Streckenabschnitt R05 04. – 05. August 2015 Yellowstone Nationalpark, WY – Cody – Big Horn – Sturgis – Mt. Rushmore, SD 780 km Nach weiteren zwei Tagen im Yellowstone Nationalpark, machen wir uns auf den langen Weg nach Osten, in Richtung Minnesota. Zunächst einmal durchqueren wir Wyoming und entdecken nicht nur die Größe, sondern auch die Schönheit. Sturgis in South Dakota ist in diesem Jahr Treffpunkt von einer Million Harley Davidsons, welch ein Spektakel und am Mt. Rushmore erleben wir hautnah die in Felsen gehauenen Porträts von vier amerikanischen Präsidenten Dienstag, 4. August 2015 Heute Morgen brechen wir zeitig auf, denn es liegen viele Stunden Autofahrt vor uns. Von „Fishing Bridge“ aus, führt Richtung Osten nach Cody nur eine Straße, der Highway 14, aus dem Park heraus. Der zunächst gerade Verlauf des Highway 14 führt durch dichte Wälder, dann aber auch streckenweise durch die von Waldbränden der vergangenen Jahre ziemlich verwüsteten Landschaften. Die heute dichten, tief hängenden Wolken verleihen der Szene ein umso düsteres Aussehen. Es scheint, als wenn wir es heute noch mit Regen zu tun bekommen. Stellenweise windet sich die Straße dann aber auch hoch über die Berge des „Shoshone Forests“, den wir hier durchqueren und irgendwo, mitten in diesem Wald erreichen wir dann auch den „East Entrance“ und verlassen hier den Yellowstone Nationalpark. Es strömen jedoch immer noch mehr Touristen und Besucher in den Nationalpark, als sie ihn, so wie wir, verlassen. Der August zählt zu den Monaten mit den höchsten Besucherzahlen und so sollte man in dieser Zeit sowohl im Voraus buchen, als sich auch auf saisonale „Höchstpreise einstellen. Die Fahrt durch den „Shoshone Forest“ ist in zweierlei Hinsicht interessant. Zum einen geht es jetzt durch eine sehr kurvenreiche, doch landschaftlich reizvolle Bergwelt und zum anderen sehen wir immer mehr Harley Davidsons, die uns entweder überholen oder uns entgegenkommen. Rechts begleitet uns über viele Meilen ein Fluß, es ist der Shoshone River, wie wir schließlich herausfinden. Der Highway 14 heißt hier auch der „Buffalo Bill Cody Scenic Byway“. Er erstreckt sich über 50km praktisch vom Ostausgang des Yellowstone Nationalparks angefangen und führt über den Sylvan Pass, mit 2600m ein im Winter geschlossener Pass und das Wapiti Valley, benannt nach der großen Hirschart hier, weiter am Buffalo Bill State Park vorbei, bis nach Cody. Auch wenn das Wetter heute nicht so schön ist, es regnet zwischendurch immer wieder mal, erkennt man doch die Schönheit dieses Tals und der, der sich gerne mal über diese Region informieren möchte, findet auf der Seite https://www.wyomingtourism.org/things-todo/detail/Buffalo-Bill-Cody-Scenic-Byway/7193 genügend Informationen. Allein hier, im Reich von Buffalo Bill, kann man einen ganzen, langen abwechslungsreichen Urlaub verbringen, vor allem inmitten von Cowboys, auf dem Rücken von Pferden. Hier mal eine Beschreibung aus der „amerikanischen“ Wikipedia, die sich auf Englisch doch viel besser liest, als in der deutschen Übersetzung „The Buffalo Bill Cody Scenic Byway starts in Cody and follows US 14/US 16/US 20 along the Shoshone River. The route is known for its abundant wildlife, astonishing rock formations, and recreational opportunities. Approximately 6 miles (9.7 km) west of Cody the highway skirts the Buffalo Bill Reservoir, a source of excellent trout fishing, and location of Buffalo Bill State Park. The Park has facilities for camping, picnicking, boating, and windsurfing. Beyond the reservoir, the highway enters the Shoshone National Forest. The Shoshone was set aside in 1891 as part of the Yellowstone Timberland Reserve. One of the oldest Forest Service ranger stations is situated in the Wapiti Valley. A stop at the visitor center near the station will provide you with a brief history of the area, as well as locations of campgrounds and trails. As the Indian name implies, The Wapiti Valley is home for the wapiti, or elk as well as the grizzly bear, bighorn sheep, moose, deer, and other wildlife. A sharp eye might spot these animals feeding along the banks of streams, on grassy benchlands, and on brushy slopes. Buffalo Bill Cody built his hunting lodge, Pahaska Teepee, here beneath a sheltering cliff. This building is now lis ted on the National Register of Historic Places. The Wapiti Valley is home to fourteen beautiful, historic lodges offering full-service accommodations, nightly, weekly, or monthly. Any of these lodges may be used as home-base while touring all of Cody Country and enjoying Cody's many fine attractions. At the head of the Wapiti Valley the highway enters Yellowstone National Park. and here the Byway ends, giving travelers an excellent route to the wonders of Yellowstone National Park“. Von Cody geht es weiter nach Greybull und wir sind der Meinung, dass wir nun die Berge hinter uns gelassen hätten, weit und breit ist nichts zu sehen. Doch wir haben immer wieder den Namen „Big Horn“ gehört und gelesen. Es gibt den Big Horn River, es gibt den Big Horn Nationalpark und so muss es ja eigentlich auch die Big Horn Mountains geben … oder? Der Name Big Horn jedenfalls die Bezeichnung eines hier heimischen Schaafes, nämlich des „Dickhornschaafes. Das Dickhornschaf (Ovis canadensis) ist ein wildes Schaf, das im westlichen Nordamerika lebt. Es ist eine vorwiegend gebirgsbewohnende Art, es gibt jedoch auch in Wüsten und anderen Trockengebieten lebende Populationen. Merkmale Dickhornschafe erreichen eine Kopfrumpflänge von 150 bis 180 Zentimetern, wozu noch ein 10 bis 15 Zentimeter langer Schwanz kommt, und eine Schulterhöhe von 80 bis 100 Zentimetern. Das Gewicht variiert von 35 bis 140 Kilogramm und hängt vom Geschlecht und Lebensraum ab – Männchen sind stets deutlich schwerer (Durchschnitt 120 Kilogramm) als Weibchen (Durchschnitt 70 Kilogramm) und Wüsten-Dickhornschafe sind kleiner als die gebirgsbewohnenden Tiere. Damit sind Dickhornschafe viel größer und schwerer als europäische Wild- und Hausschafe. Das Fell ist bei den nördlichen Populationen im Sommer dunkelbraun und verblasst im Winter zu einem Graubraun. Bei südlichen Populationen ist das Fell – abhängig von der Region – ganzjährig braun oder hellbeige. Beide Geschlechter tragen Hörner, die der Weibchen sind jedoch deutlich kleiner und ragen säbelartig nach hinten – sie drehen sich nie ein. Die Hörner der Männchen sind massiv und drehen sich nach hinten über die Ohren, dann abwärts und nach vorne. Bei älteren Männchen beginnen die Hörner eine zweite Drehung. Bei alten Männchen können die Hörner 14 Kilogramm wiegen und sich über mehr als 80 Zentimeter erstrecken. Von Cody nach Greybull dauert es gut eine Stunde und wir kommen nur durch flaches Land. Unterwegs sehen wir einen kleinen „Buschbrand“, der jedoch immerhin eine riesige Rauchwolke in den Himmel schickt und so meilenweit zu sehen ist. Irgendwann kommen wir auch über den Bighorn River und ahnen, dass wir auf dem Weg nach Buffalo doch noch über die Big Horn Mountains hinüber müssen. So sagt es jedenfalls unsere Straßenkarte. In Greybull entscheiden wir uns für eine Änderung unserer Route. Wollten wir ursprünglich auf dem Highway 14 mitten durch die Big Horn Mountains, so wechseln wir jetzt vom Highway 14 auf den Highway 20 und fahren südwärts nach Worland um von dort aus wenigstens nur am südlichen Rande die „Big Horn Mountains“ zu überqueren, wo, so denken wir, die Überfahrt nicht so anstrengend sein wird. In Worland biegen wir links ab auf den Highway 20, der uns nach Buffalo führen wird. Hier sehen wir zum ersten Male alte Ölförderpumpen, die ab und zu links und rechts der Straße auftauchen. Noch ist die Landschaft ziemlich eben und man kann weit sehen. Auf dieser Strecke kommt uns weder ein Auto entgegen, noch sehen wir vor oder hinter uns jemand. Eigentlich sehen wir seit 10 Minuten überhaupt kein Fahrzeug, außer einem Harley Davidson Fahrer, der einige Zeit vor uns herfährt. Ganz weit am Horizont, wenn man die Augen zusammenkneift und sich konzentriert, bemerkt man jetzt eine Silhouette, die sich langsam gegen die Wolken abhebt, es sind die „Big Horn Mountains“. Nach weiteren 10 Minuten kommt uns endlich wieder jemand entgegen … es ist, wie könnte es anders sein, eine Harley Davidson. Es sollte uns eigentlich stutzig machen, dass auf diesem Highway 20 so wenig los ist, doch wir genießen diese unendliche Weite und den Ausblick auf die Big Horn Mountains, die immer näher kommen und immer größer werden. Dann endlich mal wieder ein LKW, der uns entgegenkommt. Na gut, denken wir, wenn der da über die Berge gekommen ist, dann werden auch wir es schaffen. Die Landschaft wird langsam abwechslungsreicher, um nicht zu sagen reizvoller. Es tauchen bizarre Felsformationen wie aus dem Nichts aus. Mehrere Stunden sind wir bislang durch diese immer gleiche Landschaft gefahren. Mal ein paar Ölpumpen, dann wieder eine Rinderherde. Kaum ein Haus, geschweige denn ein Ort. Hier erleben wir wieder hautnah die Größe von Nordamerika. In Ten Sleep halten wir kurz zum tanken und um uns die Füße zu vertreten. Die Big Horn Mountains sind von hier aus schon gut zu sehen. Vor einem Saloon sehen wir eine Armada von Harleys. Sturgis scheint seine langen Schatten also schon bis hierher zu werfen. An der Tankstelle befindet sich auch ein Store, der die Bezeichnung „Pony Express“ trägt. Anscheinend ging die Route des „Pony Exprress also auch hier entlang. Später zu Hause vervollständige ich diesen Reisevericht mit der Erklärung zum berühmten Pony Express Der Pony-Express war ein als Reiterstafette organisierter Postbeförderungsdienst in den Vereinigten Staaten und für rund ein Jahr die schnellste Postverbindung in Nordamerika. Die über 3000 km lange Route ging von St. Joseph in Missouri nach Sacramento in Kalifornien. Der Pony-Express nahm nach einer Initiative von William Hepburn Russell am 3. April 1860 den Betrieb auf. Sein Verlauf wurde 1992 als Pony Express National Historic Trail ausgewiesen und in das National Trails System aufgenommen. hier links im Bild ein heutiger, modern reisender Tourist auf dem Pony Express Die Route verlief von Saint Joseph (Missouri) nach Sacramento über eine Distanz von 3100 km. Ungefähr alle 15 bis 20 km stand eine Zwischenstation. Die Postreiter waren zu Pferd unterwegs. Die Arbeit war nicht ungefährlich, so wurden vornehmlich junge, ungebundene Männer angestellt, die nicht älter als 18 Jahre und nicht schwerer als 60 kg waren. Sie waren oftmals Waisen. Einer der bekanntesten war Buffalo Bill. Der Pony-Express war wegen seines Stafettensystems sehr schnell. Jeder Kurier wurde nach maximal 300 km ausgewechselt. Er führte etwa 10 kg Eilpost mit sich. Im Schnitt übernahm nach 80 km ein neuer Junge die Post. Für die gesamte Strecke benötigten sie etwa 120 Pferde und 40 Reiter. Nach zehn Tagen waren sie am Ziel. … so einen Pferdestall sehen wir unterwegs. Stammt vielleicht noch aus dieser Zeit Der Pony-Express umfasste 153 Zwischenstationen, 80 Kuriere, 500 Pferde sowie 200 Pferdepfleger. Der größte Teil ihres Ritts ging durch feindliches Indianerterritorium. Immer wieder musste der Betrieb aufgrund von Angriffen feindlicher Indianer eingestellt werden. Außerdem stießen Pferde und Reiter schnell an ihre Leistungsgrenzen. Am 22. Oktober 1861, also nach nur etwas mehr als einem Jahr, wurde ihr Dienst von der transkontinentalen Telegrafenleitung übernommen. Trotz seiner guten Logistik wurde der Pony-Express zu einem finanziellen Desaster; er hatte jedoch bei der Bevölkerung ein großes Ansehen. Streckenführung Pony-Express-Streckenkarte des National Park Service Die sich über etwa 3100 km erstreckende Route folgte dem Oregon Trail und dem California Trail bis Fort Bridger in Wyoming sowie weiter dem Mormon Trail bis Salt Lake City, Utah. Von hier folgte sie etwa der Central Nevada Route bis nach Carson City, Nevada, um von dort die Sierra Nevada nach Sacramento in Kalifornien zu überqueren. Rechnet man die Beförderung bis San Francisco ein, die zu Pferde oder per Schiff erfolgte, ergibt sich eine Gesamtlänge von etwa 3200 km. … mittlerweile werden die Berge nicht nur höher, sondern auch älter. Hier sind die Ponys also auch „langgebrettert“ Die Route begann in Saint Joseph (Missouri) und folgte der heutigen Route 36 (dem „Pony Express Highway“) bis Marysville in Kansas, um von dort in nordwestlicher Richtung dem Little Blue River bis Fort Kearny in Nebraska zu folgen. Von hier folgte sie der Great Platte River Road durch Gothenburg (Nebraska), Courthouse Rock, Chimney Rock und Scotts Bluff bis sie in Julesburg Colorado erreichte, von wo sie weiter nach Fort Laramie und Register Cliff in Wyoming verlief. Von hier folgte sie dem Sweetwater River entlang nach Independence Rock, Devils Gate und Split Rock bis nach Fort Caspar, über den South Pass nach Fort Bridger und weiter nach Salt Lake City. Von Salt Lake City folgte sie exakt der Central Nevada Route, wie sie 1859 von Captain James H. Simpson vom Corps of Topographical Engineers kartographiert worden war. Diese Strecke entspricht etwa dem heutigen US Highway 50 durch Nevada und Utah. Sie überquert das Große Becken, die Utah-Nevada-Wüste und die Sierra Nevada bei Lake Tahoe, bevor sie Sacramento erreicht. Von hier wurde die Post mit dem Dampfschiff über den Sacramento River nach San Francisco weitergeschickt. Falls gerade kein Dampfschiff zur Verfügung stand, brachten die Reiter die Post noch zu Pferde weiter nach Oakland, Kalifornien. Ein Schulbus, dem wir hier begegnen bringt uns schnell zurück in die Realität, die da heißt, in diesem dünnbesiedelten Gebiet müssen die Kinder ja auch irgendwie zur Schule kommen. Auch im Winter? Bislang haben wir in Skandinavien, auf unserer Nordkapptour ähnlich alte Berge gesehen. Dort war es auf den Lofoten. Die Kurven werden jetzt enger und unser Navi zeigt uns, dass es jetzt in die Serpentinen geht. Gleichzeitig kommt uns ein großer LKW entgegen und kurze Zeit später denken wir an ihn, als wir durch die unglaublich engen Haarnadelkurven manövrieren. Manchmal scheint es, als wenn die Straße ins „Nirgendwo“ geht, wenn sie sich so vor den Abgründen wegwendet. Oh ja, die Straßenführung hier ist alles andere als langweilig. Hier geht es immer haarscharf an den tiefen Schluchten vorbei und der Beifahrer sollte nicht immer aus dem Fenster schauen. Bei Wikipedia findet sich noch etwas mehr zu den Big Horn Mountains, die wir bislang noch nicht einmal vom „Hörensagen“ kannten Die Bighorn Mountains (auch Big Horn Mountains) sind ein Gebirgszug östlich der Rocky Mountains in den USA. Die Bergkette verläuft in nordwestsüdöstlicher Richtung im Norden des US-Bundesstaates Wyoming und im Süden von Montana. In der Länge haben die Bighorn Mountains eine Ausdehnung von etwa 120 km bei einer Breite von rund 50 km. Höchste Erhebung ist der Cloud Peak (4013 m). Das Gebirge ist nahezu unbesiedelt, nächstgelegene Ortschaften sind Buffalo und Sheridan. In den Bighorn Mountains liegt unter anderem das Medicine Wheel, ein heiliger Ort verschiedener Völker der Prärieindianer. Beschreibung Geologisch gehören die Bighorn Mountains zu den Rocky Mountains, sind aber durch das breite Becken des Bighorn River von ihnen völlig isoliert. Sie entstanden wie der Rest des Gebirges in der Laramischen Gebirgsbildung vor rund 70 Millionen Jahren. Die aufgeschlossenen Gesteine sind alle Sedimentgestein und reichen vom späten Kambrium bis zur Unterkreide mit einer Diskordanz im Silur. Damaliges Gestein wurde in der Zwischenzeit wieder erodiert, bevor die dadurch freigelegten früheren Schichten von jüngerem Gestein bedeckt wurden. Die Oberflächengestalt ist durch die Vergletscherung im Eiszeitalter geprägt. Die Täler sind zumeist Trogtäler mit vielen Karseen. Heute ist der Cloud Peak Glacier der einzige Gletscher in den Bighorn Mountains. Die Berge sind weit überwiegend bewaldet, in den Hochlagen dominieren Nadelbäume, geschütztere und niedrigere Standorte sind überwiegend mit der Amerikanischen Zitterpappel bestanden. Auf der Ostflanke der Bighorn Mountains entspringen der Tongue River und der Clear Creek, die Westflanke entwässert mit kleinen Bächen in den Bighorn River. Der Anteil der Bighorn Mountains in Wyoming gehört zum Bighorn National Forest, einem Nationalforst unter der Verwaltung des US Forest Service. Im Zentrum des Nationalforsts ist die Cloud Peak Wilderness eingebettet, ein Wilderness Area und damit ein Schutzgebiet der strengsten Klasse von Naturschutzgebieten in den Vereinigten Staaten. Die Berge in Montana sind Teil der Crow Indian Reservation, dem Indianerreservat der Absarokee oder CrowIndianer. Im Norden werden die Berge begrenzt durch den Canyon des Bighorn Rivers, der zu einem Stausee aufgestaut wurde und heute das Bighorn Canyon National Recreation Area darstellt, ein National Recreation Area unter der Verwaltung des National Park Service. Nutzung und Infrastruktur Ursprünglich lagen die Berge im Siedlungsgebiet der Absarokee- und der Östlichen Shoshone-Indianer. Die Arapaho und die Cheyenne nutzten die Berge gelegentlich. Das Big Horn Medicine Wheel, ein National Historic Landmark im Nordwesten der Berge, wird auf zwischen 1400 und 1700 datiert. Es gilt auch den heutigen Indianerkulturen der Great Plains als Heiliger Ort. Als erster Weißer in den Bergen gilt Louis-Joseph Gaultier de Varennes, Sohn von Pierre Gaultier de Varennes, sieur de La Vérendrye, der im Auftrag seines Vaters vom heutigen Kanada aus in den Jahren 1742–43 Wyoming erkundete, um einen Weg zum Pazifischen Ozean zu finden. Näher erkundet wurde die Region erst um 1807 durch John Colter, der 1804–06 an der Lewisund-Clark-Expedition teilgenommen hatte und sich auf dem Rückweg von den anderen Mitgliedern trennte um eigene Entdeckungen vorzunehmen. Ab 1897 nutzten Butch Cassidy und seine Bande, die Wild Bunch, das Hole in the Wall im Südosten der Berge als Unterschlupf. Das Gebirge ist bis heute weitgehend unerschlossen. Im Süden quert der US-Highway US 16 die Berge und bindet das High ParkSkigebiet an. Im Norden verläuft der US 14 durch die Bighorn Mountains und spaltet sich in den US 14 und den US 14 Alt auf. Alle Straßen durch die Berge sind aufgrund ihrer touristischen Qualität als National Scenic Byway ausgewiesen. Und dann endlich sind wir in Buffalo und von hier aus wird das Land wieder flach und weit. Wir kommen durch Gilette, einen Ort der mich an Rasierklingen erinnert. Warum wohl? Wir durchqueren jetzt den mittleren Westen der USA, hier ist das Land zum Teil sehr fruchtbar und läßt sich aufgrund der großen Ebenen auch sehr gut bearbeiten. Ja, wir haben die „GREAT PLAINS“, das Herz Amerikas, erreicht. Die Great Plains (engl. „Große Ebenen“) sind ein trockenes Gebiet östlich der Rocky Mountains in Nordamerika. Naturräumlich sind sie die klassischen Prärien des amerikanischen Westens, heute werden sie intensiv landwirtschaftlich genutzt. Sie reichen von den kanadischen „Prärieprovinzen“ (Alberta, Saskatchewan und Manitoba) bis nach Texas; manchmal wird auch ein kleiner Teil Mexikos dazu gezählt. Wir sind jetzt ungefähr hier Die Great Plains umfassen eine Fläche von knapp 2 Millionen Quadratkilometern und erstrecken sich insgesamt etwa auf einer Breite von 500 km. Während sie an den Rocky Mountains noch ca. 1600 m hoch sind, fallen sie nach Osten auf ca. 600 m ab. Man kann die Great Plains in zwei klimatische Regionen unterteilen, da man westlich des 100. Längengrades einen spärlichen Niederschlagsdurchschnitt vorfindet (weniger als 500 mm pro Jahr), wohingegen die östliche Region ein vergleichsweise humides Klima hat. Entsprechend dominiert im Westen die Viehwirtschaft und im Osten der Getreideanbau Immer wieder kommen wir jetzt an großen und größeren Rinderherden vorbei, die hier Weideland bis zum Horizont zur Verfügung haben. Später, im östlichen Teil der Great Plains werden wir dann wohl mehr Felder mit Weizen und Mais sehen, so haben wir ja gerade gelernt. Die landwirtschaftliche Nutzung der Great Plains lässt sich grob in drei Bereiche unterteilen. Während westlich des 100. Längengrades vorwiegend Intensivtierhaltung in großen Mastbetrieben mit geringer Flächennutzung sowie extensive Tierhaltung (Ranching) mit sehr großer Flächennutzung vorzufinden ist, ist östlich des 100. Längengrades der Ackerbau die primäre landwirtschaftliche Nutzungsform. Angebaut wird vorwiegend Sommer/Winterweizen sowie Mais und Hirse. Der Grund für diese Verteilung ist die Linie mit gleicher Niederschlagsmenge (Isohyete mit 500 mm), die nahezu parallel zum 100. Längengrad verläuft und die Grenze für Regenfeldbau ohne künstliche Bewässerung bildet. Der niederschlagsreichere Osten des Gebiets, der sogenannte Wheat Belt (Weizengürtel), wird auch als Kornkammer der USA, beziehungsweise als „breadbasket“ (Brotkorb) bezeichnet, da in jener Region ein gewaltiger Überschuss an landwirtschaftlichen Erzeugnissen erwirtschaftet wird. Ungefähr die Hälfte des Weizens der USA wird im Gebiet der Great Plains produziert, was bei 68 Mio. t für die gesamten USA (Stand: 2008) also ca. 34 Mio. t entspricht. In den westlichen High Plains werden 60 % des Rindfleisches der USA produziert, weshalb dieser Teil der Great Plains oft als „Cattle Country“ (Rinderland) bezeichnet wird. Soweit im Westen Ackerbau stattfindet, wird er in der Regel durch künstliche Bewässerung ermöglicht. Zunehmende Dürre erschwerte die Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten erheblich und die Technisierung ließ Arbeitskräfte überflüssig werden. Der Ogallala-Aquifer, eine tiefe Grundwasserschicht ist durch die Nutzung zur künstlichen Bewässerung nahezu erschöpft. Bereits heute wandelt sich kultiviertes Land wieder zurück in Graslandschaft, auf der vermehrt Bisonzucht betrieben wird. Unter dem Namen Buffalo Commons wird vorgeschlagen, große Flächen in Prärie rückzuwandeln, Menschen abzusiedeln und die Flächen wieder für wildlebende Bisons zu öffnen. Jagd und Tourismus könnten eine neue wirtschaftliche Grundlage eröffnen. Zudem konzentriert sich die Nutzung der Great Plains heute immer mehr auf Windkraftgewinnung. Dem steht ein Trend entgegen, in den nördlichen Teilen der Plains bisher nicht oder nur extensiv genutzte Flächen, die sich daher den Charakter als Grasland erhalten haben, unterzupflügen und intensiv zu nutzen. Als Gründe gelten die Förderung des Anbaus von Energiepflanzen und eine besondere Form der staatlich geförderten Ernte-AusfallVersicherung, die den Anbau auf Grenzertragsstandorten oder gar Flächen ermöglicht, deren Bewirtschaftung ohne die Versicherung nicht rentabel sein könnten. Zu den größten Regionen der Great Plains, die auch nicht zeitweilig einer landwirtschaftlichen Nutzung unterzogen wurden, zählen die Sandhills in Nebraska. Es handelt sich dabei um ein sehr großes Gebiet zusammenhängender Sanddünen, die durch niedrigen Pflanzenbewuchs stabilisiert sind. 85 Prozent dieser Region weisen daher noch den ursprünglichen Pflanzenbestand auf. … und immer wieder sehen wir Harley Davidsons. Es werden immer mehr, je näher wir uns Sturgis nähern. Sturgis liegt in der Nähe von Rapid City und ist eigentlich ein kleiner Ort, als wir dort vorbeikommen. Aber bei den Motoradfahrern hat dieser Ort eine nahezu „heilige“ Bedeutung. Es ist das Mekka der Harley Davidson und jedes Jahr im August treffen sich hier die Motoradfahrer aus den ganzen USA. Dieses Jahr, 2015, war es das 75-jährige Jubiläum. Hier an einer Tankstelle treffen wir sogar einen Freund von Clarence, ja, so klein ist anscheinend die Welt. Ich schaue mich um, aber aus unserem Dorf entdecke ich dann doch niemanden. Na ja, in 25 Jahren, beim 100en Treffen wird vielleicht jemand dabei sein. Im Umkreis von wohl 100km sind hier jetzt alle Campingplätze, alle Wiesen, alle Hotels, alle Tankstellen und jeder freie Platz mit Zelten und Motorädern vollgestopft. Die „Biker“ fahren eine Woche lang immer nur von einem Platz zum anderen und immer über die Autobahn, den Highway 90. Überall gibt es irgendwelche Wettbewerbe, Barbequeveranstaltungen, Feste und viel, viel Musik und natürlich noch mehr „Budweiser. Hinter Sturgis in der Nähe von Rapid City biegen wir dann vom Highway 90 ab und fahren in Richtung Mt. Rushmore. Dieser Ort ist vor allem berühmt durch seine in die Felsen gehauenen, 40 Stockwerke hohen, Gesichter von vier amerikanischen Präsidenten. Dort wollen wir bestimmt auch noch hin. Aber zuerst suchen wir unseren „Happy Holiday“ RVCampground, in 8990 US-16, Rapid City, SD 57702,USA, der wie sollte es hier sein, zum überlaufen voll ist mit lauter Bikern. Gleich gegenüber befindet sich ein großer Park mit Dinosauriern, dass würde Kindern hier ganz bestimmt gefallen. Judy hat diesen Platz schon lange vorher gebucht, sonst hätten wir jetzt, hier in der Gegend niemals einen Stellplatz bekommen. Wir sind jetzt in den „Black Hills“. Hier „boxt“ wirklich der Papst, in Bezug auf die Biker. Es sind noch nicht einmal die Motoräder, die mich hier begeistern, sondern die Wohnmobile und die fahrbaren Garagen für die Harleys. So etwas habe ich noch nie gesehen. Jedes dieser Fahrzeuge, die hier zu hunderten herumstehen, hat ein Vermögen gekostet. Hier trifft sich, so sehe ich „Amerikas Traum“. Auf dem Highway vor unserem Platz brausen nur so immer wieder hunderte von Harleys vorbei. Es ist ein wirklich beeindruckendes Spektakel, was hier abgeht und wir sind mittendrin. Sobald wir den Camper aufgestellt und die Versorgungsleitungen angeschlossen haben und eine kleine Verschnaufpause eingelegt haben, die Damen mit Kaffee, zieht uns der knurrende Magen hinaus in ein kleines „Bistro“ Restaurant, gleich um die Ecke. Es heißt Shipwreck Lee’s Bar & Grill, ist wirklich nichts besonderes, dafür aber in seiner Art sehr natürlich und sebstverständlich sitzen hier auch viele Biker herum. In der gesamten Region haben sich alle Geschäfte, Hotels, Restaurants und alle anderen Unternehmen auf das 75-jährige Jubiläum des Harley Davidson Treffens eingestellt. Selbst hier, in diesem kleinen, abgelegenen „Bistro“ ist die Speisekarte mit einem Willkommensgruß an die Biker versehen und natürlich gibt es speziell für sie hegerichtete Speisen. „Welcome to Shipwreck Lee’s & the 75th Sturgis Rally“, steht zum Beispiel oben auf dieser Speisekarte. Gestärkt und wohlgelaunt machen wir uns anschließend noch auf zu der Abendvorstellung am Mt. Rushmore. Jeder hat wohl schon die in die Felswände gehauenen Gesichter der vier Präsidenten bei Licht gesehen, sodass ich hier mal ein Foto hineinstelle, welches nachts aufgenommen wurde, denn bei Dunkelheit werden dies Porträts mit riesigen Scheinwerfern beleuchtet. Heute Nacht schlafen wir fest und träumen von Abraham Lincoln auf seiner Harley Davidson. Wer mehr über dieses sehenswerte Monument wissen möchte, informiert sich auf der Webseite http://www.nps.gov/moru/index.htm … aber auch Wikipedia gibt uns eine Reihe von Informationen Der Mount Rushmore ist ein Berg in den Black Hills, South Dakota in den USA. Die Bergkette verdankt ihren Namen dem New Yorker Anwalt Charles Rushmore, der ursprünglich die Goldschürfrechte für das Gebiet erworben hatte. Das Mount Rushmore National Memorial ist ein Denkmal, das aus monumentalen Porträtköpfen der vier (bis zur Zeit seiner Erstellung) als am bedeutendsten und symbolträchtigsten geltenden US-Präsidenten besteht. Jedes Porträt ist 18 m hoch. Dargestellt sind von links nach rechts die Präsidenten George Washington (1. US-Präsident), Thomas Jefferson (3.), Theodore Roosevelt (26.) und Abraham Lincoln (16.). Vor dem Denkmal sind Ausschnitte aus berühmten Reden der vier Präsidenten auf Schrifttafeln zu lesen. Das Mount-Rushmore-Nationaldenkmal wird auch als Shrine of Democracy (Heiligenschrein der Demokratie) bezeichnet. Die Lakota-Indianer sehen das Monument hingegen als Entweihung ihres heiligen Berges an. Das Monument befindet sich in der Nähe von Keystone, South Dakota und wird mit dem dazugehörigen Museum vom National Park Service verwaltet. Fertiggestellt wurde es 1941. Geschichte Das Monument wurde durch John Gutzon de la Mothe Borglum (1867–1941) in 14 Sommern zwischen 1927 und 1941 in den Granit des Mount Rushmore gesprengt, gehauen und gemeißelt. Für das Bildnis George Washingtons war 1930 Baubeginn. Mit Thomas Jeffersons Porträt wurde 1936 rechts daneben begonnen. 1937 begann man mit dem Kopf Abraham Lincolns und ab 1939 nahm man in der Felsnische das Bildnis Theodore Roosevelts in Angriff. Bei den gesamten Arbeiten wurde Gutzon von fast 400 Arbeitern und Helfern unterstützt. Er selbst verstarb vor Vollendung des Kunstwerkes. Sein Sohn Lincoln Borglum setzte die Arbeiten noch einige Monate fort, bis sie im Oktober 1941 aus Geldmangel eingestellt wurden und das Monument am 31. Oktober 1941 für vollendet erklärt wurde. Eine geplante Erweiterung der Figuren bis auf Taillenhöhe wurde nie ausgeführt. Mittwoch, 5. August 2015 An diesem Morgen, nach dem Besuch der Duschen und einem köstlichen Frühstück am Camper, mache ich einen Rundgang über unseren Campingplatz und fange das 75-jährige „SturgisJubiläum“ hautnah ein. Es ist ein Brummen, wie in einem großen Hummelnest und der typische Sound dieser fantastischen Maschinen, welche wie kein anderes Symbol den Lebensstil des „echten Amerikaners“ versinnbildlichen, liegt überall in der Luft. Unser nächstes Ziel für heute sind die „Badlands“, ein weiters Highlight, wohin uns die Biker bestimmt folgen werden, aber dazu dann mehr im nächsten Teil unseres großen USAReiseberichtes.