Tutorial AW AB Nachwachsende Rohstoffe

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TUTORIAL AW AB NAWARO https://www.uni‐hohenheim.de/pflanzenbau/lehrgarten/index.html Wichtige landwirtschaftliche Kulturpflanzen und Unkräuter
Kohlenhydratreiche Körnerfrüchte
Avena sativa
Hordeum vulgare
Secale cereale
Triticum aestivum ssp. vulgare
Triticum aestivum ssp. spelta
Triticum durum
Triticosecale
Zea mays
Hafer
Gerste
Roggen
Saat-, Weichweizen
Dinkel
Durum
Triticale
Mais
oat
barley
rye
wheat
spelt (wheat)
durum (wheat)
triticale
maize, corn
Ölreiche Körnerfrüchte/Faserpflanzen
Brassica napus ssp. napus
Helianthus annuus
Linum usitatissimum
Cannabis sativa
Raps
Sonnenblume
Lein, Flachs
Hanf
oilseed rape
sunflower
linseed, flax
hemp
Erbse
Ackerbohne
Sojabohne
pea
faba bean
soybean
Zuckerrübe
Kartoffel
sugar beet
potato
Eiweissreiche Körnerfrüchte
Pisum sativum
Vicia faba
Glycine max
Wurzel- und Knollenfrüchte
Beta vulgaris
Solanum tuberosum
Futterpflanzen und Arten des Zwischenfruchtbaues
Brassica rapa ssp. oleifera
Lolium multiflorum
Medicago sativa
Phacelia tanacetifolia
Sinapis alba
Rübsen
Welsches Weidelgras
Luzerne
Phazelia
Weißer Senf
turnip rape
Italian ryegrass
alfalfa, lucerne
phacelia
white mustard
Quecke
Ackerkratzdistel
Klettenlabkraut
Vogelmiere
quack-grass, couch grass
Canada thistle
cleavers
common chickweed
Wiesenfuchsschwanz
Glatthafer
Knaulgras
Wiesenschwingel
Deutsches Weidelgras
Wiesenlieschgras
Wiesenrispengras
Goldhafer
Rotklee
Weißklee
meadow foxtail
tall oat grass
orchard grass or cocksfoot
meadow fescue
perennial/English ryegrass
timothy
Kentucky bluegrass
golden oat grass
red clover
white clover
Pappel
Weide
Miscanthus, Chinaschilf
Rutenhirse
poplar
willow
miscanthus
switch grass
Unkräuter
Elymus repens
Cirsium arvense
Galium aparine
Stellaria media
Graslandpflanzen
Alopecurus pratensis
Arrhenatherum elatius
Dactylis glomerata
Festuca pratensis
Lolium perenne
Phleum pratense
Poa pratensis
Trisetum flavescens
Trifolium pratense
Trifolium repens
Erneuerbare Energiepflanzen
Populus spp.
Salix spp.
Miscanthus spp.
Panicum virgatum
KOHLENHYDRATREICHE KÖRNERFRÜCHTE Hafer (Avena sativa) Nackthafer Avena sativa var. nuda) Oat Familie: Pocaceae (Süßgräser) Gattung: Avena L. Herkunft: Als Ungras mit Gerste eingeschleppt (Sekundäre Kulturpflanze) Biologie Morphologie ‐
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Photoperiodische Reaktion ‐
Vermehrung Entwicklungsverlauf Fruchtstand Rispe (Unterschied zu anderen Getreidearten) Halm hohl, rundlich Wuchshöhe 0,6 – 1,5 m (Lagerneigung) Tiefe Wurzel für gute Bodendurchwurzelung Selbstbefruchter Körner sind mit Deck‐ und Vorspelze fest verwachsen (nicht bei Nackthafer) TKM 25 – 40 g generativ über Samen Wie Weizen (s. auch Entwicklungsstadien) Hafer braucht zur Blattbildung mehr Zeit als Gerste Langtagspflanze Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Maritime Lagen, kühl gemäßigte Zonen ‐ Anbau in rauhen Klimabereichen (unter 6,5°C Jahresdurchschnitt) möglich ‐ Optimaler Temperaturbereich zwischen 14 und 18°C (3°C weniger als Weizen) ‐ Hoher Keimwasserbedarf wegen bespelzter Körner ‐ Tolerant gegenüber niedrigen pH‐Werten (opt. 6,5‐7) Vegetationsdauer ‐ Ca. 167 Tage Vorfrucht ‐ Geeignet: Blattfrüchte, Mais, Roggen, Leguminosen Wiederbestellung von Bracheflächen Grünlandumbrüche ‐ Ungeeignet: Hafer, Sommergerste, ‐Weizen Leguminosen (bei Verdacht auf Stockälchen) Bodenbearbeitung Saatzeitpunkt Aussaat Bestandesdichte Pflegemaßnahmen Düngung Unkräuter Schädlinge ‐ Grundsätzlich nicht anders wie andere Sommerkulturen ‐ Möglichst Herbstpflugfurche ‐ Frühstmöglich (vor April) wg. Rispenbildung und Nutzung von Winterfeuchtigkeit Empfindlich bei Spätsaat (wg. Fritfliege) Keimtemperatur 2‐5°C ‐ Aussaat in den gefrorenen Boden möglich ‐ Saatbettkombination mit Rückverfestigung des Bodens ‐ Exakte Tiefenablage (3 – 4 cm) ‐ Bei Mulchsaat sind Scheibenschare erforderlich ‐ 300 (220‐320) Pfl./m² ‐ 480 (320‐550) Rispen/m² ‐ 12‐18 cm Reihenabstand ‐ Wachstumsregulatorbehandlung in EC 40 ! nicht bei Nährmittelproduktion ‐ N‐(P‐,K‐)Düngung richtet sich nach Ertragserwartung und Nachlieferung aus dem Boden Faustregel: Kornertrag x 2,5 = ca. N kg/ha – Bodenvorrat ‐ Bei 50 kg/ha N auf leichten Böden oder > 80 kg/ha N auf schweren Böden auf 2 Gaben verteilen. Startgabe vor/zur Saat (KAS nur auf tonhaltigen Böden) 2. Gabe ab 6‐Blatt‐Stadium bis EC 32 ‐ Hafer reagiert auf Spurenelementemangel stärker als andere Getreide Cu, Mn und Mg als Blattdüngung ‐ Kamille (Matricaria recutita) ‐ Vogelmiere (Stellaria media (L.) Vill. ‐ Knötericharten (Polygonum ssp.) ‐ Klettenlabkraut (Galium aparine L.) ‐ Melden, Disteln ‐ Ackerfuchsschwanz, Windhalm ‐ Fritfliegen (Oscinella frit) ‐ Blattläuse (Aphidina) ‐ Thripse (Thysanoptera) ‐ Ackerschnecken (Gastropoda) ‐ Drahtwurm (Agriotesarten) (= Käferlarve) ‐ Laufkäfer ‐ Getreidehähnchen (Oulema melanopus) Krankheiten Erntezeitpunkt Ernte Ertragskomponenten Ertrag Lagerung ‐
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Echter Mehltau (Erysiphe graminis) Blattfleckenkrankheit (Septoria avenae) Halmbruch (Pseudocercosporella herpotrichoides) Haferflugbrand, Haferkronenrost Dörrflecken (Mn‐Mangel) Heidemoorkrankheit (Cu‐Mangel) Virosen (Gelbverzwergung, Streifenmosaik) Flissigkeit (= Reduktion ganzer, bereits ausdifferenzierter Ährchen) Optimaler Zeitpunkt wg. unterschiedl. Abreife schwer festlegbar Qualitätshafer erfordert frühen Mähdrusch (Trocknung erforderl.) Maschinelle Ernte mit dem Mähdrescher, Mähdrusch Anzahl Rispen/m² Anzahl Körner/Rispe TKM Korn: 40‐80dt/ha Stroh: 50‐70 dt/ha Ab 14 % Restfeuchte im Korn lagerfähig Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Inhaltsstoffe Verwendung ‐
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Spross, Grünpflanze Korn Stroh 64 % Kohlenhydrate, 14% Ballaststoffe, 12% Protein, 7% Fett, Phytosterine, Alkaloide, Provitamin A, Vitamine B1, B2, B6, Pantothensäure, Niacin, Biotin, Folsäure, Kieselsäure, Linolsäure, diverse Mineralstoffe und Spurenelemente. Von allen gängigen Getreidearten enthält er den höchsten Mineralstoffgehalt. ‐ Korn: Futter, Nahrungsmittel ‐ Spross, Grünhafer: Fütterung ‐ Stroh Düngung, Einstreu Entwicklungsstadien s. Weizen Quellen: Heyland, K.‐U. 1996. Spezieller Pflanzenbau. Landwirtschaftliches Lehrbuch. Eugen Ulmer Verlag. 348 Seiten. Lütke Entrup, N. & Oehmichen, J. 2000. Lehrbuch des Pflanzenbaus. Band 2: Kulturpflanzen. Th. Mann Verlag. 856 Seiten. http://de.wikipedia.org http://caliban.mpiz‐koeln.mpg.de/~stueber/thome/index.html Gerste (Hordeum vulgare L.), convar. distichon (zweizeilig), convar. vulgare (mehrzeilig), Barley Familie: Pocaceae (Süßgräser) Gattung: Hordeum Herkunft: Vorderer Orient, Östl. Balkanregion, (Ältester Nachweis bis 10 500 v. Chr.) Biologie Morphologie ‐ Man unterscheidet Sommer(1/3)‐ und Winterformen (2/3, höhere Ertragsleistung, längere Bodenbedeckung, höhere N‐Aufnahme, früheres Räumen des Feldes) ‐ Man unterscheidet zwei‐ und mehrzeilige Gerstensorten, wobei bei zweizeiligen Gersten nur ein Korn pro Spindelstufe ausgebildet wird, bei mehrzeiligen Gersten werden 3 Körner ausgebildet. ‐ Mehrzeilige Wintergerste: 450‐650 Ähren/m², TKG 38‐47 g, 32‐24 Körner/Ähre; zweizeilige Wintergerste: 700‐900 Ähren/m², TKG 45‐
52 g, 12‐22 Körner/Ähre; zweizeilige Sommergerste: 700‐900 Ähren/m², TKG 32‐42 g, 12‐22 Körner/Ähre; ‐ 2‐3 Triebe pro Pflanze ‐ Ähren sind begrannt Vermehrung ‐ generativ über Samen Entwicklungsverlauf ‐ Wie Weizen (s. auch Entwicklungsstadien) ‐ W.Gerste: abgeschlossene Bestockung vor Beginn der Veg. Ruhe ‐ S.Gerste: frühstmögliche Aussaat im Frühjahr Photoperiodische Reaktion ‐ Langtagspflanze Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Tiefgründige, gut durchfeuchtete Böden Auf Bodenverdichtung, Vernässung und Sauerstoffmangel reagiert Gerste empfindlich ‐ Geringere Winterhärte als bei Weizen, daher eher im maritimen Klima angebaut Vegetationsdauer ‐ Sommerformen ca. 136 Tage ‐ Winterformen ca. 165 Tage Vorfrucht Bodenbearbeitung Saatzeitpunkt Aussaat Bestandesdichte Pflegemaßnahmen Düngung Unkräuter Schädlinge ‐ Geeignet: Alle Getreidearten (außer Hafer), Kartoffeln, Leguminosen und Zwischenfrüchte, Winterweizen Vorsicht mit Leguminosen bei Braugerste (N‐ Nachlief.) ‐ W.Gerste: Nur Vorfrüchte die früh abgeerntet werden (da Aussaat spätestens Ende September) ‐ Ungeeignet: Körnermais bei W.Gerste, Zuckerrüben ‐ Flache Bearbeitung nach Winterweizen ‐ Pflugfurche zur Stroheinarbeitung (evtl. + N‐Düngung) ‐ Bodenschluss mit Packern ‐ Vermeidung von Bodenverdichtungen ‐ Sommerformen ab Ende Februar, Anfang März ‐ Winterformen zwischen Mitte und Ende September ‐ Gleichmäßig gelockertes, ebenes Saatbett , ohne Bodenverdichtung, Vernässung und Sauerstoffmangel ‐ Ca. 2,5 cm Ablagetiefe mit gutem Bodenschluss ‐ Drillsämaschine ‐ 300‐350 Körner/m² ‐ 450‐650 Ähren/m² ‐ Stark abhängig von Saatzeitpunkt, Sorte, Standort ‐ Reihenabstand 12‐18 cm; zweizeilige Gerste hat höheren Keimwasserbedarf  größerer Reihenabestände wählen ‐ Halmverkürzer (CCC), um Lager und ungleichmäßiges Abreifen zu vermindern (EC 37‐49) ‐ Ca. 100 kg N/ha, (zweizeilige Gerste + 30 kg N/ha) (S. Gerste ca. 80 kg N/ha, W. Gerste ca. 130 kg N/ha) zur Jugendentwicklung, zur Blüten‐(Korn)anlage EC 28‐32, zur Kornausbildung EC 40‐55 (letzte Düngergabe nicht bei Braugerste!) ‐ Ca. 80 kg P 2 O 5 /ha Im Herbst bei nicht ausreichend versorgten ‐ Ca. 150 kg K 2 0/ha Standorten ‐ Blattdüngung mit Spurenelementen und Mg im Herbst oder zeitigen Frühjahr ‐ Klettenlabkraut (Galium aparine L.) ‐ Vogelmiere (Stellaria media) ‐ Ehrenpreis (Veronica hederifolia L.) ‐ Kamille (Matricaria recutita) ‐ Ackerfuchsschwanz (Alopecurus myosuroides) ‐ Quecke (Agropyron repens) ‐ Blattläuse (Aphidina) ‐ Fritfliegen (Oscinella frit) ‐ Nematoden (Heterodera avenae) Krankheiten Erntezeitpunkt Ernte Ertragskomponenten Ertrag Lagerung Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Inhaltsstoffe Verwendung ‐
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Mehltau (Erysiphe graminis) Gelbrost (Puccinia striiformis) Zwergrost (Puccinia hordei) Netzfleckenkrankheit (Helmintosporium) Rhychosporium‐Blattkrankheit (Rhynchosporium secalis) Halmbruch (Pseudocercosporella herpotrichoides) Schwarzbeinigkeit (Gaeumannomyces graminis) Mitte – Ende Juli Mit ca. 15 % Restfeuchte im Korn Physiologische Reife erreicht Maschinelle Ernte mit dem Mähdrescher, Mähdrusch Anzahl Pflanzen/m² Anzahl Ähren/Pflanzen Anzahl Körner/Ähre 55‐90 dt Körner/ha Ertragsleistung: mehrzeilige Wintergerste > zweizeilige Wintergerste > zweizeilige Sommergerste ‐ 50‐90 dt Stroh/ha ‐ Ab 14 % Restfeuchte im Korn lagerfähig ‐ Körner (Futter, Malz) ‐ Stroh (Düngung, Einstreu, Verbrennung) ‐ 60‐70% Kohlenhydrate überwiegend Stärke, 11% Proteine, 10% Ballaststoffe, je 2% Fett, Mineralien u. Vitamin B ‐ Braugerste: < 9% Eiweiß > 65% Kohlenhydrate ‐ Futter (Winterformen), 12,5 % Rohprotein ‐ Braugerste (Sommerformen), < 10,5 % Rohprotein, hohe Keimfähigkeiten Entwicklungsstadien s. Weizen Quellen: Heyland, K.‐U. 1996. Spezieller Pflanzenbau. Landwirtschaftliches Lehrbuch. Eugen Ulmer Verlag. 348 Seiten. Lütke Entrup, N. & Oehmichen, J. 2000. Lehrbuch des Pflanzenbaus. Band 2: Kulturpflanzen. Th. Mann Verlag. 856 Seiten. http://de.wikipedia.org http://caliban.mpiz‐koeln.mpg.de/~stueber/thome/index.html Roggen (Secale cereale L.), Rye Familie: Pocaceae (Süßgräser) Gattung: Secale Herkunft: Vorderasien Biologie Morphologie ‐ Man unterscheidet Sommer‐ und Winterformen. Er wird vorrangig als Winterform angebaut, die höhere und stabilere Erträge realisiert als die Sommerform. ‐ Eine spezifische Roggenform stellt der perennierende Roggen dar, der eine sehr hohe Bestockungsfähigkeit besitzt und nach der Mahd erneut austreibt. ‐ Winterroggen: 350‐550 Ähren/m², TKG 30‐40 g, 35‐60 Körner/Ähre Vermehrung ‐ generativ über Samen Entwicklungsverlauf ‐ Anders als bei Gerste, Hafer und Weizen setzt beim Roggen die Blüte erst dann ein, wenn die Pflanze ihre volle Halmlänge ausgebildet haben Photoperiodische Reaktion ‐ Langtagspflanze Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Im Gegensatz zu anderen Getreidearten ist sein Anbau auf allen Bodenarten möglich. ‐ Hat die geringsten Ansprüche an die Sorptionsverhältnisse, Kalkversorgung, sowie an Nährstoff‐ und Kulturzustand des Bodens. ‐ Wachstumsbeginn 1‐3 °C ‐ Hohe Winterfestigkeit (übersteht Kahlfröste bis ‐25 °C) Vorfrucht Bodenbearbeitung Saatzeitpunkt Aussaat Bestandesdichte Pflegemaßnahmen Düngung ‐ Optimale Fruchtfolgen wechseln Roggen mit Hack‐ oder Blattfrüchten. ‐ Auf leichten Böden ist ein Kartoffel‐Roggen‐Daueranbau möglich. Günstige Vorfrüchte sind frühräumende Früchte wie zum Beispiel Gerste und Hafer oder Kartoffeln als Hackfrucht. ‐ Roggen selbst gilt als günstige Vorfrucht für andere Getreidearten, da er frühzeitig im Jahr geerntet wird, relativ wenig Krankheiten und Schädlinge hinterlässt und weniger Ansprüche an den Wasservorrat als etwa Weizen stellt. ‐ An die Grundbodenbearbeitung stellt der Winterroggen keine spezifischen Anforderungen. ‐ Ähnlich wie bei anderen Getreidearten besteht auch hier das Ziel, durch eine termin‐ und sachgerechte Bodenbearbeitung die Struktur des Bodens zu erhalten bzw. zu verbessern. ‐ Stoppelbearbeitung: flach und unmittelbar nach Aberntung der Vorfrüchte ‐ Roggen stellt von allen Getreidearten die höchsten Anforderungen an das Absetzen des Bodens ‐ Winterformen von Mitte September bis Mitte Oktober ‐ Benötigt von allen Getreidearten die geringste Aussaattiefe ‐ Flachsaat von 1‐3 cm Tiefe auf einer abgesetzten Bodenschicht ‐ 250‐400 Körner/m² ‐ Reihenabstände sollten so gering sein, wie es die Drilltechnik erlaubt (10‐15 cm) ‐ Stark abhängig von Saatzeitpunkt, Sorte, Standort ‐ Wachstumsregulatoren, um Lager und ungleichmäßiges Abreifen zu vermindern ‐ 1. N‐Gabe (bei Bestockung): 40‐80 kg N/ha ‐ 2. N‐Gabe (Schoßbeginn): 20‐50 kg N/ha ‐ 3. N‐Gabe (Ährenschieben): 30‐60 kg N/ha ‐ Ca. 50‐75 kg P 2 O 5 /ha ‐ Ca. 100‐150 kg K 2 0/ha ‐ Ca. 30‐50 kg/ha CaO ‐ Ca. 10‐25 kg/ha MgO Unkräuter Schädlinge Krankheiten Erntezeitpunkt Ernte Ertragskomponenten Ertrag Lagerung Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Inhaltsstoffe Verwendung ‐
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Ackerstiefmütterchen (Viola arvensis) Ackervergißmeinnicht (Myosotis arvensis) Kamille (Matricaria recutita) Ehrenpreis (Veronica hederifolia L.) Vogelmiere (Stellaria media) Klettenlabkraut (Galium aparine L.) Windhalm (Apera spica‐venti) Ackerfuchsschwanz (Alopecurus myosuroides) Einjähriges Rispengras (Poa annua) Stengel‐ oder Stockälchen (Ditylenchus dipesaci) Brachfliege (Leptohylemyia coartata) Fusariosen (Fusarium nivale, Fusarium culmorum) Schwarzbeinigkeit (Gaeumannomyces graminis) Halmbruch (Pseudocercosporella herpotrichoides) Scharfe Augenfleck (Rhizoctonia cereale) Mehltau (Erysiphe graminis) Rostkrankheiten (Puccinia spp.) Mutterkorn (Clavicpes purpurea) Ende Juli bis Mitte August Maschinelle Ernte mit dem Mähdrescher, Mähdrusch Ährenzahl/m² Kornzahl/Ähre Tausendkorngewicht 57,4 dt/ha (BRD 1997) Ab 14 % Restfeuchte im Korn lagerfähig ‐ Körner (Brotgetreide, Futter, nachwachsender Rohstoff, Herstellung von Bio‐Ethanol, industrielle Verarbeitung (Alkohl)) ‐ 65% Kohlenhydrate 9% Wasser, 12% Eiweiß, 2,5% Fett, 9,5% Ballaststoffe, 2% Mineralstoffe ‐ Korn: Brotgetreide, Futter, nachwachsender Rohstoff, Hertellung von Bio‐Ethanol, industrielle Verarbeitung (Alkohol) Entwicklungsstadien s. Weizen Quellen: Heyland, K.‐U. 1996. Spezieller Pflanzenbau. Landwirtschaftliches Lehrbuch. Eugen Ulmer Verlag. 348 Seiten. Lütke Entrup, N. & Oehmichen, J. 2000. Lehrbuch des Pflanzenbaus. Band 2: Kulturpflanzen. Th. Mann Verlag. 856 Seiten. http://de.wikipedia.org
http://caliban.mpiz-koeln.mpg.de/~stueber/thome/index.html
Weizen, Sommer‐, Winter‐ Weichweizen (Triticum aestivum L.), Dinkel (Triticum aestivum subsp. spelta (L.) Thell), Emmer (Triticum dicoccum Schübler), Hartweizen, Durum (Triticum durum Desf.), Einkorn (Triticum monococcum L.) Wheat Familie: Poaceae (Süßgräser) Gattung: Triticum L. Herkunft: Vorderer Orient Biologie Morphologie ‐ Von 90 Sorten (in der BRD zugelassen) sind 75% Winterweizen‐, 20% Sommerweizen‐, 1% Winterdurum‐, 2% Sommerdurum‐ und 2% Dinkel (Winter‐)sorten eingetragen. Winterformen haben höhere Ertragsleistung, längere Bodenbedeckung, höhere Kälteverträglichkeit) ‐ Sommerweizen: Körner/Ähre ca. 25, TKM 40‐45 g, 300 Pfl./m², 400‐700 Ähren/m², 2 Triebe pro Pflanze ‐ Winterweizen: Körner/Ähre 40‐50 opt. ( 30), TKM 36‐50 g opt. ( 42 g), 300 Pfl./m², 450‐700 Ähren/m², 2‐3Triebe pro Pflanze ‐ 0,5 – 1 m hoch ‐ Halm rundlich ‐ Kurze, bewimperte, den Halm nicht umschließende Blattöhrchen ‐ Ähren unbegrannt ‐ Bodendurchwurzelung flach Vermehrung ‐ generativ über Samen Entwicklungsverlauf ‐ Winterweizen: Aussaat im Herbst (3‐ bis 4‐Blattstadium vor (Veg.Ruhe), Bestockung nach Winter, Schossen, Ährenschieben, Blüte, Reife ‐ Sommerweizen: Aussaat frühstmöglich im Frühjahr, weiter wie W.Weizen Photoperiodische Reaktion ‐ Langtagspflanze Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Klima: gemäßigtes Klima obwohl frostresistent ‐ Ausreichende Nährstoffversorgung mit N, P, K ‐ 500‐600 mm Niederschlag ‐ Boden: Fruchtbare Böden, wie Löß‐, Lehm‐, milde Tonböden, basengesättigte Braun‐ und Parabraunerden. Durch entsprechende Produktionstechnik Anbau fast überall möglich. Vegetationsdauer ‐ Sommerformen ca. 175 Tage ‐ Winterformen ca. 169 Tage Vorfrucht ‐ Geeignet: Zuckerrübe, Körner‐/Silomais, Winterraps, Leguminosen ‐ Ungeeignet: Weizen Bodenbearbeitung ‐ Saatbettkombination, Rückverfestigung Saatzeitpunkt ‐ Winterweizen: Mitte September – Ende Dezember abhängig von Standort, Vorfrucht, Witterung (meistens Ende Sept. – Ende Okt.) Ziel: 2‐ bis 4‐Blattstadium bis Veg.Ruhe, ausreichend Kältereiz, 28 Tage Bestockung vor oder nach Veg.Ruhe bis Langtag (14 h/d Licht) ‐ Sommerweizen: frühstmöglich, Januar – April (haupts. Ende Feb. – Mitte März), ausreichender Kältereiz ist günstig, möglichst 4 Wochen Kurztag für Bestockung, nicht zu feuchte Krume Aussaat ‐ Feines, abgesetztes Saatbett, oben 3‐4 cm locker ‐ Rückverfestigung ‐ Saattiefe: 2‐4 cm einheitlich (unter trockenen Bedingungen tiefer, unter feuchteren Bedingungen flacher) ‐ Enger Reihenabstand (ca. 12‐16 cm) ‐ Drillsaat Bestandesdichte ‐ Winterweizen: Ziel: 230 Pfl./m², 450‐700 Ähren/m², 10‐16 cm Reihenabstand ‐ Sommerweizen: Ziel: 300 Pfl./ m², 400‐700 Ähren/m², 12‐16 cm Reihenabstand Pflegemaßnahmen ‐ Wachstumsregulatorbehandlung in EC 30 (z.B. CCC = Cycocel) Düngung ‐ 3 Düngergaben abhängig von zu erwartendem Kornertrag und Bodenvorrat Zur Jugendentwicklung vor Veg.Beginn  40 kg/ha N Zur Ährenanlage zum Bestockungsende (EC 29)/Schossbeginn (EC 30‐32) ca. 140 kg/ha N Zur Kornausbildung zum Ährenschieben bzw. Blühbeginn ca. 55‐80 kg/ha N Unkräuter ‐ Vogelmiere (Stellaria media (L.) Vill. ‐ Klettenlabkraut (Galium aparine L.) ‐ Ehrenpreis (Veronica hederifolia L.) ‐ Kamille (Matricaria recutita) ‐ Ackerfuchsschwanz (Alopecurus myosuroides) ‐ Windhalm (Apera spica‐venti) Schädlinge Krankheiten Erntezeitpunkt Ernte Ertragskomponenten Ertrag Lagerung Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Inhaltsstoffe Verwendung ‐
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Drahtwurm Laufkäfer Blattläuse (Aphidina) Getreidehähnchen Fritfliege Mäuse, Vögel, Älchen Fußkrankheiten: Fusariosen, Schwarzbeinigkeit, Halmbruch, Spitzer Augenfleck ‐ Blattkrankheiten: Echter Mehltau, Gelb‐, Braunrost, Blattdürre ‐ Ährenkrankheiten: Echter Mehltau, Ährenfusariosen, Schwärzepilze, Spelzenbräune ‐ Von Vollreife bis Totreife (Mitte Juli‐Mitte August) ‐ Mit < 16% Restfeuchte im Korn ‐ Maschinelle Ernte mit dem Mähdrescher ‐ Schwaddrusch ist kaum mehr verbreitet ‐ Anzahl Ähren/m² ‐ Anzahl Körner/Ähre ‐ TKM ‐ Kornertrag 40‐85 dt/ha (Sommerweizen) 45‐120 dt/ha (Winterweizen ‐ Strohertrag 40‐90 dt/ha (Sommerweizen) 50‐100 dt/ha (Winterweizen) ‐ < 14% Restfeuchte im Korn lagerfähig ‐
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Körner Stroh 70% Stärke, 12% Eiweiß, 4% Mineralsalze, 2% Fett, Rest Wasser Korn: Brot, Nährmittel, Futter, Stärke, Brennerei, Brauerei Stroh: Strohdüngung, Einstreu, Verbrennung, Winterfütterung nach Aufschluss Quellen: Heyland, K.‐U. 1996. Spezieller Pflanzenbau. Landwirtschaftliches Lehrbuch. Eugen Ulmer Verlag. 348 Seiten. Kübler, E. 1994. Weizenanbau. Verlag Eugen Ulmer. 191 Seiten http://wikipedia.de Triticale (Triticosecale Wittm.) Triticale Familie: Pocaceae (Süßgräser) Gattung: Triticum x Secale Herkunft: Schottland (Ende 19 Jhdt.) natürliche spontane Kreuzung. Deutschland 1888 feritle Triticale Biologie Morphologie ‐
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Vermehrung Entwicklungsverlauf ‐
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Im Vergleich zum Roggen, tiefere Anlage der Bestockungsknoten und z.T. kriechender Wuchs der Bestockungstriebe. Die ausgebildeten Halme sind deutlich länger als beim Weizen und weisen in der Regel eine geringere Standfestigkeit auf. Triticale bildet an den Übergangsstellen von der Blattscheide zur Blattspreite kleine Blatthäutchen (Ligula) und kurze, durch den Anthozyangehalt oft violett gefärbte Blattöhrchen aus. Die in Mitteleuropa zugelassenen Sorten sind begrannt und von relativ großer Länge, mit einer hohen Anzahl an Ährchen. Die Ährchen können bis zu 6 bis 7 Blüten ausbilden, aus denen sich aber nur etwa 1 bis 4 Karyopsen entwickeln. Hohes genetisch bedingtes Bestockungsvermögen 400‐550 Ähren/m2, 30‐50g TKG, 40‐55 Körner/Ähre generativ über Samen, Selbstbefruchter s. Entwicklungsstadien Getreide. Intermediäre Stellung zwischen Elternarten Weizen und Roggen. Während der Jungendentwicklung, mit dem erreichen des 3‐
Blattstadiums ein Entwicklungsrückstand zum Roggen um 4‐5 Tage und einen –vorsprung zum Weizen um 2‐3 Tage. Mit Beginn der Ährchenbildung im letzten Drittel der Bestockungsphase liegt der Entwicklungsrückstand dem Roggen gegenüber bei bis zu 4 Wochen und der Entwicklungsvorsprung dem Weizen gegenüber bei etwa 1‐2 Wochen. Aussaatzeit frühzeitig im Herbst (Ende September, Anfang Oktober). Aussaatzeit sollte so bemessen sein, dass eine gute Überwinterung mit 1‐3 Trieben pro Pflanze gesichert ist. Photoperiodische Reaktion ‐
Langtagspflanze Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Ansprüche an Klima, Witterung und Wasserhaushalt intermediär zwischen Weizen und Roggen einzuordnen. ‐ Auf leichten bis mittleren Böden wenn ausreichend Wasser vorhanden ist. ‐ Ähnlich wie Roggen kann Triticale auf schwächeren Standorten, auch auf Grenzstandorten und in Höhenlagen angebaut werden ‐ Triticale ist jedoch, durch höhere Ansprüche an die Wasserversorgung und die verringerte Leistungsfähigkeit des Wurzelsystems sowie geringere Ausnutzung der Winterfeuchte, dem Roggen unterlegen. ‐ Frostresistenz mit Winterweizen vergleichbar. Vorfrucht ‐ Intermediäre Stellung zwischen Roggen und Weizen. ‐ Erlaubt Anbau relativ spät räumender Vorfrüchte (späte Aussaat) ‐ Günstige Getreidevorfrüchte Hafer, Roggen, Kartoffeln, Leguminosen. ‐ Eher ungeeignet: Zuckerrüben und Mais (Aussaattermin) Bodenbearbeitung ‐ allg. Grundbodenbearbeitung. ‐ Stoppelbearbeitung (zur Unterbrechung von Infektionketten) ‐ Saatfurche (bis etwa 25cm) zur Stroheinarbeitung (+evtl. Düngemittel) ‐ Saatfurche sollte mindestens 2‐3 Wochen vor der Aussaat der Triticale erfolgen, um ein Absetzen des Bodens zu ermöglichen. ‐ Bodenschluss mit Packern. Saatzeitpunkt ‐ Mitte September bis Mitte Oktober. Aussaat ‐ Gleichmäßiges ebenes Saatbett ‐ Aussaattiefe 3‐4 cm, Reihenweite 10‐15 cm Bestandesdichte ‐ 250‐350 Körner/m2 ‐ 400‐550 Ähren/m2 ‐ Höhere Aussaatstärken sind bei schwächer bestockenden Sorten, benachteiligten Gebieten und bei extensiver Wirtschaftsweise anzustreben. ‐ Geringere Aussaatstärke sollte bei hoher N‐Versorgung im Frühjahr angestrebt werden. ‐ Reihenabstand 10‐15 cm. Düngung ‐ Andüngung im Frühjahr (1. N‐Gabe), N‐Gabe zu Schossbeginn (2. N‐Gabe), Ährengabe (3. N‐Gabe) ‐ bei 50 dt/ha Kornertrag (Ertragserwartung):90‐110 kg/ha Na) N‐
Düngung Unkräuter Schädlinge Krankheiten Erntezeitpunkt Ernte Ertragskomponenten Ertrag Lagerung Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Inhaltsstoffe Verwendung ‐
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Windhalm (Apera) Trespenarten (Bromus) einjähriges Rispengras (Poa annua) Klettenlabkraut (Galium aparine L.) Vogelmiere (Stellaria media) Ehrenpreis (Veronica hederifolia L.) Kamille (Matricaria recutita) Ackerfuchsschwanz (Alopecurus myosuroides) Taubnessel (lamium) Blattläuse (Aphidina) Nematoden (Heterodera avenae) Mehltau (Erysiphe graminis) Gelbrost (Puccinia striiformis) Braunrost (Puccinia recondita) Blattbräune/Spelzenbräune (Septoria nodorum) Ährenfusarium fusarium culmorum) Rhynchosporium‐Blattkrankheit (Rhynchosporium secalis) Halmbruch (Pseudocercosporella herpotrichoides) Schwarzbeinigkeit (Gaeumannomyces graminis) zwischen Roggen‐ und Weizenernte Maschinelle Ernte mit dem Mähdrescher, Mähdrusch Anzahl Pflanzen/m Anzahl Ähren/Pflanzen Anzahl Körner/Ähre 40‐70 dt/ha Sorgfältig lagern, trocken, wegen der verstärkten Gefahr von Bruchkorn beim Drusch. ‐
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Körner (Nahrungsmittel, Futtermittel) Stroh (Düngung, Einstreu, Verbrennung) Liegen zwischen Weizen und Roggen. Futter Nahrungsmittel Entwicklungsstadien s. Weizen Quellen: Heyland, K.‐U. 1996. Spezieller Pflanzenbau. Landwirtschaftliches Lehrbuch. Eugen Ulmer Verlag. 348 Seiten. Lütke Entrup, N. & Oehmichen, J. 2000. Lehrbuch des Pflanzenbaus. Band 2: Kulturpflanzen. Th. Mann Verlag. 856 Seiten. http://de.wikipedia.org Mais (Zea mays L.) Maize, corn Familie: Pocaceae (Süßgräser) Gattung: Zea Herkunft: Mittelamerika / Mexiko Biologie Morphologie ‐ Kräftige Einzelpflanze mit meist 1 Haupttrieb ‐ Ca. 2 m Wuchshöhe ‐ Einhäusig (monözisch), d.h. männl. und weibl. Blüten sind auf einer Pflanze räumlich getrennt angeordnet. Männl. Blüte steht in Rispenform an der Spitze des Haupttriebs. Weibl. Blüte wird in Kolbenform in den Blattachseln ausgebildet. ‐ Wurzel nicht besonders stark ausgeprägt: flache Hauptwurzeln, Seitenwurzeln wurzeln tiefer; abhängig von Bodenart und Nährstoffangebot ‐ C 4 ‐Pflanze (kann gegenüber C 3 ‐Pflanze CO 2 und H 2 O ökonomischer nutzen) Vermehrung ‐ generativ über Samen ‐ Einsatz von Hybridsaatgut Entwicklungsverlauf ‐ Aussaat 2. Aprilhälfte (standort‐ und witterungsabhängig) ‐ Blattentwicklung EC 10‐19 ‐ Schossen EC 30‐39 ‐ Entw. der Blütenanlagen/Rispenschieben EC 50‐59 ‐ Blüte EC 60‐69 ‐ Fruchtentwicklung EC 70‐79 ‐ Frucht‐ und Samenreife EC 80‐89 ‐ Absterben EC 90‐99 Photoperiodische Reaktion ‐ Kurztagspflanze ‐ < 10‐12 h Licht/Tag beschleunigt Entwicklung ‐ Sonnenscheindauer > 900h Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Klima: mildes, warmes Klima (Keimung ab 8°C), genügend Niederschläge (evtl. Bewässerung) ‐ Boden: Ansprüche gering, pH‐Wert neutral – schwach sauer, schwere Böden und Moorböden eher ungeeignet ‐ Erosionsgefährdung (Zwischenfrucht und Mulchsaat) Vegetationsdauer ‐ Ca. 172 Tage (stark abhängig von der Reifegruppe) Vorfrucht ‐ Geeignet: Mais (selbstverträglich), Leguminosen, Wintergetreide ‐ Ungeeignet: Mais (bei hohem Krankheitsdruck) Bodenbearbeitung ‐ Saatbettkombination oder Mulchsaat; nach Mais Pflugfurche (Maiszünsler) ‐ Verdichtungen/Fahrspuren vermeiden Saatzeitpunkt ‐ Frühstmöglich, da Kurztag die Kornausbildung fördert ‐ Ab 10°C (Mitte April – Anfang Mai) Aussaat ‐ Einzelkornsaat oder Direktdrillsaat ‐ Saattiefe: 6 cm leichte Böden, 4 cm schwere Böden flache Saat günstiger – Voraussetzung ausreichend Feuchtigkeit ‐ Fahrgeschwindigkeit  6 km/h; sonst ungenaue Tiefenablage, dadurch ungleichmäßige Pflanzenbestände ‐ Bodenschluss wichtig Bestandesdichte ‐ Grünmais: 30‐80 Pfl./m², RA 30 ‐ 50 cm x Pflanzenabstand 4‐10 cm ‐ Silomais: 9‐12 Pfl./m², RA 62,5 ‐ 85 cm x Pfl.Abstand 8‐18 cm ‐ Körnermais : 7‐11 Pfl./m², RA 62,5 ‐ 85 cm x Pfl.Abstand 10‐26,5 cm Düngung ‐ Jugendentwicklung P 2 O 5 und N als Fußdüngung ‐ 160‐280 kg/ha N (je nach Ertragsleistung) 70‐120 kg/ha P 2 O 5 (abhängig vom Bodenvorrat) 170‐320 kg/ha K 2 O Spurenelementzusätze bei Stress‐/Mangelsituationen ‐ 15 Tage vor u. bis 30 Tage nach Rispenschieben nimmt Mais 70‐
75% aller mineral. Nährstoffe auf Unkräuter ‐ Vogelmiere (Stellaria media (L.) Vill. ‐ Klettenlabkraut (Galium aparine L.) ‐ Kamille (Matricaria recutita) ‐ Knötericharten (Persicaria) ‐ Franzosenkraut (Galinsoga) ‐ Gänsefuß (Chenopodium) ‐ Amarant, Hirsearten Schädlinge Krankheiten Erntezeitpunkt Ernte Ertragskomponenten Ertrag Lagerung Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Inhaltsstoffe Verwendung ‐
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Drahtwurm (Agriotesarten) (= Käferlarve) Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) Engerling Blattläuse (Aphidina) Erdraupen Fritfliege (Oscinella frit) Vögel, Stengelälchen Fusariosen Maisstängel‐ und Wurzelfäule Maisbeulenbrand (Ustilago maydis) Virus: Maisverzwergungsmosaik Silomais: bei TS‐Gehalt von 30% in Gesamtpflanze und ca. 50 % TS im Korn, ca. September/Oktober Körnermais: bei Gelb‐/Vollreife EC 89, ca. Oktober/November Je nach Produktionsziel von Feldhäckseln über Pflückhäckseln, Feldrebler und Pflückdrusch zum Mähdrusch ‐ Körnermais: Kolben/m², Kornreihen/Kolben, Kornzahl/Reihe, TKM
‐ Silomais: Gelten dieselben Faktoren um hohe Futterqualität zu erreichen, da Kolbenanteil 60‐70% zum Energieertrag beiträgt ‐ Körnermais: 40‐100 dt/ha ‐ Silomais: 110‐140 dt/ha (Trockenmasse) 5 500‐9 500 kg‐Stärkeeinheiten ‐ Korn mit < 14% Restfeuchte im Korn lagerfähig ‐ Silage mit ca. 15‐35 % Trockensubstanz (Gesamtpflanze) silier‐ und lagerfähig ‐ Ganzpflanze ‐ Körner ‐ 71% Kohlenhydrate, 9% Eiweiß, 3,8% Fett, 0,33% Kalium, 0,12% Magnesium, Kalzium, Eisen, Vitamine E und B, Folsäure, Niacin ‐ Körnermais: Futter, CCM (= Corn‐Cob‐Mix), Nahrungs‐ mittelindustrie, Stärkegewinnung ‐ Silomais Futter, Bioenergie ‐ Grünmais Futter (nur noch in Kleinbetrieben oder als Zweitfrucht nach Getreide) Quellen: Heyland, K.‐U. 1996. Spezieller Pflanzenbau. Landwirtschaftliches Lehrbuch. Eugen Ulmer Verlag. 348 Seiten. Lütke Entrup, N. & Oehmichen, J. 2000. Lehrbuch des Pflanzenbaus. Band 2: Kulturpflanzen. Th. Mann Verlag. 856 Seiten. http://de.wikipedia.org ÖLREICHE KÖRNERFRÜCHTE / FASERPFLANZEN Raps, Sommer‐/Winterraps (Brassica napus L.) Rapeseed Familie: Brassicaceae, Cruciferae (Kreuzblütler) Gattung: Brassica Herkunft: Östl. Mittelmeerraum Kreuzung zw. Kohl u. Rübsen (keine Wildform) Biologie Morphologie Vermehrung ‐ Aufrechter Stängel, bis zu 2m lang, mehr oder weniger stark verzweigt ‐ Kräftige Pfahlwurzel (bis 1,8 m tief) mit kurzen Seitenwurzeln oben und längeren Seitenwurzeln darunter ‐ 20‐40 Laubblätter an der Hauptsprossachse ‐ Gelbe Blüten stehen in lockeren Trauben ‐ Selbst‐ und Fremdbefruchter ‐ Aus den befruchteten Blüten gehen Schoten hervor, die mit Samen besetzt sind ‐ Blau‐schwarzes Samenkorn mit 1,8‐2,8 mm  ‐ TKM 4‐6 g ‐ generativ über Samen (= frei abblühende Liniensorte) ‐ 2 verschiedene Hybridtypen a) Verbundhybriden bestehend aus F 1 ‐Hybriden (= männl. steril) und eingemisch‐
ten Bestäubern (80% steril : 20% fertil) b) Restaurierte (MSL‐) Hybriden d.h. voll fertile Hybriden Entwicklungsverlauf ‐ Keimung und Feldaufgang ‐ Jugendphase Rosettenstadium (bei W.Raps von Herbst – Frostbeginn und im Folge‐
jahr bis zur Auflösung der Rosette; bei S.Raps von Saat – Schossen ohne Ruhephase) Schossen (1 Haupttrieb, dann Verzweigungen) ‐ Blüte (3‐4 Wochen) Während der Blüte beginnt Schotenbildung. D.h. Blüte und Schotenbildung verlaufen parallel! ‐ Reifung ‐ Blühvorgang findet parallel zur vegetativen Entwicklung statt, so dass zwischen vegetativer Längen‐ und der generativen Hülsenentwicklung eine innerpflanzliche Konkurrenz besteht. Photoperiodische Reaktion ‐ Langtagspflanze Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Klima: ‐ kühl‐gemäßigte Klimaregionen; humid, maritim beeinflusste Lagen (600‐800 mm /Jahr) z. B.: Meck.‐Vorp., Nieders., Schl.‐Holstein, Vorgebirgslagen ‐ Temperaturansprüche gering (‐25°C – 30°C = Extreme) ‐ Boden: ‐ tiefgründige Böden, gut strukturierte Böden ‐ Lehmige Sandböden, sandige Lehmböden und Lehmböden (AZ >25) Ungünstig: flachgründige Böden, extrem schwere Böden, Stau‐
nässe Vegetationsdauer ‐ Winterformen ca. 200 Tage ‐ Sommerformen ca. 95 Tage Vorfrucht ‐ Geeignet: Frühkartoffeln, Wintergerste, Körner‐ und Futterlegu‐
minosen ‐ Ungeeignet: Raps, Zuckerrüben, Mais, Weizen Bodenbearbeitung ‐ Stoppelbearbeitung ‐ Grundbodenbearbeitung mit Pflug (20‐25 cm) ‐ Saatbettbereitung (obere 2‐3 cm gut gelockert) ‐ Rückverfestigung bei lockeren, sandigen und tonigen Böden ‐ Konservierende Bodenbearbeitung: nicht wendende Bodenlockerung (15 cm tief) Saatzeitpunkt ‐ W.Raps: Mitte – Ende August/Anfang September ‐ S.Raps: Möglichst früh Aussaat ‐ Saatbett feinkrümelig und abgesetzt ‐ Saattiefe 2‐3 cm ‐ Drillmaschine Bestandesdichte Pflegemaßnahmen Düngung Unkräuter Schädlinge Krankheiten Erntezeitpunkt Ernte ‐
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W.Raps: 400 000‐600 000 Pflanzen/ha (400 000 bei Hybridsorten) S.Raps: 600 000‐800 000 Pflanzen/ha Reihenweite von 12 cm x 35 cm innerhalb der Reihe Aufstellen von Gelbschalen (Kontrolle von Rapsglanzkäferbefall) Wachstumsregulatoreinsatz (CCC nicht mehr zugelassen, aber Einsatz von Folicur im 4‐8‐Blattstadium) Bezogen auf W. Raps ‐ 210‐280 kg N ha‐1 im Herbst 0‐25% Veg.Beginn 50% vor Blüte 25‐50% ‐ Richtet sich nach Entzug der Pflanze
‐ 250‐400 kg Kalium ha‐1 ‐ Abzüglich Bodenvorrat (Herbst und/oder Frühjahr) ‐ 80‐100 kg Phosphat ha‐1 ‐ 50‐80 kg Schwefel ha‐1 ‐ Magnesium und Calcium ‐ Vogelmiere (Stellaria media) ‐ Klettenlabkraut (Galium aparine) ‐ Hirtentäschelkraut (Capsella bursa‐pastoris) ‐ Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum) ‐ Kamille ‐ Ausfallgetreide ‐ Ackerfuchsschwanz (Alopecurus myosuroides) ‐ Gemeiner Windhalm (Apera spica‐venti) ‐ Rübennematode (Heterodera schachtii) ‐ Kohlzystenälchen (Heterodera cruciferae) ‐ Stockälchen (Ditylenchus dipsaci) ‐ Mehlige Kohlplattlaus (Brevicoryne brassicae) ‐ Rapsglanzkäfer (Meligethes aeneus) ‐ Rübsenblattwespe (Atalia rosae) ‐ Rapserdfloh (Psylliodes chrysocephala L.; Phyllotreta ssp.) ‐ Rapsstängelrüssler (Ceutorhynchus napi) ‐ Graue Ackerschnecke (Deroceras agreste) ‐ Vögel ‐ Rapsschwärze (Alternaria brassicae) ‐ Stängelfäule (Vertcillium dahliae) ‐ Wurzelhals- und Stängelfäule (Phoma lingam) ‐ Echter Mehltau (Erysiphe cruziferarum) ‐ Blattfleckenkrankheit (Cylindrosporium concentricum) ‐ Stadium der Vollreife (BBCH 91) (Juli/August) ‐ Mit  15% Restfeuchte im Korn ‐ Anteil unreifer Körner < 3% ‐ Maschinelle Ernte mit dem Mähdrescher (Mitteleuropa) ‐ Schwaddrusch (z.T. in Nordamerika und Nordeuropa) Ertragskomponenten Ertrag Lagerung Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Inhaltsstoffe Verwendung ‐
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Anzahl Pflanzen/ha Anzahl Schoten/Pflanzen Anzahl Samen/Schote TKM Winterraps: 25‐55 dt/ha Sommerraps 15‐35 dt/ha Max. 7% Restfeuchte im Korn und max. 12°C Belüften und Kühlen bei Langzeitlagerung ‐
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Körner: Öl: Speiseöl, techn. Öl., Biodiesel Schrot: Futtermittel Spross (bei Zwischenfruchtanbau): Futter, Gründüngung 45‐50% Öl, 17‐25% Protein In den so genannten Doppelnullsorten (00‐Raps) sind die unerwünschten Inhaltsstoffe Erucasäure und Glucosinolate auf züchterischem Wege entfernt worden. ‐ siehe nutzbare Pflanzenteile Quellen: Heyland, K.‐U. 1996. Spezieller Pflanzenbau. Landwirtschaftliches Lehrbuch. Eugen Ulmer Verlag. 348 Seiten. Heyland, K.‐U., Hanus, H., Keller, R., 2006. Band 4: Handbuch des Pflanzenbaues. Ölfrüchte, Faserpflanzen, Arzneipflanzen und Sonderkulturen. Verlag Eugen Ulmer. 718 Seiten. http://de.wikipedia.org Sonnenblume (Helianthus annus) sunflower Familie: Asteraceae (Korbblütler) Gattung: Helianthus Herkunft: Südamerika Biologie Morphologie ‐ Einjährige Pflanze ‐ Flache Wurzel ‐ Robuster Stängel mit ca. 20 Blättern wechselständig angeordnet (bei Körnernutzung Stängel ca. 1,5‐1,8 m lang) ‐ Blütenkorb mit Zungen‐ und Röhrenblüten (700‐3000 pro Korb) ‐ Körner sind aus botanischer Sicht als Achäne oder Nuss zu be‐
zeichnen ‐ TKG ca. 30‐70 g Vermehrung ‐ generativ über Samen ‐ Hybridsaatgut Entwicklungsverlauf ‐ egigäische Keimung ‐ Fremdbefruchtung (Insektenbestäubung) ‐ Blühdauer ca. 6‐12 Tage (sehr hoher Wasserbedarf) ‐ Samenausbildung für Öleinlagerung Photoperiodische Reaktion ‐ Langtagspflanze oder tagneutrale Formen Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Klima: hohe Wärmesumme und viele Sonnenstunden, ausreichen‐
de Wasserversorgung ‐ Boden: tiefgründige, gut durchwurzelbare Böden mit hohem Wasserspeichervermögen (pH 6,2‐7) und rascher Frühjahrser‐
wärmung Vegetationsdauer ‐ Ca. 110‐165 Tage Vorfrucht ‐ Geeignet: Getreide, Mais ‐ Ungeeignet: Sonnenblume, Raps, Leguminosen, Brassica‐Gemüse, Tabak (Sclerotinia‐Wirtspflanzen) Bodenbearbeitung Saatzeitpunkt Aussaat Bestandesdichte Pflegemaßnahmen Düngung Unkräuter Schädlinge Krankheiten Erntezeitpunkt ‐
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Ertrag Erntereste Lagerung Herbstfurche ca. 15 cm (Ausnahme: Erosionsgefährdete Standorte) Vermeidung von Bodenverdichtungen Mitte April Bodentemperatur 8‐10 °C Feinkrümeliges, gut abgesetztes Saatbett (ohne Verdichtungen und Verschlämmungsgefahr) Ca. 4‐6 cm Ablagetiefe, Anschluss an Kapillarwasser Pneumatische Einzelkornsämaschine 60.000‐70.000 Pflanzen/ha Reihenweite von 75 cm Bewässerung zur Blühphase Abhängig vom Nährstoffgehalt des Bodens 20‐60 kg N/ha ‐ für Süddeutschland ‐ Werte bezogen auf Versorgungsgrad 60‐100 kg P 2 O 5 /ha gut‐mittel mit Min‐ und Max‐Werten 140‐240 kg K 2 0/ha Frühjahrskeimer Klettenlabkraut (Galium aparine L.) Ackerfuchsschwanz (Alopecurus myosuroides) Gemeiner Windhalm (Apera spica‐venti) Einjährige Rispe (Poa annua) Quecke (Agropyron repens) Zweikeimblättrige Unkräuter Thripse (Kakothrips pisivorus) Drahtwurm (Agriotes sp.) Blattläuse (Aphidina) Schnecken Vögel Wild Grauschimmel (Botrytis cinera) Wurzel‐, Korb‐ und Stängelfäule (Sclerotinia sclerotiorum) Falscher Mehltau (Peronosora pisi) September/Oktober Mit 12‐18% Restfeuchte im Korn Physiologische Reife zu diesem Zeitpunkt erreicht (Blätter abge‐
storben, Korbunterseite gelb) Druschreife: Stängel abgestorben, Samen in der Korbmitte schwarz und die Korbrückseite dunkelbraun bis schwarz Maschinelle Ernte mit dem Mähdrescher, ausgerüstet mit Sonnen‐
blumenschiffchen (Auffangbleche) Anzahl Pflanzen/ha Einzelpflanzenertrag 20‐40 dt Körner/ha 70‐100 dt Stroh/ha Ab 9 % Restfeuchte im Korn lagerfähig Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Inhaltsstoffe Verwendung ‐
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Körner Spross 45‐52 % Fett, 17‐20 % Eiweiß, 15‐21% Rohfaser Körner Speiseöl, technisches Öl Geschält als Nahrungsmittel Rückstände als Eiweißfutter Vogelfutter ‐ Spross Grünfutter und Silage Quellen: Heyland, K.‐U. 1996. Spezieller Pflanzenbau. Landwirtschaftliches Lehrbuch. Eugen Ulmer Verlag. 348 Seiten. Heyland, K.‐U., Hanus, H. & Keller, E. 2006. Handbuch des Pflanzenbaues. Band 4: Ölfrüchte, Faserpflanzen und Sonderkulturen Verlag Eugen Ulmer. 718 Seiten. Lein (Linum usitatissimum) flax Familie: Linaceae (Leingewächse) Gattung: Linum Herkunft: Naher Orient Mittelmeerraum Biologie Morphologie ‐ Pfahlwurzel spindelförmig ‐ Sprossachse 50‐90 cm lang, 2‐3 mm , mit Seitentrieben; enthält Bastfaserbündel ‐ Blätter schmal‐lanzettlich, wechselständig ‐ Blüten zu 80% blau (weiß‐violett), blühen nur 1 Tag ‐ Samenkapseln mit 5 Fächern mit je 2 Samenanlagen ‐ Öllein: TKG 8‐15 g geringere Länge, stärkere Verzweigung u. höhere Kapselzahl / Pflanze als Faserlein ‐ Textilfaserlein: TKG 3,5‐5,5 g ‐ Faserlein: TKG 5‐15 g Vermehrung ‐ generativ über Samen Entwicklungsverlauf ‐ Feldaufgang ‐ Jugendentwicklung langsam, mit geringer Blattfläche u. Beschat‐
tung ‐ Blütenanlage bei 15‐20 cm Länge ‐ Zwischen Beginn Knospenbildung u. Blühende = Phase der TM‐
Bildung ‐ Selbstbefruchter (4% Fremdbefruchtung) ‐ Kapselbildung: Wasserversorgung hier am Wichtigsten Photoperiodische Reaktion ‐ Langtagspflanze Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Ansprüche an Boden und Klima gering ‐ Klima: Faserlein eher in feuchteren gemäßigten Zonen, Öllein in trockenen oder halbtrockenen, warmen Zonen, Mai‐Juni (=Hauptwachstumszeit) ausgeglichene Niederschläge (120 mm) oder ausreichende Wasserversorgung vom Boden wichtig ‐ Boden: tiefgründige, lehmige Sande oder sandige Lehme (extreme Bodentypen wie z.B. Tonböden, leichte Sandböden, Moorböden oder Böden mit Staunässe ungünstig) Vegetationsdauer ‐ 110‐150 Tage Vorfrucht ‐ Geeignet: Getreide, Mais, Hackfrüchte (Kartoffeln und Zucker
rüben nur bedingt) ‐ Ungeeignet: Lein, Leguminosen, andere Ölfrüchte und verschiede
ne Bracheformen Bodenbearbeitung ‐ Pflugfurche im Herbst ‐ Sekundärbodenbearbeitung im Frühjahr ‐ Vermeidung von Bodenverdichtungen Saatzeitpunkt ‐ Ende März – Anfang April ‐ Spätfröste bei Faserlein ertrags‐ u. qualitätsmindernd Aussaat ‐ Ebenes, feines, festes Saatbett mit gleichmäßiger Krümelstruktur ‐ 2‐3 cm Ablagetiefe ‐ Drillsaat Bestandesdichte ‐ Öllein: 600‐800 Pflanzen/m², Reihenweite 12‐30 cm ‐ Textilfaserlein: 1600‐2000 Pflanzen/m², Reihenweite 7‐13 ‐ Faserlein: 1000‐1800 Pflanzen/m², Reihenweite 7‐10 cm Pflegemaßnahmen ‐ Bewässerung zu Blühbeginn Düngung ‐ Öllein 50‐ 80 kg N ha‐1 1 Gabe zur Aussaat ‐ ‖ ‐ ‐ Faserlein 10‐ 60 kg N ha‐1 Je nach ‐ ‖ ‐ 25‐120 kg P ha‐1 Bodenvorrat
‐1 ‐ ‖ ‐
80‐120 kg K ha
Unkräuter ‐ Weißer Gänsefuß (Chenopodium album) ‐ Kamillenarten (Matricaria chamomilla) ‐ Ackerstiefmütterchen (Viola tricolor) ‐ Vogelmiere (Stellaria media) ‐ Taubnesselarten (Lamium purpureum, Lamium aplexicaule) ‐ Windenknöterich (Polygonum convulvulus) ‐ Windhalm (Apera spicaventi) ‐ Flughafer (Avena fatua) Schädlinge ‐ Leinerdfloh (Aphtona euphorbiae) ‐ Leinblasenfuß (Thrips linaris) Krankheiten Erntezeitpunkt ‐
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Lagerung Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Inhaltsstoffe ‐
Flachswelke (verursacht durch Fusarium oxysporum f. lini) Leinrost (Melampsora lini) Leinpest (Mycosphaerella linorum) Echter Mehltau (Oidium lini) Pustelkrankheit (Phoma linicola) Flachsbrand (Pythium megalacanthum) Grauschimmel (Botrytis cinera) Brennfleckenkrankheit (Colletotrichum lini) Stängeldürre (Ascochyta linicola) Öllein: ‐‐ Pflanze grau‐braun gefärbt, Samen rascheln in der Kapsel (Mitte Aug. – Mitte Sept.) ‐‐ Kornfeuchte < 15%, optimal 9% Textilfaserlein: ‐‐ Zur Gelbreife (2/ 5 entblättert, Stängel hellgrün‐
gelb, Kapseln gelb = vor Kapselreife) Faserlein: ‐‐ Samen rascheln in der Kapsel, Äste des Frucht
standes bis 2 cm unter die Kapsel gelb verfärbt (s. auch Öllein) Öllein: ‐‐ Mähdrusch, Hockendrusch, Stroh bergen Textilfaserlein: ‐‐ Raufen, Schwad, Feldröste, wenden, trocknen, entkapseln, pressen Faserlein: ‐‐ Raufen, entkapseln und entholzen, Schwad, trocknen, entholzen, pressen Anzahl Pflanzen/ha Anzahl Kapseln/Pflanzen Anzahl Körner/Kapsel Öllein: 17‐35 dt Kornertrag/ha (= ca. 8‐10 dt Öl/ha) 30‐50 dt Stroh/ha Textilfaserlein: 70 dt Stroh/ha (= ca. 10 dt Textillangfaser/ha, 7 dt Kurzfaser/ha) 9‐18 dt Kornertrag/ha Faserlein: 70 dt Stroh/ha (=17‐20 dt technisch verwertbare Industriefaser/ha) 20 dt Kornertrag/ha, Ab 13 % Restfeuchte im Korn/Stroh lagerfähig ‐ Körner ‐ Stängel ‐ Samen: 35‐45% Ölgehalt (60% Linolensäure, 20% Linolsäure, 20% Ölsäure), 20‐25% Rohproteingehalt Verwendung ‐ Öllein: Körner für techn. Öle, diätetisches Öl u. Nahrungs
mittel ‐ Textilfaserlein: Stängel für Bastfasern, Textilien ‐ Faserlein: Stängel für technische Fasern als Glasfaserersatz, Papier Körner für Ölgewinnung Quellen: Heyland, K.‐U. 1996. Spezieller Pflanzenbau. Landwirtschaftliches Lehrbuch. Eugen Ulmer Verlag. 348 Seiten. Heyland, K.‐U., Hanus, H. & Keller, E. 2006. Handbuch des Pflanzenbaues. Band 4: Ölfrüchte, Faserpflanzen und Sonderkulturen Verlag Eugen Ulmer. 718 Seiten. http://de.wikipedia.org Hanf (Cannabis sativa L.) hemp Familie: Cannabinaceae (Hanfgewächse) Gattung: Cannabis Herkunft: Zentralasien Biologie Morphologie ‐ Senkrechte Pfahlwurzel, von der sich horizontal die Seitenwurzeln abzweigen ‐ Der in der Jugend krautige Stängel verholzt im Verlauf des Wachstums und erreich eine Höhe von 1 bis 4 m und eine dicke von 6 bis 60 mm. ‐ Der mit Haaren und Drüsen besetzte Stängel ist eckig und besitzt längsverlaufende Rillen. ‐ Die Internodienlänge kann 20 bis 50 cm betragen. ‐ Die langstieligen, aus 5 bis 9 gezähnten, schmal lanzettlichen Blattfingern zusammengesetzten Blätter mit dunkelgrüner Ober‐ und blassgrüner Unterseite sitzen am unteren Teil des Stängels gegenständig, oben zwischen den Blüten dichter und wechselständig. ‐ Diozösischer Hanf (Zweihäusigen). Männliche und weibliche Blüten sitzen auf verschiedenen Pflanzen. Männliche Blüten sind in lockeren Rispen angeordnet von weißlich grüner Farbe. Die ungestielten weiblichen Blüten sitzen, klein und unscheinbar als Scheinähre in den Blattachseln. Pollen gelangen durch Windübertragung auf die weiblichen Blüten. ‐ Monözischer Hanf (einhäusigen). Blütenstruktur unterscheidet sich nicht vom diozösischen Hanf. Blütenstand zeigt allerdings einen wesentlichen Unterschied. Männliche Blüten sitzen quirlförmig an der Achse der primären Seitentriebe, während sich die weiblichen Blüten immer an der Spitze der primären Verzweigungen befinden. ‐ Frucht ist ein Nüsschen mit nur einem Samen. Graue bis braune Farbe. ‐ TKG: 17 und 23 g Vermehrung Entwicklungsverlauf ‐ generativ über Samen ‐ Feldaufgang ‐ Aus den Keimblättern entwickelt sich der Spross zunächst mit dem 1. Laubblattpaar. ‐ Nach etwa 25 Tagen haben sich das 5. und 6. Laubblattpaar entwickelt, die Keimblätter vertrocknen stufenweise und fallen ab. Ab dem 30. Tag dringen die Adventivknospen aus den Blattachseln der 2.., 3. und 4. Internodien, aus diesen entwickeln sich dann weitere Blätter. ‐ Zur Vollblüte ist das Längenwachstum abgeschlossen Die männlichen Pflanzen erreichen die technisch Reife, wenn die eine Hälfte der Pflanzen gelbe Knospen, die andere Hälfte offene Blüten trägt. Einige Tage nach der Bestäubung schwillt der untere Teil des Fruchtknotens an und lässt so den Beginn der Fruchtentwicklung erkennen. ‐ Die Narbe ist 8 bis 14 Tage lang befruchtungsfähig. ‐ Die Blütezeit dauert bis zu 3 Wochen, die Fruchtbildung 4 bis 6 Wochen. ‐ Die Länge der Vegetationszeit ist bei den männlichen Pflanzen 5 bis 6 Wochen kürzer als bei den weiblichen Pflanzen. ‐ Typisch für Hanf ist das „self Thinning“ (Selbstausdünnung) Photoperiodische Reaktion ‐ Kurztagspflanze Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Hohe Ansprüche an den Boden ‐ Tiefgründiger, humoser, nährstoffreicher Boden mit geregelter Wasserführung und einer neutralen bis schwach alkalischen Bodenreaktion. ‐ Günstig sind humose, anlehmige Sande, lehmige Sande und sandige Lehme. Vegetationsdauer ‐ 90‐150 Tage Vorfrucht ‐ Hanf stellt keine besonderen Ansprüche an die Vorfrucht ‐ Meist wird Hanf zwischen zwei Getreidearten gestellt, kann aber auch nach Hackfrüchten, Leguminosen oder Grünlandumbruch angebaut werden. Bodenbearbeitung ‐ Herbstfurche ‐ Saatbettbereitung mit Schleppen und Eggen hat ein 3 bis 4 cm tiefes feines Saatbett mit gutem Bodenschluss. Saatzeitpunkt ‐ Ende April – Mitte Mai Aussaat ‐ Saattiefe ist auf Mineralböden mit 3 bis 4 cm, auf Moorböden mit 4 bis 6 cm zu wählen. ‐ Mit Getreidedrillmaschine bei Reihenabständen von 10 bis 20 cm ‐ Feines Saatbett mit gutem Bodenschluss Bestandesdichte Düngung Unkräuter ‐
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Faser: 100 bis 300 keimfähige Körner/m² Saatgutproduktion: max. 100 keimfähige Körner/m² 60‐150 kg N ha‐1 40‐140 kg ha‐1 P 2 O 5 75‐200 kg ha ‐1 K 2 O Die Grunddüngung mit Phosphor und Kalium sollte im herbst, die Stickstoffdüngung entweder in einer Gabe vor der Saat oder in zwei Gaben erfolgen. Faserhanf benötigt aufgrund seiner ausgezeichneten Unkrautunterdrückungsfähigkeit keine Unkrautbekämpfung. Das Unkraut wird im Frühjahr bei der Bodenvorbereitung zur Aussaat mechanisch bekämpft. Hanfwürger (Orobanche ramosa), tritt nur bei chinesischen Hybriden auf, die in Westeuropa nicht angebaut werden. Pilzkrankheiten und tierische Schädlinge treten im Hanf zur Zeit nicht in einer Befallsstärke auf, so dass keine Bekämpfungsmassnahmen erforderlich sind. Hanferdfloh (Psylliodes attenuata Koch). Hanfmotte (Grapholitha delineata) Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) Hanfblattläuse (Phorodon cannabis) Wurzelnematode (Meloidogyne cannabis) Auflaufkrankheiten werden durch den Pilz Phytium debaryanum verursacht Hanfkrebs (Sclerotinia sclerotiorum) Grauschimmel (Botrytis cineria) Hanfrost (Melampsora cannabina) Fasernutzung: bei der Vollblüte der männlichen Pflanze. Technische Faserreife ist erreicht. Eine Samennutzung ist jedoch aufgrund der zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgereiften Samen nicht möglich. Ende Juli – Ende September Samennutzung: Termin ist dann erreicht, wenn nur noch ein minimaler Anteil von unreifen Samen vorhanden ist. Mitte September‐ bis Mitte Oktober. Ernte Ertrag Lagerung Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Inhaltsstoffe ‐ Verfahren der Langfaserproduktion für die textile Verwendung: Chemische Defoliation (Entlaubung), Mähen mit einem Garbenbinder – Kapellenlegung – Ballenpressen – Laden – Transport ‐ Verfahren zur Gewinnung einer universell nutzbaren Gesamtfaser: Stroh schneiden mit Mähgebiss, Trommelschneidwerk oder Doppelmesserbalken, Stroh auf die von der Weiterverarbeitungsanlage vorgegebene Länge einkürzen. Nach kurzer Feldröste des in Wirrlage liegenden Schwades mit 2‐3 maligem Wenden zur Beschleunigung der gleichmäßigen Abtrocknung erfolgt bei Erreichung eines TM‐Anteils von 15% das Pressen in Rund‐ oder Quaderballen. Entholzung und Weiterverarbeitung erfolgt stationär. ‐ Samengewinnung: 1. Ernteschritt wird mit herkömmlichen, leicht modifizierten Mähdreschern das obere Pflanzendrittel abgetrennt und ausgedroschen. Im 2. Ernteschritt fährt ein Balkenmähwerk gegen die Fahrtrichtung des Mähdreschers, schneidet die stehengebliebenen Stängel und legt sie ohne weitere Einkürzung ins Schwad. ‐ Stroh: 10 bis 12 t ha‐1 ‐ Samen: 800‐1400 kg ha‐1 ‐ Trocken unter Dach ‐
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Fasern Samen Qualität der Faser ist zu beschreiben anhand der geometrischen Eigenschaften: Faserlänge (15 bis 30 mm), Faserdurchmesser (15 bis 50 mm), der gravimetrischen Eigenschaften: Feinheit (20 bis 60 tex), Dichte (1,5 g m‐3) und der Wasserdampfaufnahme (8,5 – 10%) der mechanischen Eigenschaften: Zugfestigkeit (173 – 1000 MPa), Dehnung (1 bis 6%). Fasern: textile Nutzung, Automobilindustrie, Dämmstoffindustrie. Holzbestandteile: Einstreu, Bauindustrie Samen: Futter‐ und Lebensmittelbereich, pharmazeutische Industrie Quellen: Heyland, K.‐U. 1996. Spezieller Pflanzenbau. Landwirtschaftliches Lehrbuch. Eugen Ulmer Verlag. 348 Seiten. Heyland, K.‐U., Hanus, H. & Keller, E. 2006. Handbuch des Pflanzenbaues. Band 4: Ölfrüchte, Faserpflanzen und Sonderkulturen Verlag Eugen Ulmer. 718 Seiten. http://de.wikipedia.org EIWEISSREICHE KÖRNERFRÜCHTE Körnererbse (Pisum sativum L. spp. Sativum) dry pea, fodder pea Familie: Fabaceae (Schmetterlingsblütler) Gattung: Pisum L. Herkunft: Vorderasiatischer Raum Biologie Morphologie ‐ Krautige Pflanze, Hülsenfrucht ‐ Keimt hypogäisch ‐ Fiederblätter enden in einer Ranke (bei normalblättrigen Erbsen) Bei Halbblattlosen (semi‐leafless) sind einzelne Fiederblätter eben‐
falls zu Ranken ausgebildet. Bei vollständig blattlosen (leafless) sind selbst die Niederblätter re‐
duziert; nur Stängel und Ranken. ‐ Stängel werden von Niederblättern umfasst ‐ Blütenstände werden in Blattachseln angelegt ‐ TKG je nach Sorte zwischen 150‐400g ‐ Schwache Pfahlwurzel, mit starken Seitenwurzeln ‐ Feines Wurzelwerk ist mit Knöllchenwurzeln besiedelt Vermehrung ‐ generativ über Samen Entwicklungsverlauf ‐ Befruchtung erfolgt im Knospenstadium (Selbstbefruchter) ‐ Teil der Knospen, Blüten und Hülsen wird abgeworfen Photoperiodische Reaktion ‐ Langtagspflanze Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Klima: mildes, maritimes Klima ‐ Boden: mittelschwere bis leichtere, tiefgründige Böden; ausreichender Kalk‐ und Humusgehalt und gute Wasserversorgung (pH 6,5‐7,0) Vegetationsdauer ‐ Ca. 100 ‐ > 159 Tage Vorfrucht ‐ Geeignet: Getreide, Winterraps, Mais, Zuckerrüben, Kartoffeln ‐ Ungeeignet: Körnererbse, andere Leguminosen, Lein Bodenbearbeitung Saatzeitpunkt Aussaat Bestandesdichte Pflegemaßnahmen Düngung Unkräuter Schädlinge Krankheiten Erntezeitpunkt Ernte Ertragskomponenten Ertrag Lagerung ‐
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Herbstfurche 25‐32 cm (mitteltief‐tief) Im Frühjahr Saatbettbereitung Vermeidung von Bodenverdichtungen Wassersparende Bodenbearbeitung Ebene (gewalzte) Bodenoberfläche Mitte März bis Mitte April (so früh wie möglich) Bodentemperatur 8°C °C Trockenes, gut gelockertes und ebenes Saatbett Ca. 5‐6 cm Ablagetiefe mit gutem Bodenschluss Rückverfestigung des Saathorizontes Steinige und leichte Böden mit der Cambridge‐Walze bearbeiten Drillmaschine Je nach Boden 600.000‐900.000 Pflanzen/ha (Körnererbsen) Reihenweite von 15‐25 cm Ca. 10‐15 kg N/ha als Startdüngung Ca. 35 kg P 2 O 5 /ha Ca. 100‐160 kg K 2 0/ha Weißer Gänsefuß (Chenopodium album) Kamillearten (Matricaria chamomilla) Vogelmiere (Stellaria media) Ackerstiefmütterchen (Viola tricolor) Klettenlabkraut (Galium aparine L.) Blattrandkäfer (Sitona lienatus L.) Erbsenwickler (Laspeyresia nigricana) Thripse (Kakothrips pisivorus) Erbsenblattlaus (Acyrthosiphon pisum) Viren, z.B. Blattrollvirus Bakterien, z.B. bakterieller Stengelbrand Brennfleckenkrankheit (Ascochyta fabae) Grauschimmel (Botrytis) Falscher Mehltau (Peronosora pisi) Fusariumwelke (Fusarium oxysporum f. sp. cucumerinum) Mitte Juli Mit 18‐20% Restfeuchte im Korn Physiologische Reife zu diesem Zeitpunkt erreicht Maschinelle Ernte mit dem Mähdrescher Schwaddrusch ist kaum mehr verbreitet Anzahl Pflanzen/ha Anzahl Hülsen/Pflanzen Anzahl Körner/Hülse 30‐60 dt Körner/ha 30‐40 dt Ganzpflanzensilage/ha (TS) Ab 14 % Restfeuchte im Korn lagerfähig Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Inhaltsstoffe Verwendung ‐
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Körner Spross 50 % Stärke, 5‐7 % Zucker, 3 % Fett, 23‐27 % Eiweiß, 7 % Fasern Korn: Futter, Nahrungsmittel, Industrie (Amylose) Spross: Grünfutter, Gründüngung Quellen: Heyland, K.‐U. 1996. Spezieller Pflanzenbau. Landwirtschaftliches Lehrbuch. Eugen Ulmer Verlag. 348 Seiten. Keller, R., Hanus, H., Heyland, K.‐U. 1999. Handbuch des Pflanzenbaues. Band 3: Knollen‐ und Wurzelfrüchte, Körner‐ und Futterleguminosen. Verlag Eugen Ulmer. 852 Seiten. http://caliban.mpiz‐koeln.mpg.de/~stueber/thome/index.html Ackerbohne, Fababohne (Vicia fabia L.) Faba bean Familie: Leguminosae (Hülsenfrüchte) Gattung: Vicia Herkunft: Naher Orient Mittelmeerraum Biologie Morphologie ‐ Kleinsamige Ackerbohne (V. faba var. minor), TKG 350‐600g ‐ Mittel‐ bis großsamige Ackerbohne (V. faba var. equina), TKG 600‐
1200 g ‐ Großsamige Ackerbohne (V. faba var. major), TKG > 1200 g ‐ vierkantiger Stängel mit dreipaarigen Fiederblättern mit rudimentären Ranken ‐ Tiefe Pfahlwurzel, mit starken Seitenwurzeln ‐ Feines Wurzelwerk ist mit Knöllchenwurzeln besiedelt ‐ Man unterscheidet unterschiedliche Wuchstypen Vermehrung ‐ generativ über Samen Entwicklungsverlauf ‐ Blühvorgang findet parallel zur vegetativen Entwicklung statt, so dass zwischen vegetativer Längen‐ und der generativen Hülsenentwicklung eine innerpflanzliche Konkurrenz besteht. ‐ Bei indeterminierten Arten ist das Längenwachstum unbegrenzt Photoperiodische Reaktion ‐ Langtagspflanze Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Klima: gemäßigtes Klima, kühl und feucht ‐ Boden: tiefgründige Böden mit hohem Wasserspeichervermögen (pH 6,5‐7), wobei schwere, tonige und kalte Böden ungeeignet sind Vegetationsdauer ‐ Sommerformen ca. 180 Tage ‐ Winterformen ca. 300 Tage Vorfrucht ‐ Geeignet: Getreide, Mais ‐ Ungeeignet: Ackerbohne, andere Leguminosen, Hafer Bodenbearbeitung ‐ Herbstfurche (Ausnahme: Erosionsgefährdete Standorte) ‐ Vermeidung von Bodenverdichtungen Saatzeitpunkt Aussaat Bestandesdichte Pflegemaßnahmen Düngung Unkräuter Schädlinge Krankheiten Erntezeitpunkt Ernte Ertragskomponenten Ertrag Lagerung Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Inhaltsstoffe ‐ Sommerformen ab Ende Februar ‐ Winterformen zwischen Ende September und Anfang November (Winterharte Sorten) ‐ Bodentemperatur 2‐3 °C ‐ Gleichmäßig gelockertes, ebenes Saatbett ‐ Ca. 6‐8 cm Ablagetiefe mit gutem Bodenschluss ‐ Rückverfestigung des Saathorizontes ‐ Drill‐ oder Einzelkornsämaschine ‐ 400.000‐600.000 Pflanzen/ha ‐ Reihenweite von 45‐50 cm (seltener 15‐50 cm) ‐ Bewässerung zu Blühbeginn ‐ Mechanische Unkrautbekämpfung (mit Hackstriegel) ‐ Ca. 0 kg N/ha, N‐Bedarf 300‐400 kg N/ha ‐ Ca. 70 kg P 2 O 5 /ha ‐ Ca. 150 kg K 2 0/ha ‐ Klettenlabkraut (Galium aparine L.) ‐ Weißer Gänsefuß (Chenopodium album L.) ‐ Ungräser ‐ Blattrandkäfer (Sitona lienatus L.) ‐ Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae) ‐ Thripse (Kakothrips pisivorus) ‐ Blattläuse (Aphidina) als Vektoren von Virosen ‐ Schokoladenfleckigkeit (Botrytis fabae) ‐ Ackerbohnenrost (Uromyces viciae‐fabae) ‐ Brennfleckenkrankheit (Ascochyta fabae) ‐ Mitte August ‐ Mit 15‐20% Restfeuchte im Korn ‐ Physiologische Reife zu diesem Zeitpunkt noch nicht in allen Hülsen erreicht ‐ Maschinelle Ernte mit dem Mähdrescher ‐ Schwaddrusch ist kaum mehr verbreitet ‐ Anzahl Pflanzen/ha ‐ Anzahl Hülsen/Pflanzen ‐ Anzahl Körner/Hülse ‐ 40‐60 dt Körner/ha ‐ 100‐130 dt Ganzpflanzensilage/ha ‐ Ab 13 % Restfeuchte im Korn lagerfähig ‐ Körner ‐ Ganzpflanzen als Silage (TS‐Gehalt 30%) ‐ 60 % Kohlenhydrate (ca. 4,5 % Zucker, ca. 41 % Stärke), 1‐2 % Fett, 20 % Eiweiß Verwendung ‐ Ganzpflanzensilage: Futter ‐ Körner: Konserven, Tiefkühlkost (grün geerntete Bohnen), Futter ~ Februar_~ März__~ April___~ Mai______________~ Juni___________Juli____~ August___________
Quellen: Heyland, K.‐U. 1996. Spezieller Pflanzenbau. Landwirtschaftliches Lehrbuch. Eugen Ulmer Verlag. 348 Seiten. Keller, R., Hanus, H., Heyland, K.‐U. 1999. Handbuch des Pflanzenbaues. Knollen‐ und Wurzelfrüchte, Körner‐ und Futterleguminosen. Verlag Eugen Ulmer. 852 Seiten. http://caliban.mpiz‐koeln.mpg.de/~stueber/thome/index.html Sojabohne (Glycine max. L.) Soyabean, soybean Familie: Leguminosae (Hülsenfrüchtler) Gattung: Glycine Herkunft: China, Ostasien, Abstammung von Glycine soja (keine Wildform v. d. Sojabohne) Biologie Morphologie Vermehrung Entwicklungsverlauf ‐
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Photoperiodische Reaktion ‐
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Einjährige Pflanze mit kriechenden Sprossen Dünne Stängel, kräftig behaart Langgestielte, dreiteilige Blätter In den Blattachseln kleine Blüten 3‐4 cm lange behaarte Hülsen TKG 130‐160 g Man unterscheidet inderterminierte und determinierte Wuchstypen generativ über Samen epigäische Keimung Jugendentwicklung und Blühbeginn stark abhängig von Temperatur Symbiose mit Knöllchenbakterien (Rhizobium japonicum) Selbstbefruchtend Man unterscheidet Reifegruppen mit unterschiedlicher Entwick‐
lungsdauer Kurztagspflanze Langtagsbedingungen verzögern die Blüte und die Reife Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Klima: sehr hohe Temperatursumme ‐ Boden: tiefgründige, lockere Böden mit hohem Wasserspeicherver‐
mögen und rascher Frühjahrserwärmung ‐ Schwach sauer bis neutrale Böden (wg. Effizienz der Knöllchenb.) Vegetationsdauer ‐ Je nach Reifegruppe (Sorte) ca. 150‐180 Tage Vorfrucht ‐ Geeignet: Sojabohne, Getreide, Mais, Zuckerrüben, Kartoffel ‐ Ungeeignet: Raps, Körnerleguminosen, Sonnenblume Bodenbearbeitung Saatzeitpunkt Aussaat Bestandesdichte Pflegemaßnahmen Düngung Unkräuter Schädlinge Krankheiten Erntezeitpunkt Ernte Ertragskomponenten Ertrag Lagerung ‐
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Herbstfurche auf schweren Böden Frühjahrsfurche auf leichten Böden Vermeidung von Bodenverdichtungen Ende April bis Anfang Mai Bodentemperatur 10 °C Gleichmäßig gelockertes, ebenes Saatbett Ca. 2‐4 cm Ablagetiefe mit gutem Bodenschluss Einzelkornsämaschine 400.000‐800.000 Pflanzen/ha Reihenweite von 25‐40 cm 70‐110 kg Saatgut/ha Inokulation des Bodens/Saatguts mit Knöllchenbakterien Bewässerung zu Blühbeginn, Hülsenansatz und Hülsenwachstum Ca. 50‐70 kg N/ha zu Blühbeginn, wenn nicht ausreichend Knöllchenbakterien vorhanden sind Ca. 70 kg P 2 O 5 /ha Ca. 150 kg K 2 0/ha Ca. 40‐60 kg MgO Klettenlabkraut (Galium aparine L.) Weißer Gänsefuß ( Chenopodium album) Amarant (Amarantus retroflexus) Kamillearten (Matricaria chamomilla) Drahtwürmer (Agriotes sp.) Engerlinge (Melolontha melolontha) Spinnmilben (Tetranychidae) Blattläuse (Aphidina) als Vektoren von Virosen Sklerotinia‐Fäule (Sclerotinia sclerotiorum) Botrytis‐Fäule (Botrytis cinerea) Falscher Mehltau (Peronospora manshurica) Brennfleckenkrankheit (Ascochyta) Mitte Oktober Physiologische Reife wird bei einer Temperatursumme von 1200°C (> 8°C) erreicht (Eintrocknen und Abfallen der Blätter, Bestand braun und Körner hart) 12‐16 % Restfeuchte im Korn Maschinelle Ernte mit dem Mähdrescher Anzahl Pflanzen/ha Anzahl Knoten/Pflanzen Anzahl Hülsen/Knoten Anzahl Körner/Hülse TKG 25‐40 dt Körner/ha < 11% Restfeuchte im Korn lagerfähig Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Inhaltsstoffe Verwendung ‐ Körner ‐ 34 % Kohlenhydrate, 17‐21 % Fett (günstige Fettsäurenzusammen‐
setzung), 33‐40 % Eiweiß (18 essentielle Aminosäuren) ‐ Öl (menschliche Ernährung) ‐ Sojaschrot (eiweißreiches Futter) Quellen: Heyland, K.‐U. 1996. Spezieller Pflanzenbau. Landwirtschaftliches Lehrbuch. Eugen Ulmer Verlag. 348 Seiten. Keller, R., Hanus, H., Heyland, K.‐U. 1999. Handbuch des Pflanzenbaues. Band 3: Knollen‐ und Wurzelfrüchte, Körner‐ und Futterleguminosen. Verlag Eugen Ulmer. 852 Seiten. WURZEL‐ UND KNOLLENFRÜCHTE Zuckerrübe (Beta vulgaris) Suger beet Familie: Chenopodiaceen (Gänsefußgewächse) Gattung: Beta Herkunft: Kaukasus, Kaspisches Meer, Schwarzes Meer, Syrien, Mesopotamien Biologie Morphologie ‐ mehrjährige, zweikeimblättrige Pflanzen ‐ Rübenkörper bestehend aus Epikotyl, Hypokotyl und Wurzelkörper ‐ 1‐5 – 2 m hoher, verzweigter Spross mit 10.000‐20.000 Blüten/Staude Vermehrung ‐ generativ über Samen aus dem zweiten Vegetationsjahr Entwicklungsverlauf ‐ Blattentwicklung, Ausbildung des Rübenkörpers, Übergang in die generative Phase erfolgt im 2. Jahr nach der Aussaat, Blühdauer ca. 4 Wochen, multigerme Saat (bzw. genetisch monogerme Saat) Photoperiodische Reaktion ‐ Langtagspflanze Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Klima: gemäßigtes Klima, mind. 500 mm Niederschlag pro Jahr, keine Nachtfröste ‐ Boden: gute Böden (tiefgründig, keine Staunässe und keine extremen Tonböden), gute Wasserversorgung, neutraler pH‐Wert, keine erosionsgefährdeten Lagen, keine Bodenverdichtung, kein Rhizomania‐Befall Vegetationsdauer ‐ Je nach Sorte 180‐210 Tage Vorfrucht ‐ Geeignet: Kartoffel, Luzerne, Klee, Gerste, Hafer, Roggen ‐ Ungeeignet: Zuckerrübe, Raps, Mais Bodenbearbeitung ‐ Vor Winter Grundbodenbearbeitung ( abgesetzter Boden im Frühjahr) ‐ Saatbettbereitung nicht zu fein ( Verschlämmungsgefähr) aber mit lockerer Bodenoberfläche ( geringe Triebkraft der Zuckerrübe) Saatzeitpunkt ‐ Ende März bis Anfang April (frühstmöglich) ‐ Bodentemperatur 4‐8 °C Aussaat Bestandesdichte Pflegemaßnahmen Düngung Unkräuter Schädlinge Krankheiten Erntezeitpunkt Ernte Ertragskomponenten ‐ Gleichmäßig gelockertes, ebenes Saatbett ‐ Nicht zu feine Oberkrume (Verschlämmungsgefahr) ‐ Ca. 2‐3 cm Ablagetiefe mit Anschluss an wasserführende Bodenschichten ‐ Rückverfestigung des Saathorizontes ‐ Aussaat auf Endabstand ‐ 75.000‐90.000 Pflanzen/ha ‐ Reihenweite von 45‐50 cm ‐ Pflanzenabstand ca. 20 cm ‐ Unkrautbekämpfung ‐ Beregnung ‐ Ca. 100‐160 kg N/ha (nach Entzug) ‐ N‐Düngung aufteilen: Saat + Zeitraum bis max. 4‐Blattstadium ‐ Ca. 50‐80 kg P 2 O 5 /ha ‐ Ca. 150 kg K 2 0/ha ‐ Weißer Gänsefuß (Chenopodium album) ‐ Vogelmiere (Stellaria media) ‐ Schwarzer Nachtschatten (Solanum nigrum) ‐ Franzosenkraut (Galinsoga parviflora) ‐ Bingelkraut (Mercurialis annua) ‐ Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli) ‐ Klettenlabkraut (Galium aparine) ‐ Knötericharten (Polygonum ssp.) ‐ Ackerfuchsschwanz (Alopecurus myosuroides) ‐ Flughafer (Avena fatua) ‐ Quecke (Agropyron repens) ‐ Rübenfliege (Pegomyia hyoscyami) ‐ Rübenzystenälchen (Heterodera schachtii) ‐ Rübenkopfälchen (Ditylenchus dipsaci) ‐ Schwarze und Grüne Blattlaus (Aphidina) als Vektoren von Virosen ‐ Wurzelbrand (Phoma) ‐ Echter Mehltau (Erysiphe graminis) ‐ Blattfleckenkrankheit (Cercospora beticola) ‐ Viröse Wurzelbärtigkeit (Rizomania, beet necrotic yellow vein virus) ‐ Herz‐ und Trockenfäule (Bormangel) ‐ Ende August bis Mitte Dezember ‐ Physiologische Reife zu diesem Zeitpunkt noch nicht erreicht ‐ Maschinelle Rodung der Rübenkörper (ein‐ oder mehrphasige Verfahren) ‐ Köpfen, Roden, Zwischenlagerung, Ladung, Transport zur Zuckerfabrik ‐ Anzahl Pflanzen/ha Ertrag Lagerung Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Inhaltsstoffe Verwendung ‐
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400‐600 dt Frischgewicht Rübenkörper/ha 400‐600 dt Frischgewicht Rübenblatt/ha In Mieten am Feldrand Optimal sind 2‐4 °C Lagertemperatur ‐
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Rübenkörper ( Zucker) Rübenblatt ( Futter) Saat ( Vermehrung, Saatguterzeugung) ca. 75 % Wasser, 15‐20 % Zucker, 2 % Rohfase, 2 % Rohfett Speisezucker (14%) Rübenschnitzel (5‐6 %) Melasse (4 %) Carbokalk Rübenblatt als Futter ~ März___~ April___~ Mai___~ Juni___~ Juli___~ August___~ Oktober Quellen: Heyland, K.‐U. 1996. Spezieller Pflanzenbau. Landwirtschaftliches Lehrbuch. Eugen Ulmer Verlag. 348 Seiten. Keller, R., Hanus, H., Heyland, K.‐U. 1999. Handbuch des Pflanzenbaues. Knollen‐ und Wurzelfrüchte, Körner‐ und Futterleguminosen. Verlag Eugen Ulmer. 852 Seiten. http://de.wikipedia.org
Kartoffel (Solanum tuberosum) Irish potatoe Familie: Solanaceae (Nachtschattengewächse) Gattung: Solanum Herkunft: Mittel‐ und Südamerika (Peru, Bolivien und Chile) Biologie Morphologie ‐
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einjährige, zweikeimblättrige Pflanzen oberirdisches Kraut unterirdische Stolonen mit endständigen Knollen Vermehrung generativ über Samen vegetativ über Knolle Entwicklungsverlauf Knollenansatz vor der Blüte, Knollenausbildung und Einlagerung von Reservestoffen nach der Blüte, Reife nach Absterben des Krautes Photoperiodische Reaktion ‐ Blüte: Kurztagspflanze, tagneutral ‐ Kurztag fördert Knollenanlage ‐ Langtag fördert Knollenwachstum Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Klima: kühl‐gemäßigtes Klima, geringe Spätfrostgefahr ‐ Boden: sandig‐lehmige Böden, locker, steinfrei, gute Wasserversorgung Vegetationsdauer ‐ Sehr frühe Sorten 90‐110 Tage ‐ Frühe Sorten 110‐120 Tage ‐ Mittelfrühe Sorten 120‐140 Tage ‐ Mittelspäte – sehr späte Sorten 140‐160 Tage Vorfrucht ‐ Geeignet: Lupine, Luzerne, Kleearten, Raps, Zuckerrüben ‐ Ungeeignet: Kartoffel Bodenbearbeitung ‐ Herbstfurche ca. 15 cm ‐ Dammvorformung (Herbst oder Frühjahr) Saatbett ‐ Frei von Steinen und Kluten ‐ Eben, krümelig, locker Pflanzzeitpunkt Pflanzung Bestandesdichte Pflegemaßnahmen Düngung Unkräuter Schädlinge Krankheiten Erntezeitpunkt Ernte Ertragskomponenten Ertrag Lagerung ‐
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Je nach Sorte von März bis Mai (bei Frostgefahr nicht vor April) Bodentemperatur 8 °C Reihenabstand 75 cm Dammhöhe 18‐20 cm Legen von vorgekeimtem Pflanzgut Ca. 2000‐3000 kg Pflanzgut/ha 60.000 Pflanzen/ha (Pflanzkartoffelanbau  kleine Knollen ) 40.000‐45.000 Pflanzen/ha (Speise‐ und Verarbeitungskartoffelanbau  mittelgroße Knollen) 35.000 Pflanzen/ha (Produktion von Übergrößen) Dammbereitung (Vorformung im Herbst) Anhäufeln der Dämme (Frühjahr) Ca. 150 kg N/ha Ca. 60 kg P 2 O 5 /ha Ca. 180 kg K 2 0/ha Düngung abhängig von Produktionsrichtung! Schwarzer Nachtschatten (Solanum nigrum) Franzosenkraut (Galinsoga parviflora) Bingelkraut (Mercurialis annua) Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli) Klettenlabkraut (Galium aparine) Knötericharten (Polygonum ssp.) Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemliniata) Blattläuse (Aphidina) als Vektoren von Virosen Wurzeltöterkrankheit (Rhizoctonia solani) Kraut‐ und Knollenfäule (Phytophtera infestans) Je nach Sorte von Ende Juni bis Ende September Physiologische Reife (abgestorbenes Kraut, Knollen von Stolonen gelöst, feste Schale, höchster Gehalt an Trockensubstanz, niedrigster Gehalt an reduzierenden Zuckern) Mechanische oder chemische Krautabtötung Maschinelle Rodung und Sortierung der Knollen Anzahl Stauden/ha Anzahl Stängel/Staude Anzahl gebildeter Knollen/Stolone Knollengewicht/Staude 250‐400 dt Knollen/ha 100‐130 dt Stärke/ha 12‐15 °C zur Wundheilung 2‐4 °C zur Lagerung Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Inhaltsstoffe Verwendung ‐ Knolle ‐ ca. 75 % Wasser, 17 % Stärke, 0,1 % Fett, 0,5‐1,5 % Eiweiß, 0,5 % Fasern, Vitamin C ‐ Speisekartoffeln ‐ Pommes‐frites, Chips, Püree ‐ Rohstoff für die Stärkeproduktion ~ März______~ April_____~ Mai_____~ Juni_____~ Juli_____~ August_____~ September Quellen: http://www.inaro.de/deutsch/KULTURPF/Kartof/kartoffel.htm Heyland, K.‐U. 1996. Spezieller Pflanzenbau. Landwirtschaftliches Lehrbuch. Eugen Ulmer Verlag. 348 Seiten. Keller, R., Hanus, H., Heyland, K.‐U. 1999. Handbuch des Pflanzenbaues. Knollen‐ und Wurzelfrüchte, Körner‐ und Futterleguminosen. Verlag Eugen Ulmer. 852 Seiten. http://de.wikipedia.org FUTTERPFLANZEN UND ARTEN DES ZWISCHENFRUCHTANBAUES Rübsen (Brassica rapa L. ssp. oleifera) Bird rape Familie: Brassicaceae (Kreuzblütengewächse) Gattung: Brassica Herkunft: Ein asiatisches im östlichen Afghanistan und in Pakistan
sowie eines für die europäischen Kulturformen im
Mittelmeerraum.
Biologie Morphologie ‐ Spindelförmige Wurzel ‐ Doldentraubig, offene Blüten stehen höher als die Knospen ‐ Selbst‐ und Fremdbefruchter (in wesentlich stärkerem Ausmaß als Raps) ‐ Aus den befruchteten Blüten gehen Schoten hervor, die mit Samen besetzt sind ‐ Braun bis rotbraunes Samenkorn ‐ TKM 2‐4 g Vermehrung ‐ generativ über Samen Entwicklungsverlauf ‐ Keimung und Feldaufgang ‐ Jugendphase Rosettenstadium ‐ Schossen (1 Haupttrieb, dann Verzweigungen) ‐ Blüte (3‐4 Wochen) Während der Blüte beginnt Schotenbildung. D.h. Blüte und Schotenbildung verlaufen parallel! ‐ Reifung ‐ Blühvorgang findet parallel zur vegetativen Entwicklung statt, so dass zwischen vegetativer Längen‐ und der generativen Hülsenentwicklung eine innerpflanzliche Konkurrenz besteht. Photoperiodische Reaktion ‐ Langtagspflanze Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Klima: kühl‐gemäßigte Klimaregionen; humid, maritim beeinflusste Lagen (600‐800 mm /Jahr), Temperaturansprüche gering (‐25°C – 30°C = Extreme) ‐ Boden: tiefgründige Böden, gut strukturierte Böden, Lehmige Sandböden, sandige Lehmböden und Lehmböden (AZ >25) Ungünstig: flachgründige Böden, extrem schwere Böden, Stau‐
nässe Vegetationsdauer ‐ Winterformen ca. 200 Tage ‐ Sommerformen ca. 95 Tage Vorfrucht ‐ Geeignet: Frühkartoffeln, Wintergerste, Körner‐ und Futterlegu‐
minosen ‐ Ungeeignet: Raps, Zuckerrüben, Mais, Weizen Bodenbearbeitung ‐ Stoppelbearbeitung ‐ Grundbodenbearbeitung mit Pflug (20‐25 cm) ‐ Saatbettbereitung (obere 2‐3 cm gut gelockert) ‐ Rückverfestigung bei lockeren, sandigen und tonigen Böden ‐ Konservierende Bodenbearbeitung: nicht wendende Bodenlockerung (15 cm tief) Saatzeitpunkt ‐ W.Rübsen: Mitte – Ende August/Mitte September ‐ S.Rübsen: Möglichst früh Aussaat ‐ Saatbett feinkrümelig und abgesetzt ‐ Saattiefe 0,5 ‐ 1 cm ‐ Durch Druckrolle oder Walze andrücken ‐ Drillmaschine Bestandesdichte ‐ W.Rübsen: 400 000‐600 000 Pflanzen/ha ‐ S.Rübsen: 600 000‐800 000 Pflanzen/ha ‐ Reihenweite von 12 cm x 35 cm innerhalb der Reihe Pflegemaßnahmen ‐ Aufstellen von Gelbschalen (Kontrolle von Rapsglanzkäferbefall) ‐ Wachstumsregulatoreinsatz (CCC nicht mehr zugelassen, aber Einsatz von Folicur im 4‐8‐Blattstadium) Düngung Bezogen auf W. Rübsen ‐ 210‐280 kg N ha‐1 im Herbst 0‐25% Veg.Beginn 50% vor Blüte 25‐50% ‐ Richtet sich nach Entzug der Pflanze ‐ 250‐400 kg Kalium ha‐1 ‐ Abzüglich Bodenvorrat (Herbst und/oder Frühjahr) ‐ 80‐100 kg Phosphat ha‐1 ‐ 50‐80 kg Schwefel ha‐1 ‐ Magnesium und Calcium Unkräuter Schädlinge Krankheiten Erntezeitpunkt Ernte Ertragskomponenten Ertrag Lagerung Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Inhaltsstoffe Verwendung ‐
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Vogelmiere (Stellaria media) Klettenlabkraut (Galium aparine) Hirtentäschelkraut (Capsella bursa‐pastoris) Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum) Kamille Ausfallgetreide Ackerfuchsschwanz (Alopecurus myosuroides) Gemeiner Windhalm (Apera spica‐venti) Rübennematode (Heterodera schachtii) Kohlzystenälchen (Heterodera cruciferae) Stockälchen (Ditylenchus dipsaci) Mehlige Kohlplattlaus (Brevicoryne brassicae) Rapsglanzkäfer (Meligethes aeneus) Rübsenblattwespe (Atalia rosae) Rapserdfloh (Psylliodes chrysocephala L.; Phyllotreta ssp.) Rapsstängelrüssler (Ceutorhynchus napi) Graue Ackerschnecke (Deroceras agreste) Vögel Rapsschwärze (Alternaria brassicae) Stängelfäule (Vertcillium dahliae) Wurzelhals- und Stängelfäule (Phoma lingam) Echter Mehltau (Erysiphe cruziferarum) Blattfleckenkrankheit (Cylindrosporium concentricum) Stadium der Vollreife (BBCH 91) (Juli/August) Mit  15% Restfeuchte im Korn Anteil unreifer Körner < 3% Maschinelle Ernte mit dem Mähdrescher (Mitteleuropa) Schwaddrusch (z.T. in Nordamerika und Nordeuropa) Anzahl Pflanzen/ha Anzahl Schoten/Pflanzen Anzahl Samen/Schote TKM Winterrübsen: 25‐55 dt/ha Sommerrübsen: 15‐35 dt/ha Max. 7% Restfeuchte im Korn und max. 12°C Belüften und Kühlen bei Langzeitlagerung ‐
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Körner  Öl: Speiseöl, techn. Öl., Biodiesel Schrot: Futtermittel Spross (bei Zwischenfruchtanbau): Futter, Gründüngung 45‐50% Öl, 17‐25% Protein siehe nutzbare Pflanzenteile Quellen: Heyland, K.‐U. 1996. Spezieller Pflanzenbau. Landwirtschaftliches Lehrbuch. Eugen Ulmer Verlag. 348 Seiten. Heyland, K.‐U., Hanus, H., Keller, R., 2006. Band 4: Handbuch des Pflanzenbaues. Ölfrüchte, Faserpflanzen, Arzneipflanzen und Sonderkulturen. Verlag Eugen Ulmer. 718 Seiten. http://de.wikipedia.org Welsches Weidelgras, Italienisches Raigras (Lolium multiflorum) Verbreitung: Zu Beginn des 19. Jahrh. aus Italien nach Mitteleuropa eingeführt; heute bis nach Schottland, vor allem im Feldfutterbau; gedeiht nicht in Kontinentaleuropa. Wertvolles und sehr ertragreiches Gras der tieferen Lagen. Biologie Morphologie ‐ Überjährig bis mehrjährig; bildet grosse, dichte Horste; ‐ Mittelgras; ‐ bildet kurze Rhizome. Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Heliophil; milde Winter mit rascher Schneeschmelze im Frühjahr; (erträgt kalte Winter ohne Schnee nicht); ‐ nährstoffreiche, mittelschwere Böden; nicht zu trocken (ideal 900 mm Niederschlag) obere Grenze zwischen 600 und 800 m ü.M. Nutzung: Nutzungsansprüche ‐ Erträgt bis über 6 Schnitte, muss aber periodisch aussamen können (da nicht ausdauernd); erträgt Weide nur bedingt; hohe Ansprüche an N‐Düngung. Futterbaulicher Wert ‐ Sehr ertragreich und sehr gute Qualität (sehr hoher Kohlenhydratgehalt, daher gerne gefressen und gut silierbar). Luzerne (Medicago sativa) Verbreitung: Stammt ursprünglich aus dem Iran. Kam um 1550 über Nordafrika, Spanien und Frankreich nach Mitteleuropa. Ist heute weltweit verbreitet. In vielen Gebieten der Erde die wichtigste Futterleguminose. Meist im Feldfutterbau, im Grasland nur vereinzelt Biologie Morphologie ‐ Tiefgehende Pfahlwurzel. ‐ Mehrmals jährlich blühend. Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Erträgt kontinentales Klima gut (Winterfrost, Sommertrockenheit). Nutzung: Nutzungsansprüche ‐ Schnitt. Futterbaulicher Wert ‐ Mittel (hohe Stängelanteile) Phacelia (Phacelia tanacetifolia) Phacelia Familie: Hydrophyllaceae (Wasserblattgewächs) Gattung: Phacelia Herkunft: Kalifornien Biologie Morphologie ‐ Pflanze ist behaart, hat weiche, gefiederte Blätter und einen röhrenförmigen Stängel ‐ Fruchtstand ist eine Traube mit blauen und weißen, duftenden Blüten Vermehrung ‐ generativ über Samen Entwicklungsverlauf ‐ kurzlebige, schnellwachsende, im Winter absterbende Pflanze des Stoppelfruchtbaues Photoperiodische Reaktion ‐ ist nur schwach ausgeprägt, zählt zu den Dunkelkeimern Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Stellt geringe Ansprüche an Klima und Boden und erträgt kurze Trockenperioden. Bei Frost stirbt sie ab. Vorfrucht ‐ Nicht auf kartoffelbetonten Fruchtfolgen anbauen, da sie die Eisenfleckigkeit der Kartoffel fördert. ‐ Anbau in Zuckerrüben‐ und Maisfruchtfolgen mit Mulchsaat ‐ Phacelia kann auch in Mischung mit anderen nicht so rasch wachsenden Zwischenfrüchten (z.B. Leguminosen) zur schnelleren Bodenbedeckung verwendet werden. Saatzeitpunkt ‐ Juli und August Aussaat ‐ Saattiefe 1‐2 cm, 10‐15 cm Reihenabstand Bestandesdichte ‐ 8‐12 kg/ha Düngung ‐ 80‐100 kg N/ha Unkräuter ‐ Hat rasche Jugendentwicklung, wodurch früh der Boden abgedeckt und eine unkrautunterdrückende Wirkung erzielt wird. Nutzung: Nutzung ‐ Phacelia wird hauptsächlich zur Gründüngung und als Bienenweide verwendet. ‐ Die Wurzelrückstände betragen nur etwa 8 bis 12 dt TM/ha Quellen: Lütke Entrup, N. & Oehmichen, J. 2000. Lehrbuch des Pflanzenbaus. Band 2: Kulturpflanzen. Th. Mann Verlag. 856 Seiten. Keller, R., Hanus, H., Heyland, K.‐U., 1997. Band 1: Handbuch des Pflanzenbaues. Grundlagen der landwirtschaftlichen Pflanzenproduktion. Verlag Eugen Ulmer. 860 Seiten. Weißer Senf (Sinapis alba L.) White mustard Familie: Cruciferae (Kreuzblütengewächse) Gattung: Sinapis Herkunft: Mediterrane Region Biologie Morphologie ‐ spindelförmige Hauptwurzel mit zahlreichen Nebenwurzeln ‐ nach einigen Wochen entwickelt sich der kantige, gefurchte Spross, der sich im oberen Drittel verzweigt. ‐ Der Spross weist eine steife Behaarung auf und erreichte eine Länge von 60‐150 cm. ‐ Wechselständige, behaarte Blätter sind fiederspaltig mit breiten, ungleich gekerbten Abschnitten. ‐ Blütenstand ist eine lockere Traube. ‐ Nach der Befruchtung bilden sich 2‐3 cm lange, behaarte, langschnäbelige Schoten. Vermehrung ‐ generativ über Samen Entwicklungsverlauf ‐ Keimungsphase mit der Entwicklung von Keimling, Hypocotyl und zwei photosynthetisch aktiven Keimblättern ‐ Vegetative Phase mit der Ausbildung der Blattrosette ‐ Generative Phase mit der Entwicklung der verzweigten Sprossachse mit Blüten ‐ Schoten und Samenentwicklung. Photoperiodische Reaktion ‐ Langtagspflanze Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Klima: ‐ Kühl‐feuchtes Klima, auch unter leicht kontinentalen Bedingungen möglich. Keimtemperaturminimum 2‐3°C ‐ Boden: ‐ Geringe Ansprüche an den Boden ‐ Böden mit neutraler bis alkalischer Reaktion und guter Wasserführung geeignet. ‐ Auf Bodenverdichtungen reagiert Senf empfindlich. ‐ Besonders geeignet sind Kalkverwitterungsböden, Lössböden (Lehmböden) und alluviale Böden. ‐ Ungünstig: Sandböden mit leicht saurer Bodenreaktion Vegetationsdauer ‐ 90‐120 Tage Vorfrucht ‐ Geeignet: Getreide ‐ Ungeeignet: Raps oder andere Kreuzblütler Bodenbearbeitung ‐ Bodenbearbeitung in ähnlicher Weise wie Sommerraps ‐ Boden darf keine Verdichtungen aufweisen, Saatbett sollte feinkrümelig und gut rückverfestigt sein. Saatzeitpunkt ‐ März Aussaat ‐ Sehr flache Aussaat (1‐2 cm) ‐ Reihenweite von 15‐20 cm Bestandesdichte ‐ 140‐170 Pflanzen/m² Düngung ‐ Zum Nährstoffentzug und –bedarf liegen kaum Untersuchungsergebnisse vor. ‐ Da pH‐Wert im Boden bei etwa 7.0 liegen sollte, resultiert ein hoher Kalkbedarf ‐ Stickstoffbedarf wird hoch eingeschätzt (80‐130 kg/ha N). N‐
Düngung sollte unmittelbar zur Aussaat erfolgen. ‐ Schwefelversorgung (35 kg S/ha) Unkräuter ‐ Unkrautunterdückungsvermögen wird auf Grund seiner schnellen vegetativen Entwicklung und der Ausbildung einer Blattrosette, die den Boden gut beschattet als hoch eingeschätzt Schädlinge ‐ Rapserdfloh (Psylliodes chrysocephala L.; Phyllotreta ssp.) ‐ Kohlerdfloh (Phyllotreta ssp.) ‐ Rapsglanzkäfer (Meligethes aeneus) ‐ Kohlrübenblattwespe (Athalia colibri) ‐ Mehlige Kohlplattlaus (Brevicoryne brassicae) Krankheiten ‐ Echter Mehltau (Erysiphe cruziferarum) ‐ Falscher Mehltau (Peronospora brassicae) ‐ Weißstängeligkeit (Sclerotinia sclerotiorum) Erntezeitpunkt ‐ Pflanze vollständig abgestorben, Schoten braun und die Samenkörner gelb gefärbt ‐ Kornfeuchte von weniger als 15% Ernte ‐ Maschinelle Ernte mit dem Mähdrescher Ertragskomponenten Ertrag Lagerung Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Inhaltsstoffe Verwendung ‐
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Anzahl Pflanzen/ha Anzahl Schoten/Pflanzen Anzahl Samen/Schote und dem Grad ihrer Verzweigung 7‐30 dt/ha Kornfeuchte: 9‐10% Unmittelbar nach der Ernte sind Trocknungs‐ und Reinigungsmaßnahmen zur Erhaltung der Qualität und Lagerfähigkeit der Samen in der Regel erforderlich ‐ Samen: Gewürz, Mostrichherstellung ‐ Getrocknete und gemahlene Körner: Saucen, Chutney, Salatdressing, Mayonnaisen zur natürlichen Färbung und Geschmacksverbesserung ‐ Mehl: antioxidierende und bakteriostatische Wirkung ‐ Getrocknete und gemahlene Schale: Verdickungsmittel von Flüssigkeiten und Pasten ‐ Pflanze: Gründüngungs‐ und in beschränktem Umfang als Grünfutterpflanze ‐ 25‐30% Öl, 27‐37% Protein ‐ siehe nutzbare Pflanzenteile Quellen: Heyland, K.‐U. 1996. Spezieller Pflanzenbau. Landwirtschaftliches Lehrbuch. Eugen Ulmer Verlag. 348 Seiten. Heyland, K.‐U., Hanus, H., Keller, R., 2006. Band 4: Handbuch des Pflanzenbaues. Ölfrüchte, Faserpflanzen, Arzneipflanzen und Sonderkulturen. Verlag Eugen Ulmer. 718 Seiten. http://de.wikipedia.org UNKRÄUTER Gemeine Quecke (Agropyron repens) Common Couch Familie: Poaceae (Süßgräser) Gattung: Elymus Herkunft: Weltweit Biologie Morphologie Vermehrung Standort Hauptkeimzeit Vorkommen Aussaat Bedeutung ‐ Ausdauerndes Ährengras mit unterirdischen Ausläufern (Rhizome), 20‐150 cm hoch. ‐ Im Gegensatz zu den Weidelgräsern (Lolium‐Arten) sitzen die Ährchen mit der Breitseite an der Spindel. ‐ Jungpflanze: 1. Blatt klein, am Rande leicht gerollt, häufig rötlicher Grund. ‐ Halme: Aufrecht, glatt, meist kahl, rund ‐ Blätter: Oft etwas eingerollt, Blattscheide, glatt, kahl; Blattnervatur im durchscheinenden Licht als feine, weiße Linien erscheinend; Blattöhrchen krallenartig; Blatthäutchen kurz, fein gezähnt. ‐ Blüten: Zweizeilige Ähren mit vier‐ bis achtblütigen Ährchen, Hüll‐ und Deckspelzen zugespitzt, begrannt. ‐ Blütezeit: Juni‐Juli, vereinzelt bis Oktober. ‐ Früchte: Flach, von einer Furche durchzogen, am Scheitel behaart ‐ Je Ähre ca. 50 Samen; Vermehrung aber überwiegend durch unterirdische Rhizome und Rhizomteilstücke (Verschleppung) ‐ Alle Böden, besonders auf besseren, nährstoff‐ und stickstoffreichen, humosen Böden ‐ Frühjahr‐Herbst ‐ Hackfrüchte, Getreide, Obst‐, Wein‐ und Gartenbau (bei mangelnder Bodenbearbeitung); auf nährstoffreichen Wiesen, an Wegen, Ufern und auf Ödland ‐ Die Lebensdauer der Samen im Boden beträgt ca. 10 Jahre. ‐ Stark ertragsmindernd und störend für die Erntetechnik Bekämpfung Nutzung: Verwendung ‐ Chemisch ‐ Die Quecke lässt sich aber auch durch Beschattung von schnellwachsenden Pflanzen nach der Ernte (Senf) eindämmen. ‐ Auf Äckern wächst die Quecke oft von den Feldrändern hinein. Von dort aus wird sie dann in der Regel mit weiteren Bodenbearbeitungsgeräten (z.B. Kreiselegge) über den ganzen Acker verteilt. Deshalb sollte man nach Bearbeitung des Feldrandes die Zinken des Gerätes auf festhängende Wurzeln kontrollieren und evtl. entfernen. Da die Samen der Quecke erst oberhalb einer Tiefe von 7 cm keimen, kann auch eine tiefe Pflugfurche helfen. ‐ Um zu vermeiden, dass die Quecke zum Problem wird, sollte man deshalb Feldränder nach dem Abernten öfter mit dem Grubber bearbeiten, um die Rhizome an die Oberfläche zu ziehen, wo sie vertrocknen können. Teilweise wird auch eine Pflugfurche am Rand zum Acker hin gepflügt. Des Weiteren ist ein Arbeiten mit der Bodenfräse wirksam; diese gilt in der Regel als Quecken vermehrend, ist aber bei häufigerer Anwendung bekämpfend, weil die Rhizomlänge so stark vermindert wird, dass der Auswuchs immer zögerlicher wird; wird dann noch die Bodenoberfläche durch eine stark beschattende Frucht bedeckt, führt dieses häufig zu einem Verkümmern des Queckensprosses. Ein hoher Anteil an Hackfrüchten, die häufig gehackt werden, mindert ebenfalls den Aufwuchs. ‐ Auf stark gedüngten Wiesen kann die Quecke durchaus noch als Futtergras dienen. Sie ist jedoch bei einem späten Schnitt lästig und drängt andere nützliche Wiesengräser zurück. Die Wurzeln wurden früher in Krisenzeiten als Kraftfutter empfohlen. Früher wurde die Quecke auch als Kaffee‐Ersatz oder zur Sirup‐ und Alkoholgewinnung eingesetzt. In der Naturheilkunde war früher die Gemeine Quecke als Blutreinigungsmittel und Mittel gegen Unterleibsbeschwerden bekannt. Durch ein Gift, das durch die Wurzeln ausgeschieden wird, werden andere Pflanzen im Wachstum gehemmt. Dadurch ist die Quecke nicht als sinnvolle Nutzpflanze einsetzbar. Quellen: http://de.wikipedia.org Bayer Crop Science: Ackerbau, Ungräser, Unkräuter. Diagnose und Pflanzenschutz. http://caliban.mpiz‐koeln.mpg.de/~stueber/thome/index.html Acker‐Kratzdistel (Cirsium arvense) Creeping Thistle Familie: Asteraceae (Korbblütler) Gattung: Cirsium Herkunft: Mitteleuropa Biologie Morphologie Vermehrung Standort Hauptkeimzeit Vorkommen Aussaat ‐ Ausdauerndes, zweihäusiges Unkraut mit tiefer Pfahlwurzel (ohne Milchsaft); bildet Wurzelausläufer; Verbreitung und Vermehrung gleichermaßen vegetativ und durch Samen, bis 150 cm hoch. ‐ Typische Merkmale: Stachelige Blattränder, zahlreiche rötlich‐lila Blütenköpfe. ‐ Keimblätter: Dunkelgrün, fleischig, rundlich, ganzrandig, kurz gestielt, der Erde aufliegend. ‐ Laubblätter: Erstes Blattpaar verkehrt eiförmig, folgende in der Form eher lanzettlich, einfach bis fiederspalitg, wellig‐kraus, Blattrand weich‐ bis hartstachelig ‐ Stängel: Aufrecht, verzweigt, fast kahl, kantig gefurcht. ‐ Blüten: Blütenkörbchen klein, kugelförmig, mit zahlreichen violetten, röhrenförmigen Strahlenblüten und meist kleineren Scheibenblüten, meist zu mehreren in locker‐traubigem Blütenstand; äußere Hüllblätter stachelspitz, Blütezeit: Juli‐
September. ‐ Früchte: Einsamige Schließfrucht, 1,7‐3,9 mm, länglich, leicht gekrümmt, gelbgrau bis olivgrün mit bis 20 mm langem Pappus. ‐ Samen: ca. 4000/Pflanze ‐ Starke Vermehrung und Ausbreitung erfolgt durch abgetrennte Ausläuferstücke bei der Bodenbearbeitung. ‐ Bevorzugt Lehmböden (Lehmanzeiger) ‐ Frühjahr ‐ Im Getreide, in Hackfrüchten und auf Grünland, verbreitet auch an Wegrändern und an Ufern ‐ Flachkeimer (0,5‐2 cm Tiefe) ‐ Die Lebensdauer der Samen im Boden beträgt 20 Jahre. Bedeutung Bekämpfung ‐ Die Pflanzen wurzeln tief und bilden zahlreiche wagerecht wachsende Wurzelausläufer, die wiederum neue grüne Triebe bilden. Das späte Auftreten der Acker‐Kratzdistel kann den Ertrag und die Erntetechnik stark beeinträchtigen. ‐ Chemisch ‐ mehrjährige Leguminosen in der Fruchtfolge ‐ Krumenbasislockerung und ‐ die qualitätsgerechte Stoppelbearbeitung bilden die entscheidenden Säulen bei der Bekämpfung der Ackerkratzdistel Quellen: http://de.wikipedia.org Bayer Crop Science: Ackerbau, Ungräser, Unkräuter. Diagnose und Pflanzenschutz. http://caliban.mpiz‐koeln.mpg.de/~stueber/thome/index.html Klettenlabkraut (Galium aparine) Cleavers Familie: Rubiaceae (Rötegewächse) Gattung: Galium Herkunft: Weltweit Biologie Morphologie Vermehrung Standort Hauptkeimzeit Vorkommen Aussaat ‐ Ein‐ bis überjähriges Samenunkraut, bis 120 cm hoch. ‐ Typische Merkmale: Raue, klebrige Blätter (Klebkraut); Laubblätter bilden an den Stängelknoten Quirle. Aufrechter Wuchs nur mit Stützpflanzen möglich. ‐ Keimblätter: Langoval, derb, fleischig, blaugrün mit deutlicher Einbuchtung an der Spitze. ‐ Laubblätter: Vier bis acht lanzettliche Laubblätter bilden an den Stängelknoten Quirle; klebrige Blätter durch abwärts gerichtete Stachelhaare. ‐ Stängel: Niederliegend oder klimmend, vierkantig, oft verzweigt, an den Kanten mit Klimmhaaren. ‐ Blüten: Klein, weiß, unscheinbar, vierzählig; bilden blattachselständige, reichblütige Trugdolden, die das Tragblatt überragen. Blütezeit: Mai‐Oktober. ‐ Früchte: Zweiteilige Spaltfrucht ‐ Samen: Kugelig, dicht mit hakigem, auf Knötchen sitzen Borsten besetzt. ‐ über Samen ‐ ca. 100‐500/Pflanze ‐ alle Böden, ausgenommen arme Sandböden ‐ Herbst, Frühjahr ‐ Im Ackerbau besonders in Wintergetreide, Mais und Hackfrüchten; häufig in Hecken und Gebüschen ‐ Die Lebensdauer der Samen im Boden beträgt 7‐8 Jahre. ‐ Keimtiefe 1‐5 cm, aber nie an der Bodenoberfläche Bedeutung Bekämpfung Nutzung: Verwendung ‐ Förderung des Lagerns; mittlere bis starke Ertragsminderung, starke Störung der Erntetechnik, erhöhte Trocknungskosten bei Getreide. ‐ Zur Bekämpfung werden spezielle Wirkstoffe gegen das Kletten‐
Labkraut eingesetzt, wie Fluroxypyr, Mecoprop‐P, Florasulam oder Amidosulfuron; auch Kombipräparate sind zielführend, während Kontaktherbizide und Breitbandherbizide nur begrenzt wirksam sind. ‐ Das Kletten‐Labkraut wird als Volksarzneipflanze, als Wildgemüse und in der Homöopathie verwendet. Plinius der Ältere erwähnt es als Mittel gegen Schlangen‐ und Spinnenbisse, gegen Ohrenschmerzen sowie zur Blutstillung. Leonhart Fuchs nennt die gleichen Wirkungen, zusätzlich jene gegen den Kropf. In der modernen Kräuterkunde wird das ganze Kraut frisch oder getrocknet als Diuretikum, als Entzündungshemmer (Antiphlogistikum), gegen Hautkrankheiten und bei Schlaflosigkeit verwendet. Die Blätter können in Gemüsesuppen verwendet werden, aus getrockneten Blättern kann ein Tee gebraut werden, und geröstete Früchte ergeben einen Kaffee‐Ersatz Quellen: http://de.wikipedia.org Bayer Crop Science: Ackerbau, Ungräser, Unkräuter. Diagnose und Pflanzenschutz. http://caliban.mpiz‐koeln.mpg.de/~stueber/thome/index.html Vogelmiere (Stellaria media) chickweed Familie: Caryophyllaceae (Nelkengewächs) Gattung: Stellaria Herkunft: Weltweit Biologie Morphologie Vermehrung Standort Hauptkeimzeit Vorkommen Aussaat ‐ Ineinander geschlungene Stängel (Pflanze bildet einen Filz); blüht praktisch das ganze Jahr hindurch. ‐ Keimblätter: Gestielt, lanzettlich, ganzrandig, hellgrün, unbehaart mit deutlicher Mittelachse. ‐ Laubblätter: Paarweise gegenständig, klein, spitzeiförmig, untere Blätter gestielt, Stiele mit Haarleiste. ‐ Stängel: Rund, niederliegend und sich verschlingend, meist einreihig behaart. An den Knoten können Wurzeln gebildet werden. ‐ Blüten: Unscheinbar, klein, sternförmig, in lockeren Trugdolden. 5 weiße Kronblätter tief zweigespalten, dadurch erscheint die Blüte 10‐blättrig. ‐ Frucht: Kegelige, eiförmige Kapsel, die sich mit 6 langen Zähnen öffnet, ca. 5 mm lang. ‐ Samen: Rundlich, nierenförmig, rotbraun bis schwarz, am Rücken mit kleine Dornen ‐ 2000‐20000 Samen/Pflanze ‐ Generativ über Samen ‐ gute, gare Böden mit genügender Feuchtigkeit, Stickstoff liebend ‐ ganzjährig ‐ In Getreide, Hackfrüchten, Weinbergen, Gärten, auch auf Ödland, Wegen und Plätzen ‐ Flachkeimer (nicht tiefer als 3 cm), ‐ Die Lebensdauer der Samen im Boden beträgt 50 Jahre und mehr. Bedeutung Bekämpfung Nutzung: Verwendung ‐ Eines der häufigsten Unkräuter. Keimt im Herbst und Frühjahr, die Herbstkeimer können schon zeitig im Frühjahr Samen bilden, sodass eine zweite Generation heranwächst. Insbesondere die Herbstkeimer bilden bei milder Witterung dichte Filze im Wintergetreide. ‐ Chemisch - Das Wildkraut Vogelmiere wird von Gartenbesitzern trotz seiner schmerzlindernden Heilpflanzenqualitäten aufgrund seiner starken Vermehrung zu den Unkräutern gezählt. Neben den Heilwirkungen besitzt diese Pflanze auch einen Wert als Nahrungs‐ beziehungsweise Genussmittel. Sie schmeckt nach jungem rohen Mais. Bereits 50 Gramm Vogelmierensalat decken in etwa den Vitamin‐C‐Bedarf eines Erwachsenen. Allerdings enthält die Pflanze Saponin und sollte daher nicht in zu großen Mengen verspeist werden. ‐ Als Inhaltsstoffe sind Vitamine, Saponine, Flavonoide, Cumarine, Mineralien, Oxalsäure, Zink und ätherische Öle bekannt. In der Naturheilkunde findet er vielfältige Anwendung. So wird ein Extrakt der frischen Pflanze wird zur Behandlung von Rheumatismus und Gelenkschmerzen verwendet. Als Tee ist er zur äußeren und inneren Anwendung im Gebrauch Quellen: http://de.wikipedia.org Bayer Crop Science: Ackerbau, Ungräser, Unkräuter. Diagnose und Pflanzenschutz. GRASLANDPFLANZEN Wiesenfuchsschwanz (Alopecurus pratensis) Verbreitung: Nord‐ und Mitteleuropa (fehlt in sommertrockenen Gebieten). Bei uns in allen feuchten, gut gedüngten Wiesen (oft bei hohem Grundwasserstand). Sehr frühes, ertragreiches Obergras der feuchten und eher kühlen Lagen. Biologie Morphologie ‐ Bildet kurze Rhizome und lockere Horste (langsame Ausbreitung); ‐ sehr früher Übergang in die generative Phase, ‐ bildet in den vegetative Aufwüchsen viel Blattmaterial. Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Erträgt Winterfrost, kaltes Frühjahr und lange Schneebedeckung. ‐ Hohe Wasseransprüche. ‐ Bevorzugt gut gedüngte Böden. Nutzung: Nutzungsansprüche ‐ V.a. Schnittnutzung, erträgt aber Weide ebenfalls. Futterbaulicher Wert ‐ Gute Qualität, aber nur in einem frühen Stadium. Glatthafer, Fromental (Arrhenatherum elatius) Verbreitung: Westeuropa (wenig auf den Brit. Inseln), Westen Nordamerikas. Ertragreiches Mähgras der mässig trockenen bis frischen Lagen; bis auf 800 bis 1000 m vorkommend. Biologie Morphologie ‐
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Mehrjährig; bildet lockere Horste; typisches Obergras, Blütenstand Rispe; bildet kurze Rhizome. Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Heliophil; wärmere Lagen (erträgt kalte Winter nicht); ‐ leichte bis mittelschwere, durchlässige nährstoffreiche Böden; ‐ wächst auch auf relativ trockenen Böden; ‐ obere Grenze, je nach Klimaregion, 900 bis 1700 m ü.M.. Nutzung: Nutzungsansprüche Futterbaulicher Wert ‐
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Erträgt 2 bis 3 Schnitte (Reservestoff‐Speicherbedürnis); ist auf Samenvermehrung angewiesen; erträgt Weide schlecht. Aufgrund der späten Nutzung nur mittelmässige Qualität (2. Aufwuchs besser als 1.), wird im frischen Zustand durch Saponingehalt nur ungern gefressen, züchterisch nur in geringem Umfang bearbeitet Knaulgras (Dactylis glomerata) Verbreitung: In ganz Europa. Hochwertiges, ertragreiches und vielseitig verwendbares Futtergras. Biologie Morphologie ‐ Ausdauernd; ‐ bildet starke, dichte Horste; ‐ Mittelgras. Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Heliophil; ‐ relativ winterhart; ‐ gedeiht bis über 2000 m ü.M.; ‐ schwere, tiefgründige Böden; ‐ ist ziemlich trockenheitsresistent; Nutzung: Nutzungsansprüche ‐ Erträgt bis über 6 Nutzungen (Schnitt‐ oder Weidenutzung); ‐ hohe Ansprüche an N‐Düngung. Futterbaulicher Wert ‐ Gute Qualität (nur bei früher Nutzung); ‐ wird auf Weide oft schlecht gefressen. Wiesenschwingel (Festuca pratensis) Verbreitung: Nördliche Hälfte Europas, Nordamerika. In Wiesen und Weiden von der kollinen bis in die subalpine Lage. Hochwertiges, vielseitig verwendbares Obergras. Biologie ‐ Lockere Horste mit kurzen Rhizomen. Morphologie Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Erträgt Winterkälte und lange Schneebedeckung, ist aber empfindlich gegen Dürre und Beschattung. Nutzung: Nutzungsansprüche ‐ Schnitt oder Weide. ‐ Wird bei sehr hoher Düngung und hoher Nutzungshäufigkeit verdrängt. Futterbaulicher Wert ‐ Gute Qualität. Deutsches bzw. Ausdauerndes Weidelgras, Englisches Raigras (Lolium perenne) Verbreitung: Im 18. Jahrh. aus England nach Mitteleuropa eingeführt. Vielleicht wertvollstes Futtergras der tieferen Lagen bis über 1000 m ü.M.. Biologie Morphologie ‐
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Ausdauernd; bildet lockere Horste, bei intensiver Beweidung dichte Rasen; Mittelgras; bildet kurze Rhizome. Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Heliophil; ‐ milde Winter mit rascher Schneeschmelze im Frühjahr; (nicht so empfindlich wie L. multiflorum); ‐ mittelschwere Böden; ‐ obere Grenze u.u. bis über 1000 m ü.M.. Nutzung: Nutzungsansprüche ‐ Erträgt bis über 6 Nutzungen (Weide und/oder Schnitt); ‐ hohe Ansprüche an N‐Düngung. Futterbaulicher Wert ‐ Sehr hohe Erträge sehr guter Qualität (hohes Na‐
Aneignungsvermögen) Wiesenlieschgras, Timothe (Phleum pratense) Verbreitung: Nordeuropa, Kanada, bei uns bis in höheren Lagen. Wichtiges Obergras der rauheren Lagen. Biologie ‐ Dichte Horste, sehr spät treibend. Morphologie Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Ausgesprochen schneefest und winterhart. Nutzung: Nutzungsansprüche ‐ Schnitt oder Weide. Futterbaulicher Wert ‐ Mittel Wiesenripsengras (Poa pratensis) Verbreitung Europa, Nordamerika, Südafrika, Australien, Neuseeland; von der kollinen bis in die subalpine Stufe Wertvolles, intensiv nutzbares Untergras. Biologie Morphologie ‐ Untergras, ‐ kleine Horste, kräftige Triebe, ‐ durch lange Rhizome untereinander verbunden (kann dichte Rasen bilden) Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Relativ robustes Gras (erträgt kontinentale Klimaverhältnisse, auch mit Trockenheit und langer Schneebedeckung). ‐ Erträgt vernässte Böden schlecht. ‐ Reagiert empfindlich auf starke Wurzelkonkurrenz. Nutzung: Nutzungsansprüche ‐ Weide‐ oder intensive Schnittnutzung Futterbaulicher Wert ‐ Gut in Qualität und Ertrag; ‐ gut für Bodenbedeckung (Narbenschluss). Goldhafer (Trisetum flavescens) Verbreitung: Gemässigte Zonen von Europa (bis Mittelschweden und Mittelnorwegen). Wertvolles Gras auch höherer Lagen Biologie Morphologie ‐
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Mehrjährig; bildet lockere, blattreiche Horste; Mittel‐ bis Obergras; bildet kurze Rhizome. Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Heliophil; ‐ wärmere (geschützte) Lagen; ‐ leichte (trockene) bis mittelschwere Böden; ‐ bis 2500 m ü.M. Nutzung: Nutzungsansprüche ‐ Erträgt 2 bis 3 (4) Schnitte; ‐ ist auf Samenbildung angewiesen; ‐ bedingt weidetauglich; ‐ spricht gut an auf mässige Düngung. Futterbaulicher Wert ‐ Gute Qualität (führt bei Anteil von 50 bis 100%, v.a. von jungem und frischem Material, zu Kalkablagerungen in den Blutgefässen und Gelenken der Tiere = Calcinose). Rotklee (Trifolium pratense) Verbreitung: In Europa wahrscheinlich urwüchsig, seit dem 4. Jahrh. als Futterpflanze angebaut; stammt ursprünglich aus der iranischen Hochebene. Ist heute weltweit verbreitet (fehlt in ausgeprägt kontinentalen Klimaregionen). Wertvolle, ertragreiche Leguminose. Vermehrt auf extensiv genutzten Wiesen und im Feldfutterbau. Biologie Morphologie ‐ Tiefgehende Pfahlwurzel (bis 1 m). ‐ Bildet überwinternde Blattrosette durch einen gestauchten Haupttrieb. ‐ Die Triebe bilden sich aus den basalen Achselknospen. Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Empfindlich auf starke Winterfröste ohne Schnee oder sehr lange Schneebedeckung (Kleekrebs). ‐ Lichtbedürftig, bevorzugt tiefgründige, feuchte und gut durchlüftete Böden. Nutzung: Nutzungsansprüche ‐ Schnitt; einige Genotypen sind auch bedingt weidefähig. Futterbaulicher Wert ‐ Gute Qualität. Weissklee (Trifolium repens) Verbreitung: In Mitteleuropa wahrscheinlich urwüchsig, erstmals erwähnt 1598; Vorkommen auch in Teilen Asiens und Amerikas. Wertvolle Leguminose der Weiden und häufig genutzter Wiesen. Biologie Morphologie ‐ Bildet Kriechtriebe, die ausgewachsene Pflanze besitzt am Primärtrieb eine Pfahlwurzel sowie an jedem Nodium der Stolonen Adventivwurzeln (flach wurzelnd). ‐ Treibt lange Stolonen. ‐ Entwicklung im Frühling langsam. Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Bevorzugt feuchtes Klima, ist aber trotzdem relativ trockenresistent. ‐ Hohe P und K Ansprüche. ‐ Lichtbedürftig. ‐ Sehr weidetolerant. Nutzung: Nutzungsansprüche ‐ Intensiver Schnitt oder Weide. Futterbaulicher Wert ‐ Gute Qualität. ERNEUERBARE ENERGIEPFLANZEN Pappel (Populus ssp.) Poplar Familie: Salicacaea (Weidengewächse) Gattung: Pappeln Herkunft: Gemäßigte Zonen der
Nordhemisphäre Biologie Morphologie Vermehrung ‐ Zugespitzte, eher rundlich bis herzörmig geformte Blätter. ‐ An dem im ersten Jahr eintriebigen Stämmen bilden sich ab dem zweiten Jahr Verzweigungen. ‐ Zur Lignocelluloseproduktion in Kurzumtriebsplantagen werden verschiedene Arten Arten der Schwarzpappel (Gattung Populus, Sektion Aigeiros) und Balsampappel (Gattung Populus, Sektion Tacamaha) verwendet. ‐ Als Ausgangsmaterial für die Pflanzung dienen 20 cm lange Stecklinge, die im Winter von einjährigen Trieben gewonnen und bei ‐2 bis ‐4°C aufbewahrt werden. Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Kann auf Boden ab einer Bodenpunktzahl von 30 (von 100 maximal möglichen Bodenpunkten) angebaut werden. Eine ausreichende Wasserversorgung ist besonders wichtig ‐ Sandige leichte Böden sind daher weniger geeignet für einen Anbau. ‐ Man findet sie deshalb häufig als Gehölze der Auenwälder und Ufergebüsche, denn sie dulden hochstehendes Grundwasser. ‐ Voraussetzung für hohe Biomasseerträge ist eine tiefgründige Durchwurzelbarkeit des Bodens (mind. 60 cm). ‐ Sie vertragen kühlere Witterung und sind somit besonders gut geeignet für kühl‐feuchte Regionen. ‐ Hoher Wasserverbrauch. Bodenbearbeitung Saatzeitpunkt Aussaat Bestandesdichte Pflegemaßnahmen Düngung ‐ Die Etablierung der Pflanzung im ersten Jahr entscheidet maßgeblich über ei Ertragsfähigkeit des Bestandes. ‐ Anbaufläche muß deshalb sorgfältig vorbereitet werden (d.h. auf die Pfugfurche folgt eine Pflanzbettbereitung z.B. mit der Egge) ‐ Frühjahr ‐ Die Triebe sollten vor dem Auspflanzen einen Tag lang bei +1°C im Wasser stehen. ‐ Gepflanzt wird dann meist in Doppelreihen, wobei für die maschinelle Erntbarkeit ein Abstand von 75 cm innerhalb der Doppelreihen und ein Abstand von 125 bis 160 cm zwischen den Doppelreihen eingehalten werden sollte. ‐ Der Pflanzabstand innerhalb der Reihen beträgt 30 bis 100 cm. ‐ Für die Pflanzung der ca. 18 000 Stecklinge je Hektar stehen Handpflanzmaschinen und Geräte, die ganze Triebe zerschneiden und direkt einpflanzen, zur Verfügung. ‐ Ein Walzengang direkt nach dem Pflanzen fördert die ausreichende Verankerung der Stecklinge. ‐ Mit Ausfällen von ca. 15% muss allerdings gerechnet werden. ‐ Stecklinge sollten so schräg wie möglich eingeplanzt und dabei höchstens 3 cm oberirdisch verbleiben. ‐ 18 000 Stecklinge/ha ‐ Da die Stecklinge im ersten Jahr sehr konkurrenzschwach sind, muss eine intensive Unkrautbekämpfung durchgeführt werden. ‐ Diese kann chemisch erfolgen. ‐ Ebenso sind mechanische Verfahren möglich (z.B. mehrmalige Bearbeitung mit dem Grubber, einer Zinkenegge oder einer Fräse). ‐ Vor einer mechanischen Unkrautbekämpfung sollten die Triebe jedoch schon angewachsen sein und ausgeschlagen haben. ‐ In den nachfolgen Jahren ist in der Regel keine weitere Unkrautbekämpfung mehr erforderlich. ‐ Vor der Anlage der Pflanzung sollte die Bodenreaktion untersucht werden. ‐ Auf sauren Böden ist eine Kalkung vorzunehmen. ‐ Nährstoffentzug liegt bei 4 bis 7 kg Stickstoff, 0,8 bis 1,8 kg Phosphor und 2,5 bis 4 kg Kalium je Tonne geernteter Trockenmasse. ‐ Im ersten Jahr fördert eine Stickstoffdüngung vor allem das Unkrautwachstum und sollte daher unterbleiben. ‐ Ab dem zweiten Jahr, bzw. einem jährlichen Ertragszuwachs von ca. 10 t Trockenmasse ist eine Düngung von 60 kg Stickstoff, 15 kg Phosphor, 35 kg Kalium, 18 kg Kalk und 3 kg Magnesium je Hektar und Jahr angebracht. ‐ Stickstoffdüngung wird jährlich ausgebracht, übrige Nährstoffe im Zweijahresabstand Unkräuter Schädlinge Krankheiten Erntezeitpunkt Ernte Ertragskomponenten Ertrag ‐ Da die Stecklinge im ersten Jahr sehr konkurrenzschwach sind, muss eine intensive Unkrautbekämpfung durchgeführt werden. ‐ Blattläuse ‐ Pappelblattkäfer ‐ Blattrost ‐ Alle drei bis vier Jahre im Januar und Februar, wenn der Boden gefroren ist. Im Folgejahr treiben die Stöcke erneut aus und der Bestand kann nach weiteren drei bis vier Jahren wieder geerntet werden. ‐ Es wird von einer 25‐30‐jährigen Nutzung ausgegangen ‐ Feldhäcksler ‐ Trockenmassezuwachs ‐ 6‐18 t / (ha a) Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Verwendung ‐ Holz ‐ Kurzumtriebsplantagen zur Biomassegewinnung Quellen: Lewandowski, I. (2001): Energiepflanzenproduktion. In: Kaltschmitt, M. und H. Hartmann (Hrsg.): Energie aus Biomasse – Grundlagen, Techniken und Verfahren. Springer Verlag, 57 – 94 http://de.wikipedia.org Weide (Salix L.) Willow Familie: Salicacaea (Weidengewächse) Gattung: Weide Herkunft: Nördlich gemäßigte Zone bis zur Antarktis Biologie Morphologie Vermehrung ‐ Lanzettlich geformte, längliche Blätter. ‐ An dem im ersten Jahr eintriebigen Stämmen bilden sich ab dem zweiten Jahr Verzweigungen. ‐ Zur Lignocelluloseproduktion in Kurzumtriebsplantagen werden hauptsächlich Klone von Salix viminalis und Salix dasyclados verwendet. ‐ Als Ausgangsmaterial für die Pflanzung dienen 20 cm lange Stecklinge, die im Winter von einjährigen Trieben gewonnen und bei ‐2 bis ‐4°C aufbewahrt werden. Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Kann auf Boden ab einer Bodenpunktzahl von 30 (von 100 maximal möglichen Bodenpunkten) angebaut werden. Eine ausreichende Wasserversorgung ist besonders wichtig ‐ Sandige leichte Böden sind daher weniger geeignet für einen Anbau. ‐ Man findet sie deshalb häufig als Gehölze der Auenwälder und Ufergebüsche, denn sie dulden hochstehendes Grundwasser. ‐ Voraussetzung für hohe Biomasseerträge ist eine tiefgründige Durchwurzelbarkeit des Bodens (mind. 60 cm). ‐ Sie vertragen kühlere Witterung und sind somit besonders gut geeignet für kühl‐feuchte Regionen. ‐ Hoher Wasserverbrauch. Bodenbearbeitung Saatzeitpunkt Aussaat Bestandesdichte Pflegemaßnahmen Düngung Unkräuter ‐ Die Etablierung der Pflanzung im ersten Jahr entscheidet maßgeblich über ei Ertragsfähigkeit des Bestandes. ‐ Anbaufläche muß deshalb sorgfältig vorbereitet werden (d.h. auf die Pfugfurche folgt eine Pflanzbettbereitung z.B. mit der Egge) ‐ Frühjahr ‐ Die Triebe sollten vor dem Auspflanzen einen Tag lang bei +1°C im Wasser stehen. ‐ Gepflanzt wird dann meist in Doppelreihen, wobei für die maschinelle Erntbarkeit ein Abstand von 75 cm innerhalb der Doppelreihen und ein Abstand von 125 bis 160 cm zwischen den Doppelreihen eingehalten werden sollte. ‐ Der Pflanzabstand innerhalb der Reihen beträgt 30 bis 100 cm. ‐ Für die Pflanzung der ca. 18 000 Stecklinge je Hektar stehen Handpflanzmaschinen und Geräte, die ganze Triebe zerschneiden und direkt einpflanzen, zur Verfügung. ‐ Ein Walzengang direkt nach dem Pflanzen fördert die ausreichende Verankerung der Stecklinge. ‐ Mit Ausfällen von ca. 15% muss allerdings gerechnet werden. ‐ 18 000 Stecklinge/ha ‐ Da die Stecklinge im ersten Jahr sehr konkurrenzschwach sind, muss eine intensive Unkrautbekämpfung durchgeführt werden. ‐ Diese kann chemisch erfolgen. ‐ Ebenso sind mechanische Verfahren möglich (z.B. mehrmalige Bearbeitung mit dem Grubber, einer Zinkenegge oder einer Fräse). ‐ Vor einer mechanischen Unkrautbekämpfung sollten die Triebe jedoch schon angewachsen sein und ausgeschlagen haben. ‐ In den nachfolgen Jahren ist in der Regel keine weitere Unkrautbekämpfung mehr erforderlich. ‐ Vor der Anlage der Pflanzung sollte die Bodenreaktion untersucht werden. ‐ Auf sauren Böden ist eine Kalkung vorzunehmen. ‐ Nährstoffentzug liegt bei 4 bis 7 kg Stickstoff, 0,8 bis 1,8 kg Phosphor und 2,5 bis 4 kg Kalium je Tonne geernteter Trockenmasse. ‐ Im ersten Jahr fördert eine Stickstoffdüngung vor allem das Unkrautwachstum und sollte daher unterbleiben. ‐ Ab dem zweiten Jahr, bzw. einem jährlichen Ertragszuwachs von ca. 10 t Trockenmasse ist eine Düngung von 60 kg Stickstoff, 15 kg Phosphor, 35 kg Kalium, 18 kg Kalk und 3 kg Magnesium je Hektar und Jahr angebracht. ‐ Stickstoffdüngung wird jährlich ausgebracht, übrige Nährstoffe im Zweijahresabstand ‐ Da die Stecklinge im ersten Jahr sehr konkurrenzschwach sind, muss eine intensive Unkrautbekämpfung durchgeführt werden. Schädlinge Krankheiten Erntezeitpunkt ‐
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Ernte Ertragskomponenten Ertrag ‐
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Blattläuse Weidenblattkäfer Blattrost Alle drei bis vier Jahre im Januar und Februar, wenn der Boden gefroren ist. Im Folgejahr treiben die Stöcke erneut aus und der Bestand kann nach weiteren drei bis vier Jahren wieder geerntet werden. Es wird von einer 25‐30‐jährigen Nutzung ausgegangen Feldhäcksler Trockenmassezuwachs 4‐18 t / (ha a) Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Verwendung ‐ Holz ‐ Kurzumtriebsplantagen zur Biomassegewinnung Quellen: Lewandowski, I. (2001): Energiepflanzenproduktion. In: Kaltschmitt, M. und H. Hartmann (Hrsg.): Energie aus Biomasse – Grundlagen, Techniken und Verfahren. Springer Verlag, 57 – 94 http://de.wikipedia.org Miscanthus (Miscanthus x giganteus.) Miscanthus Familie: Poaceae (Süßgräser) Gattung: Miscanthus Herkunft: Die Gattung ist vorwiegend in feuchten Wiesen und Sümpfen von Afrika bis Ostasien beheimatet, insbesondere findet sich eine Reihe von Arten in China und Japan Biologie Morphologie Vermehrung ‐ Miscanthus ist ein perennierendes C 4 ‐Gras. ‐ Schon im Anpflanzjahr beginnt die Bildung der sprossbürtigen Rhizome, die der Pflanze als unterirdische Speicher‐ und Überwinterungsorgane sowie als Ausläufer dienen, aus denen jedes Jahr neue Sprosse gebildet werden. ‐ Das geschieht etwa Mitte April bis Mitte Mai, wenn die Bodentemperaturen über 9 °C liegen. ‐ Im Herbst findet dann eine Rückverlagerung von Nährstoffen aus den oberirdischen Sprossen in das Rhizom statt, von wo sie im Frühjahr wieder in die neuen Sprosse eingelagert werden. ‐ Der Spross besitzt ca. 2 cm breite und 35 cm lange, wechselständig stehende Blätter. ‐ Blütenstände bildet Miscanthus x giganteus nur in langen, warmen Vegetationsperioden oder wenn die Pflanze unter Wasserstress zu leiden hat. ‐ Da Miscanthus x giganteus ein triploider Artbastard ist, kann er keine fertilen Samen bilden und muss über Klonung vermehrt werden. ‐ Das geschieht entweder durch Teilung der unterirdisch angelegten Rhizome oder über Mikrovermehrungsverfahren. Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Miscanthus gedeiht auf den meisten Böden, sofern sie nicht zu Staunässe neigen. Jungpflanzen können sich im Anpflanzjahr besser auf leichten Böden etablieren, wohingegen auf schweren Böden in den Folgejahren aufgrund der besseren Wasserversorgung das höhere Massenwachstum stattfindet. ‐ Zwar verträgt Miscanthus kurze Trockenperioden, doch wirkt eine gleichmäßige Wasserversorgung während der Vegetationsperiode stark ertragsfördernd. ‐ Wärmeliebend, bringt dennoch aber auch in Gebieten mit Durchschnittstemperaturen von 7,5 °C gute Massenerträge, sofern die Wasserversorgung gleichmäßig ist. ‐ Je wärmer der Standort ist, desto früher beginnt der Austrieb und desto vollständiger findet die Rückverlagerung der Nährstoffe im Herbst aus den oberirdischen Sprossteilen in das Rhizom statt. Bodenbearbeitung ‐ Boden pflügen, um den Unkrautdruck so gering wie möglich zu halten und den Jungpflanzen einen leicht durchwurzelbaren Boden mit guten Entwicklungsmöglichkeiten für das Rhizom zu bieten.. ‐ Der Boden muss bis zur Pflanztiefe homogen gelockert und rückverfestigt werden. Saatzeitpunkt ‐ Ende Mai Aussaat ‐ Das Pflanzmaterial sollte nicht größer als 30 cm sein und einen gut durchwurzelten, feuchten Ballen haben. ‐ Eine Ballengröße von 5 x 5 cm verringert im Gegensatz zu nur 3 x 3 cm großen Ballen die Auswinterungsgefahr. ‐ Der Ballen der Pflanze muss auf der Furchensohle abgelegt und mit 2 cm lockerer Erde bedeckt werden. Bestandesdichte ‐ In Gebieten mit gleichmäßiger Wasserversorgung und geringer Auswinterungsgefahr beträgt die Pflanzdichte etwa 1 Pflanze je m², zur Risikominderung ist jedoch eine Pflanzdichte von 2 Pflanzen je m² zu empfehlen. Pflegemaßnahmen ‐ Im Anpflanzjahr sind die Jungpflanzen noch wenig konkurrenzstark und durch die Verunkrautung gefährdet. Eine mechanische oder chemische Unkrautbekämpfung ist deshalb im ersten Jahr unerlässlich. Bei schwach entwickelten Beständen kann eine Unkrautbekämpfung auch im zweiten Jahr empfehlenswert sein, jedoch ist sie spätestens am dem dritten Standjahr nicht mehr notwendig. Düngung Unkräuter Schädlinge Krankheiten Erntezeitpunkt Ernte Ertragskomponenten Ertrag ‐ Pro Tonne werden 1,2 bis 5,7 kg Stickstoff, 0,2 bis 1 kg Phosphor und 4 bis 9 kg Kalium und 1 bis 1,5 kg Kalzium entzogen. ‐ Da Miscanthus durch das Rhizom ein Nährstoffpuffersystem und durch seine tiefen Wurzeln ein großes Nährstofferfassungs‐
vermögen hat, ist die Düngung selten direkt ertragswirksam. ‐ Zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und zur Aufrechterhaltung der Nährstoffversorgungsfunktion des Bodens genügt daher eine Bemessung nach den entzogenen Nährstoffen. ‐ Bei einem Jahresertrag von 20 t/ha Trockenmasse ist eine jährliche Gabe von 60 kg/ha Stickstoff zum Sprossaustrieb und 9 kg/ha Phosphor sowie 100 kg/ha Kalium nach der Ernte zu empfehlen. ‐ Im Anpflanzjahr sind die Jungpflanzen noch wenig konkurrenzstark und durch die Verunkrautung gefährdet. ‐ Keine nennenswerte Schäden ‐ Keine nennenswerte Schäden ‐ Ernte erfolgt jährlich etwa im Februar bis Mitte April, da dann Trockensubstanzgehalte von bis zu 80% erreicht werden können. ‐ Es wird von einer Nutzungsdauer von 20 bis 25 Jahre ausgegangen. ‐ Maishäcksler ‐ Trockenmassezuwachs ‐ 10‐30 t Trockenmasse/ha und Jahr Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Verwendung ‐ Stengel Stoffliche Verwertung: ‐ Bauindustrie: Leichtbeton, Putz, Estrich, Dach‐ und Schüttdämmung, Fenster‐ und Türrahmen, Dachdeckung ‐ Automobilindustrie: Lenkräder, LKW‐Leichtbau, Ölbinder ‐ Zellstoffindustrie: Papier, Pappe, Verpackungsmaterial ‐ Gartenbau: Torfersatz, Einstreu, Blumentöpfe
Energetische Verwertung:
‐ Verbrennung, Vergasung, Verflüssigung Quellen: Lewandowski, I. (2001): Energiepflanzenproduktion. In: Kaltschmitt, M. und H. Hartmann (Hrsg.): Energie aus Biomasse – Grundlagen, Techniken und Verfahren. Springer Verlag, 57 – 94 http://de.wikipedia.org Rutenhirse (Panicum virgatum L.) Switchgrass Familie: Poaceae (Süßgräser) Gattung: Panicum Herkunft: Ist in den Ebenen Nordamerikas beheimat. Biologie Morphologie Vermehrung ‐ Ist ein mehrjähriges C 4 ‐Gras, welches ein unterirdisches Rhizomsystem ausbildet. ‐ Rutenhirse kann bis zu 2,5 m hoch werden. ‐ Tausendkorngewicht von 0,7 bis 2 g ‐ Kommt im Spätsommer zur Blüte. ‐ Samen Produktion und Bestandesführung: Standort ‐ Rutenhirse zeichnet sich durch gute Winterhärte aus. ‐ Bevorzugt leicht erwärmbare und gut durchlüftete Böden ‐ Die kleinen Samen benötigen eine feine Saatbettbereitung Bodenbearbeitung ‐ Boden vor der Saat pflügen, feine Saatbettbereitung Saatzeitpunkt ‐ Ab Ende Mai bei ausreichenden Bodentemperaturen Aussaat ‐ Die minimale Keimtemperatur liegt bi 10 °C. ‐ Tiefe von 1 cm. ‐ Empfohlen wird eine Saatmenge von 10 kg/ha ‐ Die starke Dormanz und eventeull vorhandener Wassermangel können zu einem schlechten Aufgang der Samen führen, weshalb eine Bewässerung während der Keimung und des Auflaufens notwendig werden kann. Bestandesdichte ‐ 700 Stängel je m² Pflegemaßnahmen ‐ Da die Jungpflanzen sehr konkurrenzschwach sind, muss eine Unkrautbekämpfung während der Jugendentwicklung erfolgen. Düngung Unkräuter Schädlinge Krankheiten Erntezeitpunkt Ertragskomponenten Ertrag ‐ Der Nährstoffbedarf von Rutenhirse ist vergleichsweise gering. ‐ Im ersten Jahr sollte keine Stickstoff‐Düngung verabreicht werden, da diese vor allem das Unkraut fördert. ‐ Bei einem Ertragsniveau von 10 t Trockenmasse pro Hektar sollten Kalium bzw. Phosphor in Mengen von 100 bzw. 30 kg / (ha a) gedüngt werden. ‐ Da die Jungpflanzen sehr konkurrenzschwach sind, muss eine Unkrautbekämpfung während der Jugendentwicklung erfolgen. ‐ Keine nennenswerte Schäden ‐ Keine nennenswerte Schäden ‐ Um trockene sowie mineralstoff‐ und aschearme Biomasse ernten zu können, ist eine späte Ernte im Februar/März zu empfehlen. ‐ Nutzungsdauer wird auf 15 bis 20 Jahre geschätzt. ‐ Trockenmassezuwachs ‐ 12‐17 t Trockenmasse/ha und Jahr Nutzung: Nutzbare Pflanzenteile Verwendung ‐ Stengel ‐ Bioethanol ‐ Weidegras Quellen: Lewandowski, I. (2001): Energiepflanzenproduktion. In: Kaltschmitt, M. und H. Hartmann (Hrsg.): Energie aus Biomasse – Grundlagen, Techniken und Verfahren. Springer Verlag, 57 – 94 http://de.wikipedia.org 
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