasser von 45°C mit einem null Grad warmen Eisklotz (25 g) gemischt.
Welche Endtemperatur stellt sich ein? Wieviel Entropie wird beim Mischen erzeugt?
Lösungshinweis: Zuerst mit Hilfe der Energiebilannz den Gleichgewichtszustand bestimmen,
dann die Entropieänderungen nachrechnen.
Lösung:
∑ ∆H = 0
C (ϑM − ϑ1 ) + cm2 (ϑM − ϑ2 ) + m3 ( q + cϑM ) = 0
ϑM =
Cϑ1 + cm2ϑ2 − m3 q
= 42.7°C
C + cm2 + cm3
q
T 
T  
T 
∆SWasser = cm2 ln  M  ; ∆S Eis = m3  + ln  M  c  ; ∆S Kal = C ln  M 


 T2 
 T3  
 T1 
 T3
J
J
J
J
+ 45.8
+ 20
Serzeugt =+ SWasser ++S Eis ++S Kolorimeter = −60
= 6.1
K
K
K
K
Schlüsselwörter: Energiebilanz, Enthalpie, Entropie, Kalorimetrie
Quelle: Physik XI/MT 87.6
Aufgaben
Thermodynamik
Seite13
TD13: Entropiekapazität
Aufgabenstellung: Zwischen zwei Körpern mit gleicher, temperaturunabhängiger
spezifischer Entropiekapazität (0.07 J/(kgK2) wird eine ideale Wärmekraftmaschine geschaltet. Welche Endtemperatur erreichen die Körper im thermischen Gleichgewicht? Der
Körper eins hat eine Masse von 20 kg und eine Temperaturr von 45°C. Für Körper zwei lauten
die Daten 7 kg und 24°C.
Lösungshinweis: Die ideale WKM sorgt für Entropieerhaltung. Also muss die Entropie bilanziert werden.
Lösung:
Entropieerhaltung:
+ S1 ++S2 = 0
m1k (ϑM − ϑ1 ) + m2 k (ϑM − ϑ2 ) = 0
k : spezifische Entropiekapazität
m ϑ − m2ϑ2
ϑM = 1 1
= 39.6°C
m1 + m2
Schlüsselwörter: Entropiebilanz, Wärmekraftmaschine
Quelle: Physik XI/MT 87.7
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Thermodynamik
Seite14
TD14: Wrackteile
Aufgabenstellung: In zweihundertfünfzig Metern Meerestiefe löst sich von einem Wrack eine
Holzplanke (4500mm mal 50 mm mal 30 mm, Dichte 850 kg/m3).
a Wieviel Energie muss vom Meer aufgewendet werden, um das Brett an die Oberfläche zu
bringen?
b Diese Energie muss in einem zweiten Prozess freigesetzt werden. Beschreiben Sie diesen
Prozess.
c Wieviel Energie wird beim zweiten Prozess freigesetzt?
Lösungshinweis: Die Planke wird gehoben und das zurückbleibende Loch mit Wasser gefüllt.
Lösung:
a
∆WG = mgh = V ρ gh = 4.22 ⋅104 J
b Meerwasser fliesst von der Oberfläche an die Stelle, an der sich das Brett befunden hat.
c
∆WG = V ρW gh = 4.97 ⋅104 J
Schlüsselwörter: Auftrieb, Hubarbeit
Quelle: Physik VII/MT 88.5
Aufgaben
Thermodynamik
Seite15
TD15: Mineralwasser
Aufgabenstellung: Ein Liter Mineralwasser enthält sechs Gramm CO2. Behandeln Sie CO2 als
ideales Gas.
a Wie gross wäre der Druck in der Mineralwasserflasche bei Zimmertemperatur (22°C), wenn
nur Kohlendioxid in der Flasche drin wäre?
b Wieviel Energie könnte man bei reversibler isothermer Expansion aus dem Gas in Form
von Arbeit gewinnen, wenn der Luftdruck genau 1 bar beträgt? Unter „gewinnen“ versteht
man die frei verfügbare Energie.
Molmasse des Kohlenstoffes: 12.01 g/mol
Molmasse des Sauerstoffes: 16.00 g/mol
Lösungshinweis: Der Druck ergibt sich aus der Zustandsgleichung für das ideale Gas. Die
Arbeit ist gleich der Expansionsarbeit minus die Verdrängearbeit.
Lösung:
a
m
= 1.36 ⋅10−1 mol
mˆ
g
g
g
mˆ = 12
+ 2 ⋅16
= 44
mol
mol
mol
nRT
p=
= 3.35 bar
V
n=
b
p
p1
p2
V
V1
V2
V1
p
= p1V1 ln 2 = −404 J
V2
p1
bezüglich System Gas:
W = nRT ln
verfügbar:
∆W = −W − p2 +V = −W − p2 (V2 − V1 )
 pV

= −W − p2  1 1 − V1  = W − V1 ( p1 − p2 ) = 169 J
 p2

Schlüsselwörter: ideales Gas, Arbeit
Quelle: Physik VIII/MT 88.1
Aufgaben
Thermodynamik
Seite16
TD16: Carnot-Zyklus II
Aufgabenstellung: In einem Zylinder mit frei verschiebbarem Kolben befinden sich 10 Mol
(molare Energiekapazität 3/2 R) eines idealen Gases der Temperature 27°C. Das Gas füllt ein
Volumen von 120 Liter aus. Nun durchläuft das System einen Carnot-Zyklus (alle Prozesse
reversibel, Zylinder und Kolben haben keine Energiekapazität): zuerst wird das Gas isotherm
auf einen Drittel seines ursprünglichen Volumens zusammengedrückt. Dann wird das Gas
mittels adiabatischer Expansion auf -25°C abgekühlt.
a Wie gross ist der Gasdruck nach der isothermen Kompression?
b Was passiert energetische bei der isothermen Kompression? Beschreiben Sie den Prozess
mit Hilfe der verschiedenen Namen, die man der Energie zuordnet.
c Wie gross sind Druck und Volumen nach der adiabatischen Expansion?
d Was passiert energetisch bei der adiabatischen Expansion?
Lösung:
a
p1 =
nRTI
= 2.08 bar
V1
p2 = p1
V1
= 3 p1 = 6.24 bar
V2
b
W
Q
W +Q =0
c
1
cˆ 5
 T κ −1
2
V3 = V2  I 
κ= p =
κ −1 =
cˆV 3
3
 TIII 
nRTIII
V3 = 53.3 l
p3 =
= 3.88 bar
V3
1
3
=
κ −1 2
d
W = ∆U
∆U < 0
W
Schlüsselwörter: isotherm, isentrop, Energiebilanz, innere Energie, Arbeit, Wärme
Quelle: Physik VIII/MT 88.3
Aufgaben
Thermodynamik
Seite17
TD17: U - Rohr
Aufgabenstellung: Ein U-förmiges Rohr enthält eine Flüssigkeit. Der eine Schenkel befindet
sich in schmelzendem Eis, der andere in Wasserdampf von 97°C. Die Höhe der beiden
Flüssigkeitssäulen werden zu 415 mm und 465 mm gemessen. Wie gross ist der Volumenausdehnungskoeffizient dieser Flüssigkeit?
Lösungshinweis: Die Flüssigkeit ist überall im Gleichgewicht, also kann der Druck am
unteren Ende der beiden vertikalen Rohrteile gleich gesetzt werden.
Lösung:
pL + ρ0 gh1 = pL + ρ gh2
ρ0
≈ ρ 0 (1 − γϑ )
1 + γ ⋅ϑ
ρ0 h1 = ρ0 (1 − γϑ ) h2
ρ=
 h1 
1 − 
h2 
γ =
= 1.24 ⋅10 −3 K -1
ϑ
Schlüsselwörter: Volumenausdehnungskoeffizient
Quelle: Physik VIII/MT 88.4
Aufgaben
Thermodynamik
Seite18
TD18: Dampf im Kalorimeter
Aufgabenstellung: In einem Kalorimeter (Energiekapazität 800 J/K) befinden sich 50 g Eis
und 30 g Wasser. Das ganze Kalorimeter ist bei Normaldruck (1013 mbar) im thermischen
Gleichgewicht. Wieviel Wasserdampf von 120°C muss bei Normaldruck in das Kalorimeter
hineingepresst werden, damit das Gemisch - im thermischen Gleichgewicht mit dem
Kalorimeter - eine Temperatur von 57°C erreicht?
spezifische Schmelzenthalpie von Eis
334kJ/kg
spezifische Enthalpiekapazität von Wasser
4190 J/kgK
spez. Verdampfungsenthalpie von Wasser 2256 kJ/kg
spez. Enthalpiekapazität von Wasserdampf 1860 J/kgK
Lösungshinweis: Energiebilanz aufstellen.
Lösung:
∆H1 + ∆H 2 = 0
∆H1 = mE q + ( ( mE + mW ) c + C ) ϑM = 81.4 kJ
∆H 2 = m  c (ϑM − ϑSp ) − r + cD (ϑSp − ϑD ) 
m=
∆H1
= 32.9 g
c (ϑSp − ϑM ) + r + cD (ϑD − ϑSp )
Schlüsselwörter: Energiebilanz, Schmelzenthalpie, Verdampfungsenthalpie, Kalorimetrie
Quelle: Physik VIII/MT 88.5
Aufgaben
Thermodynamik
Seite19
TD19: Nutzbare Energie von Gas
Aufgabenstellung: 40 g Stickstoff (N2) befinden sich in einem fünf-Liter-Gefäss bei einer
Temperatur von 85°C. Wieviel Energie kann mit Hilfe des Stickstoffes maximal „gewonnen“
und einem anderen Prozess zugeführt werden, wenn die Umgebungstemperatur 21°C und der
Luftdruck 980 mbar betragen? Welche Prozesse führen Sie mit dem Stickstoff durch? ( relative
Atommasse von Stickstoff 14)
Lösungshinweis: Der Begriff nutzbare Energie bezieht sich immer auf die Umgebungsbedingungen. Im gegebenen Fall kann das Gas mittels einer WKM isochor gekühlt und dann mittels
eines Kolbens isotherm expandiert werden.
Lösung:
m
J
5
; cˆV = R
= 1.429 mol; R = 8.3144
molK
2
mˆ
isochore Abkühlung: dW = (T − T2 ) dS
n=
dS =
dW = n
W1 = n
ncˆV dT
T
5R  T2 
 1 −  dT
2  T 
5R 
T1 
 T1 − T2 − T2 ln  = 181 J
2 
T2 
W2 = nRT2 ln
V1
p
= nRT2 ln 2
V2
p1
p1 = nRT1 / V1 = 6.984 bar
W2 = −6858 J
Wtotal = 7039 J W frei = Wtotal − ∆VpLuft = 4.04 kJ
Schlüsselwörter: Entropie, Nutzarbeit, isochor, isotherm
Quelle: Physik XI/MT 88.1
Aufgaben
Thermodynamik
Seite20
TD20:Entropiekapazität
Aufgabenstellung: Ein fester Stoff hat die unten skizzierte spezifische Entropiekapazität. Wir
heizen neun Kilogramm dieses Stoffes von 100K auf 300 K auf. Um wieviel nimmt dann die
Entropie dieses Körpers zu?
c
kJ/(kgK)
4 kJ/(kgK)
4
3
3.25 kJ/(kgK)
2
1
T
100
200
300
K
Lösungshinweis: Die Änderung des Inhaltes eines Speichers ist immer gleich dem Integral der
Kapazität über das zugehörige Potential, also gleich der Fläche unter der Kapazitäts-PotentialKurve. Hier muss zuerst das Entropiekapazitäts-Temperatur-Diagramm skizziert werden.
Lösung:
32.5 + 20
20 + 12.5
J
J
100 +
100
= 4250
2
2
kgK
kgK
kJ
+ S = m+s = 38.25
K
+s =
Schlüsselwörter: Entropiekapazität, Entropie
Quelle: Physik XI/MT 88.2
Aufgaben
Thermodynamik
Seite21
TD21: Wasser im Gefrierfach
Aufgabenstellung: Ein Plastikbeutel mit drei Liter Wasser der Temperatur 15°C wird in eine
Tiefkühlfach gelegt. Das Tiefkühlfach hat eine Temperatur von -22°C. Die Umgebungstemperatur liegt bei 25°C (spezifische Enthalpiekapazität von Wasser 4.19 kJ/(kgK), von Eis 2.1
kJ/(kgK), spezifische Schmelzenthalpie von Eis 334 kJ/kg).
a Wieviel Energie muss dem Kühlgerät im Minimum zugeführt werden, um das Wasser
abzukühlen?
b Würde man das Wasser in einem Vorgefrierfach bei -1°C zu Eis erstarren lassen, so wäre die
Prozessführung energetisch günstiger. Wieso? Geben Sie zwei Gründe.
Lösungshinweis: Die Wärme wird total irreversibel vom zu kühlenden Körper auf das
Kühlfach übertragen. Also bilanziert man für diesen Teilprozess die Energie. Danach pumpt
die Kühlmaschine die Entropie an die Umgebung ab. Deshalb berechnet man die vom
Kühlfach an die Umgebung abzuführende Entropie und bestimmt dann die Pumparbeit.
Lösung:
a
∆H = m ( cW ∆ϑ1 + q + cE ∆ϑ2 ) = 1328 kJ = QWärmepumpe
SWärmepumpe =
QWärmepumpe
TKühlfach
= 5.29
kJ
K
W = SWärmepumpe ⋅ ∆T = 248kJ
b I.: Die beim Erstarren freigesetzte Entropie (grösster Anteil) muss weniger hoch gepumpt
werden.
II.: Diese Entropie fällt nicht weiter hinunter und produziert keine zusätzliche Entropie.
Schlüsselwörter: Wärmepumpe, Energiebilanz, Entropie, Schmelzenthalpie
Quelle: Physik XI/MT 88.3
Aufgaben
Thermodynamik
Seite22
TD22: Viskose Reibung
Aufgabenstellung: Ein Körper (Masse 18 kg) gleitet mit einer Auflagefläche von 13 dm2 auf
einer 1.2 mm dicken Ölschicht (Zähflüssigkeit 80 mPas)
a Bestimmen Sie den Impulswiderstand der Gleitschicht.
b Der Körper bewegt sich anfänglich mit 3 m/s .Wie schnell ist er 2 s später?
c Wieviel Entropie wird erzeugt, wenn die Umgebungstemperatur 19°C beträgt?
Lösungshinweis: Körper und Grenzschicht bilden ein mechanisches RC-Glied.
Lösung:
a
Rp =
∆v ∆vd
d
m
s
=
=
= 0.115
= 0.115
Ns
kg
I p η A∆v η A
b RC-Glied:
v = v0 e
−
t
τ
τ = R p m = 2.08 s
v ( 2s ) = 1.145
m
s
c
∆W =
Serzeugt
m 2
( v1 − v22 ) = 69.19 J
2
J
∆W
=
= 0.237
K
T
Schlüsselwörter: RC-Glied, Entropieproduktion
Quelle: Physik XI/MT 88.4
Aufgaben
Thermodynamik
Seite23
TD23: Körper kühlen
Aufgabenstellung: Ein Stahlzylinder (Radius 40 cm, Höhe 60 cm, Wandstärke 3 mm) ist
vollständig mit sechziggrädigem Wasser gefüllt. Boden und Deckel sind thermisch isoliert. Die
Umgebung hat eine Temperatur von 5°C.
a Wie stark ist der Wärmeenergiestrom bezüglich der Systems Stahlzylinder im ersten
Moment?
b Wie lange würde es dauern, bis das Wasser auf die Umgebungstemperatur abgekühlt wäre,
wenn der Energiestrom konstant bliebe? Die Energiekapazität des Stahls können Sie
vernachlässigen.
c Wie stark kühlt das Wasser während dieser Zeit wirklich ab?
Rechnen Sie mit folgenden Daten: Wärmeübergangskoeffizient innen 400 W/(m2K), aussen
20 W/(m2.K), Wärmeleitfähigkeit von Stahl 45 W/(mK)
Lösungshinweis: Wärmeleitwert und Wärmekapazität legen die Dynamik des Abkühlvorganges fest. Hier soll die Kapazität von Stahl gegenüber Wasser vernachlässigt werden.
Lösung:
a
1 1 d 1
W
=
+ +
⇒ k = 19 2
k αi λ α3
m K
IW = Ak +T = 1578 W
b
t=
∆H mc∆ϑ
=
= 4.4 ⋅104 s
IW
IW
c RC-Glied:
∆ϑ = ∆ϑ0 e
−
t
τ
∆ϑ0
= 20.23°C
e
ϑ = 5°C + ∆ϑ = 25.23°C
t =τ
⇒ ∆ϑ =
Schlüsselwörter: RC-Glied, Wärmedurchgang
Quelle: Physik XI/MT 88.5
Aufgaben
Thermodynamik
Seite24
TD24: Diamant heizen
Aufgabenstellung: Diamant hat bei 200 K eine molare Enthalpiekapazität von 0.25 R und bei
300 K eine solche von 0.75 R (R 8.31451 J/(molK). Dazwischen verändern sich die Werte fast
linear.
a Wieviel Energie muss man einem Diamanten von 10 g zuführen, damit er von 200 K auf
300 K erwärmt wird?
b Um wieviel nimmt dann die Entropie des Diamanten zu?
Lösungshinweis: Die zugeführte Energie entspricht der Enthalpieänderung. Zur Berechnung
der Entropieänderung integriert man über die Entropiekapazität. Die Entropiekapazität ist
gleich der Enthalpiekapazität dividiert durch die aktuelle Temperatur.
Lösung:
a
Q = ∆H = ncˆ∆T = 346.4 J
cˆ + cˆ
cˆ = 1 2 = 0.5R
2
m 5
n = = mol
mˆ 6
b
J
molK 2
cˆ
1
 T 
cˆS = 1 + k 1 − 1  = k + ( cˆ1 − kT1 )
T
T
 T
cˆ = cˆ1 + k (T − T1 ) k = 0.0415

T 
J
+ S = n ∫ cˆs dT = n  k +T + ( cˆ1 − kT1 ) ln 2  = 1.357
T1 
k

T1
T2
Schlüsselwörter: Entropiekapazität, Enthalpie, Entropie
Quelle: Physik XII/MT 88.1
Aufgaben
Thermodynamik
Seite25
TD25: Kreisprozess II
Aufgabenstellung: Ein ideales Gas durchläuft einen Kreisprozess (isochore Erwärmung isotherme Expansion - isochore Abkühlung - isotherme Kompression). Skizzieren Sie den
Prozess im p-V-und im T-S-Diagramm. Da die Entropie eines idealen Gases nicht absolut
angegeben werden kann, dürfen Sie diese in einem Punkt frei wählen.
Lösung: Das Gas durchläuft einen Stirling-Zyklus. Die zugehörigen Diagramme sind im
Unterricht skizziert worden. Die Nutzarbeit ist in beiden Diagrammen gleich der ausgeschnittenen Fläche.
Schlüsselwörter: Kreisprozess, Arbeitsdiagramm, T-S-Diagramm, isochor, isotherm
Quelle: Physik XII/MT 88.2
Aufgaben
Thermodynamik
Seite26
TD26: Energieformen
Aufgabenstellung: Eine bestimmt Menge eines einatomigen Gases wird von einem vorgegebenen Zustand (V1, T1) isotherm expandiert, bis es das Volumen V2 erreicht hat. In einem
zweiten Fall wird das Gas von V1 auf V2 isobar und in einem dritten Fall adiabatisch von V1 auf
V2 expandiert. Die Anfangstemperatur sei für alle drei Prozesse gleich gross.
a Ordnen Sie die drei Prozesse nach der Grösse der zugeführten Wärme, wobei sie den
Vorgang mit der kleinsten Wärme zuerst nennen.
b Ordnen Sie nach der Grösse der Arbeit.
c Ordenen Sie nach der Grösse der Änderung der inneren Energie. Zugeführte Energie wird
positiv, abgeführte negativ gezählt.
Lösungshinweis: Die Wärme entspricht der Fläche im T-S-Diagramm und die Arbeit der
negativen Fläche im p-V-Diagramm. Die Änderung der inneren Energie hängt nur von der
Temperatur ab.
Lösung:
a Qadiabatisch = 0 < Qisotherm < Qisobar
b Wisobar < Wisotherm < Wadiabatisch < 0
c ∆Uadiabatisc h < ∆Uisotherm =0 < ∆Uisobar
Schlüsselwörter: Wärme, Arbeit, innere Energie, ideales Gas
Quelle: Physik VIII/MT 89.2
Aufgaben
Thermodynamik
Seite27
TD27: Quecksilber im Becherglas
Aufgabenstellung: Ein Becherglas, vollständig mit Quecksilber gefüllt, hat hat bei 0°C ein
Volumen von exakt 1000 cm3. Nun wird das Glas mitsamt dem Quecksilber auf 100°C
erwärmt. Dabei fliessen 15.2 cm3 Quecksilber über. Der Volumenausdehnungskoeffizint von
Quecksilber beträgt 0.000182°C-1. Wie gross ist der Längenausdehnungskoeffizient von Glas?
Lösungshinweis: Das Becherglas (Volumenausdehnungskoeffizient = 3 x Längenausdehnungskoeffizient) dehnt sich weniger stark aus als das Quecksilber.
Lösung:
Quecksilber:
∆VHg = V0γ Hg ∆T = 18.2 cm 2
Glas:
∆VGlas = ∆VHg − Vaus
γ Glas =
α=
γ
3
∆VGlas
= 3 ⋅10−5 K -1
V0 +T
= 1⋅10−5 K -1
Schlüsselwörter: Längenausdehnungskoeffizient, Volumenausdehnungskoeffizient
Quelle: Physik VIII/MT 89.3; Physik IX/MT 93.3
Aufgaben
Thermodynamik
Seite28
TD28: Thermische Spannung
Aufgabenstellung: Ein drei Meter langer, quadratischer Kupferstab (Seitenlänge 45 mm,
Elastizitätmodul 123 GPa, Längenausdehnungskoeffizient 17.10-6 K-1) wird bei 5°C so unter
Zug gespannt, dass von links und rechts her je eine Kraft von 3500 Newton einwirkt. Dann
wird der Stab gleichmässig erwärmt. Die Länge des Stabes soll sich dabei nicht ändern.
a Bei welcher Temperatur ist der Stab spannungsfrei?
b Welche Spannung herrscht bei 35°C? Ist der Stab bei dieser Temperatur auf Zug oder Druck
beansprucht?
Lösungshinweis: Die thermische und die mechanische Dehnung (Verlängerung pro Länge)
sind konkurrierende Prozesse, die sich kompensieren.
Lösung:
mechanische Dehnung:
thermische Dehnung:
+l σ
F
= =
l
E EA
+l
= α +ϑ
l
a
+ϑ =
F
= 0.83°C ϑ = 5.83°C
α EA
b
σ =
F
N
− Eα +ϑ = −6.1 ⋅ 107 2
A
m
( Druckbeanspruchung )
Schlüsselwörter: Längenausdehnungskoeffizient, thermische Spannung
Quelle: Physik VIII/MT 89.4
Aufgaben
Thermodynamik
Seite29
TD29: Energie und Enthalpie
Aufgabenstellung: 150 Liter siebzehngrädiges Helium befinden sich unter einem Druck von
zehn Bar in einem Zylinder. Das Helium wird isobar auf 90°C erwärmt und dann isochor auf
140°C weiter aufgeheizt.
a Um wieviel haben sich innere Energie und Enthalpie des Heliums zwischen 17°C und 90°C
geändert?
b Um wieviel zwischen 90°C und 140°C?
Lösungshinweis: Im ersten Teilprozess ist die zugeführte Wärme gleich der Enthalpieänderung, im zweiten gleich der Änderung der inneren Energie. Energie und Enthalpie hängen wie
folgt zusammen
H = U + pV
∆H = ∆U + p ⋅ ∆V + ∆p ⋅V
Lösung:
n=
p1V1
= 62.21 mol
RT1
a
∆U = ncˆV ∆T =
p1V1 3
3 p1V1
∆T = 5.66 ⋅104 J
R∆T =
RT1 2
2 T1
∆H = ∆U + p∆V = ncˆV ∆T + nR∆T = ncˆP ∆T = 9.44 ⋅104 J
b
∆U =
3 p1V1
+T = 3.88 ⋅104 J
2 T1
∆H = ∆U + ∆pV = 6.47 ⋅104 J
V = 188 Liter
∆p = 1.38 bar
Schlüsselwörter: isochor, isobar, innere Energie, Enthalpie
Quelle: Physik VIII/MT 89.5
Aufgaben
Thermodynamik
Seite30
TD30: Isentrope Kompression mit Zusatzkapazität
Aufgabenstellung: Zwanzig Mol zweiatomiges Gas (molare Energiekapazität 2.5 R) füllen
bei 22°C ein Zylindervolumen von hundert Liter. Nun wird das Gas mittels eines Kolbens so
zusammengepresst, dass der thermisch isolierte Zylinder und der ebenfalls isolierte Kolben
dauernd die gleiche Temperatur wie das Gas besitzen. Im Endzustand hat der gasgefüllte Raum
eine Grösse von zwanzig Litern. Da die Kolbenreibung vernachlässigbar ist, kann man die
Prozessführung als reversibel bezeichnen. Im neuem Zustand misst man eine Temperatur von
97°C. Wie gross ist die Energiekapazität des Gefässes (Kolben und Zylinder)?
Lösungshinweis: Die Energiekapazität des Gefässes kann dem Gas zugerechnet werden. Das
System verhält sich wie ein Gas mit einer grösseren molaren Energiekapazität oder einem
reduzierten Adiabatenexponenten.
Lösung: Die Herleitung der Adiabatengleichung für das System Gas-Gefäss (dU=-pdV) bleibt
gültig. Wir berechnen darum als erstes κ:
T1
T2
κ=
+ 1 = 1.14
V2
ln
V1
ln
κ −1
TV
= T2 ⋅V2κ −1
1 1
κ=
cˆV ,korr + R C + n ( cˆV + R )
=
cˆV ,korr
C + ncˆV
7
5
−κ
2 = 766 J
C = nR 2
K
κ −1
Schlüsselwörter: isentrop, Wärmekapazität
Quelle: Physik VIII/MT 89.6
mit cˆV ,korr = cˆV +
C
n
Aufgaben
Thermodynamik
Seite31
TD31: Rückprallende Bleikugel
Aufgabenstellung: Eine Bleikugel wird in einer evakuierten Röhre aus einer Höhe von sieben
Metern auf eine Stahlplatte fallen gelassen. Nach dem Aufschlag wird sie um 50 cm senkrecht
zurückgeworfen.
a Beschreiben Sie den Prozess mit Hilfe der verschiedenen Bezeichnungen, welche man der
Energie zuordnet.
b Um welchen Betrag ist die Temperatur de Bleikugel (spezifische Energiekapazität 130 J/
(K.kg) angestiegen, wenn keine Energie auf die Stahlplatte übertragen worden ist?
Lösungshinweis: Die dissipierte Energie ändert die Enthalpie der Bleikugel.
Lösung:
a Gravitationsenergie => Bewegungsenergie => Innere Energie => Bewegungsenergie (7%)
=> Gravitationsenergie
Bei diesem Prozess wird Entropie erzeugt. Weil keine Entropie über die Systemgrenze
fliesst, ist bei diesem Prozess keine Wärme im Sinne der Physik im Spiel.
b
∆WG = ∆H
mg ∆h = mc∆T
∆T =
g ∆h
= 0.49 K
c
Schlüsselwörter: Energiebilanz, Enthalpie, Gravitationsenergie
Quelle: Physik VIII/MT 89.7
Aufgaben
Thermodynamik
Seite32
TD32: Tauchsieder
Aufgabenstellung: In einem idealen wärmeisolierten, offenen Gefäss werden fünf Liter
zwanziggrädiges Wasser mit einem Tauchsieder erwärmt bis nur noch drei Liter hundertgrädiges Wasser bei Normaldruck vorhanden sind. Der Tauchsieder ist mit dem Wasser nahezu im
thermischen Gleichgewicht und die Energiekapazität des Gefässes mit Tauchsieder beträgt 350
J/K. Anfänglich fliessen zehn Ampère durch den Tauchsieder. Während des Aufheizens sinkt
die Stromstärke bei einer konstanten Spannung von 220 V auf acht Ampère.
a Wie lange hat der Heizprozess gedauert?
b Wie gross ist der Temperaturkoeffizient des Heizdrahtes?
Lösungshinweis: Die zugeführte Energie (mittlere Leistun mal Zeit) ergibt die Enthalpieänderung.
Lösung:
a
∆H1 = ( cm1 + C ) ∆T = 1.7 ⋅106 J
P1 = UI = 1980 W
∆H 2 = m2 r = 4.512 ⋅106 J
P2 = UI 2 = 1760 W
∆t =
∆H1 ∆H 2
+
= 3422 s
P1
P2
b
R=
U
I
R1 = 22 Ω
R2 = R1 (1 + α +ϑ )
R2 = 27.5 Ω
α=
+R
3.1 ⋅ 10 −3
=
R1 +ϑ
°C
Schlüsselwörter: Energiebilanz, elektrische Leistung
Quelle: Physik IX/MT 89.4
Aufgaben
Thermodynamik
Seite33
TD33: Körper mit veränderlicher Enthalpiekapazität
Aufgabenstellung: Ein Material hat zwischen 20°C und 150°C eine temperaturabgängige spezifische Enthalpiekapazität, welche durch die folgende Funktion angenähert werden kann:
1.2 kJ
2
−2
c ( +ϑ ) = c20°C 1 + k ( +ϑ )  mit c =
und k = 5 ⋅ 10−5 ( °C )


kg °C
a Um wieviel ändert sich die innere Energie eines Körpers, der aus 17 kg dieses Materiales
besteht, wenn er von 150°C auf 20°C abgekühlt wird?
b Um wieviel ändert sich die Entropie des Körpers, der aus 17 kg dieses Materiales besteht,
wenn er von 150°C auf 20 °C abgekühlt wird?
Lösungshinweis: Zur Berechnung der Änderung einer Speichergrösse integriert man die
Kapazität über das Potential.
Lösung:
a
ϑ2
∆H = m ∫ cdϑ
c = c20°C (1 + k +ϑ )
ϑ1
setze: +ϑ = x, x1 = 130°C
k 

∆H = ∫ mc20°C (1 + kx 2 ) dx = mc20°C  x + x3 
3 

x1
0
0
x1
k 

= − mc20  x1 + x13  = −3399 kJ
3 

b
T2
c
+ S = m ∫ dT
T
T1
c (T ) = c20 (1 + kT 2 − 2kTT2 + kT22 )
T2 = 293 K; T1 = 423 K
1 + kT22

k 

− 2kT2 + kT dT = mc20 (1 + kT22 ) ln T − 2kT2T + T 2 
+S = m ∫ 
2 
T


T2 
T2


T
kJ
k
= mc20 (1 + kT22 ) ln 2 − 2kT2 (T2 − T1 ) + (T22 − T12 )  = −9.412
2
K
T1


Schlüsselwörter: Enthalpiekapazität, Entropiekapazität
Quelle: Physik XI/MT 89.1 (für Teil a) Physik XI/MT 89.2 (für Teil b)
T2
T1
Aufgaben
Thermodynamik
Seite34
TD34: Isotherme Atmospäre
Aufgabenstellung: Ein mit Helium (relative Atommasse 4) gefüllter, runder Kinderballon
(Radius 18 cm, Masse der Hülle und der Schnur 12 g, Innendruck 1023 mbar) wird in einer
isothermen Atmosphäre (Dichte 1.23 kg/m3, Druck 988 mbar, Temperatur 10°C) losgelassen.
Wie hoch steigt der Ballon unter der Annahme, dass er die Form nicht ändert?
Lösungshinweis: Die mittlere Dichte des Ballons muss gleich gross sein wie die Dichte der
umgebenden Luft.
Lösung:
pV
mˆ He = 4.207g
RT
kg
= 6.63 ⋅10−1 3
m
mHe = nmˆ He =
ρ=
m + mHe
V
p = p0 e
ρ = ρ0 e
−
−
ρ0 g
p0
z
p
ρ
=
p0 ρ 0
h0 =
z
h0
ρ 
z = h0 ln  0  = 5060 m
 ρ 
Schlüsselwörter: isotherme Atmosphäre, Auftrieb
Quelle: Physik VII/MT 89.5
V = 2.443 ⋅10−2 m 3
p0
= 8188 m
ρ0 ⋅ g
Aufgaben
Thermodynamik
Seite35
TD35: reversibles Kühlen
Aufgabenstellung: Ein Material hat zwischen 20°C und 150°C eine temperaturabgängige
spezifische Enthalpiekapazität, welche durch die folgende Funktion angenähert werden kann:
1.2kJ
2
−2
c ( +ϑ ) = c20°C 1 + k ( +ϑ )  mit c =
und k = 5 ⋅10−5 ( °C )


kg °C
Ein Körper, der aus 17 kg dieses Materiales besteht wird mit Hilfe einer reversibel arbeitenden
Wärmekraftmaschine abgekühlt. Wieviel Nutzenergie wird freigesetzt, wenn die Maschine die
Abwärme bei 20°C abgeben kann?
Lösungshinweis: Die Nutzenergie ist gleich der vom Körper abgegebenen Energie minus die
von der abgeführten Entropie bei Umgebungstemperatur mitgenommenen Abwärme. Zur
Berechnung der Enthalpieänderung vergl. TD33.
Lösung:
dW = (T − T2 ) dS
W=
T2
dS =
mc
dT
T
T2
T2
T1
T1
T2
∫ (T − T )dS = ∫ TdS − ∫ T dS = ∫ mcdT − T ∫ dS
2
T1
2
= ∆H − T2 ∆S = −641.2 kJ freigesetzt
Schlüsselwörter: Prozessenergie
Quelle: physik XI/MT 89.3
T2
2
T1
T1
Aufgaben
Thermodynamik
Seite36
TD36: Kreisprozess III
Aufgabenstellung: Ein Kreisprozess bestehe aus einer isothermen Expansion, einer isobaren
Kompression, einer isothermen Kompression und einer isobaren Expansion.
a Zeichnen Sie das p-V-Diagramm des Kreisprozesses
b Zeichnen Sie das T-V-Diagramm des Kreisprozesses.
c Zeichnen Sie das T-S- Diagramm des Kreisprozesses
Lösung:
a Viereck mit zwei horizontalen (isobaren) und zwei hyperbolischen (isothermen) Seiten.
b Viereck mit zwei horizontalen (isothermen) Seiten. Die beiden andern Seiten (isobaren)
zeigen gegen den Koordinatenursprung.
c Die beiden isothermen Teilprozesse verlaufen horizontal, die beiden andern liegen auf
parallel versetzten Exponentialfunktionen.
Schlüsselwörter: isotherm, isobar, p-V-Diagramm, T-V-Diagramm, T-S-Diagramm
Quelle: Physik XI/MT 89.4
Aufgaben
Thermodynamik
Seite37
TD37: Kühltruhe
Aufgabenstellung: Eine Kühltruhe benötigt eine elekterische Leistung von durchschnittlich
50 W. Die Truhe hat eine Innentemperatur von -22°C und steht in einem Raum, der eine
Temperatur von 21°C aufweist. Der energiebewusste Hausmann stellt die Truhe, nachdem er
den Aufruf von Bundesrat Ogi gehört hat, in den 7°C warmen Keller. Welche durchschnittliche
Leistung müsste die Kühltruhe noch aufnehmen, wenn das Aggregat reversibel arbeiten würde
und die Materialkonstante temperaturunabhängig wären?
Lösungshinweis: Beim Hineinfliessen bleibt die Energie erhalten, beim Hinauspumpen die
Entropie.
Lösung:
P
+T
Wärmeleitung: IW = Ti I S
Wärmepumpe: I S =
Leitwert: GW =
IW Ti I S
TP
W
=
= i 2 = 6.79
+T +T ( +T )
K
GW und Ti bleiben fest:
2
Pneu
 +T 
= Palt  neu  = 22.7 W
 +Talt 
Schlüsselwörter: Wärmeleitung, Prozessleistung
Quelle: Physik XI/MT 89.5
Aufgaben
Thermodynamik
Seite38
TD38: Auskühlender Kessel
Aufgabenstellung: Ein zylinderförmiger Stahlkessel (Radius 4 m, Höhe 8 m) ist mit heissem
Wasser der Temperatur 75°C gefüllt. Deckel und Boden sind sehr gut isoliert. Für die Wand
wird ein Wärmedurchgangskoeffizient (inkl.Strahlung) von 45 W/(m2K) angegeben. Die
Aussentemperatur beträgt 30°C.
a Wie stark ist der thermische Energiestrom, der aus dem Kessel austritt?
b Wie gross wäre die Nettostrahlungsleistung der Kesselwand, wenn sie ideal schwarz wäre?
c Wie lange würde es dauern, bis das Wasser auf 50°C abgekühlt wäre, wenn der Wärmedurchgangskoeffzient konstant bliebe? Vergleichen Sie mit dem analogen Beispiel aus der
Elektrizitätslehre.
Lösungshinweis: Das System bildet ein thermisches RC-Glied.
Lösung:
a
IW = kA∆ϑ = 407 kW
b
IW = σ A (T 4 − TU4 ) = 71.1 kW
c
C = mc
τ = RC =
R=
1
1
=
G kA
mc
= 1.86 ⋅105
kA
∆ϑ = ∆ϑ0 e
−
t
τ
 ∆ϑ 
t = τ ln  0  = 1.51 ⋅105 s
 ∆ϑ 
Schlüsselwörter: Wärmekapazität, Wärmeleitwert, RC-Glied
Quelle: Physik XI/MT 89.6
Aufgaben
Thermodynamik
Seite39
TD39: Glas in Wasser
Aufgabenstellung: Ein Glaszylinder (Innendurchmesser 6 cm, Höhe 10 cm) wird mit der Öffnung nach unten ins Wasser gedrückt, bis der Boden mit der Wasseroberfläche fluchtet. Vor
dem Eintauchen wies das Glas die gleiche Temperatur wie die Luft (15°C) auf.
Welches Volumen füllt die eingeschlossene Luft nach dem Eintauchen noch aus, wenn das
Wasser 45°C warm ist?
Lösungshinweis: Der Innendruck an der Unterseite der Luftblase muss gleich dem dort herrschenden Druck im Wasser sein.
Lösung:
Gasgesetz:
V1 p1 V2 p2
=
T1
T2
Hydrostatik:
p2 = p1 + ρ gh2
T1 = 288 K T2 = 318 K
h1 p1 h2 ( p1 + ρ gh2 )
=
T1
T2
h2 = 10.9 cm ⇒ Luft geht hinaus bis V2 = V1 = 282.7 cm3
Schlüsselwörter: universelles Gasgesetz, Hydrostatik
Quelle: Physik II/GS M1.4
Aufgaben
Thermodynamik
Seite40
TD40: Wasser verdampfen
Aufgabenstellung: Zehn Liter Wasser (555 Mol) werden bei Normaldruck (1013 mbar) isobar
verdampft.
a Welches Volumen füllt der Dampf nachher aus?
b Um wieviel hat sich die innere Energie bei diesem Vorgang geändert?
c Um wieviel hat die Entropie zugenommen?
Lösungshinweis: Der Dampf kann näherungsweise als ideales Gas behandelt werden.
Lösung:
a
ideales Gas:
T = 373 K, p = 1.013 ⋅105 Pa, n = 555 Mol
nRT
V=
= 17 m 3
p
b
W = − p∆V = 1.72 ⋅106 J
∆U = ∆H + W = mr − p∆V = 2.084 ⋅107 J
c
∆S =
Q mr
kJ
=
= 60.5
T
T
K
Schlüsselwörter: Expansionsarbeit, ideales Gas, Entropie
Quelle: Physik II/GS M1.5
Aufgaben
Thermodynamik
Seite41
TD41: Benzol im U - Rohr
Aufgabenstellung: Um den Volumenausdehnungskoeffizienten von
Benzol zu bestimmen, füllt man diese Flüssigkeit in eine U-förmige
Röhre und bringt den einen Schenkel in Eiswasser, den andern in ein erwärmtes Bad. Wie gross ist der Ausdehnungskoeffizient von Benzol,
wenn die Flüssigkeit im kalten Schenkel 167 mm, im warmen Schenkel
bei einer Temperatur von 48.3°C 177 mm hoch ist?
4 cm2
16 cm2
0 °C
48.3 °C
Lösungshinweis: Im horizontalen Teil herrscht Druckgkeichgewicht.
Lösung:
ρ1 =
ρ0
1 + γϑ
ρ1 = ρ 0
γ=
h0
h1
h0
−1
h1
ϑ
Schlüsselwörter: Volumenausdehnungskoeffizient
Quelle: Physik II/GS E1.4
Aufgaben
Thermodynamik
Seite42
TD42: Isobares Heizen von Helium
Aufgabenstellung: Vier Mol Helium werden bei einem konstanten Druck von zehn Bar von
150°C auf 300°C aufgeheizt.
a Um wieviel ändert sich dabei die innere Energie?
b Um welchen Betrag nimmt die Enthalpie zu?
c Bestimmen Sie näherungsweise die Entropiezunahme.
Die molare Energiekapazität von Helium ist gleich 3/2R.
Lösungshinweis: Die Energieänderung ist unabhängig vom Volumen. Deshalb kann hier direkt
mit der Energiekapazität gerechnet werden. Die Enthalpieänderung ist gleich der Wärmezufuhr.
Die Entropieänderung ergibt sich aus der Entropiezufuhr. Diese hängt über die absolute Temperatur wiederum mit der Wärme zusammen.
Lösung:
a
+U = ncˆV +T = 7.483 kJ
b
+ H =+U + p+V =+U + nR+T = n
5R
+T = 12.5 kJ
2
c
Q = ∆H
∆S = S ≈
Q
Tmittel
= 25
J
K

5R T2
J
ln = 25.23 
 exakter Wert: S = n
2
K
T1

Schlüsselwörter: innere Energie, Enthalpie, Entropie
Quelle: Physik II/GS E1.5
Aufgaben
Thermodynamik
Seite43
TD43:Heizen mit variabler Kapazität
Aufgabenstellung: Die Energiekapazität eines FestkörC
pers nehme zuerst linear mit der Temperatur zu, um dann
10 kJ/K
oberhalb von 100 K einen konstanten Wert (10 kJ/K) anzunehmen.
a Skizzieren Sie das Energie-Temperatur-Diagramm für
die ersten 200 K möglichst genau.
b Bestimmen Sie den Entropieinhalt bei 200 K.
100 K
200 K
T
Lösungshinweis: Die Energie ist gleich dem Temperaturintegral der Energiekapazität (Fläche
bestimmen). Die Entropiekapazität berechnet sich aus der Energiekapazität, indem man diese
durch die absolute Temperatur dividiert. Danach ist wieder über die Temperatur zu integrieren.
Lösung:
a
1
U = ×10kJ×100K+10kJ×100K=1500 kJ
2
b
C
S = ∫ dT =
T
100 K
∫
200 K
100
0
J
10 kJ/K
dT + ∫
dT
2
T
K
100 K
 200 
S = 10 kJ/K + 10 kJ/K ⋅ ln 
 = 16.9 kJ/K
 100 
Schlüsselwörter: innere Energie, Entropie
Quelle: Physik II/GS E1.6
Aufgaben
Thermodynamik
Seite44
TD44: Kamindurchmesser
Aufgabenstellung: Eine Kesselanlage verbraucht stündlich 300 kg Kohle. Pro Kilogramm
Kohle müssen 12 m3 Luft zugeführt werden. Wie gross muss der Mündungsdurchmesser des
Schornsteins sein, wenn die Rauchgase am Mündungskopf 250°C heiss sind und mit einer Geschwindigkeit von 4 m/s abziehen sollten? Die Kohle besteht zum grössten Teil aus Kohlenstoff, der zu Kohlendioxid verbrennt.
Lösungshinweis: Die Abgase können als ideale Gase behandelt werden. Anhand der chemischen Reaktion ist zu überlegen, wie sich die Stoffmenge während der Verbrennung ändert.
Lösung:
nein = naus , pein = paus ⇒
IV2 = IV1
T2
m3
m3
= 1 ×1.916 = 1.916
T1
s
s
IV =
d=
Schlüsselwörter: ideales Gas
Quelle: Physik II/GS EM2.3
IV T
V1 T1
= ⇒ 1 = 1
V2 T2
IV2 T2
πd2
4
v
4 IV
= 0.78 m
πv
Aufgaben
Thermodynamik
Seite45
TD45: Körper abkühlen
Aufgabenstellung: Ein Stoff, der eine konstante spezifische Entropiekapazität von 2 J/(kg·K2)
besitzt, wird in einen Kühlraum gebracht.
a Um wieviel ändert sich die Entropie und um wieviel ändert sich die Enthalpie von 50 kg des
oben erwähnten Materials, wenn es isobar von 20°C auf -20°C abgekühlt wird?
b Wieviel Wärmeenergie und wieviel Entropie nimmt der -20°C kalte Kühlraum während des
Abkühlvorganges auf.
c Wieviel Energie muss einer Wärmepumpe im Minimum zugeführt werden, damit sie diese
Wärme wieder an die 15°C warme Umgebung abgeben kann?
Lösungshinweis: Während des Abkühlvorganges fliesst die Entropie an den Kühlraum weg.
Dabei bleibt die Energie erhalten und die Entropie nimmt maximal zu. Nachher muss die Entropie möglichst reversibel, d.h. ohne weitere Produktion, an die Umgebung abgeführt werden.
Lösung:
a
+ S = mk +T = −4
kJ
K
k : spezifische Entropiekapazität
c = kT
+ H = mc +T = m
k
mk
(T1 + T2 )+T = (T22 − T12 ) = −1.09 MJ
2
2
b
Q = −+ H = 1.09 MJ
S=
Q
kJ
= 4.316
T2
K
c
W = S +T = 151 kJ
Schlüsselwörter: Enthalpie, Entropie, Wärmepumpe
Quelle: Physik II/GS EM2.4
Aufgaben
Thermodynamik
Seite46
TD46: Heizen von Wasser
Aufgabenstellung: Hundert Liter Wasser werden in einem Behälter (Energiekapazität 10 kJ/
°C) von 17°C auf 67°C erwärmt. Der Behälter sei optimal isoliert und die elektrische Heizung
setze eine konstante Leistung von 2 kW frei.
a Wie lange dauert der Heizvorgang?
b Wieviel Entropie wird beim Heizen produziert?
Lösungshinweis: Die Entropieproduktion ist hier gleich der Entropiezunahme des Systems
Wasser-Behälter.
Lösung:
Ctot = C + mc = 429
kJ
K
a
WEL = P ⋅ t =+ H = ( C + mc )+ϑ
t=
Ctot +ϑ
= 10 '725 s
P
b
S prod =+S = ∫ KdT
K=
Ctot
T
+ S = Ctot ln
T2
kJ
= 68.24
T1
K
Schlüsselwörter: Enthalpie, Entropie, Entropieproduktion
Quelle: Physik II/GS EM2.5
Aufgaben
Thermodynamik
Seite47
TD47: Luft in Glaskugel aufheizen
Aufgabenstellung: Eine mit Luft gefüllte Glaskugel, die man bei 15°C gewogen hat, wird bei
offenem Hahn auf 80°C erwärmt. Dann wird der Hahn geschlossen. Eine zweite Wägung ergibt
einen Massenverlust von 0.250 g. Wie gross ist das Volumen der Kugel? Die Ausdehnung des
Gefässes kann vernachlässigt werden? Die Dicht der Luft ist bei 0°C 1.293 kg/m3.
Lösungshinweis: Der Masseverlust ergibt sich durch die isobare Erwärmung der Luft. Rechnen
Sie zuerst die Dichte der Luft bei 15°C und bei 80°C aus.
Lösung:
pV = nRT
p RT
p
=
= konst.
ρT =
ρ mˆ
Rmˆ
kg
kg
T
ρ 2 = ρ1 1 ρ1 = 1.226 3 ρ 2 = 1 3
m
m
T2
m = ρV +m =+ ρV
Schlüsselwörter: universelles Gasgesetz
Quelle: Physik II/GS M3.4
V=
+m
= 1.1 l
+ρ
Aufgaben
Thermodynamik
Seite48
T48: Wärmekraftmaschine
Aufgabenstellung: Eine ideale Wärmekraftmaschine bezieht die Wärme bei 600 K mit einer
Energiestromstärke von 10 MW. Die Kühlung geschieht über einen Wärmetauscher mit einem
Leitwert (kA-Wert) von 105 W/K. Die Abwärme geht bei 300 K an die Umgebung.
a Bestimmen Sie die Nutzleistung der Anlage.
b Wie gross ist die Entropieproduktionsrate in der Anlage.
Lösungshinweis: Das System besteht aus einer idealen WKM und einem Wärmetauscher. Die
untere Temperatur der WKM ist vorerst unbestimmt. Indem man den Energiestrom, der aus der
WKM kommt, über den Entropiestrom mit dem zufliessenden Energiestrom verknüpft und für
den Durchgang durch den Wärmetauscher das lineare Wärmeleitungsgesetz formuliert, erhält
man eine Gleichung für die gesuchte Temperatur.
Lösung:
a
IWab = GW (T − Tu ) = TI Szu 
GW Tu

= 360 K
IWzu
kW  T =
IWzu
= 16.67
I Szu =

GW −
T0
K 
T
0
P = I Szu (T0 − T ) = IWzu
T0 − T
= 4 MW
T0
b
Π S = I Sab − I Szu = 3.33
kW
K
Schlüsselwörter: Wärmekraftmaschine, Entropieproduktion
Physik II/GS M3.5
Aufgaben
Thermodynamik
Seite49
TD49: Wärmepumpe
Aufgabenstellung: Eine Wärmepumpe holt Wärme aus
dem Grundwasser bei 4°C und gibt sie an Wasser von
54°C ab. Die Anlage wird als ideale Wärmepumpe mit
vor- und nachgeschaltetem Wärmetauscher modelliert
(siehe Bild). Für die Seite beim Grundwasser hat man einen Wärmetauscher mit einem Wärmeleitwert von 1200 15 kW
WT 1
W/K; der zweite Wärmetauscher hat einenWärmeleitwert
4 °C
von 1000 W/K. Damit das Grundwasser nicht zu stark abgekühlt wird, darf man ihm nur einen Energiestrom von
maximal 15 kW entziehen.
a Wie gross ist die Heizleistung der Wärmepumpe?
b Wie gross ist die Entropieproduktionsrate in der ganzen Anlage?
Heizleistung
WT 2
54 °C
ideale WP
Lösungshinweis: Die „Wärme“ strömt durch drei Systeme hindurch. Beim Durchfluss durch
die Wärmetauscher bleibt die Energie und bei der Wärmepumpe die Entropie erhalten.
Lösung:
a
IW = GW +ϑ
unterer Wärmetauscher:
+ϑ1 =
IS =
IW 1
= 12.5°
GW 1
→ ϑ2 = −8.5°
IW
W
= 56.71
T2
K
I S ( 327 K ++ϑ2 ) = GW +ϑ2
oberer Wärmetausch:
+ϑ2 =
I S 327K
= 19.66°C
− I S + GW
→ ϑ2 = 73.7°C
IW 2 = I S ⋅ 346.7K = 19.66 kW
b
I S1 =
IW 1
W
= 54.15
277 K
K
IS 2 =
IW 2
W
W
= 60.12
Π S = 5.97
327 K
K
K
Schlüsselwörter: Wärmeleitung, Wärmekraftmaschine, Entropieproduktion
Quelle: Physik III/HS M1.3
Aufgaben
Thermodynamik
Seite50
TD50: Heizen eines Stoffes
Aufgabenstellung: Ein homogener Stoff, der in einem thermisch isolierten Gefäss steckt und
10°C warm ist, werde mit einer konstanten elektrischen Leistung von 300 W beheizt. Eine Messung ergibt den folgenden Temperaturverlauf
ϑ = 10°C + k1·t + k2·t2
mit k1 = 0.02 °C/s und k2 = 0.0001°C/s2
a Welche Endtemperatur stellt sich ein, wenn der Stoff während zehn Minuten beheizt wird.
b Um wieviel hat in dieser Zeit die Entropie des Systems zugenommen?
Lösungshinweis: Die Entropiezunahme ist gleich der Energiezufuhr dividiert durch die aktuelle Temperatur.
Lösung:
a
ϑ = 10°C + 12°C + 36°C = 58°C
b
Zeitpunkt
60s
120s
180s
240s
300s
360s
420s
480s
540s
600s
total
Schlüsselwörter: Entropie
Quelle: Physik III/HS E1.4
Temperatur
11.56 °C
13.84 °C
16.84 °C
20.56 °C
25 °C
30.16 °C
36.04 °C
42.64 °C
49.96 °C
58 °C
∆Stot
∆S = J/K
63.43
63
62.43
61.71
60.86
59.88
58.8
57.63
56.37
55.05
599.16
Aufgaben
Thermodynamik
Seite51
TD51: Kreisprozess IV
Aufgabenstellung: Ein Kilogramm Helium befindet sich in einem Arbeitszylinder (momentanes Volumen 50 Liter, Temperatur 0°C). Der gasgefüllte Behälter wird darauf in siedendes
Wasser (100°C) getaucht. Sobald das Gas die Temperatur der Umgebung angegnommen hat,
expandiert das Helium isotherm auf das zwanzigfache Volumen. Dann wird der Zylinder in ein
Eis-Wasser-Gemisch gelegt. Sobald das Helium die Temperatur der Umgebung angenommen
hat, wird der Kolben isotherm hineingedrückt.
a Skizzieren Sie das p-V- und das T-S-Diagramm für diesen Kreisprozess qualitativ richtig.
Geben Sie die vier Druckwerte an.
b Wie gross ist die Nettoarbeit des ganzen Kreisprozesses?
c Wieviel Entropie wird dem siedenden Wasser entzogen, wieviel ans Eis-Wasser-Gemisch
abgeführt?
Lösungshinweis: Die beiden isochoren Teilprozesse sind nicht reversibel.
Lösung:
a
p=
nRT
= 113.5 bar, 155 bar, 7.75 bar, 5.67 bar
V
b
+W = (T23 − T41 ) nRT ln
V3
= 622.7 kJ
V2
c
Q1 =
V
3
nR+T + nRT23 ln 3 = 311.8 kJ + 2323 kJ = 2635 kJ
2
V2
S1 =
Q1
J
= 7064
T23
K
Q2 = −311.8 kJ − 1700 kJ = 2 − 012 kJ
S2 =
Q2
kJ
= 7369
T41
K
Schlüsselwörter: ideales Gas, Kreisprozess, isochor, isotherm
Quelle: Physik HS/Test 3.4
Aufgaben
Thermodynamik
Seite52
Aufgabenstellung: Ein ideal schwarzer Temperaturstrahler (Durchmesser 20 cm, Temperatur 1000°C) strahlt eine ideal schwarze 1000 °C
3m
Blechscheibe (Durchmesser 5 cm) an, die drei Meter entfernt normal
20 cm
zur Strahlung ausgerichtet ist.
a Welche Strahlungsleistung absorbiert das Blechstück?
b Wie warm wird das Blech, wenn die Umgebung eine Temperatur von 21°C aufweist?
5 cm
TD52: Temperaturstrahler
Lösungshinweis: Das Blech bekommt vom Temperaturstrahler einen durch dessen Temperatur
und die Geometrie festgelegten Energiestrom. Im thermischen Gleichgewicht ergänzen sich
einfallender Energiestrom und Nettoenergiestrom bezüglich Umgebung zu Null.
Lösung:
IWab = σ 4π r 2T 4 = 18.7 kW
a
IWBlech = IWab
π R2
r 2 R2 4
=
σπ
T = 0.325 W
4π s 2
s2
b
IW , Blech = IW , weg
TB =
Schlüsselwörter: Strahlung
Quelle: Physik HS/Test 3.5
4
IW , weg = σ 2π r 2 (TB4 − Tu4 )
IWB + σ 2π r 2Tu4
= 307.4 K; 34.4°C
σ 2π r 2
Aufgaben
Thermodynamik
Seite53
TD53: Energieabgabe von Gas
Aufgabenstellung: Ein vertikal stehender, thermisch isolierter Zylinder (Querschnitt 20 dm2,
freie Länge 0.5 m), der mit einem Kolben verschlossen ist, enthält 300 Mol Helium bei einer
Temperatur von 327°C.
a Wieviel Energie kann mechanisch gewonnen werden, wenn der fünf Kilogramm schwere
Kolben um einen halben Meter hinaufgedrückt wird und der Luftdruck ein Bar beträgt?
b Wieviel freisetzbare Energie könnte mit einer idealen WKM durch isochores Abkühlen der
eingeschlossenen Gasmenge auf 20°C gewonnen werden, wenn die Aussentemperatur ebenfalls 20°C beträgt?
Lösungshinweis: Die Expansion erfolgt isentrop. Die zu gewinnende Arbeit ist gleich der Expansionsarbeit minus die Hub- und Verdrängungsarbeit.
Beim zweiten Prozess berechnet man zuerst die abzugebende Entropie. Diese Entropie nimmt
bei der Abgabe an die Umwelt eine ganz bestimmte Energie mit. Die freisetzbare Energie ist
dann gleich der Differenz zwischen der Energieänderung des Gases und der von der Entropie
mitgeschleppten Wärmeenergie.
Lösung:
a
V2
W = − ∫ pdV pV χ = p1V1χ χ =
V1
cˆ p
cˆv
=
5
V1 = 0.1 m3
3
p1 =
nRT1
= 1.497 ⋅ 107 Pa
V1
W = p1V1χ (1 − χ ) (V1χ −1 − V2χ −1 ) = −8.307 ⋅ 105 J
1
χ −1
V 
Alternativlösung: T2 = T1  1  = 378 K W =+U = ncˆv +T
 V2 
+WG = mg +h = 24.5 J +WL = pL A+h = 104 J
W = −8.2 ⋅ 105 J
b
+U = ncˆV +T = −1.149 ⋅106 J + S = ncˆV ln
Q = +S T2 = 7.858 ⋅105 J
T2
J
= −2.682 ⋅103
K
T1
W = +U − Q = 3.63 ⋅105 J
Schlüsselwörter: innere Energie, Entropie, Expansionsarbeit, Wärmekraftmaschine
Quelle: Physik V/HS M1.3
Aufgaben
Thermodynamik
Seite54
TD54: Heisser Stern
Aufgabenstellung: Ein Stern mit einem Radius von 15’000 km habe eine Oberflächentemperatur von 25’000 K. Der Stern wird von einem rasch rotierenden Planeten (Durchmesser 2000
km) im Abstand von 25 Millionen Kilometer umkreist.
Welche Gleichgewichtstemperatur stellt sich auf dem Planeten ein? Stern und Planet sollen als
schwarze Strahler behandelt werden. Der Planet habe überall die gleiche Temperatur.
Lösungshinweis: Eingestrahlte und abgegebene Energie halten den Planeten im thermischen
Gleichgewicht.
Lösung:
Stern:
IWab = σ 4π rS2TS4 = 6.26 ⋅1025 W
Planet :
IWein =
IWabπ rP2
rS2 rP2 4
=
σπ
TS = 2.5 ⋅1016 W
2
2
4π rSP
rSP
IWabP = σ 4π rP2TP4
Strahlungsgleichgewicht:
rS2 rP2 4
σ 4π r T = σπ 2 TS
rSP
2 4
P P
TP =
1
4
Schlüsselwörter: Strahlung
Quelle: Physik V/HS E1.1
1
4
rS
TS = 433 K
rSP
Aufgaben
Thermodynamik
Seite55
TD55: Kreisprozess V
Aufgabenstellung: Achthundert Mol Neon, die ein Volumen von 50 Liter ausfüllen, werden
bei konstantem Druck von 27°C auf 527°C erwärmt, dann adiabatisch wieder auf 27°C abgekühlt und zum Schluss isotherm auf das ursprüngliche Volumen zusammengedrückt.
a Skizzieren Sie diesen Kreisprozess im p-V- und im T-S-Diagramm qualitativ richtig.
b Bestimmen Sie, um wieviel sich die Entropie des Gases bei jedem von diesen drei Teilprozessen ändert.
c Während des Aufheizens sei das Gas über einen Wärmetauscher mit einer Wärmequelle verbunden. Wieviel Entropie wird bei der Zufuhr im Wärmetauscher drin erzeugt, wenn die
Quelle eine konstante Temperatur von 600°C aufweist?
Lösungshinweis: Die Produktion ergibt sich aus der Differenz zwischen vom Bad abgegebener
und vom Gas aufgenommener Entropie.
Lösung:
a
b
+ S I = ncˆ p ln
T2
kJ
; + S II = 0; + S III = −+S I
= 16.31
K
T1
c
Q =+ H = ncˆ p +T = 8.314 ⋅106 J
SWB =
kJ
Q
= 9.523
K
TWB
S prod =+ S1 − SWB = 6.79
kJ
K
Schlüsselwörter: ideales Gas, Entropie, isobar, isentrop, isotherm
Quelle: Physik V/HS E1.2
Aufgaben
Thermodynamik
Seite56
TD56: Erdwärme
Aufgabenstellung: Zwanzig Meter unter der Erdoberfläche misst man eine Temperatur von
10°C. Zweihundert Meter tiefer klettert das Quecksilber bereits auf 15°C.
a Mit welcher Stromdichte wird Energie gegen die Erdoberfläche transportiert, wenn die mittlere Wärmeleitfähigkeit des Gesteins 2.2 W/mK beträgt?
b Wieviel Entropie wird in einem Zylinder, der sich zwischen den beiden Messpunkten erstreckt und eine Grundfläche von 10 m2 aufweist, infolge der Wärmeleitung produziert?
Lösungshinweis: Das Wärmeleitungsgesetz liefert den Energiestrom.
Lösung:
a
A
d
I
λ
mW
jW = W = +ϑ = 55
A d
m2
IW = GW +ϑ
GW = λ
b
1 1
W
Π S = I S 2 − I S 1 = AjW  −  = 3.37 ⋅10−5
K
 T2 T1 
Schlüsselwörter: Wärmeleitung, Entropieproduktion
Quelle: Physik I/HS E2.1
Aufgaben
Thermodynamik
Seite57
TD57: Kühltruhe
Aufgabenstellung:In einem Prospekt findet man zu einer Kühltruhe die folgenden Angaben:
Nutzinhalt 312 Liter; H/B/T 85/156/65 cm; Gefrierleistung 36 kg/24 h; Stromverbrauch 0.71
kWh in 24 h.
Wir nehmen an, die Truhe sei mit einer idealen Wärmepumpe bestückt, die zwischen -22°C und
55°C arbeitet. Die Aussentemperatur betrage 20°C.
a Wieviel Entropie vermag die Wärmepumpe in 24 Stunden zu fördern?
b Wie gross ist der mittlere Wärmedurchgangskoeffizient der Truhenhülle?
Lösungshinweis: Die Wärmepumpe fördert die Entropie, die infolge der Wärmeleitung und
vom Gefriergut im Innern der Kühltruhe ankommt.
Lösung:
a
Dauerbetrieb: P = 29.6 W; I S =
P
W
kJ
= 0.384
; S = 33.2
+T1
K
K
Gefrierbetrieb: + H = m ( cW +TW + q + cE +TE ) = 16.7 MJ
+H
kJ
= 66.6
251K
K
kJ
kJ
kJ
+ 33.2 = 99.8
Stot = 66.6
K
K
K
S=
b
IW = Ti I S = 96.4 W
GW =
IW
W
= 2.3
+TE
K
Oberfläche: A = 2 ⋅ 0.85 ⋅ 2.21 + 2 ⋅ 1.56 ⋅ 0.65m 2 = 5.785 m 2
k=
GW
W
= 0.397
A
Km 2
Schlüsselwörter: Wärmepumpe, Wärmeleitung
Quelle: Physik I/HS M2.3
Aufgaben
Thermodynamik
Seite58
TD58: Eis schmelzen
Aufgabenstellung: Mit der Entropie, die zehn Gramm Wasserdampf (1.013 bar, 100°C) beim
Kondensieren abgeben, soll eine entsprechende Menge Eis abgeschmolzen werden. Der ganze
Prozess soll reversibel ablaufen, wobei 100 g Helium als Medium dient. Diesem Helium wird
die “Wärme” isotherm zugeführt, dann wird die Temperatur des Gases reversibel und adiabatisch abgesenkt und nachher wird die “Wärme” an das Eis-Wasser-Gemisch weitergegeben.
Das Helium stehe anfänglich unter einem Druck von 10 bar.
a Wieviel Eis wird durch die Zufuhr dieser Wärmemenge geschmolzen?
b Wieviel Energie wird total freigesetzt, wenn das Helium zum Schluss wieder in den Anfangszustand gebracht worden ist?
c Berechnen Sie das Volumen, welches das Helium unmittelbar nach der Entropieabgabe einnimmt.
Lösungshinweis: Bei einem reversiblen Prozess bleibt die Entropie erhalten. Die Wärmeenergie berechnet sich dann aus dem Produkt von Entropie und absoluter Temperatur (Menge mal
Beladungsmass).
Lösung:
a
Saus = +S =
J
mr
= 60.5
K
Tdampf
mE =
Tschmelz Saus
= 49.5 g
q
b
W = Saus +T = 6.05 kJ
c
1
nRT1
V1 =
= 77.5 l
p1
κ=
cˆ p 5
=
cˆn 3
 T  κ −1
V4 = V1  1  = 123.8 l
 T4 
1
3
=
κ −1 2
Schlüsselwörter: ideales Gas, Entropie, isotherm, isentrop
Quelle: Physik V/HS EM2.2
Aufgaben
Thermodynamik
Seite59
TD59: Nutzbare Energie von warmem Wasser
Aufgabenstellung: 250 Liter Wasser von 35°C dürfen auf 22°C abgekühlt werden. Die Umgebung sei 4°C warm.
a Wieviel frei nutzbare Energie kann dabei mit einer idealen Wärmekraftmaschine gewonnen
werden. Die Maschine arbeite zwischen 20°C und 6°C?
b Wieviel frei verfügbare Energie kann unter den gegebenen Bedingungen im Maximum gewonnen werden?
Lösungshinweis: Im ersten Fall ist die bezüglich der Wärmekraftmaschine (WKM) zufliessende Energie gleich der Enthalpieänderung des Wassers. Dividiert man diese Wärmeenergie
durch die am Eingang der WKM herrschende absolute Temperatur, erhält man die zugehörige
Entropie. Diese Entropie gibt in der WKM nutzbare Energie frei.
Im zweiten Fall ist die an die Umwelt abgeführte Entropie gleich der Entropieänderung des
Wassers. Also weiss man wieviel Energie die Entropie beim Übergang an die Umwelt mitschleppt. Zieht man diese „gebundene“ Energie von der Wärmeenergie, welche das Wasser verlässt (Enthalpieänderung) ab, erhält man die maximal nutzbare Energie.
Lösung:
a
+ H = mc +T = 13.65 MJ
Sauf =
Qauf
Tauf
=
+H
kJ
= 46.6
Tauf
K
W = Sauf +T = 652 kJ
b
+S = mc ln
T1
kJ
= 45.3
= S ab
T2
K
Qab = S abTab = 12.54 MJ
W = + H − Qab = 1.11 MJ
Schlüsselwörter: Enthalpie, Entropie, Wärmekraftmaschine
Quelle: Physik V/HS EM2.3
Aufgaben
Thermodynamik
Seite60
TD60: Strahlende Kugel
Aufgabenstellung: In einer evakuierten Kammer, deren Wände 27°C warm sind, befinde sich
eine Kugel aus schwarzem Blech (Radius 50 cm). Diese Blechkugel werde von einer zweiten
Kugel (Radius 10 cm) aufgeheizt, die sich in deren Zentrum befindet und elektrisch auf konstant
527°C gehalten werde.
Auf welche Temperatur wird die Blechkugel aufgeheizt? Alle Körper können als optimale
(schwarze) Strahler angesehen werden.
Lösungshinweis: Die auf der Innenseite der Blechkugel auftreffende Strahlungsleistung muss
gleich der nach aussen abgegebenen Leistung sein.
Lösung:
IW 1 = IW 2
4
IW 1 = σ AHeizkugel (THK
−T 4 )
AHK (TH4 − T 4 ) = ABK (T 4 − TU4 )
1
4
IW 2 = σ ABlechkugel (T 4 − TUmgebung
)
 r2 T 4 + r2 T 4 4
T =  BK U2 HK2 HK  = 392 K 119°
 rBK + rHK

Schlüsselwörter: Strahlung
Quelle:Physik V/HS EM2.4
Aufgaben
Thermodynamik
Seite61
TD61: Raketentriebwerk
Aufgabenstellung: Aus einem Raketentriebwerk tritt reiner Wasserdampf mit einer Geschwindigkeit von 3200 m/s und einem Druck von einem Bar aus. Die Brennkammer weise eine Temperatur von 3227°C auf.
a Wieviel Masse wird pro Sekunde aus der ein Quadratmeter grossen Öffnung ausgestossen?
b Wie gross ist die Dichte in der Brennkammer?
c Wie gross ist der Querschnitt an der engsten Stelle der Düse?
Lösungshinweis: Die Lösung dieser Aufgabe setzt voraus, dass die Thermodynamik des Raketentriebwerks im Unterricht behandelt worden ist.
Lösung:
a
2κ RTB
m
= 3743
κ − 1 mˆ
s
kg
I m = ρ vA = 735.5
s
 v2
m mp
ρ= =
mit T = 1 − 2
V nRT
 c∞
c∞ =
ρ=

 TB = 942 K

ˆ
mp
kg
= 0.23 3
RT
m
b
κ
 T κ −1
pB = p  B  = 295.2 bar
T 
ˆ
mp
kg
ρ B = B = 18.26 3
RTB
m
c
1
 v 2 κ −1
Im V 2 κ − 1
1
−
=
=

2 
c∞ ρ B c∞2 κ + 1
 c∞ 
Im
= 4.75 ⋅ 10−2 m 2
AS =
1
κ −1
 2  κ −1
ρB 
 c∞
κ +1
 κ + 1
v
AS s
c∞
Schlüsselwörter: Raketentriebwerk
Quelle: Physik V/HS EM2.5
Aufgaben
Thermodynamik
Seite62
TD62: Kreisprozess VI
Aufgabenstellung: Eine bestimmte Menge Helium vollp bar
führt als Arbeitsgas den nebenstehend skizzierten Kreisprozess. Die Expansion erfolgt isotherm und die Komp1
ression isobar bei einem Druck von 5 bar. Die tiefste
Temperatur des Gases liegt bei 300 K.
a Zeichnen Sie den ganzen Prozess im p-T-Diagramm
und geben sie die zugehörigen Werte an allen drei
5
3
Eckpunkten an.
b Skizzieren Sie das T-S-Diagramm qualitativ richtig.
10
c Wieviel Wärmeenergie muss dem Gas zugeführt werden?
d Um wieviel nimmt die Entropie der 7°C warmen Umgebung pro Zyklus zu?
2
50
V
Liter
Lösungshinweis: Im isobaren Prozess verlaufen Temperatur und Volumen proportional zueinander. Beim isochoren Heizen steigt der Druck mit der Temperatur.
Wärme muss beim isochoren Heizen und bei der isothermen Expansion zugeführt werden.
Die Entropieabgabe an die Umgebung entspricht der Wärmeenergie dividiert durch den dort
herrschenden absolute Temperatur. Die Wärmeenergie ist gleich der Enthalpieänderung bei der
isobaren Kompression.
Lösung:
pV
= nR
T
n=
pV 5 ⋅105 ⋅ 0.01
=
mol = 2 mol
RT 8.314 ⋅ 300
a
T12 = 1500 K
p1 = 25 bar
b Das T-S-Diagramm besteht aus einer exponentiell steigenden Kurve, einer horizontalen Linie und einer exponentiell zum Startpunkt zurücklaufenden Kurve.
c
 3R
V
Q =+U 31 + W12 = n  +T + RT12 ln 2
V1
 2

 3+T
V 
+ T12 ln 2  = 70.24 kJ
 = nR 
V1 

 2
d
5R
+T = −50 kJ
2
Q
J
SU = − a = 178.6
TU
K
Qa =+ H 23 =
Schlüsselwörter: isochor, isobar, isotherm, Entropie, Enthalpie
Quelle: Physik VI/HS EM2.2
Aufgaben
Thermodynamik
Seite63
TD63: Kinetische Gastheorie
Aufgabenstellung: Ein Liter Stickstoff sei 20°C warm und weise einen Druck von einem Bar
auf.
a Wie gross ist die gesamte Bewegungsenergie aller Moleküle?
b Wieviele Moleküle bewegen sich mit einer Schnelligkeit (Betrag der Geschwindigkeit), die
zwischen 299.5 m/s und 300.5 m/s liegt?
Lösungshinweis: Die Bewegungsenergie ergibt sich aus dem Äquipartitionsprinzip. Die Geschwindigkeitsverteilung muss im Unterricht behandelt worden sein.
Lösung:
a
f
kT
f =5
2
pV
5
5n
5
= N kT =
RT = pV = 250 J n =
RT
2
2
2
WTeilchen , Bew =
WBew,tot
b
3
v2
− Teilchen
m
2
N+ = n ( v )+v = 4π  Teilchen  v 2 e 2 kT N +v
 2π kT 
pV
mTeilchen N A = mˆ N = nN A =
N A = 2.472 ⋅1022 Teilchen
RT
kg
m
R
+v = 1
mˆ = 0.028
k=
NA
mol
s
3
−
m
2
N+ = 4π  Teilchen  v 2 e
 2π kT 
Schlüsselwörter: kinetische Gastheorie
Quelle: Physik VII/HS E2.3
mTeilchen v 2
2 kT
m
N +v = 4.12 ⋅109 Moleküle
Aufgaben
Thermodynamik
Seite64
TD64: Sonnenkollektor
Aufgabenstellung: Ein Sonnenkollektor soll dimensioniert werden. Das austretende Wasser ist
gegenüber dem eintretenden um 25°C wärmer und die zugehörige Volumenstromstärke betrage
0.20 Liter/s. Die von der Sonne pro Fläche eingestrahlte Leistung (800 W/m2) wird vom Kollektor mit einem Wirkungsgrad von 65% zur Erwärmung des Wassers ausgenutzt.
Welche Fläche muss der Kollektor aufweisen?
Lösungshinweis: Die netto eingestrahlte Leistung muss vom Wasser konvektiv wegtransportiert werden.
Lösung:
vom Wasser abtransportiert:
IW ,con = ρW IV = ρ c+ϑ IV = 20.91 kW
vom Kollektor pro Quadratmeter absorbiert:
W
W
jW ,ab = 0.65 ⋅ 800 2 = 520 2
m
m
I
A = W ,con = 40.2 m 2
jW ,ab
Schlüsselwörter: Energiebilanz, konvektiver Energiestrom
Quelle: Physik I/HS M3.4
Aufgaben
Thermodynamik
Seite65
TD65: Kühltruhe
Aufgabenstellung: Eine Kühltruhe sei mit einer reversibel arbeitenden Wärmepumpe bestückt,
welche die Wärme von -22°C auf 50°C hinaufpumpt. Die Umgebungstemperatur betrage 22°C
und das Kühlgerät nehme in vierundzwanzig Stunden 0.9 kWh elektrische Energie auf.
a Wie gross ist der Wärmeleitwert der thermischen Isolation?
b Wie gross ist die Entropieproduktionsrate in der thermischen Isolation drin?
Lösungshinweis: Aus der mittleren Pumpleistung und der Temperaturdifferenz kann die geförderte Entropiestromstärke gerechnet werden. Mulitpliziert man diese mit der absoluten Innentemperatur der Truhe, erhält man den thermischen Energiezufluss.
Lösung:
P = 37.5 W, I S =
P
W
= 0.5208
= I S ,innen
+TP
K
a
IWi = I Si Ti = 130.7 W
GW =
+TW = Ta − Ti
IWi
W
= 2.97
+TW
K
b
Π S = I Si − I Sa = IWi
Ta − Ti
W
= 7.77 ⋅ 10 −2
K
Ta Ti
Schlüsselwörter: Entropieproduktion, Wärmepumpe
Quelle: Physik I/HS M3.5
Aufgaben
Thermodynamik
Seite66
TD66: Stirlingzyklus
Aufgabenstellung: Zehn Kilomol eines zweiatomigen Gases (molare Energiekapazität 2.5 R)
durchlaufen einen idealen Stirlingzyklus. Die Wärme wird bei 367°C zugeführt und bei 27°C
wieder abgegeben. Aufgeheizt wird das Gas bei einem Volumen von 2 m3 und abgekühlt bei 6
m3.
a Wie gross sind der Maximal- und der Minimaldruck?
b Wieviel Entropie fliesst dem Gas von aussen, d.h. vom wärmeren Reservoir her, zu?
c Wieviel Energie gibt das Gas an das kältere Bad in Form von Wärme ab?
d Wieviel Entropie wird im Verdrängerkolben zwischengespeichert?
Lösungshinweis: Beim Stirlingzyklus wird wie beim Carnotzyklus Entropie vom einen Wärmebad angesaugt und später an ein zweites Wärmebad weitergegeben. Der einzige Unterschied
der beiden Zyklen liegt in der Art, wie die Temperatur des Arbeitsgases geändert wird. Beim
Carnotzyklus geschieht dies isentrop, bei Stirlingzyklus isochor. Weil beim Stirlingzyklus die
Temperaturänderung nicht isentrop erfolgt, muss die Entropie auf dem jeweiligen Temperaturniveau zwischengelagert werden.
Lösung:
a
pV = nRT
pmax =
nRT1
= 266 bar
V1
pmin =
nRT2
= 41.6 bar
V2
b
S =+ S = nR ln
V2
kJ
= 91.34
K
V1
c
Q2 = T2 S = 27.4 MJ
d
T
5
kJ
+ S = n R ln 1 = 157.5
2
T2
K
Schlüsselwörter: isochor, isotherm, Entropie, ideales Gas
Quelle: Physik IV/HS M3.4
Aufgaben
Thermodynamik
Seite67
TD67: Gefrieren von Wasserdampf
Aufgabenstellung: 100 kg Wasserdampf müssen bei Normaldruck von 100°C auf -40°C abgekühlt werden. Die Umgebungstemperatur beträgt 20°C.
a Berechnen Sie die Energie, die aufgewendet werden muss, wenn der heisse Dampf direkt in
eine Kühlkammer eingeleitet wird, die eine Temperatur von -40°C aufweist. Die Kammer
werde von einer Wärmepumpe kühl gehalten, die reversibel zwischen -50°C und +30°C arbeitet.
b Wieviel Energie könnte gewonnen bzw. müsste aufgewendet werden, wenn der ganze Kühlprozess reversibel durchgeführt würde?
Lösungshinweis: Im ersten Fall ist die Wärmeabgabe an die Kühlkammer zu berechnen. Diese
Wärme legt die Entropie fest, die hochgepumpt werden muss.
Im zweiten Fall bestimmt man zuerst die Entropieänderung des Wassers, daraus kann die von
der idealen Kühlmaschine an die Umgebung abgegebene Wärmenergie berechnet werden. Der
Unterschied zwischen dieser Wärmeenergie und dem Betrag der Enthalpieänderung des Wasser
entspricht der Arbeit der Wärmepumpe.
Lösung:
a
+ H = m ( r + c+ϑ1 + q + cE +ϑ2 ) = 3.09 ⋅ 108 J = Q
kJ
Q
= 1387
223 K
K
8
W = S +T = 1.11 ⋅ 10 J
S=
b
373
q
273 
kJ
 r
+ c ln
+
+ cE ln
+S = m 
 = 891.2
273 273K
233 
K
 373K
8
Q = + S ⋅ 293 K = 2.611 ⋅10 J
W = + H − Q = 4.79 ⋅107 J
Schlüsselwörter: Kühlmaschine, Entropie
Quelle: Physik IV/HS M3.5
(Energiegewinn)
Aufgaben
Thermodynamik
Seite68
TD68: Kreisprozess VII
Aufgabenstellung: Zehn Kilomol eines einatomigen Gases (molare Energiekapazität 1.5·R)
durchlaufen einen Kreisprozess. Zuerst wird das Gas isochor bei einem Volumen von einem
Kubikmeter von 27°C auf 627°C erwärmt. Dann wird es isotherm entspannt, bis der Druck wieder den ursprünglichen Wert angenommen hat. Zum Schluss wird das Gas isobar auf den Anfangswert zurückgeführt.
a Wie gross sind der Maximal- und der Minimaldruck?
b Um wieviel ändert sich die Entropie des Gases bei jedem dieser drei Teilprozesse?
c Die Wärme wird einem Ofen entnommen, der 727°C warm ist und an die 7°C warme Umgebung abgeführt. Wieviel Entropie wird pro Zyklus mindestens produziert?
Lösungshinweis: Sowohl bei der Zufuhr als auch bei der Abfuhr wird infolge der vorhandenen
Temperaturdifferenzen Entropie erzeugt. Die Entropieproduktion kann mit Hilfe der Energie
berechnet werden. Bei den Wärmebädern ist die ausgetauschte Energie immer gleich der ausgetauschten Entropie mal die herrschende Temperatur. Beim Arbeitsgas sind Energie und Entropie separat zu rechnen.
Lösung:
a
p=
nRT
V
p1 = 249 bar p2 = 748 bar
b
+SI = n
3R T2
kJ
ln = 137
2
K
T1
+ S III = −+ S I
5
kJ
= −228
3
K
2
kJ
+ S II = − ( +S I ++S III ) = + S I = 91
3
K
c
QI = n
V
3R+T
= 7.48 ⋅ 107 J QII = nRTII ln 2 = 8.22 ⋅ 107 J
V3
2
SW 1 =
QI + QII
J
= 1.57 ⋅ 105
TW 1
K
SW 2
5
R+T
QII
J
=
= 2
= 4.45 ⋅ 105
TW 2
TW 2
K
Serz = SW 2 − SW 1 = 288
kJ
K
Schlüsselwörter: ideales Gas, isochor, isotherm, isobar, Entropie
Quelle: Physik V/HS M3.4
Aufgaben
Thermodynamik
Seite69
TD69: Schwebende Glaskugel
Aufgabenstellung: Eine hohle Glaskugel (Radius 3 cm) schwebt in zwanziggrädigem Wasser.
a Wie gross ist die Wandstärke der Kugel?
b Steigt oder sinkt die Kugel, wenn die Temperatur zunimmt? Begründung!
c Mit welcher Geschwindigkeit bewegt sich die Kugel bei einer Wassertenperatur von 25°C?
Glas:
Dichte (20°C)
2.55 kg/m3
Längenausdehnungskoeffizient
4.6·10-6/K
Wasser:
Dichte (20°C)
998 kg/m3
Raumausdehnungskoeffizient
2.1·10-4/K
Zähigkeit
1mPas
Lösungshinweis: Zwei Faktoren, welche den Auftrieb beeinflussen, sind temperaturabhängig:
das Volumen der Kugel und die Dichte von Wasser.
Zur Berechnung der Endgeschwindigkeit müssen beide Umströmungen (laminar oder turbulent) berechnet werden. Das Gesetz, welches die kleiner Endgeschwindigkeit liefert, gilt.
Lösung:
a
FG = FA
4π 3 3
4π 3
R − r ) ρGl g =
R ρW g
(
3
3
r=
3
ρGl − ρW
R
ρGl

+ρ
R − r = R 1 −

ρGl


 = 4.57 mm

b
FA = V ρW g = V20 (1 + 3α +ϑ )(1 − γ +ϑ ) ρ 20 g 3α < γ ⇒ sinkt
c
+ FA = FR
V20 ρ 20 3α − γ +ϑ g = 6πη Rv
v=
2
2 R ρ 20 g 3α − γ +ϑ
m
= 1.92
9
η
s
+ FA = FW
1
4π 3
0.4
m
 20
2
ρ 25v 2π R 2 v =  R 3α − γ +ϑ g  = 0.0439
R ρ 20 3α − γ +ϑ g =
3
2
s
 3

⇒ turbulente Umströmung
Schlüsselwörter:
Quelle: Physik VIII/MT 90.1 d
Aufgaben
Thermodynamik
Seite70
TD70: Eistee
Aufgabenstellung: 54 g Eis von -15°C werden mit 0.2 Litern Tee von 30°C gemischt. Der Tee
wird dadurch auf 7°C abgekühlt.
Wieviel Energie hat das System Eistee während des Mischens mit der Umwelt ausgetauscht?
Wasser:
Dichte (20°C)
998 kg/m3
Raumausdehnungskoeffizient
2.1·10-4/K
Zähigkeit
1mPas
spez. Schmelzenthalpie
334 kJ/kg
spez. Enthalpiekapazität
4.19 kJ/kgK
spez. Enthalpiekapazität (Eis)
2.1 kJ/kgK
spez. Verdampfungsenthalpie
2256 kJ/kg
Lösungshinweis: Die Enthalpieänderung des Eises und des Tees rechnen und vergleichen.
Lösung:
+ H1 = mE ( cE +ϑ1 + g + cW +ϑ2 ) = 21.32 kJ
+ H 2 = mT cW +ϑ3 = −19.27 kJ ⇒ 2.05 kJ aufgenommen
Schlüsselwörter: Enthalpie, Energiebilanz
Quelle: Physik VIII/MT 90.2 d
Aufgaben
Thermodynamik
Seite71
TD71: Kreisprozess VIII
Aufgabenstellung: Ein ideales Gas durchläuft einen Kreisprozess mit folgenden Teilprozessen: isobare Expansion, isochore Abkühlung, isotherme Kompression.
a Zeichnen Sie für den ganzen Kreisprozess das p-V- und das p-T-Diagramm.
b Bei welchen Teilprozessen ändert sich die innere Energie des Gases?
c Wann ändert sich die Enthalpie?
molare Energiekapazität des einatomigen Gases: 3/2 R
Lösung:
a p-V-Diagramm: horizontale Linie, vertikale Linie, Hyperbelbogen
p-T-Diagramm: horizontale Linie, Linie in Richtung Ursprung, vertikale Linie
b U(T) => isobar, isochor
c H = U + pV => isobar, isochor
Schlüsselwörter: ideales Gas, isobar, isochor, isotherm, Enthalpie
Quelle: Physik VIII/MT 90.3 d
Aufgaben
Thermodynamik
Seite72
TD72: auskühlendes Stahlfass
Aufgabenstellung: Ein Stahlfass (70 cm Durchmesser, 120 cm hoch) ist ganz mit sechziggrädigem Wasser gefüllt.
a Wie stark ist der thermische Energiestrom aus dem Fass, wenn zwei Tage später eine Temperatur von 52°C gemessen wird?
b Wie gross ist die thermische Energiestromdichte durch den Mantel, wenn die Energiestromdichten durch den Boden 30% und durch den Deckel 70% des gesuchten Wertes annehmen?
Lösungshinweis: Das Stahlfass verhält sich als thermisches RC-Glied. Hier ist aber nur die Energiestromdichte im zeitlichen Mittel gefragt.
Lösung:
a
+ H = π r 2 h ρ cW +ϑ = 15.48 MJ
IW =
+H
= 89.58 W
+t
b
jW =
IW
2π h + π r ( 0.3 + 0.7 )
2
Schlüsselwörter: Energiestromdichte
Quelle: Physik VIII/MT 90.4 d
=
IW
W
= 29.63 2
π r ( 2h + r )
m
Aufgaben
Thermodynamik
Seite73
TD73: Luft komprimieren
Aufgabenstellung: Luft hat bei Normalbedingung (1013 mbar, 0°C) eine Dichte von 1.23 kg/
m3. Um wieviel ändert sich die Dichte, wenn der Druck adiabatisch und reversibel vom Normalzustand auf den dreifachen Wert erhöht wird? Die Luft kann dabei als ideales, zweiatomiges
Gas behandelt werden.
universelle Gaskonstante: 8.3145 J/molK
Lösungshinweis: Die Adiabatengleichung mit Hilfe der Masse in eine Beziehung zwischen
Dichte und Druck umformen.
Lösung:
7
cˆ p 2 R 7
κ= =
= = 1.4
cˆv 5 R 5
2
κ
p1V1 = p2V2κ
: mκ
p1 ρ1−κ = p2 ρ 2−κ
1
 p κ
kg
ρ 2 = ρ1  2  = 2.696 3
m
 p1 
ρ2
kg
+ ρ = 1.466 3
= 2.192
ρ1
m
Schlüsselwörter: isentrop, adiabatisch
Quelle: Physik VIII/MT 90.5 d
Aufgaben
Thermodynamik
Seite74
TD74: Kreisprozess IX
Aufgabenstellung: Helium (0.3 m3, 220 °C und 27 bar) wird isotherm auf 6 m3 expandiert, isochor auf 25 °C abgekühlt, isotherm auf 0.3 m3 komprimiert und schlussendlich wieder auf
220°C erwärmt.
a Wieviel mechanische Energie wird pro Kreisprozess abgegeben?
b Wie gross ist der Wirkungsgrad, wenn das Aufheizen des Heliums auch mit Hilfe des heisseren Wärmebades geschieht?
Lösungshinweis: Berechnen Sie zuerst die Energieumsätze der vier Teilprozesse.
Lösung:
−+U II =+U IV = ncˆv +T =
WI = p1V1 ln
WIII =
p1V1 3
pV 3
R+T = 1 1 +T = 480.6 kJ
RT1 2
T1 2
V1
= −2426.5 kJ
V2
p1V1TIII V2
ln = 1486.68 kJ
TI
V1
a
W = − (WI + WIII ) = 9.597 ⋅ 105 J
b
η=
Schlüsselwörter: isochor, isotherm
Quelle: Physik VIII/MT 90.6 d
W
= 33%
+U + WI
Aufgaben
Thermodynamik
Seite75
TD75: Iglu
Aufgabenstellung: Ein halbkugelförmiges Iglu habe einen Innenradius von 1.4 m, die Aussentemperatur betrage 0°C. Wie dick muss die Eiswand des Iglus gebaut sein, damit sich die Innentempereratur auf 18°C einstellt, wenn zwei Personen eine Leistung von zusammen 180 Watt
abgeben und 40 % der Wärme über den Boden und die ausgetauschte Luft die Eishütte verlassen?
Hinweis: Rechnen Sie in der einfachsten Näherung. Die Materialwert sind aus Handbüchern
oder Formelsammlungen zu entnehmen.
Lösungshinweis: Die Nettoleistung entspricht dem thermischen Energiestrom durch die Eiswände. Aus Temperaturgefälle und Energiestrom kann der thermische Widerstand berechnet
werden.
Lösung:
RW =
+T
IW ,therm
=
1K
6W
0.Näherung: R W = ∑ Rw,i =
i
1 1 d 1
 + + 
2π r 2  α λ α 
2

d = λ  RW 2π r 2 −  = 0.24 m
α





1  1
1
d

+
+
1.Näherung: R W =
2
2
2

2π r α 
d
(r + d ) α 
r
+
λ




2



1
1
1
≈
( λ + dα + λ ) ≈
( 2λ + dα )
2
2π 
2παλ ( r 2 + rd )
d
 r +  αλ
2

2
R 2π r αλ − 2λ
d= W
= 0.3 m
α − 2π rRW αλ
Schlüsselwörter: Wärmewiderstand, Wärmeleitungsgesetz
Quelle:Physik XII/MT 90.1 d
Aufgaben
Thermodynamik
Seite76
TD76: Wärmewiderstand
a Bestimmen Sie den Wärme(energie)widerstand einer Betonhohlkugel (Innenradius 50 cm,
Aussenradius 1.5 m).
b Bestimmen Sie den Wärme(energie)widerstand eines zwei Meter hohen Betonzylindermantels (Innenradius 50 cm, Aussenradius 1.5 m).
Lösungshinweis: Berechnen Sie zuerst eine beliebig dünnwandige Hohlkugel oder einen
beliebig dünnwandigen Zylinder. Integrieren Sie dann über die Wandstärke.
Lösung:
R W = ∫ dR W
a
dR W =
dr
λ 4π r 2
dr
1 1 1
K
=
 −  = 0.106
2
λ 4π r
4πλ  r1 r2 
W
r1
r2
RW = ∫
b
dr
dR W =
λ 2π hr
r2
dr
1
r
K
=
ln 2 = 0.0874
λ 2π hr 2π hλ r1
W
r1
RW = ∫
Schlüsselwörter: Wärmewiderstand, Wärmeleitungsgesetz
Quelle: Physik XII/MT 90.2 d
Aufgaben
Thermodynamik
Seite77
TD77: Luft trennen
Aufgabenstellung: Fünfhundert Kubikmeter Luft (Luftdruck 917 mbar, Temperatur 18°C) soll
in Sauerstoff (21%) und Stickstoff (79%) aufgespalten werden. Die beiden Gase müssen dabei
auf 150 bar komprimiert und in 30-Literflaschen abgefüllt werden. Die Endtemperatur soll wieder 18°C betragen.
a Wieviele Flaschen können abgefüllt werden?
b Wieviel Entropie wird bei reversibler Prozessführung an die Umgebung (18°C) abgegeben?
c Wieviel Energie muss mindestens aufgewendet werden?
Lösungshinweis: Die Entropieabnahme von Sauerstoff und Stickstoff darf getrennt berechnet
werden, da die beiden Gase kaum miteinander wechselwirken. Bei reversibler, isothermer Prozessführung (Trennung mittels semipermeablen Kolben) addieren sich die beiden Austauschformen der Energie, Wärme und Arbeit, zu Null.
Lösung:
pV = ( n1 + n2 ) RT
m1 21 n1mˆ 1
=
=
m2 79 n2 mˆ 2
n1 =
pV
1
= 3576 mol
RT 1 + 21 mˆ 1
79 mˆ 2
n 2 = n1
21 mˆ 1
= 15 '375 mol
79 mˆ 2
a
V1 = n1
RT
= 0.577 m3 19 Flaschen
p
V2 = n2
RT
= 2.48 m3
p
82 Flaschen
b
V
V 
J

∆S = ∆S1 + ∆S2 = R  n1 ln 1 + n2 ln 2  = −8.79 ⋅105
V
V 
K

c
W + Q = ∆U ⇒ W = −Q = −TS = 256 MJ
 Arbeit des Luftdruckes: WLuft = pL ∆V = 44.6 MJ 
Schlüsselwörter: ideales Gas, Mischentropie, isotherm
Quelle: Physik XII/MT 90.3 d
Aufgaben
Thermodynamik
Seite78
TD78: Temperaturausgleich
Aufgabenstellung: Ein wärmeisoliertes Gefäss sei so durch eine Trennwand (400 mm x 1200
mm, Wärmedurchgangskoeffizient 2.5 W/m2K) in zwei Kammern aufgeteilt, dass der eine Teilbehälter 5000 l und der andere 8000 l speichern kann. Die Energiekapazität des Behälters selber
sei sehr klein.
a Wieviel Entropie wird in der ersten Minute erzeugt, wenn das Wasser in der grösseren Kammer 85°C und in der kleineren 15°C warm ist?
b Wie lange wird es dauern, bis der Temperaturunterschied zwischen den beiden Kammern nur
noch 20°C beträgt?
Lösungshinweis: Wärmeleitwert und Temperaturdifferenz legen die Stärke des Energiestromes fest. Daraus können Entropieströme und Entropieproduktion berechnet werden. Dynamisch verhält sich das System als RC-Glied.
Lösung:
a
RW =
1 5 K
=
kA 6 W
IW ,therm =
+T
= 168 W
RW
1 1
W
∏ s = I S 2 − I S 1 = IW ,therm  −  = 1.14 ⋅10−1
K
 T2 T1 
J
Serz. = ∏ s t = 6.84
K
b
−
t
+ϑ =+ϑ0 e τ ,
t = τ ln
τ = RW C = RW
C1C2
mm
= RW c 1 2 = 1.074 ⋅107 s
C1 + C2
m1 + m2
+ϑ0
= 1.345 ⋅107 s
+ϑ
Schlüsselwörter: Wärmeleitung, Entropieproduktion, RC-Glied
Quelle: Physik XII/MT 90.4 d
Aufgaben
Thermodynamik
Seite79
TD79: Stirling
Aufgabenstellung: Ein Stirling-Zyklus besteht aus einer isothermen Expansion, einer isochoren Abkühlung, einer isothermen Kompression und einer isochoren Erwärmung.
a Skizzieren Sie das p-V-Diagramm für den ganzen Zyklus. Markieren Sie im Diagramm die
total freigesetzte Energie.
b Skizzieren Sie das T-S-Diagramm für den ganzen Zyklus. Markieren Sie im Diagramm die
total freigesetzte Energie.
c Worin unterscheidet sich der Stirling-Zyklus vom Carnot-Zyklus?
d Bei welchen Teilprozessen nimmt das Gas im Stirling-Zyklus Entropie auf? Bei welchen
gibt es Entropie ab?
e Was muss bei den isochoren Teilprozessen mit der Entropie geschehen, damit der StirlingProzess absolut reversibel bleibt?
Lösungshinweis: Im T-S-Diagramm entspicht die ausgeschnittene Fläche der Wärme und im
p-V-Diagramm kann die ausgeschnittene Fläche als (negative) Arbeit gelesen werden.
Lösung:
a
P
1
2
4
3
V
b
P
1
4
2
3
S
c Beim Stirling-Kreisprozess erfolgt die Temperaturänderung isochor statt adiabatisch.
d
∆S > 0 bei 1 − 2, 4 − 1
∆S < 0 bei 2 − 3, 3 − 4
e In den isochoren Teilprozessen darf die Entropie nicht mit den Wärmebädern ausgetauscht
werden, da sie dabei thermisch hinunterfallen und infolge der freigesetzten Energie zunehmen würde. Folglich muss bei den isochoren Teilprozessen des Strirling-Zyklus die Entropie
bei der aktuellen Temperatur zwischengelagert werden.
Schlüsselwörter: Entropie, isochor, isobar
Quelle:Physik XII/MT 90.5 d
Aufgaben
Thermodynamik
Seite80
Lösungshinweis: Luftdruck und hydrostatischer Druck des Quecksilbers bestimmen
zusammen den Druck im Helium.
Lösung:
a
pV = nRT
V = π r 2l = 7.34 ⋅10−6 m3
p = pL + ρ Hg gh = 9.966 ⋅104 Pa
n=
pV
= 3.08 ⋅10−4 mol
RT
b
p1l1 = p2l2
p2 = p0 + ρ Hg g ( l − l2 )
p1l1 = p0l2 + ρ Hg gll2 − ρ Hg gl22
ρ Hg gl22 − ( p0 + ρ Hg gl ) l2 + p1l1 = 0
l2 = 0.1242 m l − l2 = 0.1758 m
lHg + = 0.1558 m
Schlüsselwörter: ideales Gas, Hydrostatik
Quelle: Physik VIII/MT 90.1 a
m = ρ Hg π r 2lHg + = 106 g
150
Aufgabenstellung: Ein dreissig Zentimeter langes, einseitig abgeschlossenes Glasrohr mit einem Durchmesser von 8 mm ist 15 cm hoch mit Helium gefüllt. Die Füllung
wird mit einem zwei Zentimeter hohen Quecksilberpfropfen eingeschlossen.
a Wieviel Helium (Stoffmenge) ist im Glasrohr enthalten, wenn der ganze Raum eine
Temperatur von 20°C aufweist und der Luftdruck 970 mbar beträgt?
b Wieviel Quecksilber kann eingefüllt werden, bis dessen Niveau gleich hoch ist wie
der Rand des Glasrohres?
Dichte von Hg (20°C): 13.55 t/m3; rel. Atommasse von He: 4.003
20
TD80: Glasrohr mit Hg-Pfropfen
Aufgaben
Thermodynamik
Seite81
TD81: Kalorimeter
Aufgabenstellung: Ein Kalorimeter (Enthalpiekapazität 800 J/K) enthält bei einer Temperatur
von 24°C einen Liter Wasser. Dann werden 500 g eines Eis-Wasser-Gemisches dazugeschüttet.
Wieviel Eis enthielt das kühle Gemisch, wenn die Endtemperatur des Kalorimeters 5°C beträgt?
Lösungshinweis: Die Summe der Enthalpieänderungen muss gleich Null sein.
Lösung:
+ H1 = ( m1c + C )+ϑ1 = −94.81 kJ
m1 == 1000 g
+ H 2 = m2 c+ϑ = 10.48 kJ
m 2 == 500 g
+ H 3 = m3 g = 84.33 kJ
m3 =
Schlüsselwörter: Kalorimetrie, Enthalpie
Quelle: Physik VIII/MT 90.2 a
+H 3
= 252.5 g
g
Aufgaben
Thermodynamik
Seite82
TD82: Eisfeld
Aufgabenstellung: Die Sonnenstrahlung hat am Ort der Erde eine Energiestromdichte von
1326 W/m2.
Wie lange dauert es, bis auf einem Null Grad Celsius warmen Eisfeld eine zwei Millimeter dikke Eisschicht geschmolzen ist, wenn die Atmosphäre nur 60% der Strahlung durchlässt, die EisWasser-Schicht 30% der einfallenden Strahlung reflektiert und die Sonne 40° über dem Horizont steht?
Wasser: spez. Schmelzenthalpie: 334 kJ/kg; spez. Energiekapazität: 4.19 kJ/kg·K; spez. Verdampfungsenthalpie: 2256 kJ/kg; Dichte von Eis: 917 kg/m3
Lösungshinweis: Zuerst muss die Nettoenergiestromdichte gerechnet werden. Dann kann die
Energiebilanz pro Quadratmeter Eisfläche aufgestellt werden.
Lösung:
jWnetto = jW ⋅ 0.6 ⋅ 0.7 ⋅ cos 50° = 358
Energiebilanz:
jWnetto At = ρ E Adq
t=
Quelle: Physik VIII/MT 90.3 a
d : Dicke der Eisschicht
ρ E dq
= 1.71⋅103 s = 28'31''
jWnetto
Schlüsselwörter: Energiebilanz, Strahlung
W
m2
Aufgaben
Thermodynamik
Seite83
TD83: Kreisprozess X
Aufgabenstellung: Ein Kreisprozess eines idealen Gases bestehe aus einer isobaren und einer
isothermen Expansion, sowie einer isobaren und einer anschliessenden isothermen Kompression.
a Zeichnen Sie für den ganzen Kreisprozess das p-V- und das p-T-Diagramm.
b Bei welchen Teilprozessen ändert sich die innere Energie des Gases?
c Wann ändert sich die Enthalpie?
ideales, einatomiges Gas: molare Energiekapazität: 3/2 R
ideales, zweiatomiges Gas: molare Energiekapazität: 5/2 R
universelle Gaskonstante: 8.3145 J/molK
Lösungshinweis:
Lösung:
a
p
p
1
2
4
3
1
2
4
3
V
T
b Die innere Energie ändert sich nur bei den isobaren Prozessen, da die innere Energie eines
idealen Gases nur von der Temperatur abhängt U(T).
c H = U+pV
Bei den isothermen Prozessen eines idealen Gases ist U und pV konstant. Also ändert sich
die Enthalpie auch nur bei den isobaren Prozessen.
Schlüsselwörter: ideales Gas, isobar, isotherm, innere Energie, Enthalpie
Quelle: Physik VIII/MT 90.4 a
Aufgaben
Thermodynamik
Seite84
TD84: Luftblase im Teich
Aufgabenstellung: Eine Luftblase (Durchmesser 5 mm) löst sich vom Boden eines Teiches in
fünf Meter Wassertiefe und bewegt sich gegen das 15°C warme Oberflächenwasser. Die eingeschlossene Luft sei immer gleich warm wie die Umgebung und die Blase behalte ihre Kugelgestalt bei. Die Oberflächenspannung sei zu vernachlässigen.
a Welchen Durchmesser weist die Blase unmittelbar vor dem Auftauchen auf, wenn das Tiefenwasser sechs Grad Celsius warm ist und der Luftdruck 950 mbar beträgt?
b Wieviel Wärme tauscht die Luft beim Aufstieg mit der Umgebung aus? Machen Sie eine
möglichst genaue Abschätzung!
Lösungshinweis: Die Zustände sind durch die thermische Zustandsgleichung des idealen Gases
(universelles Gasgesetz) festgelegt. Die Wärme ist gleich der Änderung der inneren Energie reduziert um die Arbeit am System (Energiebilanz oder 1. Hauptsatz der TD).
Lösung:
a
p1V1 p2V2
=
T1
T2
d2
V
=3 2 =
d1
V1
3
p1T1
= 1.161
p2T
d 2 = 5.805 mm
b Die Expansionsarbeit an der Luftblase hängt vom Temperaturprofil des Teiches ab. Deshalb
genügt eine einfache Abschätzung.
Q = ∆U − W
Abschätzung: W = − p+V
5
Q = n R+ϑ + p+V = 7.603 ⋅10−4 J + 4.417 ⋅10−3 J = 5.178 ⋅10−3 J
2
4π 3
V1 =
r1 = 6.545 ⋅10−8 m3
3
p1 = p0 ρ gh = 1.44 bar
n=
p1V1
= 4.06 ⋅10−6 mol
RT1
Schlüsselwörter: ideales Gas, Energiebilanz
Quelle: Physik VIII/MT 90.5 a
Aufgaben
Thermodynamik
Seite85
TD85: Luft in Wasser
Aufgabenstellung: Ein einseitig geschlossenes Rohr (Aussendurchmesser 10 cm,
Innendurchmesser 8 cm, Länge 50 cm, Gesamtmasse 11 kg) ist am offenen Ende
mit einem reibungsfrei verschiebbaren Kolben (Masse 1200 g, Höhe 3 cm)
abgeschlossen. In drei Meter Wassertiefe (untere Fläche des Kolbens) misst der
luftgefüllte Innenraum eine Länge von 30 cm.
a Welche Länge weist der Luftraum in 2 Metern Wassertiefe (untere Fläche des
Kolbens) auf, wenn der Luftdruck 967 Hektopascal beträgt?
b Mit welcher Seilkraft muss das Gefäss bei einer Eintauchtiefe von 2.5 Meter
festgehalten werden?
Lösungshinweis: Der Druck legt bei gegebener Temperatur das Volumen fest.
Lösung:
pU = pL + ρ gh1 = p1 +
p1 = pL + ρ gh1 −
m
g
A
m
g = 123'788 Pa
π r2
a
p2 = pL + ρ gh2 −
l2 = l1
m
g = 113'978 Pa
π r2
p1
= 32.25 cm
p2
b
p3 = pL + ρ gh3 −
m
p
g = 118'883 Pa l3 = l1 1 = 31.25 cm
2
πr
p3
(
)
Fs = FG − FA = g m − ρ wπ ( rA2l − ri 2 h ) = 88.43 N
h = l − d − l3 − hk = 14.75 cm
Schlüsselwörter: Auftrieb, Boyle-Mariotte
Quelle: Physik VIII/MT 91.3
Aufgaben
Thermodynamik
Seite86
TD86: Stickstoff im Barometer
Aufgabenstellung: In einem Barometer (Rohrlänge 90 cm, Querschnitt 1.5 cm2) stand die
Quecksilbersäule anfänglich 75 cm hoch. Die Raumtemperatur beträgt 27°C. Nachdem ein
wenig Stickstoff in den evakuierten Teil hineingeleitet wurde, hat sich die Säule auf 70 cm
verkürzt.
a Wieviele Mol Stickstoff wurden hineingeleitet?
b Wieviel Gramm sind das?
Lösungshinweis: Der Partialdruck des Stickstoffs ergibt sich aus der Änderung der Quecksilbersäule.
Lösung:
a
m
kg
⋅13'500 3 = 6622Pa
2
s
m
2
−4
−1
V = 1.5 ⋅10 m ⋅ 2 ⋅10 m = 3 ⋅10−5 m3
p = 0.05m ⋅ 9.81
n=
pV
= 7.96 ⋅10−5 mol
RT
b
ˆ = 2.23 mg
m = mn
Schlüsselwörter: ideales Gas, Stoffmenge
Quelle: Physik IX/MT 91.1
Aufgaben
Thermodynamik
Seite87
TD87: Wasserdampf
Aufgabenstellung: Um bei 2 bar Druck ein Kilogramm Wasser zu verdampfen muss 2.2 MJ
Wärmeenergie zugeführt werden. Der Dampf nimmt dann ein Volumen von 824 Liter pro
Kilogramm ein und der Siedepunkt liegt bei 120°C.
a Wieviel Energie wird beim Verdampfen von 5 kg Wasser bei 120°C in Form von Expansionsarbeit an die Umwelt abgegeben?
b Um wieviel ändert sich die innere Energie von 5 kg Wasser, wenn es bei 2 bar und 120°C
vollständig verdampft wird?
c Welches Volumen würde der Dampf einnehmen, wenn er sich wie ein ideales Gas verhalten
würde?
Lösungshinweis: Die zugeführte Wärme ist gleich der Änderung der inneren Energie minus
die Expansionsarbeit (1. Hauptsatz der TD).
Lösung:
a
W = − p∆V = −2 ⋅105 ⋅ 5 ⋅ 0.823 J = −823 kJ
b
∆U = Q + W = mr + W = 10.18 MJ
c
m 5000
=
= 277.5 mol
mˆ 18.016
nRT
V=
= 4536 m3
p
n=
Schlüsselwörter: Verdampfungsenthalpie, Expansionsarbeit, ideales Gas
Quelle: Physik IX/MT 91.2
Aufgaben
Thermodynamik
Seite88
TD88: Temperaturabhängigkeit einer Pendeluhr
Aufgabenstellung: Um wieviel geht eine Uhr mit einem 1 m langen Pendel aus Stahl, die bei
20°C genau richtig läuft, am Tag vor, wenn die Temperatur auf 0°C sinkt?
Lösungshinweis: Behandeln Sie das Pendel als dünnen Stahlstab, der um das eine Ende frei
drehbar gelagert ist. Die Schingungsdauer oder Periode eines idealisierten Pendels hängt nur
von der Länge und der Gravitationsfeldstärke ab.
Lösung:
J + ms 2
2l
= 2π
3g
mgs
l2
12
l
2
J =m
Anzahl Schwingungen pro Tag n =
86 '400s
Tϑ
T = 2π
Verhältnis: β =
s=
Tϑ
= 1 + αϑ
T0
effektive Dauer: t0 = nT0 =
1
β
⋅ 86 '400s = 86409.5s
∆t = 9.5 s
Schlüsselwörter: Längenausdehnung, Pendel
Quelle: Physik IX/MT 91.3
lϑ = l0 (1 + αϑ )
Aufgaben
Thermodynamik
Seite89
TD89: Verdampfungsenthalpie von Wasser
Aufgabenstellung: In einem Kalorimeter (Energiekapazität 126 J/K) befinden sich 240 g
Wasser von 12°C. Nach dem Einleiten von 6.5 g gesättigtem Wasserdampf von 99°C steigt die
Temperatur auf 26.7°C. Berechnen Sie daraus die spezifische Verdampfungsenthalpie des
Wassers bei dieser Temperatur.
spezifische Energiekapazität von Wasser: 4.19 kJ/kgK
Lösungshinweis: Die Verdampfungsenthalpie ergibt sich aus der Enthalpiebilanz.
Lösung:
+ H1 ++ H 2 = 0
+ H1 = ( m1cw + C )+ϑ1 = 16 '635J
+ H 2 = − m2 r + m2 cw +ϑ2
r=
+ H1
J
+ cw +ϑ2 = 2.256 ⋅ 106
kg
m2
Schlüsselwörter: Kalorimetrie, Verdampfungsenthalpie
Quelle: Physik IX/MT 91.6
+ϑ1 = 14.7°C
Aufgaben
Thermodynamik
Seite90
TD90: Kreisprozess XI
Aufgabenstellung: Ein Zylinder mit verschiebbarem Kolben enthalte 0.1 mol ideales, zweiatomiges Gas bei einem Absolutdruck von einem Bar und einer Temperatur von 27°C. Das
Gas werde isochor auf 327°C erwärmt, adiabatisch abgekühlt und isobar in den ursprünglichen
Zustand gebracht.
a Zeichnen Sie das p-V- und das T-V-Diagramm des ganzen Kreisprozesses.
b Berechnen Sie Volumen und Temperatur am Schluss des adiabatischen Teilprozesses.
c Wie gross ist die Nettoarbeit des Kreisprozesses?
d Wieviel Wärme wird dem Gas zugeführt, wieviel abgeführt?
Lösungshinweis: Berechnen Sie zuerst den zweiten Zustand. Der dritte Zustand ist durch die
Isentropengleichung und den Druck des ersten Zustandes festgelegt. Schreiben Sie für alle drei
Teilprozesse die Energiebilanz (1. Hauptsatz der TD) auf.
Lösung:
a
p
T
2
2
3
1
3
1
V
b
V2 = V1 =
nRT1
T
= 2.494 l p2 = p1 2 = 2 bar
p1
T1
p3V3κ = p2V2κ mit κ = 1.4 und p3 = p1 = 1 bar
1
 p κ
pV
V3 = V2  2  = 4.09 l T3 = 3 3 = 492 K
nR
 p1 
c
W23 = ∆U = ncˆV ( T3 − T2 ) = −224.5 J
W31 = − p1 (V1 − V3 ) = 159.6 J
Wtot = −64.9J
d
Qzu = ncˆV (T2 − T1 ) = 623.55 J
Qab =+ H = ncˆ p (T1 − T3 ) = −558.7 J
Schlüsselwörter: ideales Gas, isochor, isentrop, isobar, Wärme, Arbeit
Quelle: Physik X/MT 91.2
V
Aufgaben
Thermodynamik
Seite91
TD91: Zimmer heizen
Aufgabenstellung: Ein Elektroofen gibt 4000 Watt thermische Leistung bei 60 °C ab.
a Wieviel Entropie gibt er pro Sekunde ab?
b Das zu beheizende Zimmer habe eine Temperatur von 24°C. Wieviel nimmt die Entropie
des Zimmers pro Sekunde zu.
c Welche Heizleistung könnten mit den 4000 W erbracht werden, wenn die Entropie reversibel vom Garten (0°C) in das Bodenheizungssystem (30°C) gepumpt würde?
Lösungshinweis:die Energie bleibt erhalten, die Entropie kann bei irreversiblen Prozessen
zunehmen.
Lösung:
a
IS =
IW ,th
T
= 12
W
K
b
I
W
SZimmer = I S = W ,th = 13.47
TZimmer
K
c
Entropiepumpleistung: P = I S ∆T
IS =
IW ,th
1 W
P
= 133
3 K
∆T
= I S Toben = 40.4 kW
Schlüsselwörter: Entropie, Wärme
Quelle: Physik X/MT 91.4
Aufgaben
Thermodynamik
Seite92
TD92: Aluminiumproduktion
Aufgabenstellung: In welcher Zeit werden mit einem Aluminium-Schmelzofen, in dem ein
Strom von 100’000 Ampère fliesst, fünf Tonnen dreiwertiges Aluminium (relative Atommasse
26.98, Dichte 2700 Kg/m3) abgeschieden?
Lösungshinweis: Geflossene Ladung und abgeschiedenes Aluminium sind proportional zueinander.
Lösung:
I = zeI N = zeN A I n
F = eN A
m
= 1.853 ⋅105 mol
mˆ
10
Q = 5.363 ⋅10 C
Q
t = = 5.363105 s = 149h = 6.2d
I
Q = zFn
Schlüsselwörter: Stoffmenge
Quelle: Physuk X/MT 91.5
n=
Aufgaben
Thermodynamik
Seite93
TD93: Wein kühlen
Aufgabenstellung: Eine Flasche Wein (Energiekapazität 3500 J/K) kühlt in einem Eisschrank
in den ersten drei Stunden von 20°C auf 11°C ab. Der Schrank habe eine konstante Temperatur
von 6°C.
a Wie gross ist der thermische Widerstand der Flasche (zusammen mit der umgebenden
Grenzschicht)?
b Wie lange dauert es, bis die Flasche auf 7°C abgekühlt ist?
Lösungshinweis: Das System kann als thermisches R-C-Glied modelliert werden.
Lösung:
a
+ϑ =+ϑ0 e
τ=
t
τ
t
= 2.914h = 10 ' 489 s
+ϑ0
ln
+ϑ
τ = RC
⇒R=
τ
C
= 2.997
K
W
b
t = τ ln
Schlüsselwörter: RC-Glied
Quelle: Physik XI/MT 91.4
+ϑ0
= 27 '681s = 7.69h
+ϑ
Aufgaben
Thermodynamik
Seite94
TD94: Widerstand einer Hohlkugel
Aufgabenstellung: Berechnen Sie den thermischen Widerstand einer Styroporhohlkugel
(spezifische Wärmeleitfähigkeit 0.036 W/mK, Innenradius 10 cm, Aussenradius 50 cm)
a mit einer Näherungsformel
b möglichst genau.
Lösungshinweis: Zuerst den Widerstand einer beliebig dünnen Schicht bestimmen, dann über
die ganze Wandstärke aufsummieren.
Lösung:
a
RW =
1 l 1
=
λ A λ
R−r
 R+r 
4π 

 2 
2
= 9.824
K
W
b
1 dr
λ 4π r 2
R0
1 dr
1 1 1 
1 R0 − ri
K
R= ∫
=
= 17.68
 − =
2
λ 4π r
4πλ  ri R0  4πλ R0 ri
W
ri
dünne Schale: dR =
Schlüsselwörter: thermischer Widerstand
Quelle: Physik XI/MT 91.6
Aufgaben
Thermodynamik
Seite95
TD95: Heisses Wasser in Rohrleitung
Aufgabenstellung: In einem Rohr (Durchmesser 0.4 m) fliessen zwanzig Liter Wasser pro
Minute. An einer bestimmten Stelle misst man eine Wassertemperatur von 51°C. Sechs Meter
weiter hat das Wasser nur noch eine Temperatur von 47°C. Im umgebenden Raum beträgt die
Temperatur 20°C.
a Welchen Wert würden Sie für den Wärmedurchgangskoeffizienten Wasser-Umgebung
angeben?
b Wieviel Entropie wird auf diesen sechs Metern insgesamt pro Sekunde produziert?
Lösungshinweis: Zuerst mit Hilfe einer Energiebilanz die Enthalpieänderung pro Masse rechnen. Der Wärmeenergiestrom ist dann proportional zur Änderung der spezifischen Enthalpie
multipliziert mit dem Massenstrom. Die Entropieproduktionsrate ist gleich dem in die Umwelt
eintretenden Entropiestrom minus des vom heissen Wasser abgegebenen Entropiestromes.
Lösung:
a
Q =+ H = mc+ϑStrecke
I
= H = I c+ϑ
W ,th
m
Strecke
= 5576 W
IW ,th = Ak +ϑ +ϑ = 29°
k=
IW ,th
A+ϑ
= 25.5
A = π dl = 7.5 m 2
W
Km 2
b
+ S = mc ln
T1
T2
I S 1 = I m c ln
T1
W
= −17.31
T2
K
IS 2 =
IW ,th
TU
= 19.02
W
K
Π S = I S 1 + I S 2 = 1.71
W
K
Schlüsselwörter: Energiebilanz, Entropieproduktion, Konvektion
Quelle: Physik IX/MT 92.1
Aufgaben
Thermodynamik
Seite96
TD96: Kollektor mit Wärmepumpe
Aufgabenstellung: Vergleich von zwei Methoden des Heizens von 50-grädigem Wasser:
(1) Wasser, das im Moment eine Temperatur von 50°C hat, wird weiter mit einem solaren
Warmwasserkollektor erwärmt.
(2) Die Sonnenstrahlung treibt in einem Kraftwerk eine ideale Wärmekraftmaschine zwischen
den Temperaturen von 300°C und 50°C. Mit der in diesem idealen Kraftwerk gewonnenen elektrischen Energie wird eine ideale Wärmepumpe betrieben, welche die Wärme bei 15°C holt und
damit das 50-grädige Wasser heizt.
In beiden Fällen wird 60% der Sonnenstrahlung genutzt. Was ist das Verhältnis der Effizienz
der beiden Methoden?
Lösungshinweis: Im zweiten Prozess setzt der primäre Entropiestrom eine Prozessleistung
frei, mit der ein zweiter Entropiestrom gepumpt werden kann. Diese beiden Entropieströme
sind mit dem Entropiestrom zu vergleichen, der bei direkter Einstrahlung dem System zugeführt wird.
Lösung:
IW , Sonne ,eff .
I. Kollektor:
I SI =
II. Wärmepumpe:
I SII = I S 1 + I S 2
I S1 =
TK
IW , Sonne,eff .
T1
P = (T1 − TK ) I S 1 = (TK − T2 ) I S 2
IS 2 =
TK = 323 K
T1 = 573 K
T2 = 288 K
(T1 − TK ) I
(TK − T2 ) S 1
 (T − T )  IW , somm ,eff .  (T1 − TK ) 
I SII = I S 1 + I S 2 = I S 1 1 + 1 K  =
 1 +

T1
 ( TK − T2 ) 
 (TK − T2 ) 
I SII TK  (T1 − TK ) 
=
1 +
 = 4.6
I SI
T1  (TK − T2 ) 
Schlüsselwörter: Wärmekraftmaschine, Entropieproduktion
Quelle: Physik IX/MT 92.2
Aufgaben
Thermodynamik
Seite97
TD97: Eisturm
a Wieviel Energie muss mindestens aufgewendet werden, um einen Eisturm (0°C) von 6.00
m Durchmesser und 20.0 m Höhe herzustellen, wenn das dazu benötigt Wasser 15°C warm
ist und die reversibel arbeitende Wärmepumpe die Wärme bei -4°C ansaugt und bei 45°C
abgibt?
b Wieviel Energie müsste aufgewendet werden, wenn der ganze Kühlprozess reversibel
ablaufen würde und die Umgebungstemperatur 38°C beträgt?
Lösungshinweis: Bei der ersten Prozessführung ist mit Hilfe einer Energiebilanz die Entropie
zu rechnen, die von der Pumpe bei -4°C gefördert werden muss. Die Pumpenergie ist dann
gleich Menge mal Förderhöhe. Beim zweiten Prozess ist die minimale Pumpenergie gleich der
Differenz der Enthalpieänderung und der von der Entropie an die Umwelt abgeführten
Energie.
Lösung:
a
Q = + H = ρ EisV ( c+ϑ + q ) = 2.057 ⋅1011 J
Q
J
= 7.648 ⋅108
T
K
10
W =+TS = 3.747 ⋅10 J (1.04 ⋅10 4 kWh )
bei -4 °C: S =
b
Eissturm:
Umgebung:

T
q
J
∆S = m  c ln 2 −  = −7.5 ⋅108 = Sab
T1 T2 
K

J
Sein = − Sab = 7.5 ⋅108
K
Qein = SeinTU = 2.334 ⋅1011 J
W = Qein − ∆H = 2.7666 ⋅1010 J
Schlüsselwörter: Energiebilanz, Entropiebilanz
Quelle: Physik IX/MT 92.3
Aufgaben
Thermodynamik
Seite98
TD98: Stossfuge
Aufgabenstellung: Die bei 5°C 10.0 mm breiten Stossfugen zwischen 10 m langen und 20 cm
dicken Betonplatten einer Autostrasse sind mit Teer zugegossen.
Wieviel Teervolumen quilt pro 10 cm Fugenlänge heraus, wenn sich der ganze Belag auf 30°C
erwärmt hat?
Lösungshinweis: Durch die Erwärmung werden die Fugen enger und der Teer (Bitumen)
dehnt sich aus. Pro Platte kann eine Fuge gerechnet werden.
Lösung:
Teer:
Fuge
Breite
Fuge
=>∆V=62.8 cm3
vorher
nachher:
vorher:
nachher:
nachher:
Schlüsselwörter: thermische Ausdehnung
Quelle: Physik IX/MT 92.4
VT = 200 cm3
VTn = (1+γ∆ϑ)VT = 202.75 cm3
VF = 200 cm3
b = 1cm - Länge α ∆ϑ = 0.7 cm
VF =140 cm3
Aufgaben
Thermodynamik
Seite99
TD99: Tauchsieder
Aufgabenstellung: Ein ideal isoliertes Kalorimeter mit einer Energiekapazität von 550 J/K ist
mit 6.00 Litern Wasser von 9°C gefüllt. Der eingebaute Tauchsieder (Energiekapazität 140 J/
K, Leistung 200 W) sei zwölf Minuten eingeschaltet.
a Welche Endtemperatur stellt sich ein?
b Wieviel Entropie ist insgesamt produziert worden?
Lösungshinweis: Die Endtemperatur kann über eine Energiebilanz berechnet werden. Die
Entropieproduktion entspricht der Entropieänderung des Systems, da keine Entropie von
aussen zugeführt wird.
Lösung:
a
W = ∆H = 144 kJ
∆H
∆ϑ =
= 5.585°C
mc + C1 + C2
ϑ = 14.585°C
b
S prod = ∆S = Ctot ln
T2
J
= 505
K
T1
Schlüsselwörter: Energiebilanz, Entropieproduktion
Quelle: Physik IX/MT 92.5
Aufgaben
Thermodynamik
Seite100
TD100: Diamant
Aufgabenstellung: Diamant hat bei 200 K eine molare Enthalpiekapazität von 0.25 R (R ist
die universelle Gaskonstante). Bei 300 K beträgt sie 0.75 R. Dazwischen steigt sie linear an.
a Wieviel Energie muss man einem Diamanten von 10 g Masse zuführen, um ihn von 200 K
auf 300 K zu erwärmen?
a Um wieviel nimmt dabei sein Entropie zu?
Lösungshinweis: Zur Berechnung der Energie kann für die Kapaziät der Wert in der Mitte des
Temperaturintervalls genommen werden. Zur Berechnung der Entropie muss die Entropiekapazität über die Temperatur integriert werden.
Lösung:
a
Q = ∆H = ncˆ ∆T =
m
0.5 R∆T = 346.6 J
mˆ
b
R
4
cˆ cˆ
3R
cˆ1 − aT1
 T − T1 
kˆ = = 1 + a 
= a−
= a+
T T
T
4T
 T 
cˆ = cˆ1 + a∆T ; a = 5 ⋅10 −3 K −1 R; cˆ1 =
2
ˆ = m  a∆T − 3R ln T2 
∆S = n ∫ kdT


mˆ 
4
T1 
T1
T
=
m 
3
J
R  0.5 − 0.75 ln  = 1.357
mˆ 
2
K
Schlüsselwörter: Enthalpiekapazität, Entropiekapazität
Quelle: Physik IX/MT 92.6
Aufgaben
Thermodynamik
Seite101
TD101: Kalorimeter mit idealer Wärmepumpe
Aufgabenstellung: Ein Kalorimeter (Energiekapazität 850 J/K) enthält 400 g Wasser und 1.2
kg Eis bei 0°C.
a Wieviel Wasser von 50°C kann hineingegossen werden, bis das Kalorimeter nur noch Wasser von 0°C enthält?
b Wieviel Energie muss im Minimum aufgewendet werden, um den alten Zustand wieder
herzustellen? Die Umgebung habe eine Temperatur von 18°C.
Lösungshinweis: Die erste Frage kann mit Hilfe einer Energiebilanz (totale Enthalpieänderung muss gleich Null sein) beantwortet werden. Der alte Zustand ist wieder hergestellt, wenn
die erzeugte Entropie an die Umgebung abgeführt und der Rest der Erstarrungsentropie auf das
aktuelle Niveau des Wassers hochgepumpt worden ist. Die hochzupumpende Entropie entspricht der Entropieänderung des zu heizenden Wassers.
Lösung:
a
∆H1 + ∆H 2 = 0
m1q + m2 c∆ϑ = 0
⇒ m2 = m1
q
= 1.913 kg
c ∆ϑ
b
Serz =
T
J
m1q
− m2 c ln W = 119.87
K
TEis
TEis
wegpumpen:
m1 = 1200 g
W1 = (TUmg − TEis ) Srez = 2157.7 J
Wasser erwärmen: W2 = ∆H 2 − Q = m2 c∆ϑ − ∆S2TEis

T
W2 = m2 c  ∆ϑ − TEis ln W
TEis

Wtot = W1 + W2 = 34.9 kJ
Kontrolle:
Serz + ∆S2 =

 = 32740.9 J

qm1
TEis
Schlüsselwörter: Kalorimetrie, Entropiebilanz, Entropieproduktion
Quelle: Physik X/MT 92.1
Aufgaben
Thermodynamik
Seite102
TD102: Kreisprozess XII
Aufgabenstellung: In einem Zylinder befinden sich 12 g Helium bei
einem Druck von 4 bar und einer Temperatur von 35°C. Zuerst wird
das Gas isochor auf 200°C erwärmt und dann isobar auf das doppelte
Volumen expandiert. Die Abkühlung erfolgt zuerst isochor und dann
isobar.
a Skizzieren Sie den Prozess im T-V- und im T-S-Diagramm.
b Welche Maximaltemperatur erreicht das Gas?
c Wieviel Wärme wird im ganzen Kreisprozess zugeführt und wieviel
abgeführt?
p
V
Lösungshinweis: Bei den isobaren Prozessen wächst das Vorlumen proportional zur absoluten
Temperatur an.
Lösung:
a
T
T
3
3
2
2
1
4
4
1
V
S
b
T3 =
V3
⋅ 473.15K = 946.3 K
V2
c
n = 3 mol, T4 = 2T1 = 616.3 K
5
3

Q1 = nR  (T2 − T1 ) + (T3 − T2 )  = 35.68 kJ
2
2

5
3

Q2 = nR  (T4 − T3 ) + (T1 − T4 )  = −31.55 kJ
2
2

Schlüsselwörter: isochor, isobar
Quelle: Physik X/MT 92.2
Aufgaben
Thermodynamik
Seite103
TD103: Kreisprozess XIII
Aufgabenstellung: In einem Zylinder befinden sich 12 g Helium bei einem Druck von 4 bar
und einer Temperatur von 35°C. Zuerst wird das Gas isochor auf 200°C erwärmt und dann
isobar auf das doppelte Volumen expandiert. Die Abkühlung erfolgt zuerst isochor und dann
isobar. Die Wärme werde einem Bad entzogen, das genau so warm ist, wie das Gas im
heissesten Moment und die Abwärme werde an ein Bad abgegeben, das 35°C warm ist.
a Wieviel Entropie wird pro Zyklus im Minimum produziert?
b Wie gross ist der theoretische Wirkungsgrad des Zyklus?
Lösungshinweis: Die Wärmemenge (vergl. vorhergehende Aufgabe TD102) dividiert durch
die Tem-peratur des jeweiligen Wärmebades ergibt die ausgetauschte Entropie. Die Entropieproduktion ist dann gleich der Differenz der beiden Entropiemengen. Die Nutzarbeit entspricht
der ausgeschnittenen Fläche im p-V-Diagramm.
Lösung:
a
Q
Q 
J
Serz = −  1 + 2  = 64.7
K
 T3 TBad 
b
η=
W
Q1
W = ( p2 − p1 ) ∆V1 = 4115.8 J
p2 = p1
V1 =
T2
= 6.142 bar
T1
nRT1
= 19.2l
p1
η = 0.115
zum Vergleich:
ηc = 1 −
T1
= 0.674
T3
Schlüsselwörter: isochor, isobar, Entropie, Entropieproduktion
Quelle: Physik X/MT 92.3
Aufgaben
Thermodynamik
Seite104
TD104: Isentrope Expansion
Aufgabenstellung: Fünf Mol Helium werden isentrop expandiert, bis sich das Volumen
verdoppelt hat.
Wie gross ist die Expansionsarbeit, wenn der Anfangsdruck bei 20 bar und die Anfangstemperatur bei 330°C liegt?
Lösungshinweis: Die Isentropengleichung liefert die Endtemperatur. Die Expansionsarbeit
ergibt sich dann aus der Energiebilanz.
Lösung:
p1V1κ = p2V2κ
p=
cˆ
nRT
, κ= p
V
cˆv
κ −1
= T2V2κ −1
TV
1 1
κ −1
V 
T2 = T1  1 
 V2 
2
 1 3
= T1   = 380 K
2
3
W = ∆U = n R (T1 − T2 ) = −13.917 kJ
2
Schlüsselwörter: isentrop, Energiebilanz
Quelle: Physik X/MT 92.4
Aufgaben
Thermodynamik
Seite105
TD105: Glühbirne
Aufgabenstellung: An einer Glühbirne werden Strom und Spannung gemessen. Bei einer
Spannung von 12 mV misst man einen Strom von 10 mA. Erhöht man die Spannung auf 24
Volt, so steigt die Stromstärke auf 1.05 Ampere an. Für die Temperaturabhängigkeit des Widerstandes darf die untenstehende Formel verwendet werden:
R(∆ϑ) = R20°C[1+α∆ϑ+β(∆ϑ)2]
Berechnen Sie die Temperatur und die Grösse der strahlenden Oberfläche des Glühdrahtes bei
24 Volt. Der Draht ist als ideal schwarz zu betrachten.
Lösungshinweis: Die oben angegebene Formel liefert die Temperaturdifferenz, falls der Widerstand bei 20°C und bei der unbekannten Betriebstemperatur vorgängig berechnet worden
sind. Im Betriebszustand ist die elektrisch freigesetzten Leistung gleich der Stärke des abgestrahlen Energiestromes.
Lösung:
R20 =
U1
= 1.2 Ω
I1
Hilfsgrösse
r'=
R=
U2
= 22.875 Ω
I2
R − R20
= 18.05
R20
β +ϑ 2 + α +ϑ − r ' = 0
+ϑ = 2693°C ϑ = 2713°C
Näherung:
A=
T = 2986 K
Pel = IW ,th = σ AT 4
UI
= 5.59 ⋅10 −6 m 2
4
σT
Schlüsselwörter: Temperaturabhängigkeit des Widerstandes, Strahlung
Quelle: Physik XI/MT 92.2
Aufgaben
Thermodynamik
Seite106
TD106: Bimetall
Aufgabenstellung: Ein Bimetallstreifen bestehe aus je einem Kupferband und einem Zinkband von 0.4 mm Dicke und 20 cm Länge. Erwärmt man den anfänglich gestreckten Streifen
von 10°C auf 40°C, so krümmt er sich. Berechnen Sie den Krümmungsradius.
Lösungshinweis: Machen Sie eine Skizze! Die Mittellinien der beiden Bimetallsteifen liegen
auf zwei Segmenten von konzentrischen Kreisen mit gleichem Winkel. Der Unterschied der
Länge der beiden Mittellinien ist durch die Erwärmung entstanden.
Lösung:
b1 = ϕ R1
b2 = ϕ R2
Geometrie:
therm. Ausdehnung:
R i : mittlere Radien
∆b = ϕ ( R2 − R1 ) = ϕ d
∆b = b (α1 − α 2 ) ∆ϑ
b∆α∆ϑ
= 0.29
d
b
d
R= =
= 684 mm
ϕ ∆α∆ϑ
ϕ=
Schlüsselwörter: thermische Ausdehnung
Quelle: Physik X/MT 93.1 d
Aufgaben
Thermodynamik
Seite107
TD107: Benzol im U-Rohr
Aufgabenstellung: Um den Volumenausdehnungskoeffizienten von
Benzol zu bestimmen, füllt man diese Flüssigkeit in eine U-förmige
Röhre und bringt den einen Schenkel in Eiswasser, den andern in ein
erwärmtes Bad. Wie gross ist der Ausdehnungskoeffizient von Benzol,
wenn die Flüssigkeit im kalten Schenkel 167 mm, im warmen Schenkel bei einer Temperatur von 48.3°C 177 mm hoch ist?
Lösungshinweis: Der Druck im horizontalen Teil des U-Rohres ist
konstant, d.h. die Druckzunahme in den beiden aufsteigenden Flüssigkeitssäulen muss gleich gross sein.
Lösung:
pL + ρ0 gh0 = pL + ρ1 gh1 →
ρ1 =
γ=
ρ0
1 + γϑ1
h1
−1
h0
ϑ1
= 1.24 ⋅10−3 / °C
Schlüsselwörter: thermische Volumenausdehnung
Quelle: Physik IX/MT 93.2 d
ρ1 h0
=
ρ0 h1
0˚
48.3˚
Aufgaben
Thermodynamik
Seite108
TD108: Anthrazit
Aufgabenstellung: Für die spezifische Enthalpiekapazität von Anthrazit kann die folgende
Funktion angegeben werden:
c = (0.885 + 1.33·10-3 °C-1·ϑ) kJ/(kg°C)
a Wieviel Wärme geben 200 t Anthrazit beim Abkühlen von 100°C auf 25°C ab?
b Wieviel freisetzbare Energie könnte mit einer reversibel arbeitenden Wärmekraftmaschine
gewonnen werden, wenn die gleiche Menge Anthrazit von 100°C auf 25°C abgekühlt wird
und die Umgebung 10°C warm ist?
Lösungshinweis: Die Wärme ist bei konstantem Druck gleich der Enthalpieänderung. Diese
berechnet sich als Temperaturintegral der Kapazität. Analog dazu ist die Entropieänderung
gleich dem Temperaturintegral der Entropiekapazität, wobei die Entropiekapazität aus der
Enthalpiekapazität durch Division mit der absolute Temperatur berechnet wird. Die maximal
freisetzbare Energie entspricht der Differenz zwischen der Enthalpieänderung des Stoffes und
und der von der wegfliessenden Entropie auf dem Niveau der Umgebung mitgeschleppten
Energie (Abwärme).
Lösung:
a
ϑ2
k


c = k1 + k2ϑ ∆H = m ∫ cdϑ = m  k1 (ϑ2 − ϑ1 ) + 2 (ϑ22 − ϑ12 )  = Q
2


ϑ1
Q = −1.452 ⋅107 kJ
b
spez. Entropiekapazität:
k=
k1 − k2T0
+ k2
T


kJ
T
∆S = m ∫ kdT = m ( k1 − k2T0 ) ln 2 + k2 ( T2 − T1 )  = 4.34 ⋅104
= S ab
K
T1


T1
T2
Q = S abTU = −1.27 ⋅107 kJ
W = Q − ∆U = 2.24 ⋅106 kJ
Schlüsselwörter: Enthalpiekapazität, freisetzbare Energie
Quelle: Physik IX/MT 93.3 d
Aufgaben
Thermodynamik
Seite109
TD109: Auskühlende Kugel
Aufgabenstellung: Eine Stahlhohlkugel mit 40 cm Innendurchmesser und 5 mm Wandstärke
sei mit 2 cm Styropor isoliert und vollständig mit siebziggrädigem Wasser gefüllt.
a Wie lange dauert es, bis die Innentemperatur auf 40°C abgesunken ist, wenn die Umgebung
25°C warm ist.
b Wieviel Entropie ist in der Zwischenzeit produziert worden?
Lösungshinweis: Das System kühlt als thermisches RC-Glied aus. Die Entropieproduktion
entsprich der Differenz zwischen der in die Umwelt eintretenden und der vom Wasser abgegebenen Entropie.
Lösung:
W
K
λ
W
G2 = Ast st = 4122
K
d st
G1 = Aiα i = 301.6
G3 = AS
λs
ds
= 1.046
G4 = Aaα a = 14.6
Gtot = 0.972
τ=
W
K
W
K
W
K
C=
4π 3
J
r ρ c = 1.404 ⋅105
3
K
C
= 1.4445 ⋅105 s m = 33.5 kg
Gtot
a
+ϑ =+ϑ0 e
−
t
τ
→ t = −τ ln
+ϑ
= 1.587 ⋅ 105 s
+ϑ0
b
Sab =
Q ∆H
kJ
=
= −14.135
TU
TU
K
S prod = 1.28
kJ
K
Schlüsselwörter: RC-Glied, Entropieproduktion
Quelle: Physik IX/MT 93.4 d
∆S = mc ln
T2
kJ
= −12.851
T1
K
Aufgaben
Thermodynamik
Seite110
TD110: Dieselmotor
Aufgabenstellung: Ein Dieselmotor, der pro Stunde 18 kg Heizöl (Heizwert 40 MJ/kg)
verbraucht, gibt eine mechanische Leistung von 60 kW ab.
a Berechnen Sie den Wirkungsgrad des Motors.
b Der Dieselmotor treibe ein Wärmepumpe, welche die Wärme von 4°C auf 50°C hinaufbefördert. Die Pumpe arbeite mit 50% des theoretisch möglichen Wirkungsgrades. Welche
Heizleistung erbringt die ganze Anlage, wenn die Abwärme des Dieselmotors auch bei
50°C anfällt? Wärmeverluste (Abgase, Strahlung, Leitung und Konvektion) sind zu
vernachlässigen.
Lösungshinweis: Die Wärmepumpe wird mit der vom Dieselmotor freigesetzten Leistung betrieben. Der Wirkungsgrad von 50% kann auf zwei Arten eingebaut werden. Entweder ist die
Leistungsziffer der Pumpe halb so gross wie die einer idealen Maschine, oder die vom Motor
freigesetzte Leistung wird halbiert und dann einer idealen Wärmepumpe zugeführt. Im zweiten
Fall kann der Rest der vom Motor freigesetzten Leistung auch noch (teilweise?) zum Heizen
benutzt werden.
Lösung:
a
= 200 kW η = 30%
H = mh
b
1. Interpretation:
T
ε rev = 2 = 7.02 ε = 0.5ε rev = 3.51
+T
IW ,th = Pε = 210.6 kW
IW ,th , Diesel = 200 kW - 60 kW = 140 kW
I w, tot = 210 kW + 140 kW = 350 kW
2. Interpretation:
Prev = 0.5PMotor = 30 kW
Toben
= 210 kW
+T
IW ,tot =210 kW + 30 kW + 140 kW = 380 kW
IW ,th = Prev
Schlüsselwörter: Wärmepumpe
Quelle: Physik IX/MT 93.5d
Aufgaben
Thermodynamik
Seite111
TD111: Heisser Draht
Aufgabenstellung: Ein sehr langer Draht (Durchmesser 10 mm) habe eine Temperatur von
2500°C. Die Umgebungstemperatur betrage 27°C.
a Wieviel Energie kann der Draht pro Sekunde und Meter im Maximum abstrahlen?
b Der Draht sei von einem Blechzylinder (Durchmesser 100 mm) umhüllt. Wie warm wird
das Blech? Rechnen Sie alle Flächen ideal-schwarz.
Lösungshinweis: Der Blechzylinder befindet sich im Strahlungsgleichgewicht. Die
Nettostrahlung zwischen Draht und Blech ist vom Draht aus zu rechnen, die Nettostrahlung
zwischen Blech und Umgebung vom Blech aus.
Lösung:
a
IW' = σ 2π r1 (T 4 − TU4 ) = 1.053 ⋅105
W
m
b
Innenraum: IW' = σ 2π r1 (T 4 − TB4 )
Aussenraum: IW' = σ 2π r2 (TB4 − TU4 )
TB =
Schlüsselwörter: Strahlung
Quelle: Physik X/MT 93.3
4
4
rT
+ r2TU4
1
= 1523 K 1250°C
r1 + r2
Aufgaben
Thermodynamik
Seite112
TD112: Kreisprozess XIV
Aufgabenstellung: 20 mol einatomiges, ideales Gas durchlaufe den folgenden Zyklus:
isochore Erwärmung von 20°C auf 200°C, isotherme Expansion von 20 Liter auf 40 Liter,
isochore Abkühlung auf 20°C und dann isotherme Kompression.
a Wie gross ist die totale Arbeit des Zyklus?
b Wieviel Entropie wird pro Zyklus produziert, wenn die ganze Wärme aus einem 200°C
warmen Speicher entnommen und an einen 20°C-Speicher weitergereicht wird?
Lösungshinweis: In zwei Prozessen wird Wärme zugeführt und in zwei Prozessen Wärme
abgeführt. Die produzierte Entropie ergibt sich aus der Differenz der vom kalten Speicher aufgenommenen Entropie (vom Gas abgegebene Wärmeenergie dividiert durch die Temperatur
des Speichers) und der vom heissen Speicher abgegebenen Entropie.
Lösung:
a
WNutz = nR (TII − TIV ) ln
V3
= 20.75 kJ
V2
b
3
V 
QI , II = ∆U I − WII = nR  ∆T + TII ln 3  = 99.41 kJ
V2 
2
3
V 
QII , IV = ∆U III − WIV = nR  +T + TIV ln 1  = −78.67 kJ
V4 
2
SP = −
QII , IV
TIV
+
QI , II
TII
= 58.3
J
K
Schlüsselwörter: Arbeit, isochor, isotherm, Entropieproduktion
Quelle: Physik X/MT 93.4
Aufgaben
Thermodynamik
Seite113
TD113: Kochsalz kühlen
Aufgabenstellung: Die molare Enthalpiekapazität von Kochsalz kann bei tiefer Temperatur
durch die nebenstehende Funktion beschrieben werden.
 T 
cˆ = 234 R 

 321K 
3
Wieviel Energie muss im Minimum aufgewendet werden, um 100 kg Kochsalz von -200°C um
weitere 60°C abzukühlen? Die Umgebung sei 27°C warm.
Lösungshinweis: Die reversibel aufzuwendende Energie ist gleich der Differenz zwischen der
Enthalpieänderung des Systems und der von der Entropie an die Umwelt abgeführten Wärmeenergie.
Lösung:
g
mol
W = ∆H − Q
mˆ = 58.45
⇒n=
T2
∆H = ∫ CdT = n
T1
T
234 R
4 ( 321K )
3
T4
m
= 1.711 kmol
mˆ
T2
T1
= −713.8 kJ
T
2
2
cˆ
234 R 2
234 R
T dT = n
T3
∆S = ∫ n dT = ∫ n
3
3
T
3 ( 321K )
( 321K )
T1
T1
W = ∆H − TU ∆S = −713.8kJ + 3893kJ = 3.18 MJ
Schlüsselwörter: Prozessenergie, Enthalpie, Entropie
Quelle: Physik X/MT 93.5
T2
T1
= −12.98
kJ
K
Aufgaben
Thermodynamik
Seite114
TD114: U-Rohr mit Luft
Aufgabenstellung: Ein U-Ror, das teilweise mit Quecksilber gefüllt ist, sei auf einer Seite
offen und auf der anderen verschlossen. Das geschlossene Rohrteil weist einen Querschnitt
von 10 cm2 auf, das oben offene Rohr hat einen Querschnitt von 40 cm2. Anfänglich sind beide
Flüssigkeitsspiegel gleich hoch und im verschlossenen Teil befindet sich eine 50 cm hohe
Luftsäule. Die Temperatur betrage 0°C, der Luftdruck 1 bar. Auf wieviel wächst der Niveauunterschied an, wenn die Temperatur auf 50°C steigt und der Luftdruck konstant bleibt? Die
Ausdehnung des Quecksilbers ist zu vernachlässigen.
Lösungshinweis: Die eingeschlossene Luft befolgt das allgemeine Gasgesetz. Der Niveauunterschied entsteht durch das Absinken des Quecksilbers im engen Rohr und das Aufsteigen im
weiten Rohr. Das Verhältnis der beiden Höhen ist reziprok zum Verhältnis der beiden Querschnitte. Der Gasdruck ist gleich der Summe aus hydrostatischen Druckdifferenz des Quecksilbers und Luftdruck.
Lösung:
p1l1 p2l2
=
T1
T2
4
l2 = l1 + h
5
p2 = p1 + ρ gh
p1l1
=
T1
( p1 + ρ gh )  l1 +

4 
h
5 
T2
 T 
4
 4p

ρ gh2 +  1 + ρ gl1  h + p1l1 1 − 2  = 0
5
 5

 T1 
N
N
N
105985 3 h 2 + 14627 2 h − 9157.1 = 0
m
m
m
h = 6 cm
Schlüsselwörter: ideales Gas, Hydrostatik
Quelle: Physik IX/MT 93.2
Aufgaben
Thermodynamik
Seite115
TD115: Reversibler Temperaturausgleich
Aufgabenstellung: Ein Körper weise zwischen 100 K und 200 K eine konstante Entropiekapazität von 300 J/K2 auf. Seine Temperatur betrage anfänglich 180 K. Ein zweiter Körper mit
100 K Anfangstemperatur besitze im gleichen Temperaturintervall ein konstante Enthalpiekapazität von 20 kJ/K. Wieviel Energie wird maximal freigesetzt, wenn man zwischen den beiden Systemen eine Wärmekraftmaschine laufen läst.
Lösungshinweis: Die Wärmekraftmaschine fördert Entropie von einem System zum andern
bis zum Ausgleich. Die Summe der Entropiedifferenzen muss also verschwinden. Die
freigesetzte Energie entspricht dann der totalen Enthalpieänderung.
Lösung:
∆S1 + ∆S2 = 0
⇒ K (Tm − T1 ) + C ln
⇒ Tm e KTm
C
Tm
=0
T2
= T2 e KT1 C
1. Näherung (mittlere Entropiekapazität für den zweiten Körper):
K1 (Tm − T1 ) + K 2 ( Tm − T2 ) = 0
T1 = 180 K
Tm =
T2 = 100 K
J
C 1 1 
 +  = 150 2
2  T1 T3 
K
T3 = 200 K
K2 =
K1T1 + K 2T2
1
= 153 K
3
K1 + K 2
2. Näherung (mittlere Entropiekapazität im nun bekannten Temperaturintervall):
J
K 2 = 165 2
Tm = 151.6 K
K
Energiebilanz:
W + ∆H1 + ∆H 2 = 0
∆H 2 = C ∆T2 = 1032 kJ
K1Tm + K1T1
+T1 = −1413 kJ
2
W = 381 kJ
∆H1 =
Schlüsselwörter: Wärmekraftmaschine, Entropiebilanz
Quelle: Physik IX/MT 93.3
Aufgaben
Thermodynamik
Seite116
TD116: Rührwerk
Aufgabenstellung: Bei einem Rührwek (thermisch isoliert, Energiekapatität 10 kJ/K), das mit
zehn Liter Wasser gefüllt ist, nimmt das einwirkende Drehmoment proportional mit der
Winkelgeschwindigkeit (Proportionalitätsfaktor 100 Nm/s) zu. Wie lange dauert es, bis die
Wassertemperatur von 20°C auf 21°C gestiegen ist, wenn das an der Achse einwirkende
Drehmoment mit M(t) = 20Nm.cos (2s-1.t) an- und abschwillt?
Lösungshinweis: Die mechanische Leistung bewirkt eine Enthalpieänderungsrate, also ist die
mittlere mechanische Leistung mal die Zeit gleich der Enthalpieänderung.
Lösung:
Energiebilanz:
∫ Pdt = ∆H
M2
mit M = kω
k
M2
−1
2
∫ Pdt = ∫ k dt = 4W ∫ cos ( 2s t ) dt = 2W ⋅ t
∆H = ( C + mc ) ∆ϑ = 5.19 ⋅104 J
P = Mω =
t=
∆H
= 2.6 ⋅104 s
P
Schlüsselwörter: Leistungsbilanz, Leistung eines Drehmomentes
Quelle: Physik IX/MT 93.5
Aufgaben
Thermodynamik
Seite117
TD117: Reversibles Kühlen von Wasser
Aufgabenstellung: Siedendes Wasser ist bei Normaldruck in Eis von 0°C zu ‚verwandeln‘.
Die Umgebungstemperatur betrage 25°C. Muss bei reversibler Prozessführung Energie
aufgewendet werden oder gewinnt man nutzbare Energie? Wieviel Energie muss pro Kilogramm aufgewendet werden bzw. kann gewonnen werden?
Lösungshinweis: Die nutzbare Energie berechnet sich aus der Differenz der Enthalpieänderung und der von der Entropie auf dem Temperaturniveau der Umgebung mitgenommenen
Energie (Abwärme).
Lösung:
Energieabgabe des Wassers:
∆H = m ( c∆ϑ − q ) = −753 kJ
Entropieabgabe des Wassers:
mq
273K
kJ
−
= −2.531
373K 273K
K
Energieaufnahme der Umgebung (Abwärme):
∆S = mc ln
Q = ∆S ⋅ 298K = 754.3 kJ
W = Q − ∆H = −1.3 kJ aufgewendet
Schlüsselwörter: Wärmekraftmaschine, Energiebilanz, Entropiebilanz
Quelle: Physik IX/MT 93.6
Aufgaben
Thermodynamik
Seite118
TD118: Strömendes Gas
Aufgabenstellung: In ein Gerät fliesst ein konstanter Gasstrom der Stärke 3 l/s bei einem
Absolutdruck von 4 bar hinein. Gleichzeitig strömt die gleiche Menge Gas pro Zeit durch ein
zweites Rohr weg. Im zweiten Rohr herrscht ein Absolutdruck von nur einem Bar und die
gleiche Temperatur wie im Zuleitungsrohr.
a Wie stark ist der zweite Volumenstrom?
b Wie gross ist die Volumenproduktionsrate des Systems?
c Wie stark ist der resultierende, hydraulisch zugeordnete Energiestrom bezüglich des
Systems?
1 bar
4 bar
black
box
3 l/s
Lösungshinweis: Das Produkt aus Volumen und Druck ist bei fester Temperatur und bei gegebener Menge konstant.
Lösung:
a
IV 2 = −
p1
l
IV 1 = −12
s
p2
b
∏V = − ( IV 2 + IV 1 ) = 9
l
s
c
IW = p1 IV 1 + p2 IV 2 = 1200W − 1200W = 0
Schlüsselwörter: ideales Gas, Bilanz
Quelle: Physik I/MT 93.2
Aufgaben
Thermodynamik
Seite119
TD119: Rohrströmung
Aufgabenstellung: Der Druckverlust in einem Rohr wird mit der folgenden Formel beschrieben:
∆p = 0.05 . l/d . ρ/2 . v2
Wieviel Energie wird bei einem Rohr von 25 cm Durchmesser auf sieben Metern Länge dissipiert, wenn pro Minute 1200 Liter Wasser hindurchfliessen?
Lösungshinweis: Die Leistung ist gleich Druckdifferenz mal Stärke des Volumenstroms.
Lösung:
0.4 l
l ρ IV2
I = 2 5 ρ IV3 = 2.32 W
2 4 V
d 2π d
π d
16
2
4I
lρI
m
∆p = 0.4 2 V5 = 116 Pa v = V2 0.407
s
π d
πd
PVerlust = ∆pIV = 0.05
Schlüsselwörter: Hydraulische Leistung
Quelle:Physik I/MT 93.3
Aufgaben
Thermodynamik
Seite120
RM120: Satellit umkreist Stern
Aufgabenstellung: Ein Stern (Temperatur 5700 K, Durchmesser 1’400’000 km) soll von
einem kugelförmigen Satelliten (Durchmesser 10 m) erforscht werden, der diesen in einem
Abstand von 120 Millionen Kilometer umkreist. Die Hälfte der Satellitenoberfläche sei verspiegelt (Emissions- und Absorptionsvermögen 0.1). Der andere Hälfte sei mit einer speziellen
Farbe bemalt, die für die einfallende Strahlung ein Absorptionsvermögen von 0.3 und bei der
Temperatur des Satelliten ein Emissionsvermögen von 0.8 aufweist. Wie warm wird der langsam rotierende Satellit?
Lösungshinweis: Im Strahlungsgleichgewicht ist die einfallende gleich der emittierten Strahlung.
Lösung:
jW ,th
R02
= σ T 2 = 2036 W/m 2
R
4
0
IW ,ein = jW ,th ( 0.1 + 0.3)
IW ,aus
π
r 2 = jW ,th 0.2π r 2
2
= σ T ( 0.2 + 0.8 ⋅ 2 ) π r 2 = σ Tsa4 0.9 ⋅ 2π r 2
Bilanz:
4
sa
IW ,ein = IW ,aus
jW ,th ⋅ 0.2π r 2 = 1.8π r 2σ Tsa4
1
 j 
R  1 4
Tsa =  W ,th  = T0 0   = 251.3 K
R 9
 9σ 
Schlüsselwörter: Strahlung
Quelle:Physik X/MT 92.6
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