558_KM_07-06-10_c.indd U1 Konzertant 4 Gaetano Donizetti Lucrezia Borgia Montag 7. Juni 2010 20:00 02.06.2010 16:28:56 Uh Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können. 558_KM_07-06-10_c.indd U2 02.06.2010 16:28:56 Uh 558_KM_07-06-10_c.indd 1 Konzertant 4 Gaetano Donizetti Lucrezia Borgia Franco Vassallo Bass (Alfonso I d’Este) Edita Gruberova Sopran (Lucrezia Borgia) José Bros Tenor (Gennaro) Silvia Tro Santafé Mezzosopran (Maffio Orsini) Bernardo Kim Tenor (Jeppo Liverotto) Thomas Laske Bass (Don Apostolo Gazella) Il Hong Bass (Ascanio Petrucci) Tansel Akzeybek Tenor (Oloferno Vitelozzo) Sebastian Geyer Bariton (Gubetta) Thomas Blondelle Tenor (Rustighello) Shadi Torbey Bass (Astolfo) Chor der Oper Köln Andrew Ollivant Einstudierung WDR Rundfunkorchester Köln Andriy Yurkevych Dirigent Montag 7. Juni 2010 20:00 Pause nach dem 1. Akt gegen 21:35 Ende gegen 22:45 KölnMusik gemeinsam mit dem Klangvokal Musikfestival Dortmund und der Oper Köln 02.06.2010 16:28:56 Uh 2 Gaetano Donizetti 1797 – 1848 Lucrezia Borgia (1833) Opera seria in einem Prolog und zwei Akten Libretto von Felice Romani nach dem Drama »Lucrèce Borgia« von Victor Hugo Konzertante Aufführung in italienischer Sprache 558_KM_07-06-10_c.indd 2 02.06.2010 16:28:56 Uh 3 Zum Inhalt Prolog Terrasse im Palast Grimani, in der Ferne Venedig im Mondschein Einige junge Offiziere im venezianischen Dienst, die eine Auftragsreise nach Ferrara unternehmen sollen, darunter Gennaro und Orsini, feiern ihren Abschied von der Lagunenstadt. Orsini erzählt, dass Gennaro ihm bei einer Schlacht das Leben rettete; die Freunde schwuren sich Treue auf Leben und Tod. Die Offiziere gehen in den Ballsaal; Gennaro, der müde ist, bleibt zurück, um zu schlafen. Eine Gondel legt an, der eine maskierte Dame entsteigt. Es ist Lucrezia Borgia: Gennaro ist ihr Sohn aus einer früheren Ehe, was sie bisher ihm selbst als auch ihrem vierten Gatten Alfonso verschwiegen hat. Lucrezia nähert sich dem schlafenden Gennaro. Alfonso, der seiner Frau nachgereist ist, beobachtet heimlich die Szene und wittert in dem jungen Mann einen Nebenbuhler. Gennaro erwacht und erzählt der Fremden, dass er ohne Eltern bei Fischern aufwuchs, bis seine Mutter, deren Namen und Stellung er nicht kennt, ihm durch Geldzuwendungen eine Offizierslaufbahn ermöglichte. Lucrezia bittet ihn, für seine ihm unbekannte Mutter zu beten. Gennaros Freunde kehren zurück, Lucrezia will gehen. Die Offiziere erkennen sie, halten sie fest und klagen sie grausamer Verbrechen an, die sie begangen haben soll. Lucrezia fleht um Gnade. Erster Akt, 1. Szene Ferrara, Platz vor Herzog Alfonsos Palast In Ferrara brütet Alfonso Rache gegen Gennaro, den er weiterhin für seinen Rivalen hält. Die Offiziere kommen aus einem nahe gelegenen Ballsaal, in dem sie die Nacht verbrachten. Am Palasteingang entfernt der übermütige Gennaro vom Borgia-Wappen das »B«, so dass sich »Orgia« liest. Zwei Schergen kommen hinzu und halten Gennaro fest. Der eine möchte ihn zu Alfonso führen, der andere soll ihn zu Lucrezia bringen. Der Scherge des Fürsten setzt sich durch. 558_KM_07-06-10_c.indd 3 02.06.2010 16:28:56 Uh 4 2. Szene Saal in Herzog Alfonsos Palast Lucrezia, die von der Schändung ihres Namens durch einen ihr bislang Unbekannten erfuhr, verlangt von Alfonso, das er ihn töten soll, was er gerne gelobt: Er weiß bereits, wer für die Tat verantwortlich ist. Als Gennaro hereingeführt wird, erschrickt Lucrezia und bittet ihren Mann um Gnade. Alfonso lehnt ab und bezichtigt Lucrezia der ehelichen Untreue: Gennaro sei ihr Geliebter. Lucrezia selbst soll Gennaro Gift in ein Glas Wein träufeln. Nachdem Gennaro davon getrunken hat, entfernt sich Alfonso. Lucrezia reicht ihrem Sohn ein Gegengift und fordert ihn auf, Ferrara zu verlassen. Zweiter Akt, 1. Szene Ein kleiner Hof, der zum Haus Gennaros führt Gennaro, der nach Venedig aufbrechen möchte, lässt sich von Orsini überreden, vor seiner Abreise den Ball der Fürstin Negroni zu besuchen. 2. Szene Ballsaal der Fürstin Negroni Im Ballsaal angekommen, singt Orsini ein Trinklied für seine Freunde. Lucrezia tritt hinzu und verkündet, dass sie den Wein der Offiziere vergiftet habe, um sich für die Verleumdungen in Venedig zu rächen. Zu ihrem Entsetzen hat auch Gennaro von dem Wein getrunken. Lucrezia bittet ihn, die Reste des Gegengifts einzunehmen. Weil die Dosis nur für ihn, nicht aber für seine Freunde reicht, weigert er sich. Dem sterbenden Gennaro gibt sich Lucrezia als seine Mutter zu erkennen – und bricht entseelt zusammen. 558_KM_07-06-10_c.indd 4 02.06.2010 16:28:56 Uh 5 Gaetano Donizetti: Lucrezia Borgia Für ihren Zeitgenossen, den Politiker Francesco Guicciardini, ist ihr Name »mit großer Schande bedeckt«, nach Victor Hugo gehört sie einer »Familie von Teufeln« an und der Historiker Ferdinand Gregorovius nennt sie in seiner 1874 erschienenen Biografie die »unseligste Frauengestalt der modernen Geschichte«: Lucrezia Borgia. In der Erinnerung der Nachwelt verkörperte sie eine faszinierende Mischung aus Verderbtheit und Glanz, sie wurde zum Inbegriff eines wüsten Lebens in den dramatischen Zeiten der Hochrenaissance: Als tückische Intrigantin und bösartige Giftmischerin sagte man ihr sogar ein Verhältnis mit ihrem Vater nach. Dieses durch Legenden entstandene Bild von Lucrezia Borgia haben Historiker inzwischen revidiert: Sie war keine Täterin, sondern ein Opfer gesellschaftlicher Verhältnisse. Geboren wurde sie am 18. April 1480 als Tochter von Kardinal Rodrigo Borgia, dem späteren Papst Alexander VI., und seiner langjährigen Mätresse Vanozza de’ Cattanei. Mehrfach wurde Lucrezia verkuppelt und von ihren ersten beiden Männern aus politischen Gründen wieder geschieden. Ihr dritter Ehemann, Alfonso von Aragon, war der Vater ihres 1499 geborenen Sohns Rodrigo, der Pate für die frei erfundene Figur des Gennaro in Donizettis Oper Lucrezia Borgia stand. Nachdem Alfonso von Aragon von politischen Gegnern in seinem Bett erwürgt worden war, zog sich Lucrezia auf ihr Schloss bei Rom zurück. Im Jahr 1501 bereitete ihr Vater Alexander VI., der seit 1492 als Papst auf dem Hei ligen Stuhl saß, eine erneute Heirat seiner Tochter mit Herzog Alfonso I. d’Este von Ferrara vor. Zunächst zeigte sich Alfonso abgeneigt, mit einer unehelich geborenen Tochter aus dem Geschlecht der Borgia die Ehe einzugehen, Papst Alexander VI. konnte den Herzog durch eine hohe Mitgift umstimmen. Die Hochzeit fand 1501 in Rom statt. 1505 wurde Alfonso nach dem Tod seines Vaters Herrscher über Ferrara, Modena und Reggio. Der zeitgenössische Dichter Ludovico Ariosto rühmte Lucrezia, die neue Herrin Ferraras: »Alle anderen Frauen gleichen Lucrezia nur wie das Zinn dem Silber, das Kupfer dem Gold, die Mohnblume der Rose, die bleiche Weide dem immergrünen Lorbeer.« Lucrezia versammelte am Hof von Ferrara die berühmtesten Künstler, Schriftsteller und Gelehrten ihrer Zeit um sich, darunter der Maler Tizian, und erlebte an der Seite eines sie liebenden Mannes und ihrer Kinder die glücklichste Zeit ihres nur 39 Jahre währenden Lebens. Dennoch kursierten immer wieder wilde Gerüchte über den 558_KM_07-06-10_c.indd 5 02.06.2010 16:28:56 Uh 6 verderblichen Einfluss der Lucrezia Borgia auf die Männer, so als ihr der Florentiner Humanist Ercole Strozzi 1508 ein freizügiges Gedicht widmete, und wenig später ermordet aufgefunden wurde. Ihr schlechter Ruf blieb über ihren Tod hinaus an ihr haften. Victor Hugo griff in seinem 1833 in französischer Sprache verfasstem Drama Lucrèce Borgia die zahlreich kursierenden Legenden um Lucrezia auf. Sein blutrünstiges Theaterstück feierte im 19. Jahrhundert europaweit Triumphe; in Deutschland wurde es in einer Übersetzung von Georg Büchner gespielt. Darin ist in den Überschriften der drei Akte, die in Büchners deutscher Übertragung »Handlung« genannt werden, der Inhalt knapp zusammengefasst: »Erste Handlung – Schande über Schande, Zweite Handlung – Das Paar, Dritte Handlung – Betrunken - Tot«. Victor Hugo erzählt in seinem Schauspiel die Tragödie einer monströsen Frau im Stil der französischen Schauerromantik: Aus Rache für eine erlittene Schmach träufelt Lucrezia Gift in den Wein einer Festgesellschaft von jungen Leuten. Der Augenblick des Triumphes gerät zum Fiasko, denn der Preis, den sie für ihre Tat zahlen muss, ist hoch – auch ihr Sohn Gennaro hat von dem vergifteten Wein getrunken. Im Jahr der Uraufführung von Victor Hugos Drama unterschrieb Gaetano Donizetti einen Vertrag mit der Mailänder Scala, der ihn zu zwei neuen Opern verpflichtete. Das Textbuch zur ersten Oper Lucrezia Borgia sollte Felice Romani schreiben. Der Komponist bat seinen Librettisten um besonders starke Szenen, »die Gefühle bis zum Erschauernlassen erregen würden.« Donizetti faszinierte an Hugos Dramenvorlage, dass darin die Konstellation »Ehepaar und Liebhaber« abgewandelt wurde in eine für die damalige Zeit auf dem Theater unkonventionelle Mutter-Sohn-Beziehung zwischen Gennaro und Lucrezia, dem sie sich als Mutter nicht zu erkennen gibt und für seine Liebhaberin gehalten wird. Felice Romani folgte in seinem Libretto nur in Grundzügen der Handlung von Hugos Schauspiel. Er löste sich von Hugos Renaissance-Prunkgemälde und arbeitete die Dramenvorlage für die Bedürfnisse der Opernbühne um, indem er sich auf die private Tragödie einer verkannten Mutter-Sohn-Beziehung konzentrierte. Die Gesellschaft der Adligen, die bei Hugo breiten Raum einnimmt, wurde zur singenden Statisterie degradiert und agiert – mit Ausnahme von 558_KM_07-06-10_c.indd 6 02.06.2010 16:28:56 Uh 7 Gennaros Freund Maffio Orsini – ohne eigenständige Charakterisierung, alle für den Gang der Handlung wesentlichen Episoden wies Felice Romani den Hauptfiguren zu. Dadurch ergab sich eine leichter fassbare und schlüssigere Führung des dramatischen Geschehens als bei Victor Hugo, dessen Schauspiel sich in vielen Nebenhandlungen verliert. In der Opernfassung wird Lucrezia als verzweifelte, in ihren Gefühlen verkannte Mutter gezeigt, der Herzog wird seiner öffentlichen Funktion fast vollständig beraubt und auf einen vermeintlich betrogenen Ehemann zurechtgestutzt – für die Logik der Opernbühne reichte diese Vereinfachung aus. Und während Victor Hugo seiner Titelheldin Lucrezia ein inzestuöses Verhältnis mit ihrem Sohn unterstellt, deuten Donizetti und sein Librettist die Beziehung als tragisches Zusammentreffen zweier Menschen, von Gennaro, der seine Mutter idealisiert, obwohl er sie nicht kennt, und von Lucrezia, die nach eigener Aussage »jeder verabscheut«, und die durch die Begegnung mit Gennaro hofft, »in einem einzigen Herzen das Gefühl von Mitleid und Liebe zu erwecken«. Donizetti und sein Librettist vermieden es aber, aus Lucrezia ein Unschuldslamm zu machen; sie griffen wie Victor Hugo die bühnenwirksame Legende der bösen Giftmischerin auf, versuchten jedoch, ihr Verhalten plausibel erscheinen zu lassen: Wenn Lucrezia im letzten Akt den Wein vergiftet, wehrt sie sich dadurch gegen die ungeheueren Anschuldigungen, mit denen sie die Offiziere im Prolog der Oper konfrontierten und beleidigten. Der Giftmord ist die einzige Möglichkeit einer einsamen Frau, um sich vor den Verleumdungen der Männer zu schützen. Im Finale der Oper Lucrezia Borgia weichen Donizetti und Romani endgültig von Hugos Dramenvorlage ab. Bei Victor Hugo ersticht Gennaro seine Mutter mit einem Dolch, weil er sich von ihr getäuscht fühlt, da sie sich ihm zu spät als seine Mutter offenbart hat, bei Donizetti lässt Gennaro, nachdem er von Lucrezia erfahren hat, dass auch er ein Borgia sei, das verabreichte Gift wirken und stirbt, woraufhin die Titelheldin entseelt zusammenbricht. Lucrezia Borgias dramatischer Tod auf der Bühne – bei Hugo durch einen Dolchstoß, bei Donizetti durch einen »strafenden Pfeil von Himmel«, den sie sich erbittet – entsprach nicht der Wahrheit. Lucrezia starb am 24. Juni 1519 in Ferrara wenige Stunden nach der Geburt ihres neunten Kindes. 558_KM_07-06-10_c.indd 7 02.06.2010 16:28:56 Uh 8 In der Uraufführung von Lucrezia Borgia am Teatro alla Scala in Mailand am 26. Dezember 1833 wurde die Titelpartie von der Sopranistin Henriette Méric-Lalande übernommen, deren immens beweglicher Sopran zu einer ungewöhnlich reichen Ausstattung ihres Gesangsparts durch Donizetti führte. Seine Oper bietet den Rahmen für große Auftritte einer Primadonna, die sowohl das szenische als auch das musikalische Geschehen beherrscht, zunächst mit ausdrucksvollen Kantilenen und zahlreichen vokalen Kunststücken in ihrer von Harfenklängen begleiteten Auftrittsarie »Come è bello«, danach in einem dramatischen Duett mit dem Tenor »Infelice! Il veleno bevesti!« und schließlich in dem mitreißenden Finale »Tu pur qui?«, in dem zum krönenden Abschluss der Oper ein lang angehaltener Spitzenton der Primadonna strahlend über allem leuchtet. Den anderen Solisten blieb die Möglichkeit vokaler Prachtentfaltung weitgehend versagt und im Orchestersatz verzichtete Donizetti auf romantische Genremalerei, die Musik ist schlicht und zugleich raffiniert mit weitausgesponnenen Melodiebögen. Nachdem die Sopranistin Henriette Méric-Lalande die fertiggestellte Partitur studiert hatte, forderte die gefeierte Bühnenkünstlerin im Finale der Oper nach dem Tod von Gennaro eine effektvolle Cabaletta zu singen, die in der Originalkomposition nicht enthalten war. Romani schloss sich Donizettis Opposition gegen die Idee der Primadonna an, bis es schließlich hieß »keine Cabaletta, keine Méric-Lalande«. Der Sängerin ging es dabei nicht nur um die brillante Prachtentfaltung ihrer Stimme, sie wusste auch, dass eine packende Cabaletta im Finale den Jubel des Publikums und damit den Erfolg des Abends sicherte. Das hatte auch der maestro di musica zu akzeptieren und Donizetti lenkte nach vielen Diskussionen ein, weil auch er um die äußere Wirkung der zusätzlich geforderten Cabaletta wusste, obwohl er sie in einem Brief an seinen Schwager Antonio Vasselli nachträglich missbilligte. Der Komponist fand es lächerlich, dass »eine Mutter im Beisein des Leichnams ihres Sohns eine solche Entfaltung ihrer gesanglichen Behändigkeit zur Schau stellen wollte.« Dennoch erschien die umstrittene Cabaletta »Era desso il figlio mio« in allen frühen Notenausgaben von Lucrezia Borgia. Das Publikum reagierte auf die Uraufführung enthusiastisch, die Presse verhalten: Kritisiert wurde der Mangel an melodischer Neuheit. 558_KM_07-06-10_c.indd 8 02.06.2010 16:28:56 Uh 9 1840 war in Paris die französische Erstaufführung vorgesehen, die Übersetzung des von Felice Romani in italienischer Sprache geschriebenen Librettos nahm Etienne Monnier vor. Victor Hugo erhob daraufhin Einwände gegen die französische Fassung von Donizettis Oper, da er seine Urheberrechte verletzt sah. Dennoch wurde in Paris an der Premiere festgehalten. Victor Hugo klagte auf literarischen Diebstahl und erwirkte eine gerichtliche Verfügung, die eine weitere Verwendung seines Schauspiels als Grundlage eines Opernlibrettos untersagte. Um Donizettis Oper dennoch in Paris spielen zu können, ergab sich die Notwendigkeit, die literarische Quelle zu kaschieren und sowohl den Titel als auch die Verse des originalen Librettos von Felice Romani zu ändern, wobei die Handlung um einen verleumdeten Sohn im Spannungsfeld zwischen seiner Mutter und deren Ehemann beibehalten wurde. Der Schauplatz der Pariser Fassung von Lucrezia Borgia wurde von Ferrara nach Granada verlegt, die italienischen Renaissance-Figuren betraten als Türken die Bühne, und die Pariser Erstaufführung fand unter dem neuen Titel Nizza di Grenada statt. Auch bei den Vorstellungen von Donizettis Oper in Rom mussten 1841 Änderungen vorgenommen werden. Nach Auffassung der Zensur konnte im Zentrum des Papsttums eine Oper über Lucrezia Borgia, die uneheliche Tochter des späteren Papst Alexander VI., nicht geduldet werden. Die Vorstellungen durften erst nach tiefgreifenden Umarbeitungen des Librettos als Elisa da Fosco über die Bühne gehen. Doch gerade diese Aufführungen in Rom begründeten die Popularität von Donizettis Oper, die schließlich in ganz Europa gespielt wurde, und Franz Liszt dazu inspirierte, 1849 seine Réminiscences de Lucrezia Borgia, sur des motifs de l’opéra de Gaëtano Donizetti für Solo-Klavier zu komponieren. 558_KM_07-06-10_c.indd 9 Jürgen Gauert 02.06.2010 16:28:57 Uh 10 Tansel Akzeybek Tansel Akzeybek wurde in Berlin geboren. Er studierte Operngesang am Konservatorium der staatlichen Dokuz-Eylül-Universität in Izmir und an der Musikhochschule Lübeck bei Anke Eggers. Gleich nach dem Studium wurde er an der Staatsoper Izmir engagiert. Er nahm an verschiedenen Meisterkursen teil, u. a. bei Lia Lantieri und Katia Ricciarelli. Im Herbst 2004 war er Meisterschüler von Kammersänger René Kollo in Palma de Mallorca und trat beim dortigen Abschlusskonzert im Auditorium des Palau March auf. Darüber hinaus war er bei verschiedenen Festivals in Antalya, auf Mallorca und beim Festival Mitte Europa zu hören. 2006 wurde Tansel Akzeybek am Theater Dortmund engagiert, in der darauffolgenden Spielzeit 2007/08 erhielt er Einladungen u. a. an die Theater in Erfurt, Osnabrück und Darmstadt. Letztes Jahr feierte er Erfolge als Prinz Nilski in Der Spieler von Sergej Prokofjew und als Gastone in La Traviata an der Opéra National de Lyon. Seit der Spielzeit 2008/09 gehört er dem Ensemble der Oper Bonn an. In der Kölner Philharmonie ist er heute zum ersten Mal zu Gast. Thomas Blondelle Der junge belgische Tenor Thomas Blondelle studierte in seiner Heimatstadt Brügge am Stedelijk Conservatorium Gesang, Klavier, Musikwissenschaft, Komposition und Kammermusik. Sein Gesangsstudium schloss er in Tielt mit der höchsten Auszeichnung ab. Noch während seines Studiums war Thomas Blondelle in zahlreichen Opern-Inszenierungen zu erleben. Zwischen 2003 und 2005 sang er Hans Scholl in Udo Zimmermanns Die weiße Rose am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel und am Grand Théâtre de Luxemburg. Von 2006 bis zum Sommer 2009 gehörte er dem Ensemble des Staatstheaters Braunschweig an. Thomas Blondelle widmet sich außerdem intensiv dem Konzert- und Liedgesang. Sein Lied repertoire ist umfangreich und beinhaltet neben den klassischen deutschen Zyklen auch ein Programm mit dem Titel Banalités mit Liedern von Poulenc und Satie sowie zwei neu komponierten Liedzyklen, das er in Belgien, Frankreich, Deutschland und Luxemburg aufführte. 2007 558_KM_07-06-10_c.indd 10 02.06.2010 16:28:57 Uh 11 nahm er italienische Kunstlieder von Rossini, Verdi und Tosti auf. Im selben Jahr gestaltete der Sänger gemeinsam mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem RIAS Kammerchor in der Berliner Philharmonie Strawinskys Threni. Ferner sang er bei einem Gala-Konzert der Oper Nancy unter der Leitung von José Cura. Daneben komponiert Thomas Blondelle auch; seine Kompositionen wurden mehrmals mit dem Ersten Preis des Aquarius-Wettbewerbs für junge Komponisten ausgezeichnet. Bei uns ist Thomas Blondelle heute zum ersten Mal zu Gast. José Bros José Bros gilt als einer der international bedeutenden Tenöre für Belcanto-Partien des Repertoires der Romantik. Innerhalb weniger Jahre debütierte er in über 50 Opern dieses Genres, darunter Lucia di Lammermoor, I Puritani, La Traviata und Werther. José Bros wurde in Barcelona geboren und gab sein Operndebüt 1991 mit Don Giovanni im spanischen Sabadell. 1992 trat er gemeinsam mit Edita Gruberova in Anna Bolena am Gran Teatro del Liceu in Barcelona auf – ein Erfolg, der ihn in der Folge weltweit an die bedeutenden Opernhäuser führte. Auch mit Partien des Konzert- und Oratorienrepertoires tritt José Bros regelmäßig in großen Konzertsälen auf. Darüber hinaus hat er bei mehreren Produktionen von Zarzuelas wie Doña Francisquita, Los Gavinales oder La Bruja mitgewirkt. Seine CD-Aufnahmen umfassen Gesamteinspielungen von Anna Bolena, La Sonnambula und Roberto Devereux, eine Aufnahme mit Arien und Duetten aus Zarzuelas, aufgenommen mit María Gallego, sowie das Arienalbum Giuramento. Es liegen außerdem zahlreiche DVD-Aufnahmen mit ihm vor, u. a. von Il Viaggio a Reims, La Traviata und Don Giovanni. In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im März 2002 zu Gast. 558_KM_07-06-10_c.indd 11 02.06.2010 16:28:57 Uh 12 Sebastian Geyer Sebastian Geyer erhielt seine Gesangsausbildung an der Hochschule für Musik in Mannheim bei Rudolf Piernay und Claudia Eder an der Musikhochschule Mainz. Er ist Preisträger verschiedener Wettbewerbe. 2003 bis 2006 war er Ensemblemitglied am Stadttheater Gießen, bevor er zum Theater der Stadt Heidelberg wechselte. Dort überzeugte er mit der Titelpartie in Peter Tschaikowskys Eugen Onegin sowie in vielen Mozart-Opern. Für seine Darstellung der Titelpartie in Mozarts Don Giovanni wurde Sebastian Geyer von der Zeitschrift Opernwelt zum Sänger des Jahres 2006 nominiert. Weitere Engagements führten den Bariton u. a. an die Staatsoper Stuttgart und das Staatstheater Mainz. Als Konzertsänger trat Sebastian Geyer mit vielen Orchestern und Ensembles auf. In seinem Repertoire findet man Kantaten, Oratorien, weltliche Werke und viele Lieder und Liedzyklen von der Klassik bis zur Moderne. Ab der kommenden Spielzeit ist Sebastian Geyer Ensemble-Mitglied der Oper Frankfurt. Bei uns ist er zum ersten Mal zu Gast. Edita Gruberova Die aus Bratislava stammende Edita Gruberova begann ihre internationale Karriere als Zerbinetta in Ariadne auf Naxos von Richard Strauss an der Wiener Staatsoper unter dem Dirigat von Karl Böhm. In kürzester Zeit gelangte sie zu Weltruhm und wurde zu einer gefragten Interpretin anspruchsvoller KoloratursopranPartien wie der Königin der Nacht in Mozarts Die Zauberflöte oder der Titelrolle in Gaetano Donizettis Lucia di Lammermoor. Edita Gruberova gastierte an allen bedeutenden Opernhäusern, darunter die Mailänder Scala, das Royal Opera House Covent Garden in London und die Metropolitan Opera New York. Sie gestaltet immer wieder auch Partien in selten aufgeführten Opern, ist als Konzert- und Liedsängerin international geschätzt und hat zahlreiche CD-Aufnahmen eingespielt. Sie ist Österreichische und Bayerische Kammersängerin, Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper und hat Auszeichnungen wie den Franco-Abbiati-Kritikerpreis in Italien, den Laurence Olivier Award, den Bellini d’oro und den Verdienstorden der Republik Österreich erhalten. Auf dem Podium der Kölner Philharmonie war Edita Gruberova zuletzt im März 2003 zu hören. 558_KM_07-06-10_c.indd 12 02.06.2010 16:28:58 Uh 13 Il Hong Der südkoreanische Bass Il Hong wurde 1980 in Seoul geboren und studierte Gesang an der dortigen Musikakademie der YonseiUniversität bei Gwan-Dong Kim. Im Frühjahr 2007 schloss er sein Studium zunächst mit dem Bachelor of Music ab und setzte es anschließend an der Hochschule für Musik Freiburg bei Markus Goritzki im Master-Studiengang fort. Il Hong war Finalist mehrerer Gesangswettbewerbe, z. B. des Concorso Internazionale Per Giovani Cantanti Lirici in Bologna und der Competizione dell’Opera 2008 in Dresden, wo er die Verleumdungsarie La calunnia des Bartolo aus Il Barbiere di Siviglia interpretierte. Er stand zuvor in Seoul und in Freiburg auf der Bühne und sang u. a. Papageno und Sarastro in Mozarts Die Zauberflöte, Don Alfonso in Così fan tutte und die Titelrolle in Donizettis Don Pasquale. Il Hong ist seit der Spielzeit 2009/2010 Mitglied im Opernstudio der Bayerischen Staatsoper in München. Bei uns ist er zum ersten Mal zu Gast. Bernardo Kim Der koreanische Tenor Bernardo Kim erhielt seine erste Gesangsausbildung an der Seoul National University in seiner Heimat. Es folgten Studien an der Giovacchino Forzano Accademia in Orvieto bei Lino Puglisi und in der Meisterklasse von Siegfried Jerusalem an der Hochschule für Musik in Nürnberg. Bernardo Kim nahm an verschiedenen Gesangswettbewerben teil und wurde im In- und Ausland bereits mit mehreren Preisen geehrt. Von 2006 bis 2008 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios am Staats theater Nürnberg. Gastspiele führten ihn an die Bühnen in Gera und St. Gallen. Neben Opern gehören auch konzertante Werke wie Beethovens neunte Sinfonie und Mozarts Requiem zu seinem Repertoire. Als Preisträger des Gesangswettbewerbs der Schlossoper Haldenstein in der Schweiz erhielt er ein Engagement für die Carmen-Produktion unter Marcus Bosch im August 2009. Seit der aktuellen Spielzeit ist Bernardo Kim Ensemblemitglied am Theater Osnabrück. In der Kölner Philharmonie gibt er heute sein Debüt. 558_KM_07-06-10_c.indd 13 02.06.2010 16:28:58 Uh 14 Thomas Laske Thomas Laske wurde in Stuttgart geboren und studierte in Düsseldorf Gesang bei Brigitte Dürrler. Er gewann den Ersten Preis beim Richard-Strauss-Wettbewerb 1997 in München. Im Konzertfach arbeitet der Bariton regelmäßig mit namhaften Dirigenten und Ensembles zusammen. Darüber hinaus gilt seine Leidenschaft dem Liedgesang. Als neueste CD-Produktion hat er Werke von Schubert und Mozart mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem Windsbacher Knabenchor unter Karl-Friedrich Beringer aufgenommen. Mit diesem Programm ging er im März 2010 auch auf Spanien-Tournee. In den letzten Jahren sang er neben seinem Engagement an den Wuppertaler Bühnen u. a. an der Deutschen Oper Berlin, der Deutschen Oper am Rhein, der Oper Frankfurt am Main und der Bayerischen Staatsoper München. In der aktuellen Saison ist er u. a. an der Oper Köln engagiert. Bei uns war er schon mehrfach zu hören, zuletzt erst im März dieses Jahres. Shadi Torbey Shadi Torbey schloss sein Gesangsstudium in den Fächern Oper und Liedgesang am Conservatoire Royal de Bruxelles mit Bestnoten ab. Daneben studierte er Literatur und Kulturmanagement an der Universität Brüssel. Seine Gesangsausbildung beendete er unter José van Dam an der Chapelle Musicale Reine Elisabeth in Brüssel. Darauf folgten Opernauftritte u. a. als Masetto in Don Giovanni und als Eremit in Der Freischütz. Shadi Torbey arbeitete mit bedeutenden Dirigenten wie William Christie, Daniele Callegari und Alberto Zedda zusammen und sang mehrmals die Winterreise, begleitet von dem Pianisten Abdel Rahmann El Bacha. Shadi Torbey ist Preisträger mehrerer Wettbewerbe, 2004 erhielt er beim renommierten Concours Musical Reine Elisabeth den Dritten Preis. Konzertauftritte hat er bei vielen Festivals gegeben, u. a. in Montpellier und Istanbul. In der Saison 2008/09 war Shadi Torbey in der Rolle des Lord Sidney in Il Viaggio a Reims auf den großen französischen Bühnen zu erleben sowie als Lord Rochefort in Anna Bolena in Lyon, Paris und beim KLANGVOKAL Musikfestival in Dortmund. Eine Reihe erfolgreicher Auftritte mit der Krönungsmesse von Mozart absolvierte er letztes Jahr mit dem Orchestre National des Pays de la Loire. Bei uns ist er zum ersten Mal zu hören. 558_KM_07-06-10_c.indd 14 02.06.2010 16:28:58 Uh 15 Silvia Tro Santafé Die im spanischen Valencia geborene Silvia Tro Santafé studierte Gesang am Konservatorium ihrer Heimatstadt und besuchte Meisterklassen bei Carlo Bergonzi, Walter Berry, Gérard Souzay und Montserrat Caballé. 1992 gab sie ihr Operndebüt beim Rossini Opera Festival in Pesaro, ging anschließend nach Amerika, gewann dort die Opera Index Competition und ist seither weltweit u. a. mit Partien des Barocks und des italienischen Belcanto-Repertoires aufgetreten. Ein weiterer Schwerpunkt ihres Schaffens gilt dem französischen Repertoire des 20. Jahrhunderts. Silvia Tro Santafé hat bereits mehrere CDs aufgenommen und trat mit großem Erfolg auf deutschen Bühnen in Hamburg, Berlin und Dresden sowie in führenden Opernhäusern Europas und der USA auf. In diesem Jahr singt sie im Grand Théâtre de Genève, an der Washington National Opera und der San Diego Opera, in Brüssel, Barcelona und – in Lucrezia Borgia – beim KLANGVOKAL Musikfestival in Dortmund, wo sie bereits letztes Jahr in der Inszenierung von Donizettis Oper Anna Bolena Erfolge feiern konnte. Bei uns gibt sie heute ihr Debüt. Franco Vassallo Franco Vassallo wurde in Mailand geboren und ist Preisträger mehrerer Gesangswettbewerbe. Sein Debüt gab er 1997 am Teatro La Fenice in Venedig. Er trat seither an zahlreichen Opernhäusern Italiens auf, so in Bologna, Florenz, Neapel, Genua und Mailand, sowie an der Wiener Staatsoper, am Opernhaus Zürich, an der Metropolitan Opera in New York und dem Royal Opera House Covent Garden in London. Zu seinen Rollen gehören alle wichtigen italienischen Partien des Baritonfaches, u. a. Germont in La Traviata, Rodrigo in Don Carlo, Ezio in Attila, Belcore in L’Elisir d’amore sowie die Titelpartien in Rigoletto und Macbeth. In Dortmund war er in Lucrezia Borgia als Don Alfonso zu erleben – eine Rolle, die er bereits an der Bayerischen Staatsoper in München verkörpert hat. Auf unserem Podium gibt er heute sein Debüt. 558_KM_07-06-10_c.indd 15 02.06.2010 16:28:58 Uh 16 Chor der Oper Köln Der Opernchor der Bühnen der Stadt Köln besteht seit fast 200 Jahren als Berufschor. Als Leiter des Chores waren, meist in wechselnder Reihenfolge, der erste und zweite Kapellmeister für je ein Jahr zuständig. Erst vor etwa 100 Jahren wurde das Amt des Chordirektors eingeführt, der für die Einstudierungen des Chores verantwortlich ist. Die große Zeit des Chores begann mit dem Chordirektor Peter Hammers, der das Ensemble von 1936 bis 1948 leitete. Ihm folgte Heinz Kellers. 1959 übernahm Hans Wolfgang Schmitz die Leitung und machte den Opernchor durch Rundfunk- und Fernsehaufnahmen, Schallplatteneinspielungen und Gastauftritte über die Grenzen Kölns hinaus bekannt. Hans Wolfgang Schmitz und seinem Nachfolger Albert Limbach stand über 30 Jahre (bis 2006) Horst Meinardus als stellvertretender Chordirektor zur Seite, der in diesem Amt eigene Einstudierungen übernahm. Von 1992 bis 2005 war Albert Limbach Chordirektor des Opernchores. Unter den zahlreichen Aufführungen seiner Zeit sind besonders Luigi Nonos Intolleranza und Peter Ruzickas Celan hervorzuheben. 2005 übergab er sein Amt an Andrew Ollivant. Das breitgefächerte Repertoire und die regelmäßigen Aufführungen zeitgenössischer Werke zeigen die hohe musikalische und klangliche Flexibilität, die der Opernchor unter seiner Leitung entwickeln konnte. Bei uns war der Chor der Oper Köln zuletzt im Mai im Rahmen der MusikTriennale Köln 2010 zu hören. 558_KM_07-06-10_c.indd 16 02.06.2010 16:28:58 Uh 17 Die Besetzung des Chores der Oper Köln Sopran I Angelika Brückl Cordula Hack Elena Maier Mariola Mainka Ji-Hyun Lee Akiko Sawatari Ulrike Simon Sopran II Waltraud Hentsch Ewa Janulek Ursula Meinardus Ibolya Nagy Jin-Hyeon Park Vessela Spassova Alt I Danuta Bernolak Aglaja Camphausen Christine Pötzsch Astrid Schubert Andrea ter Haar Alt II Natascha Pandurov Iveta Petrova-Avery Marie-Line Sandle Heike Wagner 558_KM_07-06-10_c.indd 17 Tenor I Mungiun Jung Byoung-Joo Lee Won-Min Lee Manuel Marin Georgi Pandurov Young-Dal Park Michael Pluschke Dong-Min Suh Kimon Vasilopoulos Tenor II Henryk Bajer Zenon Iwan Heiko Köpke Marian Miskiewicz Jong-Cheol Park Piotr Wnukowski Bass I Nam-Uk Baik Alexander Nicolaescu Robert Riener Antony Sandle Christoph Westerkamp Bass II Boris Djuric Carsten Mainz Vukasin Savic Guido Sterzl Avram Sturz Patrick Weglehner 02.06.2010 16:28:59 Uh 18 Andrew Ollivant Andrew Ollivant, geboren in Singapur, ist britischer Staatsbürger. Er wuchs in Großbritannien auf, war Chorknabe an der königlichen Kapelle in Schloss Windsor und studierte Musik am Trinity College, Cambridge. Als Bassist sang er im Chor des King’s College, mit dem er auch an zahlreichen Aufnahmen mitwirkte. Er nahm Dirigier unterricht bei George Hurst und hat eine abgeschlossene Lehrer ausbildung der University of London. Nach einem ersten Engagement als Ballettrepetitor in Hannover wurde er Chordirektor in Lüneburg und Leiter des dortigen Bachchores. Er wechselte von dort nach Coburg, war anschließend Chordirektor und Kapellmeister in Kaisers lautern und wurde zur Spielzeit 2000/2001 Chordirektor in Saarbrücken. Seit der Spielzeit 2005/2006 ist er Chordirektor in Köln. Bei uns übernahm er zuletzt im Mai die Choreinstudierung für Peter Eötvös’ Love and other Demons bei der MusikTriennale Köln 2010. 558_KM_07-06-10_c.indd 18 02.06.2010 16:28:59 Uh 19 WDR Rundfunkorchester Köln Das WDR Rundfunkorchester Köln wurde 1947 in seiner heutigen Form gegründet. Mehrere kleinere Instrumentalformationen, deren Geschichte teilweise bis in das Jahr 1927 zurückreicht, gingen in ihm auf. Heute hat das prominente Aushängeschild des WDR 58 Mitglieder. Das Repertoire des Orchesters umfasst den gesamten Bereich der Unterhaltungsmusik, Musical, Oper und Operette, Filmmusik und Nischenstücke der klassischen Musik, unbekannte Oratorien sowie Jazz. Neben regelmäßigen Auftritten in den Konzertsälen Nordrhein-Westfalens und bei internationalen Musikfestivals im In- und Ausland bestreitet das WDR Rundfunkorchester Köln beliebte Konzertreihen in der Kölner Philharmonie und im Klaus-von-Bismarck-Saal im Kölner Funkhaus. Die Mitwirkung bei Fernsehsendungen gehört ebenso zu seinem Tätigkeitsfeld wie die Arbeit im Produktionsstudio. Zahlreiche Einspielungen des Orchesters wurden mit Schallplattenpreisen ausgezeichnet. Internationale Anerkennung erlangte das WDR Rundfunkorchester Köln unter anderem für seine Interpretationen der Kompositionen von Kurt Weill und Franz Schreker. Zu den ständigen Dirigenten zählten Hermann Hagestedt, Franz Marszalek, Curt Cremer und Heinz Geese. Unter den prominenten Gastdirigenten des Orchesters sind insbesondere Kurt Eichhorn, Leopold Hager, Michail Jurowski, Siegfried Köhler, Gustav Kuhn, Jan Latham-König, Carlos Montanaro, Pinchas Steinberg, Ari Rasilainen, Heinz Holliger, Marcus R. Bosch und Jiri Malát zu nennen. Das WDR Rundfunkorchester Köln ist regelmäßig in der Kölner Philharmonie zu hören, u. a. in der Reihe »Operette und …«. 558_KM_07-06-10_c.indd 19 02.06.2010 16:28:59 Uh 20 Die Besetzung des WDR Rundfunkorchesters Köln Violine I Juraj Cizmarovic Phoebe Rosochacki Judith Stegemöller-Molnar Anguelina Abadjieva Kathrin Berghaus Sibylle Bujanowski Yiqiong Pan Igor Sagan Roxana Tudorache Peter Reinfeld Flöte Brigitte Schreiner Georg Mertens Violine II Karina Buschinger Zbigniew Szustak Christine Anders Helen Kim Karl Oppelcz Axel Schroeder Katharina Schulte Mircea Mocanita Fagott Hiroaki Mizuma Michael Hofmann Viola Bernhard Oll Andrea Barzen Yalkin Aksoy Jürgen Hinz Remy Sornin-Petit Gabriel Tamayo Trompete Reinhard Ehritt Florian Kirner Violoncello Dan Lupu Oliver Wenhold Jan Michels Lilia Popov Laura Wiek Kontrabass Wlodzimierz Gula Renate Bosbach Nicolaus Hoffmann Gottfried Engels 558_KM_07-06-10_c.indd 20 Oboe Gerhard Vetter Tomoharu Yoshida Klarinette Andree Schmid Dirk Schultheis Horn Louisa van Dessel Monika Lorenzen Alfons Gaisbauer Henricus Poulissen Posaune Steven Singer Norbert Schmeißer Ingo Luis Cimbasso Hartmut Müller Pauke Michael Schmidt Schlagwerk Thorsten Blumberg Egmont Kraus Carsten Steinbach Alfred Scholz Harfe Ute Blaumer Stand: 1. 6. 2010 02.06.2010 16:28:59 Uh 21 Andriy Yurkevych Der ukrainische Dirigent Andriy Yurkevych studierte an der Lviv National Musical Academy M. Lysenko in der Ukraine und gewann den Nationalen S.-Tuchak-Preis in Kiew. 1996 wurde er am Nationaltheater von Lemberg engagiert, wo er zahlreiche Opern von Giuseppe Verdi und Giacomo Puccini sowie Opern aus dem russischen Repertoire dirigierte. Heute ist er Generalmusikdirektor am Opernhaus in Odessa und leitet das Kammerorchester Cluster, mit dem er bei zahlreichen Festivals zu Gast war. Darüber hinaus gastierte er an den Opernhäusern in Rom, Brüssel und München und feierte am Teatro Massimo in Palermo mit Norma von Vincenzo Bellini einen großen Erfolg, den er im Februar 2009 bei einer Aufführung mit Edita Gruberova in Berlin wiederholen konnte. Zukünftige Projekte werden Andriy Yurkevych nicht nur zum KLANGVOKAL Musikfestival Dortmund, sondern auch nach Dresden, Athen, Mailand und Wien sowie zum Menuhin Festival Gstaad führen. Bei uns dirigiert er heute zum ersten Mal. 558_KM_07-06-10_c.indd 21 02.06.2010 16:28:59 Uh 22 KölnMusik-Vorschau 10.06.2010 Donnerstag 20:00 Nach dem Konzert direkt vom Foyer ins Café-Restaurant »Ludwig im Museum« »Ludwig im Museum« ist der Name des Café-Restaurants im Museum Ludwig, zu dem Sie ab sofort über die Wendeltreppe im Foyer direkten Zugang haben. Lassen Sie Ihren Konzertbesuch bei einem Essen oder aber auch nur bei einem Glas Wein gemütlich ausklingen! Das Café-Restaurant hat bis auf montags an allen Wochentagen zwischen 10 Uhr und 23 Uhr geöffnet. Weitere Informationen auf ludwig-im-museum.de Filmforum Stummfilm mit Live-Musik Rupert Julian: Das Phantom der Oper (USA 1925) Daniel Kothenschulte Klavier Medienpartner: Choices KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln 11.06.2010 Freitag 20:00 Internationale Orchester 5 Vesselina Kasarova Mezzosopran Königliches Concertgebouworchester Amsterdam David Zinman Dirigent Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 08.06.2010 Dienstag 20:00 Quartetto 4 Kuss Quartett Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartett Nr. 17 B-Dur KV 458 »Jagd-Quartett« Béla Bartók Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 17 Sz 67 Hector Berlioz Les Nuits d‘été op. 7 Ottorino Respighi Pini di Roma Mariss Jansons ist leider erkrankt. Wir freuen uns, dass David Zinman sich bereit erklärt hat, das Dirigat zu übernehmen. Johannes Brahms Streichquartett Nr. 3 B-Dur op. 67 ON – Schlüsselwerke der Neuen Musik 10.06.2010 Donnerstag 12:30 Filmforum PhiharmonieLunch Stummfilm mit Live-Musik Rupert Julian: Das Phantom der Oper (USA 1925) – Auszüge Daniel Kothenschulte Klavier Medienpartner: Choices KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln 558_KM_07-06-10_c.indd 22 02.06.2010 16:28:59 Uh 23 17.06.2010 Donnerstag 12:30 23.06.2010 Mittwoch 20:00 PhilharmonieLunch Piano 6 Gürzenich-Orchester Köln Andreas Staier Hammerklavier Christian Lindberg Dirigent und Posaune Ludwig van Beethoven 33 Veränderungen über einen Walzer von Anton Diabelli C-Dur op. 120 »Diabelli-Variationen« 30 Minuten kostenloser Musikgenuss beim Probenbesuch: Eine halbe Stunde vom Alltag abschalten, die Mittagspause oder den Stadtbummel unterbrechen und sich für kommende Aufgaben inspirieren lassen. PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau. Variationen über Werke des Komponisten und Musikverlegers Antonio Diabelli sind das Thema dieses Konzertes. Neben Beethovens be rühm ten 33 Veränderungen treten die selten gespielten Veränderung en von Komponisten des Vaterländischen Künstlervereins, darunter Schubert, Liszt, Hummel, Czerny u. a.. KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln 24.06.2010 Donnerstag 12:30 Eintritt frei PhilharmonieLunch WDR Sinfonieorchester Köln Pietari Inkinen Dirigent 20.06.2010 Sonntag 20:00 Deutschlandfunk Extra 5 Matthias Goerne Bariton hr-Sinfonieorchester Paavo Järvi Dirigent Richard Strauss Der Rosenkavalier, erste Walzerfolge TrV 227c Orchesterlieder Franz Schubert Orchesterlieder Richard Wagner Instrumentalmusik aus dem »Ring des Nibelungen« Deutschlandfunk gemeinsam mit KölnMusik 558_KM_07-06-10_c.indd 23 30 Minuten kostenloser Musikgenuss beim Probenbesuch: Eine halbe Stunde vom Alltag abschalten, die Mittagspause oder den Stadtbummel unterbrechen und sich für kommende Aufgaben inspirieren lassen. PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau. KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln 25.06.2010 Freitag 20:00 Operette und … 5 Heike Susanne Daum Sopran Susanna Martin Sopran Romana Noack Sopran Dominik Wortig Tenor Miljenko Turk Bass WDR Rundfunkchor Köln WDR Rundfunkorchester Köln Eckehard Stier Dirigent Paul Abraham Ball im Savoy Westdeutscher Rundfunk 02.06.2010 16:28:59 Uh Philharmonie Hotline +49.221.280280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de 558_KM_07-06-10_c.indd 24 Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: Rottke Werbung Textnachweis: Der Text von Jürgen Gauert ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Umschlaggestaltung: Hida-Hadra Biçer Umschlagsabbildung: Jörg Hejkal Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH 02.06.2010 16:29:00 Uh Foto: Künstleragentur So 27. Juni 2010 20:00 Montserrat Caballé Sopran Montserrat Martí Sopran Ekaterina Goncharova Sopran Pretty Yende Sopran Manuel Burgueras Klavier koelner-philharmonie.de Roncalliplatz 50667 Köln Philharmonie Hotline 0221.280 280 Arien und Duette aus Opern und Zarzuelas in der Mayerschen Buchhandlung Neumarkt-Galerie 50667 Köln 558_KM_07-06-10_c.indd U4 € 10,– 21,– 32,– 44,– 52,– 62,– / zzgl. VVK-Gebühr € 32,– Chorempore (Z) 02.06.2010 16:29:00 Uh