T ierzeit Ausgabe Mai 2016 gültig vom 25.05.2016 -21.06.2016 7. Jahrgang - 65. Ausgabe Tierärzte der Region Tierarztpraxis Dr. Harald Vollmer Liebe Leserinnen, Liebe Leser, nach dem letzten Kälteeinbruch zu Pfingsten scheint nun endgültig der Frühling, ja sogar schon der Frühsommer, Einzug zu halten. Mittlerweile grünt und sprießt es überall. Vielerorts auch zu schnell, zu hoch und zu viel. Die kleinen Versäumnisse beim Gärtnern des Vorjahres, kommen jetzt um so mehr zum Vorschein. Und meistens wächst es dort sehr schnell, wo man es nicht brauchen kann. Also los! Aber aufgepasst. Gerade beim Heckenschnitt gibt es klare gesetzliche Regelungen. Nicht nur für die Aufrechterhaltung einer guten Nachbarschaft. Insbesondere auch für den Schutz der heimischen Vögel, gibt es im Naturschutzgesetz klare Festlegungen. Wann eine Hecke geschnitten werden darf, ist hier im § 39 Abs. 5 Nr. 2 festgelegt. So heißt es, dass von Anfang März bis Ende September ein radikaler Rückschnitt nicht erlaubt ist. Auch das Entfernen ganzer Hecken ist untersagt. In diesen Zeitraum fällt die Brut- und Nistzeit der Vögel, von denen viele ihre Nester in Hecken bauen. Ein Form- und Pflegeschnitt, Beseitigung des Zuwachses seit dem letztem Schneiden, darf durchgeführt werden. Wobei das letzte Schneiden nicht länger als ein Jahr zurückliegen sollte. Vorher muss jedoch nachgeschaut werden, ob sich ein Vogelnest in den zu schneidenden Abschnitten befindet. Sollte das der Fall sein, darf die Hecke Inhalt Tierärzte der Region . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 2 Wildtier der Erde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 4 - 5 „Die Hyäne“ Rasseportrait . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 6 + 7 „Die Europäische Honigbiene“ 2. Teil „Das Flußpferd“ 2. Teil Umwelt und Tier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 8+10 „Die Titanen der Rennbahn“ Tier des Monats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 9 „Wüstenwühlmäuse Lia und Lolli“ Der Tierarzt rät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S.11 „Wenn es warm wird“ Preisrätsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S.12 Aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S.14 „Einfach mal abhängen“ Gustav Schlaufuchs im Einsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S.14 Impressum Herausgeber: Werbung & Vertrieb Inh. Gert Lohß Potsdamer Allee 76-80 in Stahnsdorf Tel.: 03329 - 69 89983 Fax: 03329 - 69 97 651 [email protected] E-mail: Homepage: www.tierzeit-regional.de Redaktion: Dr. H. Vollmer, Beiträge von: P. Hänsch, K. Cantillo-Lohß, E.Moritz, K.Lindner Fotos: Redaktion, Anzeigenberatung: Gert Lohß Layout: Peter Hänsch Druck: art+image GmbH Auflage: 25.000 Stück Erscheint: monatlich, nächste Ausgabe 21.06.2016 Vertrieb: Werbung & Vertrieb - komplett Teltow, Stahnsdorf, Kleinmachnow und zugehörige Ortsteile, Ortsrand Berlin als Postwurfsendung (außer Werbeverweigerer) Auslage: z.Z. 89 Vertriebsstellen (siehe unter www.tierzeit-regional.de Tierzeit Vertriebsstellen) Alle Rechte vorbehalten nicht zurückgeschnitten werden. In diesem Zusam- Und nun wie immer viel Spaß beim Lesen. menhang werden wir wunschgemäß in den nächsten Ausgaben wieder einige unserer heimischen Gert Lohß Gartenvögel vorstellen. Herausgeber Wildtier der Erde Die Hyäne Wegen ihrer Erscheinung und dem Fressen von Aas gehört die Familie der Hyänen zu den unbeliebtesten Säugetierfamilien. Eigentlich völlig zu unrecht, denn sie jagen auch selber Großwild, von dem sie allerdings häufiger vertrieben werden und dann später mit den Rest vorlieb nehmen müssen. Hyänen gehören nicht zu den Hunden. Sie haben nur aufgrund ähnlicher Bedingungen eine konvergente Entwicklung gehabt. Vielmehr gehören die Hyänen zu den Schleichkatzen. Sie bilden darin eine eigene Familie mit den 3 Arten. Sie bewoh-nen Steppen und Savannen in Höhen bis 3000 m. In Afrika sind Hyänen das am häufigsten anzutreffenden Großraubtiere. Schmutz leicht abwerfen, dazu reicht ein kräftiges Schütteln. Der Schwanz selber hingegen ist recht kurz geraten. Ernährung Hyänen (mit Ausnahme des Erdwolfes) sind typische Allesfresser. Sie fressen Früchte, Pflanzenteile, Eier, Fleisch und Aas. Sie brechen mit ihrem kräftigen Kiefer auch Knochen auf und verspeisen die essbaren Teile. Sie erledigen gemeinsam mit den Geiern die Aasbeseitigung in der Wildnis. Dadurch werden Seuchen und Krankheiten unter den Tieren vermieden. Sie leben aber nur zu einem kleinen Teil von Aas, da es schlicht zu wenig davon in der Wildnis für sie gibt. Verbreitunggsgebiet Körperbau Sie wiegen ausgewachsen ca. 40 - 50 Kg. Hyänen sind typische Zehengänger. Besonders auffällig ist ihr abfallender Rücken, da die Vorderbeine sich im Laufe der Entwicklung stark verlängert haben. Die höheren Schultern verleihen den Hyänen ihr typisches Aussehen, welches oft etwas „bucklig“ wirkt. Zudem gehen sie – im Gegensatz zu den meisten anderen Vierbeinern - im Passgang, d.h. die Gliedmaßen auf einer Körperseite werden gemeinsam bewegt. Der gesamte Vorderkörper ist übermäßig stark entwickelt, dies gilt vor allem auch für die Kiefer- und Halsmuskeln. Sie sind in der Lage schwere Beutestücke weit zu tragen. Katzen dagegen können ihre Beute nur hinter sich herziehen. Ihr Kiefer ist so kräftig, dass auch große Hüftknochen kein Hindernis für sie darstellen. Ohren, Nase und Augen sind hervorragend entwickelt. Die Augen besitzen dabei senkrechte Schlitzpupillen. Der Geruchssinn ist sehr stark ausgeprägt; Aas kann bereits aus mehreren Kilometern Entfernung wahrgenommen werden. Markierungen ihrer Reviere werden durch Ausstülpen einer Analtasche vorgenommen. Ihr Fell ist an Nacken, Kopf und Schwanz sehr lang; es kann 4 Verhalten Hyänen leben in Höhlen als Wohnraum für die Rudel, welche sie von anderen Tieren (z.B. Stachelschweinen) übernehmen. Die jungen Hyänen verbringen ihre ersten Lebensmonate in den schmalen Höhlen, die sie z.T. selber ausbauen. Hyänen sind erfolgreiche Jäger, auch von Großwild. Allerdings können sie ihre Beute oft nicht verteidigen. Meist sind es Löwen, welche die gerissenen Tiere der Hyänen „übernehmen“. Die Hyänen warten dann in großem Abstand, ob dann noch Fortsetzung auf Seite 5 Wildtier der Erde Fortsetzung von Seite 4 etwas übrig bleibt. Im Gegenzug verjagen sie andere Jäger von ihrer Beute. Dazu greifen sie sofort an. Ihrer Beute reißen sie den Bauch auf, was meist zum sofortigen Tod führt. Sie sind nachtaktive Jäger. Bis zum nächsten Tag ist dann von der Beute meist nicht mehr viel zu sehen, da auch die Knochen mit verspeist werden. Werden Hyänen von anderen Raubtieren bedroht und können nicht mehr fliehen, legen sie sich bewegungslos hin. Da die meisten Raubtiere auf Bewegung der Beute reagieren, verlieren sie schnell das Interesse an der Hyäne. Normalerweise stellen Hyänen für den Menschen keine große Gefahr dar. Nur alte und schwache Hyänen nähern sich menschlichen Siedlungen und können dann auch Menschen angreifen. Ganz anders verhält es sich in Gegenden, wo der Mensch das Beutewild der Hyänen zu großen Teilen ausgerottet hat. Dort werden auch Menschen (z.B. bei der Feldarbeit angegriffen). Von Menschen aufgezogene Hyänen können sehr anhänglich sein. Allerdings besteht auch im Spiel eine Gefahr, da ihre Zähne extrem scharf sind. Jungtiere vor der Höhle Fortpflanzung und Entwicklung Die Paarung ist nicht an Jahreszeiten gebunden. Sie dauert ca. 10 - 30 min an und wird im Stehen vollzogen. Ein für Katzen typischer Paarungsbiss oder Paarungsschrei bleibt aus. Es werden meist 23 Junge geboren. Ihre typische Fellfärbung bildet sich erst nach einigen Monaten aus. Die Jungtiere werden fast 18 Monate gesäugt. Mit 2 bis 3 Jahren werden sie dann geschlechtsreif. Hyänen besitzen fast keine natürlichen Feinde. Damit sie sich dennoch nicht zu sehr verbreiten, ist eine ausgefeilte soziale Hackordnung entstanden, die eine willkürliche Paarung und Vermehrung vermeidet. Hyänen leben deutlich länger als Großkatzen und können bis zu 40 Jahre alt werden. Text: K. Cantilio-Lohß /Bilder: Red. 5 Rasseportrait Die Europäische Honigbiene - Teil 2 Wie entsteht Honig Nektar und Honigtau, beides zuckrige Pflanzensäfte, sind die Vorstufen des Honigs. Die Bienen sammeln sie auf der Suche nach Nahrung für sich und ihr Volk. Den Nektar holt die Sammelbiene mit ihrem Saugrüssel direkt aus der Blüte – den süßen Saft produzieren die Pflanzen eigens, um Insekten wie die Bienen als „Bestäubungshilfe” anzulocken. Honigtau dagegen sammeln die Bienen als Tropfen auf Blättern und Nadeln ein. Er ist ein Ausscheidungsprodukt von Pflanzensaugern wie z. B. Rinden- oder Schildläusen, die Bäume anstechen, um ihren Saft auszusaugen. Bis zu fünf Millionen Blüten müssen die Bienen anfliegen, um Nektar für ein Kilo Honig zu sammeln. Das sind rund 60.000 Ausflüge vom Bienenstock und zurück – was einer Flugstrecke von sechs Erdumrundungen entspricht! Zunächst saugt die Sammelbiene mit ihrem Rüssel den Nektar aus den Blüten oder nimmt Honigtau auf und speichert ihn in ihrer Honigblase. Dann geht es ab in den Bienenstock. Schon auf dem Weg dorthin beginnt die Umwandlung der Flüssigkeit durch Zugabe von körpereigenen Säften in Honig. Im Bienenstock angekommen, übergibt die Biene ihr süßes Sammelgut an eine Stockarbeiterin. Das Eindicken des Honigs ist nun Aufgabe der Stockbienen. Denn bevor der Honig in den Zellen der Waben eingelagert werden kann, muss der zunächst sehr hohe Anteil an Wasser verdunsten. Dazu schlägt eine Stockbiene den von der Sammelbiene übernommenen Honigtropfen mehrfach hin und her, saugt ihn zwischen durch immer wieder auf und lässt ihn austreten. Dabei wird der Honig auch mit Enzymen angereichert, die den in Nektar oder Honigtau enthaltenen Rohrzucker in Frucht- und Traubenzucker aufspalten. Diese Aufspaltung, 6 auch Invertierung genannt, macht den Honig für uns so leicht verdaulich. Der Honig ist reif, wenn er von den Stockbienen in einer Wabenzelle eingelagert und diese mit einem Wachsdeckelchen verschlossen wurde. Jetzt kann er vom Imker geernet werden. Dazu muss der Imker die Waben wieder „entdeckeln”, d. h. die Wachsschicht entfernen. Der Honig wird dann in einer Zentrifuge, der Schleuder ohne Wärmezufuhr aus den Waben herausgelöst. An Begleitstoffen sind im Honig unter anderem organische Säuren wie Ameisensäure und Milchsäure enthalten. Außerdem Fermente, Vitamine, Aromastoffe und Mineralien wie Kalzium, Eisen, Magnesium und Phosphor. Eine Besonderheit des Honigs sind zudem seine natürlichen antibiotischen Wirkstoffe, die unter dem Sammelbegriff „Inhibine” zusammengefasst werden. Ein kleines Wunder der Natur ist jedes Gramm Honig. Süß, köstlich und dabei mit einer solchen Vielfalt an wertvollen Inhaltsstoffen ausgestattet wie nur wenige andere Lebensmittel. Und vor allem: Honig war und ist ein reines Naturprodukt. Die Honigverordnung des deutschen Imkerbundes legt ausdrücklich fest, dass dem Honig, so wie ihn die Bienen erzeugen, „weder Stoffe zugesetzt, noch honigeigene Bestandteile entzogen werden” dürfen. Jeder Honig, der in Deutschland gekauft werden kann, muss den Richtlinien der deutschen Honigverordnung genügen. Diese Richtlinien sowie die Kontrolle ihrer Einhaltung sind in Deutschland zum Teil deutlich strenger als anderswo. Etwa 90.000 Tonnen im Jahr, das sind ungefähr 1,1 Kilo pro Kopf – in Deutschland wird so viel Honig gegessen wie in keinem anderen europäischen Land. Mit deutschem Honig allein wäre dieser Appetit bei weitem nicht zu stillen. Nur etwa 20 Prozent des jährlichen Verbrauchs können die heimischen Imker mit der Produktion ihrer Bienenvölker decken. Herzlichen Dank für die fachmännische Beratung an die Imkerei Erika Moritz 1423 Grabow Niemegker Weg 3 Tel.: 033843 40073 Wildtier der Erde Das Flußpferd - Teil 2 von Monat März Sozial- und Territorialverhalten Sie können Einzelgänger sein oder in Gruppen leben. Die einzige dauerhafte Beziehung ist aber die zwischen der Mutter und ihrem Nachwuchs. Gruppen können bis zu 150 Tiere umfassen. Herden von 10 -15 Tieren bestehen meist aus Weibchen und Jungtieren. Männchen leben aber meist als Einzelgänger. Territorien dominante Männchen umfassen 250 bis 500 Meter an Seeufern und 50 bis 100 Meter an Flussufern, in welchem sich mehrere fortpflanzungsfähige Weibchen befinden. Manchmal werden untergeordnete Männchen in diesem Revier toleriert, sofern sie das Zeugungsvorrecht des dominanten Männchens anerkennen. Durch Kotabsatz werden die Reviergrenzen markiert, oft entstehen dabei größere Dunghaufen. Männchen in benachbarten Territorien haben in der Regel ein friedliches Verhalten zueinander. Ritualisierte Handlungen bei Begegnungen beinhalten das Schleudern des Kopfes aus dem Wasser oder das gegenseitige Anstarren aus kurzer Distanz. Auch das Auseinanderwirbeln des Kotes durch schnell kreisende Schwanzbewegungen, das im Wasser und an Land ausgeübt wird, wird eher einer Signalfunktion und weniger einer revieranzeigenden Funktion zugeordnet. Wenn sie sich bedroht fühlen, zeigen männliche Flusspferde mit weit geöffnetem Maul ihre großen Schneideund Eckzähne. Ein Verteidiger eines Reviers versucht Eindringlinge zunächst mit Imponiergehabe zu vertreiben. Gelingt das nicht, kann es zu heftigen Auseinandersetzungen kommen, die vor allem mit den unteren Eckzähnen durchgeführt werden. Viele ältere Männchen haben Narben von diesen Kämpfen, auch der Tod eines Kontrahenten ist nicht unüblich. Monaten Oktober bis März zur Welt. Die Geburt kann im seichten Wasser oder an Land erfolgen, üblicherweise kommt ein einzelnes Jungtier im Wasser zur Welt, Zwillinge sind selten. Neugeborene wiegen zwischen 25 und 55 Kilogramm und können sofort nach der Geburt bereits laufen und sich vom Wassergrund zur Oberfläche abstoßen. Dies ist notwendig, da Flusspferdweibchen ihre Jungen unter Wasser säugen und das Junge der Mutter beim nächtlichen Grasen an Land folgen. Flusspferdmütter sind sehr fürsorglich. Nach rund sechs bis acht Monaten wird das Jungtier entwöhnt. Bei Tieren in Gefangenschaft tritt die Geschlechtsreife mit drei bis vier Jahren ein, Tiere in freier Wildbahn pflanzen sich erheblich später das erste Mal fort: Männchen mit 6 bis 13 und Weibchen mit 7 bis 15 Jahren. Männliche Jungtiere werden beim Eintreten der Geschlechtsreife oft vom dominanten Männchen aus der Geburtsgruppe vertrieben. Text: K. Cantilio-Lohß /Bilder: Red. Fressfeinde Erwachsene Flusspferde haben kaum natürliche Feinde, Weibchen schließen sich manchmal zusammen, um ihre Jungen zu verteidigen. Dabei können sie äußerst aggressiv werden. Jungtiere fallen gelegentlich Krokodilen, Löwen, Hyänen oder Leoparden zum Opfer. Fortpflanzung Die Zeugung findet im Wasser statt. Die Tragzeit beträgt rund 227 bis 240 Tage. In manchen Regionen ( z.B. Uganda) fallen die meisten Geburten in die Monate Oktober und April, die Monate mit dem meisten Regen. Auch in Südafrika kommen die meisten Jungtiere in den feuchten 7 Umwelt und Tier waren die von Pferden gezogenen Straßenbahnen, die immer mehr in Mode kamen. Während in London der letzte Pferde-Omnibus 1914 und in Die Titanen der Rennbahn Hamburg 1918 fuhr, hielten die Berliner länger an (24.-26.06.2016 in Brück) den Pferdebuslinien fest. 1920 fuhr der letzte Pferde-Omnibus im Tagesverkehr und 1923 im „Historische Pferdeomnibusse im Parcours“ So fing es an: Die Geschichte der Pferde- Nachtverkehr. Omnibusse Es ist fast nicht zu glauben, aber den ersten PferdeOmnibus soll es schon vor mehr als 350 Jahren gegeben haben. Fünf mit Pferde-Omnibussen bediente Linien, die „carrosses á cinq sols“ verbanden ab März 1662 mehrere Pariser Stadtteile miteinander. Allerdings ging das erste öffentliche Nahverkehrssystem der Welt schon knapp 20 Jahre später an Auflagen und Tarifanhebungen zugrunde. Simon Kremser erfand den öffentlichen Personennahverkehr Erst etwa 150 Jahre später wurde die Idee von Nahverkehrslinien in Großbritannien wieder aufgegriffen, als in Manchester die erste Buslinie entstand. Nur ein Jahr später, 1825, eröffnete in Deutschland eine öffentliche Verbindung zwischen Berlin und Charlottenburg, der schnell weitere Linien folgten. Als Erfinder des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Berlin gilt der Fuhrunternehmer und preußische Hofrat Simon Kremser, nachdem der „Kremser“ benannt wurde, ein gefederter Planwagen mit Längsbänken, der vielen Menschen Platz bietet und durch ein Planenverdeck die Passagiere vor Witterungen schützt. Noch heute kennt jeder Planwagen- oder Kremserfahrten, die in ganz Deutschland angeboten werden, zum Beispiel auch hier in Brück. Damals erfreuten sich die Pferde-Omnibusse immer größerer Beliebtheit. Bald folgten Buslinien in Paris, London und New York. In Dresden eröffnete eine Pferde-Omnibuslinie im Jahr 1838. Die Ära der Pferde-Omnibusse hielt jedoch nicht lange an. Das Straßenpflaster ließ die Fahrgäste nicht sonderlich bequem sitzen, komfortabler 8 Pferde-Omnibusse aus ganz Europa Das Schaubild „Historische Pferde-Omnibusse im Parcours“ lässt alte Zeiten wieder aufleben. Man verwendete damals als Pferde-Omnibus überwiegend große gefederte Kutschen mit Verdeck. Die meisten Pferde-Omnibusse hatten einen geschlossenen Wagenkasten mit Glasfenstern. Die Fahrgäste saßen auf Längsbänken, die sich an beiden Seiten des Wagens befanden. Ein- und ausgestiegen wurde durch eine Hecktür, vor der sich oft eine kleine Plattform befand. Viele Pferde-Omnibusse waren damals und sind auch heute Doppeldecker. Das Wagendach erreicht man über eine außenliegende Wendeltreppe, in den Anfangszeiten gab es lediglich Leitern. Die Bänke auf dem Dach waren Rücken an Rücken montiert. Gefahren werden die Omnibusse, wenn es sich nicht um Doppeldecker handelt, vom Dach aus Fortsetzung auf Seite 10 Umwelt und Tier Fortsetzung von Seite 8 Tier des Monats Die beiden Wüstenmäuse Lia und Lolli wurden auf Grund einer vorherigen Unverträglichkeit zwischen den beiden bei uns abgegeben. Hier haben sie nun ein größeres Gehege mit mehr Auslauf und Versteckmöglichkeiten und fühlen sich pudelwohl. Von Zickereien zwischen den beiden ist nichts mehr zu sehen. Beide sind sehr neugierig und schnuppern schon mal gerne an der menschlichen Hand. Trotzdem sind sie nicht als Kuscheltiere geeignet, sondern zum Ansehen und Beobachten. Lia und Lolli sind beide ein 1-jähriges Team, was nur zusammen und mit genug Platz und Ausweichmöglichkeiten vermittelt wird. oder es handelte sich um Decksitzwagen, bei denen sich der Kutschbock nicht mehr im Wagen-kasten befand, sondern schwebend davor. Angespannt wurden damals ein oder zwei Pferde, heute sind es oft mehr. Bei den diesjährigen Titanen der Rennbahn werden Pferde-Omnibusse aus ganz Europa dabei sein. Sie kommen unter anderem aus England, der Schweiz, wo von Pferden gezogene Omnibusse übrigens „Rösslitram“ genannt werden und natürlich aus ganz Deutschland. Tierschutzverein Potsdam und Umgebung e.V. Arthur-Scheunert-Allee 2 14558 Nuthetal Tel. 0331-973033 Am 25. und am 26. Juni werden diese außergewöhnlichen Gespanne in der TitanenArena auftreten und einmal mehr ein Schaubild entstehen lassen, was in dieser Art den Zuschauern nur in Brück geboten wird. Kaltblut Zucht- und Sportverein Brück e.V. Text/Bilder: K. Lindner 9 10 Der Tierarzt rät Wenn es warm wird ...... Wenn es warm wird Langsam werden die Temperaturen sommerlich aber Mensch und Tier haben bei der warmen Witterung nicht nur Spaß, die Hitze kann den Zweiund Vierbeinern auch zu schaffen machen. Die Anpassung an die unterschiedlichsten Temperaturwerte geschieht durch die sogenannte Thermoregulation. Ziel dieses Regulationssystems ist die Aufrechterhaltung der normalen Körpertemperatur, da schon Abweichungen von 5°C äußerst schädliche Auswirkungen auf den Organismus haben können. Hunde können die Wärmeabgabe nur in geringem Maße über die Schweißdrüsen regulieren, denn sie besitzen nur wenige Schweißdrüsen an den Füßen. Ein wichtiger Regelprozeß des Hundes ist die Fähigkeit zur Polypnoe, dem Hecheln. Beim Hecheln wird Wasser über den gesamten Atemtrakt verdunstet. Der Hund steigert seine Atemfrequenz von 40 Zügen pro Minute auf 130-300 Atemzüge pro Minute. Das Hecheln bewirkt einen deutlichen Wasserverlust, Hunde müssen deshalb im Sommer deutlich mehr Wasser aufnehmen. Die normale Trinkmenge beträgt zwischen 20-70ml pro kg und Tag. Bei einem 10kg schweren Hund bedeutet dies zwischen 200 und 700ml pro Tag. Im Sommer kann der Wasserbedarf leicht auf das dreifache steigen. Eine lebensgefährliche Situation entwickelt sich schnell beim Aufenthalt im Auto. Die Temperatur im Auto kann schnell sehr hoch werden, wie ein Test zeigt. Meteorologen haben auf einem asphaltierten Parkplatz die Innenraumtemperaturen verschiedener Fahrzeugtypen gemessen, nachdem sie eine halbe Stunde in der prallen Sonne standen. Bei hochsommerlichem Wetter und Sonneneinstrahlung herrscht in knapp der Hälfte aller Fahrzeuge eine Temperatur von über 50 Grad, in jedem achten Auto sogar über 60 Grad Celsius. Dabei wurden riesige Temperaturunterschiede gemessen. Das kühlste Auto im Test war ein VW Polo mit 36,2 Grad Celsius, sein Bruder Golf III wurde mit 68,7 Grad zur "heißesten Kiste“. Hunde in solchen „heißen Kisten“ können sehr schnell einen Hitzschlag bekommen. Die Tiere werde bewußtlos, Körpertemperatur und Puls steigen, die Hunde können erbrechen und krampfen. Das Finale Stadium ist der Tod durch Lähmung des Atemzentrums. Sollten Sie einen Hund im Sommer in einem Auto eingesperrt sehen, der massive Probleme mit der Hitze hat, rufen Sie die Polizei, dies ist ein Notfall, der den Hund das Leben kosten kann. „Einfach in der Sonne abgestellt. Verantwortungslos !“ „Hier kam jede Hilfe zu spät“ „Polizei und Feuerwehr retten Hund aus Kofferraum in Rotherbaum“ 11 Liebe Leserinnen und liebe Leser, leider waren nicht alle Antworten waren richtig. Der Spruch mit dem Kopf in Sand stecken, ist schon tiefer verwurzelt als wir annahmen. Richtig war die Antwort b) – bei Gefahr läuft der Vogel Strauß weg. Aus den wie immer zahlreichen Zuschriften (Mail, Fax bzw. Briefe od. Karten) wurde der Gewinner ermittelt. Glücksfee spielte wieder einmal die Redaktion. Einen Gutschein über 25,00 € vom Futterhaus gewinnt Sabrina Richter aus Kleinmachnow. Einen Gutschein über 25,00 € vom Futterhaus Teltow gibt es auch dieses mal zu gewinnen. Hier die Frage: Wie alt können Hyänen werden? a) 40 Jahre b) 50 Jahre c) 60 Jahre Mit freundlicher Unterstützung des Filmparks Babelberg verlosen wir in dieser Ausgabe 3x2 Freikarten. Hier lautet unsere Frage: Verteiler gesucht ! Rufen Sie an ! 03329 - 69 89 983 Welches Tier trägt Stiefel, wonach auch das Märchen benannt ist? 12 Wählen Sie die nach Ihrer Meinung nach richtige Lösung aus und teilen Sie uns diese per Post, Fax oder Mail mit. Viel Glück. Werbung & Vertrieb Potsdamer Allee 78-80 14532 Stahnsdorf Tel.: 03329 - 698 998 3 Fax: 03329 - 699 765 1 Mail: [email protected] Aus den richtigen Einsendungen werden die Gewinner (unter Ausschluss des Rechtsweges) ausgelost. Es wird pro Person jeweils nur eine Zuschrift berücksichtigt. Einsendeschluss ist dieses mal der 13. Juni 2016. DAS FUTTERHAUS 25,00 € TIERISCH GUT EINKAUFSGUTSCHEIN Aktuell 13 Aktuell Einfach mal abhängen Hallo liebe Leute, Leoparden haben eines der größten Verbreitungsgebiete aller Großkatzen. Sie sind überaus anpassungsfähig und haben eine Reihe sehr unterschiedlicher Lebensräume erobert. In Körpergröße, Nahrungsgewohnheiten und Aussehen unterscheiden sich einzelne Leoparden-Populationen stark – je nachdem, in welchem Lebensraum sie verbreitet sind. Etwa 27 Unterarten wurden beschrieben, wobei verschiedene Farbvariationen auch innerhalb von Unterarten auftreten können. Besonders auffällig sind komplett schwarz gefärbte Tiere. Diese, so genannten schwarzen Panther, kommen besonders häufig in feuchten Waldlebensräumen vor. Leoparden sind außergewöhnlich kräftige, muskulöse Räuber. Auf die Jagd gehen sie in der Regel erst am späten Nachmittag oder am frühen Abend. Sie sind lautlose Schleichjäger und erbeuten auch Tiere, die weitaus größer sind als sie selbst. Ihre Beute zerren sie mit viel Kraft auf einen Baum. In Sicherheit vor Konkurrenten wird sie dort verzehrt. Ihr Nahrungsspektrum ist weit gefächert und reicht von Mistkäfern bis zu 900 Kilogramm schweren Elen-Antilopen. Auch Aas verschmähen Leoparden nicht. Das Fell der Leoparden war lange Zeit sehr begehrt und wurde zu teuren Pelzen verarbeitet. Der Weltnaturschutzunion IUCN zufolge wurden von 1976 bis 1990 jährlich etwa 86.000 Leopardenfelle gehandelt. Dank erfolgreicher Handelsbeschränkungen und verändertem Käuferverhalten ist der Pelzhandel mittlerweile jedoch keine Gefahr mehr für das Überleben der Leoparden. Hauptbedrohungen sind heute Zerstörung des Lebensraums und direkte Bejagung aus Angst vor Mensch-Leoparden-Konflikten. Text/Bild: Red. 14 das interessiert den Fuchs, sagen die Leute, wenn es keinen interessiert. Na klasse. Mich interessiert das schon, wenn unsere unmittelbare Umwelt zur Müllhalde mutiert. Ich fresse halt auch lieber eine gesunde Feldmaus, als eine im Müll fett gewordene Ratte. Man solls nicht glauben. Vor drei Jahren noch, konnte man beschaulich zwischen Möbelboss und ehemals Praktiker am Ufer des Teltowkanals spazieren gehen. Vorbei. Es sei denn, man liebt Unrat. Na klar, man muss ja auch nicht dort in der Natur rumkrauchen, wo es 100 m östlich bald eine schöne Marina gibt. Was brauchen wir da was Grünes. Einige meiner Artgenossen lieben das ja, sich von Müll zu ernähren. Dass dies absolut nicht gesund ist, interessiert die nicht. Ich bin der Meinung, hier sollte schnellstens Ordnung geschaffen werden. Genauso wie bereit angeprangert hinter der Potsdamer Straße 57. Aber wen interessierts? Das, interessiert den Fuchs. Ich schaue mal, dass ich einen Hasen erwische. Ist zwar anstrengender, aber gesünder. Euer Gustav Schlaufuchs 15 Kurzportrait Der Kaltblüter Als Kaltblüter werden in erster Linie bestimmte Pferderassen, die schweren Zugpferde, bezeichnet. Der Ausdruck bezieht sich nicht auf die Regulierung der Körpertemperatur dieser Pferde, denn als Säugetiere sind auch sie gleichwarme Tiere. Vielmehr zeichnen sie sich durch ein hohes Körpergewicht und ein ruhiges Temperament aus, im Gegensatz zu so genannten Warmblütern, die häufiger als Reitpferde eingesetzt werden. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts war die Nutzung von Kaltblutrassen wie Shire Horse und Belgier als Arbeitspferde in Landwirtschaft und Industrie weit verbreitet. Hier war vor allem ihr enormes Leistungsvermögen und ihre Gutmütigkeit geschätzt. Kaltblüter sind aufgrund ihres schweren Körperbaus nicht als schnelle Reitpferde geeignet. Im Mittelalter wurden sie wegen ihrer Stärke als gepanzerte Streitrösser eingesetzt.Auch wenn der Bestand seit dieser Zeit stark geschrumpft ist, scheint er dennoch gesichert. Kaltblutpferde werden heute noch in der Forstwirtschaft, z. B. als Rückepferde eingesetzt, wenn die Nutzung schwerer Maschinen nicht möglich oder nicht erwünscht ist. Außerdem werden sie als Freizeit- und Familienpferde eingesetzt.