Der pottkieker - Niggemann Food

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herbst | Winter 2016
Magazin für Kunden des niggemann Food Frischemarktes
oh, lÀ, lÀ!
FranZÖSISChEr KÄSE
aus hofproduktion
aufgetischt
aufgetischt
aufgetischt
hochlandrind &
Moorschnucke
Vielfalt aus
dem Meer
heimische
Wintergemüse
altE raSSEn
ZUChtlaChS
Kohl & Co.
www.niggemann.de
Titelfotos: Fotolia (1)
Anzeige kanwil A4+.indd 1
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GRUSS IN DIE KÜCHE / INHALT
Auf Wiedersehen
POTTKIEKER!
INHALT
Titelfotos: Fotolia (1)
D
ies ist kein bloßer Abschiedsgruß,
sondern ein echtes Versprechen.
Denn auch wenn Sie gerade die letzte
Ausgabe des analogen pottkiekers in Ihren
Händen halten, so wird es doch ein Wiedersehen geben. Und zwar in zeitgemäßer,
dynamischer Form. Freuen Sie sich also
jetzt schon auf den neuen, digitalen pottkieker Blog, der noch vor Weihnachten über
die Niggemann Website erreichbar sein wird.
Hier halten wir Sie kontinuierlich mit aktuellen
Geschichten, interessanten Angeboten,
Interviews und Meinungen auf
dem Laufenden. Und das Beste:
Sie können mitsprechen, Vorschläge machen, Beiträge kommentieren etc. Wir hoffen sehr,
dass Sie regen Gebrauch davon
machen werden.
Apropos sprechen: In diesem
Heft beschäftigen wir uns mit der
Kommunikation zwischen Gast
und Gastronom. Denn insbesondere, wenn mal etwas nicht so
gut läuft, sollte man darüber reden. Das gilt für uns als Großhandel ebenso wie für Sie als Gastronom oder Einzelhändler. Was
unseren Kunden nicht gefällt, wissen wir nur, wenn sie es uns sagen. Und nur
dann können wir aus unseren Fehlern lernen
und besser werden.
Wir bei Niggemann nehmen jede Kritik
unserer Kunden sehr ernst. Zum einen bemühen wir uns umgehend um die Lösung
des akuten Problems, zum anderen arbeiten
wir intern im Team daran, Fehlerquellen zu
beseitigen und unsere Produkte und Services weiter zu optimieren.
Dazu gehört auch, dass unsere Mitarbeiter stetig ihr fachliches Know-how erweitern,
NIGGEMANN KOMPAKT
HAUPTGERICHT
um es direkt an unsere Kunden weiterzugeben. Stellvertretend für alle erzählen wir
Ihnen die Geschichte unserer Einkäuferin
Karla Helmcke, die es als Käsesommelière
jüngst geschafft hat, in die renommierte
„Guilde Internationale des Fromager“ berufen
zu werden!
Doch keine Sorge: Wir sind zwar stolz auf
diesen Erfolg, aber abgehoben sind wir
deswegen nicht! Ganz im Gegenteil, wir
stehen mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Von der Currywurst bis zum WagyuFilet – wir bieten unseren Kunden von allem
das Beste. Schließlich hat unsere Bodenständigkeit und die Nähe zum Kunden uns
zu dem gemacht, was wir heute sind.
Herzlichst,
Ihr Peter Küster
KONTAKT
Peter Küster, Prokurist
[email protected]
Telefon: 0234 / 9037-155
Neuigkeiten aus dem Frischemarkt
4
Genießen wie Gott in Frankreich – Feinste Rohmilchkäse
8
AUFGETISCHT
Wintergemüse – Kohl & Co. auf dem Vormarsch
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AUFGETISCHT
Fischvielfalt – Zuchtlachs aus aller Welt
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AUFGETISCHT
Elmar Wecks – Alte Rassen aus dem Münsterland
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AUFGETISCHT
Gutes aus dem Osten – Polnisches Wildsortiment
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TRENDKIEKER
Vom professionellen Umgang mit Beschwerden
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Ran an den Ball – Niggemanns Benefiz Fußballturnier
22
Comic-Zeichner und Illustrator Jamiri im pottkieker-Interview
26
HAUSGEMACHT – 100% NIGGEMANN
NACHSCHLAG / IMPRESSUM
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10:58
3
NIGGEMANN KOMPAKT
NEU: BEEF BACON
Die Reise der Niggemann Fleischexperten
Wolfgang Müller und Christoph Grabowski
im letzten Jahr nach Australien hat nachhaltige Spuren hinterlassen. Denn dort aßen die
beiden zum ersten Mal Beef Bacon, also
Frühstücksspeck, der nicht aus Schweine-,
sondern aus Rindfleisch hergestellt wird. „Wir
waren schlichtweg begeistert. Eine tolle
Alternative!“, schwärmt Wolfgang Müller.
Fleischimporteur Patrick Burgers war mit
von der Partie und hat daraufhin alles daran Frischemarkts. Er wird aus dem unteren Teil
gesetzt, diese Spezialität nach Europa zu ho- der Rinderbrust gemacht, dadurch hat er
len. „Die Zutaten, die Nährwertliste, die Ver- einen großen Fleischanteil.
packung, die Zulassung … Es war ein langer Für hiesige Gastronomen ist das neue ProProzess, dieses neue Produkt bis zur Markt- dukt eine kleine Sensation, und entsprechend findet es von Anfang an reißenden
reife zu entwickeln“, erklärt Wolfgang Müller.
Doch nun ist es endlich soweit: Der „Beef Absatz. Denn für alle, die aus religiösen oder
Bacon“ aus feinstem Angus-Rind liegt in ideologischen Gründen kein Schweinefleisch
Paketen à 250 Gramm – exklusiv für essen, ist der „Beef Bacon“ in Halal-Qualität
Niggemann hergestellt – in den Regalen des eine echte Alternative. Vor allem Burger-Läden stürzen sich auf die innovative Ware,
denn zu vielen Rindfleisch-Burger-Spezialitäten gehört die Scheibe Bacon einfach dazu.
Auch Gerichte wie Saltimbocca alla Romana
(Kalbfleisch mit Schinken und Salbei) können
so von allen Gästen verzehrt werden. Und
der Geschmack? Müller: „Einfach lecker!“
KONTAKT
Wolfgang Müller
[email protected]
Telefon: 0234 / 9037-154
REIN, REINER, CALVISIUS
4
lut frei von Zusatzstoffen. Mit einem weiteren, einzigartigen Produkt aus dem Hause
Calvisius können kreative Köche ihre anspruchsvollen Kunden verwöhnen. Hinter
dem Namen „Lingotto Calvisius“ verbirgt
sich dehydrierter und zum Barren gepresster Kaviar, der wie Trüffel verwendet werden kann: Zu hauchfeinen Spänen gehobelt veredelt Lingotto so manches Gericht
mit seiner zarten Fischnuance.
KONTAKT
Oliver Dietze
[email protected]
Telefon: 0234 / 9037-159
Fotos: Fotolia (1)
Kaviar gehört zu den luxuriösen Genussmitteln schlechthin. Wenn es sich um Kaviar der Marke Calvisius handelt, können
Feinschmecker sicher sein, eine ganz besonders hochwertige, reine und nachhaltige Delikatesse zu bekommen. Bereits seit
über 40 Jahren züchten die Handwerksmeister der italienischen Calvisius Farm
ihre Störe auf einer 24 km2 großen Aquakulturfläche: Hier leben die Rogen spendenden Fische ganzjährig in klarem Quellwasser – ein Umstand, der sich geschmacklich positiv bemerkbar macht.
Und: Von der Aufzucht der Störe bis zum
fertigen Produkt liegt bei Calvisius alles in
der Hand erfahrener Fachleute, die stolz
auf verschiedene Nachhaltigkeits-Zertifizierungen verweisen.
Niggemann ist der einzige Großhändler in
Nordrhein-Westfalen, der seinen Kunden
vier verschiedene Calvisius Kaviar-Sorten
(Siberian Calvisius Tradition, Oscietra Classic und Royal sowie Da Vinci) anbieten
kann – ansprechend verpackt in Blechdosen à 10, 20, 30, 50 und 100 Gramm. Außer den frisch entnommenen, gereinigten
Rogen und wenig Salz ist der Kaviar abso-
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cgdw-
Fotos: Fotolia (1)
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24.08.2016 10:04:38
NIGGEMANN KOMPAKT
ZÜNFTIG BAYRISCH
Nicht nur das Oktoberfest, auch die bayri- Vinzenz Murr gestoßen. Das Münchner Famischen Wurstspezialitäten erfreuen sich in lienunternehmen produziert seit mehr als
westfälischen Gefilden seit Jahren wachsen- 100 Jahren feinste, deftig-bayrische Wurstder Beliebtheit. Allen voran: die Weißwurst! waren.
Auf der Suche nach einem Partner mit Nun kommen mit Niggemann und Vinzenz
höchstem Qualitätsanspruch und ausgereif- Murr zwei Mittelständler zusammen, die geter Sortimentstiefe ist Niggemann auf meinsame Prioritäten setzen: Frische, Quali-
tät und Herkunft. Das Fleisch stammt aus
Vertragshöfen aus dem nahen Umland und
wird unter „Hofgut Schwaige“ vertrieben –
seit über 30 Jahren ein Garant für die Herstellung von Markenfleisch unter besonders
hohen Standards.
Sämtliche Wurstwaren werden nach traditionellen Rezepten produziert. Peter Küster,
verantwortlicher Einkäufer bei Niggemann,
ist begeistert: „Die Weißwürste haben diesen
typischen Münchner Zitronengeschmack.
Und der ofengebackene Leberkäs ist schön
würzig und hat eine tolle Struktur.“ Auch die
weiteren Produkte, die neuerdings bei Niggemann angeboten werden, überzeugen
durch ihre Qualität: Regensburger, Käseknacker, Haxensülze und Römerbraten. Mit diesem Sortiment ist Niggemann einmal mehr
Vorreiter in der Region und freut sich auf eine
langjährige, konstruktive Zusammenarbeit
mit Vinzenz Murr.
KONTAKT
HMMM – WIE MILCH
Aus Süditalien, besser gesagt aus dem Ört- brauch“, sagt Niggemann Einkäufer Stefan
chen Agerola an der Amalfiküste, kommt der Aschemann. Er hat die Produktionsstätte im
Fior di Latte, den Niggemann seinen Kunden vergangenen Jahr besucht und schwört auf
als Alternative und Ergänzung zu Mozzarella den ausgeprägten Milchgeschmack (Fior di
anbietet. Anders als Büffelmozzarella wird Latte = „Milchblüte“), der am besten zur GelFior di Latte aus Kuhmilch hergestellt. Beide tung kommt, wenn der Käse kurz überbaSorten gehören zu den sogenannten Filata- cken wird. Im Niggemann Sortiment ist die
Käsesorten (filare = spinnen, ziehen), die sich italienische Kuhmilch-Spezialität seit Novemdurch ein besonderes Herstellungsverfahren ber letzten Jahres in Form von 750 Grammauszeichnen: Die Bruchmasse wird gesäuert, Kugeln verfügbar.
abgebrüht und zu langen Fäden ausgezogen,
die verknetet wiederum einen weichen Teig
ergeben. Davon werden gleichmäßige Stücke abgetrennt und zu Kugeln, Knoten oder
Zöpfen geformt.
Was also unterscheidet Fior di Latte noch
KONTAKT
von Mozzarella? „Das Produkt, das wir von
unserem Lieferanten Nicola Florio beziehen,
Stefan Aschemann
[email protected]
ist trockener und geschmacksintensiver als
Telefon: 0234 / 9037-153
Mozzarella – und damit sparsamer im Ver-
6
2/16
Alles Handarbeit: Die abgebrühte
Käsebruchmasse wird langgezogen
und anschließend portioniert
Coca-Cola, Coca-Cola Life, Coca-Cola light, Coca-Cola Zero, die Konturflasche, die dynamische Welle
Peter Küster
[email protected]
Telefon: 0234 / 9037-155
KLEINES KORN, GROSSER GENUSS
Dass die „Pila Vecia“ (alte Mühle), eine der
letzten handwerklich arbeitenden Reismühlen in Italien, einen Besuch wert ist, darin
sind sich die Niggemann Experten Wolfgang
Müller, Massimiliano Bussi und Stefan
Aschemann (Foto rechts v.l.n.r.) einig. Im Mai
reisten sie nach Verona, wo die Familie Ferron seit Generationen hochwertigen Risottoreis produziert. Wie seit Jahrhunderten werden die Reiskörner hier so lange mit „Pestelli“
(metallbeschlagenen Holzstößeln) bearbeitet,
bis sie von Spelzen befreit und vollständig
geschält sind.
„Von den bekanntesten Risottoreissorten führen wir Carnaroli, Vialone Nano und eben
den Vialone Nano Pestelli – allesamt von der
Marke Ferron“, sagt Wolfgang Müller. Was einen perfekten Risottoreis ausmacht? „Der
Geschmack, die Fähigkeit, Flüssigkeit aufzunehmen und das Ergebnis, das sich mit ihm
erzielen lässt“, so der Experte. Will heißen:
Mit den verschiedenen Reissorten lassen
sich unterschiedliche Risotto-Konsistenzen
erzielen – von cremig, weich bis al dente,
also beinahe bissfest. Zur besseren Unterscheidung werden italienische Reissorten
deshalb in Kategorien eingeteilt, die sich auf
die Körnerlänge beziehen. Semifino liegt im
mittleren Bereich, Superfino steht für besonders kleine, kurze Körner.
Wem das alles zu theoretisch ist, sollte den
Geschmackstest machen. Während der Niggemann Hausmesse am 12. September können Gäste verschiedene Risotto-Gerichte
probieren, die die Unterschiede zwischen
den Reissorten erlebbar machen. Übrigens:
Weil Niggemann den Risottoreis von Ferron
ohne Zwischenhändler selbst importiert,
sind gute und stabile Preise garantiert.
Coca-Cola, Coca-Cola Life, Coca-Cola light, Coca-Cola Zero, die Konturflasche, die dynamische Welle
und das rote Rundlogo sind eingetragene Schutzmarken der The Coca-Cola Company.
Eine Runde
Erfrischung
KONTAKT
Massimiliano Bussi
[email protected]
Telefon: 0234 / 9037-257
HAUPTGERICHT
KÄSESPEZIALITÄTEN AUS HOFPRODUKTION
GENIESSEN WIE
Gott in Frankreich
B
eeindruckend war die Auswahl an
Käse im MolkereiMarkt von Niggemann schon immer: Alleine 125 französische Käsesorten sind aktuell im ständigen Sortiment zu finden, weitere 200
können jederzeit auf Kundenwunsch bestellt
werden. „Ein tolles Angebot für Gastrono-
8
2/16
men, Wein- oder Spezialitätenhändler, die
bei individuellen Aktionen eine ganz bestimmte Käseauswahl anbieten möchten“,
betonen Karla Helmcke und Lisa Heyn, die
für den Ein- und Verkauf der kulinarischen
Köstlichkeiten verantwortlich sind. Die neueste Entdeckung der beiden ausgebildeten
Käsesommelièren: Sie bieten ihren Kunden
sogenannte Fermierkäse an. Der Begriff
leitet sich von dem französischen Wort für
ferme = Hof ab und bezeichnet Bauernoder Hofkäse, die nach traditionellen Verfahren von Hand und ausschließlich auf dem
Hof hergestellt werden, von dem auch die
Fotos: Fotolia (1)
Die Atmosphäre und das Angebot köstlicher Käsespezialitäten im Niggemann
MolkereiMarkt erinnert an einen französischen Bauernmarkt. Das kleine feine
Sortiment an ausgewählten Fermierkäsesorten – von Hand hergestellte
Rohmilchkäse – lädt zum genussvollen Probier-Spaziergang ein.
QUALITÄT SETZT SICH DURCH
Fotos: Fotolia (1)
Milch der Tiere stammt. „Innerhalb unseres
Sortiments bilden die französischen Fermierkäse eine ganz kleine Untergruppe“,
sagt Karla Helmcke und zählt die vier Sorten auf: Sainte Maure de Touraine, Valencay,
Chabichou du Poitou und Selles sur Cher.
Bei allen handelt es sich um Ziegenkäse aus
Rohmilch, der in Zentralfrankreich, genauer
gesagt im Loire-Gebiet, auf handwerkliche
Weise hergestellt wird.
SPANNENDE GESCHICHTE(N)
Frankreich gilt neben Italien, der Schweiz,
den Niederlanden und Deutschland als
eines der wichtigsten Käseländer der Welt
– mit einer riesigen Vielfalt an Käsesorten,
gerade auch aus Ziegenmilch. Angeblich
hat der arabische Volksstamm der Sarazenen nicht nur die Ziegen, sondern auch die
Kunst der Käseherstellung an die Loire
gebracht – und das bereits im 8. Jahrhundert. Der Chabichou du Poitou (chebli =
arab. Ziege), der im Poitou-Hochland produziert wird, ist der Legende nach damals
entstanden. Angesichts der seitdem stets
gewachsenen Auswahl an Käsesorten soll
sogar Charles de Gaulle gefragt haben:
„Wie soll ich ein Land regieren, in dem es
mehr Käsesorten als Tage im Jahr gibt?“
Historisch und kulturell gesehen spielt
Käse seit jeher eine wichtige Rolle in Frankreich. Bis heute ist es üblich, ein gutes Essen mit einer Käseplatte mit verschiedenen
Sorten und Geschmacksrichtungen zu beenden. Charakterliche Unterschiede weisen
auch die vier Fermierkäsesorten im neuen
Niggemann Sortiment auf, obwohl sie alle
auf Höfen in derselben Region hergestellt
werden. „Der Sainte Maure de Touraine zum
Beispiel hat als Erkennungsmerkmal in der
Mitte einen echten Naturstrohhalm, der
während der Produktion in den Teig hineingeschoben wird“, berichtet Karla Helmcke.
Der Halm dient nicht nur als Beweis für die
handwerkliche Herstellung, sondern ist
außerdem eine Art Steckbrief: Per Lasertechnik werden dort Informationen im Miniaturformat hinterlegt, beispielsweise über den
produzierenden Hof oder das Herstellungsdatum. Außen ist der zu einer länglichen
Rolle geformte Käse mit einer dünnen
Umrahmt von ihren „Zunftbrüdern“ in der
Gilde typischen Kluft: Stolz zeigt Karla
Helmcke ihr Zertifikat, das sie als neues
Mitglied der „Guilde des Fromagers“
erhalten hat
Für Karla Helmcke, Käsesommelière
und verantwortliche Einkäuferin des
Niggemann MolkereiMarktes, war
der 19. Juni 2016 ein ganz besonderer Tag: Im Rahmen der jährlichen
Kapitelsitzung der „Guilde des
Fromagers“ wurde sie als neues
Mitglied feierlich aufgenommen.
Mit dem pottkieker sprach die Käseexpertin über die Bedeutung und
Aufgaben, die die Mitgliedschaft in
der Gilde mit sich bringt.
Wie ist es zu Ihrer Mitgliedschaft
gekommen?
Ganz einfach: Ich wurde gefragt! In der
Begründung hieß es, mein besonderes
Wissen um traditionelle Käseherstellungsverfahren sowie meine langjährigen
Beziehungen zu kleinen regionalen Käsemanufakturen im In- und Ausland seien
ausschlaggebend für meine Berufung.
Nachdem ich die Ausbildung zur Käsesommelière abgeschlossen hatte, wurde
ich eingeladen, als Mitglied der internationalen Vereinigung deren Aufgaben und
Ziele mitzutragen.
Worin bestehen diese Aufgaben und
Ziele?
Ein grundsätzliches Ziel der „Guilde Internationale des Fromagers – Confrérie de
Saint-Uguzon“, wie die Vereinigung heißt,
ist es, die Tradition der handwerklichen
Käseherstellung zu erhalten und zu fördern. Die Leidenschaft zum Naturprodukt Käse, Stichwort: Reinheitsgebot für
Lebensmittel – von der Weide bis zur
Theke, steht immer im Vordergrund. Die
Mitglieder sind in Ränge unterteilt, meiner
ist der „Garde et Juré“ – gleichbedeu-
tend mit „Zunftmeister“, innerhalb dessen ich nun im Dienst der Gilde stehe.
Meine Aufgabe besteht unter anderem
darin, mein Wissen an die Niggemann
Kunden weiterzugeben, was ich sehr
gerne tue!
Was bedeutet diese Berufung für Sie
persönlich?
Ich bin sehr stolz, zu den insgesamt nur
rund 6000 internationalen Gilde-Mitgliedern zu gehören. Immerhin befinde ich
mich damit in Gesellschaft von professionellen Kollegen sowie prominenten Käsekennern wie beispielsweise Eckart
Witzigmann oder Ulrich Wickert. Und
natürlich freue ich mich, dass mein Engagement und mein Enthusiasmus für den
Bereich der manufakturellen Käseherstellung anerkannt wurden.
Das Logo, das ja auch Bestandteil ihres Ordensbandes und anderer Insignien ist, sieht sehr symbolträchtig aus.
Was bedeuten die einzelnen
Elemente?
Man sieht unterschiedliche Farbbereiche:
Entsprechend ihrer Farbigkeit stehen sie
für die rot, blau und weiß geschmierten
Käse. Ocker symbolisiert die Erde und
damit die Natur. Im Mittelpunkt des Logos befindet sich – umringt von Schaf,
Ziege und Kuh – Sankt Ugozon, der
Schutzpatron der Hirten und der Käse.
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HAUPTGERICHT
Schicht Holzasche bestäubt – ein schöner
Kontrast zu dem reinweißen Teig mit dem
leicht nussigen Geschmack. „Mein absoluter
Lieblingskäse!“ schwärmt die
Käsesommelière.
Eine launige Anekdote gibt es auch zum
Valencay zu erzählen: Angeblich wurde der
Käse früher in Pyramidenform hergestellt –
bis Napoleon ihn sah und wutentbrannt mit
seinem Schwert die Spitze abschlug: Zu
sehr erinnerte ihn die Form an seine Niederlage in Ägypten.
KÄSEVERZEHR WILL GELERNT SEIN
Neben den spannenden Geschichten sprechen noch viele andere Gründe dafür, sich
mit den französischen Käsespezialitäten zu
befassen: Ein absolut einzigartiges Angebot,
das andere Gastronomen ihren Gästen nicht
bieten, ist einer; die vielfältigen sensorischen
Erlebnisse beim Verzehr ausgewählter Käsestückchen als Zwischenmahlzeit oder
Dessert ein anderer. Wer seine Gäste mit
feinen Fermierkäsesorten verwöhnen möchte, findet in der Appetit anregenden Käsetheke von Niggemann stets einige ausgesuchte, verzehrfähige Sorten in
unterschiedlichen Reifegraden. Für alle
wissenswerten Informationen stehen die
Käseexpertinnen Karla Helmcke und Lisa
Heyn gerne mit ihrem Fachwissen zur Verfü-
„Bei Rohmilchkäse aus
Hofproduktion sprechen wir
von einem Naturprodukt,
einem „Lebensmittel“ im
wahrsten Sinn des Wortes.“
Karla Helmcke,
Käsesommelière
gung. Nicht umsonst haben sich die beiden
Niggemann Mitarbeiterinnen intensiv, theoretisch und praktisch, mit den vielen Besonderheiten dieses exquisiten Molkereiproduktes beschäftigt.
Gerne und kompetent beantworten sie
Fragen rund um die optimale Zusammenstellung eines Käsesortiments, die Portionsmengen für den Gast, die richtige Aufbewahrung und ansprechende Präsentation
der Rohmilchkäse sowie passende Begleitungen wie etwa individuell gefertigte Marmeladen oder Chutneys. Und weil vor allem
die Kommunikation zwischen dem Servicepersonal und den Gästen eine wichtige
Rolle für den Restauranterfolg des Produkts
spielt, bietet Niggemann spezielle Seminare
– selbstverständlich inklusive Verkostung
– an. „Ist der Funke einmal übergesprungen,
ist es für den Gastronom und sein Service-
personal ein Leichtes, den Gast für die ausgesuchten Köstlichkeiten zu begeistern“, ist
Karla Helmcke überzeugt.
REIFE LEISTUNG!
Gerade wenn es um den Reifegrad von
Rohmilchkäse geht, sollte man einiges wissen: Da ist zunächst die leicht wellige Naturrinde, die dadurch entsteht, dass sich die
natürlichen Hefen bei der Reifung um den
Käse herumlegen. Als Faustregel gilt: Je
glatter die Rinde, desto jünger der Käse, je
runzeliger, desto reifer. „Im Idealfall sind die
Käse zwischen 10 und 28 Tagen gereift“,
sagt Karla Helmcke. Die höchste Qualitätsstufe erreicht ein Rohmilchkäse zu dem
Zeitpunkt, der von den Herstellern als Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben wird, was
aber nicht heißt, dass er danach nicht mehr
verzehrt werden kann. Im Gegenteil. „Nach
diesem Zeitpunkt ist Rohmilchkäse noch
mindestens eine Woche lang schön anzusehen und hervorragend essbar – erst danach
beginnt die Qualität langsam abzunehmen.
Das ist einer der großen Unterschiede zu
einem industriell hergestellten Käse aus
pasteurisierter Milch, der vom ersten bis
zum letzten Tag vollkommen identisch ist.
Bei Rohmilchkäse aus Hofproduktion sprechen wir von einem Naturprodukt, einem
„Lebensmittel“ im wahrsten Sinn des Wortes.
FERMIERKÄSESORTEN BEI NIGGEMANN:
Valencay AOP Fermier
Weichkäse aus Ziegenrohmilch
(45 % Fett i. Tr.) in der charakteristischen Form einer stumpfen Pyramide. Reifezeit ca. 10
Tage, Rinde mit Weißschimmel
und Holzkohlenasche. Intensiver Geschmack und feste, aber
zarte Textur. Passt perfekt zu
allen Anlässen: zum Aperitif,
als Zwischenimbiss oder
Dessert
Chabichou du Poitou AOC
Fermier
Weichkäse aus Ziegenrohmilch
(45 % Fett i. Tr.) in Form eines
konischen Stumpfes, Reifezeit
ca. 3 bis 4 Wochen. Der Geschmack ist mild säuerlich, mit
zunehmender Reife wird er
kräftiger, jedoch nicht scharf.
Seine feine Rinde weist oberflächig weißen oder blauen
Schimmel auf
Selles sur Cher AOP Fermier
Weichkäse aus Ziegenrohmilch
(45 % Fett i. Tr.) mit besonders
weißem Teig und einer mit
Holzkohle geaschten Rinde sowie einem Überzug von Weißschimmel. Reifezeit ca. 15
Tage. Die Form gleicht einer
unregelmäßig geformten
Scheibe. Besonderes Merkmal: Der Käseteig hat je nach
Reifezeit eine relativ kompakte
Konsistenz, der Käse schmilzt
im Mund
Fotos: Fotolia (4)
Sainte Maure de Touraine
AOP Fermier
Weichkäse aus Ziegenrohmilch
(45 % Fett i. Tr.), Reifezeit ca.
10 Tage, auf der Rinde des zylindrisch-rollenförmigen Käses
entwickeln sich Hefen und je
nach Saison schwarze, blaue
oder grüne Schimmelpunkte.
Charakteristisches Merkmal:
In der Mitte jedes Käselaibes
befindet sich ein echter Strohhalm. Cremiger, fein strukturierter Teig mit KräuterweidenAroma
10
2/16
Ein solcher Käse verändert im Laufe der
Reifung sein Aussehen, seine Konsistenz
und seinen Geschmack.“
Typisch für Ziegenkäse ist die sogenannte „Randreifung“. Beim Durchschneiden
ergibt sich deshalb ein Schnittbild mit einer
eher festen, quarkigen Mitte, die nach außen weicher und pastöser wird. Aber nicht
nur optisch lässt sich die unterschiedliche
Reifung wahrnehmen, sondern vor allem
auch geschmacklich – von mild bis würzig
1
– und vom „Mundgefühl“ her, wie Karla
Helmcke es ausdrückt. Und tatsächlich:
Beim Verkosten wird deutlich, dass die
Konsistenz des Käses von der Mitte zu den
Außenseiten ebenso variiert wie die Intensität des Aromas. „Es ist wirklich erstaunlich,
welche vielfältigen kulinarischen Genüsse
sich alleine mit einem einzigen Stückchen
Käse erleben lassen“, staunt selbst die Expertin. Deshalb reiche es völlig aus, dem
Gast drei bis maximal vier verschiedene
2
Eckchen oder Scheiben – je nach der Form
des Käselaibs – zu servieren, um ihn an die
französischen Delikatessen heranzuführen.
KONTAKT
Karla Helmcke
[email protected]
Telefon: 0234 / 9037-152
3
Fotos: Fotolia (4)
Die französischen Fermierkäse entstehen noch vollständig in Handarbeit. Die „dick gelegte“ Milch wird mit der Käseharfe geschnitten (1), anschließend
wird der Käsebruch von Hand in die Formen geschöpft (2). Nach der Entnahme aus dem Formen (3) werden die Käselaibe zur Reifung in den hauseigenen
Reifekeller gebracht, wo sich die charakteristische Rinde entwickelt
AUFGETISCHT
WINTERGEMÜSE
BODENSCHÄTZE
auf dem Teller
R
olf Röhrscheid, Teamleiter Gemüse
bei Niggemann, erinnert sich: „Wenn
ich früher aus der Schule nach Hause
kam, hat man diesen intensiven Kohlgeruch
schon von weitem gerochen.“ Und nicht nur
in den heimischen Töpfen, auch in Restaurants wurden die typischen Wintergemüse
in aller Regel als weichgekochte Beilage
serviert oder in Eintöpfen verarbeitet. Wen
wundert‘s da, dass Blumenkohl, Wirsing
12
2/16
und Wurzelgemüse sang- und klanglos in
der Versenkung verschwanden.
Doch seit einigen Jahren hat der „Back
to the roots“-Trend auch im Bereich Gemüse
Einzug gehalten. Profiköche besannen sich
auf das Gute in der Nähe und erkannten,
dass auf heimischen Äckern wahre Schätze
wachsen. Mit Freude am Experimentieren
machten sie sich ans Werk und erfanden so
manches Gemüse neu. Inspirationen und
Anleihen aus allen Küchen der Welt gaben
der Zubereitung einen besonderen Twist.
Und so kam es, dass es heute auf den Tellern eine bunte Gemüsevielfalt zu erleben
gibt und die Phantasie der Köche fast grenzenlos ist.
IMMER DA, IMMER NAH
Entscheidender Faktor für diese Kreativität
ist natürlich die ständige Verfügbarkeit der
Fotos: Fotolia (2)
Längst vorbei sind die Zeiten, als Kohl und Co. den ganzen Winter über
die Küchen und Gaststuben mit intensivem Kohlgeruch erfüllten. Gerade die
heimischen Gemüsesorten erlebten in den letzten Jahren eine Renaissance
und schmecken auch in der kalten Jahreszeit wie frisch vom Feld.
Fotos: Fotolia (2)
Gemüsesorten. Und die ist bei Niggemann
rund ums Jahr gegeben. Rolf Röhrscheid:
„Wir haben täglich frische Eingänge von allen
Sorten. Engpässe gibt es bei uns nicht!“
Dass fast alle Gemüsesorten ganzjährig
frisch zur Verfügung stehen, liegt an der
Lagerung unter „Controlled Atmosphere“.
Dabei werden Temperatur, Luftfeuchtigkeit,
Sauerstoff- und Kohlenstoffdioxidgehalt
permanent überwacht und auf einem Niveau gehalten, auf dem das Gemüse nicht
weiterreift. In normaler Umgebungsluft „atmet“ das Gemüse während des Reifungsprozesses, das heißt es nimmt Sauerstoff
auf und gibt Kohlendioxid ab. Insbesondere
durch die Senkung des Sauerstoffanteils
wird die Alterung künstlich ausgesetzt.
„Qualität und Frische bleiben unter `Controlled Atmosphere´ erhalten, ohne dass der
Einsatz von Chemie nötig wird“, erklärt Rolf
Röhrscheid. Dank dieser landwirtschaftlichen Lagertechnik kommt das Gemüse Tag
für Tag knackig frisch bei Niggemann an.
Und nicht nur das: Vitamine und Mineralstoffe bleiben weitgehend erhalten.
Auf diese Weise kommen nicht nur die
meisten Kohlsorten (Blumenkohl, Weißkohl,
Rotkohl, Chinakohl, Wirsing, Spitzkohl,
Broccoli, Romanesco), sondern auch Wurzelgemüse (Möhren, Steckrüben, Pastinaken, Petersilienwurzeln) gut über die kältere
Jahreshälfte. Wintergemüse im ursprünglichen Sinne sind Rosenkohl und Grünkohl,
denn diese brauchen für die Reifung Frost.
In der Regel werden sie nur in der Wintersaison angeboten, von Frühling bis Herbst
findet man sie jedoch permanent in der
Niggemann Tiefkühlabteilung. Die meisten
Kohlsorten reifen im Mai und Juni und werden dann eingelagert. „Wir kaufen so lange
wie möglich das Gemüse aus der Region
beziehungsweise aus Deutschland, denn
kurze Wege garantieren die größte Frische.
Im Jahresverlauf werden wir auch aus anderen Ländern beliefert“, so Rolf Röhrscheid.
DIE TOLLEN KNOLLEN
Der Experte beobachtet die Trends direkt in
der Gemüseabteilung und weiß daher genau, was seine Kunden wollen. „Was früher
als ,billiges‘ Knollengemüse galt, wird heute
sogar in der gehobenen Gastronomie verarbeitet.“ Steckrüben zum Beispiel: Bis vor ein
paar Jahren als Kohlenhydratelieferant in
Hungerzeiten verpönt, sind sie heute absolut salonfähig. Dabei kommt es auf die Zubereitung an: Als Gratin, in einer Pastasauce
oder als knusprige Kruste auf Fisch macht
so eine „olle“ Rübe eine richtig gute Figur.
Oder Rote Bete, die früher für viele Gäste
eher negative Kindheitserinnerungen an
säuerliche Scheiben aus dem Glas weckte.
Mittlerweile sind die unscheinbaren Knollen
mit dem tiefroten Inneren zum LifestyleFood avanciert. In Form von Carpaccio, im
Salat, als Püree, Suppe oder Sauce, als
Nudelfüllung oder auf einer herzhaften Tarte:
Rote Bete hat den Sprung in die kulinarische Neuzeit spielend geschafft.
Ebenso wie Schwarzwurzeln, Pastinaken,
Petersilienwurzeln oder Knollensellerie übrigens. Selbst in Spitzenrestaurants stehen
Gerichte wie Sellerieconsommé mit Koriander, Lavendelrisotto mit Schwarzwurzeln
oder getrüffelte Petersilienwurzeln auf der
Speisekarte.
KOHL IS KING
Auch Kohlgerichte haben im Winter Hochkonjunktur. Ob mit Orangen und Pinienker-
nen im Vorspeisensalat, im Asiastyle oder
als Rahmsüppchen – Rotkohl hat sich längst
von der Gänsekeulen-Beilage emanzipiert
und führt ein eigenständiges Dasein auf
dem Teller. Selbst Grünkohl, einst nur mit
„Pinkel“ vorstellbar, feiert – gerne in Kombination mit würzigen Würsten wie Chorizo
(spanisch) oder Salsiccia (italienisch) – ein
Comeback. Der Winterkohl schmeckt aber
auch indisch angehaucht als Curry mit viel
Kokosmilch und Krabben. Meeresfrüchte
stehen dem deutschen, eher deftigen Gemüse übrigens gut zu Gesicht, zum Beispiel
in einem Kohlrabirahmsüppchen mit Koriander und Garnelen. Auch die mediterrane
Küche übt ihren Einfluss aus, heraus kommen dabei Beilagen wie Kohlrabi mit Limette und Salbei oder Pasta mit Rosenkohl und
Zitrone – ein köstlicher Genuss!
SCHNIBBEL-SERVICE
Was die Zubereitung von Speisen mit all
diesen Wintergemüsen auf jeden Fall mit
sich bringt, ist Arbeit – Schnibbelarbeit.
Rotkohl hobeln, Sellerie würfeln, Wirsing
häckseln, Möhren schaben und schneiden
oder sogar Rosenkohl in einzelne Blättchen
zerlegen – all das kostet wertvolle Zeit und
braucht viel Platz in der Küche. Niggemann
Kunden wissen daher den besonderen
Service zu schätzen: Wer bis zum Mittag
des Vortages bestellt, bekommt das Gemüse genau in der Form vorbereitet, in der er
es braucht! Ein Niggemann Partnerunternehmen putzt bzw. schält es und schneidet
es in jede gewünschte Form: Streifen, Spalten, Stücke, Würfel, Scheiben, Röschen
– ganz nach Wunsch. Rolf Röhrscheid gibt
ein Beispiel: „Wenn jemand für ein bestimmtes Gericht fünf Kilo Wirsing in 5 Millimeter
breite Streifen geschnitten haben möchte,
dann bekommt er die.“ Viele Gastronomen
nehmen den Service häufig in Anspruch. „In
großen oder viel frequentierten Restaurants
summieren sich die Beilagen zu enormen
Mengen“, berichtet Rolf Röhrscheid, „da
sind die Kunden dankbar für diese Art von
Convenience Food.“
Rolf Röhrscheid
[email protected]
Telefon: 0234 / 9037-188
2/16
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AUFGETISCHT
LACHSAUSWAHL VOM FEINSTEN
MEER ist mehr
In Deutschland gehört Zuchtlachs zu den beliebtesten Speisefischen.
Egal, ob er aus dem Atlantik oder dem Pazifik kommt, er lässt sich roh,
gekocht, gebraten oder geräuchert verzehren – und sollte dennoch
nie in einen Topf geworfen werden. Denn auch bei Zuchtlachsen
bewirken kleine Details große Unterschiede.
Ob in den Fjorden Norwegens,
Schottlands oder Neuseelands: In
den runden, bis zu 50 Meter tiefen
Cages werden nährstoffreiche und
schmackhafte Lachse gezüchtet
14
2/16
Kostenunterschiede lassen sich nicht
zuletzt durch die Bestandsdichte erklären –
also wie viel Platz die Fische innerhalb eines
Geheges haben, wie lange die Aufzucht bis
zur Schlachtungsreife dauert und mit welchen Transportmitteln sie vom Herkunftsort
zum Bochumer Frischemarkt transortiert
werden.
Wer Zuchtlachs bei Niggemann kauft,
genießt gleich mehrere Vorteile: Zum einen
ist die Bandbreite enorm – von Einstiegspreislagen (Norweger) bis zu Highend-Produkten (Ōra King) ist jederzeit Ware verfügbar. Zum anderen unterstützen und beraten
die geschulten FischMarkt-Mitarbeiter die
Kunden gerne bei der Auswahl. Im Zusammenhang mit dem Rolls Royce unter den
VIER SORTEN IM VERGLEICH
Zuchtlachsen, dem neuseeländischen Ōra
Je nachdem, wofür die Kunden den ZuchtKing, bietet Niggemann zudem Seminare an.
lachs verwenden wollen, bietet sich durchTeilnehmer lernen hier alles über die besonaus ein Vergleich der Sorten an, die Niggederen Zuchtmethoden des Königlachses
mann stets frisch im Sortiment hat. Oliver
sowie den Zuschnitt und die Zubereitung
Dietze unterscheidet beim Zuchtlachs vier
des fettreichen und marmorierten, festen
Produkt- und Qualitätskategorien: Norweger, Fleisches. Und bei der Verkostung sind
Label Rouge, Loch Duart und Ōra King
einzigartige Geschmackserlebnisse
(siehe detaillierte Auflistung). Allen gemeingarantiert.
sam ist die Frische: „Von der Schlachtung
vor Ort bis zum Eintreffen bei Niggemann:
Der Transport geht super schnell, unabhängig davon, ob der Lachs mit dem LKW oder
KONTAKT
Flugzeug transportiert wird“, versichert
Oliver Dietze. Anders als Wildlachs hat
Oliver Dietze
[email protected]
Zuchtlachs keine Saison, sondern ist ganzTelefon: 0234 / 9037-159
jährig als Frischware vorrätig.
Fotos: Fotolia (1)
E
ins will Oliver Dietze gleich zu Anfang
klarstellen: „Wenn wir von Zuchtlachs
sprechen, meinen wir weit mehr als
den klassischen Norweger-Zuchtlachs.“
Vielmehr, so der Niggemann Fischexperte,
gebe es große Unterschiede – qualitativ
ebenso wie preislich. Da ist zunächst einmal
die Aufzucht, die sowohl Einfluss auf die
Festigkeit und den Fettgehalt des Fleisches
hat als auch auf die Kosten. Oliver Dietze,
der selbst schon Zuchtlachsfarmen in
Schottland und Norwegen besucht hat,
kennt sich aus: „Die Lachse werden in kreisrunden Netzgehegen, sogenannten Cages,
gezüchtet, die in den Fjorden im Wasser
installiert sind. Die Seitennetze reichen bis
zum Meeresboden und sind dort fest verankert – einerseits um zu vermeiden, dass die
Lachse aus den Cages heraus ins offene
Meer schwimmen, andererseits um Angriffe
anderer Tiere auf die Zuchtlachse zu vermeiden. Die Gehege werden mit Kameras
überwacht und die Fjorde bei Bedarf mit
Ultraschallfrequenzen beschallt, um Feinde,
beispielsweise Robben, fernzuhalten und
somit den Bestand zu sichern.“
NORWEGER: „Nicht zuletzt wegen der attraktiven Einstiegspreislage ist der norwegische Zuchtlachs der in
Deutschland am meisten gehandelte Fisch“, weiß Oliver Dietze. Bei Niggemann sind die Fische in drei Sortierungen und zwei unterschiedlichen Filet-Zuschnitten
sowie als Räucherlachs erhältlich. Weil sich Norweger
Zuchtlachse aufgrund der größeren Bestandsdichte
weniger bewegen, ist der Fettgehalt ihres Fleisches
vergleichsweise höher.
Herkunft: Norwegen
Transport/Lieferung: LKW, 4-5 x wöchentlich
(montags bis freitags)
Fettgehalt: hoch
Größe: von 1-2 kg bis 7-8 kg schwere Tiere
Bei Niggemann im Sortiment: ganze Tiere und Filets
(aus 4-5 kg und 5-6 kg schweren Tieren Zuschnitte
Trim C und Trim D)
Häufiger Verwendungszweck: alle Pfannengerichte,
klassischer Räucherlachs, Sushi im Bistrobereich/
Einstiegspreislage
LABEL ROUGE: Die mit dem Gütesiegel „Label
Rouge“ ausgezeichneten Zuchtlachse stammen aus
schottischen Atlantik-Fjorden, wo sie viel Platz zum
Schwimmen haben. „Dadurch ist ihr Fleisch fester und
fettärmer“, so Oliver Dietze. Besonders für die gehobenere Gastronomie sind die geschmacklich hochwertigen Label Rouge Lachse interessant. Vorteil: „Gastronomen können das inzwischen auch bei Verbrauchern
bekannte Gütesiegel auf ihrer Speisenkarte
kommunizieren!“
Herkunft: Schottland
Transport/Lieferung: LKW, Fähre, 2 x wöchentlich
Fettgehalt: gering
Größe: von 2-3 kg bis 5-6 kg schwere Tiere
Bei Niggemann im Sortiment: ganze Tiere und Filets
Häufiger Verwendungszweck: Sushi, glasig gebraten
ORA KING: King Salmon, der König unter den Lachsen. Er wächst in den neuseeländischen Marlborough
Sounds unter optimalen Zuchtbedingungen heran.
„Vom Fettgehalt und der Konsistenz her ist King Salmon so ziemlich das Beste, was es an Zuchtlachsen
gibt“, urteilt Oliver Dietze und fordert augenzwinkernd
„Höchststrafe für den, der King Salmon brät!“ Da der
Fettgehalt beim King Salmon ungefähr doppelt so
hoch ist wie beim Norweger Lachs, eignet sich sein
Fleisch hervorragend für hochwertige Sushi.
Fotos: Fotolia (1)
Herkunft: Neuseeland
Transport/Lieferung: Flugzeug, 1 x wöchentlich
(montags)
Fettgehalt: hoch – ebenso wie der Wert an
Omega-3-Fettsäuren
Größe: 3-5 kg schwere Tiere
Bei Niggemann im Sortiment: ganze Tiere
Häufiger Verwendungszweck: klassischer SushiLachs, saftiger Räucherlachs
LOCH DUART: „Dieser schottische Zuchtlachs kommt
dem Wildlachs sehr nah. Weniger in Bezug auf die
Farbe, denn Zuchtlachs sind roséfarben, Wildlachse
dunkelrot, sondern was den Fettgehalt angeht“, sagt
Oliver Dietze. Sein Fleisch ist besonders muskulös
und fettarm. Ein Grund dafür: Auf der für ihre tier- und
umweltfreundliche Zucht bekannten Loch Duart-Farm
wachsen die qualitativ hochwertigen Tiere in drei Jahren heran – deutlich langsamer als anderswo.
Herkunft: Schottland
Transport/Lieferung: LKW, Fähre, 2 x wöchentlich
Fettgehalt: fettarm durch langsames Wachstum
Größe: 3-4 kg, 4-5 kg und 5-6 kg schwere Tiere
Bei Niggemann im Sortiment: ganze Tiere und Filets
Häufiger Verwendungszweck: hochwertige Lachsgerichte (flambiert, kurz gebraten)
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AUFGETISCHT
ALTE RASSEN AUS DEM MÜNSTERLAND
Einfach am BESTEN
Elmar Wecks züchtet alte Rassen: schottische Hochlandrinder,
Moorschnucken und Wollschweine. In seinem Betrieb Nuregio hat
Niggemann einen exklusiven Lieferanten für Kunden mit besonderem
Anspruch gefunden.
ALTE RASSEN
VON ELMAR WECKS
Schottische Hochlandrinder sind
relativ klein und leicht und gelten als
besonders gutmütig, robust und langlebig. Die artgerechte Haltung garantiert ein langsam wachsendes, fettarmes und gesundes Fleisch.
Moorschnucken sind sehr kleine
Schafe. Das Fleisch der Lämmer gilt
als Delikatesse und ist fettärmer und
dunkler als das anderer Schafrassen
und besonders nahrhaft.
Mangalitza-Wollschweine kommen
ursprünglich aus Ungarn und eignen
sich hervorragend zur Haltung in der
Region Münsterland. Ihr Fleisch ist
recht fettreich und hat einen besonders guten Geschmack.
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QUALITÄT
IST TRUMPF
C
hristoph Grabowski, Fleischsommelier im FleischMarkt bei Niggemann,
ist begeistert: „Hier kommt zusammen, was zusammengehört: ein starker
Produzent und ein starker Vertriebspartner.
Ich vertraue Elmar Wecks hundertprozentig,
und Vertrauen ist die Basis für eine gute
Zusammenarbeit.“ Das Kompliment gibt der
Münsterländer gern zurück: „Als ich zum
ersten Mal bei Niggemann war, habe ich
Bauklötze gestaunt, in welcher Professionalität hier mit Lebensmitteln umgegangen
wird.“ Grabowski und Wecks verstanden
sich auf Anhieb, denn beide verbindet der
Respekt vor Lebensmitteln und ein enorm
hoher Qualitätsanspruch.
DAS PRINZIP EINFACHHEIT
Die Geschichte von Nuregio begann 1993,
als Elmar Wecks sich zusammen mit seiner
Frau einen Kotten in Steinfurt kaufte. Fünf
Schafe wurden angeschafft – als Öko-Rasenmäher, nicht als Zuchttiere. Doch die
Tiere fühlten sich dermaßen wohl, dass sie
sich fleißig fortpflanzten. So entstand im
Laufe der Jahre eine Herde, zu der mittlerweile 800 Tiere zählen – kleine, weiße, hornlose Landschafe, kurz: Moorschnucken.
Sie eignen sich hervorragend für die klimatischen und Futterbedingungen im westlichen
Münsterland. Und genau darum geht es
Elmar Wecks bei seiner gesamten Viehzucht: „Einfachheit ist mein Superlativ! Diese
alten Rassen sind wie maßgeschneidert für
die Bedingungen der Region. Genau in
diesem Klima und mit dieser Fütterung
gedeihen sie am besten. Selbst wenn ich
Kraftfutter oder andere Leistungssteigerer
füttern würde, könnten die Tiere sie gar
nicht verstoffwechseln.“ Daher bekommen
auch seine Rinder einzig und allein das Gras
zu fressen, auf dem sie stehen. Und in der
Tat schaffen sie es, diese „Magerkost“ in
wertvolles Eiweiß zu verwandeln, sprich in
hochwertigstes Fleisch.
OUTDOOR – EIN LEBEN LANG
Insgesamt 180 Hektar Fläche stehen dem
Landwirt zur Verfügung, verteilt auf etliche
Naturschutzwiesen im gesamten Kreis
Steinfurt. Hier leben die Tiere 365 Tage im
Jahr, von ihrem ersten bis zum letzten Lebenstag, an der frischen Luft und haben
weitläufige Flächen zur Verfügung, auf denen sie sich ihre Lieblingsgräser und -kräu-
• Weideflächen auf
Naturschutzwiesen
• ganzjährige, artgerechte
Freilandhaltung
• Regionalität = kurze Wege
• schonende Schlachtung im
nahen Umkreis
• Vermarktung des
ganzen Tieres
Elmar Wecks inmitten seiner Moorschnucken
ter suchen können. Die Kälber werden ohne
menschliche Mithilfe auf freiem Feld geboren und bleiben viele Monate bei ihren
Müttern.
Schottische Hochlandrinder wachsen
sehr langsam, und das ist auch gut so.
Denn dadurch entwickeln sie ein besonders
fettarmes und gesundes Fleisch. Wenn sie
schließlich in die Schlachtung gehen – die
übrigens im Umkreis von 10 Kilometern
vorgenommen wird, um den Tieren möglichst viel Stress zu ersparen – sind die Tiere
36 bis 40 Monate alt. Nach der Schlachtung
bleiben sie zwei bis drei Wochen im Reiferaum, bevor sie ausgebeint und zerlegt
werden. Zuvor sind sie ihr Leben lang im
Herdenverbund unterwegs und durchlaufen
ungestört verschiedene Sozialisierungsphasen, von der Kindheit über die Pubertät bis
zum Erwachsenendasein.
Die Rassen, die Elmar Wecks züchtet,
sind prädestiniert für das Leben in freier
Natur, denn sowohl Hochlandrinder als auch
Moorschnucken und Wollschweine haben
die ideale Fellbeschaffenheit für unsere
Breitengrade: Dichte Unterwolle schützt vor
Kälte und Wärme und temperiert ideal den
Körper, die Oberwolle schützt – ähnlich wie
ein Reetdach – perfekt vor Regenwasser.
QUALITÄT AM STÜCK
Die artgerechte Haltung und die natürliche
Fütterung haben spürbare Auswirkungen
auf die Qualität des Fleisches.
Elmar Wecks: „Es hat eine feine
Sensorik, ist nicht zäh und angenehm schnittfest.“ Und der Geschmack? „Extrem umami“, beschreibt
ihn Christoph Grabowski. „Von dem metallischem Geschmack manchen Industriefleisches ist nichts vorhanden, im Gegenteil,
man meint fast, man würde die Wiesenkräuter schmecken.“
Die Rinder, Lämmer und Schweine von
Nuregio werden bei Niggemann am Stück
verkauft. Denn nicht nur die üblichen Edelteile, das gesamte Tier ist von höchster
Qualität und ein Geschmackserlebnis obendrein. „Wir verkaufen `from nose to tail´, also
von der Schnauze bis zum Schwanz“, so
Grabowski. Einige Restaurants sind bereits
gerne dabei: Sie haben verschiedene Gerichte aus einem Tier auf der Speisekarte,
und dann wird abgestrichen, was aufgebraucht ist. Eine interessante Möglichkeit für
Gastronomen, die sich von ihren Mitbewerbern absetzen möchten!
VON DEN BESTEN LERNEN
Was vor über 20 Jahren als Hobby begann
und sich Schritt für Schritt zu einer ausgewachsenen Viehzucht entwickelte, ist nun
seit gut einem Jahr Elmar Wecks Hauptberuf. Für das Start-up-Unternehmen war die
Verbindung zu Niggemann ein Volltreffer.
„Er ist Landwirt und braucht jemanden,
der seine Ware verkauft, wir sind Vertriebler
und brauchen Lieferanten mit verlässlicher
Qualität. Unsere Kernkompetenzen verbinden sich also hervorragend“, freut sich
Christoph Grabowski. Der Fleischermeister
ist beeindruckt und hat daher ein dreitägiges „Praktikum“ auf Elmar Wecks Hof
absolviert: „Von seiner außergewöhnlichen
Kompetenz kann ich noch was lernen. Und
dieses Wissen dann bei Niggemann anwenden und unseren Kunden zugute kommen
lassen.“
KONTAKT
Christoph Grabowski
[email protected]
Telefon: 0234 / 9037-180
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AUFGETISCHT
WILD AUS POLEN
NATUR PUR
Gesünderes Fleisch gibt es nicht: Die polnischen Hirsche, Rehe und
Wildschweine, deren Fleisch Niggemann Kunden im Wild-Sortiment finden,
wachsen in absolut natürlicher Umgebung auf und ernähren sich ausschließlich von dem, was der Wald hergibt. Das sieht und schmeckt man!
TIEFKÜHL- UND FRISCHWARE
Das Wild von Kanwil bestellt Niggemann
LKW-weise. 20 Tonnen sind das pro Lieferung, wobei es sich beinahe ausschließlich
um zerlegte und verpackte Ware handelt.
Ausnahmen gibt es dennoch: „Auf Kundenwunsch wurde uns auch schon mal ein
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2/16
WILDFLEISCH VON
KANWIL
Vorteile für Niggemann Kunden:
• Stabile Qualität
• Attraktives Preis-/
Leistungsverhältnis
• Ganzjährig verfügbar
(TK-Ware)
ganzes Wildschwein geliefert – allerdings
aus transportrechtlichen und hygienischen
Gründen ohne Fell, Kopf und Innereien.“
Planungssicherheit schafft die ganzjährige
Verfügbarkeit des Wildfleisches. Aufgrund
der verschiedenen Jagdzeiten für Schwarz-,
Rot- und Rehwild (siehe Zusatzinfo) liefert
Kanwil zwischen Januar und Oktober überwiegend gefrorene Ware. Bereits vor Ort
werden die Tiere zerlegt und die Teile anschließend vakuumiert und tiefgezogen –
zunächst bei Minus 50 Grad schockgefrostet und anschließend bei Minus 18 Grad
tiefgefroren gelagert. „Im November und
Dezember dann, wenn in Polen gejagt wird
und bei unseren Gastronomen und Markthändlern die Nachfrage nach Wildgerichten
spürbar steigt, bekommen wir von Kanwil
ausschließlich Frischware. Die ist ab der
Produktion gut gekühlt rund drei Wochen
haltbar“, sagt Stefan Aschemann. Er und
seine Kollegen empfehlen ihren Kunden,
sich bis November entsprechend mit Tiefkühlware eingedeckt zu haben, um bei
Bedarf die kommenden zwei Monate damit
überbrücken zu können.
NATÜRLICHE UMGEBUNG
Rund 100 Kilometer rund um die südostpolnische Kleinstadt Dębica erstreckt sich
die Waldfläche, auf der die Hirsche, Rehe
und Wildschweine leben. „Ihre Nahrung
besteht zu 100 Prozent aus dem, was die
natürliche Umgebung des Waldes hergibt“,
weiß Stefan Aschemann von mehreren Besuchen bei dem Lieferanten. Während Wildschweine sich hauptsächlich von Laub und
Früchten wie Kastanien, Eicheln oder Bucheckern ernähren, fressen Rehe überwiegend Gras und anderes Grünfutter. „Wild-
Fotos: Fotolia (2)
A
ls im vergangenen Jahr das kleine,
rund 100 Kilometer östlich von
Krakau gelegene Städtchen Dębica
einen eigenen Autobahnanschluss erhielt,
war das für mindestens zwei Betriebe eine
große Erleichterung: das im polnischen
Dębica ansässige und auf die Verarbeitung
und den Verkauf von Wildfleisch spezialisierte Unternehmen Kanwil und den Bochumer
Großhandel und Frischemarkt Niggemann.
„Seit dem Bau der Autobahn hat sich der
Transport extrem vereinfacht: Die 1200 Kilometer zwischen den beiden Städten schaffen unsere LKW inzwischen in rund 17 bis
18 Stunden“, sagt Stefan Aschemann. Er ist
bei Niggemann für den Einkauf des Wildfleisches zuständig und pflegt die langjährige
Partnerschaft mit Kanwil, einem 1994 gegründeten Familienbetrieb. Rund 1000 Tonnen Wild werden dort jährlich produziert.
Seit drei Jahren ist Kanwil der einzige polnische Wildlieferant, von dem Niggemann
Hirsche, Rehe und Wildschweine bezieht.
Ein Grund dafür ist das stabile Preis-/Leistungs-Verhältnis. „Wildfleisch aus Polen ist
preislich deutlich attraktiver als beispielsweise ungarische Ware oder neuseeländische
Hirsche“, so Stefan Aschemann.
Fotos: Fotolia (2)
fleisch ist das gesündeste und biologischste
Fleisch, das es gibt“, ist der Niggemann
Experte überzeugt. „Die Tiere ernähren sich
ausschließlich von Pflanzen und Insekten,
sie bekommen keinerlei Getreidezufütterung
und der einzige, der in das Leben der Wildtiere eingreift, ist der Forstwirt, der den Wald
pflegt.“ Kein Wunder, dass das dunkle
Fleisch der Wildtiere frei ist von Fett und
Kohlehydraten, sondern stattdessen einen
hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren
aufweist und mehr oder weniger ausschließlich aus Eiweiß und Wasser besteht. „Ernährungsphysiologisch gibt es kein besseres
Fleisch“, so Stefan Aschemann.
Die natürliche Lebensweise ist auch der
Grund dafür, dass sich Lieferungen schon
mal verschieben können oder die Menge an
Wildfleisch variiert. „In schneereichen Wintern werden zum Beispiel mehr Wildschweine geschossen, weil die Tiere auf der Suche
nach Futter den Wald verlassen und außerdem ihre Spuren leichter zu sehen sind“,
weiß Stefan Aschemann aus eigener Jagderfahrung. Bei Kanwil wird das in den
verschiedenen zum Unternehmen gehörenden Jagdgebieten erlegte Wild zu zentralen
Sammelstellen gebracht. Anschließend geht
es zum Zerlegebetrieb. Hier wird das Fleisch
portionsweise tiefgekühlt und/oder verpackt
und anschließend ausgeliefert.
UMFANGREICHES SORTIMENT
Neben Rücken, Filet und Gulasch sowie
ganzen Keulen mit und ohne Knochen
finden Niggemann Kunden im Kanwil-
JAGDZEITEN
KANWIL-WILD IM
NIGGEMANN SORTIMENT
Rehwild:
Böcke ab Mitte Mai bis
Ende September, Ricken
von Oktober bis Mitte
Januar
Rotwild:
Hirsche ab September bis
Februar
Schwarzwild:
Keiler von April bis Februar,
Bachen von Mitte August
bis Mitte Dezember
(jeweils von Reh, Hirsch und
Wildschwein)
• Keule mit und ohne Knochen
• Rücken mit und ohne Knochen
• Filet
• Gulasch (aus Schulter oder Nacken,
30-50 mm große Würfel, verpackt
zu 2,5 kg-Portionen)
• Keule als 4er Schnitt (ohne Knochen, zerlegt in die vier Einzelteile
Hüfte, Kugel, Ober- und
Unterschale)
Sortiment auch Keulen im sogenannten „4er
Schnitt“. „Das sind Keulen, bei denen die
Knochen entfernt und in die vier Einzelteile
Hüfte, Kugel, Ober- und Unterschale zerlegt
wurden. Bei Gastronomen ist die Nachfrage
nach diesem Zuschnitt in den letzten Jahren
kontinuierlich gestiegen. Nicht zuletzt, weil
man sich damit eine Menge Abfall erspart
und die Teilstücke obendrein wesentlich
bequemer zu verarbeiten sind“, hat Stefan
Aschemann beobachtet. Wer es besonders
unkompliziert mag, nimmt die Teilstücke
ohne Deckel und Silberhaut. „Ein perfekter
Artikel, aus dem Gastronomen direkt Steaks,
Schnitzel oder Medaillons schneiden können und der übrigens überwiegend vom
Hirsch nachgefragt wird.“
Für viele Gastronomen und Spezialisten
im Handel ist Wild ein kreatives Produkt, mit
dem sich eine Vielzahl sowohl traditioneller
als auch moderner Gerichte realisieren lässt.
Na dann: „Darz Bór“ – oder zu deutsch
„Waidmannsheil”.
Hirschgulasch
Hirschkeule im 4er Schmitt
Rehkeule mit Knochen
KONTAKT
Stefan Aschemann
[email protected]
Telefon: 0234 / 9037-153
Wildschweinrücken ohne Knochen
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TRENDKIEKER
PROFESSIONELLER UMGANG MIT BESCHWERDEN
In der Ruhe liegt die KRAFT
Was tun, wenn der Kunde wutschnaubend seinem Unmut über ein Produkt
oder den Service Luft macht? Die pottkieker-Redaktion hat recherchiert und die
wichtigsten Dos and Don`ts des Beschwerdemanagements zusammengetragen.
Fazit: Jede Kritik ist eine Chance!
GUTE BESSERUNG!
• Patzer oder Systemfehler? Unbedingt sinnvoll ist eine Dokumentation
der Beschwerden (z. B. in einem
eigens dafür entwickelten Formular),
um festzustellen, wo das Problem
liegt. Die Rückmeldungen am besten sammeln und auswerten und
dann im nächsten Schritt Verbesserungen ausarbeiten und Fehlerquellen beseitigen.
• Leiten Sie die Kritik an die richtige
Stelle weiter (z. B. Küche, Theke)
und suchen Sie gemeinsam mit den
Zuständigen eine Lösung.
• Bleiben Sie aufgeschlossen gegenüber Beschwerden, denn sie sind
oft wertvolle und kostenlose Tipps
zur Optimierung und ersetzen eine
(teure!) Unternehmensberatung.
20
2/16
offensichtlich nur einen Blitzableiter für seine
schlechte Laune sucht. Doch es ist durchaus sinnvoll, sich intensiver mit dem Thema
Beschwerdemanagement zu beschäftigen,
denn unterm Strich verbessert sich nachgewiesenermaßen nicht nur die Reputation,
sondern in der Folge steigen Umsätze und
Gewinne des Unternehmens. Im besten Fall
wird der sich eben noch ereifernde Kritiker
zum treuen Stammkunden.
SPRECHEN HILFT
Stefanie Heckel, Pressesprecherin des DEHOGA, klärt auf: „Über die offene Rückmeldung des Gastes erhält der Gastronom die
Möglichkeit, auf das aufgetretene Problem,
auf den Gast und seine Erwartungen direkt
zu reagieren und ihn doch noch von der
Leistungskraft des Betriebes zu überzeugen.
Deshalb sollten die Betriebe ihre Gäste auch
ermutigen, ihre Kritik vor Ort zu formulieren,
bevor sie es woanders tun.“ Hier spricht die
Fachfrau einen wichtigen Punkt an: Man
muss das Eisen schmieden, solange es
noch heiß ist, also am besten direkt vor Ort
mit dem Kunden sprechen und die Kritik
mildern oder aus der Welt schaffen. Denn
letztendlich beschweren sich nur 4% der
unzufriedenen Kunden, 96% wandern stillschweigend ab und erzählen stattdessen
anderen, was ihnen nicht gefallen hat. Ne-
gative Erfahrungen werden elfmal weitergegeben, positive nur dreimal! Diese Zahlen
scheinen erst einmal entmutigend, aber:
90% der Kunden, die sich beschweren und
deren Kritik professionell bearbeitet wird,
bleiben dem Unternehmen treu. „Ein professioneller Umgang mit Beschwerden wirkt
sich letztendlich positiv aus – für Gäste wie
Betriebe gleichermaßen“, so Stefanie Heckel, „und ist ein unverzichtbarer Teil des
Qualitätssicherungsprozesses.“
SPIELRAUM FÜR MITARBEITER
Da rund 70% aller Kundenverluste auf das
Verhalten von Mitarbeitern zurückgehen, ist
es besonders wichtig, diese gründlich zu
schulen. Voraussetzung für ein funktionierendes Beschwerdemanagement ist, dass
die Mitarbeiter einen eigenen Handlungsspielraum haben, also selbst entscheiden
dürfen, wie das „Trostpflaster“ oder die
Wiedergutmachung für den Gast aussieht.
Zur Lösung von Kundenbeschwerden gibt
es grundsätzlich drei Möglichkeiten:
1. finanzieller Ausgleich (Geld zurück, Schadenersatz, Preisnachlass)
2. materieller Ausgleich (Austausch gegen
ein anderes Gericht/Produkt, Nachbesserung, Geschenk „aufs Haus“)
3. immaterieller Ausgleich (Erklärung, Entschuldigung, Information, Zuwendung)
Fotos: Fotolia (1)
N
atürlich ist es sehr unangenehm,
wenn sich ein Gast lauthals beschwert
und damit den Gastronom in eine
schwierige Situation bringt. Hier Ruhe zu
bewahren und professionell zu reagieren, ist
nicht immer leicht, insbesondere bei unberechtigten Beschwerden oder wenn der Gast
Fotos: Fotolia (1)
DOS – So klappt‘s
auch mit dem Kunden
DON`TS –
Vorsicht Falle!
• Einfühlungsvermögen und Verständnis zeigen: Schließlich ist der Kunde – ob zu recht oder unrecht – von etwas enttäuscht. Das kann im schlimmsten Fall in Aggression umschlagen. Wiederholen Sie kurz und
sachlich den Inhalt der Beschwerde („Ihnen gefällt nicht,
dass ...“) und bringen Sie Ihr Verständnis zum Ausdruck
(„Ich verstehe gut, dass Sie darüber verärgert sind“).
• Sich Zeit nehmen: Der unzufriedene Gast sollte sich
ernst genommen und nicht abgefertigt fühlen. Bitten Sie
je nach Situation den Chef hinzu, vor allem, wenn sich
die Beschwerde gegen den Kellner persönlich richtet.
• Aktiv zuhören: Der Kunde darf ausreden und dabei auch
emotional werden. Schauen Sie ihn offen, freundlich und
interessiert an. Denn auf der emotionalen Ebene sucht
der Gast Verständnis, auf der sachlichen dann
Nachbesserung.
• Freundlich und ruhig blieben: Das gilt auch bei schwierigen Gästen, die sich im Ton vergreifen.
• Bei Beleidigungen: Man muss sich jedoch nicht alles
gefallen lassen. Wird der Gast persönlich beleidigend
oder vergreift sich extrem im Ton, bitten Sie ihn freundlich, aber bestimmt, das zu unterlassen und sachlich zu
bleiben.
• Eine Lösung finden: Meist reicht eine kleine Aufmerksamkeit, aber eventuell ist es auch sinnvoll, mehrere
Möglichkeiten anzubieten.
• Positives zusammenfassen: Im Idealfall endet das
Gespräch mit der Botschaft, dass das Problem beseitigt
ist, in Zukunft alles besser wird, man sich für die Kritik
bedankt und auf weitere gute Zusammenarbeit hofft.
• Unterbrechen Sie den Kunden nicht, solange er noch
auf hohem Niveau emotional erregt ist, lassen Sie ihn
ausreden.
• Schieben Sie nicht die Schuld auf den Kunden oder
den Gast.
• Schieben Sie die Schuld auch nicht auf andere Mitglieder des Betriebs, z. B. mit Sätzen wie „Oh, da ist wohl
in der Küche was schief gelaufen“. Interna interessieren
den Gast nicht (und gehen ihn auch nichts an). Besser:
sich entschuldigen und Verständnis für die Beschwerde
zeigen.
• Achten Sie auf Ihre Gestik und Mimik, nehmen Sie nicht
unbewusst eine Boxkampfstellung ein oder versuchen
Sie nicht, mit den Händen und dem Oberkörper die
Beschwerde abzuwehren. Neigen Sie sich stattdessen in
Richtung des Kunden und signalisieren Sie durch leichtes Kopfnicken oder Bemerkungen wie „Ich verstehe
Sie“ ihr Interesse.
• Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen ein und vor allem: Streiten Sie nicht mit dem unzufriedenen Gast.
Vermeiden Sie unpassende oder sogar patzige Kommentare, denn dadurch eskaliert die Konfliktsituation nur
unnötig.
• Versuchen Sie nicht, einen Fehler als peinlichen Patzer
runterzuspielen oder gar zu vertuschen.
• Übertreiben Sie es aber auch nicht mit den Entschuldigungen. Das wirkt unglaubwürdig und kann nach hinten
losgehen.
KRITIK AUF ALLEN KANÄLEN
Insgesamt wird nur ein Teil der Beschwerden
im direkten Gespräch mit dem Kunden behandelt. Der Gastronom / Einzelhändler sollte
jedoch auf allen Kommunikationskanälen
offen sein für Kritik. Viele Gäste beschweren
sich nicht direkt beim Unternehmen, sondern
weichen auf die einschlägigen Internetportale
aus. Stefanie Heckel sieht‘s gelassen: „Ein
proaktiver Umgang mit den neuen Werkzeugen ist heutzutage Pflicht. Inzwischen wissen
die meisten Betriebe, dass die Chancen, die
Bewertungsplattformen mit sich bringen,
überwiegen. Der überwiegende Teil der Bewertungen ist übrigens positiv – und damit
kostenlose Werbung für das Hotel oder Restaurant.“ Wichtig ist, auf jeden Fall zu reagieren und auf die Beschwerde einzugehen.
Eventuell ist eine Entschuldigung angesagt,
oder die Umstände müssen erklärt werden,
um die Beschwerde zu relativieren. Auf
jeden Fall sollte alles getan werden, um den
„Ein professioneller
Umgang mit Beschwerden
wirkt sich letztendlich positiv
aus – für Gäste wie Betriebe
gleichermaßen.“
Stefanie Heckel,
Pressesprecherin des DEHOGA
Kunden vom Bemühen um seine Zufriedenheit zu überzeugen.
Auch auf E-Mails sollte so schnell wie
möglich geantwortet werden, am besten
umgehend, auf jeden Fall innerhalb von 24
Stunden. Das gilt insbesondere für Kritik,
die über die sozialen Medien wie Facebook
oder Twitter verbreitet wird. Grundsätzlich
ist zu beachten, dass der Kontakt zum Beschwerer nicht abgebrochen wird, bevor die
Sache bereinigt ist.
Es ist nachgewiesen, dass Unternehmen,
die mit Beschwerden konstruktiv umgehen
und ihre Mitarbeiter schulen und auch zulassen, dass diese bei Kritik eigenständig reagieren, höhere Umsätze und Gewinne
erzielen. Insofern helfen Beschwerden, sich
positiv zu entwickeln und sich dadurch von
Mitbewerbern abzuheben. Es ist doch so:
Fehler passieren nun mal. Es kommt darauf
an, wie man damit umgeht und was man
daraus lernt!
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HAUSGEMACHT – 100% NIGGEMANN
Das Niggemann
Team im Einsatz
Niggemanns
Knusprige Griller
(r.), Niggemanns
Stolze Gockel (u.)
Dirk Schmugge (l.) mit
Andreas Radloff vom
Team der Bochumer
Feuerwehr
NIGGEMANN BENEFIZ FUSSBALLTURNIER
RAN AN DEN BALL
Beim traditionellen Benefiz Fußballturnier im Juni erwies sich das NiggemannTeam als krisen- und vor allem wasserfest. Es goss in Strömen, die Spieler und so
mancher Zuschauer waren nass bis aufs Hemd – doch der fröhlichen Stimmung
tat das keinen Abbruch. Schließlich stand die gute Sache im Mittelpunkt!
B
ereits seit 2003 lädt Niggemann alljährlich im Frühsommer zum Fußballturnier zugunsten der Bochumer
Hilda-Heinemann-Schule für geistig und
körperlich behinderte Kinder. Was vor 13
Jahren mit einem Spiel von Niggemann
Mitarbeitern gegen die Traditionself des VfL
Bochum begann, hat sich über die Jahre zu
einem Ganztagsturnier entwickelt. Teilnehmer: Mannschaften aus Bochumer Firmen
bzw. aus Unternehmen, mit denen Niggemann zusammenarbeitet.
DABEISEIN IST ALLES
In diesem Jahr traten 18 Mannschaften – je
fünf Feldspieler und ein Torwart – gegeneinander an. Niggemann schickte gleich zwei
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2/16
Teams ins Rennen: die Knusprigen Griller
und die Stolzen Gockel. Außerdem kickten
bei diesem Spiel um die Ehre mit: Lokomotive Bochum, Josef Dewender, M+L Fleischverarbeitung, Feuerwehr Bochum, BSG
Energie & Umwelt, VfL Traditionsmannschaft, Möllers Köln, Akafö Bochum, Eickhoff Bochum, KiK24, DJK Arminia Bochum,
Land- & Amtsgericht Bochum, Mongos
Düsseldorf, Thyssen KruppSteel, Bochums
Blaulichter und Thiers Bochum. Die Vorrunde wurde in vier Gruppen ausgespielt, danach ging‘s weiter im K.O.-System. Die
Niggemann Teams schlugen sich tapfer,
zeigten jedoch noch Optimierungspotenzial.
So schieden sowohl die Griller als auch die
Gockel bereits in der Gruppenphase aus.
Am Ende verwies die Mannschaft von M+L
Fleischwaren die Herren von ThyssenKruppSteel nach 7-Meter-Schießen mit 5:4
vom Platz. Eigentliche Gewinner waren
jedoch wie jedes Jahr die Kinder der
Hilda-Heinemann-Schule!
EINE RIESEN-TEAMLEISTUNG
Von Anfang an war Dirk Schmugge aus
der Niggemann IT-Abteilung mit einigen
Kollegen für die Organisation des Turniers
verantwortlich: „Wir haben mit drei Mannschaften angefangen, dann wurden es von
Jahr zu Jahr mehr.“ Mit dem Turnier wuchsen auch die Aufgaben, eine Handvoll Leute
reicht da längst nicht mehr aus. Die Auswahl der Spieler aus dem eigenen Haus
HAUSGEMACHT – 100% NIGGEMANN
Scheckübergabe 2015:
große Freude bei allen
Beteiligten (l.), die HildaHeinemann-Schule
bedankt sich mit einer
Aufführung für die
Spenden (u.)
hatte in diesem Jahr Robin Katthöfer übernommen. Er trommelte 26 freiwillige Kicker
zwischen 21 und 50 Jahren aus allen Abteilungen zusammen. So unterschiedlich wie
die Altersstruktur war auch der Trainingszustand. Das Wichtigste: Dabeisein für einen
guten Zweck! Verbissenen Ehrgeiz suchte
man vergebens, Spielfreude schlug spielerisches Können um Längen.
selbst als Torwart der Knusprigen Griller im
Einsatz, erzählt: „Meine Frau hilft bei der
Tombola. Meine Tochter bedient im Festzelt,
mein Sohn verkauft Wertmarken. Die Familie von Uwe Bunzel zum Beispiel ist am
Grillstand mit dabei. Auf diese Weise sind
sehr viele Kollegen und ihre Angehörigen
eingebunden. Es funktioniert super, weil
wirklich alle mit anpacken.“
So hatten sich alle Beteiligten und auch
ALLES FÜR EINEN EURO
die Zuschauer den „gemütlichen“ Teil nach
Zwar stand der sportliche Wettkampf im
dem Turnier redlich verdient. Für beste UnMittelpunkt, aber drumherum gab‘s wie
terhaltung sorgten die Starlets Bochum, die
immer ein abwechslungsreiches Programm.
normalerweise als Cheerleader die BasketDass das leibliche Wohl alles andere als zu
baller des VfL Bochum anfeuern. Der Bokurz kommt, wenn Niggemann mitmischt,
chumer DJ One More – übrigens ein Onkel
dürfte klar sein: Kalte und heiße Getränke
von Dirk Schmugge – sorgte während des
wurden ebenso angeboten wie Leckeres
Turniers für das Musikprogramm und trat
vom Grill und vom Kuchenbuffet. Übrigens
nach der Preisverleihung mit seiner Band
wurden sämtliche Lebensmittel von teilnehMilestone auf. Die Cheerleader, der DJ, die
menden oder befreundeten Unternehmen
Band, die ganzen Helfer, die Schiedsrichter
gespendet! Die Zubereitung und den Ver– sie alle waren ehrenamtlich dabei und
kauf übernahmen Freiwillige, so dass der
zeigten großartigen Einsatz für, so Schmuggesamte Erlös der Hilda-Heinemann-Schule
ge, „eine Bratwurst, ein bisschen Geselligzugutekam.
keit und die gute Sache“. Die investierte
Die Preise werden durchweg so kalkuliert, Arbeitszeit gegenrechnen dürfe man nicht,
dass auch Familien sich sattessen können.
schmunzelt der Torwart: „Unterm Strich ist
Wo sonst gibt es noch eine Bratwurst für
es eine Riesen-Teamleistung.“ Auch die DJK
einen Euro? Zum selben Preis wurden auch
Arminia Bochum zieht mit am Strang und
die Tombola-Lose verkauft. Sämtliche Preistellt alljährlich den Sportplatz, das Clubse wurden ebenfalls von teilnehmenden
haus und die dazu gehörigen Anlagen kosFirmen beigesteuert, von Kleinpreisen über
tenlos zur Verfügung.
Schirme (sehr begehrt an diesem Tag!),
Tippkick-Spiele und Essensgutscheine bis
ALLE JAHRE WIEDER
hin zum Hauptpreis: eine Woche Urlaub am
Die Hilda-Heinemann-Schule ist ebenfalls in
Edersee, gesponsert von Niggemann.
die Veranstaltung integriert. Schulleiter
Frank Bader moderiert als Stadionsprecher
IT‘S A FAMILY AFFAIR
das gesamte Turnier und dokumentiert die
Das Niggemann Fußballturnier ist immer
Spielstände. Die Lehrer packen tatkräftig an,
auch ein Familienfest. Dirk Schmugge,
wo immer Not am Mann ist, und kümmern
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sich vor allem um die Kinder. Für die Schüler
gehört das Fußballturnier zu den Highlights
des Jahres, und auch sie helfen tüchtig mit,
zum Beispiel beim Verkauf der Lose. „Diese
Schule macht eine tolle Arbeit“, ist Schmugge voll des Lobes. „Wir wissen, dass der
Erlös des Turniers bei ihr in den besten
Händen ist und sinnvoll verwendet wird.“
Am Ende des Tages wird abgerechnet:
Erlöse aus Losverkauf plus Essen und Getränke plus Spenden – in diesem Jahr kamen trotz des schlechten Wetters stolze
5400 Euro zusammen! Die symbolische
Schecküberreichung findet traditionell nach
den Ferien im neuen Schuljahr statt. Dazu
kommen neben einer Abordnung von Niggemann die „Kümmerer“ aller teilnehmenden Mannschaften. Auf dem Programm
steht dann neben einem informativen Rundgang durch die Schule auch eine Aufführung der Kinder als kleines Dankeschön. Im
Anschluss wird verkündet, wofür das Geld
ausgegeben wird, etwa für Schulausflüge
oder den Spielplatz auf dem Schulhof. Dieses Treffen ist für alle krönender Abschluss
des Benefiz-Projektes. Schmugge bringt es
auf den Punkt: „Spätestens, wenn man
dann sieht, wie sich alle freuen und wie
sinnvoll diese Aktion ist, beschließen wir:
Nächstes Jahr machen wir das wieder!“
KONTAKT
Dirk Schmugge
[email protected]
Telefon: 0234 / 9037-111
2/16
Anze
ständigen Zugang zum Freigelände und genießen ihr Leben
auf den weiten, teilweise beschatteten Weideflächen. Frisches
Gras und frisches Wasser stehen den Tieren permanent zur
Verfügung. In den letzten 3 Lebenswochen werden die Gänse
mit hofeigenem Hafer gefüttert - und das können täglich
schon mal 500g pro Tier sein!
„Ich heiße Genowefa Kowalczyk. Einen
Großteil meines Lebens habe ich der
Gänse- und Entenzucht gewidmet.
Ich mag die Arbeit sehr, sie gibt mir
el Freude und Zufriedenheit.”
viel
Hafermastgänsezucht hat in meiner
Familie schon eine lange Tradition und
seit einigen Jahren beschäftigen sich mein
Mann und ich auch mit der Zucht von
Peking-Enten. Unsere Söhne und ihre
Familien sind fest in die Arbeiten
auf unserem Bauernhof integriert,
sodass nun bereits die vierte Generation
für Kontinuität und Qualität steht.
Als Züchter für die Firma ROLDROB besitze ich eine
spezielle Produktionsbetriebsnummer, die die vollständige
Rückverfolgbarkeit des Produktes von der Zucht bis zum
Verkauf an den Endkunden ermöglicht. Diese Nummer steht
auf allen Kennzeichnungen des Endproduktes
Ich hoffe, dass Ihnen meine Ausführungen ein Gefühl für
unsere Arbeit und Leidenschaft gegeben haben.
Gerne laden wir Sie aber auch ein, unseren Bauernhof
zu besuchen und sich vor Ort persönlich ein Bild
von traditioneller Hafermastgänsezucht zu machen.
Vor dem Besuch informieren Sie bitte Ihren
Partner Niggemann über diese Pläne, damit
wir einen entsprechenden Termin mit
Ihnen abstimmen können.
Es wäre uns eine große Ehre, Sie begrüßen
zu können! Wir sehen uns in Polen!
Ihre Familie Kowalczyk
Die Firma ROLDROB bezieht schon seit
1978 Gänse
nse und Enten vom Hof Kowalczyk.
Unser Hof hat eine Gesamtfläche von 45 Hektar,
davon sind 38 Hektar Ackerland und 7 Hektar Wiesen und
Waldgebiet. Hier züchten wir zweimal im Jahr rund 2.500
Hafermastgänse, deren Aufzucht sehr spezialisiert ist. Die
Stallungen unterliegen permanenten Reinigungen und
Funktionsprüfungen. Selbstverständlich haben die Vögel
Die ROLDROB S.A.
ist einer der Hauptproduzenten für Gänse in Polen.
Nach ihren hohen Qualitätsstandards werden die Gänse und Enten auf zertifizierten Bauernhöfen
gezüchtet. Aufgrund der über 40-jährigen Erfahrung im Bereich Aufzucht und Produktion von
Gänsen, verlässt man sich auf den außergewöhnlichen Rohstoff der polnischen weißen Gänserasse
Koluda. So hat die Marke ROLDROB eine hohe Akzeptanz in Polen und ganz Europa gewonnen.
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NACHSCHLAG
KOCH und KÜNSTLER
Er gehört zu den erfolgreichsten Comiczeichnern und -autoren
Deutschlands. Und dennoch hätte der in Hattingen geborene Wahlessener
Jan Michael Richter (Jamiri) seine Künstlerkarriere einmal beinahe
gegen eine Kochschürze getauscht.
Haben Sie aus Ihrer Kindheit ein kulinarisches Erlebnis, an das Sie sich erinnern?
Was ich geliebt habe, waren die Soßen
meiner Oma – bei ihr hießen die aber Tunke.
Und meine Mutter machte super leckere
Dampfnudeln. Diese Hefeklöße, die unten in
so einer Karamellsoße angebacken sind.
Darüber kommt Vanillesoße und manchmal
auch noch Kirschen. Davon schaffte man
höchstens einen, allerhöchstens!
Hört sich so an, als seien Sie eher ein
süßer Esser.
Stimmt aber eigentlich gar nicht. Ich kann
bis heute nicht begreifen, dass mein Vater
seine Nudeln immer mit Zucker, Zimt und
Butter bestreute – während wir anderen
Spaghetti Bolognese aßen. Und abends aß
er am liebsten Pflaumenpfannekuchen. Das
ist doch kein Hauptgang!
Haben Sie ein Lieblingsessen?
So ein richtig gut gemachter Tafelspitz –
aber das Fleisch muss schön zart und
weich sein. Und bei der Meerrettichsoße
kann man auch viel verkehrt machen. Wenn
aber alles perfekt sitzt, könnte ich mich da,
wie es so schön heißt: reinlegen!
Sie haben bis 2004 gemeinsam mit
Freunden das Essener Restaurant
„Haferkamp“ geleitet. Können Sie selber
auch kochen?
Damals habe ich unheimlich viel von unserem Küchenchef gelernt. Auch ganz neue
Lebensmittel habe ich kennengelernt: Topinambur zum zum Beispiel. Ich glaube, nach
neun Jahren Haferkamp hätte ich durchaus
eine Prüfung zum Beikoch bestanden. Einmal musste ich spontan für den Koch einspringen und die Gäste mit Sommersalaten
und Biergarten-Basics versorgen – das hat
niemand gemerkt!
Trotzdem sind Sie lieber beim Zeichnen
geblieben. Welche Rolle spielen Themen
wie Essen und Lebensmittel bei Ihren
Illustrationen?
Eher gar keine. Während der Zeit, als ich
das Restaurant hatte, habe ich ein paar
Gastro-Comics gezeichnet, die wirklich sehr
lustig sind. Als Zeichner schaut man sich ja
immer in der eigenen Erlebniswelt um und
gibt subjektiv das wider, was einem auffällt.
Aus meiner Sicht ist Essen inzwischen eine
regelrechte Ideologie geworden – mit all den
Rohveganern, Paläo-Anhängern, LowcarbDiäten und und und …
Und wie ist das heute? Wie sieht ihr Verhältnis zum Essen aus?
Da ich vor einiger Zeit erfahren habe, dass
ich Diabetiker bin, sind einige Lebensmittel
für mich inzwischen absolut tabu. Weißmehlbrötchen, Toastbrot, Berliner oder eben
Dampfnudeln gehören jetzt zu den „verbotenen“ Dingen. Dadurch erscheinen sie allerdings noch reizvoller …
Impressum
Herausgeber:
Niggemann
Food Frischemarkt GmbH
Speicherstraße 4 - 8
44809 Bochum
Telefon: 0234 / 9037-00
www.niggemann.de
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Redaktion:
Bettina Brakelmann
www.bettina-brakelmann.de
Christel Trimborn
www.wemfall.de
Layout:
Janina Demiana Roll
www.hamburg-designsache.de
V.i.S.d.P.: Peter Küster
Illustration: Jamiri (Jan Michael Richter)
In Ihrer Vita steht, Sie seien ein dickes
Kind gewesen. Erzählen Sie mal...
Ich war wohl einfach immer ein guter Esser.
Leider war ich aber nicht nur ein dickes
Kind, sondern auch ein ziemlich pummeliger
Teenager – ohne die geringste Chance bei
Mädchen. Irgendwann habe ich dann angefangen abzunehmen und mit 18 war ich
ganz dünn. Sicherlich auch, weil ich zu der
Zeit angefangen habe zu rauchen. Das war
ja total cool.
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Saftiger Bacon, mild gesalzen und
über Buchenholz geräuchert.
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Für Niggemann geben
wir unser Bestes!
Illustration: Jamiri (Jan Michael Richter)
Manten steht für Qualitätsfleisch:
Weniger als das Beste gibt es bei uns nicht.
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