Mandrill | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt Mandrill M andrillus sphinx Das leuchtend bunte Gesicht und der farbige Po sind typisch für die Mandrills. Sie gehören zu den größten Affen. Weil ihr Lebensraum immer mehr zerstört wird, sind sie selten geworden. Aussehen Mandrills gehören zu den Altweltaffen und dort zur Gattung der Backenfurchenpaviane. Sie sind, abgesehen von den Menschenaffen, die größten Affen. Die Männchen können fast einen Meter groß werden, die Weibchen nur bis 65 Zentimeter. Ein männlicher Mandrill kann 28 Kilogramm wiegen, ein Weibchen nur elf Kilo. Arme und Beine sind gleich lang, so dass die Tiere gut auf allen Vieren gehen können. Der Schwanz ist nur stummelförmig und die Füße sind kaum zum Greifen geeignet. Das zeigt: Mandrills leben meist auf dem Boden und klettern nur selten auf Bäume. Am auffälligsten ist die bunte Färbung an Kopf und Po: Die lang gezogene Schnauze ist unbehaart und ihre Haut ist leuchtend blau gefärbt. Die Nasenspitze, der Nasenrücken und die Lippen sind rot. Außerdem besitzt die Schnauze auffällige Knochenwülste und Furchen. Das Fell im Gesicht ist dunkelbraun mit Graugrün, Gelb und Weiß. Der übrige Körper ist braun, der Bauch weiß. Der Po ist ebenfalls unbehaart und grellrot. Am intensivsten sind die Farben bei dem ranghöchsten Männchen ausgeprägt, die übrigen Männchen haben eine schwächere Färbung und die Weibchen nur eine ganz blasse. Heimat Mandrills leben in Westafrika in Nähe des Äquators. Sie sind sehr selten und nur in den Ländern Kamerun, Kongo, Gabun und in Äquatorial-Guinea zu finden. Früher reichte ihr Verbreitungsgebiet bis nach Nordafrika und sogar bis nach Europa. Lebensraum Nördliche Verbreitungsgrenze ist der Fluss Sanaga. Von dort kommen sie bis zur Küste Kameruns vor. Mandrills sind Bewohner des Regenwalds, sie klettern aber kaum, weil sie zu groß dafür sind. Nur kleine Weibchen und Junge klettern auch in unteren Etagen von Bäumen. Rassen und Arten Es gibt acht Pavian-Arten: Fünf gehören zur Gattung der Steppenpaviane, wie etwa der Gelbe Pavian, zwei zu den Backenfurchenpavianen. Neben dem Mandrill ist dies der Drill. Daneben gibt es noch die Blutbrustpaviane. Sie sind alle eng verwandt. Lebenserwartung Niemand weiß, wie lange Mandrills in freier Wildbahn leben. In Gefangenschaft können die Tiere bis zu 46 Jahre alt werden. Alltag Mandrills sind soziale Tiere, sie leben in Gruppen von 15 bis 20 Tieren. Den festen Kern der Gruppe bilden die Weibchen mit ihren Jungen. Ihre Töchter bleiben das ganze http://www.olis-wilde-welt.de 1 von 3 Mandrill | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt Leben lang mit Müttern und Tanten und später ihren eigenen Jungen in der Gruppe, in der sie geboren wurden. Diese Gruppen werden jeweils von dem ranghöchsten Männchen angeführt - in Gefangenschaft erkennen die Affen auch einen Menschen als Anführer an. Wird es von einem Konkurrenten bei den Rangkämpfen besiegt, übernimmt dieses die Führung. Die Kämpfe sind ziemlich harmlos: Die Männchen schüchtern sich nur durch Drohgebärden und Imponiergehabe ein Wenn Harems-Mitgliedern Gefahr droht, verteidigt sie das anführende Männchen, der so genannte Pascha - und zwar heftig. Dabei kommen auch seine gefährlichen, langen Eckzähne zum Einsatz. Die Gruppen schließen sich manchmal mit anderen Gruppen zu Herden zusammen. So entstehen Verbände mit mehreren hundert Tieren. Nach einiger Zeit verlassen die Gruppen diesen Verband wieder und ziehen weiter. Männchen ohne Harem schließen sich, wenn sie geschlechtsreif werden, zu Männchengruppen zusammen. Alte Männchen ziehen oft alleine umher. Auf Menschen wirken Mandrills beängstigend. Wenn Sie die Eckzähne zeigen und den Kopf schütteln wirken sie sehr gefährlich. Afrikaner nennen sie deshalb auch "Teufel des Waldes". Die Geste bedeutet unter Mandrills aber eine freundlich Begrüßung. Gegenüber Menschen sind sie sehr scheu. Freunde und Feinde Leopard, Kronenadler, Pythonschlangen und andere große Schlangen sind die natürlichen Feinde des Mandrills. Ihr größter Feind ist jedoch der Mensch: Er jagt die Affenart und zerstört ihren Lebensraum. Nachwuchs Wenn die Weibchen bereit sind zur Paarung, schwillt ihr Po an und ist noch röter als sonst. 36 Wochen nach der Paarung bringt ein Weibchen ein einzelnes Jungtier zur Welt. Das Gesicht des Jungen ist am Anfang hell, wird aber bald dunkel bis schwarz. Die Jungen halten sich am Bauch der Mutter fest und werden von ihr herumgetragen. Sie werden etwas mehr als ein Jahr gesäugt und erst dann entwöhnt. Geschlechtsreif werden die Tiere mit etwa fünf Jahren. Sprache Der Anführer lässt ein Knurren hören, damit die Mitglieder seiner Gruppe immer wissen, wo er ist. Ansonsten geben Mandrills kreischende, grunzende, bellende und krächzende Laute von sich, um miteinander in Kontakt zu bleiben. Ernährung Auf ihrer Suche nach Futter wandern Mandrills manchmal bis zu 15 Kilometer an einem Tag. Sie haben einen sehr abwechslungsreichen Speiseplan und fressen in erster Linie Früchte, Samen, Nüsse, Knollen und Blätter. Oft graben sie auch Wurzeln aus, die sehr nährstoffreich sind. Aber auch fleischliche Kost verschmähen sie nicht: Sie mögen Insekten, Nagetiere, Vögel, Echsen, Frösche, Schildkröten und Fische. Wenn es etwa in der Trockenzeit zwischen Juni und August nicht genug Futter gibt, suchen sie auch auf Plantagen danach. http://www.olis-wilde-welt.de © Südw estrundfunk 2016 2 von 3 Mandrill | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt http://www.olis-wilde-welt.de 3 von 3