Gut. - Hessisches Landestheater Marburg

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Frisst Gier Zukunft?
Könnten wir auch ohne Lügen überleben?
Macht das Unglück uns zu besseren Menschen?
Obwohl die meisten Dichter das Gewinnstreben verpönen, die Gier
karikieren und den Geiz verurteilen, kommt der Mensch mit Mäßigung und Ehrlichkeit oft nicht weit. Aus diesem Widerspruch erwächst dem Theater aktuelle Bedeutung. Kaum ein anderer Ort vereint so intensiv Menschen auf der Suche nach
Inhalt und Unterhaltung. Jeden Abend treffen
sich hier Zuschauer voller Neugier und der Bereitschaft, die Normalität auszusetzen. Auf der
Theaterbühne werden Ungerechtigkeiten, Abgründe, Hässlichkeiten, Skandale, Grenzüberschreitungen inszeniert – die Konfrontation mit
dem Abseitigen und Unmoralischen provoziert
zur Stellungnahme. Grenzen werden sichtbar, soziale Normen hinterfragt: Es entsteht somit eine Moral aus der Unmoral. Wir möchten
Sie einladen, dieses Hinterfragen den eigenen Glücksutopien gegenüberzustellen und die 20 Premieren und sechs Gastproduktionen der
Spielzeit 2011/2012 zu besuchen.
In diesem Spielzeitheft stellen wir Inhalte, Konzepte und die Schauspieler des Ensembles vor und freuen uns, wenn wir den begonnenen
Diskurs und das gegenseitige Kennenlernen vertiefen können. Da wir
das Theater als einen Ort des Austausches und der kulturellen Bildung verstehen, wollen wir Ihnen auch die Arbeit
des Theaterjugendclubs, des Theaterlabors, der
Theaterpädagogen (Theater und Schule, Schulkooperationen, Marburg macht Theater) und die
sozialen Projekte (Theaterpaten, Sozialfond, Kulturloge, ACTeasy) ans Herz legen.
Ich freue mich auf die zweite Spielzeit, in der wir,
nun in Marburg angekommen, die gemeinsame
Suche nach dem Guten, Wahren und Schönen leidenschaftlich fortsetzen werden.
Matthias Faltz
Inhalt
6
52
68
69
74
78
86
87
Premierenübersicht
Schauspiel
Ensembleportraits
Marburger Science Slam
Theaterlabor
Marburg macht Theater
Abonnements
Karten
Service
7
69
76
88
Premierenübersicht
Junges Theater
Theaterjugendclub
Mobile Klassenzimmerproduktionen
Anfahrtsplan
9
72
76
89
Premieren Schauspiel
Netzwerk Theater
und Schule
Eröffnungsfest
Ensemble und
Mitarbeiter
24
72
76
90
Ensembleportraits
Angebote für Pädagogen
Marburger Theatersommer 2012
Kontakte
41
73
77
91
Premieren Junges
Theater
Theaterpatenprojekt
17. Hessische Kin­­­derund Jugendtheaterwoche
Bildlegende
47
68
68
73
77
84
86
91
Repertoire
Nachtschicht
Hessische
Theatergespräche
Sozialfond
Grußwort des
Freundeskreises
Preise / Vorverkauf
Angebote
Impressum
6
7
Premierenübersicht
Schauspiel
Premierenübersicht
Junges Theater
09. September 2011, Bühne
05. November 2011, Bühne
03. März 2012, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus / Theaterjugendclub
08. September 2011, Marburger Schule / Klassenzimmerstück / 14+
Der gute Mensch von Sezuan
Der Revisor
Krabat
Hier geblieben
von Bertolt Brecht
von Nikolaj Gogol
nach Otfried Preußler
von Reyna Bruns, Magdalena Grazewicz und Dirk Laucke
10. September 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus
06. November 2011, Black Box / Uraufführung
17. März 2012, Bühne
17. September 2011, Black Box / Übernahme / 10+
Don Karlos
Naked Short Selling: Leerverkauf ohne Deckung
Der goldene Drache
Die große Erzählung – Die Odyssee in einer Stunde
von Friedrich Schiller
von Hansjörg Betschart
von Roland Schimmelpfennig
von Bruno Stori
24. September 2011, Fürstensaal
Herbst 2011, Black Box / Koproduktion
Dantons Tod
Die Hörtheatrale: Bram Stokers »Dracula«
01. April 2012, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus
Uraufführung
von Georg Büchner
Ein Hörtheaterstück nach dem gleichnamigen
Vampirroman von Abraham »Bram« Stoker
Ich bereue nichts –
Eine musikalische Revue
29. Oktober 2011, Black Box / Gastspiel / 4+
Was macht das Rot am Donnerstag?
enter exit re-enter Lear –
Eine Multimediaperformance
Die Regeln der Lebenskunst in der modernen Gesellschaft
15. April 2012, Black Box / Uraufführung
Ein Kunst-Abenteuer gemalt von Joachim Torbahn
zu Musik von Maurice Ravel und Claude Debussy 26. November 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus
Das Familienstück zur Weihnachtszeit / 5+
von Luise Voigt
von Jean-Luc Lagarce
Wo geht’s denn hier zum rechten Rand?
Emil und die Detektive
Ensembleproduktion
von Erich Kästner
Antigone
20. Mai 2012, Black Box / Uraufführung
11. Dezember 2011, Black Box / Gastspiel / 4+
nach Sophokles
Geburtlichkeit und Sein zum Tode
Die stille Nacht – Ein kleines Stückchen Weihnacht
von Fanny Brunner und Eva Bormann
Produktion von TheaterFusion & Erfreuliches TheatErfurt
von Barbara Kuch und Roscha A. Säidow
08. Oktober 2011, Black Box / Koproduktion
Herbst 2011, Bühne / Gastspiel
Tagebuch eines Wahnsinnigen
von Nikolaj Gogol
10. Dezember 2011, Black Box
21. Januar 2012, Bühne
16. Oktober 2011, Historischer Schwanhof / Uraufführung
25. Februar 2012, Black Box
Theater in der Finsternis: Klein Zaches, genannt Zinnober
Die Nibelungen
14. Juni 2012, Marktplatz / Open Air-Spektakel
28. Januar 2012, Black Box / Uraufführung / 6+
von E.T.A. Hoffmann
von Friedrich Hebbel
Der Kaufmann von Venedig
Die Wunderkammer – Ein Tanzstück
von William Shakespeare
von Anna Konjetzky
Herbst 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus / Gastspiel
Verlorener Drachen
Die neue Tanzproduktion von Malou Airaudo
Koproduktion von Schauspielhaus Bochum
und pottporus/Renegade
8
18. März 2012, Black Box / Uraufführung / 11+
Brave Oil World – Ein Science-Fiction-Comic
von Klaus Gehre und Michael Lohmann
9
Premieren Schauspiel
Der gute Mensch von Sezuan
Don Karlos
von Bertolt Brecht (1898–1956)
Premiere: 09. September 2011, Bühne
Regie: Stephan Suschke
von Friedrich Schiller (1759 –1805)
Premiere: 10. September 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus
Regie: Roscha A. Säidow
Der Mensch ist nicht nur Opfer der Verhältnisse,
sondern bestimmt diese auch
von Stephan Suschke
Brechts Stücke, die in den Jahren der Prosperität und des scheinbar
sicheren Wohlstandes für den größten Teil der deutschen Bevölkerung veraltet schienen, bekommen durch die gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre eine überraschende Aktualität. Dazu
gehört auch das 1938 in Dänemark begonnene,
1940 in Schweden beendete Stück »Der gute
Mensch von Sezuan«.
Brecht selbst versieht das Parabelstück mit
der Bemerkung: Die Provinz Sezuan der Fabel, die
für alle Orte stand, an denen Menschen von Menschen ausgebeutet werden, gehört heute nicht mehr
zu diesen Orten. Abgesehen davon, dass sich
auch das mittlerweile verändert hat, bleibt
Brechts Grundfrage aktuell: Wie ist es möglich, in einer Gesellschaft,
die an niedrigste Instinkte appelliert, gut zu sein? Die Hure Shen Te
kommt durch göttliche Fügung und einfache menschliche Güte zu
einem kleinen Vermögen. Ihre schnell stadtbekannt werdende Güte
wird ausgenutzt, der kleine Tabakladen füllt sich mit Glücksrittern,
Schmarotzern und den netten Ausbeutern von nebenan. Um zu
überleben, erfindet sie die Figur ihres Vetters Shui Ta. Fortan versucht Shen Te durch diese Spaltung ihre menschlichen Qualitäten
zu retten, indem sie die finsteren Entscheidungen ihrem Vetter Shui
Ta überlässt. Die Schwierigkeit des Gut-Seins in einer Gesellschaft,
die nicht gut ist, wird in kräftigen, gut gebauten Szenen gezeigt, die
manchmal tragikomisch sind.
Dabei wird deutlich, dass selbst die untersten Schichten den ausbeuterischen Grundmechanismus der Gesellschaft bedienen. In der
scheiternden Liebesgeschichte zwischen Shen Te und dem Flieger
Sun wird sichtbar, dass die Menschen nicht nur Opfer der Verhältnisse sind, sondern diese auch bestimmen.
Der Plot und die Figuren sind großartig. In der Marburger Inszenierung soll die Geschichte in das Zentrum gerückt und die ideologischen Schlussfolgerungen den Zuschauern überlassen werden.
Der Gutmensch
von Adam Soboczynski
gilt Gutsein als peinlich, so von vorgestern wie die Verteidigung einer aufgeklärten Moral und die Hoffnung auf eine bessere Welt. Da
darf uns die popkulturelle Konjunktur der Globalisierungskritik nicht
täuschen. Dass der »Gutmensch«, aus der politischen Rhetorik
stammend, sich in der Alltagssprache niedergelassen hat, kann als
Triumph antihumanistischen Denkens gelten. Die Häme über den
guten Menschen beginnt bei Nietzsche, der Neologismus stammt
aus dem Stürmer, Kampfbegriff ist er für die Neue Rechte, und
salonfähig wurde er durch die 68er-Kritik im
Stil von Klaus Bittermanns »Wörterbuch des
Gutmenschen«. Die Verachtung, die das Wort
ausdrückt, und die Geläufigkeit, mit der es verwendet wird, legen den Verdacht nahe: Als gut
gilt jetzt ungut.
Tatsächlich ist der Gutmensch, von dem wieder
mit kuriosem Eifer gesprochen wird, heute entweder längst ausgestorben, oder er versteckt
sich verdammt gut. Der mit Furore Verfolgte pflanzte einst Bäume
gegen das Waldsterben. Der Verkehr in den Großstädten war ihm ein
Zeichen von Kinderfeindlichkeit, der Schwule Opfer von Zwangsheterosexualität, der Ausländer ein Opfer von Fremdenfeindlichkeit.
Die Kritik war dem Gutmenschen ein Fetisch. Er verharrte in einem
schlecht gelaunten Gestus des Entlarvens: Noch der großzügigste
Sozialstaat trug den Makel repressiver Toleranz in sich und vernebelte die staatsmonopolistische Herrschaft.
Dann kamen die neunziger Jahre. Er mache sich über die Welt Illusionen, wurde dem Gutmenschen damals unterstellt. Gleichzeitig hieß
es, er sei selbstgerecht. Mit seiner unterwürfigen Freundlichkeit dem
türkischen Gemüsehändler gegenüber und seiner Solidarität mit den
Entwicklungsländern würde er nicht die Welt verändern, sondern nur
noch seine Nachbarn geißeln.
Als Gutmensch gilt heute bereits, wer eine differenzierte statt polarisierende Integrationsdebatte fordert, wer Neugier für die Migranten
und ein Restgefühl an Nächstenliebe aufbringt. Als Gutmensch gilt
heute, wer kein Islamkritiker ist. Es entbehrt nicht einer gewissen
Ironie, dass die Islamkritiker damit durchaus erfolgreich die Strategie des traditionellen Gutmenschentums kapern: Der realpolitisch
Handelnde oder auch nur Unverbitterte hat ihrer Ansicht nach schon
immer unrecht. Aber derlei hält nicht ewig. Im Gegenteil. Auch unter
dem Stichwort Islamkritik dürfte man wohl bald konstatieren: Wurde
in den nuller Jahren überstrapaziert. Hat sich inzwischen erholt.
Warum ist der »Gutmensch« eigentlich ein Schimpfwort? Zu Zeiten
Goethes, als noch Maximen Mode waren wie Edel sei der Mensch, hilf- nach: Cicero Nr. 12, Dezember 2010
reich und gut, hätte man das Wort als Tautologie empfunden. Heute
12
Am Hof des spanischen Königs Philipp II. herrscht Friedhofsruhe. Um
ihn herum webt sich ein Netz von Intrigen und Liebesgeschichten:
Marquis Posa versucht, den Kronprinzen Karlos für die Befreiung der
Niederlande zu gewinnen. Karlos liebt seine Stiefmutter Elisabeth.
Gräfin Eboli liebt ihrerseits Karlos, wird von ihm jedoch zurückgewiesen. Aus Rache berichtet sie dem Vater von den quasi-inzestuösen
Gefühlen des Sohnes. Voller Wut beschließt der König, Frau und
Sohn umzubringen.
Schiller, Posa, Zhào Jìng
von Alexander Leiffheidt
Militärische Pflanzschule – kein gartenbauliches Institut, sondern eine Zuchtanstalt für die zukünftigen
Führungseliten des Herzogs Karl Eugen von Württemberg. Wecken um 5 Uhr, Frühappell, Händefalten zum
Gebet. Auf Kommando.
Dass Foucault über Bentham geschrieben hat und
nicht über dieses Panoptikum, ist erstaunlich: in der »Hohen Karlsschule«, wie sie bald nach ihrer Gründung genannt wurde, präsentiert sich die Entfaltung der Disziplinargesellschaft an der Schwelle
zum 19. Jahrhundert in unverstellter Form. Jede Tür hat ein Guckloch: das Auge des allerhöchsten Vaters, allgegenwärtig.
Mit 14 Jahren wird Friedrich Schiller eingezogen in die Eliteakademie,
mit 21 entlassen. Dem Disziplinierungsregime des Herzogs ist er damit noch lange nicht entkommen. Erst nach der Flucht ins thüringische ›Ausland‹ beginnt, drei Jahre später, die Arbeit an »Don Karlos,
Infant von Spanien«.
[ Ich will ] es mir in diesem Drama zur Pflicht machen, in Darstellung der Inquisition, die prostituirte Menschheit zu rächen, und ihre Schandfleken fürchterlich
an den Pranger zu stellen, schreibt Schiller 1783. Zur Uraufführung 1787
streicht er allerdings von sich aus alle Stellen an, die der Zensur willen weggelassen werden können. Höflich fragt er seinen Intendanten,
ob er sich im Punkte des Catholicismus, der Geistlichkeit und der Inquisition
einige Freiheiten erlauben dürfe. Die Antwort des Theatermachers:
nein. Die Disziplinierungen machen nicht halt an den Mauern der
Karlsschule: keine Gedankenfreiheit, nirgends.
Gedankenfreiheit – Posas Forderung an Philipp, Schillers Schulterschluss zu den Aufklärern. Wage, für dich selbst zu denken, fordert
Captain Boldmind 1764 in Voltaires »Dictionnaire«. Was soll uns
heute noch eine solche Forderung? Als Möglichkeit, sich des eigenen Verstandes ohne Einflussnahme anderer zu bedienen, ist Gedankenfreiheit ein Rechtsprinzip bürgerlicher Selbstbestimmung. In
unsere säkularen Hirne äugt aber längst kein Großinquisitor mehr,
und für alles andere garantiert, so sollte man meinen, Artikel 18 der
Menschenrechte. Schillers berühmte Zeile: Problem gelöst, Text gestrichen?
Cäsar sagte: Ich kam, sah und siegte. Ich sage: Ich widersetze mich, ich breche
durch, ich gewinne. So spricht ein anderer Experte in Sachen Macht-
maschinen: Zhào Jìng, Blogger und kritischer Journalist aus China.
Die Tage Chinas als Propagandastaat seien gezählt, vertraut Zhào
den westlichen Medien an. Früher oder später wird er
Recht behalten. Doch was genau bedeutet das?
Glaubt man Zhào, so zeigt sich bereits seit Jahren
in der Volksrepublik ein interessantes Phänomen: In
demselben Maße, in dem die persönlichen Freiheiten
wachsen, schrumpft das Interesse der Bevölkerung
an politischer Freiheit. Nur sehr sonderbare Menschen
kämpfen noch für politische Rechte. 95% ist die Zensur egal,
berichtet Zhào. Wenn niemand mehr die Frage nach
Gedankenfreiheit stellt, verschwinden auch die Zensoren. Nicht aber die Zensur: Aus ihr entwickelt sich
eine dispersive Form gesellschaftlicher Kontrolle, die nirgends verortet und doch immer präsent ist.
Seit den Tagen der »Hohen Karlsschule« haben sich in unseren Gesellschaften die Regimes der Disziplinierung bis zur Unsichtbarkeit
und Allgegenwärtigkeit verfeinert. Der Entkörperlichung der Strafe
entspricht die der Methoden der Disziplinierung und Überwachung.
Es sind ja Ketzer, die man brennen sieht: Der am Tode des Delinquenten
ausgerichteten Souveränitätsmacht und Staatsgewalt eines Philipp
steht heute ein polyzentrisches Geflecht von Machtbeziehungen
gegenüber, dessen Strukturen weniger auf Repression als auf Normisierung des Individuums, auf die Produktion eines kontrollierten,
an- und eingepassten Normalbürgers abzielen.
In diesem Sinne ist Posas Forderung nach Gedankenfreiheit alles andere als unproblematisch. Nicht, weil sie uns ohnehin schon sicher
wäre, sondern weil auch wir sie allzu leicht mit unseren persönlichen
Freiheiten verwechseln – weil zudem dieselben Strukturen, die sie
uns rechtsstaatlich garantieren, zugleich zu Produktionsmechanismen einer ubiquitären Normalisierung und Kontrolle geworden
sind. Every day is a school day: Die Regimes der Disziplinierung sind der
Pflanzschule entkommen und uns zur Welt geworden.
Schillers Familientragödie entfaltet sich in einem von Macht und
Politik durchdrungenen Raum, in dem die Domänen von Individuum
und Staat, öffentlicher und privater Disziplinierung sich überschneiden, ja gar deckungsgleich werden. Wir erkennen in der Karlsschulen-Welt die Spuren unserer eigenen. Und eine Frage, die auch Zhào
stellen könnte: Wie geben wir uns Gedankenfreiheit?
13
Dantons Tod
enter exit re-enter Lear –
Eine Multimediaperformance
Tagebuch eines Wahnsinnigen
von Georg Büchner (1813–1837)
Premiere: 24. September 2011, Fürstensaal
Regie: Veit Kassel
von Luise Voigt (*1985)
Koproduktion mit dem Institut für Angewandte Theaterwissenschaft
Gießen
Marburg-Premiere: 08. Oktober 2011, Black Box
Regie: Luise Voigt
von Nikolaj Gogol (1809–1852)
Deutsch von Kay Borowsky
Gastspiel mit Samuel Finzi
Marburg-Premiere: Herbst 2011, Bühne
Regie: Hanna Rudolph
Shakespeares vielleicht dunkelste Tragödie erzählt die Geschichte
eines Zerfalls. Der König, den wir in der ersten Szene des ersten Akts
noch im Vollbesitz seiner geistigen, weltlichen und sprachlichen
Macht erleben, verwandelt sich nur wenige Momente später in ein
Paradox: ein Herrscher, der keiner mehr ist, und sich erst dadurch
als dramatische Figur konstituiert. King Lear tritt seine Macht an die
undankbaren Töchter ab. In der Folge verliert er Gefolgschaft, Befehlsgewalt, alle Güter, Vernunft und schließlich das Leben.
Diesen Moment der Entäußerung macht die
junge Theater- und Performancekünstlerin Luise Voigt mit ihrer Gruppe zum Ausgangspunkt
einer Untersuchung über die Zusammenhänge
zwischen Körper, Macht und Repräsentation.
Der König hat einen gekrönten und einen ungekrönten Körper, der Schauspieler den Figurenkörper und seinen privaten Körper, der wiederum den Figurenkörper repräsentiert. Was aber tritt zu Tage, wenn
diese Repräsentation fehlschlägt ? Wenn der Herrscher fällt – wenn
dem König, bzw. dem Schauspieler, seine Souveränität gegenüber
dem Publikum entrissen wird ?
Aus dem Zusammenspiel oder Gegeneinander-Ausspielen von repräsentierendem und privatem Körper erwächst die Frage nach den
ethischen, juristischen und dispositiven Konsequenzen ihrer Spaltung. Ist beispielsweise der im Kleid seines Amtes Mordende identifizierbar mit dem liebevollen Familienvater nach Feierabend? Und
ist der für seine Straftaten verurteilte Körper überhaupt jener, der
geherrscht hat ? Von solchen Fragen angeleitet, hat die aus Klang-,
Video- und Performancekünstlern bestehende Gruppe Gießener
Theatermacher eine Multimediaperformance entwickelt, die den Fall
König Lears nachzeichnet und dabei das Scheitern der theatralen
Repräsentation selbst mitprovoziert.
Titularrat ist der Herr Poprischtschin, und zwar im Staatsministerium.
Das klingt großartig, ist es aber leider nicht. Tagein, tagaus spitzt er
dem Herrn Direktor die Bleistifte und schreibt mit großen Buchstaben Titel, Datum und Nummer auf die Aktendeckel; darin erschöpft
sich auch schon die Arbeitsroutine. Bis er eines Tages die bildhübsche Tochter des Direktors einer Kutsche entsteigen sieht. Von nun
an ist er unsterblich verliebt. Aber was tun? Keinen Heller hat er in
der Tasche, der Herr Poprischtschin, und wohnt
im fünften Stock. Da stehen die Heiratschancen schlecht. Wie gut, dass er schon bald darauf einige wundersame Entdeckungen macht:
Plötzlich kann er die Sprache des kleinen
Hündchens der Direktorentochter verstehen.
Die Erde will sich auf den Mond setzen, aber
was macht das schon. Und außerdem, was
heißt da Titularrat? Ist er nicht Ferdinand VIII.,
König von Spanien?
Nikolaj Gogols satirische Erzählung »Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen« erschien 1839, zu einer Zeit, in der sich der ukrainische
Schriftsteller auf dem Höhepunkt seines Erfolges befand. Das
Schicksal eines niederen Beamten, der seine Träume von Aufstieg
und Glück entschwinden sieht und sich in eine Wahnwelt flüchtet,
konnte ihr Verfasser allerdings am eigenen Leibe nachempfinden;
auch Gogol musste sich in seinen frühen Petersburger Jahren auf
der niedrigsten Stufe der Beamtenhierarchie durchschlagen. Was
geschieht mit einem Menschen, der seine Hoffnungen verliert? In
dieser Produktion des Deutschen Theaters Berlin erleben wir den
vielfach preisgekrönten Film- und Theaterschauspieler Samuel Finzi
als einen Wahnsinnigen, der auf den Trümmern des Traums von der
Gutbürgerlichkeit tanzt.
Wer will der Hand fluchen, auf die der Fluch des Muss gefallen? – Wer hat das
Muss gesprochen, wer? Was ist das, was in uns hurt, lügt, stiehlt und mordet?
(Danton)
Das Leiden unter der gesellschaftlichen Ungerechtigkeit und die Lust
am privaten Lebensgenuss, der Wunsch nach Weltveränderung und
das Erkennen der eigenen Handlungsunfähigkeit stehen sich unvereinbar gegenüber. Zeitunabhängig bleiben die Fragen:
Wie viel Freiheit erlaubt das allgemeine Glück? Wie
viel Gewalt fordert die Gerechtigkeit? Wie lässt sich
die entfesselte Bestie des Terrors wieder einfangen?
Fünf Jahre sind vergangen seit dem Sturm auf die Bastille. George Danton und Maximilien de Robespierre,
einst Brüder im Geiste und Väter der Französischen
Revolution, sind zu Erzfeinden geworden. Robespierre
gibt dem revolutionären Sieg ohne blutigen Terror keine Chance. Danton fordert Menschlichkeit statt Strafe,
Wohlergehen statt Tugend. Er verabscheut die Gewalt. Sein Verhältnis zur Revolution, zur Welt hat sich verändert. Nicht länger will er,
wie Robespierre, die eigenen Interessen dem Kampf opfern. Er will
genießen. Er, der das Leben bejaht, setzt es damit aufs Spiel. Die
Widersacher werden über die Gegensätzlichkeit ihrer Haltungen definiert: Robespierre, der Fundamentalist, Danton, der Humanist. Die
Sympathie gilt meist dem letzteren. Und doch ist es Danton, der aus
einem tiefen fatalistischen Empfinden des Überdrusses seine Ideale
preisgibt, der aus Frustration über die menschliche Natur aufhört zu
kämpfen.
Schiller und Büchner in den elysäischen Gefilden
von Georg Maurer
gesund und bei Verstand sind ?
Büchner: Aus Spaß baut man Luftschlösser, aber aus Not stürmt
man die irdischen Schlösser.
Schiller: Und wenn sie gestürmt sind, was dann?
Büchner: Was weiß ich? Aber wenn das Volk sich satt essen kann,
wird es anders denken, als Sie denken, lieber Schiller. Das weiß ich.
Denn Ihre Gedanken sind nichts als Bewusstseinsfieber, sind der Freiheits(t)raum eines auf Stroh und an Ketten Liegenden.
Schiller: Das Volk hat nicht zum erstenmal und nicht zum
letztenmal Schlösser gestürmt.
Büchner: Gewiß! Aber das ist kein Grund, den Würgern
nicht immer wieder an die Kehle zu springen. Da wiegle
ich auf, da treib ich, getrieben im ewigen Treiben.
Schiller: […] Rasen kann auch das Tier an den Gitterstäben, und es wird vielleicht die Freiheit seiner Natur gewinnen. Aber das ist nicht die Freiheit des Menschen. Die ist
nie und nimmer in der Asche der Paläste zu finden. Denn
in der glühenden Asche werden die neuen Eisenstäbe gehärtet. Erst
wenn der Mensch empfindet, dass die Gewalt der Natur in ihm ein
Ende findet, fängt seine Gewalt an, die über alle Natur ist.
Büchner: In ihren Gedanken, lieber Schiller, nicht in der Wirklichkeit.
Schiller: Mein Gedanke ist der Gedanke meiner Wirklichkeit. Und
durch meine Gedanken habe ich sie an der Hand. Was die Hand tut,
muss sie mit Verstand tun, sonst ist sie ein Nichts gegen die Löwentatze. Was ich denke, denkt die Menschheit in mir.
Büchner: Und darüber schwebt ihr Popanz Mensch, verächtlich über
dem verzweifelten Rasen des Volkes.
Schiller: Wenn Ihnen mein idealistischer Mensch zu abstrakt ist, so
sehen Sie zu, wie Sie Ihren konkreten Menschen durch die Zeiten
bringen, ohne dass er an sich irre wird, wenn er heute dies und morgen das Gegenteil davon tun muss, weil es die Verhältnisse so wollen.
Büchner: Können Sie nur in Kreisen denken? Der Mensch wird von
den Umständen gejagt – und das nennt er sein Vorwärts, immer ge- in: Dietmar Goltschnigg (Hg): Georg Büchner und die Moderne: Texte,
jagt – und so meint er, immer vorn zu stehen, an der Spitze, die Meu- Analysen, Kommentare, Berlin 2002
te zu führen, die ihn hetzt – und hat sie ihn, so sagt er: Jetzt steh ich
im Mittelpunkt. Und zerfleischt sie ihn, so sagt der Idealist: Seht, das ist Regie
Veit Kassel wurde 1982 geboren
mein Freitod. Und es ist doch Käse.
Schiller: Sie sagen, die Umstände machen den Menschen. Und ich und studierte an der Hochschusage, der Mensch macht die Umstände. Und dann antworten Sie: Die le für Musik und Darstellende
Umstände machen sich den Spaß, den Menschen glauben zu ma- Kunst Frankfurt am Main Regie.
chen, dass er die Umstände macht. Warum wollen wir nicht die Hei- In der vergangenen Spielzeit
terkeit in dieser tristen Natur sein. Wie aber, wenn das eben der Spaß inszenierte er das »Theater der
wäre, dass die Natur, deren Kinder wir sind, es uns überlassen hätte, Finsternis: Der Sturm« am Hesunsere Bestimmung selbst auszuführen, solange wir einigermaßen sischen Landestheater Marburg.
14
Meine Herren, retten wir den Mond! Die Erde will sich auf ihn setzen.
(Poprischtschin)
Der Körper – oder der Leichnam – ist mit dem König, aber der König ist nicht
mit dem Körper. Der König ist ein Ding. (Derrida/Shakespeare)
15
Theater in der Finsternis:
Klein Zaches, genannt Zinnober
Verlorener Drachen
Der Revisor
von E.T.A. Hoffmann (1776–1822)
Uraufführung: 16. Oktober 2011, Historischer Schwanhof
Regie: Björn SC Deigner
Gastspiel
Die neue Tanzproduktion von Malou Airaudo (*1948)
Koproduktion von Schauspielhaus Bochum und pottporus/Renegade
Marburg-Premiere: Herbst 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus
Choreografie: Malou Airaudo
von Nikolaj Gogol (1809–1852)
Premiere: 05. November 2011, Bühne
Regie: Matthias Faltz
Das Hessische Landestheater hat wieder (s)einen Tanzpartner: Die
preisgekrönte freie Tanzcompagnie Renegade aus Herne (NRW) ist
in der vergangenen Spielzeit vom Marburger Publikum begeistert
aufgenommen worden. Mit ihren Stücken »Rumble-Reloaded« und
»Irgendwo« bot sie eine Mischung aus klassischen Tanzelementen
und Breakdance. Die Kombination verschiedener Tanzstile und die
Betonung der individuellen Lebensgeschichten der Tänzer sind die
Markenzeichen von Renegade – mit ihnen lädt uns
die Tanztruppe immer wieder zu mitreißenden Entdeckungsreisen ein. Renommierte Choreografen, spannende Geschichten und eine beeindruckende tänzerische Leistung erzeugen beim Zuschauen Bilderwelten
zwischen stiller Poesie und ungebremster Dynamik.
Das Theatre Renegade zählt zu den wichtigen Kreativschmieden des deutschen Hip-Hop-Tanztheaters. Eine
neue Pro-d­uktion, und damit die dritte im Rahmen der
Kooperation zwischen Renegade und dem Hessischen
Landestheater Marburg, wird ab Herbst 2011 in Marburg zu sehen sein.
Schließlich lebt man vor allem, um die Blüten des Genusses zu pflücken.
in: www.derwesten.de
in: Rolf-Dieter Keil, Nicolai W. Gogol, Reinbeck 1990
Das Ungeheuerliche und das Motiv der Metamorphose spielen im
Werk des Universalkünstlers E.T.A. Hoffmann eine zentrale Rolle.
»Klein Zaches«, vom Autor selbst mit dem Attribut superwahnsinnig bezeichnet, ist eine seiner merkwürdigsten Geschichten. Das
Phantastische erscheint hier in Gestalt eines Missgeborenen, dem
von einer Fee besondere Macht verliehen wird: Jede gute Tat und
Leistung eines anderen soll fortan nur dem Zwerg
zugeschrieben werden. Solchermaßen ausgestattet, macht sich das Männlein auf den Weg in die
Residenzstadt und kommt als Minister Zinnober zu
hohen Ehren. Da alles Zauberwesen verbannt und
durch höchst rationale Beschlüsse im Sinne der
Aufklärung ersetzt worden ist, schöpft niemand Verdacht. Doch die Hoffnung der Fee, dass das Vorbild
des Besseren den kleinen Zaches selbst zu edler
Gesinnung anstiften könne, erfüllt sich nicht.
Schon in den frühen Dichtungen Hoffmanns nahm
das Phantastische eine zentrale Bedeutung ein.
Charakteristisch ist das simultane Auftreten und wechselseitige
Durchdringen von Alltäglichem und Wunderbarem. Dabei schließt
das Phantastische zugleich an Motive und Traditionen des englischen Schauerromans an und neigt daher zuweilen einer Registratur
des Unheimlichen und einer Ästhetik des Schreckens zu.
Theater im lichtlosen Raum ist ein besonderes Erlebnis: Wird der Sehsinn ausgeschaltet, ermöglicht sich Theaterschaffenden und dem
Publikum eine neue Sinneserfahrung. In der Spielzeit 2011/2012 wird
die Marburger Reihe »Theater in der Finsternis« mit einer Adaption
von E.T.A. Hoffmanns satirischem Kunstmärchen fortgesetzt.
Was ist der Zuschauer, wenn er nicht schaut?
von Yvonne Albers
Marburg ist die Stadt der Blinden. Ich gehe in den »Sturm« von
Shakespeare. Im gemeinen Leben macht man nur selten eine Erfahrung mit einer Dunkelheit, die es ernst mit sich meint.
Dass es stockdunkel sein würde, hatte man mir gesagt. Meine anfängliche Erwägung, dass es sich bei dieser Erfahrung doch wohl um
kaum mehr als ein raumgreifendes Hörspiel handeln könne, gerät
bei diesen einführenden Worten ins Wanken: Bleiben Sie in einer Reihe,
lassen Sie Ihren Vordermann auf keinen Fall los. Sitzen Sie ganz ruhig auf ihrem
Platz, den wir Ihnen zuteilen. Halten Sie Ihre Augen weder stets geschlossen
noch zu lange geöffnet. Wenn einer von Ihnen dringend den Raum verlassen
mich kurzzeitig zum Kind macht. Wir werden hineingeführt. An meiner linken Hand jemand, den ich kaum, an meiner rechten jemand,
den ich gar nicht kenne. Ich schwitze leicht. Faszinierend ist, dass
diese beiden Menschen, die das abendliche Schicksal nun neben
mich setzt, mir plötzlich so nahe stehen, als hätten wir ein Leben nie
ohne einander verbracht.
Die erste Finsternis reißt mich mit, lässt das Herz
rasen. Immens ist die plötzliche Stärke aller anderen, normalerweise durch die Sicht unterdrückten
Sinne: Der Sturm ist da, und man spürt, während er
um uns rauscht und das Meer tost, da war ich mir
sicher, seinen kalten Hauch. Der Geruchssinn drängt
sich nach vorn und mit ihm nicht nur die erdigen Gerüche, die ihre Schwaden durch die Dunkelheit ziehen, sondern auch das schwer-süße Parfüm meiner
Nachbarin. Die Dinge wuchern haptisch. Der eigene
Körper, den man in der normalen Theatersituation
getreu vergisst und froh drum ist, fühlt sich anstrengend vorhanden an.
Ich versuche, eine Idee von Größe und Gestalt des Raumes zu bekommen, und aus den vielen Figuren der Geschichte, die aus allen
Richtungen und um uns herum kreischend und flüsternd kommen
und gehen, die Anzahl der Schauspieler zu erraten. Irgendwann gebe
ich auf und lasse mich einfach von Stimmen und Klängen der Geschichte mitnehmen. Ich tue Dinge, die ich in einer normalen Thea­
tersituation nie tun würde: die Augen lange schließen, den Kopf wild
verrenken, mich mit der Musik wiegen, ertappe mich, wie ich die
vorgestellte Haltung der Figuren nachahme oder Wörter, die gesagt
wurden, mit dem Mund nachforme. Ich lass mich gehen, mich kann
ja keiner sehen.
Im Anschluss an die Vorstellung treffe ich Maria wieder. Ich hatte sie
schon beim Applaus wieder entdeckt, als das Licht anging und der
überraschend kleine Raum sich zu erkennen gab, in dessen Zentrum
wir saßen. Maria war – mithilfe einiger Geräte – der Ursprung von
allerlei Klingen und Kratzen im Unterholz der Insel gewesen. Viele
Fragen will ich an sie richten, solche, die sie schon so oft Sehenden
beantworten musste, denen die Vorstellung für die Welt fehlt, die
hinter dem Sichtbaren kommen kann. Anstatt mir jedoch direkt zu
antworten, stellt Maria mir eine Gegenfrage: Was siehst du, wenn du
beim Autofahren in den toten Winkel blickst? Ich sehe nichts, überlege ich,
aber ich erkenne etwas. Ja, genau, sagt Maria, genau das ist es.
(Nikolaj Gogol)
Politiker haben es nicht leicht: Glaubt man den Medien, sind die
meisten von ihnen korrupt, selbstherrlich und verlogen. In der Tat
vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht über einen neuen Fall von
Amtsmissbrauch, Bestechung oder Hinterziehung lesen. Das Thema
also ist nicht neu – aber brisant.
Nikolaj Gogol hat mit seinem 1836 uraufgeführten
»Revisor« eine bissige Komödie über eine Gesellschaft
geschrieben, aus deren System voller Gier, Selbstanmaßung und Heuchelei es kein Entkommen gibt. Alle,
vom Stadthauptmann bis zum Richter, vom Lehrer bis
zum Postmeister, haben Dreck am Stecken: Sie haben
bestochen, unterschlagen und betrogen was das Zeug
hält, öffentliche Gelder in die eigenen Taschen gewirtschaftet und Bilanzen gefälscht. Durch eine angekündigte Revision entwickelt sich eine Dynamik, die das zwielichtige
Spiel der Beteiligten ins Extreme treibt. Die Realität beginnt sich zu
Jugendliche mit Migrationshintergrund finden im Tanz ei­ne Kultur verschieben, alte Regeln werden außer Kraft gesetzt.
jenseits der Sprache. Unabhängig von Nationalität und Bildungsstand werden sie als Person anerkannt: Fette Beats, coole Moves, Auszug aus einem Brief Gogols:
lässige Kleidung – Hip-Hop, wie man ihn heute kennt, hat seine Ursprünge in den amerikanischen Ghettos der 1970er Jahre. In erster Der »Revisor« ist aufgeführt, und mir ist so wirr, so seltsam zumut.
Linie verbindet man damit Tanz und Musik. Hip-Hop, eine Modeer- Ich habe es erwartet, ich habe im Voraus gewusst, wie alles geschescheinung, die gerade bei Jugendlichen ›in‹ ist?
hen würde, und bei alledem bemächtigte sich meiner ein trauriges
Auf keinen Fall, verneint Zekai Fenerci energisch. Der Geschäftsführer und ärgerlich-bedrückendes Gefühl. Meine Schöpfung schien mir
des Vereins Pottporus betont: Hip-Hop, dazu gehört mehr. Das ist keine widerwärtig und absurd und gleichsam gar nicht als mein eigenes
Mode. Hip-Hop, das ist Kultur. Fragt man Fenerci, warum gerade Hip-Hop – Werk. Die Hauptrolle fiel aus; das hatte ich mir schon gedacht. Ja
ob als Tanzstil, Musikrichtung, Kunst oder mehr – insbesondere auf geht denn aus der Rolle nicht hervor, wer Chlestakow ist? Waren
Jugendliche mit Migrationshintergrund eine gewisse Anziehungs- meine Kräfte so schwach, dass keine Spur, nicht einmal ein Fünkkraft auszuüben scheint, bestreitet er einen Zusammenhang. Pottpo- chen dieses Charakters auf den Darsteller übersprang ? Dabei schien
rus macht ja keine extra Projekte, um Integration zu fördern. Die Jugendlichen es mir so klar. Chlestakow betrügt gar nicht; er ist kein Schwindler
kommen nicht zum Hip-Hop, weil sie Ausländer sind, betont er. Die sind schließ- oder Lügner von Profession; er vergisst, dass er lügt, und glaubt bald
lich alle hier geboren. (...) Das Ausschlaggebende sei allerdings, dass selber, was er sagt. Er kommt in Fahrt, (…) er sieht, dass alles gutTanz eine ganz eigene Art der Kommunikation sei. Da gibt es plötzlich geht und dass man ihm zuhört; er ist ganz aufrichtig und zeigt sich,
keine Sprachbarriere mehr. Auch wenn man nicht gut Deutsch sprechen kann, gerade indem er lügt, als das, was er ist. (…) Als ein Chlestakow kann
kann man seine Gefühle ausdrücken – halt auf einer ganz anderen Ebene. Das sich ebenso ein Gardeoffizier wie ein Staatsmann oder auch unserist beim Theater schon schwieriger, so Kama Frankl, Koordination Junges eins, der sündhafte Literat, entpuppen. Mit einem Wort, es gibt kaum
Pottporus. Somit sei Tanz etwas, womit man sich unabhängig von jemand, der nicht wenigstens einmal im Leben zu einem Chlestakow
seinem sozialen oder kulturellen Hintergrund, unabhängig von Na- wird; es kommt nur darauf an, dass er sich hinterher möglichst getionalität, Sprachvermögen oder Bildungsstand identifizieren könne. schickt aus der Affäre zieht und tut, als wäre er es nicht gewesen.
muss, dann rufen sie unseren Namen. Dies sind Maria und Sebastian, bei-
de blind, und damit die einzigen Sehenden in einer Dunkelheit, die
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Naked Short Selling:
Leerverkauf ohne Deckung
Die Hörtheatrale:
Bram Stokers »Dracula«
Die Regeln der Lebenskunst in der
modernen Gesellschaft
von Hansjörg Betschart (*1955)
Uraufführung: 06. November 2011, Black Box
Regie: Hansjörg Betschart
Ein Hörtheaterstück nach dem gleichnamigen Vampirroman von
Abraham »Bram« Stoker (1847–1912)
Koproduktion: Herbst 2011, Black Box
Künstlerische Leitung: Daniel Sempf
von Jean-Luc Lagarce (1957–1995)
Deutsch von Isabelle Menke
Premiere: 10. Dezember 2011, Black Box
Regie: Alexander Leiffheidt
Alles Geld ist fremdes Geld! konstatiert der Schweizer Autor und Re- ich, wohl selten daran, dass Sie damit eine Art Schneeballsystem
Die Kanzlei Hawkins in Exeter schickt den aufstrebenden Anwaltsgehilfen Jonathan Harker nach Transsilvanien. Er ist mit der Aufgabe
betraut worden, Immobiliengeschäfte mit Graf Dracula, Fürst einer
alteingesessenen Adelsfamilie, auf dessen Anwesen abzuwickeln.
Der Graf hat die Absicht, sich in London niederzulassen, um auf seine alten Tage die neue Welt in sich aufzunehmen. Auf der langen Reise
in die Karpaten ereignen sich sonderbare Vorfälle,
die sich Harker nur schwer zu erklären weiß. Seine
Reisegefährten scheinen übertrieben ängstlich, als
sie von Harkers Reiseziel erfahren. Alsbald überkommen ihn dunkle Vorahnungen. Graf Dracula empfängt
ihn mit einem Nachtmahl, an dem er selbst nicht
teilnimmt. Merkwürdig ist auch, dass sich bei Tage
niemand im Schloss aufzuhalten scheint. Als Harker
die Rückreise antreten will, findet er alle Türen verschlossen. Er muss erkennen, dass er im Schloss
gefangen ist. Das wahre Grauen jedoch beginnt, als
Harker die Flucht gelingt. In London angekommen,
wird er gewahr, dass sein unheimlicher Gastgeber dort bereits sein
Unwesen treibt.
Abraham »Bram« Stoker, 1847 geboren, arbeitete zunächst bei der
Dubliner Justizverwaltung. 1876 verlässt er Irland und wird Manager
von Sir Henry Irving, mit dem er ab 1878 das »Lyceum Theatre« leitet.
Mit dem nach 1890 als Brief- und Tagebuchroman verfassten »Dracula« gelingt Stoker schließlich der Durchbruch. Heute gilt »Dracula«
als Wegbereiter für den Vampirroman und steht literarhistorisch zugleich am Ende einer Reihe von Vampirgeschichten, die im 19. Jahr­hundert einen beliebten Topos der Literatur bildeten. Den Quellen
zufolge dienten Vlad Tepes, ein für Pfählungen bekannter Fürst aus
der rumänischen Walachei mit Beinamen Dracula, und J.S. LeFanus’
»Carmilla« (1872) Stoker als Vorlagen für seinen Roman.
Bei der Kunst des Lebens ist der Mensch sowohl der Künstler als auch der
gisseur Hansjörg Betschart in seinem ersten Theaterstück, einer
schwarzen Komödie über die Lebensentwürfe des Mittelstandes und
die Bedeutung von Arbeit und Kapital im 21. Jahrhundert.
Kevin und Frank haben Grund zu feiern: als Fonds-Manager sind sie
das Dream-Team der Börse. Fiona und Susan, ihre Lebenspartnerinnen, leben in ihren Wunschwelten: Haus, Kinder, Doppelgarage.
Wenn Susan Fiona zum Essen lädt, ist ein kulinarischer Höhepunkt zu erwarten. Doch ehe
der Abend beginnt, fangen die Dinge an, aus
dem Ruder zu laufen. Kevin erfährt vor dem
Eintreffen der Gäste von einem Kurssturz. Als
Frank nicht zum Essen auftaucht, ahnt Kevin,
was das bedeutet.
Theater ist ein Erfindungsfeld für
Verabredungen
Alexander Leiffheidt im Gespräch mit dem Regisseur Hansjörg
Betschart
Leiffheidt: Herr Betschart, Sie sind gebürtiger Basler, haben in
Schweden gelebt und gearbeitet, außerdem waren Sie in Österreich,
in Mexiko und Kirgisistan tätig. Treibt Sie als Regisseur die Neugierde auf fremde Theaterwelten?
Betschart: Ich bin ungern Tourist. Aber ich reise sehr gerne. Ich sehe
die Dinge nur ungerne mit dem Fotoapparat in der Hand. Ich lerne andere Welten gerne in der Arbeit kennen. Beim Arbeiten sind die Masken der Menschen am durchscheinendsten. Außerdem haben Thea­
termenschen eine wahrhaft globale Sprache: Sie ist nicht nur dem
Wort verpflichtet. Theaterleute suchen nach den Dingen, die hinter
den Sprachhülsen stecken. Das macht andere Länder zu wortwörtlichen Abenteuern. So ein Land muss gar nicht weit weg liegen.
Leiffheidt: In Ihrer Marburger Inszenierung von Erdmanns »Der
Selbstmörder« im letzten Jahr haben Sie besonderen Wert auf soziale Aspekte gelegt. Jetzt haben Sie ein Stück über den Börsencrash
geschrieben. Ist das auch eine ›andere Welt‹? Eigentlich liegen uns
doch Ereignisse wie die Wirtschaftskrise sehr nahe.
Betschart: Richtig. Wobei es nicht um einen Crash geht. Es geht
um den Alltag von Spielern. Es ist eine ganz und gar abgeschottete Sozialform, die da mitten unter uns sprießt. Sie basiert auf der
Verabredung der Wette. Man sollte also glauben, man erkennt diese
Welt auch vor der eigenen Haustüre sofort. Trotzdem bleibt sie fern:
Wenn Sie ein Drittel ihres Einkommens in der Schweiz jeden Monat
an Rente und für Zinstilgungen via Steuern abgeben, denken Sie, wie
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finanzieren. Mich hat letzthin ein Banker gefragt, ob er das Geld, das
er dem Staat gibt, damit der es den Banken (billig) ausleiht, die es
dem Staat (teurer) leihen müssen, damit der Staat seine Vorhaben
auf Pump finanzieren kann, ob er also dieses Geld nicht lieber gleich
einer Bank schenken solle, damit er es von den Steuern abziehen
könne. Wir haben eine Form von Geldkreislauf erreicht, der jener vor
der französischen Revolution verteufelt ähnelt: Niemand von den großen Schuldnern
denkt wirklich daran, dass all die Schulden
eines Tages zurückgezahlt werden. Oder glauben Sie die BRD würde je die 9 Billionen tilgen,
die sie den Banken schuldet, die sie immer
wieder rettet ? Aber wir zahlen weiter.
Leiffheidt: Die Welt des Finanzkapitals ist aus
dieser Sicht kaum weniger imaginär als die
des Theaters. Trotzdem spürt man in Ihren
Arbeiten häufig ein Bedürfnis, zu einem ›Realen‹ durchzustoßen, es
in irgendeiner Form zu artikulieren. Auch in ihrem Roman »Unruh«
haben sie historische Fakten verarbeitet.
Betschart: Es sind vielleicht weniger die Fakten. Eher die Verabredungen, die mich interessieren. Die Realität ist eine mächtige Ansammlung von Verabredungen. Wir halten uns an Verabredungen, z.B.
in der Sprache: Dengi bedeutet bei uns nicht Geld, in Russland aber
schon. Die Arbeitswelt hat in Bezug auf Geld ebenso Verabredungen,
die wohl hauptsächlich deshalb bestehen, weil sich Menschen daran
halten. Ist das dann Realität ? Oder sind es bloß Verabredungen, die
nicht mehr hinterfragt werden? Ein CEO, der für eine Stunde Arbeit
40 000 Euro verdient, an welche Verabredung hält er sich? Im Thea­
ter sind wir dauernd auf der Suche nach Verabredungen: Theater ist
ein Erfindungsfeld für Verabredungen. Das macht es so realitätsnah:
Es ist ein Grenzgebiet. Im vorrevolutionären Paris haben die Bürger
den Darsteller des Theater-Gessler verprügelt, weil sie die Grenzen
zur Realität nicht mehr zulassen konnten. Heute werden Schauspieler ausgebuht, wenn sie von Goethe nur die Konsonanten aussprechen. Realität ist immer wieder in die Theater eingedrungen, oder
aus ihnen verdrängt worden.
Leiffheidt: Und beides kann zu interessanten und stimulierenden
Theatererlebnissen führen. Worauf können sich die Zuschauer von
»Naked Short Selling« einstellen?
Betschart: Wenn ich das wüsste, würde ich die Reise nicht unternehmen. Aber ich freue mich sehr auf die Arbeit und auf das Publikum.
Immerhin: Ich reise nicht immer an Orte, wo ich schon einmal war.
Die Hörtheatrale
Hinter der Hörtheatrale, 2009 in Marburg gegründet, verbergen sich
vier Schauspieler, die ganz auf die Kraft der Stimme vertrauen. Lediglich vier Notenpulte, vier Mikrophone, vier Textbücher und eine
komplexe Soundinstallation sind Grundlage für ihr Hörtheater. Nach
drei erfolgreichen Premieren kehrt die Hörtheatrale nun mit ihrem
neuen Programm, in Koproduktion mit dem Hessischen Landestheater Marburg, zurück in die Black Box.
Gegenstand seiner Kunst. Er ist der Bildhauer und der Stein, der Arzt und der
Patient. (Erich Fromm)
Es ist normalerweise nicht besonders kompliziert, geboren zu werden. Zu sterben, nichts einfacher als das. Auch zwischen diesen
beiden Ereignissen zu leben, stellt keine besondere
Herausforderung dar. Man muss nur die Regeln befolgen und die Prinzipien der Gesellschaft annehmen, und schon geht es wie von selbst. Kaum ist
der Mensch auf der Welt, wird bestimmt, kontrolliert,
gedroht, werden einzig richtige Verhaltensnormen
vorgegeben und bei Nichtbeachtung derselben die
Konsequenzen gezogen.
Wer aber seine Gefühle kontrolliert und z.B. nur dann
weint, wenn es gesellschaftlich im Rahmen bleibt,
also bei einer Beerdigung etwa oder einer Hochzeit,
der hat keine Schwierigkeiten und kann glücklich bis
an sein Ende leben, bis er dann vorschriftsmäßig ›entsorgt‹ wird.
Aber ist das noch Leben? Wie ist Individualität, wie ist Freiheit möglich in einem sozialen System, das aus Angst vor Unordnung und
Chaos alles regelt und bestimmt?
In diesem 1994 entstandenen Text stellt Lagarce mit faszinierender
Konsequenz die Frage, inwieweit Konventionen, die »Regeln der
Lebenskunst«, die das Leben von der Wiege bis zur Bahre in eine
überschaubare Form bringen, mehr sein können als eine Form ÜberIch-gesteuerter Maßregelungen.
Autor
Jean-Luc Lagarce wurde 1957 in
der Region Haute-Saône geboren. Nach dem Abitur beginnt er
an der Universität von Besançon
mit dem Studium der Philosophie. Parallel zu seinem Universitätsstudium ist er Schauspielschüler am Conservatoire
National de Région und gründet
die Amateurtheatergruppe
»Théâtre de la Roulotte«. Er
beginnt zu inszenieren und eigene Stücke zu schreiben. 1980
schließt er das Philosophiestudium ab. Er widmet sich nun
ganz dem Schreiben und seiner
Theatertruppe, die inzwischen
professionell arbeitet. Zwei
Wochen nach der Fertigstellung
seines letzten Textes »Le pays
lointain« (Das ferne Land) stirbt
Jean-Luc Lagarce mit nur 38
Jahren an Aids.
19
Antigone
Die Nibelungen
nach Sophokles (ca. 497/496 v. Chr. – ca. 406/405 v. Chr.)
Premiere: 21. Januar 2012, Bühne
Regie: André Rößler
von Friedrich Hebbel (1813–1863)
Premiere: 25. Februar 2012, Black Box
Regie: Matthias Faltz
Nach Ödipus’ Tod herrscht Chaos in Theben. Seine Söhne Polyneikes und Eteokles – verfeindete Brüder im Streit um die Herrschaft –
töten sich gegenseitig in der Schlacht. Ödipus’ Schwager Kreon
übernimmt die Macht. Während er für Eteokles eine feierliche Beerdigung anordnet, lässt er die Leiche des Angreifers Polyneikes, der
trotz Verbannung einen Eroberungsfeldzug wagte, vor der Stadt liegen und untersagt die Bestattung. Antigone, die Schwester der beiden, hält es für ihre Pflicht, den toten Bruder zu
beerdigen, denn über den Willen des Königs und
die Staatsraison stellt sie die Gebote der Götter.
Haimon, Antigones Verlobter und der Sohn Kreons, bricht mit seinem Vater, da dieser Antigone
streng bestraft. Ein Seher prophezeit den Tod Haimons. Kreon gerät in Zweifel. Doch als er, um die
Katastrophe zu verhindern, Antigone schließlich
freilassen will, ist es zu spät.
Der Konflikt zwischen menschlichem und göttlichem Recht, Wille und Gesetz, Lebensbejahung
und Freiheit zur Verneinung steht im Zentrum dieses Stoffes, der Dramatiker von Sophokles bis Anouilh oder Brecht
immer wieder zu neuen Aneignungen inspiriert hat. Doch was geschieht, wenn wir die Kette jahrtausendealter Überlieferung kurzerhand abkürzen, sie austauschen, zum Beispiel gegen eine automatisierte Google-Übersetzung? Der Regisseur André Rößler wird in
seiner Marburger Inszenierung bei der Prüfung der antiken Sage auf
ihr heutiges Sinnstiftungspotential ansetzen.
Gemeinschaft ihre Anfänge und damit ihre Identität anschaulich. In
jedem rituellen Vorgang kommt die Zeit der heiligen Anfänge zurück,
so wie es war und immer ist. Beide Orte, die agorá und die Orte der
Kulte, sind aufeinander bezogen. Das politische Handeln gründet in
den Anfängen, die die Polis begründen. Der Ort des Handelns liegt
dazwischen.
Es gibt den legendenhaften Bericht über die Begegnung des Solon,
des berühmten Athener Staatsmannes, mit dem
sogenannten ›ersten Schauspieler‹, einem Mann
namens Thespis. Dieser habe einst auf der agorá
eine Aufführung geboten, und Solon habe ihn danach zur Rede gestellt und das, was er dort getan habe, scharf verurteilt. Was er dort in Gestalt
einer nur dargestellten Figur mache, als das, was
er als Thespis als Person sei und denke, sei unmoralisches Verhalten. Es sei Verstellung und damit
schiere Lüge. Tut man das, dann ist man eben ein
schlechter Kerl – ein Hypokrit.
Was Solon stellvertretend für viele seiner Zeitgenossen irritiert, ist die Doppelung von Wirklichkeit und Möglichkeit
als Grundstruktur und Grundspannung des Theaters. Was ihn provoziert ist die Zweideutigkeit des Ereignisses, die in seiner Scheinhaftigkeit liegt. Was im Schein des Theaters aber aufzuscheinen
vermag, was in ihm und durch ihn sichtbar wird, das zeigt uns jede
Tragödie: Unter den Eindeutigkeiten des Politischen, des Religiösen
zeigt es die tiefe Zweideutigkeit des Wirklichen, die die Menschen,
im Leben, zu zerreissen vermag.
Theater der Antike
von Theo Girshausen
in: Ursprungszeiten des Theaters. Das Theater der Antike, Berlin 1999
Das griechische Theater ist ein Ort des Sichtbarmachens. Das Gan- Regie
André Rößler, wurde 2010 von
hier öffnet. Dieser Raum ist sehr eigenartig und unterscheidet sich der Zeitschrift »Theater Heute«
grundsätzlich von den beiden anderen Orten der Sichtbarkeit, die für als bester Nachwuchsregisdie Griechen wichtig waren. Von der agorá, dem ›Markt‹, dem Zen- seur nominiert. In der Spielzeit
trum der Polis, dem Öffentlichkeitsraum der Stadt einerseits, und 2010/2011 inszenierte er in
den Orten der heiligen Schau, der rituellen Veranstaltungen ande- Marburg »Die schmutzigen
rerseits. In der agorá, dem ständigen Versammlungsort der Bürger, Hände«. Das Stück ist 2011 zu
liegt der Mittelpunkt dieser Gemeinschaft. Hier waren alle präsent. In den »Hessischen Theatertagen«
den Personen, die man vor Augen hatte, im Streit der Stimmen, die nach Kassel und nach Bensheim
man hören konnte, war die Gemeinschaft tatsächlich anwesend, in zur »Woche junger Schauspieler«
ihrer ganzen Wirklichkeit und Wahrheit. An den Orten der Heiligkeit eingeladen.
hingegen, den zahlreichen Kultplätzen der Stadt, wird im rituellen
Tun das Urgeschehen gegenwärtig und sichtbar. Hier werden der
ze des Sichtbaren sagt Aristoteles zum Wahrnehmungsraum, der sich
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Was gehen uns die Nibelungen an? fragte Einar Schleef im Titel seines
Von der Sage zum Epos
Bilderzyklus’ von 1987, und fügte hinzu: Die Helden haben ausgespielt.
von Joachim Heinzle
Den Gegenbeweis trat Schleef gleich selbst an: In den vier Ölgemälden seines Zyklus’ sehen wir gewalttätige Gestalten, die nur im Angriff So offenkundig wie der Sachverhalt, dass sich die Nibelungensage
ganz da sind – ein Panzer, ein Körper, eingeschworen bis zur Selbstvernichtung. auf historische Wirklichkeit bezieht, ist die Tatsache, dass sie diese
Schleefs Bezug auf Deutschlands jüngste Geschichte ist unverkenn- Wirklichkeit nicht faktengetreu wiedererzählt. Man hat dieses Umerzählen früher als einen Akt der Enthistorisierung und künstlerischen
bar. Sieht er so also aus, der deutsche Held?
Die Nibelungensage verbindet die Geschichte von Siegfrieds Tod Emanzipation interpretiert. Die historischen Fakten wären demnach
nur der Rohstoff gewesen, aus dem Dichter die
mit der des Untergangs des Hauses der BurgunSage in Form von Heldengedichten gestaltet hätder. Siegfried heiratet die burgundische Königsten. Heute versteht man es als einen Akt der Fortochter Kriemhild, muss jedoch als Gegenleistung dem burgundischen König Gunter die stolze
mulierung historischer Erfahrung aufgrund von bereitsteBrünhild zur Braut gewinnen. Dies gelingt durch
henden Motivationsmustern, der darauf zielt, mit Hilfe
eine List und durch Siegfrieds magische Kräfte;
vertrauter Modelle zu begreifen, was geschehen
ein Betrug, der zur Wurzel alles folgenden Unist. Indem das Schreckliche erzählbar und wiederheils werden wird. Nach zehn Jahren lädt Gunerzählbar gemacht wird, lässt es sich bewältigen.
ter Siegfried und Kriemhild ein, ihn zu besuchen.
In diesem Sinne kann man die germanische HelEs kommt zu einem Streit zwischen den beiden
densage in ihrer blutigen Düsterheit als Produkt
Frauen, bei dem Brünhild öffentlich beleidigt wird. Damit tritt Hagen der Abarbeitung kollektiver Traumata verstehen. Wesentlich ist, dass
auf den Plan, der wichtigste Vasall Gunters. Er überredet den König, es sich bei der heroischen Überlieferung um eine Form der kollektiSiegfried zu töten, raubt dessen Schatz und versenkt ihn im Rhein. ven Erinnerung handelt, in der sich eine Gemeinschaft zu der Zeit
Kriemhild schwört Rache.
in Beziehung setzt, in der sie sich formiert hat. Ihre Pflege dient der
Nach Jahren der Trauer heiratet Kriemhild den mächtigen Hunnen- Selbstdefinition und Identitätsvergewisserung und hat, insofern sie den Weg
könig Etzel. Sie lädt ihre Brüder ein, sie zur Aussöhnung am Hof Et- zum rechten Handeln weist, auch eine normative Funktion: Die Helden
zels zu besuchen; Gunter, Hagen und die anderen Burgunder folgen, sind zugleich Vorgänger und Vorbilder.
wenn auch mit Misstrauen. Am Hof des Hunnenkönigs lässt Kriem- Dass die Heldensage das Bedürfnis der Menschen stillte, ihr Herhild die Falle zuschnappen. In einem gewaltigen Blutbad wird das kommen zu erinnern und sich dadurch ihrer Identität zu vergewissern,
Geschlecht der Burgunder ausgelöscht. Als schließlich nur Gunter bedeutet nicht, dass die Überlieferung an ein und dieselbe Trägerund Hagen übrig bleiben, lässt Kriemhild den Bruder töten und ent- schaft gebunden war. Sonst hätte die germanische Heldensage mit
hauptet Hagen mit eigenen Händen. Entsetzt durch diese Gräueltat, dem Ende der alten Stammesverbände schon im frühen Mittelalter
schlägt Hildebrand, ein Gast Etzels, die Königin in Stücke. Etzel bleibt erlöschen müssen. Die Überlieferungen konnten von immer neuen
allein zurück: Die Blutrache ist vollbracht, die Rächende zusammen Zurechnungssubjekten übernommen werden. So ist die Geschichte der
mit ihrer Familie und dem Objekt ihrer Rache ausgelöscht.
Heldensagen eine Geschichte immer neuer Aneignungen, und zwar
Die Nibelungensage ist vielfach vereinnahmt worden; nicht zuletzt in dem strikten Sinn, dass das je und je Angeeignete als Vorzeitkunde
von denen, die in ihr den Ursprung des deutschen Volksgeistes sa- für verbindlich und bedeutsam genommen wurde.
hen. In Hebbels Drama geht es nicht um Germanisch-Urgeschautes, Verbindlichkeit ist die Bedingung, unter der die mündliche Weitersondern um menschliche Verstrickungen. Hebbels Figuren sind gabe von Erzählstoffen über lange Zeiträume möglich ist. In mündverloren zwischen verschiedenen Ordnungen des Sinns und der Mo- lichen Traditionen herrscht das Gesetz der strukturellen Amnesie. Es
ral, von denen keine mehr verbindlich zu sein scheint. Ihr Unglück besagt, dass Traditions-Inhalte unweigerlich dem Vergessen anist selbstverschuldet und doch unausweichlich. Gerade in dieser heimfallen, wenn sie keinen Bezug zur jeweiligen Gegenwart mehr
menschlichen Tragödie, – und in der Art, in der Hebbel die wunder- haben. Solange die Inhalte verbindlich sind, werden sie tradiert – und
baren Farben der Sage einzufangen sucht – liegt daher vielleicht mehr umgekehrt: Solange sie tradiert werden, werden sie gebraucht.
Aufschluss für uns Heutige, als wir erwarten.
in: Das Nibelungenlied und seine Welt, Darmstadt, Primus Verlag 2003
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Der goldene Drache
Ich bereue nichts –
Eine musikalische Revue
Wo geht’s denn hier zum
rechten Rand?
von Roland Schimmelpfennig (*1967)
Premiere: 17. März 2012, Bühne
Regie: Gerald Gluth-Goldmann
von Barbara Kuch (*1980) und Roscha A. Säidow (*1985)
Uraufführung: 01. April 2012, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus
Regie: Roscha A. Säidow
Ensembleproduktion (Eva Bormann (*1982), Marcel Franken (*1979),
Agnieszka Habraschka (*1983, a.G.), Charles Toulouse (*1979), Oda
Zuschneid (*1981))
Uraufführung: 15. April 2012, Black Box
Regie: Ensemble
Alles geschieht an einem Abend im Sommer: Mit der Rohrzange wird
einem jungen Chinesen in der winzigen Küche des »Goldenen Drachen« ein Zahn gezogen. Der faule Zahn landet in Nr. 6, Thai-Suppe
mit Hühnerfleisch. Die Nr. 6 kommt auf den Tisch, an dem zwei Stewardessen sitzen. Im Haus gegenüber steht auf dem Balkon ein alter Mann, hinter ihm die Reste von Nr. 101, gebratenes Rindfleisch
mit Morcheln. Seine Enkelin will ihm etwas erzählen. Ihr Freund, mit
dem sie im selben Haus unterm Dach wohnt, will kein Kind. Über
dem China-Thai-Vietnam-Restaurant besucht
eine Frau im roten Kleid zum letzten Mal ihren
Mann, der ein gestreiftes Oberhemd trägt. Die
blonde Stewardess findet den blutigen Zahn in
ihrer Suppe und steckt ihn in die Handtasche.
Der Lebensmittelhändler neben dem »Goldenen Drachen« hat die Nr.103, zwei Mal, gerade
gegessen, als der Mann im gestreiften Hemd
noch eine Flasche Schnaps kaufen will. Die beiden betrinken sich in der Wohnung über dem Laden, wo der Händler
ein Warenlager und eine Sexsklavin aus China hat. Die Frau im roten
Kleid geht endgültig. Der junge Chinese ist schneeweiß.
Schimmelpfennigs surrealistische Textmontagen scheinen von García Marquez oder Michelangelo Antonioni inspiriert und geben für
Regisseure keine leichte Vorlage ab. Doch genau dieser Herausforderung setzen sich Theatermacher auf der ganzen Welt gerne aus: In
über 40 Ländern sind seine Stücke bisher schon zur Aufführung gelangt. Er ist kein auftrumpfender Visionär oder Provokateur, der das
Spektakel auf der Bühne liebt, sondern gilt als Texttüftler, der Motive,
Situationen und Figuren auf innige Weise verknüpft. In »Der Goldene
Drache« wirft Schimmelpfennig den Blick auf die Schattenseiten der
globalisierten Welt voller Ausbeutung, Gier und Brutalität.
Das Leben ist wundervoll. Es gibt Augenblicke, da möchte man sterben. Aber
Im Sommer 2010 erscheint in der ZEIT ein Artikel über den Fußballtrainer Lutz B. aus Laucha, der sich von seinen Schützlingen mit Vorliebe ›unser Führer‹ rufen lässt. Kein Einzelphänomen. Ob in Sportvereinen, bei der Schüler-Nachhilfe oder Kirmes, zusehends erhalten
Personen oder Gruppierungen aus dem rechten Spektrum Einzug in
die Mitte der Gesellschaft.
Die Beispiele zeigen, dass rechtsgerichtete Gruppierungen das gesellschaftliche Umfeld neu strukturieren wollen und
werfen die Frage auf, wie weit der rechte Rand tatsächlich von der Mitte der Gesellschaft entfernt ist.
Ist der Raum, der rechten Gesinnungen zunehmend
geboten wird, nicht auch eine Erscheinung aus der
demokratischen Mitte heraus? Was genau ist diese
sogenannte Mitte? Zeigt sich bei näherem Betrachten nicht eine gefährliche Unschärfe des Begriffs
›Rechtsextremismus‹, die die Verantwortlichkeit der
demokratischen Gesellschaft in den Hintergrund
rücken lässt? Auch eine kritische mediale Aufbereitung von Vorfällen wie in Laucha kann die Tatsache überdecken,
dass rassistische und Minderheiten diskriminierende Einstellungen
in der deutschen Mehrheitsgesellschaft zu finden sind, gleich welchen Alters, Geschlechts oder Bildungshintergrunds, ob in Ost oder
West. Sie lassen sich demnach nicht an einen gesellschaftlich isolierten Ort projizieren. Stellt sich die Frage, welche Herausforderung
einer Gesellschaft im Hinblick auf die antidemokratische Bedrohung
zufällt? Wie stabil ist das demokratische Fundament? Immerhin
pflichten 35,6 % der deutschen Bevölkerung der Aussage bei, die
Bundesrepublik sei durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen
Maße überfremdet. 37,6% meinen, die Deutschen sollten endlich
wieder Mut zu einem starken Nationalgefühl haben. 14,9 % stimmen
der Auffassung zu, die Juden hätten einfach etwas Besonderes und
Eigentümliches an sich und passten nicht so recht zu uns. Das sind
Ergebnisse aus der Studie »Die Mitte in der Krise. Rechtsextreme
Einstellungen in Deutschland 2010« der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Laut dieser Untersuchung gehören zu einem geschlossenen rechtsextremen Weltbild die Befürwortung einer Diktatur, Chauvinismus,
Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus, Sozialdarwinismus und die
Verharmlosung bzw. Rechtfertigung des Nationalsozialismus.
Wenn die Einstellung eines Menschen nur der Hälfte dieser Punkte
entspricht, ist es dann eine halb rechtsextreme Einstellung? Warum
Trennung behaupten, wo keine ist? Im Rahmen einer Stückentwicklung werden wir diese Fragen vertiefen und das Extrem in der Mitte
suchen.
Autor
Geboren 1967 in Göttingen,
arbeitete Roland Schimmelpfennig zunächst als freier
Journalist und Autor in Istanbul,
bevor er 1990 ein Regiestudium
an der Otto-Falckenberg-Schule
in München begann. Seit 1996
arbeitet er als freier Autor, zeitweise auch als Dramaturg an der
Berliner Schaubühne. Nach vielen Jahren des reinen Autorendaseins kehrte er 2009 mit einer
22
Wiener Bühnenfassung seines
Stücks »Der goldene Drache«
in die Rolle des Inszenierenden
zurück. Für dieses Stück wurde
er 2010 bei den Mülheimer Thea­
tertagen, dem renommierten
Forum deutschsprachiger Gegenwartsdramatik, als Dramatiker des Jahres ausgezeichnet.
dann geschieht etwas Neues und man glaubt, man sei im Himmel.
(Edith Piaf)
Ein Zirkus strandet in einer kleinen Stadt. Es geht nicht vor und nicht
zurück. Stille macht sich im sonst so bunt belebten Zirkuszelt breit,
und aus geschminkten Gesichtern blicken ratlose Augen auf die
leere Manege. Die Artisten stammen aus Zeiten, in denen das Wünschen noch geholfen hat. Sie klammern sich an
ihre Gemeinschaft, die einst zusammenkam,
um Menschen zu verzaubern. Doch was passiert, wenn es niemanden mehr gibt, der sich
verzaubern lässt?
Zögernd beginnen die heimatlosen Kinder der
Manege, ihre Geschichten zu erzählen. Ungewöhnliche Lebenslinien und merkwürdige
Schicksale verweben sich in zunächst leisen,
beinahe zaghaften Melodien.
Doch da platzt dem ersten der Kragen: Nein, ich bereue nichts! tönt es
bald immer lauter. Non, je ne regrette rien! Denn die Bühne ist unsere Heimat und der Beifall unser täglich Brot. Manege frei! Die Räder
rollen und die Kapelle spielt auf! Denn Wunder gibt es immer wieder
und wenn wir selbst nicht mehr staunen, wie können wir es von unserem Publikum erwarten?
Ich bereue nichts: ein Plädoyer fürs Zaubern und Verzaubern lassen –
ein poetischer Liederabend mit neu interpretierten Klassikern und
modernen Musikschätzen, live gespielt und gesungen.
Irgendwie auch selbst schuld
von Jana Simon
Noam ist 17, in Israel geboren, seit acht Jahren wohnt er mit seiner
Familie in Laucha. Am 16. April 2010 stand Noam dort mit anderen
Jugendlichen an einer Bushaltestelle, bis Alexander P. auftauchte,
ihm ohne Vorwarnung ins Gesicht schlug, ihn trat und als »Judenschwein« beschimpfte. Er ließ erst von Noam ab,
als ein Autofahrer anhielt und Noam rettete. Alexander P. sitzt Noam im Gerichtssaal gegenüber, er
ist 20. Der Fall erregte bundesweit Aufsehen, weil
Alexander P. der rechten Szene angehört und beim
BSC 99 Laucha Fußball spielt, wo auch Lutz Battke
als Trainer arbeitet. Battke ist Bezirksschornsteinfeger und sitzt für die NPD im Stadtrat und im Kreistag. Er hat dem Verein eine Fahne in den Farben der
Reichskriegsflagge geschenkt, und Alexander P. seinen Anwalt empfohlen.
An jenem 16. April hatte P. schon sechs bis acht Bier getrunken, bevor
er beschloss, noch einmal an der Bushaltestelle vorbeizuschauen.
Als er Noam sah, sei er ›ausgeflippt‹. Ich habe ihm eine verpasst, mit
der Faust ins Gesicht geschlagen. Er gibt auch zu, ihn getreten zu haben. Aber niemals habe er ›Judenschwein‹ gesagt, sondern ›Drogenschwein‹. Weil Noam angeblich seiner Cousine Marihuana angeboten habe. Das ist die Version, die man jetzt oft in Laucha hört.
Als Alexander P. vor Gericht nach seiner rechten Meinung befragt
wird, antwortet sein Anwalt, dass sich sein Mandant dazu nicht äußern möchte. Mehrere der jugendlichen Zeugen sagen aus, Alexander P. habe Hakenkreuze auf seinem Handy und in seinem Zimmer
hänge eine NPD-Fahne. Er ist ein bisschen rechts. Als die Richterin die
Zeugen fragt, ob sie gewusst hätten, dass Noam Jude ist, antwortet
einer: Ja, aber er sieht gar nicht aus wie ein Jude.
Im Publikum sitzen zwei NPD-Funktionäre: Andreas Karl, ehemaliger
Landeschef der Partei, und Rolf Dietrich, Mitglied des Kreistags Saalekreis. In den Prozesspausen stehen sie bei der Familie des Täters.
Wenn man Andreas Karl fragt, warum er die Verhandlung verfolgt,
antwortet er: Das wird viel zu hoch gekocht. Das ist eine Auseinandersetzung
unter Jugendlichen. Es tut mir leid, dass Lutz Battke hier mit hineingezogen wird.
Die NPD ließ für ihren Trainer T-Shirts drucken. »Unser Trainer heißt
Battke« steht darauf. Im nächsten Jahr soll Battke bei den Landtagswahlen kandidieren.
in: DIE ZEIT, Gesellschaft, Zeitgeschehen, 09.09.2010
23
Geburtlichkeit und Sein
zum Tode
Der Kaufmann von Venedig
von Fanny Brunner (*1973) und Eva Bormann (*1982)
Uraufführung: 20. Mai 2012, Black Box
Regie: Fanny Brunner
von William Shakespeare (1564–1616)
Open Air-Spektakel
Premiere: 14. Juni 2012, Marktplatz
Regie: Ursula Maria Berzborn
sich dieser Kern mit den Stichworten »Marburger Neukan-
Realität in Deutschland eingeholt wird. Die Nähe zueinander bleibt
von der zunehmenden Distanz im äußeren Leben nicht länger unberührt. Im Jahr 1933 trennen sich ihre Wege. Arendt folgt Günter
Anders ins Exil nach Paris und beginnt, erste Beiträge zu veröffentlichen. Heidegger begegnet sie erst 1949 wieder. Während Arendt sich
nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet der politischen Philosophie hervortut und durch ihre Arbeit über den Eichmann-Prozess
eine internationale Kontroverse anstößt, gerät Heideggers Person,
ehemals bekennendes NSDAP-Mitglied, in die Kritik der Öffentlichkeit. Seine Position innerhalb der
Philosophie bleibt davon nicht unberührt, dennoch
markiert sein Denken innerhalb der Philosophiegeschichte eine bedeutsame Kehrtwende.
Wie lässt sich Heidegger heute lesen? Oder, wie der
zeitgenössische Philosoph Peter Sloterdijk mit Blick
auf Heideggers Denken innerhalb der Ideen- und
Problemgeschichte letzthin fragte: Wenn die westli-
tianismus« und vor allen Dingen »Martin Heidegger« benennen, die wichtige
che Philosophie aus dem Geist der Polis entstand, wie steht es dann um die
Wer heute die philosophischen Zentren aufsucht, der wird auf seinem Weg
nach Nordamerika in Deutschland nur einen Zwischenstopp einlegen – vielleicht in Berlin, Tübingen oder München. Aber die philosophischen Schauplätze fanden sich nicht immer im kalifornischen Berkeley oder Stanford. Im ersten
Drittel des 20. Jahrhunderts waren die Zentren München, Göttingen, Berlin,
Freiburg – und Marburg. Inmitten einer durch die militärische Mobilmachung
des Ersten Weltkrieges, die »Materialschlachten«, die Kunst der klassischen
Moderne, den antiwissenschaftlichen George-Kreis und eine antimoderne Haltung geprägten Zeit war Marburg ein friedliches Nest. Ein
Idyll. Eine historische Falte. Und trotzdem sollte sich diese
Enklave der Stille in ein geistiges Zentrum der Moderne verwandeln. Fast schlagartig etablierte sich Marburg als ein
intellektueller Mittelpunkt der Weimarer Republik, wo einige
herausragende Wissenschaftler Deutschlands lehrten. Den
Kern machte unbestritten die Philosophie mit ihrem Versuch
einer Entwicklung neuer Leitideen aus. Vornehmlich lässt
philosophische Knotenpunkte im wissenschaftlichen Netz Marburgs der Zwan- Philosophietauglichkeit eines Mannes, der aus seiner trotzigen Anhänglichkeit
zigerjahre markieren. (Christian Lotz, Marburger UniJournal 3/1999)
an die ländliche Welt nie ein Geheimnis gemacht hat ? Gibt es eine Provinzwahrheit, von der die weltoffene Stadt nichts weiß? Gibt es eine Feldweg- und
Gibt es eine Provinzwahrheit?
Hüttenwahrheit, die imstande wäre, die Universitäten mitsamt ihren Hochspra-
von Eva Bormann
chen und weltmächtigen Diskursen zu unterhöhlen? Von wo her redet dieser
seltsame Professor, wenn er den Anspruch erhebt, über die Geschichte abend-
Im Wintersemester 1924 verlässt die 18-jährige Hannah Arendt Königsberg und nimmt ein Studium an der Universität Marburg auf. Neben Evangelischer Theologie und Griechisch besucht sie Vorlesungen der Philosophie bei Nicolai Hartmann und Martin Heidegger. Dem
jungen Heidegger, seit 1923 außerordentlicher Professor in Marburg,
war der Ruf vorausgeeilt, dass sich bei ihm das Denken lernen ließe.
Statt sich konventionell der Schulphilosophie zuzuwenden, ließ er
die alten Texte in ganz neuer Weise lebendig werden. Mit seiner Existenzphilosophie berührte er in zunehmendem Maße die Frage nach
dem Sinn von Sein. Ihm galt als unabdingbar, dass das Sein aus der
Zeit heraus zu verstehen sei.
Die Begegnung zwischen Arendt und Heidegger bleibt nicht ohne
Folgen. Berichte besagen, dass Arendt sich in ihrem Auftreten eine
eigentümliche Mischung aus Schüchternheit und Selbstbewusstsein anmerken ließ. Sie war sich ihrer jüdischen Herkunft und der
antisemitischen Stimmung an deutschen Hochschulen bewusst.
Heidegger verehrt diese junge Studentin. Ihre Widersprüchlichkeit
zwischen philosophischer Urteilskraft und scheuer Zurückhaltung
gegenüber seinem Renommee als Philosophieprofessor imponiert
ihm. Sie erwidert seine Zuneigung, die jedoch von der politischen
24
ländischer Metaphysik hinauszufragen? (Peter Sloterdijk, Nicht gerettet –
Versuche nach Heidegger)
Abgesehen von Heideggers Hauptwerk »Sein und Zeit« von 1927 bietet der in den frühen 1980er Jahren bekannt gewordene Briefwechsel Aufschluss über Denkbewegungen und das intime Gespräch zwischen Heidegger und Arendt. Neben Passagen aus einzelnen Briefen
und zentralen Werken beider werden auch Schriften von Zeitgenossen und befreundeten Kollegen in den fiktiven Dialog zwischen philosophischem Denken und der privaten Korrespondenz Arendts und
Heideggers treten.
Regie
Fanny Brunner, in Wien geboren,
studierte dort Philosophie,
Deutsche Philologie und Theaterwissenschaft. Zeitgleich
as­sistierte sie u.a. bei Armin
Petras und Anselm Weber. Seit
2002 folgten Regiearbeiten u.a.
am Schauspiel Frankfurt, Thea-
ter Ulm und für das Tanzquartier
Wien. Derzeit studiert sie Advanced Studies in Arts Administration in Zürich. Sie ist Gründerin
des in Wien ansässigen Vereins
»dreizehnterjanuar« – eine Plattform für freie, spartenübergreifende Theaterproduktionen.
Antonio ist ein global player. Seine Schiffe kreuzen auf den Weltmeeren, internationale Warengeschäfte, Güterverkehr und weltweiter
Handel machen seinen Reichtum aus. Der Jude Shylock lebt in dieser Welt des freien Marktes das Schattendasein eines Außenseiters.
Am Handel teilzunehmen ist ihm gesetzlich verwehrt, als Geldverleiher spielt er eine ungeliebte Nebenrolle in einem System, von dem er
aus​geschlossen ist. Sein Reichtum bringt ihm außer Hass nichts ein.
Parallel zu dieser kühlen Geschäftswelt lässt
William Shakespeare in seinem Stück eine nahezu märchenhafte, naive Welt entstehen. In
der kann man König werden, wenn man ein Rätsel löst, in der ist das Geld, die Liebe und das
Glück in Schatzkästchen verborgen, die man
nur finden muss. Beide Welten führt Shakespeare schließlich zusammen.
Um bei der schönen Königstochter Portia, deren Hand man durch ein Glücksspiel erringen
kann, vorstellig zu werden, braucht Bassanio
Geld. Er bittet seinen Freund Antonio darum. Doch dessen Kapital
fluktuiert im weltweiten Warenhandel. Antonio möchte dem Freund
dennoch helfen und wählt den letzten Ausweg, um schnell an Bargeld zu kommen: Shylock. Das Darlehen fließt prompt, der Schuldschein hat es jedoch in sich. Zahlt Antonio das Geld binnen einer
bestimmten Frist nicht zurück, verlangt Shylock ein Pfund frisches
Fleisch, geschnitten aus Antonios Brust. Antonio willigt ein, denn er
ist sich des guten Ausgangs aller seiner Geschäfte sicher. Doch es
kommt anders, als gedacht. Antonio kann den Kredit nicht zurückzahlen. Eine ebenso spannende, wie komödiantische Gerichtsverhandlung bringt die Wendung.
Der um 1600 von Shakespeare verfasste »Kaufmann von Venedig«
ist eines seiner komplexesten und meistgespielten Werke. Kaum ein
anderes ist so widersprüchlich und vielschichtig und fordert gerade
deshalb immer wieder zu neuen Interpretationen auf.
Eine vierhundert Jahre alte Geschichte, die
doch in Zeiten der Finanzkrise nichts an Aktualität und Brisanz eingebüßt hat. Dies ist der
Narr, der Geld umsonst auslieh! so der Geldverleiher
Shylock im »Kaufmann«.
Der Marburger Marktplatz wird im Open AirSpektakel »Der Kaufmann von Venedig« zum
wichtigsten Mitspieler des Abends. An der Seite von Schauspielern und Musikern wird die 400
Jahre alte Geschichte um die Begegnung von Waren und Werten vor
dem historischen Rathaus zu neuem Leben erwachen.
Regie
Ursula Maria Berzborn lebt und
arbeitet seit 1987 in Berlin. Sie
schließt 1994 das Studium
des Bühnenkostüm an der HdK
Berlin als Meisterschülerin ab.
Es folgen Mitarbeit und Fortbildung u.a. am Schauspielhaus
Bochum, am Grifft Theater (NL),
am Odin Teatret (DK), am Derevo
(RUS), am NovoGoFronta (CZ)
und am Makiko Tominga (J).
1996 gründet sie als Regisseurin,
Performerin, Bühnen- und Kostümbildnerin das Theater Grotest Maru, mit dem sie seitdem
auf internationalen Festivals
gastiert. Seit 2004 wird sie an
der HBK Braunschweig und an
die Universität Witten-Herdecke
zu diversen Lehraufträgen berufen. Seit 2006 ist sie Mitglied
des Vorstandes des Bundesverbandes Theater im Öffentlichen
Raum e.V..
25
Premieren Junges Theater
Wie stelle ich mir die Welt vor?
Die Stücke dieser Spielzeit erzählen von jungen Menschen, die auf
außerordentliche Situationen treffen. Situationen, die sie vor Herausforderungen stellen, zu denen sie sich verhalten müssen. Egal ob
es die Klassenkameraden eines Kindes sind, das eines Tages von der
Ausländerbehörde mitten aus dem Unterricht geholt wird, weil ihm
die Abschiebung droht. Oder der Junge Emil, der während einer Zugfahrt von einem Unbekannten bestohlen wird. Sie
alle versuchen, sich selbst zu helfen. Sie alle werden mit Fragen konfrontiert, bei denen ihnen die
Erwachsenenwelt nur bedingt zur Seite stehen
kann. So müssen sie ihre ganz eigenen Lösungsansätze finden. Sie erkennen Zusammenhänge,
entwickeln Phantasie und werden aktiv.
In den Stückentwicklungen »Die Wunderkammer« und »Brave Oil
World« wollen wir unsere Zuschauer dazu ermutigen, wach durch die
Welt zu gehen und selbst auszuprobieren, wie die Dinge auf eine andere, noch unentdeckte Weise funktionieren könnten.
Die bloße Kenntnis einer Moral, welche in den alten Geschichten
meist am Ende steht, hilft dem jungen Menschen heutzutage wenig. Vielmehr ist es die Phantasie, die es braucht,
um die Zusammenhänge der Welt zu verstehen,
neugierig und kreativ an ihr teilzuhaben, und so
Missständen und empfundenen Ungerechtigkeiten entgegenzustehen.
Annette Müller, Oda Zuschneid, Eva Bormann
Hier geblieben
Die große Erzählung –
Die Odyssee in einer Stunde
Was macht das Rot am
Donnerstag?
Emil und die Detektive
Klassenzimmerstück / 14+
von Reyna Bruns (*1977), Magdalena Grazewicz (*1977) und Dirk Laucke (*1982)
Premiere: 08. September 2011, in einer Kooperationsschule des
Hessischen Landestheaters Marburg
Regie: Marcel Franken
von Bruno Stori (*1955) / 10+
Übernahme vom Jungen Staatstheater Wiesbaden
Marburg-Premiere: 17. September 2011, Black Box
Regie: Stefan Schletter
Ein Kunst-Abenteuer gemalt von Joachim Torbahn (*1962) / 4+
zu Musik von Maurice Ravel (1875–1937) und Claude Debussy (1862–1918)
Gastspiel
Marburg-Premiere: 29. Oktober 2011, Black Box
Regie: Ruta Platais
Das Familienstück zur Weihnachtszeit / 5+
von Erich Kästner (1899–1974)
Premiere: 26. November 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus
Regie: Annette Müller, Oda Zuschneid
Tanja lebt in Berlin. Ihre Familie hat in Deutschland Zuflucht gefunden. Hier geht sie zur Schule und verbringt die Nachmittage mit ihren
Freunden. Eines Tages steht jedoch die Ausländerbehörde im Klassenzimmer. Tanja wird in Abschiebehaft gebracht. Die Familie soll
zurück in ihr Geburtsland Bosnien ausreisen. Aber die Schulfreunde
von Tanja wollen nicht untätig bleiben. Gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin beginnen die Schüler um das Bleiberecht von Tanja zu
kämpfen.
Mit »Hier geblieben« hat das Autorenkollektiv Bruns,
Grazewicz und Laucke im Rahmen des Aktionsprogramms »Hier geblieben! Für ein Bleiberecht von
Kindern, Jugendlichen und deren Familien« den authentischen Fall der Familie Ristic nachgezeichnet,
die 1995 aus Bosnien floh, um in Deutschland Asyl
zu beantragen.
Der Fall steht exemplarisch für die Situation von
mehr als 200.000 sogenannten geduldeten Flüchtlingen in Deutschland und bildet dabei zugleich eine
Ausnahme in seinem ›guten‹ Ende. Dass die Familie Ristic letztlich
eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland erhalten hat, liegt zu einem wesentlichen Teil am Engagement von Tanjas
Mitschülern, denen es gelang, aus einem unmittelbaren Interesse
heraus ein Zeichen zu setzen.
Das Stück will junge Menschen ermutigen, im Fall einer verspürten
und spürbaren Ungerechtigkeit nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern sich lautstark zu wehren: Es ist egal woher du kommst,
wichtig ist, dass du bleibst.
Rico, ein einfacher Junge aus der Provinz, ist zum ersten Mal in seinem Leben Zug gefahren, um eine Schar Kanarienvögel von seinem
Freund Pinela abzuholen, und gleich hat er die Rückfahrt verpasst.
Denn ein Fremder erzählt ihm am Bahnhof von Bagnacavallo eine
unglaublich faszinierende Geschichte: Vor vielen Jahren lebte in
Griechenland ein Mann mit Namen Odysseus. Sein Weg führte ihn
nach Troja in den Krieg. Als Odysseus schließlich die Heimreise antrat, begegnete er Polyphem, dem einäugigen Zyklopen, singenden Sirenen und der Zauberin Circe, die
es zu überlisten galt. Auf seiner zehnjährigen Irrfahrt
musste Odysseus immer wieder Mut, Tapferkeit und
Geschick beweisen, um sich in der Fremde zurechtzufinden. Und während Rico auf den nächsten Zug
in sein Heimatdorf wartet, wird er allmählich selbst
zum Geschichtenerzähler. Denn die Abenteuer des
Helden haben ihn schwer beeindruckt. Wo Homer
12110 Verse braucht, findet Rico seinen ganz eigenen
Weg, von Odysseus zu erzählen.
Die Farben sind angerührt, die Pinsel liegen bereit. Hinter einer
durchsichtigen Leinwand steht voller Tatendrang der Maler. Aber womit beginnen? Vielleicht mit einem kleinen roten Fleck. Und mit einer
Frage. Einer Frage, wie sie wohl nur Kinder oder Maler stellen: Was
macht das Rot am Donnerstag?
Und schon ist der ›Held‹ der Geschichte gefunden, die Neugier geweckt. Das Bild kann beginnen.
Wie können Kinder an dieser Entdeckungsreise teilhaben, die der
Maler unternimmt, wenn er seiner Phantasie und
dem Zufall freien Lauf lässt? Haben sie Freude
am sinnlichen Spiel mit Linien, Formen und Farben? Und was sind das für Geschichten, die während des Malens entstehen und vergehen?
Joachim Torbahn, Maler und Theatermacher,
und die Regisseurin Ruta Platais haben sich zusammengetan, um diesen Fragen nachzugehen.
Herausgekommen ist – inspiriert von Paul Klee –
ein Bild in sieben Kapiteln.
Regie
Marcel Franken, 1979 in Essen
geboren, seit 2005 Mitglied des
Künstlerkollektivs »Potemkin
Express«, studierte bis 2007
Visuelle Kommunikation mit
Schwerpunkt Film an der Hochschule für bildende Künste in
Hamburg. Während seines Studiums konzipierte und leitete er
interdisziplinäre Filmworkshops,
u.a. am »Colegio Centrabilitar«,
einer integrativen Schule für gehörlose Kinder in Bucararamanga/Kolumbien. Ab 2008 als freischaffender Filmemacher und
42
Videokünstler tätig, übernahm
er 2009 die Regieassistenz für
»Ronja Räubertochter« und
im Folgejahr, gemeinsam mit
Charles Toulouse, das Bühnenbild für »Moby Dick« am Jungen
Staatstheater Wiesbaden. Seit
der vergangenen Spielzeit ist
Marcel Franken neben seiner
Tätigkeit als Regieassistent
Mitautor und führt Regie für
die Nachtschicht-Krimi-Serie
»UWP – Ein Kürzel schreibt
Geschichte« am Hessischen
Landestheater Marburg.
Autor und Stück
Bruno Stori wurde 1955 in Bologna geboren, wo er als Dramatiker, Schauspieler und Regisseur
arbeitet. Mit »Die große Erzählung« ist ihm eine eigenwillige,
spannende und kindgerechte
Version der sagenhaften Irrfahrten des Odysseus gelungen.
Storis Adaption reduziert­den
antiken Mythos nicht auf eine
Abenteuergeschichte, son­­­­­­dern
rückt in den Vordergrund, was im
Epos bereits mitschwingt:
Der Zuschauer erfährt, was es
bedeutet, in der Fremde auf sich
allein gestellt zu sein und Sehnsucht nach der Heimat zu haben,
die dazugehörigen Unsicherheiten und Ängste aber auch immer
wieder durch Einfallsreichtum
zu meistern und so über sich
hinauszuwachsen.
Regie
Stefan Schletter wurde in Garmisch-Partenkirchen geboren
und verbrachte seine Schulzeit
in Nairobi, Mogadishu und Echzell. Nach seinem Studium der
Politikwissenschaft, Ethnologie
und Afrikanistik in Mainz ist er
seit 1999 als Regisseur am Jungen Staatstheater Wiesbaden
tätig und hat seither zahlreiche
Inszenierungen für das Kinderund Jugendtheater geschaffen,
so zum Beispiel »Bella geht einkaufen« von Klas Widén, »Timm
Thaler oder Das verkaufte
Lachen« von James Krüss, »Die
Werkstatt der Schmetterlinge«
von Giaconda Belli und Wolf
Erlbruch (Bühnenfassung Stefan
Schletter) und »King A« von Inèz
Derksen. Im Jahr 2010 übernahm er zusammen mit Oliver
Wronka die Leitung des Jungen
Staatstheaters in Wiesbaden.
Während der Sommerferien darf Emil das erste Mal allein mit dem
Zug zu Großmutter und Cousine Pony Hütchen nach Berlin fahren. In
der Tasche das Geld für die Oma, das ihm die Mutter anvertraut hat.
Wenn da nur nicht der unheimliche Herr mit dem steifen Hut mit im
Abteil säße. Aber die Fahrt ist lang und Emil schläft ein. Als er aufwacht, ist das Geld weg und von dem Fremden keine Spur. Zum Glück
bekommt Emil bald nach der Ankunft Unterstützung von Gustav mit
der Hupe und seiner Bande. Gemeinsam mit Pony Hütchen und den
neuen Freunden beginnt für ihn eine aufregende
Verfolgungsjagd nach dem gemeinen Dieb.
Neben »Pünktchen und Anton« aus dem Jahre
1931 und »Das fliegende Klassenzimmer« von
1933 gehört »Emil und die Detektive«, 1929 erstmals erschienen, zu den beliebtesten Kinderbüchern des Schriftstellers Erich Kästner. Seine
Romane gewannen an Popularität, da Kästner
gegenwartsbezogene Kinderbücher schrieb, die
den Alltag und die sozialen Gegensätze innerhalb der Großstadt Berlin widerspiegelten, während sich die Kinderliteratur seiner Zeit häuTorbahn zeigt exemplarisch, dass spontane Freude an der Bewegung, am fig auf Märchenwelten oder moralisierende Geschichten beschränkte.
Rhythmus und die daraus entstehenden ,unfertig‘ wirkenden Abbilder in ihrer
Lebendigkeit anstecken und der Fantasie Flügel verleihen. (...) Nicht nur emp- Euch kann ich’s ja ruhig sagen: Die Geschichte mit Emil kam mir selber unerfehlenswert, sondern auch sehr unterhaltsam!
wartet. Eigentlich hatte ich ein ganz anderes Buch schreiben wollen. Ein Buch,
(Nürnberger Nachrichten, 09.11.2007)
im dem vor lauter Angst die Tiger mit den Zähnen und die Dattelpalmen mit
den Kokosnüssen klappern sollten. (Erich Kästner)
Darsteller
Joachim Torbahn studierte
Malerei in Wien und arbeitete als
Bühnenbildner u.a. an der Oper
Heidelberg und am Staatstheater Wiesbaden. Er ist seit 1990
bei »Thalias Kompagnons«
als Regisseur, Figuren- und
Bühnenbildner und seit 1998
auch als Spieler tätig. Mit seinen
Maltheater-Produktionen gelang
ihm eine neuartige Synthese
von Bildender Kunst und Theater,
die internationale Anerkennung
erhielt und im vergangenen Jahr
mit »Kobold, Hans und Ballerina« im Rahmen der IMAGINALE
2010 zu sehen war.
Autor
Erich Kästner, 1899 in Dresden
geboren, veröffentlicht ab 1928
zahlreiche Kinder- und Erwachsenenbücher. Gegen die politischen Verhältnisse nach 1933
bezieht er dezidiert Stellung
und schreibt unter Pseudonym
weiter, bevor ihm Schreibverbot
erteilt wird. Bis zu seinem Tod
1974 gilt seine literarische und
politische Auseinandersetzung
dem Alltag im Nachkriegsdeutschland.
43
Die stille Nacht –
Ein kleines Stückchen Weihnacht
Die Wunderkammer –
Ein Tanzstück
Brave Oil World –
Ein Science-Fiction-Comic
Produktion von TheaterFusion & Erfreuliches TheatErfurt / 4+
Gastspiel
Marburg-Premiere: 11. Dezember 2011, Black Box
Idee und Ausstattung: Eva Noell und Susanne Olbrich
von Anna Konjetzky (*1980) / 6+
frei nach »Serafin und die Wundermaschine«
Uraufführung: 28. Januar 2012, Black Box
Regie: Anna Konjetzky
von Klaus Gehre (*1969) und Michael Lohmann (*1981) / 11+
Uraufführung: 18. März 2012, Black Box
Regie: Klaus Gehre
Ein Weihnachtsengel und ein Schutzengel geraten in Streit, ob die
Weihnachtszeit nun die schönste oder die stressvollste Zeit des Jahres sei. Während der Weihnachtsengel mit höchstem Genuss weihnachtliche Stimmung verbreitet, ist der Schutzengel wegen der hektischen Geschäftigkeit und Unachtsamkeit der Menschen erschöpft.
Um der Sache auf den Grund zu gehen, breiten sie ihre Engelsmäntel
aus und spielen die Weihnachtsgeschichte:
Die Herberge in Bethlehem ist hoffnungslos überfüllt. Der Wirt vermietet im Durcheinander sogar sein eigenes Bett
und spät abends kommt auch noch ein Mann mit
seiner hochschwangeren Frau. Ihnen kann er leider
nur noch den Stall anbieten. Nach diesem Ereignis
kommt der Wirt nicht mehr zur Ruhe: drei Hirten, drei
Könige, der Abendstern und der Erzengel stören seinen Schlaf, bis seine Geduld am Ende ist und er alle
hinauswerfen will. Vollkommen außer sich stapft er
zum Stall. Doch dann passiert plötzlich etwas, das
sogar dem gestressten Wirt der Herberge das Herz erwärmt.
Zu Gast im Kopf eines Erfinders: Was passiert, wenn man einen Ball
an eine Schnur bindet, ihn gegen eine Flasche pendeln lässt, welche
umkippt und dabei auf ein Brett trifft? Vielleicht fällt das Brett auf
einen großen, mit Konfetti gefüllten Luftballon, der zerplatzt. Oder
fliegt es durch die Luft und landet unvorhergesehen in einer Badewanne?
Drei Freunde erfinden sich die Welt und stellen sie auf den Kopf. Ihr
Erfindergeist bringt Fahrräder zum Fliegen, lässt Spieluhren klingen
und Tiere lebendig werden. Auf neue Spuren gebracht, werden die drei überrascht und enttäuscht,
verzaubert und verwandelt, denn in der Wunderkammer scheint alles möglich. Fast alles zumindest.
Manchmal geht dabei etwas schief. Doch aufregend
ist es allemal, wenn sich die große Apparatur aus
Baustoffen in Bewegung setzt, die Welt ins Wackeln
gerät und aus alten Materialien Neues entsteht.
Als die Mitglieder einer geheimen Mission eines Tages auf eine neue,
lang gesuchte Energiesubstanz stoßen – eine Substanz, die verspricht, alle Energiesorgen auf der Erde zu lösen –, machen sie zugleich eine schreckliche Entdeckung: Alle, die mit dieser Substanz in
Berührung kommen, werden von ihr infiziert und verwandeln sich in
gierige, rücksichtslose Zombies. Die Bedrohung wächst von Stunde
zu Stunde!
Doch einen soll es geben, der das Gegenmittel finden und den Kampf gegen die Zombies aufnehmen
kann: Captain Spaceman. Die Rettung scheint nahe.
Da passiert Unvorhergesehenes.
Was ist Weihnachten? Dieser Frage spürte das Theater nach und das geschah
mit viel Fantasie und Humor. Große und Kleine folgten dem Spiel mit atemloser
Freude. (Lausitzer Rundschau, 08.12.2004)
Das Team
Susanne Olbrich arbeitete u.a.
am Theater Waidspeicher und
als Künstlerische Leiterin am
des Theaters des Lachens,
Frankfurt/Oder. Seit dem Jahr
2000 ist sie freischaffend als
Theaterproduzentin, Spielerin,
Dozentin und Regisseurin in
Berlin ansässig. Das TheaterFusion wurde 2001 von ihr
gegründet. Sie gewann zahlreiche Preise, u.a. bei der »SYNERGURA« und den Preis »Theater
des Monats NRW« mit »Glittra
der Engel«.
44
Eva Noell sammelte Erfahrungen als Darstellerin, Regisseurin,
Autorin, Ausstatterin und Dozentin, u.a. am Theater Waidspeicher und gründete dann
gemeinsam mit Paul Olbrich und
Ronald Mernitz das »Erfreuliche
TheatErfurt«. Seitdem feierte sie
viele Erfolge im In- und Ausland
und gewann mit ihren Kollegen
den Marburger Kinder- und
Jugendtheaterpreis 2006 für
»Adieu, Benjamin«. Seit 2010
tritt Eva Noell mit Paul Olbrich
in Frankreich unter dem Namen
»Les Voisins« auf.
Regie
Anna Konjetzky, 1980 in München geboren, studierte an der
internationalen Körpertheaterschule »Lassaad« in Brüssel
sowie zeitgenössischen Tanz,
Butoh und bodyweather in
Brüssel und Berlin. Seit 2005
entstehen in Zusammenarbeit
mit Künstlern aus verschiedenen Ländern und Kunstsparten
eigene Tanzstücke, Performances und Installationen. 2006
erhielt sie das Tanzstipendium
der Senatsverwaltung Berlin,
Germaine Acogny/Senegal sowie 2009 das Arbeitsstipendium
des Künstlerhauses Lukas im
Klaipeda Kommunikations- und
Kulturzentrum. Im gleichen Jahr
gewann sie den »operare«-Wettbewerb der zeitgenössischen
Oper Berlin und im Rahmen der
Leipziger »euro-scene« den
1. Preis des Wettbewerbs »Das
beste deutsche Tanzsolo«.
Ihre Arbeiten wurden im
Rahmen verschiedener internationaler Festivals gezeigt, u.a.
auf dem Tanzsommer Bozen
und dem Festival Danse Balsa
Marni Bruxelles. 2010 arbeitete
Anna Konjetzky für »Luna Park«
mit artscenico performing arts,
dem Theater im Depot und dem
Istanbuler Festival »Amber«
zusammen.
»Brave Oil World« ist ein Live-Comic im ScienceFiction-Format, in welchem die Darsteller im Zusammenspiel mit einer live produzierten Soundebene
das apokalyptische Superhelden-Szenario entwerfen.
Eine Erzählung, die die Frage nach den globalen Zusammenhängen menschlichen Handels hinsichtlich
der Energieressourcen der Erde aufwirft.
Regie
Klaus Gehre, 1969 geboren,
arbeitete zunächst als Krankenpfleger und Nachtwächter, bevor
er Medizin und später Literaturwissenschaft und Philosophie
studierte. Neben
Straßentheater
und studentischen Inszenierungsprojekten
betreute er
redaktionell die
Heiner-MüllerWerkausgabe
Suhrkamp
(Stücke 1–3), war
Redakteur bei
»Theater der
Zeit«, gründete das Theaterlabel
»Current Circuit« und inszenierte ab 2002 in der Berliner OffSzene. Von 2005 bis 2008 als
Regieassistent am Schauspiel
Leipzig tätig (u.a. bei Karin Henkel, Wolfgang Engel, Konstanze
Lauterbach und Armin Petras),
arbeitet Klaus Gehre seither als
freier Regisseur, u.a. in Frankfurt/Main, Stendal, Freiburg i. Br.,
Chemnitz und Leipzig.
Musik
Michael Lohmann studierte in
Leipzig Musik- und Theaterwissenschaft und arbeitet seither
als freier Theatermusiker und
-macher, u.a. am Theater der
Jungen Welt Leipzig, am Schauspiel Frankfurt und am Theater
Rudolstadt. Als Regisseur und
Librettist entwickelt er zahlreiche Musiktheaterprojekte für
Kinder und Jugendliche, wie
das Brahms-Requiem-Projekt
»Schattenraum« mit dem Quilisma Jugendchor und der NDR
Radiophilharmonie und ist als
Komponist im Film- und Medienbereich und Chorleiter tätig.
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Repertoire
Nacht und Träume –
The Black Rider –
Musik im Licht der Dunkelheit / UA The Casting of the magic Bullets
Wir sind immer oben
Vom Himmel hoch da kommt was
her / UA
Musikalische Revue von Barbara Kuch (*1980)
Wiederaufnahme: September 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus
Regie: Matthias Faltz
Musikalische Leitung: Barbara Kuch
Bühne: Fred Bielefeldt / Kostüme: Jelena Miletić
von Dirk Laucke (*1982)
Wiederaufnahme: November 2011, Black Box
Regie: Roscha A. Säidow
Ausstattung: Paul Faltz
Ein besinnliches und satirisches Programm über den Ausnahmezustand, der sich Weihnachten nennt
Wiederaufnahme: Dezember 2011, Bühne
Regie: Matthias Faltz
Musikalische Leitung: Barbara Kuch
Viel hat sich in Svens und Stamms Leben bislang nicht nach vorn bewegt. Doch jetzt heißt das neue Projekt: Plattenladen in Tines Laube!
Rock ’n’ Roll – das ist die Zukunft. Sven und Stamm wollen selber was
erreichen, ihre Alternative zu Hartz IV. Schnell ist ein Werbeslogan
gefunden »FICKT EUCH. VON HERZEN«. Einen Augenblick ist alles
gut im Leben von Tine, ihrem Sohn Sven, Stamm, Svens Freundin
Corinna und Tilo, Svens Vater, der Tine das Herz gebrochen und
sie auf einem Berg Schulden hat sitzen lassen.
Doch als sich die Probleme häufen, und die Hoffnungslosigkeit des Projekts sichtbar wird, stellt
sich die Frage: Weggehen oder ausharren in der
Hoffnungslosigkeit?
Geschenke, Gänsebraten und leuchtende Kinderaugen. Ein besinnliches Fest der Liebe – so sollte Weihnachten sein. Sollte. Denn vom
Himmel hoch kommt nicht nur Gutes: Vorbereitungsstress und Familiendramen begleiten den vorweihnachtlichen Alltag. Da wirbeln
nicht nur Weihnachtsengel und Lametta, sondern auch Elektrogeräte und so manche nervende Verwandte über die Bühne!
Ein satirisches Programm, das die lange Wartezeit auf das Fest der
Feste verkürzt. Die Produktion können Sie auch
in Kombination mit einem gastronomischen Angebot für Ihre Firmenweihnachtsfeier buchen.
(Kontakt Dr. Christine Tretow, [email protected])
von Tom Waits (*1949), Robert Wilson (*1941) und William S.
Burroughs (1914–1997)
Wiederaufnahme: September 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus
Regie: Matthias Faltz / Musikalische Leitung: Barbara Kuch
Lichtdesign: René Liebert, Andreas Mihan / Kostüme: Jelena Miletić
Die Nacht bricht herein, alles liegt in Dunkelheit. Ein Haus, mehrere Wohnungen unter einem Dach und doch anonym. Melancholie,
Leidenschaft, Einsamkeit, Gemeinsamkeit wohnen Tür an Tür. Und
plötzlich geht das Licht an und Musik erfüllt den Raum!
Ein Wald, eine Försterei, eine bevorstehende Hochzeit – eine Idylle
wie aus dem Bilderbuch. Doch der Schein trügt. Gemäß einer Tradition muss sich der Bräutigam Wilhelm als guter Schütze beweisen,
um den Ansprüchen des Försters und künftigen Schwiegervaters
zu genügen. Ein Schreiber ist jedoch kein Jäger und Wilhelm droht
In der musikalischen Revue von Barbara Kuch dreht sich alles um das Thema zu versagen. Da kommt ihm das Angebot des Teufels alias Stelzfuß
Nacht. Begleitet von einer Live-Band wurden kurze, temporeiche und humor- ganz recht, der ihm sieben Zauberkugeln übergibt. Am Hochzeitstag
volle Szenen gespielt. Die Darsteller glänzten mit ihren schauspielerischen und findet der Probeschuss statt, doch die siebte Kugel folgt dem Lauf
des Teufels und tötet Wilhelms Braut.
vor allem gesanglichen Leistungen. Mit Liedern von
Beatles über Georgette Dee bis hin zu Louis Armstrong
machten sie mächtig Stimmung und rissen das Publi-
(…) ausgefeilte Choreografien, berückender Gesang
kum immer wieder mit. Zum runden Gesamtbild trugen
und eine mitreißende Musik der achtköpfigen »Erwin-
die phantasievollen Projektionen am Bühnenhintergrund
Piscator-Heartbreak-Band« sorgen für atemlose 90
und die einfallsreichen Kostüme bei. Am Schluss gab
Minuten, in denen frei nach der Oper »Der Freischütz«
Der Ton ist rau und rotzig und trotzig und am Ende sind
Wer dem vorweihnachtlichen Stress entfliehen, die ei-
es stürmischen Beifall, begeisterte Pfiffe und Jubel für
die Geschichte des Schreibers Wilhelm erzählt wird (...).
alle doch ›geboren zum Verlieren‹. Für das Publikum
genen Weihnachtsbräuche hinterfragen und sich über
das Ensemble. (Hinterländer Anzeiger, 05.02.2011)
(Gießener Allgemeine, 20.09.2010)
aber ist das Stück ein echter Gewinn.
die Rolle von Josef aufklären lassen [will], [ist] in dieser
(Hinterländer Anzeiger, 02.11.2010)
Vorstellung am richtigen Platz.
(Marburger Freitagszeitung, 24.12.2010)
Baal
Prometheus. Die Titanenschlacht
Die schmutzigen Hände
Hamlet
von Bertolt Brecht (1898–1956)
Wiederaufnahme: September 2011, Bühne
Regie: Stephan Suschke
Ausstattung: Momme Röhrbein
nach Franz Fühmann (1922–1984)
in einer Bühnenfassung von Anette Straube
Wiederaufnahme: Oktober 2011, Bühne
Regie: Hans-Jochen Menzel
Ausstattung: Johanna Fritz / Puppenbau: Peter Lutz
von Jean-Paul Sartre (1905–1980)
Wiederaufnahme: Februar 2012, Bühne
Regie: André Rößler
Ausstattung: Simone Steinhorst
von William Shakespeare (1564–1616)
Deutsch von Angela Schanelec und Jürgen Gosch
Wiederaufnahme: April 2012, Bühne
Regie: Gerald Gluth-Goldmann
Ausstattung: Martin Fischer, Johanna Fritz
Baal frisst! Baal tanzt! Baal verklärt sich! Der verkannte Künstler lebt
zur Untermiete in einem Autoschuppen, in dem die Frauen ein- und
ausgehen. Anstatt sich von seinem Gönner Mäch in die Gesellschaft
einführen zu lassen, beginnt er ein Verhältnis mit dessen Frau. Baal
kennt nur seine eigene Moral, aber seine Lyrik berührt und bewegt
seine Zuhörer. Nur verkaufen will er sich nicht, lieber brüskiert er das
Publikum und sogar seine Freunde. Rüde, saufend, ordinär – so gibt
er sich am liebsten. Doch Sonderlinge dieser Art sind dem Untergang geweiht. Als sein Freund Eckart durch seine Hand ums Leben
kommt, bleibt Baal schlussendlich mit seiner Dichtung allein zurück.
Es herrscht Ordnung auf Himmel und auf Erden: Kronos, der Titanenfürst, hat das Chaos gebannt und regiert mit eiserner Faust. So soll
es auch bleiben, bis in alle Ewigkeit. Doch Prometheus, der Enkel der
Erdmutter Gaja, weiß, dass ein Umsturz bevorsteht. Zusammen mit
dem ausgestoßenen Kronossohn Zeus plant er die Revolution.
In dieser Neuerzählung des Mythos’, in der Puppen zusammen mit
menschlichen Schauspielern auftreten, geht es vor allem um das
Problem des Wechsels der Generationen und Ordnungen der Macht
und um die Frage der Beseelung: Woher stammt das Leben, das wir
auf der Bühne sehen?
Hugo ist ein intellektueller Anarchist, der für seine revolutionäre Partei lediglich Flugblätter verteilt. Als diese die Ermordung eines ihrer
Funktionäre plant, sieht Hugo seine Chance gekommen. Gemeinsam
mit seiner Frau Jessica zieht er im Haus Hoederers als dessen Privatsekretär ein, entschlossen, ihn aus politischen Gründen zu töten.
Doch Hugo gerät langsam ins Zweifeln, da weder er noch Jessica
sich der Bewunderung für Hoederer erwehren können. So kommt es
zum Showdown: Hugo schießt – jedoch aus Eifersucht. Zwei Jahre
später hat sich der politische Wind gedreht. Der aus dem Gefängnis
entlassene Hugo und seine Tat sind unbrauchbar geworden.
It’s showtime! König Claudius tanzt auf den Ruinen. Sein Bruder ist
soeben tödlich verunglückt, vor den Toren steht ein Angriffskrieg aus
dem Nachbarland, und vom Glanze des dänischen Hofes ist nicht
mehr allzu viel übrig. Aber die Party läuft. Gertrud singt. Und alle haben Spaß.
Nur Prinzessin Hamlet ist dagegen – gegen den neuen König, gegen
die neue Ehe der Mutter mit Claudius, gegen Dänemark, gegen alles.
Heimlich schmiedet sie Rachepläne. Schließlich gibt es Tote. Und
Hamlet schreitet zur Tat.
Ich kämpfe bis aufs Messer. Ich will noch ohne Haut leben, ich ziehe mich in
»Prometheus. Die Titanenschlacht« ist ein kleines Theaterjuwel – witzig, frech,
Rößler hat ein mitreißend agierendes Ensemble zur Verfügung. (…) Und Rößler
sicher einen kleinen Meilenstein gesetzt im riesigen Kosmos der vielen Hamlet-
Das Marburger Theater hat mit einer modernen und komischen Interpretation
die Zehen zurück. Ich falle wie ein Stier: Ins Gras, da, wo es am weichsten ist. klug, mit erschreckend aktuellen Bezügen und dabei sehr unterhaltsam.
hat Witz. (…) Diese Kombination macht die Aufführung zu einem sehenswerten, Aufführungen, die es im Laufe der Jahrhunderte gegeben hat.
Ich schlucke den Tod hinunter und weiß von nichts. (Baal)
eindringlichen Theatererlebnis. (Oberhessische Presse, 13.12.2010)
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(Oberhessische Presse, 28.02.2011)
(Freies Wort, 21.12.2010)
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50 Ways To Love Your Monster / UA Pompinien
von Antje Prust (*1980) / 13+
Wiederaufnahme: Oktober 2011, Black Box
Regie: Antje Prust
Ausstattung: Anne-Friné Steiger
von Ingeborg von Zadow (*1970) / 6+
Übernahme vom Jungen Staatstheater Wiesbaden
Wiederaufnahme: Dezember 2011, Black Box
Regie: Matthias Faltz / Bühne: Lars Herzig, Leopold Volland
Kostüme: Lars Herzig, Jelena Miletić
Wir wussten immer, als Kind, als wir schlaflos Schrank und Bett anstarrten, dass es kommen wird. Und dann ist es plötzlich in uns, das
Andere. Im Spiegel: ein Wesen, nein mehrere, unbekannt und doch
vertraut. Alles ist möglich und wächst. Kaum habe ich mich an meinen Ausnahmezustand gewöhnt, verwandle ich mich, vom Monster
zum Monster, hetze kopflos im Kreis! Anarchie und Selbstzerstörung,
aber auch ungeahnte Superkräfte. Fähigkeiten, sich
und andere zu verändern. Aufbruch, Abbruch, Stimmbruch, Durchbruch.
»50 Ways To Love Your Monster« ist ein Stück, das das
Monster als Metapher für die Pubertät wählt und sich
mit dieser als Zeit der Transformation und Metamorphosen beschäftigt.
Nola wollte schon immer nach Pompinien, das Ziel ihrer Träume und
ganz sicher wunderschön. Doch es liegt weit entfernt von dem kleinen
Schuppen, in dem sie und ihr Freund Tanil wohnen. Als der Zeitpunkt
der Abreise näher rückt, wird beiden schmerzhaft bewusst, dass ihnen
eine lange Trennung bevorstehen könnte. Aber Weggehen und Dableiben ist unmöglich. Und die Entscheidung steht fest. Denn wenn Nola
bliebe, würde sie Pompinien nie kennenlernen. Die Trennung ist nicht leicht.
Die beiden aber haben ihre ganz eigene Logik, und
aus der ernsten Angelegenheit wird eine unterhaltsame Suche nach der Lösung des Problems. So erzählt
»Pompinien« von Liebe und Eifersucht, von Abschied,
Fern- und Heimweh.
Was muss ich sagen, muss ich was sagen, sag mal, jetzt,
Mit sachten Slapstickmomenten, choreografierten Bewegungen
habe ich was zu sagen, wenn ich was zu sagen habe, sage
und zarten Musikeinspielungen trifft Faltz das poetische Herz
ich nichts, und wenn ich was sagen muss, muss ich aufhören.
des Stücks, dessen Stärke auch darin liegt, alles in zauberhafter
(C – im Stimmbruch)
Schwebe zu halten. (Wiesbadener Kurier, 05.05.2009)
Don Quijote
Der Mäusesheriff / UA
nach Miguel de Cervantes (1547–1616) / 10+
Wiederaufnahme: Februar 2012, Black Box
Regie: Fabian Sattler
Ausstattung: Tilo Steffens
nach Janosch (*1931) / 5+
in einer Bühnenfassung von Lena Kammermeier
Wiederaufnahme: Frühling 2012, Black Box
Regie: Ensembleproduktion / Kostüme: Jelena Miletić
Bühne und Videoprojektionen: Marcel Franken, Leopold Volland
Maries Großvater ist ein Eigenbrötler. Ständig vertieft in alte Ritterromane, träumt er davon, gemeinsam mit einem Knappen Heldentaten zu vollbringen. Nun ist die Zeit reif. Mit seiner Enkelin im Gefolge
begibt sich der selbst ernannte Ritter auf eine abenteuerliche Reise.
Vor ihren Augen ein Ziel: die Eroberung einer Insel. Doch bald schon
stellen sich den Vorhaben des Großvaters und seiner Enkelin erste
Hürden in den Weg. Nicht zuletzt der eigene Sohn, Maries Vater, ist
von den Abenteuern alles andere als begeistert. Als sich die Vorkommnisse unangenehm häufen, fasst dieser einen Entschluss, um
den Großvater zur Vernunft zu bringen.
Eines Tages taucht er auf in Katzelbach. Jippi Brown aus Texas, die
stärkste und mutigste Maus weit und breit, weiß abenteuerliche Geschichten zu berichten. Die Mäuseschar ist begeistert und will mehr,
mehr, mehr! Denn, dass ein Sheriff, zumal ein doppelter, nicht unbedingt sehr groß sein muss, versetzt jede Maus in helle Aufregung.
Oder sind das vielleicht alles nur Lügenmärchen, die Jippi zum Besten gibt? Und wenn schon! Muss denn eine Geschichte wirklich wahr
sein, um Spaß zu machen? Oder lassen sich Lügen manchmal doch
leichter als die Wahrheit erzählen?
Kleinere Kinder haben ihren Spaß an der vielen Aktion auf der Bühne und
(…) eine sehr freie Annäherung an einen 400 Jahre alten Klassiker voll Spiel- werden von den sehr engagierten Darstellern in die Geschichte hineingezogen,
witz, Tempo und aberwitzigen Einfällen (…) eine urkomische Rittertragödie.
größere – und Erwachsene – haben ihre Freude am hintersinnigen Witz des
(Oberhessische Presse, 28.02.2011)
Textes. (Hinterländer Anzeiger, 06.10.2010)
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Extras
Nachtschicht
Marburger Science Slam
Das Late-Night-Programm
am Hessischen Landestheater Marburg mit Lieder- und
Themenabenden sowie einer
Kriminalserie mit ungewissem
Ausgang:
Man stelle sich vor: Ein Physiker
referiert über Quantenphysik,
Lasertechnik und Teilchenbeschleunigung und 200 Menschen flippen komplett aus.
Verkehrte Welt? Keineswegs! Es
ist »Science Slam« am Hessischen Landestheater Marburg.
Hier wird auch dem Letzten klar:
Diese Forscher
entsprechen so
gar nicht dem
Klischee vom
›langweiligen
Wissenschaftler
im Elfenbeinturm‹.
Am 27. Oktober
2010 wurde auf der Bühne des
Hessischen Landestheaters
vor knapp 200 begeisterten Zuschauern der erste »Marburger
Science Slam« aus der Taufe gehoben: ein Wissenschaftsjournalist erwärmte das Publikum
für einen alten Schweden und
dessen Temperaturmessungen;
ein Informatiker versendete
eine drahtlose Erläuterung zur
W-LAN-Technologie; ein Musikwissenschaftler stimmte einen
Lobgesang auf die Operette an;
ein Mathematiker kreidete Politikern und Firmen-PR an, dass
sie Daten und Zahlen schönen;
ein Wissenschaftsredakteur
erläuterte, warum Kandidatengene nichts mit Frank-Walter
Steinmeier zu tun haben, und
das Publikum kürte gleich zwei
Kandidaten zum Sieger.
In den folgenden Runden des
»Marburger Science Slam«
wurde weiter Wissenschaft präsentiert, wie Studenten sich eine
Vorlesung wünschen: unterhaltsam, temporeich und mitreißend. Nachwuchswissenschaftler traten mit Wissenschaftlern,
die gleichsam in der »Champions
League« von Forschung und
Lehre spielen, in den Ring der
Wissensschlacht: Da begeisterte
Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher,
UWP – Ein Kürzel schreibt
Geschichte
Regie: Marcel Franken
Konzept: Marcel Franken, Charles
Toulouse, Oda Zuschneid
Kommissar Uwe Walter Peter,
Deckname Paminski. 33 Jahre alt. Auf Grund anhaltender
Unstimmigkeiten mit seinen
Vorgesetzten strafversetzt vom
Morddezernat in M. Süd zum
Morddezernat in M. Nord. Sein
aktuelles Betätigungsfeld: Kalte
Fälle. Sein aktuelles Problem:
große Sehnsucht. Grund: die
verschwundene Kollegin Milena,
deren DNA neuerdings an sämtlichen Tatorten auftaucht. Sein
derzeitiger Zustand: grenzwertig.
»UWP« ist eine Fortsetzungsgeschichte mit ungewissem
Ausgang. Eine Vielzahl von
Mitstreiterinnen und Mitstreitern
tragen literarisch, audiovisuell
oder szenisch zum Gelingen von
»UWP« bei.
Gespickt mit Zitaten, Querverweisen auf das Krimi-Genre in
Literatur, Film, Fernsehen und
Hörspiel legt »UWP« den Fokus
auf das Arrangement verschiedener Darstellungs- und Rezeptionsformen des Krimis. Heraus
kommt eine scherenschnittartige
Zusammenstellung von mehr
oder weniger kriminalistischen
Einzelereignissen.
Die improvisatorische und multimediale Form der Umsetzung,
die dem Zufall einen großen
Stellenwert einräumt, sowie
die musikalische Vertonung der
Fälle in wechselnder Besetzung
machen »UWP« zu einem eigenwilligen Unterhaltungsformat.
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der wohl bekannteste Mathematiker Deutschlands, das
Publikum mit einem indischen
Rechentrick nicht minder als der
von der Hamburger Forschungsgruppe »Klimawandel und
Sicherheit« angereiste junge
Geograph Janpeter Schilling mit
seinen launigen Betrachtungen
zur Klimawirksamkeit des
Flugverkehrs,
der gestandene
Philosoph Franz
Josef Wetz mit
seinen Überlegungen »Treue
ist ein Mangel
an Gelegenheit. Über Sex und
Lüge« nicht minder als der junge Historiker Fabian Oberfahrenhorst, der in den »Tourismus im
Mittelalter« entführte. Die von
Vize-Intendantin Dr. Christine
Tretow als Conférencieuse in
weißem Laborkittel mit strenger
Hochsteckfrisur moderierte
Wissensschlacht wird in der
Spielzeit 2011/2012 in Kooperation mit der Philipps-Universität
Marburg fortgeführt. Deswegen
hier unser Aufruf an alle Nachwuchswissenschaftler:
Präsentiert eure Abschlussarbeiten, Promotionsthemen oder
andere Forschungsprojekte,
egal, ob aus den Natur- oder
Geisteswissenschaften, den
Sozialwissenschaften oder aus
der Medizin, ob als klassischer
Vortrag, als Performance oder
Pantomime – der Vorstellungskraft und dem Ideenreichtum
der Vortragenden sind (fast)
keine Grenzen gesetzt.
Kontakt und Anmeldung:
Dr. Christine Tretow
Telefon: 06421. 99 02 33
c.tretow @ theater-marburg.de
Hessische
Theatergespräche
Theaterlabor
Theaterjugendclub
Theater macht Sinn – es bietet
uns einen Raum, in dem Körper,
Figuren und Situationen zu
Zeichen werden, in dessen Bilder
wir unsere Gedanken, Wünsche
und Träume projizieren können
und in dem verhandelt werden
kann, was uns bewegt. So weit,
so gut. Wer aber verhandelt das
Theater selbst? Wer entscheidet
über seine Rahmenbedingungen? Theater ist ein öffentliches
Forum, das allen gehört – zumindest auf dem Papier: Bezahlt
wird schließlich letzten Endes
zum großen Teil mit unser aller
Steuergeldern. Wie kommt es
dann, dass wir das Nachdenken
und die Auseinandersetzung
mit der Institution Theater so
häufig den Kulturpolitikern und
Theatermachern überlassen?
Mit der Serie »Hessische Theatergespräche« haben interessierte Marburger Bürger in der
letzten Spielzeit die Gelegenheit
erhalten, zusammen mit den
Machern ›ihres‹ Theaters und
geladenen Experten über eben
jene Fragen öffentlich zu diskutieren, die über das Bühnengeschehen hinaus den Blick auf
die größeren Zusammenhänge
zwischen Theater, Kultur und
Politik in Hessen lenken. In der
Spielzeit 2011/2012 wollen wir
mit diesen Gesprächen den direkten Austausch mit unserem
Publikum noch weiter intensivieren. Welche Rolle soll das
Theater in der Stadt und der Region spielen? Muss das Theater
den Geschmack des Publikums
formen – oder andersherum?
Was bewegt die Studenten und
Im Theaterjugendclub habt ihr
die Möglichkeit, Theater unter
professionellen Bedingungen
von der ersten Konzeption bis
zum regulären Vorstellungsbetrieb zu erleben. Ziel ist es, auch
in diesem Jahr an den Erfolg
von »Romeo und Julia« von
William Shakespeare anzuknüpfen und mit Otfried Preußlers
»Krabat« eine
neue Produktion
zu erarbeiten.
Betreut wird das
Projekt von Frank
Hietzschold (Regie). Mitmachen
kann jeder zwischen 13 und 25
Jahren. Gesucht werden neben
Darstellern auch Regie- und
Ausstattungsassistenten. Der
Jugendclub probt ein bis zwei
Mal wöchentlich, meistens am
Wochenende.
Wir freuen uns darauf, diese und
ähnliche Fragen mit Ihnen in offenen Podiumsdiskussionen und
Gesprächsrunden zu erörtern.
Kontakt:
Alexander Leiffheidt
Telefon: 06421. 99 02 45
a.leiffheidt @ theater-marburg.de
Studentinnen heute? Und wie bringen
wir das auf die Bühne? Was wir da
machen, soll mit jungen Menschen,
also uns, zu tun haben. Sicher auch
mit Humor. Alles Weitere finden wir
zusammen heraus!
2003 gegründet, ist das »Thea­terlabor« DIE Theatergruppe für
Studenten am Hessischen
Landestheater Marburg. Unter
Anleitung von Profis aus dem
Schauspielensemble des
Theaters wird geforscht,
laboriert, improvisiert und vor
allem gespielt! Und am Ende
kommt immer eine Inszenierung
heraus, für die sich in der
zweiten Spielzeithälfte der
Vorhang hebt. Ob Physik-,
Musik- oder Lehramtsstudent,
Mediziner, Geisteswissenschaftler oder zukünftiger Jurist,
Studenten aller möglichen
Fakultäten und Fachbereiche
sind herzlich willkommen. Auf
dem »Theaterlabor« liegt weder
ein NC, noch ist ein Sprachnachweis oder eine schriftliche
Prüfung von Nöten, allerdings –
und das ist ein Muss – geht es
nicht ohne Freude am Spielen,
Erarbeiten, Ausprobieren, Umund Verformen!
Kontakt:
Annelie Mattheis
Telefon: 06421. 99 02 36
a.mattheis @ theater-marburg.de
Das erste Treffen mit einem
Casting für das neue Projekt
findet am 28. Mai 2011 statt.
Der nächste Termin ist am
03. September 2011.
KRABAT
nach Otfried Preußler (*1923)
12+
Premiere: 03. März 2012,
Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus
Regie: Frank Hietzschold
Leben auf der Mühle bestimmt.
Krabat muss sich entscheiden:
Folgt er weiter der Schwarzen
Magie des Meisters oder nimmt
er den Kampf gegen ihn auf? Mit
der Hilfe eines Freundes und der
Liebe eines Mädchens wagt er
den Ausbruch und schließlich
gelingt es ihm, die Lehrlinge
aus dem Bann der Mühle zu
befreien.
Mein »Krabat « ist keine Geschichte,
die sich nur an junge Leute wendet,
und keine Geschichte für ein ausschließlich erwachsenes Publikum.
Es ist die Geschichte eines jungen
Menschen, der sich mit finsteren
Mächten einlässt, von denen er
fasziniert ist, bis er erkennt, worauf
er sich da eingelassen hat. Es ist
zugleich meine Geschichte, die Geschichte meiner Generation, und es
ist die Geschichte aller jungen Leute,
Autor und Stück
Mit seiner Fokussierung auf
die Jugend- und
Lehrzeit Krabats erreicht Otfried Preußler
eine ungeheure Aktualität und
zugleich eine Zeitlosigkeit des
Sagenstoffes als Jugendroman.
Damit lässt sich auch die große
Popularität des Buches erklären – es wurde mit mehreren
internationalen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendbuchpreis 1972,
und ist bis heute in insgesamt
31 Sprachen übersetzt worden.
Hinter dem Thema der ungeheuren Verführung durch Macht, Ansehen und Reichtum, denen der
Held ausgesetzt ist, verbirgt sich
nicht zuletzt auch die Biografie
des Autors:
die mit der Macht und ihren Verlockungen in Berührung kommen und
sich darin verstricken. Da gibt es nur
einen Ausweg, den einzigen, den ich
kenne: den festen Willen, sich davon
freizumachen, die Hilfe von treuen
Freunden – und jene Hilfe, die einem
aus der Kraft der Liebe zuwächst, die
Liebe, die stärker ist als die Macht
des Bösen und alle Verlockungen
dieser Welt. (Otfried Preußler)
Kontakt:
Frank Hietzschold
Telefon: 06421.99 02 34
[email protected]
Krabat, ein 14jähriger Waisenjunge, soll in der Schwarzen
Mühle am Koselbruch das
Müllerhandwerk erlernen – aber
auch ›alles andere‹. Schon
bald entpuppt sich der Müller
als Zaubermeister. Krabat,
aufgenommen in die Schwarze
Schule, wird zum Vorzeigeschüler. Doch als sein bester
Freund unter den Gesellen
unter mysteriösen Umständen
ums Leben kommt, erkennt er
das Prinzip des Bösen, das das
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Theater für Alle
Netzwerk
Theater
und Schule
Angebote für Pädagogen
Kulturelle Bildung ist eine sowohl
Kooperationsvereinbarung
schulische als auch außerschulische
Herausforderung. In der Kultur- und
Bildungsrepublik Deutschland sind
es vor allem die Institutionen Theater
und Schule, die auf diesem Feld
künstlerische und pädagogische
Basisarbeit leisten. Hier wächst
zusammen, was zusammengehört:
der Theaterbesuch und Theater
als Schulfach, Theater für Kinder
und Jugendliche sowie Theater
mit Kindern und Jugendlichen.
(Prof. Dr. Wolfgang Schneider,
Präsident der ASSITEJ, 2009)
Die Abteilung »Netzwerk Theater und Schule« gibt es seit der
Spielzeit 2010/2011 am Hessischen Landestheater Marburg.
Sie hat die Aufgabe, den Austausch zwischen dem Theater
und den Schulen zu organisieren und zu koordinieren sowie
neue Projekte zu konzipieren
und zu ermöglichen, die dann
in bewährter Weise von den
Theaterpädagogen und Dramaturgen durchgeführt werden.
Das »Netzwerk Theater und
Schule« ist für alle Schulen und
Bildungseinrichtungen der erste
Ansprechpartner im Hessischen
Landestheater Marburg.
Kernstück unserer Zusammen­
ar­beit mit den Schulen ist die
Ko­­op­­­e­rationsvereinbarung.
Wir orientieren uns dabei am
Kooperationsvertrag »Theater
und Schule« zwischen dem
Hessischen Kultusministerium und dem Ministerium für
Wissenschaft
und Kunst, der
im März 2010 in
Marburg un­­­ter­
zeichnet wurde.
Unser Ziel ist es,
jedem Schüler
der Stadt und
des Landkreises mindestens
einmal pro Jahr einen Theaterbesuch zu ermöglichen. Vorund/oder Nachbereitung des
Theaterbesuchs, ausführliche
Materialmappen, Spielangebote
und Workshops sowie besondere Vorzüge bei der Kartenreservierung sind inbegriffen.
Der Kooperationsvertrag kann
selbstverständlich mit jeder
Schule individuell vereinbart
werden und berücksichtigt die
speziellen Bedingungen und
Bedürfnisse der Schule. Derzeit
bestehen mit mehr als 30 Schulen Kooperationsvereinbarungen.
Theaterpatenprojekt
Kontaktlehrer
Patenklassen
An jeder unserer Partnerschulen
möchten wir für die schnelle
und effektive Informationsübermittlung mit einem speziellen
Kontaktlehrer zusammenarbei­
ten, der in der Schule unser
er­ster Ansprechpartner ist und
sowohl unsere gemeinsamen
Vorhaben im Kollegium kommuniziert als auch
die Bedürfnisse
und Wünsche
der Schule an
uns weiterleitet.
Bei jedem Stück besteht für
eine Schulklasse die Möglichkeit, den Produktionsprozess
hautnah mitzuerleben – von den
Vorbereitungen über Probenbesuche und Gespräche mit dem
Inszenierungsteam bis hin zur
Premiere.
Theaterstammtisch
Der Theaterstammtisch für Pädagogen findet in regelmäßigen
Abständen im Theater statt und
ist der beste Ort für einen Informationsaustausch. Hier werden
die neuen Stücke vorgestellt
und Einblicke hinter die Kulissen
ermöglicht. Die Termine werden
im Monatsspielplan rechtzeitig
bekannt gegeben, eine persönliche Einladung ergeht zusätzlich
auf Wunsch.
Lehrersichtungsveranstaltung
Bei jeder Neuproduktion gibt es
für Lehrer an einem ausgewählten Termin die Möglichkeit eines
exklusiven Probenbesuchs, um
einen Eindruck von der jeweiligen Inszenierung zu gewinnen.
Vor- und /oder
Nachbereitung
Wir bieten zu allen Inszenierungen Vor- und/oder Nachbereitungen an. Anhand einer stückbezogenen Materialmappe wird
Hintergrundwissen zu Stück,
Autor und Inszenierung vermittelt sowie mit theaterpädagogischen praktischen Übungen
die spielerische Annäherung an
das Thema des Stückes ermöglicht. Unsere Theaterpädagogen
und Dramaturgen stehen dabei
mit ihrer Fachkenntnis zur
Verfügung. Selbstverständlich
bieten wir den Schulen auch
Workshops unter qualifizierter
Leitung an, und zwar entweder
stückbezogen oder auch mit
freier Themenwahl.
Schultheater
Auf Wunsch beraten wir die
Schultheater gerne mit Stückempfehlungen und sonstigen
fachlichen Hinweisen. Eine enge
Kooperation mit den Lehrern für
Darstellendes Spiel wird ebenfalls angeboten.
FLUX – Gastspielreihe
für Schulen
Unter dem Motto »Theater für
alle« führen das Hessische
Landestheater Marburg und die
Mit der Gastspielreihe »Flux«
Resonanzstiftung Kinder aus
fördert das Hessische Minissozial schwachen Verhältnissen
terium für Wissenschaft und
Kunst gemeinsam mit dem Hes- an das Theater heran und ermöglichen ihnen regelmäßige
sischen Kultusministerium die
Theaterbesuche.
Zusammenarbeit von Theatern
und Schulen vor allem in ländli- Das Theaterpatenprojekt, das in
Marburg bereits
chen Regionen. Das Land Hessen übernimmt 50% der Gagen, erfolgreich in die
die andere Hälfte muss von den zweite Runde
geht, orientiert
Schulen bzw. Gemeinden oder
sich an einem
Kulturveranstaltern getragen
Bambi-prämierwerden. Fester Bestandteil der
ten Format aus
Gastspielreihe sind theaterpädagogische Vor- und/oder Nach- Stuttgart, das
seit mehren Jahbereitungen durch die Theater.
ren erfolgreich
Schulen und Theater müssen
läuft. Im zweiten Durchgang
sich um die Teilnahme an dem
des Projektes wird eine Gruppe
Projekt schriftlich bewerben.
acht- bis zwölfjähriger Kinder
Weitere Informationen und Bewerbungsformulare unter:
www.theaterundschule.net
Sozialfond
Ein Theaterbesuch sollte nicht
aus Marburger Einrichtungen
(Kinderheimen, -horten oder Ju- am Geld scheitern! Daher hat
gendzentren) vier Vorstellungen das Hessische Landestheater
Marburg einen Sozialfond für
im Hessischen Landestheater
Schulklassen eingerichtet, um
Marburg besuchen.
Kindern aus sozial schwachen
Zusammen mit ihren Paten
Familien, deren Eltern das Eintauchen die Kinder in die Welt
trittsgeld nicht zahlen können,
des Theaters ein und können
einen Theaterbesuch zu ermögsich im Anschluss über das
Gesehene mit den lichen. Auf spezielle Anfrage
durch die Lehrer erhalten dann
anderen Kindern
einzelne Schüler einen Zuund ihren Paten
schuss zu der Theaterkarte und
austauschen.
können so die Vorstellung mit
Wir suchen verantwortungsvolle der gesamten Klasse erleben.
Der Sozialfond speist sich aus
Personen und
dem Erlös verschiedener SpenFirmen, die das
Projekt in Marburg denaktionen des Theaters und
anderen freiwilligen finanziellen
unterstützen.
Durch eine Geldspende oder die Zuwendungen.
Übernahme einer Einzel- oder
Gruppenpatenschaft kann dazu Kontakt:
beigetragen werden, den Alltag
Jürgen Sachs
benachteiligter Kinder in MarTelefon: 06421. 99 02 37
burg mitzugestalten.
[email protected]
Newsletter
Sind Sie daran interessiert, Informationen zu erhalten, die
über den Spielplan hinausgehen? Beispielsweise zu Sonderaktionen, Verlosungen, Freikartenangeboten, Workshops und
Beratungen? Dann laden wir Sie
herzlich ein, sich auf unserer
Homepage für unseren LehrerNewsletter anzumelden!
Kontakt:
Ernst Serth
Telefon: 06408. 92 23 6
[email protected]
Mareike Götza
Telefon: 06421. 99 02 38
[email protected]
Kontakt Theater und Schule:
Jürgen Sachs
Telefon: 06421. 99 02 37
j.sachs @ theater-marburg.de
Kontakt Theaterpädagogik:
Mareike Götza
Telefon: 06421. 99 02 38
theaterpaedagogik @ theatermarburg.de
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Marburg macht Theater
Begegnungen –
Die Abenteuer des kleinen
Prinzen
Ein Projekt in Kooperation mit
der Musikschule Marburg
Rock, Pop, Klassik, House,
Hiphop, Jazz, Soul, Funk,
Punk, Elektro, Dance, Metal,
Techno, Independent, Blues,
Rap, Country, Reggae... so
vielseitig wie die Musik scheinen die Charaktere zu sein,
die der kleine Prinz auf seiner
Reise zur Erde von Planet zu
Planet trifft. Darauf basiert
die Idee zu diesem Projekt,
das die Abenteuer des kleinen
Prinzen in einer Kombination aus Musik, Gesang und
Schauspiel erzählt. Das Ergebnis soll eine musikalische Collage werden, die vor allem auf
die kreative Mitarbeit der Teilnehmer setzt. Dabei wird es
für viele der Mitwirkenden das
erste Mal sein, dass sie sich
neben der Musik oder dem
Gesang auch dem Schauspiel
widmen. Dieses Projekt entsteht in regelmäßigen Proben
und einer Projektwoche in den
Herbstferien in Zusammenarbeit mit der Musikschule
Marburg.
Projektzeitraum: September
2011 bis März 2012
Altersgruppe: altersübergreifend
Arbeitsaufwand: wöchentliche
Treffen sowie eine Workshopwoche in den Herbstferien
Geplanter Abschluss: März
2012
Teilnehmerzahl: ca. 14 Schüler
der Musikschule Marburg
Kontakt:
Janina Wolf
Telefon: 06421. 99 02 37
j.wolf @ theater-marburg.de
74
Winner? Loser?
Ein Projekt mit Marburger
­Jugendlichen
Komasaufen, schwanger mit 13,​
Mobbing in der Schule, computerabhängige Jugendliche –
Schlagzeilen wie diese vermitteln uns ein Bild von der
›Jugend von
heute‹. Und
doch: Studien
belegen, dass
herkömmliche
Werte wie
Freundschaft
und Familie so
hoch im Kurs
stehen wie selten zuvor. Wie
sieht es in Marburg aus? Was
bewegt die Jugend hier? Was
sind ihre Probleme mit ihrer Familie, ihren Freunden und ihren
Mitschülern? Anlehnend an eine
Stückvorlage von Lutz Hübner
werden sich 6 Jugendliche im
Durchschnittsalter von 16 Jahren
gemeinsam auf den Weg machen, um Antworten auf diese
Fragen zu finden. Dabei sollen
sie zusammen kreativ und aktiv
werden, sich kennen lernen, die
Stärken des anderen entdecken
und diese in die Konzeption des
Stückes einfließen lassen. Im
Vordergrund steht hierbei, auszuprobieren, wie es sich anfühlt,
in andere Rollen zu schlüpfen.
Projektzeitraum: September
2011 bis Juni 2012
Altersgruppe: ca. 16 Jahre
Arbeitsaufwand: wöchentliche
Treffen oder Projektwochenenden
Geplanter Abschluss: ca. Juni
2012
Teilnehmerzahl: 6 Jugendliche
Kontakt:
Janina Wolf
Telefon: 06421. 99 02 37
j.wolf @ theater-marburg.de
Die große
Vergefühl­wur­zelung
Give the anarchist a cigarette
Eine freie Annäherung
An-Archos bedeutet ohne HerrEine ästhetische Selbstbeschaft. Dieses aus dem Griechifragung nach Wurzeln und
schen stammende Wort ist seit
Wirkungen unserer Emotionen
ca. 150 Jahren als verbindende
Gefühle sind unsere großen
Triebkräfte. Doch sie können uns Begrifflichkeit für Menschen
auch lähmen. Glück, Wut, Trauer, anerkannt, deren Freiheitsliebe
und soziale Kompetenz sich im
Angst, Panik,
Streben nach einer herrschaftsSorge, Hass
und Liebe – zu losen Gesellschaft bündeln.
Aber wer kennt sie noch, die
all diesen und
Denker, Strategen und Aktivisten
noch vielen
des Anarchismus, diese Narren
anderen inneder Freiheit?
ren Regungen
Wir schütten schriftliche und
sind wir fähig.
musikalische (Er)Zeugnisse wie
Sie bringen
im Reagenzglas zusammen und
uns voran,
katalysieren eine Reaktion jenhemmen uns,
lassen uns fliegen oder Wurzeln seits von Bombenhysterie und
Terrorwarnung. Herauskommen
schlagen. Wir wollen uns nach
wird ein spannendes Crossover,
diesen positiven und negativen
Gefühlen befragen, sie in kleinen das alle Sinne anspricht und das
Prosa- oder Stücktexten ästhe- Gehirn endlich mal wieder Achtisch verarbeiten und schließlich terbahn fahren lässt. Willkomin Einzelperformances oder klei- men sind alle Jugendlichen/
jungen Erwachsenen, die sich
nen Team-Spielszenen theatral
angesprochen fühlen.
geformt auf die Bühne bringen.
Projektbeginn: August 2011 für
Jugendliche aus dem Bereich
der Marburger Nordstadt in Zusammenarbeit mit der FriedrichEbert-Schule
Altersgruppe: 13–16 Jahre
Arbeitsaufwand: wöchentliche
Treffen und Wochenendworkshops
Geplanter Abschluss: Januar/
Fe­­bruar 2012
Teilnehmerzahl: 20 Jugendliche
Kontakt:
Michael Pietsch
Telefon: 06421. 99 02 37
m.pietsch @ theater-marburg.de
Projektbeginn: Erstes Plenum
Ende Januar 2012
Arbeitsaufwand: wöchentliche
Treffen und Wochenendworkshops
Geplanter Abschluss: Juni 2012
Teilnehmerzahl: 10–15 Personen
Kontakt:
Michael Pietsch
Telefon: 06421. 99 02 37
m.pietsch @ theater-marburg.de
I Furiosi – Die Wütenden
Eine theatrale Untersuchung
Ausgehend von Nanni Bales­
trinis Roman über italienische
Fußballfans, die das hierzulande
noch immer frische und gerade
auch wegen seiner theatralen
Arrangements weitestgehend
positiv besetzte Siegel der
»Ultras« kreiert haben, haben
wir im Februar 2011 eine Untersuchung über die »Faszination
Fußball« gestartet. Wir beschäftigen uns sowohl mit dem
Roman als auch mit heutigen
Fanszenen und bringen zum Abschluss ein Stück auf die Bühne.
Im Training und in der Spielweise
halten wir es so, wie es sich
für eine solche Arbeit gehört:
Taktische Disziplin, schnelle
Kombinationen und eiskalter
Abschluss.
Bürger auf Zeit
Das Bonmot, dass andere Städte
eine Universität hätten und
Marburg eine Universität sei, hat
seinen Ursprung nicht zuletzt
im Alltag. Doch die Vielzahl
von Studenten im Stadtbild
macht es ebenso für Studenten möglich, den
›Einheimischen‹
aus dem Weg zu
gehen, wie auch
›den Marburgern‹,
sich der großen
Gruppe temporärer Mitbürger
gegenüber fremd
zu fühlen. Die
eigene Stadt aus
fremden Augen, mit den Augen
des Anderen zu sehen und so
sich selbst vielleicht neu und
ganz unbekannt zu erleben, hat
sich »Bürger auf Zeit« vorgenommen. Gespräche wurden
Morgens ist es wunderschön du
geführt, neue Wege durch die
kommst am Bus an wenn’s noch
dunkel ist und du siehst aus der Dun- Stadt gebahnt und fremde
Perspektiven entdeckt. Aber es
kelheit die Gespenster die Schatten
ist bei weitem noch nicht alles
auftauchen du siehst sie ankommen
ganz verkrümmt Monster die nur drei dazu gesagt.
Stunden oder gar nicht geschlafen
haben sie tauchen auf aus der
Dunkelheit einer nach dem anderen
kommen die Typen dort an und rufen
einander in der Stille...
(Nanni Balestrini, »I Furiosi«)
Projektbeginn: Das Projekt läuft
seit Februar 2011 im Marburger
Stadtteil Richtsberg in Zusammenarbeit mit der RichtsbergGesamtschule
Geplanter Abschluss: Januar
2012
In diesem Sinne plant das Hessische Landestheater Marburg
auch im Sommersemester 2012
ein weiteres Projekt für theaterbegeisterte Marburger Bürger. Wir möchten die Bürger der
Stadt mit den Studenten (die natürlich auch Bürger dieser Stadt
sind) zusammenführen, und unter
dem Titel »Bürger
auf Zeit« nach einer neuen theatralen Umsetzung
suchen, wie sich
Stadt und Universität gegenseitig
beeinflussen, herausfordern, voranbringen. Was dabei herauskommt, kann ein Bühnenstück
sein, aber auch eine Performance, ein musikalisches Ereignis, eine Lesung oder eine Mischung aus allem. Der Phantasie
sind keine Grenzen gesetzt!
Genauere Informationen zu diesem Projekt und den Termin des
ersten Vorbereitungstreffens
entnehmen Sie bitte unseren
regelmäßigen Veröffentlichungen oder den Rundschreiben
unseres Fördervereins »Freundeskreis Hessisches Landestheater Marburg e.V.«.
Kontakt:
Alexander Leiffheidt
Telefon: 06421. 99 02 45
a.leiffheidt @ theater-marburg.de
ACTeasy
Der Marburger Jugendtheaterclub
Der Marburger Jugendtheaterclub ACTeasy e.V. ist ein Zusammenschluss aller Marburger
Theater und Jugendeinrichtungen, die spezielle Theaterprojekte für Jugendliche zwischen
12 und 19 Jahren anbieten.
ACTeasy-Gruppen erhalten bei
den Kooperationspartnern Jugendbildungswerk, Jugendhaus
Compass, Deutsche Blindenstudienanstalt, German-StageService, Theater GegenStand
und Hessisches Landestheater
Marburg professionelle Anleitungen durch erfahrene Spielleiter
sowie Proben- und Auftrittsmöglichkeiten. Über ACTeasy e.V.
haben die einzelnen Theatergruppen zudem die Möglichkeit,
ihre Produktionen bei überregionalen Festivals zu zeigen und
Gastspiele zu geben. Außerdem
können sich die Mitglieder von
ACTeasy gemeinsam bei städtischen Aktionstagen oder an der
Hessischen Kinder- und Jugendtheaterwoche beteiligen.
Mit der ACTeasy-Mitgliedskarte,
die für ein Jahr gültig ist und
6 Euro kostet, erhalten alle
Jugendlichen zwischen 12 und
19 Jahren nach Maßgabe freier
Plätze eine ermäßigte Eintrittskarte zum Preis von 3 Euro in
allen Vorstellungen der Kooperationspartner.
www.acteasy.eu
Kontakt:
Jürgen Sachs
Telefon: 06421. 99 02 37
j.sachs @ theater-marburg.de
Kontakt:
Michael Pietsch
Telefon: 06421. 99 02 37
m.pietsch @ theater-marburg.de
75
Mobile Klassenzimmerproduktionen
Eröffnungsfest
08.09. – 10.09.2011
Theater mal drei – gleich mit
drei Premieren wird die Spielzeit
2011/2012 eröffnet. Drei Stüren. Höhepunkt der Auseinandersetsieren Tragödien und Komödien, hier
spielen sich Geschichten von Liebe und zungen ist gewiss Streibigs Ausbruch cke, an drei unterschiedlichen
Spielstätten – Stadthalle, Bühne,
als alkoholisierter Lehrer: In seiner
Hass, Freude und Enttäuschung ab.
Klassenzimmer – an drei aufeiWut reißt er Fenster und Tür auf, um
nanderfolgenden Tagen, läuten
sich lautstark Luft zu verschaffen –
Mit diesem Statement empein spannendes, abwechslungsund erntet dafür bei der abendlichen
fiehlt der Norweger Carl Morten
Premiere am Dienstag spontane Pfiffe reiches und unterhaltsames
Amundsen das Klassenzimmer
Theaterjahr am
vom Schulhof. Dabei
als Tatort der Dramatik und der
Hessischen Lanformt Streibig höchst
szenischen Handlung.
destheater Marüberzeugend einen
burg ein: Mit
gebildeten, verknöIn diesem Sinne können Sie bei
»Hier geblieben«,
cherten Kleinbürger,
uns ab sofort zwei Inszenieeinem Stück über
der zwar seine
rungen in Ihr Klassenzimmer
den Mut, sich zur
Machtmuskeln vor
holen. In »Klamms Krieg«, das
Wehr zu setzten,
den Schülern spielen
2002 den Deutschen Jugendfällt am 08. Septheaterpreis gewann, erleben sie lässt, selbst aber
tember 2011 der Startschuss.
auch Angst vor Konsequenzen verden Kampf des Deutschlehrers
spürt. Im Grunde ein bedauernswerter Das Besondere an dieser ProKlamm gegen die Vorwürfe und
duktion: ein Klassenzimmer in
das Schweigen seiner Klasse. In Mann, der sich selbst isoliert hat,
einer der Kooperationsschulen
»Hier geblieben« geht es um die gerade dadurch zur latenten Gefahr
für die ihm anvertrauten Schüler wird. des Theaters wird Premieplötzliche Abschiebung eines
renspielort sein. Die Räume
Prädikat: Unbedingt sehenswert!
Klassenkameraden und die
damit losgetretene Diskussion
(Gießener Allgemeine, 15.01.2004) spielen bekanntlich mit, doch
auch die Zuschauer in diesen
zum Thema Bleiberecht. Weitere
unterschiedlichen und, wie im
Informationen finden Sie in der
Kontakt:
Klassenzimmer, ungewöhnli»Premierenübersicht Junges
Jürgen Sachs
chen Räumen werden auf ganz
Theater« (S. 42). In die Dauer von Telefon: 06421. 99 02 37
verschiedene Weise erreicht.
zwei Schulstunden schließen
j.sachs @ theater-marburg.de
Die mit »Baal« begonnene
sich das etwa 45minütige Stück
Brecht-Reihe geht mit »Der gute
und ein anschließendes GeMensch von Sezuan« gleich zu
spräch über das Gesehene ein.
Beginn der neuen Spielzeit auf
Termine für beide Stücke können
der Bühne am Schwanhof in die
mit dem Leiter des Bereichs
nächste Runde. Und am 10. Sep»Theater und Schule« vereinbart
tember 2011 wird in der Stadtwerden.
halle mit »Don Karlos« aus der
Schillerschen Feder das Premiereneröffnungstrio komplettiert.
Klamms Krieg
Livebands im Anschluss an die
von Kai Hensel (*1965) / 15+
Vorstellungen und ein abwechsRegie und Ausstattung:
lungsreiches Rahmenangebot
Peter Meyer
für die ganze Familie laden zum
gemeinsamen Feiern und einem
Wie Thomas Streibig seine Unterspannenden Start in die Spielrichtsstunde gestaltet, geht empfindzeit 2011/2012 ein.
sam unter die Haut. Er spricht gezielt
Lebensschicksale werden innerhalb
sogar mit der streikenden Klasse auf
dieser Wände entschieden, hier pas-
anbiedernde Art und Weise zu paktie-
Marburger Theatersommer 2012
KUSS – kuck! schau! spiel!
17. Hessische Kin­­­der- und Jugendtheaterwoche
14.06. – 01.07.2012
18.03. – 24.03.2012
Die Stadt ist Bühne – die Bühne
ist die Stadt!
Das Hessische Landestheater
zieht für den »Marburger Theatersommer 2012« vom 14. Juni
bis 01. Juli 2012 wieder in das
Herz der Stadt. Als Schauplatz
des jahrelangen Handelns und
Feilschens ist der Marburger
Marktplatz als Kulisse für das
diesjährige Open Air-Spektakel
geradezu prädestiniert. Denn vor
dem historischen Rathaus läutet
William Shakespeares literarischer Klassiker »Der Kaufmann
von Venedig« den »Marburger
Theatersommer 2012« ein. Für
die Einwohner und Marburger
Gäste wird sich die Stadt für
zwei Wochen mit national und
international renommiertem
Theatervolk füllen, die sich
öffentliche Räume und Plätze
künstlerisch aneignen und mit
spektakulärem, skurrilem und
unterhaltsamem Straßen- und
Bewegungstheater die Stadt in
eine Bühne verwandeln.
Die Hessische Kinder- und
Jugendtheaterwoche ist das
zentrale Festival der hessischen
Kinder- und Jugendtheater
und findet einmal jährlich am
Hessischen Landestheater Marburg statt. Die Einzigartigkeit
dieses Festivals besteht in der
gleichrangigen Verknüpfung von
›Theater sehen‹ und ›Theater
spielen‹. Im Mittelpunkt der Aufführungen stehen die aktuellen
Produktionen aus Hessen und
der Länderarbeitsgemeinschaft
Südwest in der Assitej, dem
Zusammenschluss der professionellen Kinder- und Jugendtheater aus Hessen, RheinlandPfalz und dem Saarland.
Wir möchten Sie wieder dazu
einladen, den »Marburger Theatersommer« zu unterstützen
und als Förderer und Sponsor
aktiv an der Quantität und Qualität des Festivals mitzuwirken.
Jede Unterstützung ist willkommen und wird Ansporn und
Grundlage für die Weiterentwicklung der Idee in den nächsten
Jahren sein.
Neben dem Besuch von mehr
als 20 Produktionen aus dem Inund Ausland können regelmäßig
bis zu 2.000 Kinder und Jugendliche an den ca. 100 Workshops
in den Schulen teilnehmen, um
Erfahrungen in den verschiedensten Bereichen des Theaterspiels zu
sammeln und
um ihre eigene Kreativität
zu entfalten.
Grußwort des
Freundeskreises
Rechtfertigt sich Theater in unserer heutigen, nach ökonomigibt es sie noch, die traditionelle Hes- schen Kriterien orientierenden
Welt? Wir meinen, gerade wegen
sische Kinder- und Jugendtheaterdieser Tendenz!
woche. (…) Ich bin sicher, dass von
dieser Festivalwoche wieder wichtige Theater insbesondere und Kultur
im Allgemeinen sind wesentlich
Impulse für die Weiterentwicklung
der Theaterkunst für junge Menschen für die Entwicklung der individuellen Kreativität und Stärkung
in unserem Lande
der Verantwortlichkeit des Einausgehen.
zelnen in einer sich ständig än(Eva Kühnedernden Welt. Im Theater finden
Hörmann,
die Auseinandersetzungen mit
Hessische Ministerin für Wis- der Wirklichkeit statt, werden die
Der »FreunWerte unseres demokratischen
senschaft und
deskreis HesGemeinwesens weitergetragen.
Kunst, 2011)
sisches LanDas zeigt der aktuelle Spielplan
destheater
des Theaters Marburg, wenn er
Veranstalter:
Marburg e.V.«
uns spannendes Theater zwiHessisches
vergibt seit 1998 den mit 2.000
schen Brecht und Shakespeare
Landestheater Marburg / FachEuro dotierten Marburger Kinder- dienst Kultur der Stadt Marburg / präsentiert.
und Jugendtheaterpreis für die
Wir als Förderverein des TheaStaatliches Schulamt Marburgbeste Produktion des Festivals.
Biedenkopf / Verein SchulKultur ters Marburg haben dabei die
Eine Jury aus theaterbegeister- Marburg-Biedenkopf e.V.
Aufgabe, die Notwendigkeit von
ten Kindern und Jugendlichen
Theater in Marburg zur Erfülsowie interessierten Zuschauern Mit freundlicher Unterstützung
lung des Menschenrechts auf
und Theatermachern wählt den
durch das Land Hessen und den Teilhabe an der Kultur weiter in
Preisträger aus.
Landkreis Marburg-Biedenkopf. die Bevölkerung zu tragen. Dazu
benötigen wir Sie als Mäzen und
Multiplikator. Treten Sie dem
Kontakt:
Freundeskreis bei und stärken
Jürgen Sachs
Sie, Sie und auch Sie das TheaTelefon: 06421. 99 02 37
ter in Marburg. Denn Theater
j.sachs @ theater-marburg.de
muss sein!
»kuck! schau! spiel!«. So viel Beginn
war selten in Marburg und dennoch
Jürgen Bandte ( 1. Vorsitzender )
Kontakt:
Jürgen Bandte
Am Nußacker 19
35043 Marburg
Telefon: 06424. 92 31 21
jsbandte @ t-online.de
www.theater-marburg.de/
freundeskreis
einzelne im Publikum – das übrigens
brav in Reih’ und Glied in der Klasse
sitzt – namentlich als seine Schüler
an, fordert mit stechendem Blick
Reaktionen heraus, die natürlich
ausbleiben. Dabei verliert er mehr
und mehr die Contenance, versucht
76
77
Abonnements
Mit dem Abo sieht man besser!
Die Karten werden neu gemischt – Abonnements 2011/2012
Die Achter-Abonnements
Mit einem Abonnement am Hessischen Landestheater Marburg
genießen Sie eine ganze Reihe von Vorzügen. Sie begleiten unsere
Arbeit kontinuierlich über den gesamten Verlauf einer Spielzeit, Sie
können sich auf ein Kennenlernen und Wiedersehen mit Künstlern
und Leitung freuen, Sie verfolgen Wege, Entwicklungen, die Wandlungsfähigkeit im Ensemble, Kontinuität und Aufbruch im Spielplan –
so machen Sie das Hessische Lan­destheater Marburg zu Ihrem
Thea­ter. Feiern Sie zusammen mit uns die Premieren, tauchen Sie mit Werkeinführungen, begleitenden Veranstaltungen und Gesprächen mit den
Mitwirkenden ganz tief ein in die Theaterwelt und
freuen Sie sich auf regelmäßige exklusive Informationen aus Ihrem Theater Marburg. Und außerdem:
Neben dem bewährten Premierenabonnement, den Wochentagsabonnements am Dienstag und Mittwoch mit je 8 Vorstellungen
und den Wahlabonnements mit 6, 10 oder 20 Vorstellungen bieten
wir Ihnen auch in dieser Spielzeit wieder maßgeschneiderte Abonnements für Familien, Jugendliche, Theatereinsteiger und Theaterkenner an: Ob mit kleinem oder größerem Geldbeutel, ob jung oder
alt, ob Sie das Tragische im Komischen oder das Komische im Tragischen lieben, ob Sie Klassiker erleben und auch
Stücke gegenwärtiger Dramatik kennenlernen wollen oder sich ganz und gar der aktuellen Dramatik
verschrieben haben, ob Sie mit Ihren Kindern gemeinsam Theater erleben möchten, ob Sie lieber
am Nachmittag ins Theater gehen, ob Sie die Premiere feiern oder immer an einem festen Wochentag ihren Theaterbesuch planen möchten – am
Hessischen Landestheater Marburg finden Sie das passende Angebot, um sich Ihren Platz zu sichern und dabei bares Geld zu sparen.
Sie haben die Wahl!
Nach der Götterlehre des ägyptischen Hermopolis herrschten
8 Gottheiten vor der Entstehung der Welt als personifizierte Urkräfte,
8 Menschen werden in Noahs Arche gerettet, der achte Tag schuf
den neuen Menschen, 8 ist die erste echte Kubikzahl, ein Vieleck mit
acht Seiten ist ein Oktagon, das Achteck ist der Beginn der Transformation des Quadrates in den Kreis und umgekehrt, es gibt 8 Hauptrichtungen der Wind­rose, das Sonnensystem hat 8 Planeten… Die
Zahl 8 – eine magische Zahl, die Ihnen folgende
Abonnements beschert:
–Sie sparen Geld – bis zu 40% im Vergleich zum regulären Eintrittspreis.
–Sie bekommen Ihre Karten zugeschickt und ersparen sich ein
Anstehen an der Theaterkasse.
–Sie haben Ihre Karten sicher, auch für lange vorher ausverkaufte Vorstellungen.
–Sie können Ihre Plätze verschenken, da das Abonnement über-
tragbar ist.*
–Sie kennen Ihre Termine weit im Voraus, können besser planen
und die Vorfreude auf einen ganz besonderen Tag im Monat
genießen.
–Sie können zwei Tage vor dem regulären Vorverkaufsbeginn
Karten für alle Veranstaltungen erwerben.
–Sie bekommen die Monatsspielpläne und das Jahresheft kosten-
los zugesandt.
–Sie haben die Gewissheit, wichtige Ereignisse im Marburger
Kulturleben nicht zu verpassen.
–Sie können bei Verhinderung am Abonnementtag einen anderen
Aufführungstag der jeweiligen Produktion wählen und gegen eine Umtauschgebühr von 1 Euro eintauschen.
–Sie erhalten einen Treuerabatt von 10% auf den Abopreis, wenn
Sie Ihr Abonnement für die Folgespielzeit abschließen (ausge nommen die Wahl- und Familien-Abonnements, das Junge
Szene-Abonnement, das Neue Dramatik-Abonnement).
–Sie (ausgenommen die Wahl- und Familien-Abonnenten) erhalten 15% Rabatt auf die regulären Tagespreise der Repertoirevorstel-
lungen (außer Premieren, Gala- und Sonderveranstaltungen)
folgender Theater in unserer Nähe gegen Vorlage Ihres Abonne ment-Ausweises: Staatstheater Kassel, Stadttheater Gießen, Städ tische Bühnen Frankfurt, Staatstheater Darmstadt, Staatsthea­­­ter
Wiesbaden, Staatstheater Mainz, Nationaltheater Mannheim,
Theater der Stadt Heidelberg und Deutsches Theater Göttingen.
* Bei Ermäßigungen nur an Personen mit der gleichen Ermäßigungs berechtigung oder gegen Aufzahlung des Differenzbetrages.
78
Das Premieren-Abonnement (Abo P):
Sie wissen als Erste/r, wie die neueste Produktion
des Hessischen Landestheaters Marburg aussieht
und erleben die besondere Spannung des Premierenabends im Theater am Schwanhof, in der Stadthalle, im Fürstensaal und unter freiem Himmel. Feiern Sie mit unserem Ensemble,
dem Regieteam und den Mitarbeitern auf der anschließenden Premierenfeier. Vorstellungsbeginn ist immer um 19.30 Uhr.
weiter ins antike Theben, dem exemplarischen thea-tralen Schauplatz des Aufeinanderprallens von tradierter religiöser Ordnung und
politischer Neuordnung und Machtausübung. In der nächsten Etappe entdecken Sie die Stadt Marburg als zentralen philosophischen
Schauplatz im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts; hier nahm die
folgenreiche Liaison von Hannah Arendt und Martin Heidegger ihren
Anfang, mit der sich die Uraufführung des Stückes »Geburtlichkeit
und Sein zum Tode« auseinandersetzt. Eine ›Liaison‹ ganz anderer Art führt Ihnen Brechts Parabel »Der gute Mensch von Sezuan«
vor Augen, die mit der Uraufführung von »Naked
Short Selling: Leerverkauf ohne Deckung« fortgeschrieben wird, einer rabenschwarzen Satire auf
die Lebensentwürfe des modernen Mittelstands.
Eine weitere, gesellschaftspolitisch höchst relevante Uraufführung erwartet Sie mit der Ensembleproduktion »Wo geht’s denn hier zum rechten
Rand?«. Und zum Abschluss der Spielzeit erleben
Sie Shakespeares »Kaufmann von Venedig« als Open-Air-Spektakel
auf dem Marktplatz vor dem historischen Rathaus Marburgs.
Dienstag-Abonnement (Di Abo):
Sa, 10.09.2011 Don Karlos
Sa, 24.09.2011 Dantons Tod
Sa, 05.11.2011 Der Revisor
Sa, 21.01.2012Antigone
Sa, 03.03.2012 Theaterjugendclub: Krabat
Sa, 17.03.2012 Der goldene Drache
So, 01.04.2012 Ich bereue nichts – Eine musikalische Revue
Do, 14.06.2012 Der Kaufmann von Venedig
13.09.2011 Don Karlos
04.10.2011 Dantons Tod
08.11.2011 Der gute Mensch von Sezuan
10.01.2012 Der Revisor
14.02.2012Antigone
27.03.2012 Der goldene Drache
15.05.2012 Ich bereue nichts – Eine musikalische Revue
05.06.2012 Geburtlickeit und Sein zum Tode
Preis: 112 Euro
Preis: 104 Euro
Das Dienstag- und das Mittwoch-Abonnement:
Immer am Dienstagabend oder am Mittwochabend um 19.30 Uhr begeben Sie sich auf theatralische Entdeckungs- und Gedankenreise:
Ein atemberaubendes Spiel unter Mächtigen im Zentrum der Macht,
ein Netz komplexer Intrigen und Liebesgeschichten entspinnt sich
vor Ihren Augen mit Schillers großem Klassiker »Don Karlos«. Den
zentralen Fragestellungen, die mit revolutionären Umbrüchen einhergehen resp. daraus folgen, stellen Sie sich mit Georg Büchners
Drama »Dantons Tod«. Und Antworten darauf, ob man vor allem lebt,
um die Blüten des Genusses zu pflücken, sucht die Inszenierung von
Gogols Komödie »Der Revisor«. Was fünf Asiaten, zwei Stewardessen,
einen alten Mann und dessen Enkelin, eine Sexsklavin aus China und
ein im Wok gelandeter Zahn verbindet, erleben Sie und ihr Zwerchfell in Roland Schimmelpfennigs preisgekröntem Stück »Der goldene Drache«. Die Revue »Ich bereue nichts« nimmt Sie mit auf eine
musikalische Entdeckungsreise neu interpretierter Klassiker und
moderner Musikschätze. Mit Sophokles’ »Antigone« geht die Reise
Mittwoch-Abonnement (Mi Abo):
28.09.2011
19.10.2011
23.11.2011
04.01.2012
15.02.2012
25.04.2012
16.05.2012
20.06.2012
Dantons Tod
Der gute Mensch von Sezuan
Naked Short Selling: Leerverkauf ohne Deckung
Don Karlos
Die Regeln der Lebenskunst in der modernen
Gesellschaft
Wo geht’s denn hier zum rechten Rand?
Ich bereue nichts – Eine musikalische Revue
Der Kaufmann von Venedig
Preis: 104 Euro
79
Die Vierer-Abonnements
Das Melange-Paket (Sa Abo):
Die griechischen Naturphilosophen sahen die 4 Elemente Feuer,
Wasser, Erde, Luft als Grundbestandteile allen Seins, die »Vier edlen Wahrheiten« bilden die Grundlage der buddhistischen Lehre,
die christliche Lehre hat 4 Evangelien, 4 Evangelisten, 4 Erzengel,
4 Propheten, die 4 Flüsse des Paradieses und die 4 Winde, aus denen der Heilige Geist kommen wird, aber auch 4 Hauptteufel und die
4 Apokalyptischen Reiter, die 4 ist im Deutschen (und Englischen) die
einzige Zahl, deren Wert mit der Anzahl der Buchstaben ihres Zahlennamens übereinstimmt, die
Relativitätstheorie von Albert Einstein postuliert
eine vierdimensionale Raumzeit, bei 4 Grad Celsius
erreicht Wasser unter Normaldruck seine höchste Dichte und sein geringstes Volumen, es gibt
4 Himmelsrichtungen, 4 Jahreszeiten… und die 4
gewinnt, nicht nur in dem gleichnamigen Strategiespiel. Sie können aus »4+1« verschiedenen Vierer-Abos wählen:
Sa, 14.01.2012
Sa, 10.03.2012
Sa, 28.04.2012
Sa, 26.05.2012
Das Spaß-Paket (Fr Abo):
Fr, 02.03.2012 Fr, 13.04.2012
Fr, 25.05.2012
Fr, 22.06.2012
Der Revisor
Der goldene Drache
Ich bereue nichts – Eine musikalische Revue
Der Kaufmann von Venedig
Vorstellungsbeginn jeweils um 19.30 Uhr,
»Der Kaufmann von Venedig« um 21.00 Uhr
Die Regeln der Lebenskunst in der modernen Gesellschaft
Don Karlos
Ich bereue nichts – Eine musikalische Revue
Der Revisor
Vorstellungsbeginn jeweils um 19.30 Uhr
Preis: 54 Euro
Das Neue Dramatik-Abo (ND Abo):
Sa, 04.02.2012
Fr, 09.03.2012
Sa,21.04.2012
Fr, 01.06.2012
Naked Short Selling: Leerverkauf ohne Deckung
Die Regeln der Lebenskunst in der
modernen Gesellschaft
Der goldene Drache
Geburtlickeit und Sein zum Tode
Vorstellungsbeginn jeweils um 19.30 Uhr
Die Familien-Abonnements
Mit unseren Familien-Abonnements möchten wir Sie zum generationenübergreifenden Theaterbesuch anstiften: mindestens 2 Personen (ein Erwachsener und ein Kind) besuchen damit gemeinsam
eine Vorstellung am Sonntagnachmittag. Und das Beste daran: für
alle Kinder der Familie bis 14 Jahre ist der Theaterbesuch kostenlos.
Das Familien-Abo ist beliebig um zusätzliche erwachsene Familienmitglieder erweiterbar. Für Familien mit Kindern von 4 bis 7 Jahren
bieten wir das Familien-Abo 4+ an, für Familien mit Kindern von 8
und 14 Jahren das Familien-Abo 8+:
Familien-Abo 4+ (Abo 4+):
Gestartet wird in diesem Familien-Abo mit einem Kunstabenteuer zu Musik von Maurice
Ravel und Claude Debussy: Der Maler und Theatermacher Joachim Torbahn lädt zu einer Entdeckungsreise der
Geschichten ein, die während des Malens entstehen und vergehen.
Weiter geht es mit Schau- und Puppenspiel: »Die stille Nacht« heißt
das von »TheaterFusion« und »Erfreuliches TheatErfurt« produzierte Stück, das Ihnen und Ihrer Familie in der oft allzu hektischen Adventszeit mit Gesang und Lichterzauber schon ein »kleines Stückchen Weihnacht« beschert. Und natürlich besuchen Sie mit diesem
Abonnement auch das große Familienstück des Hessischen Land­
estheaters Marburg in der Stadthalle: »Emil und die Detektive« erwarten Sie. Das sind Ihre Termine:
Preis: 50 Euro / Studenten 30 Euro
So, 30.10.2011 Was macht das Rot am Donnerstag?
So, 11.12.2011 Die stille Nacht
So, 18.12.2011 Emil und die Detektive
Preis: 54 Euro
Das Nachmittags-Abo (Nachm. Abo):
Vorstellungsbeginn jeweils um 16.00 Uhr
Das Klassiker-Paket (Do Abo):
Do, 06.10.2011 Dantons Tod
Do, 24.11.2011 Der gute Mensch von Sezuan
Do, 26.01.2012Antigone
Do, 08.03.2012 Die Nibelungen
So, 08.01.2012 Don Karlos
So, 05.02.2012Antigone
So, 11.03.2012 Der Revisor
So, 22.04.2012 Ich bereue nichts – Eine musikalische Revue
Preis: 21 Euro
(pro erwachsenem Familienmitglied)
Familien-Abo 8+ (Abo 8+):
Zuerst folgt Ihre Familie der kriminalistischen Spürnase des Titelhelden aus Erich Kästners beliebtestem Kinderbuch »Emil und die
Detektive« und wird in die Abenteuer von Emil, Pony Hütchen, Gustav
Hupe und seiner Bande hineingezogen. Dann durchleben Sie »Die
grosse Erzählung – Die Odyssee in einer Stunde« zusammen mit einem Schauspieler und einem Musiker. Und wenn sich der Vorhang für
das Tanzstück »Die Wunderkammer« von Anna Konjetzky frei nach
»Serafin und die Wundermaschine« hebt, ist Ihre Familie zu Gast im
Kopf eines Erfinders. Das sind Ihre Termine:
So, 11.12.2011 Emil und die Detektive
So, 19.02.2012 Die grosse Erzählung –
Die Odyssee in einer Stunde
So, 29.04.2012 Die Wunderkammer
Vorstellungsbeginn jeweils um 16.00 Uhr
Preis: 21 Euro
(pro erwachsenem Familienmitglied)
Das Jugend-Abonnement
Ein Theaterabo ist nur was für Ältere oder Reiche? Denkste! Ein
maßgeschneidertes Abo haben wir für dich aufgelegt. Mit unserem
Junge Szene-Abo bist du mitten drin in der Theaterszene, denn damit gibt’s nicht nur viermal Spaß in der Vorstellung, sondern vor oder
nach der Vorstellung auch exklusive Insider-Stories vom Produktionsteam und Dates mit den Schauspielern. Helden zum Anfassen,
live on stage und mit dir im Gespräch über das, was dich bewegt:
Ob du dich nun nach ermüdenden Deutschstunden fragst, was gehen mich »Die Nibelungen« an; ob du dich mit »Krabat« fragst, wie
viel Magie steckt in mir; ob du dich fragst »Wo geht’s denn hier zum
rechten Rand?« oder ob du mit »Brave Oil World« die globalen Zusammenhänge menschlichen Handelns hinsichtlich der Energieressourcen der Erde weiter diskutierst.
Vorstellungsbeginn jeweils um 16.00 Uhr
Preis: 54 Euro
Junge Szene-Abo (Abo JT):
Vorstellungsbeginn jeweils um 19.30 Uhr
Preis: 54 Euro
Do, 08.03.2012
Di, 17.04.2012 Di, 08.05.2012
Di, 29.05.2012
Die Nibelungen
Theaterjugendclub: Krabat
Wo geht’s denn hier zum rechten Rand?
Brave Oil World
Vorstellungsbeginn jeweils um 19.30 Uhr
Preis: 20 Euro
80
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Die Wahl-Abonnements
Individualisten haben die freie Wahl in unserem Spielplan, sie können mit dem Wahl-Abo die Inszenierung, den Vorstellungstag und
den Sitzplatz frei wählen. Dabei haben Sie die zusätzliche Wahl zwischen einem Abonnement mit 6, 10 oder 20 Vorstellungen und können dann jeweils selbst entscheiden, ob Sie sechsmal allein, dreimal
zu zweit, zweimal zu dritt, oder fünfmal zu zweit, zweimal zu fünft,
usw. ins Theater gehen:
6 Vorstellungen nach Wahl 78 Euro
10 Vorstellungen nach Wahl 115 Euro
20 Vorstellungen nach Wahl220 Euro
Abonnementverlängerung
Das Abonnement (ausgenommen das Wahl-Abonnement, das Junge Szene-Abonnement, das Neue Dramatik-Abonnement und die
Familien-Abonnements) verlängert sich automatisch, wenn es nicht
bis zum 31. Mai der jeweiligen Spielzeit schriftlich gekündigt wird.
Änderungswünsche werden im Rahmen des Möglichen berücksichtigt, wenn sie ebenfalls bis zum 31. Mai angemeldet sind. Ein Wechsel der Abonnementarten, Platzänderungen und Ermäßigungen sind
während der Spielzeit nicht möglich.
Gut. Unsere Kunst- & Kulturförderung.
Programmänderungen
Änderung des Programms, der Aufführungstermine
sowie der Besetzungen bleiben vorbehalten und begründen keinen Anspruch auf Kostenersatz.
Abonnementbedingungen
Änderung der Abonnementbedingungen
Das Hessische Landestheater Marburg behält sich
vor, die Abonnementbedingungen und -preise für die
Erwerb eines Abonnements
Wir verkaufen die Achter-Abonnements, die Wahl-Abonnements, die jeweils kommende Spielzeit zu ändern. Diese Änderung wird den
Familien-Abonnements, das Nachmittags-Abonnement, das Vierer- Abonnenten rechtzeitig vor dem 31. Mai durch die Publikationen des
Samstags-Abo und das Vierer-Donnerstag-Abo bis zum 31. Dezem- Theaters Marburg mitgeteilt.
ber der jeweiligen Spielzeit. Sie können bar, mit EC-Karte oder per
Lastschrift bezahlen. Der Rechnungsbetrag ist, sofern Sie uns keine Datenschutz
Einzugsermächtigung erteilt oder bar bezahlt haben, in einem Be- Nach den Bestimmungen des Datenschutzes weisen wir darauf hin,
trag bis zum 15. November einer Spielzeit zu überweisen.
dass im Rahmen der Geschäftsverbindung personenbezogene DaDas Vierer-Freitags-Abo, das Neue Dramatik-Abo und das Junge ten gespeichert und verarbeitet werden.
Szene-Abo verkaufen wir bis zum 25. Januar der jeweiligen Spielzeit.
Der Rechnungsbetrag für das Vierer-Abonnement am Freitag (Das
Spaß-Paket), für das Neue Dramatik-Abo und das Junge Szene-Abo
ist, sofern Sie uns keine Einzugsermächtigung erteilt oder bar bezahlt haben, in einem Betrag bis zum 30. Januar einer Spielzeit zu
überweisen. Nach Zahlungseingang erhalten Sie Ihre Karten und Ihren Abonnementausweis. Sollte bis zum 30. Januar einer Spielzeit
kein Zahlungseingang erfolgen, gilt das Abonnement als freigegeben.
Umtausch
Bei allen Abonnements (ausgenommen das Nachmittags-Abo und
die Familien-Abos) haben Sie die Möglichkeit, bei Verhinderung am
Abonnementtag einen anderen Aufführungstag der jeweiligen Produktion zu wählen. Der Umtausch muss an der Theaterkasse in der
Stadthalle bis spätestens 12 Uhr am Abonnementtag angemeldet
werden. Die Umtauschgebühr beträgt 1 Euro pro Vorstellung und
Platz. Sollten aus spielplanbedingten Gründen Termine verlegt werden, ist der Umtausch selbstverständlich kostenlos. Für versäumte
Vorstellungen kann kein Ersatz geleistet werden.
82
Für die Lebensqualität im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist neben wirtschaftlicher Dynamik immer auch die kulturelle Vielfalt wichtig. Die Sparkasse MarburgBiedenkopf engagiert sich seit langem für Projekte und Ausstellungen, die das
reiche kulturelle Erbe der Region erhalten und vergrößern. Zugleich unterstützt sie
zeitgenössische Kunst und Theater. Sie ist heute einer der wichtigsten nichtstaatlichen Förderer von Kunst und Kultur in der Region. Für die Sparkasse MarburgBiedenkopf ist dieses Engagement für die Gemeinschaft ein fester Bestandteil Ihrer
Geschäftsphilosophie.
83
Preise / Karten /
Angebote / Service
Preise
Theaterkasse in der Stadthalle – Abendkasse
Erwin-Piscator-Haus
Biegenstr. 15
Die Abendkasse des jeweiligen
35037 Marburg
Spielortes öffnet eine Stunde vor
Vorstellungsbeginn:
Telefon: 06421. 25 60 8
Fax: 06421. 99 02 41
Theater am Schwanhof
kasse @ theater-marburg.de
Bühne und Black Box
Am Schwanhof 68–72
35037 Marburg
Öffnungszeiten:
Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus
Montag bis Freitag: 9.00 –12.30 Uhr und
15.00–18.30 Uhr
Samstag: 9.00 –12.30 Uhr
Preisgruppe 1
Reihe 1–7 oder Rang, 1. Reihe
Preisgruppe 2
Reihe 8–12 oder Rang, 2. Reihe Preisgruppe 3
Reihe 13–15 oder
Rang, 3.–5. Reihe Preisgruppe 1
18 Euro / ermäßigt 10 Euro 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15
1
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15
2
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15
27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15
auf allen Plätzen 5
5
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3
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2
2
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2
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5
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2
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3x
25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15
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9
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11
12
13
14
15
14 13 12 11 10
14 13 12 11 10
9
9
14 13 12 11 10
14 13 12 11 10
9
9
14 13 12 11 10
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8
9
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6
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1
1
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1
2
3
1
2
2
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1
2
3
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3
4
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5
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4
4
5
6
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4
5
6
4
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14 13 12 11 10
14 13 12 11 10
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14 13 12 11 10
14 13 12 11 10
8
1
1
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25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15
Fürstensaal im Landgrafenschloss
6
6
4
4
9
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
7
7
5
5
14 13 12 11 10
Kinder / Jugendliche
6 Euro
Erwachsene 8 Euro
Fürstensaal im
Landgrafenschloss
Landgraf-Philipp-Straße 1
35037 Marburg
8
8
6
6
14 13 12 11 10
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15
Preisgruppe 3
9
9
7
7
5
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15
Weihnachtsstück in der Stadthalle –
Erwin-Piscator-Haus
14 13 12 11 10
14 13 12 11 10
8
8
6
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15
14 Euro / ermäßigt 8 Euro
3
4
9
9
27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15
Preisgruppe 2
14 13 12 11 10
14 13 12 11 10
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15
16 Euro / ermäßigt 9 Euro
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15
Stadthalle –
Erwin-Piscator-Haus
Biegenstr. 15
35037 Marburg
Marktplatz vor dem
historischen Rathaus
Markt 1
35037 Marburg
Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus
1
1
2
2
3
1
1
2
1
35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18
1
17 16 15 14 13 12 11 10
9
8
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6
5
4
3
2
1
35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18
2
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1
35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18
3
17 16 15 14 13 12 11 10
9
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7
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5
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3
2
1
35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18
4
17 16 15 14 13 12 11 10
9
8
7
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5
4
3
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1
35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18
5
17 16 15 14 13 12 11 10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
16 Euro / ermäßigt 9 Euro
Historischer Schwanhof
Historischer Schwanhof
Schwanallee 27–31
35037 Marburg
auf allen Plätzen 16 Euro / ermäßigt 9 Euro
Theater am Schwanhof – Bühne
Theater am Schwanhof – Bühne
Preisgruppe 1
Reihe 1–5 18 Euro / ermäßigt 10 Euro
Alle Kartenpreise verstehen sich inklusive aller Gebühren. Ein Umtausch oder eine Rückgabe von Karten ist nicht möglich. Die Eintrittskarte muss bei Betreten des Veranstaltungsortes vorgezeigt wer­­­den.
Karten mit ermäßigten Preisen müssen zusammen mit dem entsprechenden, gültigen Ausweis vorgezeigt werden. An der Theaterkasse
in der Stadt­halle können Sie in bar, mit EC-Karte oder Scheck bezahlen und an den Abendkassen im Theater am Schwanhof, im Historischen Schwanhof, im Fürstensaal im Landgrafenschloss und am
Marktplatz nur in bar.
Preisgruppe 2
Reihe 6–11 16 Euro / ermäßigt 9 Euro
Theater am Schwanhof – Black Box
auf allen Plätzen 16 Euro / ermäßigt 9 Euro
Kinder- und Jugendtheater
Ermäßigung
Der ermäßigte Eintrittspreis gilt für Schüler, Studenten, Auszubildende, Wehr- und Zivildienstleistende, Helferinnen und Helfer im freiwilligen sozialen Jahr (bis zum vollendeten 30. Lebensjahr), Schwerbehinderte und Personen, die auf Grundsicherung für Arbeitssuchende
nach dem SGB II oder auf Leistungen zum Lebensunterhalt nach dem
SGB XII angewiesen sind.
84
Preisgruppe 1
in allen Spielstätten und auf allen Plätzen
Kinder / Jugendliche 6 Euro
Erwachsene
8 Euro
Preisgruppe 2
11
1414 1313 1212 1111 1010 9 9 8 8 7 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1
22
29292828 2727 26262525 2424 2323 2222 2121 2020 1919 1818 1717 1616 1515
33
4545444443434242 4141 404039393838 3737 3636 3535 3434 3333 3232 3131 3030
44
63636262 6161 606059595858 5757 565655555454 5353 5252 5151 505049494848 4747 4646
55
7979 7878 7777 7676 7575 7474 7373 7272 7171 7070 69696868 6767 666665656464
66
9898 9797 96969595949493939292 9191 9090898988888787 86868585848483838282 8181 8080
77
118
118117117116
116115
115114
114113
113112
112111111110
110109
109108
108107
107106
106105
105104
104103
103102
102101
101100
1009999
88
139
139138
138137
137136
122121
121120
120119
119
136135
135134
134133
133132
132131
131130
130129
129128
128127
127126
126125
125124
124123
123122
99
160
160159
159158
158157
157156
156155
155154
154153
153152
152151
151150
150149
149148
148147
147146
146145
145144
144143
143142
142141
141140
140
1010
164163
163162
162161
161
181
181180
180179
179178
178177
177176
176175
175174
174173
173172
172171171170
170169
169168
168167
167166
166165
165164
1111
202
202201
201200
200199
199198
198197
197196
196195
195194
194193
193192
192191
191190
190189
189188
188187
187186
186185
185184
184183
183182
182
Für Gastspiele und Sonderveranstaltungen gelten gesonderte
Preise.
85
Karten
Angebote
Service
Online-Kartenkauf
Sie können Ihre Theaterkarten bequem und sicher direkt auf unserer
Homepage www.theater-marburg.de über unseren Ticketdienstleister ADticket kaufen und haben damit die Möglichkeit, sich Ihre Plätze
für Veranstaltungen auf dem angezeigten Saalplan selbst auszusuchen und zu buchen. Die Karten werden Ihnen per Post zugestellt. Die
Zahlung erfolgt über Lastschrift oder Kreditkarte.
Gruppenrabatte
Mit der Gruppe ins Theater – das macht mehr Spaß und ist für Sie außerdem preiswerter. Kommen Sie mit Ihrer Firma, Ihrem Verein oder
Ihrer Clique und genießen Sie einen gemeinsamen Theaterabend.
Folgende Rabatte bieten wir Ihnen an:
Service für Gehbehinderte
Wenn Sie gehbehindert oder auf einen Rollstuhl angewiesen sind,
informieren Sie bitte bei Ihrer Kartenbestellung die Theaterkasse
(Telefon 06421. 25 60 8 oder E-Mail: kasse @ theater-marburg.de). Wir
sind Ihnen gerne behilflich.
– ab 10 Personen 10%
– ab 30 Personen 15%
– ab 50 Personen 20%
Telefonische Kartenbestellung
Sie können Ihre Karten telefonisch an der Theaterkasse oder über die Tickethotline bestellen. Wenn Sie
Die Gruppenrabatte gelten für den regulären KartenIhre Karten telefonisch über die Theaterkasse unter
preis und können bei ermäßigten Preisen nicht in Anspruch genommen werden.
06421. 25 60 8 bestellen, bleiben sie 3 Tage für Sie reserviert und gehen – sofern nicht anders vereinbart –
automatisch wieder in den Verkauf, wenn sie innerhalb
Bonuscard
dieser Frist nicht abgeholt werden.
Für spontane, aber regelmäßige Theatergänger, die ihre
Über die Tickethotline unter 0180. 50 40 300 können Sie
Treue belohnt wissen wollen, gibt es die Bonuscard: Jeder Theaterbesucher, der im freien Verkauf zum reguIhre Karten direkt kaufen. Die Hotline ist 7 Tage die Woche
24 Stunden besetzt (0,14 €/min, max 0,42 €/min aus dem Mobilfunk- lären Preis eine Karte erwirbt, bekommt kostenlos seine persönliche
netz). Die über die Tickethotline gekauften Karten werden Ihnen per Bonuscard, auf der er sich jeden Vorstellungsbesuch quittieren lasPost zugestellt. Die Zahlung erfolgt über Lastschrift oder Kreditkarte. sen kann – nach neun quittierten Vorstellungen gibt es den zehnten
Besuch gratis.
Weitere Vorverkaufsstellen
An allen z.Zt. 1300 Vorverkaufsstellen in Deutschland, wie z.B. in Mar- Blauer Tag
burg Tourismus und Marketing (MTM) am Pilgrimstein 26, die Ober- Zu zweit ins Theater und nur eine Karte bezahlen – das ist der Blaue
hessische Presse in der Universitätsstraße 15, Musikhaus am Biegen, Tag im Theater Marburg. Der Termin wird auf dem Monatsspielplan
Kirchhainer Reisebüro, Optik Dewner in Stadtallendorf etc.
entsprechend gekennzeichnet.
Internet
Den aktuellen Spielplan, Stückbeschreibungen, Bilder, Materialmappen zu den Stücken, Biografien und weitere interessante Informationen finden Sie unter www.theater-marburg.de .
Einführungen, Nachgespräche,
Garderobennutzung gratis
theaterpädagogische Begleitprogramme
Einfach den Alltag abstreifen und den Theaterbesuch genießen. Ihre Zu bestimmten Inszenierungen bieten wir vor der Vorstellung EinMäntel, Jacken und großen Taschen verwahren wir
führungen in das Stück und die Inszenierung oder im
sicher und kostenlos an unserer Garderobe.
Anschluss an die Vorstellung Publikumsgespräche mit
Beteiligten der Produktion an. Darüber hinaus gibt es
auch ein umfangreiches theaterpädagogisches ProSpielplan nach Hause –
gramm. Ort und Termin entnehmen Sie bitte dem MoLepo­relloversand und Newsletter
natsspielplan, unserer Homepage und der Presse.
Um immer auf dem Laufenden zu sein, können Sie
sich unseren Monatsspielplan gegen eine Jahresgebühr von 10 Euro per Post zuschicken lassen (Telefon:
06421. 99 02 31). Für unsere Abonnenten ist der Postversand selbstverständlich kostenfrei! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Online-Newsletter unter
www.theater-marburg.de !
Last-Minute-Karten für Junge Leute
Lust auf einen spontanen Theaterbesuch außerhalb des Spielplanes
vom Jungen Theater? Für Schüler, Auszubildende, Studenten, Wehrund Zivildienstleistende sowie Helfer im freiwilligen sozialen Jahr
(bis zum vollendeten 30. Lebensjahr) gibt es ab 10 Minuten vor Vorstellungsbeginn die Last-Minute-Karte zum Einheitspreis von 6 Euro.
Studententage
Zu Semesterbeginn (die ersten vier Wochen des Sommer- und des
Wintersemesters) gibt es jede Menge Theater zum kleinen Preis. Gegen Vorlage des entsprechenden Ausweises erhalten Studierende
Theaterkarten zum Sonderpreis von 6 Euro. Die Termine werden auf
dem Monatsspielplan durch ein S entsprechend ausgewiesen.
Geschenkgutscheine
Das besondere Präsent für jeden Anlass: Geschenkgutscheine erhalten Sie für einzelne Vorstellungen in allen gewünschten Preiskategorien ebenso wie für unsere Abonnements. Oder Sie wählen einen
Wertgutschein, legen den Betrag fest und der Beschenkte kann sich
seinen Abend ganz persönlich auswählen.
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Anfahrtsplan
1
Theater am Schwanhof
Bühne, Black Box
Am Schwanhof 68–72
35037 Marburg
Ensemble und Mitarbeiter
2
Stadthalle –
Erwin-Piscator-Haus
Biegenstr. 15
35037 Marburg
3
Fürstensaal im
Landgrafenschloss
Landgraf-Philipp-Straße 1
35037 Marburg
Richtung Marbach
4
Marktplatz vor dem
historischen Rathaus
Markt 1
35037 Marburg
5
Historischer Schwanhof
Schwanallee 27–31
35037 Marburg
B3 Richtung Kassel
Richtung Wehrda
Intendant
Matthias Faltz
Soufflage
Bernd Kruse
Direktorin für Organisation und Marketing/
Stellvertretende Intendantin
Dr. Christine Tretow
Inspizienz
Ito Grabosch
Persönliche Referentin der Intendanz/
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Miriam Kaufmann
Verwaltungsleiter
Jürgen Schüßler
sse
ra
fst
nho
Sekretariat und Verwaltung
Beate Trier
h
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ass
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lst
Theaterpädagogik
Mareike Götza
Michael Pietsch
se
ßerstras
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Universitätsstrasse
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Alle
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ss
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Cap
pe
B3 Richtung Gießen
88
ra
St
Dramaturgie
Alexander Leiffheidt (Chef­dramaturg)
Eva Bormann (Junges Theater Marburg)
Mareike Götza
Annelie Mattheis
Theater und Schule
Jürgen Sachs
Barfü
Richtung Ockershausen
Künstlerisches Betriebsbüro
Frank Hietzschold (und Leitung Theaterjugendclub)
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Marktplatz
Ritterstrasse
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Richtung Wehrshausen
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Groß
Richtung Homberg (Ohm)
Technische Leitung
Fred Bielefeldt
Bühnentechnik
Joachim Reimschüssel (Bühnenmeister/Stellvertretender Technischer Leiter), Ron Brück, Tobias Maurer,
Michael Psaras, Christopher Simon,
Beleuchtung
Bianca Mischinger (Leitung), Valeska Hartmann,
Alexander Pabst
Tontechnik
Ronald Strauß (Leitung), Tom Faber, Carsten Wackernagel (Gast)
Requisite
Margarita Belger (Leitung), Michael Brückner, Lydia Gießler
Maske
Grit Anders (Leitung), Marie-Luise Fischer, Silvia Stephan
Kostümabteilung
Eva Constanze Nau (Leitung), Kathleen Gröb, Angela Kessler, Lidia
Kister, Gisela Schmidt, Elisabeth Szabó
Werkstätten
Jürgen Barth (Schreinerei), Ralph Hilberg (Schreinerei),
Christian Zander (Schlosserei), Sergej Fuchs (Malsaal)
Regie
Ursula Maria Berzborn, Hansjörg Betschart, Fanny Brunner, Björn SC
Deigner, Matthias Faltz, Marcel Franken , Klaus Gehre, Gerald Gluth- Hauspersonal
Goldmann, Frank Hietzschold, Veit Kassel, Anna Konjetzky,
Michael Schwabe
Alexander Leiffheidt, Annette Müller, André Rößler, Roscha A.
Säidow, Stefan Schletter, Stephan Suschke, Oda Zuschneid
Theaterkasse
Angelika Ehbrecht (Leitung), Udo Begere, Anna Börner,
Barbara Burandt, Eva Tietz
Regieassistenz
Marcel Franken, Janina Wolf
Ensemble
Ogün Derendeli, Uta Eisold, Johannes Hubert, Jürgen Helmut
Keuchel, Franziska Knetsch, Martin Maecker (Leitung Theaterlabor), Sven Mattke, Claudia Mau, Annette Müller (Leitung Junges
Theater), Gergana Muskalla , Sebastian Muskalla, Stefan Alexander
Piskorz, Christine Reinhardt, Oliver Schulz, Daniel Sempf, Thomas
Streibig, Charles Toulouse, Tobias M. Walter, Oda Zuschneid
(Leitung Junges Theater)
89
Kontakte
Hessisches Landestheater
Marburg GmbH
Am Schwanhof 68–72
35037 Marburg
Telefon: 06421. 99 02 0
Fax: 06421. 99 02 41
info @ theater-marburg.de
www.theater-marburg.de
Theaterkasse in der Stadthalle –
Erwin-Piscator-Haus
Biegenstr. 15, 35037 Marburg
Telefon: 06421. 25 60 8
kasse @ theater-marburg.de
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 9.00 — 12.30 Uhr und
15.00— 18.30 Uhr
Samstag: 9.00 — 12.30 Uhr
Theater und Schule
Jürgen Sachs
Telefon: 06421. 99 02 37
j.sachs @ theater-marburg.de
Theaterpädagogik
Mareike Götza, Theaterpädagogin
Telefon: 06421. 99 02 38
theaterpaedagogik @ theater-marburg.de
Michael Pietsch, Theaterpädagoge
Telefon: 06421. 99 02 37
m.pietsch @ theater-marburg.de
Künstlerisches Betriebsbüro
Frank Hietzschold
Telefon: 06421. 99 02 34
Fax: 06421. 99 02 41
kbb @ theater-marburg.de
Organisation und Marketing
Dr. Christine Tretow,
Direktorin für Organisation und Marketing/
Stellvertretende Intendantin
Telefon: 06421. 99 02 33
c.tretow @ theater-marburg.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Miriam Kaufmann
Telefon: 06421. 99 02 48
pressestelle @ theater-marburg.de
Dramaturgie
Alexander Leiffheidt,
Chefdramaturg
Telefon: 06421. 99 02 45
Annelie Mattheis, Dramaturgin
Telefon: 06421. 99 02 36
dramaturgie @ theater-marburg.de
Junges Theater Marburg
Annette Müller, Oda Zuschneid,
Leitung Junges Theater Marburg
Telefon: 06421. 99 02 49
a.mueller @ theater-marburg.de
o.zuschneid @ theater-marburg.de
Eva Bormann,
Dramaturgin Junges Theater Marburg
Telefon: 06421. 99 02 38
e.bormann @ theater-marburg.de
Bildlegende
Impressum
Seite 24: Gergana Muskalla
Seite 25: Franziska Knetsch
Seite 27: Claudia Mau
Seite 28: Sebastian Muskalla
Seite 31: Stefan Alexander Piskorz
Seite 32: Ogün Derendeli
Seite 33: Annette Müller
Seite 34: Sven Mattke
Seite 35: Daniel Sempf
Seite 36: Uta Eisold
Seite 38: Johannes Hubert
Seite 39: Martin Maecker
Seite 52: Tobias M. Walter
Seite 54: Christine Reinhardt
Seite 57: Oda Zuschneid
Seite 58: Thomas Streibig
Seite 61: Charles Toulouse
Seite 63: Oliver Schulz
Seite 65: Jürgen Helmut Keuchel
Herausgeber
Hessisches Landestheater Marburg GmbH
Geschäftsführender Intendant
Matthias Faltz
Aufsichtsratsvorsitzende
Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach
Redaktion
Matthias Faltz (V.i.S.d.P.)
Redaktionelle Mitarbeit
Intendanz, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Dramaturgie, Verwaltung, Theaterpädagogik, Theater und
Schule
Konzept und Gestaltung
Via Grafik Gestaltungsbüro
(www.vgrfk.com)
Fotos
Ramon Haindl
Druck
Auflage 7.000
Redaktionsschluss
23. März 2011
Verwaltung
Jürgen Schüßler, Verwaltungsleiter
Telefon: 06421. 99 02 32
verwaltung @ theater-marburg.de
Beate Trier, Sekretärin
Telefon: 06421. 99 02 31
info @ theater-marburg.de
Technische Leitung
Fred Bielefeldt, Technischer Leiter
Telefon: 06421. 99 02 35
technik @ theater-marburg.de
Intendanz
Matthias Faltz, Intendant
Miriam Kaufmann,
Persönliche Referentin der Intendanz
Telefon: 06421. 99 02 48
intendanz @ theater-marburg.de
m.kaufmann @ theater-marburg.de
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