KONTAKT 03-2016 Kundenmagazin als PDF downloaden

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KONTAKT
DAS MAGAZIN FÜR KONE KUNDEN | 03.2016
DURCHBRUCH06
GLANZSTÜCK12
FEUEREIFER16
Vor 20 Jahren gelang KONE mit
der Einführung des MonoSpace®
eine technische Revolution.
Frankfurts Europaviertel zeigt, wie
man eine riesige urbane Brache zu
neuem Leben erwecken kann.
Hannovers Feuerwehr trainiert in
der KONE Academy regelmäßig
die Personenbefreiung.
2 | RUBRIK
KONE KONTAKT | VORGESTELLT
HINGUCKER
Hamburgs Wahrzeichen
strahlt bei jedem Wetter –
und überrascht mit immer
neuen Finessen.
Lesen Sie mehr auf Seite 18.
2
KONE KONTAKT 03.2016
INHALT
EDITORIAL ����������������������������������������������������� 3
AKTUELL
KONE Update: Lust auf mehr?��������������������������������� 4
Schließkräfte an Türen und Toren messen��������������������� 4
Besuchen Sie die KONE Academy!����������������������������� 4
KONE.de: Ein neues Zeitalter���������������������������������� 5
Liebe Leser, liebe Kunden,
TITEL
als KONE im Jahr 1996 mit dem MonoSpace® den ersten
maschinenraumlosen Seilaufzug der Welt vorstellte, kam
das einer technischen Revolution gleich. Erstmals konnte
der Antrieb direkt im Aufzugschacht untergebracht werden, was den Maschinenraum für Neubauten überflüssig
machte – für viele die bedeutendste Innovation in der
Aufzugbranche seit der Erfindung der Fangvorrichtung
durch Elisha Graves Otis im Jahr 1850. 20 Jahre nach
seiner Einführung gilt der MonoSpace® vielen als Industriestandard. Wir zeichnen für Sie die Erfolgsgeschichte nach –
von den Anfängen bis heute (S. 6–11).
20 Jahre MonoSpace: Der große Durchbruch����������������� 6
Hans Jappsen: „Ein Riesenschritt“����������������������������� 10
PROJEKT
Das Europaviertel: Frankfurts Glanzstück��������������������� 12
REPORTAGE
Hannovers Feuerwehr trainiert in der KONE Academy������� 16
PRAXIS
Das Evakuierungskonzept der Elbphilharmonie�������������� 18
PRODUKTE
KONE Mobile: Die App für unterwegs����������������������� 21
NORMEN
VDI-Richtlinie 2566: Leise, ganz leise������������������������ 22
TÜR & TOR
Sparkasse Bielefeld: Der richtige Partner��������������������� 24
GLOBAL
Londons Leadenhall Building: Käsereibe auf Stelzen��������� 26
IMPRESSUM
Herausgeber
KONE GmbH Aufzüge · Rolltreppen · Automatiktüren
Vahrenwalder Straße 317, 30179 Hannover, www.kone.de
Chefredaktion und Kontakt
Nicole Köster (v.i.S.d.P.), Leiterin Marketing & Kommunikation
Tel. 0511 2148-606, E-Mail: [email protected]
Zum Standard gehören heute auch Smartphones. Mit den
„Knochen“, wie wir unsere Handys vor 20 Jahren nannten,
haben diese Geräte kaum noch etwas gemein: Aufgeladen mit zahlreichen nützlichen Apps, sind Mobiltelefone
heute längst multifunktionale Werkzeuge. In den Stores
von Apple und Google bietet KONE bereits seit Jahr und
Tag Apps rund um das Thema „People Flow“ an. Jüngster
Neuzugang: Die App KONE Mobile, mit der sich Kunden
per Smartphone über Einsätze an ihren Anlagen informieren können (S. 21).
Fördertechnik von KONE ist immer dann gefragt, wenn
technisch anspruchsvolle, kreative Lösungen benötigt
werden. Ein Beispiel sind die Bogenrolltreppen von KONE,
mit denen die Elbphilharmonie in Hamburg erschlossen
wird: Die Anlagen sind ein wesentlicher Bestandteil des
Evakuierungskonzeptes (S. 18–20). Zugegeben, es sind
spezielle Anlagen für einen speziellen Einsatzzweck. Wer
es lieber allgemein hält und sich einen Überblick über das
Produkt- und Leistungsspektrum von KONE verschaffen
will: Unsere neue Webseite ist so angelegt, dass Sie mit wenigen Klicks zur gewünschten Information gelangen (S. 5).
Wir wünschen Ihnen eine fröhliche Adventszeit
und viel Spaß bei der Lektüre der neuen kontakt.
Ihre
Redaktion und Gestaltung
MT-Medien GmbH, Hannover
Abbildungsnachweise
Fotolia: 1, 22 | KONE: 3–5, 8–9, 11, 21, 27 | TÜV Süd: 4 | M. Schulz: 2 |
Shutterstock: 6–7 | Jappsen Ingenieure: 10 | B. Perlbach: 11 | M. Diekow:
12–14 | GBI AG / Fabian Aurel Hild: 15 | K. Bettels: 17 | M. Zapf: 18 |
Fotolia: 22 | Sparkasse Bielefeld: 25 | J. Hawkes: 26
Nicole Köster
Leiterin Marketing und Kommunikation
KONE Deutschland
KONE KONTAKT 03.2016
KONE KONTAKT | AKTUELL
KONE UPDATE:
LUST AUF MEHR?
Regelmäßig schneller und besser
auf dem neuesten Stand: Der Newsletter KONE Update informiert Sie
über Tipps und Trends rund um
Aufzüge, Rolltreppen, Automatiktüren
und Toranlagen. KONE Update ist
seit rund zwei Jahren verfügbar und
wird als Infomail an jedem ersten
Mittwoch im Monat online versendet.
4
Wie finanziere ich eine Aufzugmodernisierung, wie plane ich den nachträglichen Einbau, welche Tür passt zu
meinem Gebäude, und wie spare ich
Zeit bei Vorgängen rund um meine
Anlagen? Auf diese und viele weitere
Fragen gibt der Newsletter monatlich Antworten. „Wir möchten unsere
Kunden und Partner mit den neuesten
Informationen versorgen, aber auch auf
interessante Entwicklungen außerhalb
unserer Branche hinweisen“, sagt Mirja
Weinert, Marketingreferentin KONE.
„Wer immer ‚up to date’ sein möchte,
kann ihn direkt im Internet bestellen
oder seinen Ansprechpartner bei KONE
auf den Newsletter ansprechen. Wir
freuen uns jederzeit über Anregungen
und Feedback.“
Anmeldung zum Newsletter:
www.kone.de/newsletter
Anregungen und Kritik:
[email protected]
Schließkräfte an Türen
und Toren messen
Wenn Flügel von Türen und Toren
Personen berühren, stoßen oder
quetschen könnten, müssen Schließkräfte so begrenzt werden, dass im
Falle eines Falles niemand verletzt
wird. Daher fordert die Arbeitsstättenregel ASR A1.7 die Schließkraftmessung an Türen und Toren
im Rahmen der jährlichen sicherheitstechnischen Prüfung.
Die Prüfung ist umso wichtiger, als bis
heute nicht alle Tür- und Toranlagen
über technische Absicherungen wie
Sensoren verfügen, die speziell dafür
eingesetzt werden, Personen zu schützen.
KONE bietet die Schließkraftmessung
nach ASR A1.7 daher als Service an.
Werden zulässige Werte überschritten,
schlägt KONE Maßnahmen zur Minimierung der Gefährdungen vor und
setzt diese auch um. Betreiber kommen
so ihrer Prüfpflicht nach – und sind im
Regressfall auf der sicheren Seite.
BESUCHEN SIE DIE
KONE ACADEMY!
KONE bietet für Kunden Schulungen
und Führungen in der KONE Academy
in Hannover an. Interessenten können
sich ihr Schulungsprogramm aus dem
Bereich der Gebäudetechnik aus einem
Baukastensystem von Modulen individuell zusammenstellen. Ganztägige
Schulungen sind möglich, meist bevorzugen Kunden jedoch halbtägige Veranstaltungen für Mitarbeiter und Führungskräfte aus Verwaltung und Technik.
KONE KONTAKT 03.2016
AKTUELL | KONE KONTAKT
KONE.de:
Ein neues Zeitalter
Seit November erstrahlt die Webseite von KONE in einer neuen,
zeitgemäßen Aufmachung. Dank
des responsiven Designs passt sie
sich an die unterschiedlichsten
Geräte an, sodass Kunden auch
per Tablet oder Smartphone bequem auf der Webseite navigieren
und Inhalte betrachten können.
„Durch den übersichtlichen Aufbau
erhalten Nutzer auch einen schnelleren
Zugang zu Informationen rund um
unsere Produkte und Dienstleistungen“,
TERMINE
KONE VERANSTALTUNG
erklärt Florian Kraus, Projektleiter
bei KONE.
Dem neugestalteten Internetauftritt
von KONE ging eine weltweite
Kundenbefragung voraus mit dem
Ziel, die Navigation der Webseite so
zu gestalten, dass eine optimale Nutzerführung und -erfahrung ermöglicht
wird. Nachdem der Konzern den
Anfang gemacht hat, gehört KONE
Deutschland zu den ersten Landesorganisationen, die die neu gestaltete
Webseite einführen.
www. kone.de
7.–8. Februar 2017, Grundlagenschulung Nr. 27 zur Planung von
Aufzügen, Hannover: Schwerpunkt
der Schulung ist die Planung von
Aufzügen unter Berücksichtigung der
aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen. Die Veranstaltung richtet
sich an Architekten, Bauingenieure,
Planer, Bauherren und Betreiber.
Anmeldung über www.kone.de
WEITERE TERMINE
16.–21. Januar 2017, BAU 2017,
München. Die BAU ist die Weltleitmesse für Architektur, Materialien
und Systeme. Aussteller aus über
40 Ländern präsentieren ihre Lösungen
für den Industrie-, Wohnungs- und
Innenausbau. Zu den wichtigsten
Themen der Messe gehören intelligente Fassaden und vernetzte
Gebäude. www.bau-muenchen.com
6.–7. Februar 2017, Deutscher
Hotelkongress 2017, Berlin.
Der führende Kongress für die Hotellerie ist die wichtigste Plattform für
den Gedankenaustausch zwischen
der Hotelbranche und ihren Partnern.
Im Fokus stehen dabei neue Hotelprodukte am Markt, die Bedeutung
der digitalen Offensive der Hotellerie
in Europa sowie das Kommunikationsverhalten der Digital Natives. www.hotelkongress.de
Eine häufig nachgefragte Variante für
Schulungen ist die Einführung in die Aufzug- und Rolltreppentechnik, kombiniert
mit den Modulen „Inhalt und Umfang
von Wartungen“ und „Digitale Notruftechnik“. „Wir stellen das Programm
ganz nach den Wünschen der Besucher
zusammen“, sagt Trainingsentwickler
Roland Grunenberg, der die meisten Veranstaltungen gemeinsam mit Normenmanager Thomas Lipphardt leitet.
Zu den Klassikern gehört die Führung
durch die Academy mit ihren vielen
KONE KONTAKT 03.2016
Aufzügen, Rolltreppen, Tür- und Toranlagen, gefolgt von einer Einführung
in die Aufzugs- und Rolltreppentechnik
sowie einem normativen Teil. Dabei
steht die Betriebssicherheitsverordnung
im Zentrum. Auch größere Gruppen
sind willkommen. „Platz ist genügend
da!“, sagt Grunenberg. Beratung und
Anmeldung erfolgen über die Verkäufer von KONE.
Finden Sie Ihren Ansprechpartner
auf www.kone.de/berater-finden
21.–23. Februar 2017, INservFM
2017, Frankfurt a. M. Die INservFM
gibt einen aktuellen Überblick über
das Produkt- und Dienstleistungsangebot in den Bereichen Facility
Management und Industrieservice.
Als Plattform für die Servicebranche
in Deutschland schafft die Fachmesse einen direkten Dialog
zwischen Geschäftsführern, Entscheidern und Lösungsanbietern. www.mesago.de
5
KONE KONTAKT | TITEL
6
DER GROSSE DURCHBRUCH
Vor genau zwanzig Jahren gelang KONE mit der Einführung des MonoSpace®
eine Revolution: der erste Seilaufzug ohne Maschinenraum, in einem geradezu
klassischen Technikdesign, das trotz Weiterentwicklung in den Grundzügen bis
heute unverändert und unerreicht geblieben ist.
KONE KONTAKT 03.2016
TITEL | KONE KONTAKT
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KONE KONTAKT 03.2016
KONE KONTAKT | TITEL
L
ange hatten die Ingenieure vom
Seilaufzug ohne Maschinenraum
geträumt: ein Aufzug mit kompaktem Antrieb, der den „Triebwerksraum“
überflüssig macht, dadurch Bau und
Planung von Gebäuden erleichtert, aber
auch die Installation und den Betrieb
des Aufzugs kostengünstiger macht.
Zunächst waren alle Ansätze gescheitert, bis KONE 1996 mit dem ersten
maschinenraumlosen System, dem
MonoSpace®, der große Wurf gelang.
hungen pro Minute begnügt und durch
einen Frequenzumformer angesteuert
wird. Damit konnte das Getriebe entfallen. Einziges bewegliches Bauteil
des Antriebs war der sogenannte Rotor,
der Bremsscheibe, Treibscheibe und
Permanentmagnete in sich und damit
in nur einem Bauteil vereinte.
„Jetzt hatten wir einen Aufzugantrieb,
der ohne Getriebe auskam und zugleich
deutlich energieeffizienter arbeitete.
Schon die ersten Messungen zeigten,
Der Aufzug brachte zahlreiche Neuerungen mit sich. Die Wichtigste davon war
der Antrieb, der so schmal, so kompakt
und leise war, wie man es bis dahin
nicht gekannt hatte. Das Flunder-Wunder,
das auf den Namen „EcoDisc®“ getauft
wurde, folgte ganz dem Prinzip des
„Weniger ist mehr“.
8
Erdacht hatte den EcoDisc®
der finnische Entwickler
Harri Hakala. Zwischen
Home Office, Sauna
und Joggingrunde
kam ihm 1992 die
entscheidende Idee:
die Kombination von
Synchronmotor und
integrierter Treibscheibe. „Das war der
Wendepunkt im Projekt,
die Geburt des MonoSpace®“,
erinnert sich der Ingenieur.
Hakalas Idee war nun, einen langsam
laufenden Synchronmotor zu verwenden, der sich mit maximal 90 Umdre-
EIN GENIALER ANSATZ
Ein weiterer Vorteil der neuen Konstruktion ist die geringere Lärmentwicklung:
Da der Antrieb schwingend gelagert ist
und direkt an den Führungsschienen
befestigt wird, wird nur sehr wenig
Körperschall auf Schacht und Gebäude
übertragen. „Stattdessen werden die
statischen und dynamischen Kräfte
direkt über die Führungsschienen
zum Fundament abgeleitet“,
erklärt der Trainingsentwickler.
Wie genial Hakalas Ansatz
war, zeigt sich im Rückblick:
Kurz nach Einführung des
MonoSpace® zogen
andere Hersteller nach,
sodass maschinenraumlose Seilaufzüge zum
Standardprodukt avancierten. Dabei blieb der Aufbau
des MonoSpace® bis heute
unverändert, während das
Prinzip des EcoDisc® – Synchronmotor
mit integrierter Treibscheibe – auf alle
Seilaufzüge von KONE übertragen wurde.
„Selbst KONE Hochleistungsaufzüge
werden nach dem gleichen Antriebsprinzip bewegt“, sagt Grunenberg.
DIE LÖSUNG IST TECHNIK
Linearer Motor? Motorisierte Treibscheibe? Klingt kompliziert und ist doch
ganz einfach. Seilaufzüge hatten bis
Mitte der 1990er-Jahre großvolumige
Antriebe: Es gab einen Elektromotor
(oft mit Kühlgebläse) und eine daran
angesetzte Treibscheibe, über die die
Seile liefen, an denen wiederum Kabine
und Gegengewicht hingen. „Zwischen
dem Elektromotor, der schnell drehte,
und der Treibscheibe lag das Getriebe.
Es sorgte durch Untersetzung dafür,
dass die Treibscheibe deutlich langsamer rotiert“, erklärt Trainingsentwickler
Roland Grunenberg, der die Installation
der ersten MonoSpace® begleitete.
und zwar auf der Seite des Gegengewichts zwischen Führungsschiene
und Schachtwand“, erklärt er. Der
bislang notwendige Maschinenraum
konnte entfallen. Der Aufzug benötigte
nur noch einen Raum. Davon leitete
sich übrigens auch der Kunstname
MonoSpace® ab, der so viel wie
Einraum-Aufzug bedeutet.
KONE EcoDisc®
dass der EcoDisc® bei gleicher Motorleistung knapp die Hälfte weniger
Energie benötigte“, berichtet Grunenberg. „Zugleich fiel der Antrieb deutlich
kleiner als alle anderen Aggregate aus,
die es bis dahin gab.“
Denn das „Triebwerk“, wie Ingenieure
den Aufzugantrieb auch nennen, war
nicht mehr axial, sondern radial konstruiert, und daher deutlich schlanker.
„Mit gerade einmal 200 mm Tiefe war
der EcoDisc® schmal genug, dass man
ihn im Schachtkopf installieren konnte –
Auch sonst hat sich in den vergangenen
20 Jahren viel getan: Der MonoSpace®
kann heute bis zu 5 t Nennlast bewältigen; durch Netzrückspeisung können
besonders energieeffiziente Anlagen
realisiert werden; verkürzte Schachtköpfe und Gruben sind möglich. Dazu
können Kunden zwischen unzähligen
Optionen und Designvarianten wählen
und die Kabinengrößen zentimetergenau bestimmen.
Mit der Verbreitung maschinenraumloser Anlagen begann die Verdrängung
hydraulischer Aufzüge. Bislang waren
„Hydros“ in üblichen Wohn- und
Geschäftshäusern mit bis zu fünf Etagen
KONE KONTAKT 03.2016
TITEL | KONE KONTAKT
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„Das war der Wendepunkt
im Projekt, die Geburt des
MonoSpace”
Harri Hakala, KONE Forschungsdirektor
KONE KONTAKT 03.2016
Harri Hakala
erinnert sich –
hier geht’s
zum Video
KONE KONTAKT | TITEL
„EIN RIESENSCHRITT”
Hans Jappsen kennt die Aufzugbranche wie nur wenige. Das von ihm 1972
gegründete Fachplanungsbüro Jappsen Ingenieure betreute und betreut
zahlreiche Projekte im In- und Ausland, darunter viele deutsche Renommiervorhaben. Das Spektrum reicht vom Berliner Reichstag über Opernturm
und Tower 185 bis zur Europäischen Zentralbank in Frankfurt.
Was hat sich für die Planer mit der Einführung
maschinenraumloser Aufzüge geändert?
Eine Menge. Die neue Technik war schon eine technische Revolution:
Die Triebwerksräume – der korrekte Ausdruck für Maschinenräume – auf
den Dächern fielen weg, die Aufzüge waren für die Architekten leichter
zu planen. Dazu lieferte KONE das Konzept eines Antriebs, der sehr
energieeffizient arbeitet und entsprechend wenig Abwärme erzeugt.
Was für die Arbeit meines Büros ebenso wichtig ist.
praktisch die Standardlösung: aufgrund
des hohen Energieverbrauchs und
allfälliger Ölwechsel vergleichsweise
teuer im Unterhalt, doch billig in der
Anschaffung. Seilaufzüge dagegen kamen
deutlich teurer. „Seiltechnik wurde dort
eingesetzt, wo Hydros mit ihrer begrenzten Förderhöhe und Förderleistung –
gemessen an der Zahl der Fahrten bzw.
Fahrgäste pro Stunde – nicht sinnvoll
waren. Das galt in erster Linie für höhere
und höherwertige Hotels und Bürogebäude“, sagt Grunenberg.
So wichtig wie der Entfall des Triebwerksraums?
Ja. Es sind ja nicht nur die Triebwerke, die heute weniger Energie verbrauchen, auch die Steuerungen, Regelungen und Türantriebe verbrauchen
deutlich weniger Energie als vor 20 Jahren. Dazu kommen leichte Tragelemente – Gurte – anstelle der Stahlseile, die die zu bewegende Masse
deutlich reduzieren.
10
Die Technik der triebwerksraumlosen Aufzüge ist in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter vorangetrieben worden und ist mit Sicherheit noch
nicht am Ende. Bei Hochhausaufzügen sehe ich derzeit noch eine Grenze.
Aber Hochhausaufzüge sind anders konzipiert: Große und hohe Fahrkörbe
mit Natursteinböden und Glas an den Wänden wiegen leicht vier bis fünf
Tonnen und benötigen entsprechend große Triebwerke, die gewartet
werden müssen und entsprechend zugänglich sein müssen. Da sehe ich
nach wie vor die Notwendigkeit eines Triebwerksraums.
Dort sollte die Wärmeabfuhr aber keine Probleme bereiten.
Alle Triebwerke und alle Steuerungen geben Wärme ab. Mehr oder weniger.
Diese Wärme muss aus Triebwerksraum oder Schacht entfernt werden.
Wenn die Entlüftung, die nicht Teil des Aufzuges ist, nicht oder nicht
ausreichend funktioniert und der Motor zu heiß wird, wird der Aufzug
stillgesetzt. Das gilt auch für einen Feuerwehraufzug. Triebwerke, die
weniger Wärme abgeben, sind hier von Vorteil.
Insgesamt war die neue Antriebstechnik, die erstmals beim MonoSpace®
eingesetzt wurde, ein Riesenschritt. Sie ermöglichte eine deutliche erhöhte
Energieeffizienz: durch die frequenzgeregelte Steuerung und den Wegfall
des Getriebes.
Das 1972 von Hans Jappsen gegründete Ingenieurbüro
war in Deutschland das erste, das auf Fördertechnik
spezialisiert war. Das Büro mit seinen derzeit 18 Mitarbeitern plant die leistungsgerechte Erschließung von
Gebäuden durch Aufzüge und Fahrtreppen, legt
Leistungsverzeichnisse für Ausschreibungen fest und überwacht nach Auftragsvergabe die Installation. Auch prüft
es die Anlagen im Auftrag des Bauherrn auf Vertragserfüllung, also auf die Erfüllung des Leistungsverzeichnisses.
KONE KONTAKT 03.2016
TITEL | KONE KONTAKT
Mit dem MonoSpace® und mit dem
Wegfall des Maschinenraumes kamen
Seilaufzüge nun deutlich günstiger; die
Nachrüstung von Gebäuden mit Seilaufzügen wurde im Grunde sogar erst
jetzt möglich. „Man spart einen ganzen
Raum ein, samt Estrich, Elektrik und
allem, was für einen Maschinenraum
benötigt wird“, sagt Architekt Theodor Tiarks aus Burgdorf bei Hannover,
der vor allem Gewerbebauten plant.
„In der Summe entfallen Kosten von
zehn- bis fünfzehntausend Euro auf
einen Raum, den Investoren profitabler
fürs Wohnen oder Arbeiten nutzen
können.“
Ganz leicht war es für die neue Technik
nicht, sich durchsetzen. „Für die Prüfer
vom TÜV und auch für die Bauherren
hatte ein Seilaufzug einen Maschinenraum zu haben“, sagt Normenmanager
Thomas Lipphardt. „Da gab es viele
Vorurteile.“ Schließlich musste KONE
vor Installation der ersten Anlagen in
Deutschland noch eine Sonder-
genehmigung einholen. „Der Steuerschrank benötigte ein Fenster, das bei
einer Notbefreiung den Blick auf den
Antrieb möglich machte. Damit der
Techniker sehen konnte, ob sich der
Motor auch dreht“, sagt Lipphardt
und lächelt. Es ist eine der vielen Geschichten rund um ein Aufzugsystem,
das bis heute in Technik und Design
Maßstäbe setzt.
Der MonoSpace® ermöglichte nachträgliche Einbauten von Seilaufzügen.
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KONE KONTAKT 03.2016
KONE KONTAKT | PROJEKT
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KONE KONTAKT 03.2016
PROJEKT | KONE KONTAKT
FRANKFURTS
GLANZSTÜCK
Ratternde Güterzüge, unkrautbewachsene
Bahngleise, Graffiti überall: Bei der Einfahrt mit
dem Zug in Großstädte passiert man nicht selten
heruntergekommene Brachen. Frankfurt am Main
macht aus solch einer Schmuddelecke ein Glanzstück modernen Städtebaus: das neue Europaviertel.
S
eit Jahren wächst die Bevölkerung des Rhein-MainGebiets. Es gibt Prognosen, die bis zum Jahr 2030 ein
Ansteigen der Bevölkerungszahl in der gesamten Region
um 8,5 Prozent auf 2,4 Millionen Menschen erwarten. Flächenknappheit, steigende Immobilienpreise und hohe Mieten
sind die Folge. Die Region nutzt unterschiedliche Strategien,
um das Wachstum nachhaltig zu gestalten. Dazu gehören
die Aktivierung von Reserveflächen, die Nachverdichtung
von Siedlungsflächen, unter anderem durch Schließen von
Baulücken, aber auch die Umnutzung von Gewerbe- zu
Wohnflächen, die Aufstockung von Wohnhäusern und der
Bau von Hochhäusern wie des Henninger Turms, in dem
KONE die Aufzüge installierte.
1996 beschloss die Deutsche Bahn, ihren nicht mehr ausgelasteten Hauptgüterbahnhof im Stadtteil Gallus aufzugeben.
Der verbleibende Containerumschlag findet seit 1998 am
Ostbahnhof statt. Dort, wo bis Ende der 1990er-Jahre Züge
mit Containern mitten durch die Stadt rollten, entsteht seit
15 Jahren ein neuer Stadtteil vom Reißbrett. Die Finanzmetropole realisiert mit dem Europaviertel eines der größten
städtebaulichen Projekte Deutschlands.
GLÜCKSGRIFF FÜR STADT UND MESSE
Für eine moderne Großstadt wie Frankfurt am Main stellt
es einen unschätzbaren Gewinn dar, mitten in der Stadt
plötzlich auf 100 Hektar zusätzlichen Raum für nachhaltige
Entwicklung zugreifen zu können – anstatt auf unbebaute
Flächen in den Randbereichen ausweichen zu müssen. Ein
zusätzlicher Vorteil: Mit der Umnutzung kann endlich die
Trennung der umliegenden Stadtteile durch das Bahngelände
aufgehoben werden. Großzügige Grünflächen sollen als
verbindendes Element zudem Erholungsmöglichkeiten für
die umgebenden Viertel bieten.
KONE KONTAKT 03.2016
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KONE KONTAKT | PROJEKT
Wer die Skyline Plaza besucht, sollte
dem Einkaufszentrum unbedingt aufs
Dach steigen – des Ausblicks wegen.
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Als Erste profitierte die Messe Frankfurt
von der Umnutzung des ehemaligen
Güterbahnhofs und ergriff die einmalige
Chance, ihr Gelände um 31.000 m²
Fläche in südlicher Richtung zu erweitern. Auf diesem Areal befindet sich
heute die 2001 fertiggestellte Messehalle 3 und das neue Tor Ost. Auch
das Mövenpick-Hotel und die Neue
Dependance der Messe gehörten zu
den ersten Bauten.
WOHNEN, ARBEITEN, SHOPPEN
Das erste Gebäude wurde bereits 2006
fertiggestellt; der Anschluss des Neubauviertels an das Frankfurter U-BahnNetz ist allerdings erst für 2022 geplant.
Schon 2019 sollen im gesamten Viertel
etwa 30.000 Menschen arbeiten und
bis zu 10.000 Menschen wohnen. Dafür
erhält der Stadtteil neben Büros und
Wohnungen eine Schule, Einkaufs- und
Freizeitmöglichkeiten sowie zahlreiche
Parks.
Um den heutigen Wohn- und Freizeitansprüchen gerecht zu werden, führt
die Europa-Allee, ein 60 Meter breiter
Boulevard, auf einer Länge von 550
Metern durch einen Tunnel. Darüber
entsteht ein sechs Hektar großer Park:
der „Europagarten“. Mit seinen ebenen
Flächen und Hügeln verbindet er die
umgebenden Viertel und bildet einen
naturnah gestalteten Mittelpunkt.
Zudem steigert er die Attraktivität der
angebotenen Wohnbauten – schließlich liegt mehr als ein Drittel von ihnen
direkt am „Europagarten“.
Blickfang am Eingang zum Neubaugebiet ist die 2013 eröffnete Skyline
Plaza. Das Einkaufszentrum der
Superlative umfasst 170 Läden mit
Gastronomie sowie Sport- und Wellness-Angebote. Sein Name leitet sich
vom 11.000 m² großen Dachgarten
mit einem Ausblick über die Skyline
Frankfurts ab.
Architektonisch ist es einem schlagenden Herzen nachempfunden und wird
nachts außen pulsierend illuminiert.
Im Inneren verbinden acht KONE
Rolltreppen die Stockwerke. Das
moderne helle Design unterstreicht
die Leichtigkeit der Architektur des
Einkaufszentrums. Direkt am Frankfurter
Hauptbahnhof und dem Messegelände
gelegen, zählt jeder Quadratmeter
Grund und Boden. Daher wachsen die
Gebäude in die Höhe. KONE hat für
zahlreiche Bauprojekte die Aufzüge
entworfen und geliefert.
Eines der eindrucksvollsten ist sicherlich der Tower 185 am Eingang des
Viertels, mit 200 m Deutschlands
vierthöchstes Hochhaus, das bereits
2011 fertiggestellt wurde. Der Tower
bietet 100.000 m² Nutzfläche und beeindruckt durch seine fast 20 m hohe
Lobby. 24 von KONE maßgeschneiderte Aufzüge ermöglichen das schnelle
Erreichen der 50 Stockwerke.
MONDÄNES WOHNEN
Zu Frankfurts feinen neuen Adressen
gehört das Parkend im Europaviertel.
Die nach den schönsten Parks europäischer Großstädte benannten und in
KONE KONTAKT 03.2016
PROJEKT | KONE KONTAKT
KONE IM EUROPAVIERTEL:
EINE AUSWAHL
Gleich drei
Hotelneubauten
wurden im
Frühjahr 2016
eröffnet.
Hotel Capri by Fraser: 3 MonoSpace® 500
mit je 1.000 kg Tragkraft (1,6 m/s, 9 Haltestellen)
Hotel Hampton by Hilton: 2 MonoSpace® 500
mit je 1.000 kg Tragkraft (1,75 m/s, 9 Haltestellen)
Hotel Premier Inn: 3 MonoSpace® 500, davon
2 x 1.000 kg Tragkraft (1,6 m/s, 9 Haltestellen),
1 x 630 kg (1 m/s, 2 Haltestellen)
Wohnhaus Maksimir Parkend 18, Pariser Str. 2:
1 MonoSpace® 500, gehobene Ausstattung, Glasrückwand, 1.000 kg Tragkraft, 1 m/s, 7 Haltestellen
Skyline Plaza: 8 Rolltreppen, Förderhöhe 5,38 m
Tower 185: 24 Aufzüge, darunter eine 10er-Gruppe
MiniSpace® mit Zielwahlsteuerung und Infobildschirmen,
hochwertige Kabinenauskleidung. – Feuerwehraufzug:
MiniSpace®, Förderhöhe 193 m, 53 Halte, 5.000 kg,
3,5 m/s. Dazu zwei ECO3000®-Rolltreppen.
15
Lobby des Premier Inn
Weiß gehaltenen Gebäude bilden eine
atmosphärische Einheit mit ausdrucksstarker Architektur inmitten großer
Gartenflächen. Ein spezielles Design
für die Nacht sorgt für stimmungsvolle
Beleuchtung bei Dunkelheit.
Das Haus Maksimir Park mit 38 Wohneinheiten wartet mit „PromenadenArchitektur“ mit repräsentativer Fassade
und herausragender Ausrichtung nach
Süden auf. Es bietet einen wunderbaren
Blick auf den Park. KONE installierte
einen komfortablen Aufzug mit Glasrückwand, die den Blick über die
mondäne Architektur erlaubt.
Aufgrund der Nähe zur Innenstadt,
zum Hauptbahnhof und zum Messegelände, die allesamt fußläufig zu
erreichen sind, ist das Europaviertel als
Großprojekt besonders interessant für
die Ansiedlung von Hotels. Allein drei
Hotelneubauten wurden im Frühjahr
2016 eröffnet: Capri by Fraser und
Premier Inn – beides Marken, die sich
erstmalig auf den Frankfurter Markt
KONE KONTAKT 03.2016
begeben – sowie Hampton by Hilton.
Sie stehen an der Europa-Allee 42–46.
In Fachkreisen gelten die drei neuen
Frankfurter Hotels als eines der spannendsten Hotelprojekte Deutschlands
der vergangenen Jahre. Die drei Häuser
wurden mit insgesamt acht KONE
Aufzügen ausgestattet, darunter sieben
KONE MonoSpace® Personenaufzüge
mit teilweise gehobener Standardausstattung. Das Premier Inn erhielt
zusätzlich einen Service-Aufzug gleichen
Typs in Standardausstattung mit zwei
Haltestellen.
DIE MISCHUNG MACHT'S
Die Frankfurter Stadtplaner waren sich
des Risikos bewusst, dass ähnliche
Großprojekte in der Vergangenheit
soziale Brennpunkte entstehen ließen.
Vor allem wollte man vermeiden, dass
die Innenstadt nachts zur Geisterstadt
wird, wenn dort nur Büro- und Geschäftshäuser stehen.
Deshalb hat die Stadtverwaltung auf
dem ehemaligen Güterbahnhof die
Weichen für die Nutzung so gestellt,
dass die richtige Mischung erreicht
wird. Das im Auftrag der Deutschen
Bahn vom Frankfurter Planungsbüro
Albert Speer & Partner (AS&P) entwickelte Nutzungskonzept für
das Europaviertel sieht für die Flächen
des ehemaligen Bahnareals jeweils
25 Prozent für Messeerweiterung,
Wohngebiete, Grünflächen und Mischgebiete vor.
Zusätzlich erhielten die Investoren die
Vorgabe, auch geförderten Wohnungsbau zu realisieren, um ein vielseitiges
Angebot an Wohnungen entstehen zu
lassen. Heute kann sich niemand mehr
vorstellen, dass dieser moderne Stadtteil einmal ein heruntergekommenes
Bahngelände war.
KONE kontakt:
Nicole Janischewski, 069 42004-263
[email protected]
KONE KONTAKT | REPORTAGE
MIT FEUER UND FLAMME
Personen im Notfall schnell und sicher aus Aufzügen zu befreien, ist für die Berufsfeuerwehr
Hannover Alltag. Daher üben die Feuerwehrleute regelmäßig den Einsatz an den Aufzügen und
Rolltreppen der KONE Academy in Hannover. Wir waren dabei.
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Der Aufzug zieht die Aufmerksamkeit
der Kollegen auf sich: Schmal steht er
da, der ProSpace™, in der Trainingshalle
in seinem dunkelblauen Stahl-GlasSchacht. Trainingsentwickler Roland
Grunenberg erläutert die Sicherheitseinrichtungen dieses speziellen Aufzugtyps. Die Feuerwehrleute aber sehen
nach mehreren Stunden Schulung den
Aufzug mit ganz anderen Augen. Augenblicke später bleibt die Anlage mit zwei
Kollegen stecken. Eigentlich sollten ja
die Feuerwehrleute die Befreiung üben.
Nun muss Grunenberg selbst ran. So
schnell kann aus einer Übung Praxis
werden ...
Die Academy hält alles bereit, was die
Feuerwehrleute brauchen: Seilaufzüge
mit und ohne Gegengewicht, eine
Hydraulikanlage, alle möglichen Türantriebe und dazu die Rolltreppen, an
denen die 17 Männer und die einzige
Frau aus der Wachabteilung II der
zweiten Feuer- und Rettungswache
die Personenbefreiung üben.
REGELN, DIE HELFEN
Seit 2013 lässt Hannovers Feuerwehr
ihre hauptamtlichen Mitarbeiter und
den Nachwuchs im Trainingszentrum schulen. Anfang 2017 sollen alle
Feuerwehrleute einmal den Kurs in der
Academy besucht haben: knapp 400
Männer und Frauen, die sich auf die
sechs Feuer- und Rettungswachen der
Stadt mit insgesamt fünf Löschzügen
und 15 abwechselnd diensthabenden
Wachabteilungen verteilen.
„Befreiung von Personen aus Aufzügen
ist für uns Einsatzkräfte durch die vielfältige Technik eine besondere Einsatzsituation“, sagt Brandoberinspektor
Andreas Milter-Forsch, seit 27 Jahren
bei der Berufsfeuerwehr. „Da ist es
wichtig, wenn man sein Wissen – Jahre
nach der eigenen Ausbildung – durch
eine professionelle Schulung auffrischen
kann.“ Zumal sich die Technik verändert. Als Milter-Forsch Feuerwehrmann
wurde, galten mehr als zwei Drittel
der Anlagenbestellungen Hydraulikaufzügen, während Aufzüge ohne
Maschinenraum noch gar nicht
existierten.
So weist Grunenberg die Kollegen immer wieder auf bestimmte Grundregeln
hin: Sich erst einen Überblick vor Ort
verschaffen; gleich an der Zutrittsetage
die Schachttür mittels Notentriegelungsschlüssel einen Spalt weit öffnen
und Kontakt mit den Eingeschlossenen
aufnehmen; dabei die Antriebstechnik
erkennen (Hydraulik oder Seil?) sowie
die Lage des Maschinenraums (unten
oder oben?), der bei Antrieben im
Schachtkopf entfällt. „Wichtig ist auch,
die Größe der Kabine und die Anzahl
der Eingeschlossenen abzuschätzen“,
sagt er. Denn davon hängt ab, ob
und in welche Richtung der Fahrkorb
bewegt werden muss und auf welcher
Etage die Eingeschlossenen herausgeholt werden sollen.
Dabei ist die Rückholsteuerung die
sicherste Methode, den Fahrkorb zur
Evakuierungsetage zu bewegen. Anders
bei einem technischen Defekt oder
einem Stromausfall: „Dann muss der
Hauptschalter ausgeschaltet und der
Fahrkorb mechanisch bewegt werden“,
sagt Grunenberg, der mit den Feuerwehrleuten die notwendigen Handgriffe für „Hydros“ und für Seilaufzüge
übt. „Leichte Seilaufzüge können von
Hand durch mehrmaliges vorsichtiges
und kurzes Lüften der Bremse bis zur
nächste Etage bewegt werden“, erklärt
er. Nur Vorsicht, dass die Kabine dabei
nicht nach oben „abgeht“. Kabinen
(bei Aufzügen mit Gegengewicht), die
mit weniger als der halben Nennlast
„befüllt“ sind, bewegen sich eben nach
oben, nicht nach unten.
„In der Academy gibt es eine große
Bandbreite an Aufzugbauarten und
Türsteuerungen, sodass sich uns hervorragende Ausbildungsmöglichkeiten
bieten“, sagt Gregor Fleischmann, Sachgebietsleiter Aus- und Fortbildung und
damit Chef der hannoverschen Feuerwehr- und Notfallsanitäterschulen.
SICHER IST SICHER
Geschätzt fünf bis zehn Mal rückt
Hannovers Feuerwehr im Monat aus,
um „Personen in Notlagen“, so die offizielle Formulierung, aus feststeckenden
Aufzügen zu befreien. Meist werden die
Retter von den Eingeschlossenen selbst
alarmiert oder von den Hausbewohnern gerufen. „Manche wissen nicht,
wie sie mit dem Notrufknopf in der
Kabine umgehen sollen. Andere wollen
helfen, wenn sie hören, dass Leute
feststecken“, erklärt Fleischmann.
Doch auch die Notrufzentralen der
Serviceanbieter rufen die Feuerwehr,
Die Feuerwehrleute frischen ihr Wissen
über Personenbefreiungen auf.
KONE KONTAKT 03.2016
REPORTAGE | KONE KONTAKT
die in Hannover in den meisten Fällen
in weniger als zehn Minuten vor Ort
ist. „Das machen wir, wenn absehbar
ist, dass die Befreiung nicht so zügig
beginnen kann, wie es unter den jeweiligen Umständen geboten erscheint“,
sagt Thomas Stark vom KONE Service
Center, das auch Notrufe und Störungsmeldungen bearbeitet.
Zwar sollte die Befreiung innerhalb
von 30 Minuten nach Notrufeingang
starten, doch darf davon abgewichen
werden: abhängig von Wetter- und
Verkehrsverhältnissen, aber auch vom
Befinden der Eingeschlossenen. Wenn
diese den Mitarbeitern des Service
Centers gesundheitliche Probleme
Gut gemacht! Zwei, drei Handgriffe
und die Tür ist offen.
melden, holt KONE die Retter, die dann
mit einem Löschfahrzeug und einem
Rettungswagen anrücken. Sicher ist
sicher. „Anschließend kommt dann ein
Techniker, um nachzuschauen, ob die
Anlage ordentlich stillgelegt wurde und
um mögliche Schäden zu beseitigen“,
erklärt Stark.
Die geringsten Folgeschäden haben
dabei die Einsätze der Feuerwehr,
zumindest einer gut trainierten wie in
Hannover. „Schweres Gerät wie eine
hydraulische Rettungsschere ist nur das
äußerste Mittel“, sagt Feuerwehrmann
Milter-Forsch. „ Ich weiß gar nicht
mehr, wann wir die Hydraulikschere
das letzte Mal eingesetzt haben.“
KONE KONTAKT 03.2016
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KONE KONTAKT | PRAXIS
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KONE KONTAKT 03.2016
PRAXIS | KONE KONTAKT
ROLLEN UND RETTEN
Für die Besucher der Hamburger Elbphilharmonie sind die Rolltreppen der „Tube” ein
Erlebnis. Für die Planer waren die 80,2 m langen bogenförmigen Anlagen Herausforderung
und Chance zugleich. Anders als üblich können die Rolltreppen auch zur Evakuierung
genutzt werden: hier der Plaza.
D
ie Elbphilharmonie ist in vielerlei
Hinsicht ein herausragendes
Bauwerk: nicht nur in ihrem ungewöhnlichen Äußeren, sondern auch
in iher Technik und Konzeption. Der
Entwurf der Basler Architekten Herzog &
de Meuron machte an vielen Stellen
außergewöhnliche technische Lösungen
notwendig: angefangen von den
geschwungenen Fenstern der Außenfassade über die Akustik der Konzertsäle
bis hin zu den Bogenrolltreppen, die
fluchtwegtauglich ausgeführt wurden.
Dazu kam die Aufgabe, dieses komplexe
Multifunktionsgebäude – mit Konzerthaus, Plaza, 250-Zimmer-Luxushotel,
Konferenz- und Wellnessbereichen,
Gastronomie und Wohnungen – auf den
zum Parkhaus umgebauten Kaispeicher
A zu setzen, der sich über die unteren
sieben der 26 Geschosse des Baus
erstreckt.
2.100 Plätze, der Kleine Saal zählt bis
zu 550 Plätze. Doch da die Konzerte in
den Sälen nicht gleichzeitig beginnen,
enden oder pausieren, hält sich das
Publikum beider Säle nicht gleichzeitig
auf der Plaza auf. Der dritte Konzertsaal,
das Kaistudio, wird nicht über die Plaza
evakuiert.
DER BAU UND SEINE NUTZER
Die Begrenzung auf maximal 2.500 PlazaNutzer wird durch Zutrittskontrollen
gewährleistet. Konzertgäste können in
der Pause nur mit ihrer Konzertkarte auf
die Plaza, Hotelgäste benötigen ihre
Hotelkarte und Besucher eine Restaurantreservierung. Der Zustrom der Besucher
von außerhalb wird durch Ausgabe von
Tickets gelenkt, die Zeitfenster für den
Aufenthalt vorgeben, aber auch durch
eine Personenzählanlage und Personal
überwacht.
Der gläserne Neubau beginnt im achten
Geschoss mit der Plaza, dem Besuchergeschoss in 37 m Höhe. Der Bereich, der
mit annähernd 4.000 m2 Fläche etwa so
groß wie der Hamburger Rathausmarkt
ausfällt, liegt zwischen Speicher und
Neubau und ist nicht zuletzt wegen des
großartigen Ausblicks seit Eröffnung der
„Elphi“ im November 2016 ein Besuchermagnet. Doch die Plaza dient nicht nur
als touristische Attraktion, sondern ist
auch als zentrales Zugangs- und Verteilergeschoss konzipiert. Dabei begrenzten die Planer die Zahl der Personen, die
sich dort zeitgleich aufhalten können
und daher gegebenenfalls evakuiert
werden müssen, auf maximal 2.500.
Das ist viel und wenig zugleich: Der
Große Saal des Konzerthauses hat etwa
KONE KONTAKT 03.2016
Auch ist zu berücksichtigen, dass im
Evakuierungsfall die Personenströme
umgelenkt werden: Nutzer der Wohnungen, der Hotelzimmer und der
Konzertsäle können das Gebäude über
insgesamt 20 Fluchttreppenhäuser mit
Druckbelüftung verlassen, von denen
die meisten als sogenannte Schachteltreppenhäuser ausgeführt wurden, also
zur Leistungssteigerung pro Etage zwei
Treppenläufe übereinander kombinieren.
Von diesen Anlagen sind allein sechs für
die Evakuierung der Plaza vorgesehen.
Bewohner die Aussichts- und Verteilerebene der Plaza erreichen und wieder
verlassen. „Dabei können die Anlagen
das gesamte Verkehrsaufkommen
zwischen Haupteingang und Plaza in
beiden Richtungen bewältigen“, sagt
KONE Projektleiter Heiner Zeiger, der
mit seinem Team die Anlagen entwarf.
„Das gilt auch dann, wenn ein Teil der
Besucher die Aufzüge, die nicht von
KONE stammen, nutzt, um zur Plaza
zu gelangen.“
Wer etwa sein Auto im Speicher der
Elbphilharmonie abstellt, fährt von dort
mit den Aufzügen zunächst ins EG, um
dann via Rolltreppe oder Aufzug die
Plaza zu erreichen. Insgesamt fahren 21
der 29 Aufzüge des Gebäudekomplexes
diesen Bereich an. Darunter sind fünf
öffentliche Aufzüge zur Verbindung von
Plaza und Eingangsbereich.
GESCHWINDIGKEIT UND ANTRIEB
DIE NUTZUNG DER ROLLTREPPEN
Auch für eine Totalevakuierung bieten
beide Rolltreppenpaare genügend
Leistung. Fahren alle vier Anlagen in
eine Richtung, können sie innerhalb
von acht Minuten das Maximum von
2.500 Plaza-Nutzern abtransportieren.
Dabei kann die Sicherheitszentrale
das Fahrttempo erhöhen: von 0,3 m/s
im Nachtbetrieb bzw. 0,5 m/s im Tagbetrieb auf die Maximalgeschwindigkeit von 0,63 m/s – so schnell wie
nach Konzertende, wenn Besucher das
Gebäude zügig verlassen möchten.
Die Architekten haben den vier Rolltreppen eine zentrale Funktion zur
Erschließung des Gebäudes zugedacht. Über die beiden hell verputzten
Zugangstunnel – die große und die
kleine „Tube“, ausgestattet mit je zwei
Anlagen – sollen Gäste, Besucher und
Die Stauräume an den Enden der
Anlagen sind daher großzügig dimensioniert. Die Sockelbeleuchtung in den
Antrittsbereichen dient der Orientierung. Die LED können zwischen Weiß,
Rot und Grün wechseln (Ampelfunk-
19
KONE KONTAKT | PRAXIS
tion); ihre Leuchtleistung berücksichtigt
die mögliche Fluchtwegfunktion.
Das gilt auch für die Antriebe, die für
jede der beiden Bogenrolltreppen eine
Gesamtleistung von 60 kW erbringen
können. Das entspricht dem 7,5-fachen
einer typischen „Kaufhausrolltreppe“
mit etwa 8 kW Leistung. Um die bei
Betrieb auftretenden Lasten gleichmäßiger auf die mehr als 160 m lange Kette
zu verteilen – sie bewegt die rund 400
Stufen einer Bogenrolltreppe –, verwendeten die Konstrukteure nicht wie üblich
einen einzigen Antrieb. Vielmehr verteilten sie vier Motoren über das rund 80 m
lange Rolltreppengerüst.
RESERVEN FÜR DEN ERNSTFALL
20
So kann jede der beiden Bogenrolltreppen die hohen Lasten bewältigen,
die bereits im Normalbetrieb auftreten:
Steht auf jeder der knapp 200 sichtbaren Stufen ein Erwachsener (75 kg),
sind 15 t Last zu bewegen. „Tatsächlich
ausgelegt wurden die Anlagen – ebenso
wie das zweite, kleinere Rolltreppenpaar –
für 120 kg pro Stufe und damit für 23 t
Gesamtlast“, erklärt der KONE Projektleiter. „Das bietet genügend Reserven
für den Evakuierungsfall.“ Auch die
Stufenkette wurde überdimensioniert
ausgelegt: Fällt einer der vier Antriebe
aus, kann die Anlage weiter sicher betrieben werden, ohne eine Überlastung
befürchten zu müssen.
Bleiben die Stufenhöhen, die bei normalen Rolltreppen eher hoch ausfallen, hier
jedoch durchweg unter dem typischen
Wert von 230 mm bei 30 Grad AnlagenNeigung liegen. Bei den Bogenrolltreppen variieren die Setzstufen-Höhen in
Abhängigkeit vom Neigungswinkel der
Anlage zwischen 56 mm (bei 8 Grad
Neigung oben) bis 179 mm (bei 26,5
Grad Neigung unten). Auch die Stufen
der folgenden Anlagen sind mit 170
mm bei 17,25 Grad Neigungswinkel
fluchtwegtauglich.
DAS KONZEPT WIRD VERÄNDERT
2014 entschied man sich, anders als
bis dahin vorgesehen, beide Rolltreppenpaare nicht mehr zur Evakuierung
zu nutzen. „Wir hatten zunächst bis zu
2.500 Besucher auf der Plaza einkalkuliert, eingerechnet die Konzertbesucher“,
erläutert Architektin und HochtiefSenior-Projektmanagerin Heike Dölker.
Bei schlechtem Wetter jedoch hätten
sich die Personen – die Planer rechneten
mit 1.200 auf dem Außenumgang und
1.300 im Innenbereich – nicht gleichmäßig im Innen- und Außenbereich des
Platzes verteilt. Im Ergebnis hätten sich
bis zu 2.500 Personen im Innenbereich
der Plaza aufgehalten, was einer Personendichte von mehr als zwei Personen pro
Quadratmeter entsprochen hätte. „Das
wäre zu voll geworden“, sagt Dölker.
„Daher fiel gemeinsam mit der Kulturbehörde der Entschluss, aus Gründen
des Nutzerkomforts die Zahl der PlazaNutzer auf 1.200 Personen zu begrenzen.“ In diesem Falle werden nur die
Treppenhäuser genutzt.
WAS PASSIERT, WENN ...
Im Falle eines Brandes oder einer anderen Gefahrensituation im Bereich der
Plaza werden die Rolltreppen auf Notstrom geschaltet, während die Sicherheitszentrale die Anlagen – je nach Art
und Ort der Gefahrenquelle – durchlaufen lässt oder anhält, so das Konzept von
Hochtief, Kulturbehörde und Brandschutzsachverständigem.
Wird die Plaza geräumt, laufen die abwärtsfahrenden, also vom Gefahrenherd
wegführenden Rolltreppen durch; die
hinführenden Anlagen werden abgeschaltet. Sollte die Gefahrenlage eine
Sperrung des Eingangsbereichs notwendig machen, können die Anlagen genau
andersherum geschaltet werden: Dann
werden die abwärtslaufenden Anlagen
abgeschaltet, die aufwärtslaufenden laufen weiter. „Denkbar ist auch, dass man
das Konzept später noch einmal variiert
und – wie nach Konzertende – alle vier
Anlagen mit 0,5 m/s in eine Richtung
laufen lässt, um die Kapazität zu steigern“, erklärt Zeiger.
Genau diese Schaltung ist bereits jetzt für
mögliche Evakuierungen bei besonders
hohem Besucheraufkommen vorgesehen. Denn bei Sonderveranstaltungen
kann die Zahl der Plaza-Nutzer auf die
gemäß Brandschutzkonzept zulässige
Zahl von maximal 2.500 Personen erhöht
werden. Im diesem (hoffentlich nie
eintretenden) Fall des Falles würden die
Rolltreppen zusätzlich zu den Treppenhäusern zur Räumung genutzt.
Montagemeister Major Projects Michael
Dastich prüft den Kammeinlauf.
KONE KONTAKT 03.2016
PRODUKTE | KONE KONTAKT
KONE MOBILE:
DIE APP FÜR UNTERWEGS
Mit der App KONE Mobile bietet KONE seit November einen neuen digitalen Dienst: Per Smartphone
können sich Wartungskunden über Wartungs-, Störungs- und Reparatureinsätze an ihren Aufzügen
und Rolltreppen informieren.
Stets up to date: Zeitnah über Ereignisse jeglicher Art informiert zu werden
ist in der heutigen Zeit für jeden zum
Standard geworden. Nachrichtensender
und Zeitungen nutzen mobile Endgeräte,
um aktuelle News per Pushdienst zu
verteilen. Basierend auf den Ergebnissen
einer Kundenbefragung hat das Unternehmen eine nutzerfreundliche, intuitiv
zu bedienende Smartphone-App an den
Start gebracht: KONE Mobile.
KONE Mobile zeigt alle laufenden
Wartungen und Entstörungen übersichtlich an, auf Wunsch gelangen die
Informationen auch als Pushnachricht
direkt aufs Gerät. Dann wird der Kunde
informiert, sobald ein Techniker an der
Anlage eintrifft und die Anlage außer
Betrieb setzt. Eine weitere Nachricht
wird versendet, sobald die Wartung
durchgeführt oder die Störung behoben
wurde, die Anlage wieder läuft. Ebenso
wird der Kunde informiert, wenn die
Anlage weiter außer Betrieb bleibt –
zum Beispiel, weil ein benötigtes Ersatzteil zunächst bestellt werden muss.
Über KONE Mobile haben Kunden
zudem die Möglichkeit, aus der Kontaktliste der App heraus den jeweiligen
Ansprechpartner anzurufen – bei Fragen
rund um den Wartungsservice kann
so schnell eine Verbindung zu KONE
aufgenommen werden. „Mit KONE
Mobile ermöglichen wir den individuellen Zugriff auf alle relevanten
Servicedaten – und das unkompliziert
per Smartphone“, sagt Alexander
Wüllner, Geschäftsbereichsleiter Service
KONE. „Das zeigt einmal mehr, welche
Möglichkeiten sich durch die DigitaliKONE KONTAKT 03.2016
sierung bei der Wartung von Aufzügen
und Rolltreppen eröffnen.“
Damit KONE Mobile funktioniert,
synchronisiert sich die App kontinuierlich
mit der Software, die auf den FieldMobility-Geräten der Servicetechniker
installiert ist. „Die Vernetzung dieser
beiden Tools ist unsere jüngste Errungenschaft auf unserem Weg, digitale
Services für unsere Kunden bereitzustellen“, so Wüllner.
KONE Mobile steht allen Wartungskunden zur Verfügung, die für KONE Care®
Online freigeschaltet sind. Mit KONE
Care® Online erhalten Kunden einen
einfachen und sicheren Überblick über
Serviceleistungen, vom Wartungstermin
bis hin zum dazugehörigen Nachweis –
das schafft Transparenz. KONE Mobile
ist die ideale Erweiterung hierzu. Die
App für iOS- und Android-Geräte steht
im App Store und bei Google Play zum
Download zur Verfügung.
21
KONE KONTAKT | NORMEN
22
LEISE, GANZ LEISE
KONE KONTAKT 03.2016
NORMEN | KONE KONTAKT
Einen weiter verbesserten
Schutz vor Aufzuggeräuschen
innerhalb von Gebäuden verspricht die in Arbeit befindliche
Überarbeitung der VDI-Richtlinie 2566. Gleichwohl sollten
sich Hersteller und Kunde
intensiv austauschen, um Beeinträchtigungen der Gebäudenutzer durch Lärm und Körperschall zu vermeiden. Baulich ist
einiges möglich.
S
chall ist nur schwer zu fassen.
Nicht nur, weil er sich auf ungeahnten Wegen im Gebäude
verbreiten kann. Sondern auch weil
die Frage, ob ein Geräusch schon als
störender Lärm einzustufen ist, nur
schwer zu entscheiden ist. Denn ob und
wie Geräusche wahrgenommen werden,
hängt von vielerlei, oft subjektiven
Momenten ab. Wer aktiv Musik hört,
mag laute Bässe genießen. Wer in der
Nachbarwohnung aber seine Ruhe
haben will, wird vom Wumm-Wumm
der Stereoanlage um den Schlaf gebracht,
selbst wenn es bei ihm kaum noch zu
hören ist. Die Lautstärke selbst ist dabei
nicht unbedingt das Problem.
WENN GERÄUSCH ZU LÄRM WIRD
Ähnlich verhält es sich mit Aufzügen:
Besonders ältere Anlagen mit Relaissteuerungen und dem typischen
Klacken der Bremse geben charakteristische Geräusche ab, die von manchen
Menschen gerade deshalb als unangenehm empfunden werden, weil sie
erwartbar sind. Wenn der Nachbar seine
Wohnungstür schließt, wird gleich der
Aufzugantrieb laufen ... Andere könnten sich durchaus an das Geräusch der
Anlage gewöhnen, wenn es sich nicht
verändern würde. Denn voll besetzt
klingt der Aufzug anders als bei einer
Leerfahrt, abwärts anders als aufwärts.
KONE KONTAKT 03.2016
Für Architekten, Planer und Aufzughersteller ist diese Situation nicht
einfach, stellt jedes Bauwerk letztlich
einen akustischen Einzelfall dar, der aus
der Konstruktion des Gebäudes, seiner
Nutzung und den Nutzern resultiert.
Gleichwohl hat sich die Branche des
Problems schon seit Längerem angenommen. KONE etwa hat bei der
zweiten Generation des MonoSpace®,
die 2012 unter den Bezeichnungen
MonoSpace® 500 und 700 eingeführt
wurde, die Lärmemissionen so weit
reduzieren können, dass die Anlagen
die Empfehlungen von Blatt 2 der
VDI-Richtlinie 2566 für maschinenraumlose Aufzüge unterschreiten –
sofern die baulichen Voraussetzungen
eingehalten werden. So sollte die
einschalige Schachtwand eine Masse
von 580 kg/m2 nicht unterschreiten.
RICHTWERTE SINKEN
Auch wenn die Vorgaben der Richtlinie naturgemäß pauschaler Natur
sind, so sind sie doch für Planer erste
Richtschnur, wenn es um Lärmvermeidung geht. Dabei empfiehlt das
Regelwerk verschiedene Grenzwerte in
Abhängigkeit vom Standort des Hörers.
So sollten bei Betrieb der Anlage im
Schacht 62 dB(A), in der Aufzugkabine
selbst 55 dB(A) nicht überschritten
werden.
Derzeit arbeiten die Fachleute an einer
Überarbeitung der Richtlinie. Durch
Zusammenfassung von Blatt 1 für
Aufzüge mit Maschinenraum und Blatt 2
für maschinenraumlose Systeme soll das
Regelwerk vereinfacht werden. Darüber
hinaus wird eine Erhöhung der Schachtwandmasse auf 800 kg/m2 angestrebt.
In Kombination mit technischen Verbesserungen der Aufzugsysteme selbst
(sofern sie denn notwendig sind) sollen
Lärmpegel weiter abgesenkt werden:
einmal unter die derzeit empfohlenen
25 dB(A) in Räumen, die durch zwei
Wände – also durch einen Zwischenraum wie ein Treppenhaus – vom Aufzug getrennt sind; zum anderen unter
die 30 dB(A) in direkt angrenzenden
schutzbedürftigen Räumen, also Kinder-,
Wohn- und Schlafzimmern. Dort könnte
es auf eine Halbierung des Geräuschpegels hinauslaufen: Der Aufzug wäre
leiser als das Summen eines Kühlschranks. Gleichwohl entbinden auch
die neuen Grenzwerte Betreiber und
Aufzughersteller nicht von der Pflicht,
sich vor Vertragsabschluss über die konkreten Einsatzbedingungen des neuen
Aufzugs und daraus möglicherweise
resultierende besondere Erfordernisse zu
verständigen, wie es die Norm für Aufzug-Neuanlagen DIN EN 81-20 fordert.
INDIVIDUELLE LÖSUNGEN
Das gilt vor allem für ältere Gebäude,
in denen schutzbedürftige Räume
direkt an Maschinenraum oder Schacht
grenzen und/oder dessen Wände eher
„dünn“ ausgeführt wurden. Ähnlich
sieht es bei der Nachrüstung bestehender Gebäude aus. Ein Stahl-Glas-Schacht
sieht zwar schick aus, hat aber keinerlei
Dämpfungswirkung. In einem engen
Hinterhof kann also der Betonschacht
die bessere Wahl sein, um Belästigungen
der Nachbarn auszuschließen.
Doch auch bei Neubauten reichen
die Vorgaben der VDI-Richtlinie unter
Umständen nicht aus. Das leise Summen
des Aufzugs wird im Bürogebäude
durch die Umgebungsgeräusche keiner
bemerken, in den Zimmern und Suiten
eines hochwertigen Wohngebäudes
oder eines Luxushotels könnte es jedoch
eventuell Verärgerung auslösen. Für
diese Fälle bietet sich die Verwendung
spezieller Komponenten an.
So kann der Einsatz von Hochleistungstürsystemen aufgrund ihrer Einstellmöglichkeiten und der Verschlussmechanik
sinnvoll sein. Auch gibt es konstruktive
(und bewährte) Sonderlösungen: zum
Beispiel eine Sandfüllung der Schienen
des Gegengewichts und die besonders
sorgfältige Justierung der Führungsschienen für die Kabine. Hier müssen
Kunde und KONE abwägen, ob Mehraufwand und Nutzen in einem sinnvollen Verhältnis stehen.
23
KONE KONTAKT | TÜR & TOR
DER RICHTIGE PARTNER
Als die Sparkasse Bielefeld im Jahr 1825 gegründet wurde, erhielten die Einwohner
der Stadt erstmals die Möglichkeit, sich durch Spareinlagen gegen finanzielle Engpässe
zu wappnen. Heute ist das Kreditinstitut mit über 190.000 Privatkunden und über
20.000 Firmenkunden größter Finanzdienstleister der Region. Bei der Instandhaltung
der automatischen Türanlagen und Glasschiebewände baut die Sparkasse Bielefeld
auf das Know-how der KONE Automatiktüren.
24
Online-Banking zählt heutzutage
zu den normalsten Dingen der Welt,
und selbstverständlich nutzen auch
die Bielefelder das Internet, um ihren
Kontostatus zu prüfen oder Überweisungen zu beauftragen, sei es am
heimischen Rechner oder unterwegs
per Smartphone oder Tablet. Doch
auch im Zeitalter der allgegenwärtigen
Digitalisierung legen viele Kunden beim
Thema Geld nach wie vor großen Wert
auf individuelle Betreuung – schließlich
ersetzt selbst das allerbeste OnlineBanking nicht den persönlichen Kontakt.
Entsprechend stark werden die 48
personenbesetzten Filialen und Selbstbedienungszentren der Sparkasse
Bielefeld frequentiert. Automatische
Türen sind dabei aus den Eingangsbereichen der Filialen nicht wegzudenken:
Sie ermöglichen einen sicheren und
barrierefreien Zugang, was insbesondere
für Kunden wichtig ist, die eine Gehhilfe
oder einen Rollstuhl benötigen. Zudem
lassen die Türblätter aus Glas viel Licht
in die Innenräume. Ein Paradebeispiel
in dieser Hinsicht ist die Filiale City in
der Bielefelder Innenstadt: Hier ist neben
der Tür auch die komplette Fassadenfront verglast, was zum Eintreten einlädt
und für eine helle, freundliche Atmosphäre sorgt. „Die Tür ist dabei sozusagen die Visitenkarte des Gebäudes“,
erklärt Bernd Heistermann, Leiter der
Bauabteilung der Sparkasse Bielefeld.
AUFGABEN BÜNDELN, KOSTEN
VERMEIDEN
Der Beginn der Zusammenarbeit mit
KONE Automatiktüren reicht ins Jahr
2010 zurück. Die Sparkasse Bielefeld
hat rund 60 Anlagen bei KONE Automatiktüren unter Vertrag, hierzu
gehören automatisierte Dreh- und
Schiebetüren sowie Glasschiebewände,
wie man sie beispielsweise auch im
Einzelhandel antrifft. Servicetechniker
Ünal Özden von KONE Automatiktüren
wartet die Anlagen seit Jahr und Tag,
kennt sie daher aus dem Effeff. Zwei
Kollegen unterstützen, falls Özden
einmal ausfällt.
VON DER INSTANDHALTUNG BIS
ZUM KOMPLETTAUSTAUSCH
Sollte eins der Türsysteme streiken,
sind kurze Reaktionszeiten vereinbart.
In diesen Fällen wendet sich die Sparkasse Bielefeld entweder ans KONE
Service Center, die an 365 Tagen rund
um die Uhr besetzten Servicezentrale
von KONE. „Oder wir nutzen den
direkten Draht und benachrichtigen
Frank Terbeck, den zuständigen Servicemeister“, berichtet Heistermann.
Anders lag der Fall bei der Geschäftsstelle in der Wertherstraße: Hier wird
KONE die alte defekte automatische
Schiebetür durch eine moderne Schiebetür ersetzen. „In der Regel lassen sich
Schiebetüren durch den Austausch
der Steuerung oder des Motors oder
durch eine Teilerneuerung mit den
Retrofit-Paketen von KONE technisch
wieder in Schuss bringen. Wirtschaftlich gesehen war hier der Austausch
der Tür jedoch sinnvoller als eine
Nachbesserung“, erläutert LütkeBornefeld.
Aus den Wartungs- und Störungseinsätzen ergeben sich regelmäßig
Modernisierungsmaßnahmen, die sich
an den Normen DIN 18650 bzw. DIN
EN 16005 für automatische Türanlagen
sowie der Arbeitsstättenregel ASR A1.7
für Türen und Tore orientieren. Hierzu
gehört auch, dass die Sensortechnik auf
den neuesten Stand gebracht werden
muss: durch den Einbau moderner
Bewegungsmelder und Lichtschleier,
die Personen und Haustiere im Bereich
von Schiebetüren zuverlässig erkennen
und vor möglichen Gefahren wie Quetschungen schützen. Um zusätzliche
Anfahrtskosten zu vermeiden, erfolgen
diese Modernisierungen im Regelfall
im Rahmen der jährlichen Funktionswartung.
Im Zuge größerer Umbauten kommt
es gelegentlich auch zum Komplettaustausch von Anlagen. Wie aktuell
in der Filiale in der Ziegelstraße. Im
Rahmen der umfangreichen Renovierung der Filiale hat KONE die alten,
platzraubenden Drehtüren durch
automatische, raumeffiziente Schiebetüren ersetzt.
Das Leistungsportfolio der KONE
Automatiktüren reicht also von der
Instandhaltung über Reparaturen und
Modernisierungen bis hin zum Komplettaustausch von Anlagen. „Diese
Bandbreite passt exakt zu unseren
Anforderungen“, erklärt Heistermann.
„Da die Zusammenarbeit in der Regel
reibungslos funktioniert, ist KONE für
uns der richtige Servicepartner.“
KONE kontakt:
Klaus Lütke-Bornefeld, 0172 5310073,
[email protected]
KONE KONTAKT 03.2016
TÜR & TOR | KONE KONTAKT
Glasschiebewände sorgen für eine
helle, freundliche Atmosphäre.
25
KONE KONTAKT 03.2016
KONE KONTAKT | GLOBAL
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KÄSEREIBE
AUF STELZEN
Mit seiner schlanken, keilförmigen Gestaltung ist das
Leadenhall Building ein Symbol für die Londoner Skyline
der Zukunft. Entworfen von Graham Stirk vom weltweit
renommierten Architektenbüro Roger Stirk Harbour +
Partners, bietet der Wolkenkratzer einen spektakulären
Blick auf die Themse, auf London und das Umland –
nicht zuletzt dank der 22 Panoramaaufzüge von KONE.
KONE KONTAKT 03.2016
HISTORIE|
GLOBAL| KONE KONTAKT
D
as Leadenhall Building ragt insgesamt 225 Meter in den Himmel.
Im obersten der 45 Stockwerke ist
man auf Augenhöhe mit der Aussichtsplattform des Shard: Die zackig auslaufende „Glasscherbe“ ist mit 310 Metern
das höchste Gebäude Europas – und
auch hier fahren Aufzüge von KONE.
Die britische Hauptstadt erlebt derzeit
ohnehin einen Wolkenkratzer-Boom:
Für den Großraum London sind momentan über 200 Hochhäuser beantragt
oder genehmigt. Mehr als 100 sind
bereits im Bau, viele davon werden
50 Stockwerke oder mehr haben.
Stück für Stück wird aus London, über
Jahrhunderte in die Breite gewachsen,
nun eine vertikale Stadt. Momentan
ballen sich die Türme zwar noch im
Bankenviertel und in den Docklands
– doch in den kommenden Jahren
werden überall in London Gebäude
entstehen, die mit einer Höhe von
75 Metern oder mehr der offiziellen
Definition eines „Tall Building“, eines
Hochhauses, entsprechen.
DIE SCHNELLSTEN PANORAMAAUFZÜGE
DER WELT
Fraglich jedoch ist, wie viele dieser
Gebäude wohl so gut gelingen werden
wie das elegante Leadenhall Building,
das vor allem wegen seiner nach innen
geneigten Fassade von sich reden
macht und von den Londonern daher
liebevoll „Cheesegrater“ („Käsereibe“)
genannt wird. Das Gebäude setzt sich
aus ganz unterschiedlichen architektonischen Elementen zusammen. Am
auffälligsten ist die Gebäudehülle,
die insgesamt 70.000 m2 Glasfassade
umfasst – eine Fläche so groß wie neun
Fußballfelder.
Mit ihren vollverglasten Kabinen integrieren sich die 22 Aufzüge von KONE
ideal in die Fassade. Nicht nur optisch,
auch technisch sind sie ein Highlight:
Mit einer Geschwindigkeit von 8 m/s
benötigen die Aufzüge gerade einmal
30 Sekunden, um die Passagiere vom
Erdgeschoss bis in die oberste Etage
zu befördern. Damit handelt es sich
um die schnellsten Panoramaaufzüge
der Welt.
KONE KONTAKT 03.2016
02.2016
Tatsächlich war die Gestaltung der
Aufzüge ein zentraler Bestandteil des
Gebäudekonzepts: Jede Komponente
wurde nach genauen Spezifikationen
entworfen. Ein Blickfang sind die verglasten Kabinen, denen man bereits an
ihrer farblichen Umrandung ansieht, ob
sie Personen (orange umrandet) oder
Waren (grün umrandet) befördern.
Auf ihnen thronen Glasbalustraden,
wodurch die Kabinen noch höher
wirken. Am meisten verblüfft jedoch
die Tatsache, dass in den gläsernen
Schächten nicht ein einziges Kabel zu
sehen ist. Die gesamte Verkabelung ist
subtil hinter Blenden versteckt. Wenn
Passagiere hinaufschauen, sehen sie
einen absolut freien Schacht.
dass Ausfälle vermieden und Stillstandzeiten minimiert werden.
Alles in allem ist der Turm ein echtes
Vorzeigeobjekt. Dazu tragen auch die
Aufzüge und Rolltreppen bei, denn
sie sind nicht nur von außen sichtbar,
sondern gewähren auch Einblicke ins
Innere des Gebäudes. Hinzu kommt
die präzise Fertigungsqualität: Jedes
Element ist bis auf den Millimeter
genau gearbeitet. Die Anlagen machen
somit den allerbesten Eindruck – bis
ins kleinste Detail.
Die Programmierung der Zielwahlsteuerung KONE Polaris weist eine
Besonderheit auf: Passagiere können per
Knopfdruck die Low-, Mid- und High-RiseBereiche der Anlagen ansteuern. Die
Aufzugportale für den Transfer zwischen
diesen Bereichen liegen in der 10. und
in der 24. Etage. Hier wird den Nutzern
an den Polaris-Konsolen angezeigt, in
welchem Aufzug sie ihre Fahrt in die
gewünschte Etage fortsetzen können.
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PRÄZISION BIS INS KLEINSTE DETAIL
Noch eine Besonderheit: Das Leadenhall Building hat kein Erdgeschoss im
herkömmlichen Sinn – sondern steht
sozusagen auf Stelzen. Das Foyer
befindet sich im ersten Stock und ist
über Rolltreppen erreichbar, die wie
die Aufzüge von KONE stammen. Der
Bereich im Erdgeschoss ist somit frei
zugänglich. Insbesondere der Architekt
Graham Stirk ist stolz darauf, in der eng
bebauten Innenstadt Londons einen
neuen, begrünten öffentlichen Raum
geschaffen zu haben.
Im Hinblick auf die Überwachung
der Aufzüge und Rolltreppen setzt
der Gebäudebetreiber auf E-Link™. Das
Monitoring-System von KONE liefert
in Echtzeit Informationen über den
Status der Anlagen. Anhand dieser
Daten erkennen die Servicetechniker
von KONE, wie hoch die Auslastung
ist oder ob Ausfälle drohen – dann
reagieren sie präventiv, was dazu führt,
Die Panoramaaufzüge überwinden
225 Meter in nur 30 Sekunden.
Lust auf eine virtuelle
Aufzugfahrt im Leadenhall
Building? Einfach den
QR-Code scannen!
Dedicated to People Flow™
DANKE
FÜR EIN
FROHES UND
BUNTES JAHR!
Wir bedanken uns für die zahlreichen schönen und partnerschaftlichen
Momente, die Sie uns im letzten Jahr geschenkt haben. Wir wünschen Ihnen
und Ihrer Familie eine besinnliche Adventszeit, ein friedvolles Weihnachtsfest
und für das neue Jahr Gesundheit, Zufriedenheit und Erfolg.
Ihr KONE Team
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