Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor

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Datenqualität als kritischer
Erfolgsfaktor
Ein Whitepaper von Experian Marketing Services
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Inhalt
Vorwort
Einführung
2
3
Forschungsüberblick
Forschungsmethode
3
3
Hauptergebnisse
4
Eine Fülle von Kanälen
5
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
6
Strategieentwicklung
7
Folgen fehlerhafter Informationen
9
Wert von Datensätzen
10
Eine Entwicklung über fünf Jahre hinweg – was hat sich geändert? 11
Entwicklung einer zentralisierten Datenstrategie
13
Entwicklung einer zentralen Task Force
14
Konsolidieren von Daten
15
Implementierung von Best Practices für Daten
15
Zusammenfassung
Seite 1 | Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
19
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Vorwort
Die Wahrnehmung von Daten innerhalb von Unternehmen verändert sich.
Daten werden nicht mehr nur als sekundäre Komponente des Geschäfts
angesehen. Heute werden in einer Datenbank enthaltene Informationen von
der Geschäftsleitung und vielen Abteilungen als ein kritischer Faktor für die
Entscheidungsfindung, Kundeninteraktion und Dienstleistungserbringung
angesehen. In der Tat glauben 93 Prozent der Unternehmen, dass Daten für
ihren Marketing-Erfolg von wesentlicher Bedeutung sind.
Die Realität lehrt uns aber etwas anderes: In den letzten 12 Monaten hat
gemäß unserer Studie die Qualität der Daten sogar nachgelassen – der
Anteil ungenauer bzw. falscher Kontaktdaten ist z. B. von 17 Prozent auf
22 Prozent gestiegen. Der Grund hierfür liegt sicher darin, dass die Menge
an gesammelten Informationen zunimmt und die Anzahl der Kanäle, über
die Kundendaten gesammelt werden, vielfältiger wird. In Summe führt dies
aber zu erhöhten Anforderungen an die Datenqualität im Unternehmen.
Und auch hier klaffen Anspruch und Wirklichkeit auseinander: 66 Prozent
der Unternehmen geben an, dass ihnen eine einheitliche und zentrale
Vorgehensweise beim Management der Datenqualität fehlt! Maßnahmen
werden meist isoliert innerhalb von Abteilungen durchgeführt.
Gregor Wolf, Geschäftsführer,
Experian Deutschland GmbH
In einer Phase, in der werbetreibende Unternehmen verstärkt auf
daten- und technologiegetriebenes Marketing setzen, ist dieser Trend
jedoch alarmierend. Cross-Channel-Marketing, Data-Driven und DataBased Marketing – Strategien können nur greifen, wenn die Basis für
die Maßnahmen, nämlich ein sauberes Qualitätsmanagement der
Kundendaten, vorhanden ist. Nur dann sind Unternehmen in der Lage,
effektiv und effizient mit Ihren Kunden und Prospects zu kommunizieren
und Marketing ROI zu generieren.
Ich wünsche Ihnen interessante Einblicke in die Ergebnisse unserer
Studie und viel Erfolg beim Managen Ihrer Kundenbeziehungen!
Herzlich, Ihr
Gregor Wolf
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor | Seite 2
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Einführung
Forschungsüberblick
Im Dezember 2013 beauftragte Experian Marketing Services eine Forschungsstudie,
um aktuelle Ansätze zum Thema Datenqualität zu untersuchen. Dieser Bericht namens
„Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor“ untersucht die Entwicklung der Datenqualität
und von Verbraucherinteraktionen, und bietet außerdem Vorschläge für Best Practices
im Bereich Datenmanagement.
Forschungsmethode
Weltweit mehr als 1200 Befragte nahmen an der Studie teil, die von Dynamic Markets für
Experian Marketing Services konzipiert wurde. Personen aus den USA, dem Vereinigten
Königreich, Frankreich, Deutschland, Spanien und den Niederlanden nahmen an der
Studie teil. Industriesektoren, die im Rahmen der Studie berücksichtigt wurden waren
die Finanzindustrie, der öffentliche Sektor, der Einzelhandel, die Produktionsindustrie,
die Dienstleistungsbranche und der Bildungssektor. Das Befragten-Panell setzte sich
zusammen aus obersten Führungskräften, Vice Presidents, Geschäftsführern, Managern
und Mitarbeitern im Bereich Datenverwaltung und Datenmanagement.
Länderbeteiligung
in der Übersicht
Countries
in sample
Netherlands
Niederlande
8%
Spain
Spanien
9%
Germany
Deutschland
8%
France
Frankreich
8%
U.S.
USA
33%
UK
UK
33%
0
10
20
Percentage
study
Teilnahmewithin
in Prozent
Seite 3 | Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
30
40
Hauptergebnisse
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Eine Fülle von Kanälen
Organisationen interagieren mit Verbrauchern auf unzählbaren Wegen. Unternehmen nutzen im Durchschnitt 3,4 Kanäle, um Kundenkontaktdaten oder potentielle Kontaktdaten zu sammeln. Multinationale Unternehmen handeln durch mehr
Kanäle als jene Unternehmen, die nur in einem einzigen Land geschäftlich aktiv
sind. Der am häufigsten verwendete Kanal für die Interaktion mit Kunden ist die
Website des Unternehmens, gefolgt vom Vertriebsteam und dem Callcenter.
Die Anzahl an Kanälen ist über die Jahre hinweg konsistent geblieben. Während
Websites in den letzten Jahren stets der am häufigsten verwendete Kanal waren,
gewinnen Mobilgeräte immer mehr an Bedeutung. Heute erfassen die Hälfte aller
Unternehmen Kundenkontaktdaten mittels mobilen Endgeräten.
Unternehmen sammeln Informationen nicht einfach nur über ausgewählte
Kanäle, sondern sie verschicken auch Marketingbotschaften an Kunden, um ein
Markenbewusstsein zu schaffen und den Verkauf anzutreiben. Diese Marketingkommunikationen werden über eine Vielzahl an Kanälen versandt, wobei die
Kommunikation per E-Mail in diesem Zusammenhang am beliebtesten ist, gefolgt
von sozialen Medien und dem Mobiltelefon. Die Nutzungshäufigkeit sozialer
Medien steigert sich jedes Jahr, 2012 beispielsweise um fünf Prozent.
Da die Kommunikation per E-Mail der beliebteste Marketingkommunikationskanal
ist, überrascht es nicht, dass 83 Prozent der Unternehmen E-Mail-Adressen oder
potentielle E-Mail-Adressen für ihre Marketingaktionen kaufen. Diese Adressen
werden über durchschnittlich drei Kanäle gesammelt, wobei die beliebtesten die
Website des Unternehmens und der Callcenter sind. US-amerikanische Unternehmen sammeln im Vergleich zu anderen Ländern E-Mail-Adressen von Kunden
und Prospects über mehrere Kanäle.
Das Konzept der allgemeinen Diversifizierung der Kanäle ist zwar nicht neu, jedoch
konzentrieren sich die Unternehmen nun verstärkt auf Cross-Channel-Marketing.
Unter Cross-Channel-Marketing versteht man die Koordinierung verschiedener
Kanäle mit dem Ziel die Kundenerfahrung, im Vergleich zur segmentierten
Multikanalstrategie, einheitlich zu gestalten. Obwohl sich bereits 87 Prozent der
Unternehmen das Cross-Channel-Marketing zu Nutze machen, sehen sich 83
Prozent davon mit Herausforderungen auf diesem Gebiet konfrontiert.
Heute gestaltet besonders die große Menge an unstrukturierten Daten, die
Unternehmen besitzen, ein ausgewogenes Cross-Channel-Marketing schwierig.
Aus diesen Datenmengen korrekte und ausreichende Informationen über den
Verbraucher zu ziehen und für eine einheitliche Kommunikation über mehrere
Känäle zu nutzen, stellt für Marketer eine deutliche Herausforderung dar. Befragte
in den USA, Deutschland und Spanien sehen dies als größeres Hindernis an, als
Befragte im Vereinigten Königreich, in Frankreich und den Niederlanden. Ebenso
sind die Herrausforderungen im Cross-Channel-Marketing für multinationale
Unternehemen größer als für Unternehmen mit Niederlassungen in nur einem
Land. All dies steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem derzeitigen Stand
der weltweiten Datenqualität.
Seite 5 | Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Kanäle zum Sammeln von
Verbraucherdaten
24%
14%
42%
36%
73%
60%
35%
54%
Geschäft
Website
Mobile Applikationen
Call Center
Face-to-Face
MobileWebsite
Katalog
Andere
Marketing Kommunikationskanäle
5%
11%
38%
13%
23%
E-Mail
Telefon (Festnetz)
Social Media
10%
Mobiltelefon
Adresse
Andere
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Die Qualität der Daten ist für viele Unternehmen nach wie vor ein kritischer Faktor,
da sie durch Einsicht von Daten nach Wegen suchen, die Effizienz zu steigern und
die Interaktion mit den Kunden zu verbessern. 91 Prozent der Unternehmen leiden
unter den üblichen Datenfehlern. Die gängigsten Datenfehler sind unvollständige
oder fehlende Daten, veraltete Informationen und fehlerhafte Daten.
Aufgrund der Häufigkeit der Verbreitung dieser üblichen Fehler hat die Mehrheit
der Unternehmen den Verdacht, ihre Daten könnten auf irgendeine Weise fehlerhaft
sein. Global ist die Durchschnittsmenge fehlerhafter Daten in gerade einmal 12
Monaten von 17 auf 22 Prozent gestiegen. Deutsche Unternehmen sind tatsächlich
der Meinung, dass sie mit 19 Prozent den prozentual größten Anteil an fehlerhaften
Daten haben.
Im Durchschnitt glauben deutsche
Unternehmen, dass
19 % ihrer Daten
fehlerhaft sind.
Unter üblichen Datenfehlern leiden
91 %
der Unternehmen.
Diese Fülle an fehlerhaften Daten ist kritisch, wenn man in Betracht zieht,
wie sehr Unternehmen auf die daraus gewonnenen Informationen für Business
Intelligence Entscheidungen und verbesserte Kundeninteraktionen vertrauen.
Die Hauptursache für fehlerhafte Daten bleiben wie auch schon in den letzten
drei Jahren menschliche Fehler. Obwohl alle anderen Ursachen weit hinter dieser
Hauptursache zurückblieben, zeigen sie dennoch eine mangelhafte Kommunikation
zwischen Abteilungen sowie technische Beschränkungen. Informationen, die
über verschiedene Wege gesammelt werden, werden häufig manuell fehlerhaft
eingegeben. Insgesamt haben 78 Prozent der Unternehmen Probleme mit
Daten, die sie über mehrere Kanäle sammeln.
Gründe für Datenungenauigkeit
Autre
Andere
5%
Manque de communication
interne entre les
Mangel an Kommunikation
services den Abteilungen
zwischen
31%
Menschlicher
Fehler
Erreur humaine
59%
Mangelhafte
StratégieDaten-Strategie
data inadéquate
24%
Mangelhafte
Technologien
Manque
d'une technologie
adaptée
19%
Fehlen logiciels
von Technologien
Manque d'outils
appropriés
22%
Unterbesetzung
Manque de ressources humaines
internes
22%
Begrenztes
Budget
Budget insuffisant
20%
Mangelhafte Unterstützung
Soutiendes
insuffisant
la direction
Seniorde
Management
14%
0%
10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor | Seite 6
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Strategieentwicklung
Unternehmen erkennen den Vorteil fehlerfreier Daten. Zu den Hauptmotiven für
eine Datenqualitätsstrategie gehören unter anderem eine erhöhte Effizienz, die
Verbesserung der Kundenzufriedenheit und eine fundiertere Entscheidungsfindung.
Befragte gaben an, dass mehrere dieser Faktoren dafür verantwortlich sind, dass
ihr Unternehmen eine Strategie zur Datenqualitätspflege anwendet. Im Vergleich
zu Teilnehmern aus dem Bildungs- und öffentlichen Sektor nennen Teilnehmer
aus der Produktion, von Finanzdienstleistern und aus der Versorgungswirtschaft
diese Aspekte häufiger als Motiv zum Einsatz einer Strategie zur Pflege von
Kundendaten. Interessanterweise scheinen Kosteneinsparungen nicht mehr die
treibende Motivation zum Einsatz einer Datenqualitätsstrategie zu sein. Dies zeigt,
dass Daten nun ein anderer Wert beigemessen wird, sie werden für generelle
Geschäftsstrategien genutzt und haben nicht mehr nur einen operativen Zweck.
Er gibt mehrere Hauptbereiche, die zusammengenommen eine vorgegebene
Strategie ergeben. Dazu gehören:
Die Hauptmotivation zur
Nutzung einer Datenqualitätsstrategie begründet sich
in dem Wunsch nach gesteigerter Effizienz, erhöhter
Kundenzufriedenheit und
verbesserten Entscheidungsfindungsprozessen.
Generell wählen Senior Manager
eine größere Anzahl an Motiven
aus, wenn es darum geht, qualitativ hochwertige Kontakteinträge
zu pflegen.
1. Management der Datenqualität
2. Nutzung von Third-Party-Anbietern
3. Annahme von Strategien
4. Auswahl der Implementierungsmethode
Gegenwärtig verwalten nur 30 Prozent der Unternehmen ihre Datenqualitätsstrategie zentral von einer einzigen Stelle aus. Das bedeutet, dass 66 Prozent
der Unternehmen keinen einheitlichen, zentralisierten Ansatz in Bezug auf
das Thema Datenqualität verfolgen. Angesichts der Zahl der Kanäle und
Abteilungen, die mit Daten interagieren, ist es schwierig, qualitativ hochwertige
Informationen zu besitzen, wenn jede Abteilung unterschiedliche Normen und
Methoden für die Datenverwaltung hat.
Third-Party-Anbieter werden häufig für Daten-Management-Strategien genutzt.
64 Prozent der Unternehmen haben Dritte für ihre Datenqualitätsstrategie
verwendet bzw. verwenden diese nach wie vor. Die Verwendung von
Drittanbietern für die Datenverwaltung ist, im Vergleich zu anderen
Industriesektoren, am üblichsten im Einzelhandel und in der Produktion.
Bei genauerer Betrachtung der Unterschiede zwischen Unternehmen verschiedener Größenordnung fällt auf, dass eher die kleineren auf Dritteanbieter
für die Datenverwaltung zurückgreifen.
Jedoch ist es, angesichts der allgemeinen Dezentralisierung von Datenverwaltungsstrategien am wahrscheinlichsten, dass auf diese Dritte eher bei einmaligen Kampagnen oder Abteilungsmanagementpraktiken zurückgegriffen wird.
Seite 7 | Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Datenverwaltungsstrategien
werden häufig zwischen Abteilungen segmentiert.
30 %
der Unternehmen managen
Datenqualitätsprozesse zentral.
66 %
der Unternehmen fehlt ein
zentralisierter Ansatz zur Verwaltung von Datenqualität.
Third-Party-Anbieter werden häufig
für Strategien zum Daten-Management genutzt.
64 %
der Unternehmen nutzen Third-PartyAnbieter für ihre Datenqualitätsstrategie bzw. haben diese genutzt.
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Einige Unternehmen nutzen die Vorteile automatisierter Software-Verfahren.
Jedes dritte Unternehmen verwendet eine spezielle Point-of-CaptureSoftware, die Informationen unmittelbar bei der Eingabe verifiziert. Ein
weiteres Drittel nutzt spezielle Backoffice-Software zur Datenreinigung
nach deren Übermittlung. Automatisierte Prozesse sind der Indikator
für ein ausgeklügeltes Datenmanagement-System. In Unternehmen, die
automatisierte Datenmanagement-Methoden nutzen, erfolgt die Verwaltung der
Datenstrategien in der Regel zentral an einer Stelle.
Viele Unternehmen vertrauen jedoch nach wie vor auf manuelle Datenreinigungsverfahren. So führen 53 Prozent der Firmen Datenreinigungen
manuell durch. Dazu zählen Vorgänge wie die manuelle Überprüfung der Daten
in Excel oder das einmalige Korrigieren aufgrund von Saisonkampagnen.
Obwohl die allgemeine Verbreitung der manuellen Methoden in den letzten
Jahren vergleichsweise zurückgegangen ist, sollten sich die Unternehmen zur
Vermeidung menschlicher Fehler stärker auf die Anwendung automatisierter
Methoden konzentrieren.
Schließlich gibt es verschiedene Bereitstellungsmethoden für DatenManagement-Strategien. Einige Unternehmen entscheiden sich dazu, Software
für die Verwaltung der Datenqualität bereitzustellen. Software-as-a-Service
(SaaS)-Lösungen gewinnen weiterhin an Beliebtheit. Die Unkenntnis von SaaSLösungen für die Datenverwaltung ist über einen Zeitraum von 12 Monaten von
15 Prozent im letzten Jahr auf gegenwärtig neun Prozent zurückgegangen.
Datenverwaltungsmethoden
unterscheiden sich je nach
Unternehmen
55 %
nutzen automatisierte Methoden
der Datenverwaltung.
53 %
der Unternehmen nutzen
manuelle Methoden.
Die Unkenntnis über SaaS-Lösungen für die Datenverwaltung
ist über einen Zeitraum von 12
Monaten stark zurückgegangen
53 %
der Organisationen verwenden
SaaS-Technologien zur qualitativen
Verwaltung von Daten.
Heute verwendet mehr als die Hälfte der Unternehmen SaaS-Lösungen zur
Datenverwaltung. Nur neun Prozent der Unternehmen haben keine Pläne, eine
solche Software für Datenqualität zu implementieren. Die USA und Frankreich
zeichnen sich dadurch aus, dass bereits mehr Unternehmen SaaS-Technologien
zur Verwaltung der Datenqualität nutzen. Die Produktion und der Einzelhandel
sind die Industriesektoren, in denen jeweils ca. 20 Prozent der Unternehmen alle
ihre Kontaktdaten durch SaaS-Technologien verwalten.
Die Kenntnis über SaaS-Lösungen scheint jedoch nach Abteilung und Seniorität
zu variieren. Generell kann man sagen, dass ranghöhere Mitarbeiter und
Mitarbeiter in IT- und Datenverwaltungsfunktionen besser darüber informiert
sind, wie ihre Unternehmen zur Nutzung cloudbasierter Software stehen.
Das Fehlen einer zentralen Strategie und konsistenter automatisierter Methoden
schürt einen großen Prozentsatz der Datenungenauigkeiten. Dies führt zu einer
Reihe von Konsequenzen.
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor | Seite 8
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Folgen fehlerhafter Informationen
Da man in deutschen Unternehmen davon ausgeht, dass ein rund ein Fünftel der
Informationen fehlerhaft sind, hat dies für die Unternehmen viele Folgen.
Zunächst einmal wirken sich fehlerhafte Daten auf das Endergebnis des
Unternehmens aus. 77 Prozent der Unternehmen glauben, ihr Geschäftserfolg
wird durch ungenaue und unvollständige Kontaktdaten beeinträchtigt, und
im Durchschnitt glauben die Befragten, dass 12 Prozent der Einnahmen
verschwendet wird. Trotz besserer Kenntnisse über das Thema Datenqualität
und die Vorteile der Nutzung von datengesteuerten Techniken, hat sich der
durchschnittliche prozentuale Anteil der verschwendeten Einnahmen in dieser
Umfrage seit 2007 nicht geändert.
Jedoch haben Änderungen an Geschäftspraktiken zu neuen Konsequenzen
geführt. Einige beziehen sich auf die Kundeneinbindungs- und Treueprogramme,
die in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen haben. 84 Prozent
der Unternehmen haben ein Treue- oder Kundenbindungsprogramm. Leider
zeigen 74 Prozent der Befragten Probleme an diesen Programmen auf.
Die Hauptursachen sind ungenaue Informationen oder nicht genügende
Informationen über den Verbraucher und die Unfähigkeit, Kundeninformationen
zu analysieren. Alle diese Probleme beziehen sich auf die Korrektheit und
Zugänglichkeit der Daten.
Ein weiterer Trend sind Business Intelligence und Analytics-Programme, die
heutzutage häufig mit dem Begriff Big Data genannt werden. 89 Prozent der
Unternehmen nutzen mittlerweile ihre Daten auf eine strategische Art und Weise
für Business Intelligence und Analytics. Unternehmen in den USA nutzen im
Vergleich zu Unternehmen in Europa mehr Business Intelligence und AnalyticsProgramme bei der Verarbeitung ihrer Daten.
Bei diesen Programmen treten außerdem Probleme aufgrund schlechter
Datenqualität auf. Bei 81 Prozent der Unternehmen gibt es Schwierigkeiten beim
Versuch der Generierung bedeutungsvoller Business Intelligence, die häufig auf
Datenungenauigkeiten zurückzuführen sind. Andere Probleme sind ein Mangel
an Informationen, ein Mangel an flexiblen Daten und Systemen, gefolgt von
einer Unfähigkeit zum Konsolidieren von Daten über Kanäle.
Schließlich kommunizieren Vermarkter weiterhin über E-Mail, jedoch haben
67 Prozent in den letzten 12 Monaten Probleme mit der Zustellbarkeit von
E-Mails erlebt. Diese Probleme führen zu einer schlechten Kommunikation mit
Abonnenten und zu unnötigen Kosten.
Seite 9 | Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Probleme mit Treuekampagnen
Ungenaue bzw. falsche Informationen über den Kunden
Ausreichende Informationen über den Kunden
Unfähigkeit Informationen über den Kunden zu analysieren
Unfähigkeit auf unterschiedliche Kundeninformationen
zugreifen zu können.
Unfähigkeit überzeugende Angebote zu kreieren
Mangelnde Kundenteilnahme
Andere
5%
22%
18%
11%
15%
13%
16%
Herausforderungen mit Business
Intelligence
Unfähigkeit Daten über mehrere Kanäle zu konsolidieren
Ungenaue Daten
Nicht genügend Informationen vorhanden
Zu viele Informationen vorhanden
Keine analytischen Ressourcen
Mangel an Training
Mangel an flexiblen Daten
Andere
12%
15%
22%
13%
10%
9%
16%
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Wert von Datensätzen
Da Unternehmen darum bemüht sind, einen Wert aus ihren Daten zu ziehen,
haben sich gewisse Datensätze als wichtiger als andere erwiesen, insbesondere
für das Marketing. Tatsächlich glauben 93 Prozent der Befragten, dass einige
Datenformen wesentlich für ihren Marketingerfolg sind. Kontaktdaten führen die
Liste der Informationen an, die unerlässlich für den Marketingerfolg sind, gefolgt
von Verkaufsdaten und demografischen Daten.
Um weitere Einblicke zu gewinnen, die nicht innerhalb einer vorhandenen
Datenbank enthalten sein können, nutzen viele Unternehmen Third-PartyAnbieter, um zusätzliche Einblicke für Marketing- und Business IntelligenceZwecke gewinnen zu können. 94 Prozent der Unternehmen reichern ihre
Kontaktinformationen mit weiteren Daten an.
Datenanreicherungen werden von
94 %
der Unternehmen genutzt.
Im Durchschnitt reichern
Unternehmen ihre
Kundenkontaktinformation mit
3 unterschiedlichen
Datensätzen an.
Im Durchschnitt fügen Unternehmen drei verschiedene Datenarten hinzu. Die
drei wichtigsten Datensätze sind Geschäftsdaten, Geolokalisierungsdaten und
demographische Daten. US-amerikanische Unternehmen scheinen stärker
auf Datenerweiterungen eingestellt zu sein und fügen eine breitere Vielfalt an
Datenanreicherungen hinzu. Als besonders wichtig werden Präferenzdaten
angesehen, die in den USA im Vergleich zu anderen Ländern verstärkt zu dem
Marketingerfolg beitragen.
Entscheidende Informationen für erfolgreiches Marketing
Andere
Autres
5%
Vertriebliche
Daten
Données
commerciales
44%
Präferenz
Daten
Données
appétences
31%
Internationale
Daten
Données
internationales
18%
Verhaltensbasierte
Daten
Données
comportementales
26%
Geographische
Daten
Données
géographiques
20%
Demographische
Daten
Données
démographiques
38%
Données contacts
54%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor | Seite 10
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Eine Entwicklung über fünf Jahre hinweg – was hat sich geändert?
Betrachtet man die vergangenen fünf Jahre der Experian-Data-Quality-Studie,
stellen wir uns die Frage, was sich in Bezug auf die Wahrnehmung, die
Nutzung und die Motivationen der Datenqualität verändert hat. Erstens steigt
die Wahrnehmung fehlerhafter Daten. Global ist die Durchschnittsmenge
fehlerhafter Daten in den letzten 12 Monaten von 17 auf 22 Prozent gestiegen.
Diese Steigerung ist auf größer werdende Datenvolumen aus mehreren Quellen
zurückzuführen.
Unternehmen bestätigen generell, dass durch die Verbreitung von digitalen
Kanälen und Mobiltechnologie mehr Informationen als je zuvor generiert
wurden. Während einige dieser unstrukturierten Daten schwierig einzuordnen
sind, gibt es einen generellen Anstieg bei den Gesamtinformationen zu Kunden
und potentiellen Kunden.
Zusätzlich zu einer Volumensteigerung hat sich Datenqualität von einer primär
betrieblichen Funktion, die mit Effizienz und Kosteneinsparungen verbunden
war, zu einer strategischen Funktion entwickelt, die auf Consumer Insights und
eine übergreifende Business Intelligence ausgerichtet ist.
Die Steigerung der Datenmenge hat außerdem zum Konzept von Big Data geführt,
das innerhalb der letzten Jahre entstanden ist und als Schlagwort in aller Munde
ist. Zwar haben viele von uns bereits etwas über diesen Begriff gelesen, jedoch
gibt es auf dem Markt bisher noch keine einzige, einheitliche Definition. Befragte
wurden im Rahmen dieser Studie darum gebeten, sich mehrere Definitionen für
den Begriff Big Data durchzulesen und keine einzige Antwort konnte die Position
des Spitzenreiters für sich in Anspruch nehmen.
45 Prozent der Befragten glauben, der Begriff bezeichnet eine große, einheitliche Datenbank aus einer Quelle. Obwohl diese Antwort den höchsten
prozentualen Anteil der Befragten erzielte, lagen mehrere Datenquellen
und Prognoseanalysedefinitionen nicht weit dahinter zurück. Befragte auf
Führungspositionen wählten mehrere dieser möglichen Interpretationen zu Big
Data, wohingegen 40 Prozent der Mitarbeiter auf Verwaltungsebene angaben nicht
zu wissen, was mit diesem Begriff gemeint ist. Schließlich konnte man auch die
explosionsartige Entwicklung von SaaS-Technologien beobachten.
Vor fünf Jahren implementierten nur wenige Unternehmen Cloud-basierte Lösungen
oder gehostete Lösungen. Angesichts der gegenwärtigen explosionsartigen
Entwicklung von Software-as-a-Service-Plattformen streben viele Unternehmen
danach, diese Bereitstellungsmethode für ihre Datenqualitätsverwaltungssoftware
zu verwenden, um die Implementierungszeit zu verkürzen und eine kontinuierlich
aktualisierte Technologie sicherzustellen. Wie wir in den vorangegangenen Jahren
jedoch gesehen haben, bleibt der Faktor Sicherheit nach wie vor ein Problem
im Zusammenhang mit SaaS-Technologien, mit dem sich Großunternehmen
weiterhin auseinandersetzen müssen.
Seite 11 | Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Datenqualität hat sich von
einer primär betrieblichen
Funktion, die mit Effizienz
und Kosteneinsparungen
verbunden war, zu einer
strategischen Funktion
entwickelt, die auf Consumer
Insight und eine übergreifende
Business Intelligence
ausgerichtet ist.
Die durchschnittliche Menge an
ungenauen Daten ist für internationale Unternehmen in den letzten
12 Monaten von 17%
auf
22 % gestiegen.
Entwicklung einer
zentralisierten Datenstrategie
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Entwicklung einer zentralisierten Datenstrategie
Angesichts der Wichtigkeit von datengesteuerten Bemühungen, muss die Menge fehlerhafter Daten
abnehmen, damit Unternehmen Einblicke erhalten, auf deren Grundlage sie handeln können. Eine
verbesserte Datenqualität führt zu besseren Kundeninteraktionen und fundierteren geschäftlichen
Entscheidungen.
Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse müssen sich Unternehmen mit der Prüfung
eines zentralisierten Ansatzes für die Datenverwaltung beschäftigen. Einmalige, Ad-hocProjekte der Vergangenheit reichen angesichts des Datenvolumens und der notwendigen
Verarbeitungsgeschwindigkeit nicht mehr aus.
Angesichts der Anzahl an Kanälen, über die Daten eingegeben werden, müssen sich Unternehmen
um die Entwicklung einer zentralisierten Strategie für die Datenverwaltung bemühen. Durch
einen zentralen Ansatz können eine abteilungsübergreifende Einheitlichkeit, der Zugang auf viele
Datenquellen für Kundeninformationen und Best Practices in Bezug auf die Datenverwaltung
sichergestellt werden.
Bei der Entwicklung eines zentralisierten Ansatzes müssen sich Unternehmen auf drei
Schlüsselbereiche konzentrieren:
Entwicklung einer
zentralenTask Force
Die Datenverwaltung liegt nicht allein in der Verantwortung
einer einzigen Abteilung
Konsolidieren
von Daten
Für die Entwicklung eines zentralisierten Ansatzes müssen
Unternehmen verschiedene Informationsquellen konsolidieren
Implementierung
Best Practices
Durch leistungsstarke Tools und Prozesse können die üblichen
Fehler innerhalb einer Datenbank vermieden werden
Anhand dieser Punkte können Unternehmen eine zentralisierte Quelle für Daten mit einheitlichen
Verwaltungspraktiken und einen einfachen Zugang zu wertvollen Verbraucherinformationen
entwickeln.
Seite 13 | Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Entwicklung einer zentralen Task Force
Datenverwaltung liegt nicht allein in der Verantwortung einer einzigen Abteilung.
Viele Abteilungen geben Daten für den täglichen Betrieb ein und nutzen diese.
Informationen werden über Websites, Callcenter, Vertriebsmitarbeiter und
viele mehr eingegeben. Dann nutzen Abteilungen wie Rechnungsstellung,
Kundendienst, Auftragsabwicklung und Marketing Informationen zur
Kommunikation mit Kunden oder versorgen sie mit grundlegenden Gütern und
Dienstleistungen.
Zur Verwaltung der Datenqualität, muss eine zentralisierte Task Force geschaffen
werden. Diese Gruppe sollte aus Stakeholdern und Einzelpersonen bestehen, die
Pläne des gesamten Unternehmens umsetzen.
Stakeholder sollten Vertreter aus verschiedenen Abteilungen sein, die ein Interesse
an der Qualität der Informationen haben. Diese Personen können genauere
Angaben darüber machen, wie Informationen gesammelt und genutzt werden.
Von da aus wird eine Übersicht mit allen Workflows innerhalb des Unternehmens
erstellt. Auf diese Weise kann man besser verstehen, welche Tools und Prozesse
implementiert werden müssen, sowie welche Priorisierung bei diesen Projekten
vorgenommen werden sollte.
Die IT-Abteilung sollte außerdem in die Implementierung von Priorisierungen und
Quelltechnologie eingebunden sein, die für die Anwendung und kontinuierliche
Aufrechterhaltung der Datenverwaltung genutzt werden müssen. Die IT-Abteilung
kann unter der Voraussetzung anderer geschäftlicher Prioritäten außerdem
Einblicke in die verfügbaren technischen Ressourcen bieten.
Bezugsgrößen können hinzugezogen werden und der regelmäßige Fortschritt
kann überprüft werden während Unternehmen den Prozess der Implementierung
neuer Lösungen durchlaufen. Die Gruppe kann regelmäßige Treffen zur Prüfung
neuer Statistiken und Prozesse abhalten, und bestimmen, ob die Qualität der
Informationen für alle Abteilungen besser wird.
Unternehmen, die ihre
Datenqualitätsstrategie
zentralisiert überprüfen und
verwalten, werden mit größerer
Wahrscheinlichkeit auf SaaSTechnologien für die qualitative
Verwaltung von Daten zurückgreifen als jene, die einen
dezentralisierten Ansatz
verfolgen.
Die Mehrheit der Unternehmen
managen ihre Datenqualität auf
eine dezentralisierte Weise.
66 %
der Unternehmen haben keinen
einheitlichen zentralisierten
Ansatz
Unternehmen, die komplexere
automatisierte Methoden für
die Datenverwaltung nutzen,
verfügen eher über eine zentrale
Datenverwaltungsstrategie.
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor | Seite 14
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Konsolidieren von Daten
Eine der ersten Aufgaben in jeder zentralen Strategie ist die Konsolidierung
von Informationen. Laut dieser Studie verfügt das durchschnittliche Großunternehmen über acht verschiedene Datenbanken. Diese Statistik beinhaltet höchstwahrscheinlich keine anderen Tabellen oder Datenquellen, die außerhalb einer
Datenbank vorhanden sind, was in Großunternehmen häufig der Fall sein kann.
Für die Entwicklung eines zentralisierten Ansatzes für die Datenverwaltung müssen
Unternehmen verschiedene Informationsquellen konsolidieren. Dadurch kann
einfacher auf Daten zugegriffen und eine Vereinheitlichung bei den Verwaltungsund Standardisierungsprozessen ermöglicht werden. Zur Konsolidierung von Daten
sollten Unternehmen mehrere Maßnahmen ergreifen.
1. Auffinden aller Informationsquellen, die konsolidiert werden sollen sowie den
Verantwortlichen jeder Informationsquelle.
2. Verstehen der Dateninfrastruktur. Gibt es eine vorhandene Datenbank, wo alle
Informationen gespeichert werden können, oder ist ein neues System erforderlich,
das für mehrere Abteilungen besser geeignet ist? Die Daten-Qualität-Task-Force
kann helfen, den Bedarf zu ermitteln.
3. Säuberung und Standardisierung so vieler Informationen wie möglich.
Kontaktdaten sind in den meisten Fällen eine einfache Informationsquelle, die
in jeder Quelle enthalten ist. Diese Informationen können genutzt werden, um
doppelte Datensätze über Quellen zu identifizieren und um Informationen für jeden
Kunden in einer einzigen, zentralen Quelle zu konsolidieren.
4. Einsatz von Software, um Duplikate zu identifizieren. Sobald potenzielle Duplikate
gefunden werden, kann ein „gesondertes Verzeichnis“ erstellt werden und alle
Informationen fallen unter dieses Verzeichnis.
Die Erstellung einer zentralen Quelle kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Es wird
jedoch von unschätzbarem Wert für den schnellen Zugriff auf Kundeninformationen
und eine Verbesserung der Business Intelligence sein. Die Zentralisierung sollte
an die Best Practices für Daten gekoppelt sein, um die Qualität der Informationen
sicherzustellen.
Implementierung von Best Practices für Daten
Sobald die Informationen konsolidiert sind, sollten sich Unternehmen
darum bemühen, Best Practices zur Datenverwaltung innerhalb ihres neu
gebildeten Systems zu implementieren. Damit die Abteilungen eine neue
zentrale Quelle annehmen, muss diese einfach in der Anwendung sein und
über Qualitätsinformationen verfügen. Andernfalls werden Personen auf alte
Datenquellen zurückgreifen, die besser zu ihren geschäftlichen Anforderungen
passen.
Seite 15 | Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass Datenqualität nicht durch ein einmaliges
Bereinigungsverfahren entstehen kann; Daten werden kontinuierlich in eine
Datenbank eingegeben, verfallen oder es ändert sich das Format.
Noch vor fünf Jahren war der Begriff Big Data noch nicht gebräuchlich und das
Konzept von unstrukturierten Daten aus sozialen Medien und Mobiltelefonen war
gerade erst auf dem Vormarsch. Da Unternehmen immer durchdachter bei ihren
Datenverwaltungspraktiken werden, ist es wichtig, dass sie eine Strategie bester
Geschäftspraktiken anwenden und diese dann mit der Zeit den Anforderungen des
Marktes anpassen.
Die Implementierung von Best Practices zur Datenverwaltung hilft bei der
Bekämpfung von unvollständigen oder fehlenden Daten, veralteten Informationen
und fehlerhaften Daten, die die üblichsten Fehler innerhalb einer Datenbank sind.
Durch die Vermeidung dieser Fehler können Informationen über die Zeit gepflegt
werden und sind für ihren gewünschten Zweck tauglich.
Es gibt sechs Best Practices.
1. Erstellung von Benchmarks hinsichtlich der Datengenauigkeit
Wie bei allen Geschäftsmaßnahmen ist es wichtig, aufzeigen zu können, dass
Budget und Zeitaufwand für dieses Projekt letztendlich zu geschäftlichem Erfolg
führen. Die Daten-Qualitäts-Task-Force sollte Bezugsgrößen entwickeln, die
Verbesserung zeigen, aber zudem auch verdeutlichen welche Prozesse erfolgreich
bzw. weniger erfolgreich waren.
Bezugsgrößen können leicht in Bezug auf Paketlieferungen, rückversandte Post,
die Zustellbarkeit von E-Mails oder Anrufe beim Kundendienst verwendet werden.
Unternehmen können auch auf Berater von Drittanbietern zurückgreifen, um
Benchmarks für Segmente innerhalb der Datenbank festzulegen. Im Laufe der Zeit
können dieselben Bezugsgrößen überprüft werden, sobald die Prozesse und Tools
implementiert worden.
2. Überprüfung der Daten bei Eingabe
Die Implementierung bester
Geschäftspraktiken für
die Datenverwaltung hilft
bei der Bekämpfung von
unvollständigen oder fehlenden
Daten, veralteten Informationen
und fehlerhaften Daten, die
die üblichsten Fehler innerhalb
einer Datenbank sind.
Unternehmen unterscheiden sich
in der Art und Weise, wie sie ihre
Datenqualität verwalten.
99 %
geben an, dass sie eine Datenverwaltungsstrategie besitzen.
38 %
führen regelmäßige manuelle
Analysen in Excel durch.
55 %
nutzen für die Verwaltung der
Datenrichtigkeit eine Art.
Obwohl es unter IT- und
Datenverwaltungsexperten
weniger Personen gibt, die mit
dem Begriff Big Data nichts
anfangen können, herrscht auch
dort eine Vielfalt an Meinungen.
Die meisten Unternehmen nutzen heutzutage Informationen, sobald diese für
Treueangebote, Marketingaktionen Auftragsabwicklung oder Rechnungsstellung
eingegeben werden. Auch wenn akkurate Informationen von einem operativen
Standpunkt immer wichtig waren, haben sie in den letzten Jahren immer mehr an
Wichtigkeit erlangt. Ungenaue Daten haben sozusagen einen direkten Einfluss auf
die Interaktionen mit dem Kunden.
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor | Seite 16
Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Aus diesem Grund ist es wichtig, die Gültigkeit der Informationen bei Eingabe zu
überprüfen. Mittels Softwaretools können strukturierte Kundeninformationen, z. B.
E-Mail- Adressen, Postadressen und Telefonnummern überprüft werden.
Anhand dieser standardisierten und überprüften Informationen können
Unternehmen vorhandene Kunden leichter finden und Datensätze von Dritten, die
sich auf die grundlegenden Kundeninformationen stützen, angemessen ergänzen.
Durch Cross-Channel-Marketing-Aktionen und den Überprüfungsprozessen
der Point-of-Capture-Software kann zum einen die Richtigkeit der Kundeninformationen sichergestellt werden, und es können zum anderen Zweitkonten
vermieden werden, die Vermarkter um wertvolle Kundeneinblicke bringen.
Durch die Überprüfung von Kundeninformationen können Unternehmen ungenaue
Daten vermeiden und sicherstellen, dass die Kommunikation den Verbraucher nicht
nur erreicht sondern auch über alle Kanäle hinweg kundenspezifisch angepasst ist.
3. Abgleich der Informationen mit den Verbrauchern, wenn möglich
Daten innerhalb einer Datenbank veralten schnell. Tatsächlich geht man davon
aus, dass sich zwei Prozent der Kontaktdaten pro Monat ändern. Hochgerechnet
auf ein Jahr betrifft dies fast ein Viertel der Daten in der Datenbank. Damit
die Verbraucherinformationen auf dem aktuellen Stand sind ist es wichtig, die
Informationen mit dem Verbraucher so oft wie möglich abzugleichen.
Nicht bei all diesen Methoden muss man sich direkt an den Verbraucher wenden.
Vermarkter können ausgehende Kommunikationen auf Anzeichen untersuchen, die
darauf hinweisen, dass Kundeninformationen nicht richtig sind.
Beispielsweise können Vermarkter Lieferanten und Öffnungsraten von E-MailKampagnen näher betrachten. Wenn eine E-Mail nicht zugestellt werden kann oder
Kunden Nachrichten lange Zeit nicht öffnen, kann es sein, dass das E-Mail-Konto
nicht mehr aktiv ist. Vermarkter können E-Mail-Adressen zur Aktualisierung bei
einer nächsten Interaktion mit dem Verbraucher mit einer Flagge markieren, oder
den Kunden bezüglich einer Änderung seiner Kommunikationsdaten kontaktieren.
Wenn Kunden jedoch in einem Callcenter anrufen oder in eine Niederlassung
oder Geschäftsstelle gehen, können die Mitarbeiter dort die vorhandenen
Kontaktinformationen abgleichen, um sicherzustellen, dass es sich bei diesen
Informationen nach wie vor um den besten Weg handelt, die entsprechende Person
zu kontaktieren.
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Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
4. Verbesserung der Suchfunktion
Doppelte Dateneinträge sind problematisch für Unternehmen, da sie die Verlaufshistorie des Kunden erweitern und zu unvollständigen Dateneinträgen von Kunden
führen. Doppelte Dateneinträge entstehen häufig dann, wenn neue Informationen
eingegeben werden, und diese mit dem vorhandenen Dateneintrag nicht in
Einklang gebracht werden können.
Meistens tritt dies dann auf, wenn der Datensatz aufgrund einer leichten Abweichung, z. B. einer Abkürzung oder einer falsch eingegebenen E-Mail-Adresse nicht
gefunden werden kann.
Die grundlegende Suchfunktion innerhalb einer Datenbank ist meist schlecht und
verlangt ein exaktes Match, wenn man einen vorhandenen Dateneintrag finden
möchte. Eine differenzierte Suche kann angewendet werden, um potentielle Treffer
zu finden und mehr Möglichkeiten als nur einen exakten Treffer für ein Konto zu
finden.
5. Überprüfen Sie die Datenbank regelmäßig auf doppelte Einträge
Trotz überprüfter Daten und einer verbesserten Suchfunktion wird es aufgrund
menschlicher Fehler zu doppelten Einträgen kommen. Stakeholder sollten die
Datenbank regelmäßig überprüfen, um sicherzustellen, dass keine doppelten
Einträge erstellt wurden und die Informationen, wann dies immer möglich ist, zu
konsolidieren.
Als Hauptgrund für ungenaue
Daten werden menschliche
Fehler genannt, gefolgt
von einer unpassenden
Datenstrategie und fehlenden
Ressourcen.
Dubletteneinträge gehören zu
den Hauptfehlern bezüglich
Datenqualität bei
30 %
der Unternehmen.
Stakeholder sollten die Datenbank
regelmäßig überprüfen, um
sicherzustellen, dass keine
doppelten Einträge erstellt
wurden und um Informationen zu
konsolidieren, wann immer dies
möglich ist.
6. Jährliche Überprüfung der Datenverwaltungsprozesse
Die Anforderungen an die Datenverwaltung und Informationen in einem Unternehmen ändern sich kontinuierlich. Wie der Studie entnommen werden kann,
haben sich Datenmethoden im Laufe der letzten fünf Jahre stark verändert.
Damit die Daten zwecktauglich sind und von dem Unternehmen wie
gewünscht verwendet werden können, sollte die Daten-Qualitäts-Task-Force die
Datenverwaltungspraktiken jährlich überprüfen und neue Wege bestimmen, wie
Informationen verwendet werden können.
Durch eine regelmäßige Überprüfung der Verwaltungsprozesse können Unternehmen sicherstellen, dass sie das maximale Potential aus ihren wertvollen
Datenvorräten ausschöpfen können.
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Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor
Zusammenfassung
Die Nutzung von Daten in Unternehmen hat einen Wandel durchgemacht.
Unternehmen sehen das Potenzial von Big Data als einen Wegbereiter hin zu
besseren Kundeninteraktionen und intelligenteren Geschäftsentscheidungen. Um
sicherzustellen, dass Daten zweckgemäß und analysiert eingesetzt werden können,
müssen Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um ihre Genauigkeit, Zugänglichkeit
und Vollständigkeit zu gewährleisten. Best Practices für Datenmanagement sollten
implementiert werden, um Daten zu standardisieren, diese für jeden Kunden
in einem einzigen Dateneintrag besser zu konsolidieren, und im Bedarfsfall
ergänzende Datensätze einzubinden.
Diese Praktiken sollten zentral in einem Unternehmen verwaltet werden, um
Ressourcen zu konsolidieren und sicherzustellen, dass alle Informationen den
gleichen Validierungs- und Standardisierungsprozess durchlaufen.
Ein Datenqualitäts-Managemnet ist die Grundlage für einen datengesteuerten
Ansatz. Im Zuge der sich fortsetzenden Datenvermehrung müssen Unternehmen
eine Priorisierung in Bezug auf die Qualität Ihrer Daten vornehmen, um den Erfolg
dieser Maßnahmen sicherzustellen.
Über Experian Marketing Services
Der Cross Channel Marketing Spezialist Experian Marketing Services ist ein
weltweit agierender Anbieter integrierter Consumer Insight- und Targetingsowie Datenveredelungslösungen. Auf Basis der drei Säulen Daten, Technologie
und Beratung unterstützt Experian Marketing Services Unternehmen
und Organisationen bei der intelligenten kommerziellen Interaktion mit
den Verbrauchern. Durch die Steuerung nahtlos ineinandergreifender
Kommunikationsmaßnahmen über die Marketingkanäle E-Mail, Mobile, Display,
Social und Print hinweg können Unternehmen ihren Kunden Markenerfahrungen
in einer neuen Qualität bieten, die deren Markenbindung stärken sowie den ROI
steigern.
Experian plc ist an der London Stock Exchange (EXPN) im FTSE 100 Index gelistet.
Weltweit beschäftigt Experian rund 16.000 Mitarbeiter in 39 Ländern mit Firmensitz
in Dublin (Irland) und weiteren Hauptsitzen in Nottingham (Großbritannien), Costa
Mesa (Vereinigte Staaten) und São Paulo (Brasilien). Experian Marketing Services
Deutschland unterhält Niederlassungen in Düsseldorf und München.
Weitere Informationen zu Experian Marketing Services finden Sie
unter www.experian.de/marketing-services.
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Experian Marketing Services
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