Physikalisches Schulversuchspraktikum I Optische Geräte (Unterstufe) marlene hack (9955515/412) Abgabedatum: 5. 12. 2002 Inhaltsverzeichnis Lerninhalt: ...........................................................3 In welcher Klasse?...............................................3 Vorkenntnisse........................................................................................................................3 Lernziele ..............................................................3 Theoretische Grundlagen .....................................3 Zusatzinformationen ..........................................................................................................9 Versuche............................................................13 Die Lupe ..................................................................................................................................13 Diaskop....................................................................................................................................14 Der Photoapparat – Schärfentiefe, Blendenzahl................................................15 Der Photoapparat - Entfernungsmessung.............................................................16 Filmprojektor – optische Nachwirkung ..................................................................18 Astronomisches Fernrohr...............................................................................................19 Quellenverzeichnis.............................................20 Abbildungsnachweis ..........................................20 2 Lerninhalt: Funktionsweise optischer Geräte (Lupe, Mikroskop, Projektionsapparate, Photoapparat, verschiedene Fernrohre) In welcher Klasse? 4. Klasse Vorkenntnisse: Licht und Schatten, Reflexion am ebenen und gekrümmten Spiegel, Lichtbrechung, Totalreflexion Lernziele: Verstehen der Bildentstehung in optischen Geräten Theoretische Grundlagen: Optische Prismen: Viele optische Geräte enthalten optische Prismen. Sie lenken die Lichtstrahlen durch Totalreflexion in eine andere Richtung. Man verwendet optische Prismen als hochwertige Spiegel, wobei die Lichtstrahlen so einfallen müssen, dass keine Brechung eintritt, da Lichtbrechung Qualitätsverlust bedeutet. Das Prisma in der Spiegelreflexkamera lenkt das Bild um, da es sonst für den Betrachter kopfstehend und seitenverkehrt wäre: Abbildung 1 3 Optische Linsen: Optische Linsen sind gläserne Körper, die von zwei Teilen einer Kugeloberfläche begrenzt werden oder von einem Teil und einer ebenen Fläche. Man unterscheidet zwischen Sammel- und Zerstreuungslinsen: Sammellinsen: Parallel zur optischen Achse einfallendes Licht wird so gebrochen, dass sich die Lichtstrahlen in einem Punkt (-> Brennpunkt) vereinigen. Der Abstand zwischen dem Linsenmittelpunkt und dem Brennpunkt heißt Brennweite. Je stärker die Linsenflächen gekrümmt sind, desto kleiner ist die Brennweite einer Sammellinse. Es ergibt sich ein vergrößertes, virtuelles Bild, wenn der Abstand des betrachteten Gegenstandes zur Linse (Gegenstandsweite) kleiner als die Brennweite ist. Die Sammellinse wirkt hier als Lupe. Es entsteht kein Bild, wenn die Gegenstandsweite gleich groß ist wie die Brennweite. Ist die Gegenstandsweite größer als die Brennweite, so entstehen reale Bilder. Abbildung 2 Das Objektiv bei allen Kameras und Projektoren hat die Wirkung einer Sammellinse und entwirft ein reales Bild. 4 Zerstreuungslinsen: Parallel zur optischen Achse einfallende Lichtstrahlen werden so gebrochen, als kämen sie von einem vor der Linse liegenden Brennpunkt (Z1). Bei der Zerstreuungslinse entstehen nur scheinbare und verkleinerte Bilder. Je größer die Gegenstandsweite ist, desto kleiner ist das Bild. Abbildung 3 Bildkonstruktion: Man benutzt mindestens 2 der 3 Hauptstrahlen: der Parallelstrahl (1) wird zum Brennpunktsstrahl der Brennpunktstrahl (2) wird zum Parallelstrahl der Mittelpunktsstrahl (3) geht ohne Richtungsänderung durch die Linse Abbildung 4 F f g b G B Brennpunkt Brennweite Gegenstandsweite Bildweite Gegenstandsgröße Bildgröße 5 Das Auge: Alle durchsichtigen Teile des Auges wirken zusammen wie eine einzige Sammellinse und ergeben ein stark verkleinertes, verkehrtes, wirkliches Bild auf der Netzhaut. Durch die Sehzellen wird dieses Bild zu Informationen für das Gehirn verarbeitet. Mit Hilfe des Ziliarmuskels, der die Linse umgibt, kann das Auge die Schärfe auf verschiedenen Entfernungen einstellen. Abbildung 5 Aufgrund von Kurz- oder Weitsichtigkeit müssen viele Menschen eine Brille tragen: Kurzsichtigkeit Weitsichtigkeit Abbildung 6 Der Photoapparat: Die wichtigsten Bauteile eines Photoapparates: lichtdichtes Gehäuse Objektiv mit verstellbarer Blende zur Regelung der Beleuchtungsstärke der Verschluss zur Regelung der Belichtungszeit Mechanismus zum Scharfstellen des Bildes die Filmbühne Mechanismus zum Filmtransport (meistens Elektromotor) der Sucher Zum Einstellen der verschiedenen Entfernungen beim Photoapparat muss das Objektiv entlang seiner Längsachse verschoben werden. 6 Abbildung 7 Projektoren: Diaprojektor: Beim Diaprojektor muss man die Diapositive auf dem Kopf stehend in den Projektor schieben. Im Inneren befinden sich hinter einer Lampe ein Sammelspiegel und davor meistens zwei dicke Linsen, die das Licht auf das Objektiv fokussieren, wodurch das Bild an der Wand sehr hell wird. Abbildung 8 Overheadprojektor: Der Overheadprojektor ist ein besonders lichtstarker Projektor für große Diapositive (-> Overheadfolien). Filmprojektor: Der Filmprojektor ist dem Diaprojektor sehr ähnlich. Er besitzt allerdings zusätzlich ein von einem Elektromotor angetriebenes Transport- und Verschlusssystem, womit 18 oder 24 Standbilder pro Sekunde auf die Leinwand projiziert werden können. Lupe, Mikroskop und Fernrohr: Jede Sammellinse wirkt als Lupe, wenn sich der Gegenstand innerhalb der Brennweite befindet. Das Auge sieht ein scheinbares, aufrechtes und vergrößertes Bild des Gegenstandes. 7 Wenn die Vergrößerung einer Lupe nicht mehr ausreicht, verwendet man ein Mikroskop. Es besteht aus einem Objektiv, einer Sammellinse mit einer kleinen Brennweite, und dem Okular, einer Sammellinse mit einer großen Brennweite. Das Objektiv entwirft vom Gegenstand ein vergrößertes, wirkliches, verkehrtes Zwischenbild, das vom Okular (-> wirkt als Lupe) vergrößert wird. Abbildung 9 Das astronomische Fernrohr besteht aus einem Objektiv, eine Sammellinse mit großer Brennweite, und einem Okular, eine Sammellinse mit kleiner Brennweite. Das Objektiv entwirft vom Gegenstand ein verkleinertes, wirkliches, verkehrtes Zwischenbild, das wieder vom Okular vergrößert wird. Um ein aufrechtes Bild zu erhalten, muss eine bildumkehrende Vorrichtung (Linse, Prisma) eingebaut werden. Abbildung 10 8 Zusatzinformationen Photochemie – von der Aufnahme zum Bild: Grundlage der Photographie sind die lichtempfindlichen Eigenschaften von Silberhalogeniden, chemischen Verbindungen aus Silber und Halogenen (Brom, Chlor oder Iod). Ein Film besteht aus feinen Silberhalogenidkörnern in einem Schutzkolloid (Gelatine) auf einer transparenten Trägerschicht aus Celluloseacetat oder Polyester. Bei der Belichtung eines Filmes gehen die Silberhalogenide chemische Reaktionen ein und bilden ein so genanntes latentes Bild. Wenn man nun den Film entwickelt wird das latente Bild sichtbar und beständig. Die Entwicklung des latenten Bildes erfolgt mit Hilfe einer alkalischen Lösung (dem Entwickler). Die organischen Bestandteile dieser Lösung reagieren mit den durch die Belichtung dazu befähigten Silberhalogenidkristallen. Dieser Reduktionsvorgang wandelt die Silberverbindungen in metallisches Silber (die spätere Schwärzung des Negativs) zurück. Die Dichte der Silberpartikel hängt nun von der Lichtmenge ab, die während der Belichtung auf die einzelnen Filmbereiche gelangt sind. Um dieses Bild zu fixieren, wird der Film in ein schwach saures Neutralisierungsbad (-> meistens Natriumthiosulfat oder Ammoniumthiosulfat) getaucht. Silberhalogenidreste werden dabei weggespült und verbleibende metallische Silberpartikel stabilisiert. Danach muss der Film mit Wasser abgespült werden und schließlich in ein Reinigungsbad getaucht werden, um Wasserflecken zu verhindern. Diese Abbildung wird nun als Negativ bezeichnet, da in ihr dunkle Stellen des Ursprungsmotivs hell, helle aber dunkel wiedergegeben werden. Bei Farbnegativen sind die Farben komplementär wiedergegeben. In einem zweiten Entwicklungsprozess, bei dem die photographische Abbildung entsteht, werden die Farben erneut umgekehrt (NegativPositiv-Verfahren): Das Negativ wird auf Photopapier gelegt und das Photopapier dann belichtet. Bei Vergrößerungen muss das Negativ zunächst in einen Projektionsapparat eingespannt und von einer Lichtquelle durchleuchtet werden. Ein Vergrößerungsobjektiv projiziert das so entstandene Bild auf eine mit lichtempfindlichem Photopapier bestückte Grundfläche. Je dunkler eine Partie des Negativs ist, desto weniger Licht dringt auf das Papier. Nach der Belichtung wird das Photopapier einem Entwicklungsverfahren ausgesetzt, das dem des Filmes sehr ähnlich ist. Das Photopapier für Farbdia- und Farbnegativabzüge besteht aus mehreren Emulsionsschichten, denen chemische Farbkuppler beigegeben sind. Dabei handelt es sich um Substanzen, die, selbst farblos, beim Entwicklungsprozess gemeinsam mit den Produkten der Oxidation für die Farbentwicklung der Schichten verantwortlich sind. 9 Filmempfindlichkeit: Von der Filmempfindlichkeit hängt die Belichtungszeit für eine Aufnahme unter bestimmten Lichtverhältnissen ab. Die Lichtempfindlichkeit eines Films wird in genormten Werten angegeben, die von der International Standards Organization (ISO) festgelegt wurden. Daneben existiert auch noch die Deutsche Industrie Norm (DIN). Das ISO-System ging aus der Verbindung der DIN- und der ASA-Maßangabe hervor. Hat ein Film ISO 100/21°, so entspricht dies 100 ASA bzw. 21 DIN. Lichtunempfindlichere Filme haben im Allgemeinen Werte zwischen ISO 25/15° und ISO 100/21°. Filme mit Werten über ISO 200/24° werden als hochempfindlich bezeichnet. Es gibt bereits Filme mit ISO-Werten über 400/27°. Lichtempfindlichere Filme sind in der Regel grobkörniger als weniger empfindliche, was bei starker Vergrößerung ihre Schärfe beeinträchtigt. Mit weniger lichtempfindlichen Filmen kann man meist eine höhere Auflösung erzielen. Belichtungsumfang: Jeder Film verfügt über einen Belichtungsumfang. Das ist jener Bereich, innerhalb dessen er Grauwerte bzw. Farbabstufungen wirklichkeitsgetreu wiedergeben kann. Bei Überbelichtung wird das Negativ zu dunkel, was beim photographischen Abzug zu Kontrastverlusten und einer erhöhten Körnigkeit führt. Bei Unterbelichtung entstehen zu helle Negative. Je größer der Belichtungsumfang eines Filmes ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, mit ihm trotz Über- oder Unterbelichtung ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Blende, Belichtungszeit, Tiefenschärfe: Die Blende und der Verschluss regulieren den Lichteinfall. Variable Blenden bestehen aus Metall- oder Kunststofflamellen, die eine verstellbare, kreisförmige Öffnung gewähren. Den verschiedenen Blendengrößen entsprechen Blendenzahlen, die auf der Kamera oder dem Objektiv angegeben sind. Kleine Blendenzahlen bezeichnen eine große Blendenöffnung, große Blendenzahlen eine kleine. Blendenzahl = f/d (f…Objektivbrennweite, d…Durchmesser der Blendenöffnung) Der Verschluss im Strahlengang der Kamera regelt durch Öffnen und Schließen die Belichtungszeit. Die meisten modernen Kameras verfügen über einen Schlitzverschluss oder eine Irisblende. Bei der Irisblende springen die ineinandergreifenden Lamellen zum Zeitpunkt der Belichtung auf, öffnen sich dem eingestellten Blendenwert entsprechend und schließen sich wieder. Der Schlitzverschluss besteht aus 10 zwei sich überlappenden, beweglichen Vorhängen, die einen veränderlichen Schlitz oder ein Fenster bilden. Mittels einer Feder bewegt sich das schlitzartige Fenster nach Betätigen des Auslösers über den Film und belichtet ihn dabei. Je enger der Schlitz ist, umso geringer ist die Belichtungszeit. Kürzere Verschlusszeiten (und damit größere Blendenöffnungen) werden gewählt, um Motive in Bewegung festzuhalten. Durch eine kleine Blendenöffnung (-> längere Verschlusszeit) kann die so genannte Tiefenschärfe vergrößert werden. Die Tiefenschärfe bezeichnet jenen räumlichen Bereich, innerhalb dessen die auf einer Photographie festgehaltenen Objekte scharf wiedergegeben werden. Bei Photographien mit großer Tiefenschärfe etwa sind sowohl die nahen als auch die entfernten Gegenstände detailgenau zu erkennen. Vergrößerung von optischen Geräten: Lupe: Abbildung 11 Im ersten Bild wird ein Gegenstand ohne Lupe betrachtet, s0 wird dabei als deutliche Sehweite bezeichnet, ε0 als Sehwinkel. Im zweiten Bild wird der Gegenstand mit der Lupe betrachtet, wobei f die Brennweite der Sammellinse ist und ε der Sehwinkel mit Lupe. Vergrößerung vL = ε/ε0 = s0/f Mikroskop: s0 f Ob f Ok t…Tubuslänge -> Abstand zwischen zweiten Brennpunkts des Objektivs und erstem des Okulars s0…deutliche Sehweite fOk…Brennweite des Okulars fOb…Brennweite des Objektivs Vergrößerung vM = t Teleskop: f Ob f Ok fOk…Brennweite des Okulars fOb…Brennweite des Objektivs Vergrößerung vT = 11 Die größten Teleskope der Welt: Das zurzeit größte Spiegelteleskop der Welt ist das Keck-Teleskop mit einem Spiegeldurchmesser von 982 Zentimetern. Es befindet sich im Mauna-Kea-Observatorium auf Hawaii. Das Hobby-Eberly-Teleskop (HET) des McDonalds Observatoriums (Texas) besitzt zwar einen Gesamtdurchmesser von 1 100 Zentimetern, es werden aber nur 900 Zentimeter genutzt. Das HET verfügt über 91 Einzelspiegel, die wabenartig angeordnet sind. Die Europäische Südsternwarte ESO nahm am 25. Mai 1998 in Cerro Paranal (Chile) das erste seiner vier geplanten VLT-Teleskope (VLT: Very Large Telescope) in Betrieb. Es verfügt über einen Sammelspiegel von 820 Zentimeter Durchmesser. Mit einem Spiegeldurchmesser von 982 Zentimetern ist das Keck-Teleskop auf dem 4 205 Meter hohen Mauna Kea auf Hawaii das größte optische astronomische Fernrohr der Welt. Spiegelteleskope mit mehr als 250 Zentimeter Durchmesser: das 610-Zentimeter-Teleskop im Astrophysikalischen Observatorium bei Selintschukskaja in Russland, das 508-Zentimeter-Teleskop im PalomarObservatorium in Kalifornien, das 420-Zentimeter-Teleskop am Observatorium am Roque de los Muchachos in Las Palmas auf den Kanarischen Inseln, das 400-Zentimeter-Teleskop am Cerro-Tololo-InterAmerican-Observatorium bei La Serena in Chile, das 390-ZentimeterTeleskop am Englisch-Australischen Observatorium bei Coonabarabran in Australien, das 380-Zentimeter-Teleskop am Kitt-PeakNationalobservatorium bei Tucson in Arizona und das 380-ZentimeterTeleskop am Mauna Kea, das 254-Zentimeter-Hooker-Teleskop am MountWilson-Observatorium in Pasadena (Kalifornien). 12 Versuche: Die Lupe Verwendete Materialien: Schiene 1000 mm, Richtleuchte, Kondensor, Mattglasscheibe, Diapositiv, Plattenhalter, Linse +200 mm, Halter für Rundeinsatz, 3 Stativreiter, Netzanschlussgerät Versuchsaufbau: Die Richtleuchte mit Kondensor beleuchtet eine Mattglasscheibe mit Diapositiv. Versuchsdurchführung: Zuerst wird das Diapositiv direkt betrachtet und anschließend durch die Sammellinse in 20 cm Entfernung vor dem Diapositiv. Versuchsergebnis: Mit Lupe erscheint die Darstellung des Diapositivs größer als ohne. Vergrößerung vL = s0/f s0…deutliche Sehweite f…Brennweite der Sammellinse Zeit: ungefähr 5 Minuten 13 Diaskop Verwendete Materialien: Stahlschiene, 4 Stativreiter, Experimentierleuchte, Einfachkondensor +10 cm, Linse +15 cm, Scheibenhalter, Diapositiv, Linsenhalter, Linse +10 cm, Transparentschirm Versuchsaufbau: Versuchsdurchführung: Man wählt den Abstand zwischen dem Kondensor und dem Scheibenhalter so, dass das Diapositiv gut ausgeleuchtet ist, und den Abstand zwischen Scheibenhalter und Projektionsobjektiv so, dass das Diapositiv auf dem Transparentschirm scharf abgebildet wird. Versuchsergebnis: Das Diapositiv wird vom Objektiv vergrößert abgebildet. Durch den Kondensor kann das Licht der Lichtquelle besser ausgenützt werden. Er macht das Licht der Glühlampe, das divergent auf das Diapositiv fällt, konvergent. Zeit: ungefähr 10 Minuten Tipp: Eine optimale Lichtausbeute erzielt man dann, wenn der Kondensor die Glühwendel auf der Objektivlinse abbildet. 14 Der Photoapparat – Schärfentiefe, Blendenzahl Verwendete Materialien: Schiene, Prismentisch, 2 kleine Kerzen, Linse +300 mm, Irisblende, 2 Halter für Rundeinsatz, Stativreiter, weißer Schirm, Aufbaureiter Versuchsaufbau: Versuchsdurchführung: Man versucht die beiden Kerzen auf dem Schirm scharf abzubilden. Wenn die größtmögliche Schärfe für beide Kerzen gleichzeitig erreicht ist, wird die geöffnete Irisblende hinter die Linse gestellt und die Blende langsam verkleinert. Versuchsergebnis: Es lassen sich nicht beide Kerzen gleichzeitig ganz scharf auf dem Schirm abbilden. Bildet die Linse beide Kerzen möglichst scharf ab, dann sind beide etwas unscharf (-> Zerstreuungskreise). Diese Zerstreuungskreise werden durch Verkleinerung der Blendenöffnung kleiner, so dass die Linse nun die Kerzen in der Länge der Zone A bis B scharf abbildet. Die Länge dieses Bereichs wird Schärfentiefe genannt. Je größer die Blendenzahl (= Objektivbrennweite/Blendendurchmesser), desto größer ist die Schärfentiefe. Zeit: ungefähr 10 Minuten 15 Der Photoapparat - Entfernungsmessung Verwendete Materialien: 2 Schienen, Linse +500 mm, Linse +200 mm, Linse +150 mm, Linse +100 mm, Irisblende, 5 Halter für Rundeinsatz, Planspiegel, Grünfilter, Plattenhalter, 7 Stativreiter Versuchsaufbau: 16 Der Grünfilter wird als Strahlteiler so auf die Schiene gesetzt, dass er mit beiden ’Schienenachsen’ einen Winkel von 45° bildet. Der Planspiegel ist das eigentliche Messorgan. Versuchsergebnis: Durch Drehung des Planspiegels lassen sich im Okular (Linse +100 mm) beide Objektbilder zur Deckung bringen. Die Drehung des Planspiegels lässt sich in Metern der Entfernung eichen. Bei unendlich großem Abstand g des Gegenstandes schließt sein Einfallslot mit der kürzeren Achse (Schiene) den Winkel α = 45° ein. Bei kleiner Entfernung ist α kleiner als 45°. Die Entfernung kann man aus der Basis b und α berechnen: g/b = tan(90°) – 2. α g = b.tan(2. α ) Zeit: Ungefähr 10 Minuten 17 Filmprojektor – optische Nachwirkung Verwendete Materialien: Taschenlampe Versuchsdurchführung: Eine Lampe wird zuerst langsam und dann immer schneller im Kreis bewegt. Versuchsergebnis: Bei langsamer Bewegung der Lampe erscheint das Licht als sich im Kreis bewegender Lichtfleck. Bewegt man die Lampe schneller, erscheint das Licht als leuchtender Kreis. Lichteindrücke werden vom Auge ungefähr 0,1 Sekunden lang festgehalten (-> optische Nachwirkung). Die Einzelbilder eines Films werden in weniger als 0,1 Sekunden Zeitabstand auf eine Leinwand projiziert. Sie verschmelzen im Auge und ergeben eine kontinuierliche Bewegung. Zeit: ungefähr eine Minute 18 Astronomisches Fernrohr Verwendete Materialien: Schiene, Linse +500 mm, Linse +200 mm, Blende, 3 Stativreiter Versuchsaufbau: Der Abstand zwischen dem Objektiv und Okular soll gleich der Summe der beiden Brennweiten der Linsen sein. Die Blende wird in die Brennpunktsebene des Objektivs gestellt. Versuchsergebnis: f Ob f Ok fOk…Brennweite des Okulars fOb…Brennweite des Objektivs Vergrößerung vT = In unserem Fall wäre die Vergrößerung gleich vT = f Ob = 2,5. f Ok Zeit: ungefähr 5 Minuten 19 Quellenverzeichnis: Theoretische Grundlagen S. 3 - 12: Physik heute4 (Fürnstahl, Wolfbauer, Becker, Obendrauf) S. 88 94 Taschenbuch der Physik (Kuchling) S. 361 Physik (Tipler) S. 1089, 1093 Microsoft Encarta Professional 2002 Versuche S. 13 - 19: Physik 2 Optik Eydam Kiel Abbildungsnachweis: Abbildungen 1 – 3, 6 – 8, 10: Physik heute 4 (Fürnstahl, Wolfbauer, Becker, Obendrauf) S. 88 94 Abbildung 4: Taschenbuch der Physik (Kuchling) S. 361 Abbildungen 5, 11: Physik (Tipler) S. 1089, 1093 Abbildungen 9, S. 12: Microsoft Encarta Professional 2002 Abbildungen S. 13, 14, 15, 16, 17: Physik 2 Optik Eydam Kiel 20