1.2 Politischer Ansatz

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Politischer Ansatz zum Thema: Macht Lärm krank?
I. Curriculare Einordnung
Qualifikationen 1 und 7:
7.1: Wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge und ihre Wirkungen erfassen.
7.5: Berufs-, Konsum- und Freizeitverhalten in Abstimmung mit Umwelt- und
Sozialverträglichkeit (umweltbezogene Verhaltensorientierung) verändern.
Handlungsfeld 2 „Privatleben“: Unfallverhütung
II. Sachanayse
Rahmen der Analyse: Die drei Dimensionen des Politischen
(Hinweis: Diese Analyse bietet Ansätze zur weiteren Vertiefung ohne Anspruch auf Vollständigkeit!)
Form:
1. Welche Gesetze und Rechtsnormen spielen eine Rolle?
Sozialgesetzbuch (SGB VII), Unfallverhütungsvorschriften (UVV)
2. Welche Grundgesetzartikel werden berührt?
Grundgesetz Artikel 2:
Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die
Rechte anderer verletzt .....
Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der
Person ist unverletzlich. ....
Inhalt:
1. Um welches politische Problem geht es?
Lärm als Berufskrankheit versus Lärmschwerhörigkeit durch Freizeitverhalten.
2. Welche Ziele sollen erreicht werden?
Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Lärm vermeiden?
3. Welche Lösungsvorschläge werden diskutiert?
Technische Lösungen:
Dämpfung am Entstehungsort, z.B. Schaumgummimatten, Masseerhöhungen,
Einkapselung
Absorption von Schallwellen im Raum, z.B. Decken, Teppiche, offene Ziegelwände
Dämpfung des Lärms am Empfänger, z.B. Kapselgehörschutz, Gehörschutzstöpsel
Organisatorische Lösungen:
Gesetzliche Vorschriften, Sicherheitsbeauftragte, Gebotsschilder
Persönliche Lösungen:
Nutzung oder Nichtnutzung von Gehörschutz
Fordern von Schutzmaßnahmen
Kenntnisse über UVV.
Christian Arlt, Claudia Hackmann, Peter Havel, Dirk Neumann, Gunnar Niggemann, Sabine Schröter
Bearbeitet am 03.05.2005
4. Zu welchen Ergebnissen hat die Politik geführt?
Umsetzung der Vorschriften (z.B. UVV in den Betrieben)
Kontrolle durch Berufsgenossenschaften
SGB VII
5. Wie werden die Ergebnisse bewertet?
Diskrepanz von Theorie und Praxis
Prozess:
1. Politische Akteure: Wer ist beteiligt, wer ist betroffen?
Arbeitgeber
Arbeitnehmer
Betriebsräte
Berufsgenossenschaften
Gewerkschaften
Sicherheitsbeauftragter
2. Partizipation: Welche Chancen der Mitwirkung bestehen,
und welche werden genutzt?
Arbeitgeber stellt Mittel zur Verfügung, Weisung der Arbeitnehmer
Arbeitnehmer nutzt diese, weist Kollegen darauf hin
Berufsgenossenschaft kontrolliert Arbeitgeber
3. Wie verlaufen die Konfliktlinien?
Rentenforderungen an die Berufsgenossenschaften von Arbeitnehmern
Arbeitgeber und BG: Kontrolle – Bußgeld, Beitragszahlung
Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Bereitstellung von Sach- und Geldmitteln, Umsetzung
der UVV
4. Kampf um Machtanteile: Welche Machtstrukturen lassen sich feststellen,
und was beeinflusst sie?
Berufsgenossenschaft als Kontrollinstanz (Bußgelder)
Arbeitgeberbeiträge sind abhängig von den Unfallzahlen
Diplomatischer Umgang mit den Betrieben, da sonst Abwanderung von Unternehmen in
andere Länder angedroht oder vollzogen wird
Arbeitnehmer können über der Betriebsrat Umsetzung der UVV einfordern
5. Welche Interessen können definiert werden?
Wie werden sie vermittelt und durchgesetzt?
Arbeitnehmer: Gesundheitsschutz, menschenwürdige Arbeitsbedingungen
Arbeitgeber: Geringe Beiträge zur Unfallversicherung, geringer Krankenstand,
geringer Organisationsaufwand zur Umsetzung, hohe Produktivität der Mitarbeiter
(Kapitalmaximierung)
Berufsgenossenschaft: Anwendung der UVV, Schutz der Arbeitnehmer, geringe
Unfallzahlen.
Christian Arlt, Claudia Hackmann, Peter Havel, Dirk Neumann, Gunnar Niggemann, Sabine Schröter
Bearbeitet am 03.05.2005
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