Hyäne - Kindernetz

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Hyäne | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Hyäne
Hyaena
Mit ihrem etwas unheimlich klingenden Lachen wirken Hyänen auf den
ersten Blick nicht sehr sympathisch. Doch die Tiere faszinieren durch
ihr interessantes Verhalten im Rudel.
Aussehen
Die Familie der Hyänen gehört zur Ordnung der Raubtiere. Auf den ersten
Blick sehen die Tiere fast wie Hunde aus. Sie sind aber nicht mit diesen
verwandt, sondern stammen von Vorfahren ab, die den Schleichkatzen
gleichen. Sie sind also eher mit Tieren wie Mangusten oder Mungos
verwandt. Man unterscheidet drei Arten.
Tüpfelhyänen werden bis zu 165 Zentimeter lang, der Schwanz misst bis
zu 33 Zentimeter und sie wiegen bis zu 82 Kilogramm.
Die Weibchen sind größer als die Männchen, sonst aber kaum
voneinander zu unterscheiden.
Das Fell der Tüpfelhyänen ist gelblich bis grau und dunkel getupft. Die
Ohren sind rund und behaart.
Streifenhyänen sind dagegen nur 100-120 Zentimeter lang, der Schwanz
misst 31 Zentimeter und sie wiegen 27 bis 54 Kilogramm. Das Fell ist
langhaariger.
Ihr unverkennbares Merkmal ist die bis zu 30 Zentimeter lange Mähne, die über Nacken und Rücken
reicht und die die Tiere aufstellen können. Der Schwanz ist im Verhältnis zum Körper länger und
buschiger als bei der Tüpfelhyäne. Streifenhyänen haben ein graubraunes bis dunkelbraunes Fell mit
schwarzen Streifen und unbehaarte, spitz zulaufende Ohren.
Schabrackenhyänen sind graubraun und besitzen eine hellere Rückenmähne.
Ein typisches Kennzeichen aller Hyänen sind die Vorderbeine, die deutlich
länger sind als die Hinterbeine. Weil der Vorderköper außerdem kräftiger
ist als der Hinterkörper, haben Hyänen einen stark nach hinten
abfallenden Rücken.
Allen gemeinsam ist außerdem der große Kopf sowie das sehr kräftige
Gebiss.
Anders als Katzen oder Hunde sind Hyänen Passgänger - sie bewegen also die Beine einer
Körperseite gleichzeitig.
Heimat
Tüpfelhyänen kommen in Afrika südlich der Sahara vor. Streifenhyänen leben in Vorder- und
Mittelasien, in Indien und von Nordafrika bis Kenia. Schabrackenhyänen sind heute sehr selten, man
findet sie nur noch in Südafrika, Rhodesien und Mosambik.
Lebensraum
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Hyänen leben vor allem in Savannen, Buschgebieten, Halbwüsten und
bergigen Regionen.
Dort kommen sie bis in Höhen von 3000 bis 4000 Metern vor.
Zum Teil bewohnen sie verlassene Baue anderer Tiere.
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Rassen und Arten
In der Familie der Hyänen gibt es zwei Gattungen: Tüpfelhyänen bilden eine Gattung mit nur einer Art.
Zur Gattung der Streifenhyänen gehören zwei Arten, die Streifenhyäne und die Schabrackenhyäne. Der
nächste Verwandte der Hyänen ist der Erdwolf. Er gehört ebenfalls zur Familie der Hyänen, bildet aber
eine eigene Unterfamilie.
Lebenserwartung
Hyänen können bis zu 20 Jahre alt werden. In einem Zoo wurde eine Tüpfelhyäne sogar 40 Jahre alt.
Alltag
Tüpfelhyänen sind überwiegend nachtaktive Tiere. Sie leben in
Familienverbänden mit bis zu 100 Tieren in einem Revier, dass sie mithilfe
von Duftstoffen markieren und gegen andere Hyänenrudel verteidigen.
Zentrum des Reviers ist eine Höhle, in der die Jungen aufgezogen werden.
Tüpfelhyänen können besonders gut sehen und hören.
Noch besser ist ihr Geruchsinn ausgeprägt, sodass sie Aas über mehrere
Kilometer Entfernung riechen können.
Früher dachte man, dass Hyänen ausschließlich Aas fressen. Heute weiß
man, dass Aas nur einen Teil ihrer Beute ausmacht.
Trotzdem haben sie in der Natur eine wichtige Aufgabe. Sie dienen gemeinsam mit Geiern - als Gesundheitspolizei: Weil sie Kadaver
beseitigen, helfen sie, die Ausbreitung von Seuchen und Krankheiten
einzudämmen.
Tüpfelhyänen sind aber auch erfolgreiche Jäger, die im Rudel Tiere wie
Antilopen erlegen. Sie jagen in der Nacht.
Oft wird ihnen aber die Beute von Löwen streitig gemacht, gegen die sich die Hyänen schlecht wehren
können. Umgekehrt vertreiben Hyänen aber auch andere Raubtiere von ihrer Beute.
Tüpfelhyänen haben ein sehr interessantes Sozialverhalten. Die Rudel
werden von einem Weibchen angeführt, Männchen stehen immer auf
niederen Rangstufen. Und je höher der Rang eines Weibchens ist, umso
höher wird auch der Rang ihrer Nachkommen im Rudel sein.
Forscher haben auch herausgefunden, dass Hyänen die Jungen von
Müttern, die starben, adoptieren und wie ihre eigenen Jungen aufziehen.
Auch diese adoptieren Jungen haben einen höheren Rang als die
anderen, wenn sie von einer ranghohen Mutter adoptiert werden.
Man hat auch beobachtet, dass die Hyänen eines Rudels sich gegenseitig verteidigen, wenn sie
bedroht werden.
Freunde und Feinde
Wildhunde, Löwen und auch andere Hyänen können den Hyänen gefährlich werden. Werden Am
meisten sind Hyänen aber durch den Menschen bedroht. Sie werden immer wieder gejagt, weil sie
sich manchmal auch an Vieh vergreifen.
Jagd
Hyänen sind auch erfolgreiche Jäger. Sie jagen im Rudel und können bei der Hetzjagd
Geschwindigkeiten von bis zu 60 Kilometern pro Stunde erreichen.
Nachwuchs
Anders als beispielsweise bei den Wölfen pflanzen sich bei Hyänen nicht nur das Leittier, sondern
mehrere Weibchen des Rudels fort. Paarungszeit kann das ganze Jahr über sein. Nach etwa 110
Tagen Tragzeit bringt ein Weibchen etwas zwei bis drei Junge zur Welt.
Sie können sofort sehen und laufen und besitzen sogar schon Zähne. Hyänen-Babys sind also nicht
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so hilflos wie etwa junge Katzen oder Hunde. Ihr Fell ist schwarz und bekommt erst nach etwa neun
Monaten die typische Farbe und die Tupfen.
Um die Jungenaufzucht kümmern sich nur die Weibchen. Die Jungen werden fast 18 Monate von der
Mutter gesäugt. Bis sie 1 Jahr alt sind, bleiben sie in und bei der Höhle und werden immer von einem
erwachsenen Tier bewacht. Dann dürfen sie zum ersten Mal mit auf die Jagd. Mit zwei bis drei Jahren
werden Hyänen geschlechtsreif.
Sprache
Wenn sich Hyänen um Beute streiten oder wenn sie sich über andere
Raubtiere aufregen, geben sie das typische "Lachen" von sich: Die Tiere
lassen seltsame, schnatternde Geräusche hören, die ein wenig an ein
Lachen erinnern und für unsere Ohren ziemlich unheimlich klingen.
Untereinander kommunizieren Hyänen außerdem durch verschiedene
Rufe, Körperhaltungen und Signale wie zum Beispiel der Haltung des
Schwanzes.
Ernährung
Hyänen sind Allesfresser. Neben Fleisch und Aas fressen sie auch
Früchte, andere Pflanzenteile sowie Eier. Sie jagen junge Gnus, Antilopen
und Zebras. Mit ihrem ungewöhnlich kräftigen Gebiss können sie auch
dicke Knochen zerbeißen. Innerhalb nur einer Stunde kann eine
Tüpfelhyäne etwa 15 Kilogramm Nahrung fressen.
Hyänen verschlingen auch die unverdaulichen Haare und Hufe ihrer Beute.
Diese erbrechen sie dann wieder in Form von kleinen Kugeln.
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© Südw estrundfunk 2016
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