Sachanalyse: Evolution: Die Evolution der Säugetiere begann vor 270 Millionen Jahren im mittleren Perm. Sie ging von säugetierähnlichen Reptilien, den Synapsiden, aus. Vor 245 Millionen Jahren hat sich die Gattung der Thrinaxodon (Bild im Anhang) herausgebildet. Diese wiesen schon einige Gemeinsamkeiten mit den heutigen Säugetieren auf. Sie besaßen wahrscheinlich nicht nur ein Fell und ein typisches Raubtiergebiss, sondern auch die Anordnung der Organe ähnelt der, der Säugetiere. Die ersten echten Säugetiere bildeten sich erst im Jura, vor 200 – 150 Millionen Jahren. Eomaia gehört zu den ersten bekannt Höheren Säugetieren. Sie lebte vor 125 -130 Millionen Jahren und sieht den heutigen Mäusen ähnlich. Zur Zeit der Dinosaurier konnten die Säugetiere nur durch eine Besetzung anderer ökologischer Nischen überleben. So entwickelten sich wahrscheinlich durch ihre Nachtaktivität Fell und Endothermie. Erst nach dem Aussterben der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren gelang es den Säugetieren die meisten ökologischen Nischen zu besetzen. Heutzutage unterteilt man die Säugetiere in Ursäuger bzw. Kloakentier, Beutelsäuger und Höhere Säugetiere. Die Kloakentiere, wie das Schnabeltier, haben als größte Besonderheit, dass ihr Nachwuchs aus Eiern schlüpft. Bei den Beutelsäugern, wie den Kängurus, werden die Jungen im embryoartigen Stadium geboren und wachsen im Beutel der Mutter heran. Bei den Höheren Säugetieren werden die Jungen erst in einem späteren Stadium geboren. Handelt es sich um Nesthocker, so sind sie noch nicht ganz fertig entwickelt. Es fehlt meist Fell, sowie die Augen sind noch nicht geöffnet. Nestflüchter sind dagegen ab der Geburt voll entwickelt. Die Fledermaus: Die Fledermäuse gehören mit den Flughunden zu den Fledertieren. Sie umfassen weltweit ca 900 Arten. Eine Fledermaus kann bis zu 25 Jahren alt werden und einen Größe von 14 cm mit einer Flügelspannweite von 60 cm erreichen. Außer an ihrem Gesicht kann man Fledermäuse auch an ihrem Flug und der Flügelform unterscheiden. Arten die in Wäldern leben haben meist breitere Flügel, die sie langsamer bewegen, als jene, die offenes Gelände bevorzugen. Die Vampierfledermaus in Amerika ernährt sich ausschließlich vom Blut anderer Säugetiere. Es gibt in Afrika aber auch Arten die sich rein vegetarisch ernähren. Fledermäuse sind sehr soziale Tiere und fliegen auch in Schwärmen durch die Gegend und © die LÜBECKER MUSEEN bilden in ihren Quartieren sogar Gruppen mit anderen Fledermausarten. Die Paarung findet im meist kurz vor dem Winterschlaf oder mittendrin statt. Dabei paart sich das Männchen meist mit einem oft noch im Halbschlaf befindlichen Weibchen. Das Weibchen kann die eigentliche Befruchtung verzögern. So wird der optimale Zeitpunkt der Geburt beeinflussbar. Dies ist grade bei Nahrungsmangel vorteilhaft. Fledermäuse bringen meist ein Junges zur Welt. Das Weibchen kümmert sich alleine um das Junge, bildet aber mit anderen Muttertieren Wochenstuben, um z.B. gemeinsam zu jagen. Für ihren Winterschlaf suchen Fledermäuse gerne ein witterungsbeständigeres Quartier. Der Maulwurf: Behandelt wird hier der Europäische Maulwurf. Es gibt noch andere Arten wie Desmanini, welche keine Gangsysteme anlegen. Sie jagen ihre Nahrung schwimmend im Wasser und zeigen auch sonst ein anderes Verhalten. Diese Arten sind aber nicht mehr in Europa vertreten. Der Europäische Maulwurf kann eine Größe von 20 cm erlangen und bis zu 5 Jahren alt werden. Aufgrund von Veränderungen der Natur, wie längerer Bodenfrost oder häufigere Hochwässer, aber auch der Bejagung durch den Menschen und Haustieren erlangt er oft nur ein Alter von 2 Jahren. Der Maulwurf hat keinen Tag/Nachtrhythmus. Meist schläft er in der mittags und abends Zeit ein paar Stunden, so ergeben sich drei Wachzeiten. Das Revier eines Maulwurfs kann bis zu 400 qm groß sein. Als Einzelgänger lebt er hier die meiste Zeit allein. Zur Paarungszeit im Frühling überlappen sich die Reviere von Männchen und Weibchen. Die Paarung kann unter, aber auch über der Erde stattfinden. Nach einer Tragezeit von ca. vier Wochen bringt das Weibchen 3-4 Jungen zur Welt. Die ersten drei Wochen sind sie noch blind und nackt. Nach fünf Wochen werden sie nicht mehr gesäugt und verlassen mit ca. 2 Monaten das Nest. Im Winter verkriecht sich der Maulwurf in tiefere Erdschichten, um dem Bodenfrost zu entkommen. Sie legen sich zusätzlich einen Vorrat an Würmern an. Dazu machen sie sie mit einem gezielten Biss bewegungsunfähig. © die LÜBECKER MUSEEN Der Fischotter: Der in Deutschland lebende Eurasische Fischotter kann 1,3 m lang und ca. 22 Jahre alt werden. Neben seinen Schwimmhäuten besitzt der Otter noch einen muskulösen Schwanz, welcher zum Steuern und zur Stabilisierung dient. An seiner Schnauze befinden sich Tasthaare, welche gerade in trüben Gewässern wichtige Sinnesorgane bieten. Des weiteren kann er seine Nasen und Ohrlöcher schließen, um so zu verhindern, dass Wasser hinein läuft. Die Tiere haben keine feste Aktivitätszeit, man kann nur bemerken, dass sie an belebten Orten eher in der Nacht aktiv sind. Des Weiteren besitzt jedes Individuum neben dem Hauptbau auch andere Unterschlüpfe. Diese dienen vor allem bei der Flucht als Verstecke. Fischotter legen diese Bauten eher selten selber an. Oft werden verlassen Bauten anderer Tiere benutzt und umgebaut. Der Wassereingang wird meistens 50 cm unter dem Wasserspiegel gegraben. Bei den Ottern handelt es sich um Einzelgänger. Zur Paarungszeit suchen die Männchen die Reviere der Weibchen auf. Hierbei kann es auch zu Kämpfen zwischen rivalisierenden Männchen kommen. Nach einer Tragezeit von ca. drei Monaten bringt das Weibchen bis zu 4 Jungen zur Welt. Diese sind den ersten Monat noch blind und werden bis zum 3 Monat gesäugt. Sie verlassen die Mutter mit ungefähr 14 Monaten, nachdem sie die Jagd erlernt haben. Der Wal: (Da sich Wal doch im Verhalten unterscheiden gehe ich hier allg. auf das Thema Wale ein.) Bei den Walen unterscheidet man Zahn- und Bartenwale. Zahnwale sind Fleischfresser, die Jagd auf Fische, Tintenfische und teilweise auch andere Säuger (Robben) machen. Zu ihnen zählen unter anderen Delfine, Orcas und der Pottwal. Der Name kommt daher, dass sie Zähne besitzen. Die Bartenwale, wie das größte Säugetier, der Blauwal, besitzen Barten statt Zähnen. Diese sind kleine Hornplatten, welche zum Herausfiltern von Krill benutzt werden. Abgesehen vom Pottwal gehören alle Großwale zu den Bartenwalen. Allgemein nutzen die meisten Arten ein Echoortungssystem. Diese Praxis wird auch als Sonar in der Fischerei angewandt. Einige Wale besitzen neben der Fluke am Schwanz auch noch eine Finne. Diese ist auch knorpelartig und sitzt auf dem Rücken. Delphine besitzen z.B. so eine. Abgesehen von einigen Flussdelphinen leben alle Wale in Meer. © die LÜBECKER MUSEEN Die meisten Walarten haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Sie leben in Gruppen von ca. 10 Tieren zusammen. Diese werden Schulen genannt. Bei den Pottwalen gibt es zwei Arten der Gruppenbildung. Einmal die der Kühe (weibl. Wale) mit ihren Kälbern (Jungtiere). Diese umfassen meist 10 Muttertiere mit Nachwuchs. Dann gibt es noch Gruppen von jungen Bullen (männl. Wale). In diesen Junggesellengruppen gibt es meist ein strenge Hierarchie, was zu Machtkämpfen mittels stoßen und beißen führen kann. Die älteren Bullen sind eher Einzelgänger. Der Blauwal gehört allg. eher zu den Einzelgängern. Delfine bilden dagegen sogar Schulen mit über 100 Tieren. Einige Arten, wie der Buckelwal, gehen sogar gemeinschaftlich auf die Krilljagd. Dabei bilden sie Blasenteppiche um die Beute einzufangen. Die Kommunikation läuft bei den meisten Walen über den bekannten Gesang und Körperkontakt. Delfine verständigen sich aber auch über Klickklack-Laute, Schnattern oder Pfeifen. Wale bringen nach einer Tragezeit von bis zu 16 Monaten allgemein nur ein Kalb zur Welt. Dies wird je nach Art nur von der Mutter bzw. mit Unterstützung anderer Kühe in der Schule behütet. Die Jungtiere werden aktiv durch einspritzen der Milch in den Mund gesäugt. Ohne Lippen ist den Kälbern ein Saugen nicht möglich. Auch wenn Wale als sehr soziale Tiere eingestuft werden, gehen sie keine dauerhafte Partnerschaft ein. Manche Arten, wie der Blauwal bleiben jedoch die Saison über treu. Nicht nur die Bejagung der Wale gefährdet den Bestand. Durch den Schiffsverkehr, U-Boote oder Jet-Skis gibt es zusätzliche Hintergrundgeräusche. Diese Beeinflussen die Echoortung und stören so vor allem Jungwale bei ihrer Navigation. So schwimmen sie versehentlich in flaches Gewässer und es kann zur Strandung kommt. Auch die Zerstörung der Ozonschicht beeinflusst gerade das Leben der Bartenwale. Durch die Vermehrte UV-Strahlung kommt es zum Planktonsterben, also der Verringerung der Nahrungsquelle. Auch kommt es noch häufig vor, dass sich Kleinwale wie Delfine in Fischernetzen verfangen und ersticken. © die LÜBECKER MUSEEN Der Waschbär: Der Nordamerikanische Waschbär kann eine Größe von bis 70 cm erreichen. In der freien Natur können sie bis zu 16 Jahren alt werden. Durch Verkehrsunfälle und Jagd werden viele Tier aber nur 3-4 Jahre alt. Es wird angenommen, dass Waschbären farbenblind sind, jedoch soll die Sehschärfe mit den Menschen vergleichbar sein. Dafür haben sie aber einen besser ausgeprägten Geruchs- und Gehörsinn. Vereinzelte Studien haben belegt, dass der Waschbär starke kognitive Fähigkeiten besitzt. Die Lerngeschwindigkeit ist mit der der Rhesusaffen vergleichbar. Auch das Erinnerungsvermögen ist stark ausgeprägt. Dies ist sicherlich auch ein Grund für ihre gute Anpassungsfähigkeit. Entgegen früherer Behauptungen, der Waschbär sei ein reiner Einzelgänger, gibt es heute Belege dafür, dass sie geschlechtsspezifischen Gruppen bilden. So bleiben verwandte Weibchen, auch Fähen genannt, oftmals zusammen. Auch die Rüden (männl. Tiere) bilden Gruppen um sich vor allem vor anderen Rüden während der Paarungszeit besser zu verteidigen. Auf der Suche nach Nahrung können sie ein Gebiet von bis zu 50 km² durchstreifen. Der Name Waschbär kommt nicht nur durch das Betasten der Nahrung und Entfernen von Dreck. In Gefangenschaft schien es so, als würden die Tiere ihre Nahrung im Wasser waschen. Dies ist jedoch eine Fehldeutung. Wahrscheinlicher ist es, dass es sich dabei um einen Leerlaufreaktion handelt und es das eigentliche Jagen im Wasser imitiert. Die Paarung im Frühling überstreckt sich über mehrere Nächte. Dabei muss der Rüde die Fähe immer wieder umwerben. Nach einer Tragezeit von 65 Tagen bringt das Muttertier bis zu 5 Welpen auf die Welt. Sie werden bis zu 4 Monate gesäugt, wobei sie aber am Ende auch schon feste Nahrung zu sich nehmen. Im Herbst verlassen die Männchen ihre Mutter. Die Weibchen bleiben sehr oft ihr ganzes Leben bei ihrer Mutter. © die LÜBECKER MUSEEN