Der Hauptpreisträger: Clytus Gottwald Clytus Gottwald, Jahrgang 1925, studierte nach der Kriegsgefangenschaft zunächst Gesang und Chorleitung. Es folgte ein Studium der evangelischen Theologie, Soziologie und Musikwissenschaft in Tübingen und Frankfurt, wo er 1961 promovierte. Zwischen 1958 und 1970 war Gottwald Kantor an der Paulus-Kirche in Stuttgart, nebenbei gründete er 1960 die Schola Cantorum Stuttgart, ein Ensemble von Berufssängern. Mit diesem Projekt wollte Gottwald die Vereinbarkeit von Neuer Musik und Chormusik wiederherstellen. Der Chor existierte bis 1990 und trat bis dahin weltweit bei allen maßgeblichen Konzerten der Neuen Musik auf. Zwischen 1967 und 1988 war er Redakteur für Neue Musik beim SDR in Stuttgart und absolvierte parallel dazu eine Reihe von Gastdirigaten, unter anderem bei den Radiochören in Paris, Stockholm, Helsinki und Amsterdam. Mehr als 20 Jahre lang, von 1961 bis 2004, arbeitete Clytus Gottwald als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) auf dem Gebiet der musikalischen Paläographie. Die Jury des Kulturpreises Baden-Württemberg begründete ihre klare Entscheidung, Gottwald zum Träger des Hauptpreises zu küren, mit seinem "herausragenden singulären Lebenswerk". Das Preisgeld ist mit 20.000 Euro dotiert.