DIE ZAUBERFLÖTE Wolfgang Amadeus Mozart Uraufführung: Wien 1791; Libretto: Emanuel Schikaneder Sarastro – Bass; Tamino – Tenor; Ein Sprecher – Bass; Die Königin der Nacht – Sopran; Pamina, ihre Tochter – Sopran; Drei Damen – Sopran, Mezzosopran, Alt; Papageno – Bariton; Papagena – Sopran; Monostatos, ein Mohr – Tenor; Zwei Priester – Tenor, Bass; Zwei Geharnischte – Tenor, Bass; Drei Knaben – Knabenstimmen (Sopran, Alt); Priester, Gefolge der Königin der Nacht, Sklaven, Volk, Stimmen, Erscheinungen. 1. Akt: Auf der Jagd wird Prinz Tamino von einer Schlange verfolgt und ruft um Hilfe (Arie „Zu Hilfe! Zu Hilfe!“), bevor er kraftlos zu Boden sinkt. Drei Damen, die im Dienst der Königin der Nacht stehen, beschützen ihn und erlegen das Monstrum. Der Prinz gefällt ihnen, und sie streiten sich, welche von ihnen den jungen Mann für sich haben dürfe. Sie wollen der Königin der Nacht berichten, was sie erlebt haben. Als Tamino zu sich kommt und die tote Schlange erblickt, begegnet ihm Papageno in seinem Federkleid, mit Vogelkäfig auf dem Rücken und einer panflötenartigen Lockpfeife umgehängt. Er singt munter vor sich hin, während er Vögel für die Königin der Nacht fängt. Vor Tamino gibt er mit seinen Kräften an und behauptet, die Schlange getötet zu haben. Diese Aufschneiderei rächt sich, die drei Damen erscheinen und hängen ihm ein Schloss vor den Mund. Sie geben sich als Taminos wahre Retterinnen zu erkennen und überreichen ihm ein Bild von Pamina, der Tochter der Königin der Nacht. Sie berichten Tamino, das Mädchen werde von dem tyrannischen Sarastro gefangengehalten, worauf der Prinz, der sich sofort in das Bild verliebt hat gelobt, Pamina zu befreien. Die Königin der Nacht erscheint nun selbst und beklagt den Verlust ihrer Tochter und verspricht Tamino Paminas Hand, wenn er sie rettet. Die drei Damen nehmen Papageno das Schloss wieder ab, nachdem er versprochen hat, nie mehr zu lügen. Ausserdem muss er mit Tamino zu Sarastro gehen; er bekommt ein silbernes Glockenspiel, Tamino eine Zauberflöte. Neben diesen zauberkräftigen Instrumenten werden sie noch von drei Knaben begleitet, die ihnen Rat geben sollen, wenn sie in Bedrängnis sind. Im Palast Sarastros vereitelt Monostatos, der Sklavenaufseher, die Flucht Paminas und bedrängt sie. Papageno tritt auf, und er sowie Monostatos halten einander für den Teufel und fliehen. Papageno fasst sich ein Herz, geht zu Pamina zurück und berichtet ihr von Taminos Vorhaben und dessen Liebe. Er gesteht Pamina, dass auch er sich ein „Weibchen wünsche“. Darauf stimmen sie gemeinsam ein Lob auf die Liebe an (Duett „Bei Männern, welche Liebe fühlen“). Tamino wurde von den drei Knaben in Sarastros Tempelbezirk gebracht, doch als er wutentbrannt einen der Tempel betreten will, um Sarastro zu fordern, halten ihn Stimmen zurück. Der Sprecher kommt auf ihn zu und erklärt seine Beschuldigungen und Vorwürfe gegenüber Sarastro für ungerechtfertigt. Sarastro habe Pamina nicht grundlos zu sich geholt, sie lebe, und es gehe ihr gut. Tamino ist besänftigt und beginnt, auf seiner Zauberflöte zu spielen. Als er Papagenos Pfeife hört, folgt er dem Signal. Auf ihrer Flucht aus Sarastros Palast werden Papageno und Pamina von Monostatos aufgehalten, doch bevor dieser die beiden fesseln kann, verzaubert Papageno die Sklaven durch sein Glockenspiel. Sarastro kommt und Pamina begründet ihre Flucht mit Heimweh nach ihrer Mutter und führt Monostatos’ Zudringlichkeit an. Sarastro vergibt ihr zwar, lässt sie jedoch zu ihrem eigenen Besten nicht frei. Triumphierend erscheint nun wieder Monostatos, der Tamino in seiner Gewalt hat. Als Pamina und Tamino sich in die Arme fallen, verlangt der Sklavenaufseher, dass die beiden bestraft werden sollen. Sarastro jedoch verurteilt den Mohren selbst zu 77 Hieben und ordnet an, Papageno und Tamino zur Läuterung in den Prüfungstempel zu bringen. Die Versammlung stimmt ein Lob auf Sarastro an („Es lebe Sarastro, Sarastro lebe!“). 2. Akt: Sarastro hat den Priesterrat einberufen und teilt ihm mit, dass Tamino dazu bestimmt sei, einer der Eingeweihten zu werden, wenn er die Prüfungen bestehe. Ausserdem haben die Götter Pamina zu seiner Gattin ausersehen. Nach einigem Zögern stimmt der Rat Sarastro zu und bittet die Götter um Beistand für Tamino, Pamina und Papageno („O Isis und Osiris“). Nachts werden Tamino und Papageno von Priestern in den Tempelvorhof geführt und mit einem strengen Redeverbot belegt. Als die beiden allein sind, versuchen die drei Damen sie zum Reden zu bringen. Als Papageno beinahe nachgegeben hat, ertönen Donnerschläge, und die Damen entschwinden. Pamina schläft bei Mondschein in einem Garten, doch als Monostatos sie küssen will, erscheint die Königin der Nacht. Sie verlangt von ihrer Tochter, Sarastro mit dem Dolch, den sie ihr überreicht, umzubringen, damit sie den siebenfachen Sonnenkreis zurückbekommt, den ihr Gatte Sarastro vor seinem Tod überlassen hat. Wenn Pamina nicht gehorcht, will sie sie verstossen. Monostatos, der das Gespräch gehört hat, will schweigen, wenn Pamina die Seine wird. Pamina weigert sich. Als Monostatos ihr den Dolch entwindet und sie angreift, hält ihn Sarastro zurück. Er verstösst den Sklavenaufseher. Pamina bittet um Gnade, für ihre Mutter, doch Sarastro versichert ihr, dass er keine Rache kenne. Papageno und Tamino werden erneut geprüft, ob sie in der Lage sind zu schweigen. Gelangweilt verlangt Papageno nach einem Glas Wasser, als ein altes Weib erscheint und ihm ein Glas reicht. Sie behauptet, einen Liebhaber zu haben, der Papageno heisse, doch bevor sie ihren Namen nennen kann, entschwindet sie unter Donnerschlag (Arie „Ein Mädchen oder Weibchen“). Die drei Knaben schweben heran und reichen Papageno und Tamino die beiden Zauberinstrumente, die sie vor der Prüfung aushändigen mussten. Sie versorgen sie noch mit erlesenen Speisen, von denen Papageno sofort kostet. Angelockt von Taminos Flötenspiel erscheint Pamina, die sich verschmäht fühlt, als keiner der beiden mit ihr redet und verzweifelt den Tod suchen will (Arie „Ach, ich fühl’s“). Die Priester danken Isis und Osiris für Taminos Standhaftigkeit, und Sarastro stellt dem Prüfling noch zwei Prüfungen in Aussicht. Pamina kommt hinzu und will Tamino vor den gefahrbringenden Prüfungen warnen, doch Sarastro beruhigt sie und sagt ein glückliches Ende voraus. Während Tamino sich den Göttern anvertraut, sucht Papageno in den unterirdischen Gewölben nach einem Ausgang. Mit Erleichterung hört er von dem Sprecher der Priester, dass man ihn nicht in den Kreis der Auserwählten aufnehmen wird. Bei einem Glas Wein lässt er sein Glockenspiel erklingen und wünscht sich ein „Mädchen oder Weibchen“. Sogleich erscheint das alte Weib, dem er nach massiven Drohungen ein Heiratsversprechen macht, um sein Leben zu retten. Sie verwandelt sich in die junge Papagena, doch bevor er sie in die Arme schliessen kann, führt der Priester sie mit sich. In einem Garten hindern die Knaben Pamina daran, sich mit dem Dolch ihrer Mutter umzubringen, versichern ihr, dass Tamino sie liebe und wollen sie zu ihm bringen. Die beiden geharnischten Männer geleiten Tamino zur letzten Prüfung. Pamina kommt zu ihm, und gemeinsam stellen sich die beiden der Läuterung der Seele durch Feuer und Wasser (Duett „Wir wandelten durch Feuergluten“). Papageno will sich erhängen, denn er findet Papagena nicht mehr. Die Knaben erinnern ihn an sein silbernes Glockenspiel, und kaum ertönt es, erscheint Papagena. Glücklich wünschen sie sich viele Kinder (Duett „Papagena!“ ...“Papageno!“). Als die Königin der Nacht mit Monostatos’ Hilfe versucht, in den Tempel zu gelangen, verbannt Sarastro sie in die ewige Nacht. Mit Jubel feiern die Priester die von Sarastro geleitete Aufnahme von Pamina und Tamino in den Kreis der Eingeweihten („Die Strahlen der Sonne“...“Heil sei euch Geweihten!“). Auszug aus „Harenberg Opernführer“ ACS-Reisen AG, Bern