Gebäudehülle Fenster, Dach, Fassaden Branche: Faszination Fassade – ein wirkungsvolles Marketinginstrument. Planung: Der Nutzer gehört in den Mittelpunkt. Dämmung: Wohngesundheit ist planbar. Sanierung: Flumser Bürohaus im Plus. Baustoffe: Glaswolle – der Natur zuliebe. Dächer: Vom Flachdach zum Nutzdach. Facility Management: Stärken gewinnbringend einbringen. EntdeckenSieunser gesamtesSortiment anFassadenfarben unddekorativen Anstrichsystemenauf www.mapei.ch. SILANCOLOR TONACHINO PLUS Wasserabweisender, diffusionsoffener Silikonharzputz für die Bekämpfung von Algen- und Schimmelbefall im Innen- und Aussenbereich mit hoher Füllkraft, erhältlich in verschiedenen Korngrössen. • Wasserabweisendunddiffusionsoffen • BeständiggegendenBefallvonSchimmel,AlgenundPilzen www.mapei.ch /mapeiswitzerland Newsletter App /mapeisuissesa editorial Renato Polentarutti, Geschäftsführer n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n Auch die Verpackung zählt An dieser Stelle habe ich mich schon verschiedene Male darüber geäussert, was eine Gebäudehülle alles können muss. Dass sie multifunktional sein sollte – und zwar immer mehr. Mittlerweile ist das fast Bedingung. Dass sie Energieeffizienz und Intelligenz vereinen soll. Das die Gebäudehülle eine Scharnierfunktion zwischen innen und aussen darstellt. Dass sie, die Gebäudehülle, für Behaglichkeit und Sicherheit sorgen soll. Diese Funktionen sind technischer Art. Und in der Immobilien-, Bau- und Planungsbranche ist wohl bekannt, dass diese Fähigkeiten für eine funktionierende Gebäudehülle unabdingbar sind. Es gibt aber noch einen weiteren wichtigen Aspekt der Gebäudehülle. Zwar wird dieser oftmals als sekundär beurteilt. Gerade deshalb aber will ich ihn hier anführen. Die Rede ist von der Ästhetik. Vom Aussehen. «Ein Gebäude hat nicht viele Möglichkeiten, auf den ersten Blick zu beeindrucken. Die Form gehört dazu – und die Hülle.» Ein Gebäude hat nicht viele Möglichkeiten, auf den ersten Blick zu beeindrucken. Die Form gehört dazu – und die Hülle. Denn auch bei Gebäuden gilt: Kleider machen Leute. Die Hülle entscheidet, ob uns ein Gebäude positiv oder negativ auffällt beziehungsweise ob es uns überhaupt auffällt. Zum Aussehen, zur Ästhetik, gehört ebenso dazu, dass die Gebäudehülle eine Botschaft transportiert. Von ihr lässt sich auf das Innere schliessen, auf die Funktion des Gebäudes. Auch Sie erkennen einen Maler oder einen Kaminfeger auf den ersten Blick. Nämlich an den Kleidern, an der Hülle. Schliesslich gilt auch in dieser Hinsicht: Kleider machen Leute. gebäudehülle_August/14 Dieser Umstand hat in der Architektur inzwischen eine gewisse Bedeutung erlangt. Corporate Architecture heisst das Fach, welches sich damit befasst. Hier ist man zur Erkenntnis gelangt, dass die Gebäudehülle – natürlich neben der oben erwähnten Form – einen Erkennungs- oder Wiedererkennungswert schafft. Sie stellt einen Bezug zur Marke, dem Produkt oder eben der Funktion des Gebäudes her und schafft so Identität. Und entscheidet letztlich so darüber, ob der Nutzer des Hauses positiv wahrgenommen wird. Kein Wunder also, steigt die Bedeutung der Gebäudehülle auch in dieser Hinsicht. n 01 Ytong® and Multipor® are registered trademarks of the Xella Group. inhalt 03 04 08 14 04 08 10 14 18 20 24 26 28 30 36 38 gebäudehülle_August/14 40 24 architektur Faszination Fassade – ein wirkungsvolles Marketinginstrument. planung Der Nutzer gehört in den Mittelpunkt. dämmung Wohngesundheit ist planbar. sanierung Flumser Bürohaus im Plus. baustoffe Glaswolle – der Natur zuliebe. Wünsch Dir was. dächer Strom vom Dach. Mit Ziegeln gegen Smog. Vom Flachdach zum Nutzdach. farbe Bunte Geschichte eines Familienbetriebs. facility management Stärken gewinnbringend einbringen. Dachunterhalt: Ein Muss für jede Liegenschaft. aus- und weiterbildung Weiterbildung lohnt sich auch für Temporärarbeitende. Impressum «gebäudehülle» – Beilage zu «intelligent bauen» und «die baustellen» Herausgeber Fachkom GmbH, Spinnereistrasse 12, Postfach 175, 8135 Langnau a. A., Tel. 043 377 89 04, Fax 043 377 89 05, E-Mail [email protected], www.fachkom.ch Geschäftsleitung Renato Polentarutti, [email protected], Bettina Meier, [email protected] Grafik Yvonne Helm, Stationsstrasse 36, 8003 Zürich Druckerei gdz, 8041 Zürich Ausgabe August 2014 04 architektur n n n n n n n n n n n Die neue Überbauung auf dem Pilatus: Eine Form, die sich der alpinen Kulisse anpasst. gebäudehülle_August/14 Geschichtet wie ein Steinbruch: Der Showroom des Natursteinunternehmens Cosentino Swiss AG in Schmerikon. architektur 05 Die Faszination Fassade – ein wirkungsvolles Marketinginstrument Die Fassade – ja, die gesamte Gebäudehülle – ist ein entscheidendes Element in der Architektur. Sie dient längst nicht nur der Aufgabe, einen Bau wirkungsvoll gegen Wind, Wasser, Hitze und Kälte zu schützen. Sie ist wie die Kleider an uns Menschen, sie kann die Wirkung des Unternehmens positiv unterstützen. Text: Urs Bratschi // Fotos: zvg. Erfolgsgeschichten Schweizerischer Corporate-Architecture In den letzten Jahren sind einige Gebäude geplant und gebaut worden, die es beispiel- haft verstanden haben, erfolgreiche Corporate-Architecture zu realisieren. Die Architekten haben es verstanden, sich nicht nur funktional und ästhetisch in die Unternehmen hineinzudenken. Sie haben auch die Philosophie, die Werthaltung, die Produkte und Marken berücksichtigt und architektonisch einwandfrei auf das Gebäude übertragen. Damit solche Resultate gelingen können, sind aber auch Bauherren und Marketingfachleute gefordert, weiterzudenken, den Architekten nach diesen Anforderungen zu bestimmen und sich aktiv und intensiv mit diesen Fragen zu beschäftigen. Nur im Team zwischen Bauherr, Architekt und Marketingfachleuten können die optimalen Resultate erzielt werden. Schokoladenpapier effektvoll symbolisiert Die Panoramagalerie Pilatus Kulm ist ein augenfälliges Beispiel. Hier wurde die einprägsame, kristallin wirkende Silhouette des Pilatusmassivs im Entwurf aufgenommen und architektonisch weiterentwickelt. Sowohl die Form passt sich subtil in die alpine Kulisse ein und auch die Materialisie- rung entspricht der Umgebung ideal. Der Sichtbeton ergänzt sich perfekt mit dem Fels, das Bauwerk fasziniert und lädt speziell zum Besuch des Pilatus ein. Wie kann ein simples Logistikcenter in ein faszinierendes Bauwerk verwandelt werden? Keine einfache Aufgabe, aber den Verantwortlichen ist beim Bau vom Logistikcenter der Lagerhäuser Aarau in Spreitenbach genau dieses Kunststück gelungen. Im beeindruckenden Logistikkomplex mit Fabrikshop werden Lebensmittel gelagert, unter anderem auch Schokolade. Die Gebäudehülle des rund 100 Meter langen Komplexes besteht aus rohem Aluminium und symbolisiert effektvoll das Schokoladenpapier. Dieses Gebäude zieht die Blicke automatisch an und erzeugt Bewunderung. Ganz anders ist die Fassade vom iHomeLab, der Denkfabrik und Forschungslabor der Hochschule Luzern konzipiert. Das iHomeLab ist ein Forschungslabor, in dem massentaugliche Produkte zum Thema «intelligentes Wohnen» entwickelt und präsentiert werden. Der Bau wird von grossen Metall-Lamellen umhüllt, die sich bewegen lassen und so lebendig erscheinen. Nähern sich s gebäudehülle_August/14 Fassaden wirken an Gebäuden wie die Kleider an uns Menschen! Sie lassen auf den ersten Blick eine Beurteilung zu, zu Recht oder zu Unrecht. In jedem Fall sind Kleider und Fassade immer die erste Visitenkarte, deren Wirkung in der ersten Sekunde entscheidend ist, ob unser Blick nochmals zurückwandert oder nicht! Noch sind sich der enormen dreidimensionalen Kraft erst wenige Unternehmer, Architekten und Marketingfachleute bewusst. Nur so ist es zu erklären, dass den meisten Geschäftsliegenschaften ganz einfach die Faszination und die Identität fehlen. Eine Fassade wird nicht einfach als schön oder nicht schön verstanden, entscheidend für die Faszination ist insbesondere auch die Verbindung zum Unternehmen und seiner Haltung, zu den Produkten oder den Marken. Die Architektur soll also nicht schreierisch wirken, sie muss glaubwürdig und authentisch sein. 06 architektur n n n n n n n n n n n Die Container des Freitag-Turms wurden ganz gezielt im Hafen von Hamburg ausgewählt. Eingepackt wie Schokolade: Das Logistikcenter der Lagerhäuser Aarau in Spreitenbach. Rostiger Schandfleck oder einzigartig und faszinierend? Dass Fassaden nicht nur mit hochwertigen und teuren Materialien ausgestattet sein müssen um zu wirken, demonstriert seit Jahren eindrucksvoll der Freitag-Turm an der Hardbrücke in Zürich. Die einen empfinden den Turm als rostigen Schandfleck und die andern als einzigartig und faszinierend. Was ist es aber, das dieses Gebäude in die ganze Welt ausstrahlen lässt, rund um den Globus mediale Wirkung erzielt, die Markenführung und damit den Geschäftserfolg von Freitag lab. massgeblich unterstützt? Es sind die Marken-Geschichte, die hohe Glaubwürdigkeit und die Einzigartigkeit, die den Unterschied und das Erfolgsrezept ausmachen. 1993 entwarfen die Gebrüder Markus und Daniel Freitag, junge Grafikdesigner, die erste Freitag-Tasche. Die Idee dafür entstand in der lärmigen Studentenbude mit Blick auf die viel befahrene Hardbrücke. Es sollte eine Tasche entstehen, die für Velo-Botengänge extrem widerstandsfähig und regendicht ist. Beim Betrachten des Verkehrs wurde klar, dass das Rohmaterial aus gebrauchten Lkw-Planen sein musste! Die Produkte wurden innert kurzer Zeit zu einem riesigen Renner und die Planen als Rohstoff wurden in grossen Mengen zusammengekauft. Als ein neuer Verkauf- und Lagerraum geschaffen werden musste war klar, dass sich dieser nicht in einem modernen Gebäude befinden konnte. Freitags blieben sich und ihren Produkten treu und bauten den 25 Meter hohen Turm aus alten 20-Zoll-Überseecontainern. Die Freitag-Taschen entstanden eher zufällig, nicht aber das Gebäude. Jeder einzelne der 17 Container wurde im Hafen von Hamburg gezielt ausgewählt, nichts dem Zufall überlassen, auch der Erfolg nicht! n www.baukoma.ch gebäudehülle_August/14 Gäste dem iHomeLab, meldet sich eine Stimme der virtuellen Assistentin und spricht die Gäste an. Oder der Showroom der Cosentino Swiss AG in Schmerikon, einem natursteinverarbeitenden Betrieb. Die Architekten liessen sich durch die Abläufe im Steinbruch inspirieren. Die Natursteinbänder, die den Kubus umlaufen, schaffen eindrucksvoll einen Stapeleffekt, wie er beim Zersägen eines Steinblocks entsteht. Dank der Beleuchtung ist auch nachts die Schichtung deutlich sichtbar. DER AUSFLUG INS GRÜNE DIREKT VOR DER HAUSTÜR Sarnafil® DACHSYSTEME ERWEITERN DEN LEBENSRAUM UND SCHÜTZEN DIE RÄUME DARUNTER – THAT’S BUILDING TRUST. SIKA SCHWEIZ AG ROOFING Industriestrasse 26 · 6060 Sarnen Tel: +41 58 436 79 66· Fax: +41 58 436 78 17 www.sarnafil.ch · www.sika.ch 08 planung n n n n n n n n n n n «Frühzeitiges Einbinden eines Fassaden-Spezialisten lohnt sich.» Im Bild: Feroplan-Objekt Neubau Messe Basel. Der Nutzer gehört in den Mittelpunkt Multifunktionelle Alleskönner – gleichzeitig schön und behaglich. So sollten Fassaden heute ausgeführt sein. Über diese vielfältigen Ansprüche und künftige Entwicklungen im Bereich der Fassadenplanung haben wir uns mit dem ausgewiesenen Spezialisten Reto Demont unterhalten. Interview: Andrin Federer // Fotos: zvg. Fassaden sind aber nicht einfach nur Selbstzweck. Sie erfüllen zahlreiche Funk- tionen. Welche Bedeutung kommt der Fassade bzw. der Hülle moderner Gebäude zu? Die Fassade bzw. die Gebäudehülle ist Ausdruck des architektonischen Zeitgeistes, sie prägt die Architektur in den jeweiligen Epochen. Die Fassade hat demzufolge vielfältigste Aufgaben. Dazu gehören Design und Funktion. Architektur und Funktion werden in der Fassade vereint wie in keinem anderen Bauteil, was die Entwicklung einer Fassade nicht vereinfacht! Neuzeitliche Fassaden sind multifunktionelle Alleskönner. Wunderschön und behaglich soll sie sein! Und das alles für die Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren! Glauben Sie, dass man sich diesem hohen Stellenwert ausserhalb der Branche bewusst ist? Wir sind der Meinung, dass der Stellenwert der Fassade aufgrund der architektonischen Aussagekraft und der gesellschaftlichen Diskussion über Energie und Nachhaltigkeit an Aufmerksamkeit gewonnen hat. Häufig werden Fassaden heute multifunktional ausgeführt. Welche Funktionskombinationen sind die häufigsten und welchen messen Sie künftig grosses Potenzial zu? Multifunktional ist ein Schlagwort! Wichtig ist, dass die Fassade architektonisch überzeugt und die Bedürfnisse der Bewohner und Nutzer in den Mittelpunkt stellt. Nur so kann eine Fassade den Bedürfnissen aller gerecht werden. Die wichtigsten Aufgaben einer multifunktionalen Fassade sind der Wärmeschutz – im Winter und im Sommer, die Lichtführung, die Lüftung und die Sicherheit. Diese komplexeren Anforderungen bleiben nicht ohne Auswirkung auf die Arbeit gebäudehülle_August/14 «gebäudehülle»: Fassaden werden von Laien häufig als Fenster mit Zwischenraum wahrgenommen. Dabei sind Fassaden sehr komplexe Systeme. Können Sie uns kurz umreissen, welches die wichtigsten Bestandteile einer Fassade sind? Reto Demont: Die Fassade bildet zusammen mit den Fenstern, Türen, Wandverkleidung und dem Dach die Gebäudehülle. In den letzten Jahren hat sich diese zu einem der wichtigsten Bauteile entwickelt – und zwar in Bezug auf Architektur, Energie und Nachhaltigkeit. Die Gebäudehülle schützt die Bewohner und Nutzer vor Wind und Wetter, Sonne, Regen, Schnee usw. Aber auch die Behaglichkeit in einem Gebäude wird in erster Linie durch die Gebäudehülle gewährleistet. planung «Der Stellenwert der Fassade hat an Aufmerksamkeit gewonnen.» Im Bild: Feroplan-Objekt Limmat Tower. «Voraussetzung für eine gute Fassadenplanung ist die fachübergreifende Kompetenz.» Im Bild: Feroplan-Objekt Kunsthaus Bregenz (Foto: Kunsthaus Bregenz/Matthias Weissengruber). der Planer. Was bedeutet diese zunehmende Komplexität für die Fassadenplaner? Die Voraussetzung für eine gute Fassadenplanung ist die fachübergreifende Kompetenz. Schnittstellen zu benachbarten Bauteilen und Komponenten müssen ganzheitlich geplant werden. Das Verständnis und das Wissen, mit Architektur und Technik umzugehen sind entscheidend für ein gutes Gelingen und eine gute Fassadenplanung. Die Fassade nimmt nicht nur zwecks Repräsentativität auch für den Bauherrn eine wichtige Rolle ein. Was raten Sie in Bezug auf den Planungsprozess einem interessierten institutionellen Bauherrn, der ein Dienstleistungsgebäude erstellen will? Frühzeitiges Einbinden eines Fassadenbzw. Gebäudehüllen-Spezialisten lohnt sich. Architektonische und Nutzerbedürfnisse frühzeitig abklären und festlegen. Je früher wir als Spezialisten beigezogen werden, umso früher kann im Zusammenhang mit anderen Gewerben wie Rohbau, Haustechnik oder Sicherheit optimiert werden. gebäudehülle_August/14 09 Zum Schluss noch drei politische Fragen: Der Sanierung des Gebäudeparks kommt für die neue Energiepolitik eine entscheidende Bedeutung zu. Welche Rolle kommt dabei der Gebäudehülle zu? Der Energieverlust über oder durch die Gebäudehülle ist bei älteren Gebäuden sehr gross. Mit nachhaltiger Sanierung oder Erneuerung der Gebäudehülle können grosse Einsparungen und Verbesserungen im Bereich der Energie, der CO2-Emission und Behaglichkeit erzielt werden. Der Gebäudehülle fällt so eine entscheidende Rolle im Bereich Energiewende zu. Gibt es hier einen Zielkonflikt zwischen denkmalpflegerischen und energetischen Aspekten? Falls ja – wie kann man diesen auflösen? Aus der Erfahrung mit Behörden haben wir festgestellt, dass man frühzeitig das Gespräch suchen muss, da wo man denkmalpflegerische Eingriffe vornehmen will oder muss. Ein frühzeitiges Aufzeigen der Lösungen erhöht das Verständnis für die Problematik und ermöglicht Kompromisse. Bis jetzt haben wir keine grösseren Konflikte mit der Denkmalpflege, nur dass es Zeit und Verständnis beiderseits braucht. Qualifiziertes Personal zu finden, gestaltet sich auch in der Planungsbranche immer schwieriger. Wie präsentiert sich die Situation in Ihrem Bereich und wie stellen Sie sicher, dass Sie über genügend qualifizierte Mitarbeiter verfügen? Qualifiziertes Personal müssen wir selber ausbilden und entsprechend schulen. Ein Studiengang Fassadenplanung bzw. Gebäudehülle ist nur ansatzweise gegeben. Wir rekrutieren unser Personal aus den Fachrichtungen Ingenieur Bau/Architektur und Physik. Allgemein ist es schwierig, junge, technisch ausgebildete Fachkräfte zu finden. Ein Ingenieur-Studium ist für viele junge Leute vermutlich zu anstrengend. Interdisziplinäre Fachleute sind überall gefragt! n Fassaden-Spezialist Reto Demont ist Inhaber und CEO der renommierten Feroplan Engineering AG. «Jede Fassade ist ein Prototyp, die auf Anhieb funktionieren muss», heisst es bei der Feroplan, die 20 Planerinnen und Planer beschäftigt. Das Unternehmen ist führend im Bereich Fassadenplanung und mit Büros in Zürich, Bern und Chur in der ganzen Schweiz tätig. Nach seinem Studium an der SMT Basel zwischen 1985 und 1988, absolviert Reto Demont ein Nachdiplomstudium im Bereich Energie an der HTL Chur. Neben seiner Tätigkeit als Geschäftsinhaber und CEO der Feroplan unterrichtete Reto Demont mehrere Jahre als Fachlehrer an der Gewerbeschule in Chur. 10 dämmung n n n n n n n n n n n Wohnraumgesundheit ist heute für die meisten Bauherren neben der Energieeffizienz das wichtigste Thema. Dem sollte entsprechend Rechnung getragen werden. Wohngesundheit ist planbar Text: Christiane Büring // Fotos: zvg. Gefährlichkeit von Schimmelpilzen. Zu ergänzen wäre hier noch die Feinstaubbelastung, wie sie zum Beispiel durch faserhaltige Baustoffe verursacht werden kann, und die drei wesentlichen Grundsätze für ein wohngesundes Bauen sind komplett: − Sich Zertifikate zu den Emissionen der Baustoffe vorlegen lassen, die die gesundheitliche Unbedenklichkeit von unabhängiger Seite bestätigen − Auf Baustoffe setzen, die der Ansiedelung von Schimmel entgegenwirken − Feinstaubarme, faserfreie Produkte bevorzugen Zertifiziertes mineralisches Dämmsystem Vor allem die Emissionen an flüchtigen organischen Stoffen machen Allergikern und teilweise selbst Gesunden das Leben mit Kopfschmerzen und Übelkeit schwer, kön- s Deutlich mehr als die Hälfte seiner Lebenszeit verbringt der Mensch durchschnittlich in Gebäuden. Wohnungen und Häuser sind dadurch heute mehr als nur der Platz, an dem man wohnt und lebt. Sie sind vielmehr Rückzugsorte, die Geborgenheit vermitteln und das Wohlbefinden stärken sollen. Das heisst in allererster Linie, dass uns unsere Gebäude nicht krank machen dürfen und sie Allergikern oder anderweitig vorbelasteten Menschen das Leben nicht zusätzlich erschweren sollen. Wohnraumgesundheit ist darum für viele Bauherren neben der Energieeffizienz eines der wichtigsten Themen, wenn sie heute Häuser bauen oder modernisieren: Fast drei Viertel aller im Rahmen der HeinzeStudie aus Deutschland «Gesundes Wohnen 2014» befragten Bauherrn machen sich Gedanken über Ausdünstungen aus Baustoffen und sogar 82 Prozent über die gebäudehülle_August/14 Mit emissionsgeprüften und zertifizierten Baustoffen können Bauherren schon in der Planungsphase den Grundstock für ein wohngesundes Leben legen. Das mineralische Innendämmsystem Multipor verfügt bereits über diese Zertifizierung und wirkt zusätzlich der Ansiedlung von Schimmelpilzen und damit einem weiteren hygienischen Mangel der Raumluft entgegen. 12 dämmung n n n n n n n n n n n Das Dämmsystem lässt sich ebenfalls bei anspruchsvollen Sanierungsobjekten verwenden. Im Bild: Der umgebaute Rentohof im deutschen Kassel. Baustoffe bald wie Lebensmittel dämmt werden kann oder soll. Vor allem bei Modernisierungen können Gebäude damit eine zeitgemässe Energieeffizienz erhalten, auch wenn sie historisch wertvolle Fassaden haben, die unbedingt erhalten werden sollten. Als Dämmsystem auf der Innenseite der Aussenwände steht Multipor in direktem und grossflächigem Kontakt mit der Raumluft, weshalb die wohngesundheitliche Unbedenklichkeit hier besonders wichtig ist. Mit der Zertifizierung der gesundheitlichen Unbedenklichkeit können sich private Bauherren auf unabhängig abgesicherter Grundlage bewusst für ein faserfreies und emissionsarmes Innendämmsystem entscheiden. Für das Raumklima – gegen den Schimmel Multipor bildet ein feuchtigkeitsunempfindliches Innendämmsystem, das ohne Dampfsperre auskommt. Mit der dampfsperren- den Folie spart der Bauherr schon einmal ein Stück Kunststoff, das nicht eingebaut werden muss und das nichts ausdünsten kann. Viel wichtiger ist aber noch der perfekte Feuchtigkeitsausgleich, den die mineralische Dämmung mit Multipor ermöglicht. Durch den hohen Porenanteil wird Feuchtigkeit aus der Raumluft aufgenommen und von der Platte zwischengespeichert. Gleichzeitig ermöglicht der diffusionsoffene Aufbau eine schnelle Abgabe der Feuchtigkeit. Im Ergebnis entstehen trockene Bauteil­ oberflächen, die Schimmelpilzen keine Lebensbedingungen bieten – und damit einem weiteren hygienischen Mangel der Raumluft entgegenwirken. n gebäudehülle_August/14 nen Krankheiten wie Chronische Bronchitis hervorrufen oder sogar Krebs auslösen. Potenzielle Quellen für solche gesundheitsschädlichen Emissionen sind Baustoffe für Innenräume, aber auch Anstriche, Möbel oder Bodenbeläge. Besondere Aufmerksamkeit verlangen speziell die Emissionen von Baustoffen, die innerhalb der Wohnung verwendet werden, weil sie unmittelbar die Hygiene der Innenraumluft und damit die Wohngesundheit beeinflussen. Im Rahmen der Verantwortung für das Produkt und seine unbedenkliche Verwendung wurde die Multipor Mineraldämmplatte am renommierten eco-Institut auf gesundheitlich bedenkliche Emissionen und Inhaltsstoffe geprüft und konnte dabei alle Anforderungen erfüllen. Multipor wird aus den Rohstoffen Kalk, Sand, Zement und Wasser hergestellt und ist damit schon aufgrund seiner Zusammensetzung faserfrei und nicht organischer Herkunft, also ein mineralisches Produkt. Das gilt auch für die Systemkomponenten des mineralischen Klebe- und Armierungsmörtels sowie den Kalkfeinputz und die Silikatfarbe. Aus diesen genau aufeinander abgestimmten Komponenten entsteht ein Innendämmsystem für Wände und Decken. Es wird bevorzugt dann eingesetzt, wenn die Aussenseite der Gebäude nicht ge- Wohngesundheit lässt sich heute also gezielt planen, wenn bei der Baustoffauswahl auf gesundheitlich bedenkliche Emissionen und Inhaltsstoffe geachtet wird. Eine Prüfung und Zertifizierung dieser Eigenschaft wird für Baustoffe künftig so selbstverständlich sein wie heute die Liste der Inhaltsstoffe bei Lebensmitteln. 13 Brennt nicht. DACHCOM Steinwolle. Brandschutz von Natur aus. www.flumroc.ch Scharfe Verdrängungsspitze erlaubt schnelles und sichere Ansetzen ohne Kratzer Extrem schneller Vortrieb dank verbessertem Doppelgewinde Sicherer Halt ohne Ausknicken dank optimiertem Sechskantkopf Verdrängungsspitze verhindert Spanbildung und damit Flugrost Verlässlichkeit dank rückdrehsicherer Verbindung SFS unimarket AG Befestigungstechnik Nefenstrasse 30, 9435 Heerbrugg Blegi 14, 6343 Rotkreuz T 0848 80 40 30 F 0848 80 40 15 [email protected] www.sfsunimarket.biz Verhindert Flugrost auf dem Dach: SLG-S, der schnellste Längsstossbefestiger sanierung n n n n n n n n n n n Die vollständig erneuerte Firmenzentrale mit der charakteristischen Fassade (Bild oben). Die hohe Formstabilität von Steinwolle lässt auch dunkle Farben in Kompaktfassaden zu. gebäudehülle_August/14 14 sanierung 15 Flumser Bürohaus im Plus Das Unternehmen Flumroc erneuert seinen Hauptsitz. Jetzt ist das Bürohaus schöner als vorher – und ökologischer. Eine sehr gute Wärmedämmung und viel Fotovoltaik machen das Plusenergiehaus möglich. Text: Heinrich Huber // Fotos: zvg. Vier zentrale Ziele Im Zentrum der baulichen Massnahmen steht ein höherer Arbeitskomfort für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Arbeitsplätze mit geringen Umweltauswirkungen. Die vier wichtigsten Ziele: • Vorbild: Das erneuerte Haus passt in die Energiestrategie 2050, ist multiplikations­ fähig und hat dadurch Beispielscharakter. • Konzept zur Umsetzung: sehr gute Wärmedämmung, Stromerzeugung mittels Fotovoltaik und eine zeitgemässe Gebäudetechnik. • Architektur: gestalterisch ansprechende Integration von Solarzellen in die Gebäudehülle. • Nutzerkomfort: verbesserte Arbeitsverhältnisse – Raumluft, Tageslicht, Grundrisse – sowie neue Kundenzone. Alle vier Ziele lassen sich mit einer gesamtheitlichen Erneuerung erreichen. Das heisst: Komfort, Gesundheit, Ökologie und Vorbildfunktion sind in einem Paket verschnürt. Wie viel dämmen? Dämmstärken sind immer wieder Anlass für Diskussionen. Doch mit Blick auf die Zielmarke «Plusenergiehaus» ist die Rechnung bald gemacht. Denn an einem Bürohaus in Grösse und Form des Flumroc-Hauptsitzes mit Restaurant ist gar nicht soviel Platz für Solarzellen verfügbar, um mit dem erzeugten Strom den Bedarf eines nur minimal gedämmten Gebäudes zu decken. Die Transmissionsverluste liegen gemäss SIA-380/ 1-Berechnung bei 42,2 kWh/m2, die internen und solaren Gewinne bei 51,9/37,2 kWh/m2 (brutto/netto, also mit oder ohne Ausnützungsgrad des Wärmegewinnes). 0,81/1,13 ist das Verhältnis dieser Grössen. Falls dieser Wert deutlich darüber liegt, ist das Plusenergie-Ziel schwierig oder kaum zu erreichen. Ein Haus gut zu dämmen, macht nicht nur dann Sinn, wenn eine Dämmstoff-Fabrik daneben steht, sondern in allen Projekten, in denen zwischen Verlustminderung und Energieerzeugung eine wirtschaftliche Balance erreicht werden muss. Einverstanden! Aber wie steht es mit der grauen Energie? Diesbezüglich ist die Dämmstärke weniger heikel als allenfalls Unterkonstruktionen aus Metall und PV-Zellen. Denn der Dämmstoff lässt sich rezyklieren (in diesem Fall nur einen Steinwurf entfernt), die Aufhängung wurde aus Gründen der Verlustminimierung sehr stark optimiert; die PV-Module haben, wie mehrfach belegt, sehr kurze energetische Rückzahlfristen. Anschauungsunterricht Die Flumroc-Zentrale bietet für Architekten und Fassadenbauer reichlich Anschauungsunterricht. Denn die Bauhülle des Gebäudes ist mit fünf verschiedenen hochdämmenden Systemen eingepackt: Die Südost-, Südwest- und die Nordostfassade sind hinterlüftet. Wärmedämmung mit 30 cm Flumroc DUO. Befestigt sind die vorgehängten Fotovoltaik-Module an innovativen Unterkonstruktionen in zwei Versionen. Die Nordwestfassade ist kompakt aufgebaut mit einer verputzten Wärmedämmung. Weil die eingesetzte Steinwolle sehr formstabil ist, sind diese dunklen Farben erst möglich. Aufbau: Backstein 15 cm; Wärmedämmung Flumroc Compact 32 cm; Aussenputz 0,7 cm bzw. 1,5 cm. Die begehbaren Terrassen sind mit Flumroc Steinwolle und Vakuumdämmung geschützt. Aufbau: Betondecke 34 cm; Wärmedämmung Flumroc FBD 550 14 cm; Vakuumdämmung 2-mal 2,5 cm; Wärmedämmung mit Gefälle Flumroc Mega 2 cm bis 10 cm; 2-lagige Abdichtung aus Polymer-Bitumen 1 cm; Trennvlies 0,5 cm; Splitfüllung mit Höhenausgleich 3 cm bis 5 cm; Betonplatten 4 cm. Flachdach: Der Dachrand wurde erhöht, um PV-Module im gleichen Raster an der Dachstirne montieren zu können; die raffinierte Lösung schafft Raum für zusätzliche Wärmedämmung. Aufbau: Betondecke 22 cm; Wärmedämmung Flumroc FBD 550 36 cm; Wärmedämmung Flumroc Mega 6 cm (Dämmkeil entlang Dachrand, Flumroc MEGA 8 cm bis 6 cm); 2-lagige Abdichtung aus Polymer-Bitumen 1 cm; Drainageelement 2 cm und Vegetationssubstrat für Dachbegrünung 8 cm oder Gummischrotmatte 1 cm und Rundkies 6 cm zur Befestigung des Montagesystems der Fotovoltaik-Module. Die Dämmung der Kellerdecke wurde mit 20 cm Flumroc Topa ausgeführt. s gebäudehülle_August/14 «Neue Gebäude sollen sich ab dem Jahr 2020 möglichst selbst mit Energie versorgen» schreiben die kantonalen Energiedirektoren in ihren Leitlinien. Flumroc nimmt die Forderungen der Regierungsräte wörtlich, wenn man davon absieht, dass das betriebseigene Bürohaus mehr als 30 Jahre alt ist. Durch die Gesamterneuerung sind drei wichtige Kriterien des nachhaltigen Bauens erfüllt: Der Einsatz an grauer Energie für die Baumassnahmen ist gering, weil die Primärstruktur des Gebäudes vollständig erhalten ist. Zweitens qualifiziert sich das Objekt im regulären Bürobetrieb als Plusenergiehaus, und drittens macht die Erneuerung das Bürohaus zukunftsfähig, also für Jahrzehnte nutzbar – in Neubauqualität. 16 sanierung n n n n n n n n n n n Arbeiten oder wohnen? Und wie viel Fotovoltaik? Bei mehrgeschossigen Bauten ist die Dachfläche in der Regel zu klein, um den Energiebedarf mit solaren Gewinnflächen zu decken. Auch im Flumser Bürohaus entfallen nur 61 Prozent des Stromertrages auf die PV-Module auf dem Dach. Die Fassaden sollten also – nach Massgabe ihrer Orientierung – in die Stromerzeugung einbezogen werden. In Flums ist das der Fall. Schwieriger ist die visuelle Integration in die Fassaden. Um zu verhindern, dass die PVModule nicht additiv auf eine «fertige» Wand aufgedoppelt sind, wie dies leider nur allzu oft der Fall ist, müssen die Module Teil der Architektur sein. Das gelingt nur, wenn die PV-Zellen das gestalterische Vokabular des Gebäudes und der Fassade aufnehmen. Die Fassadengestaltung des Architekturbüros Viridén + Partner unterstützt diesen Effekt, indem die Farben der Fenster nach oben heller werden. Dem Betrachter bieten sich damit dunkle Glasbänder, die durch einen steingrauen Farbverlauf gebrochen werden. Ein sehr schönes Beispiel für PV-Integration – zu besichtigen in Flums. Das auch noch! Gesamtsanierungen sind immer auch Anlass, das Gebäude, vor allem dessen Grundrisse, teilweise geänderten Abläufen und Arbeitsweisen anzupassen. Diese Chance wurde genutzt. Im Erdgeschoss docken das Flumroc-Restaurant und ein Ausstellungsraum an den neuen und grosszügigen Empfangsraum an. Änderungen auch in den zwei Bürogeschossen: Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in «kleinen Grossraumbüros», die eine Teamarbeit erleichtern. Die neuen Raumfolgen bewähren sich im betrieblichen Alltag und sind beliebt. Dies gilt auch für die neuen Sanitäranlagen und die erweiterte Infrastruktur für die Kommunikation. Denn auch in der Flumroc-Zentrale ist der Datentransfer eine entscheidende Grundlage für effizientes Arbeiten. n Die hinterlüftete Aussenwand mit der Unterkonstruktion nach Rogger. Erneuerung Bürohaus Flumroc: Energie- und Gebäudedaten Gebäude Energiebezugsfläche 2995 m2 Gebäudehüllzahl1,23 Gebäudehüllfläche 3676 m2 Davon Fenster 651 m2 Heizwärmebedarf Projektwert Qh Grenzwert Qh,li 27,2 kWh/m2 60,3 kWh/m2 Energiebilanz Transmissionswärmeverlust Lüftungswärmeverlust Interne Gewinne Solare Gewinne Ausnützungsgrad 42,2 kWh/m2 22,2 kWh/m2 26,4 kWh/m2 25,6 kWh/m2 0,72 kWh/m2 U-Werte Kompaktfassade Hinterlüftete Fassade Flachdach Terrasse begehbar Kellerdecke, Erdgeschossboden Boden Untergeschoss 0,10 W/m2 K 0,11 W/m2 K 0,09 W/m2 K 0,09 W/m2 K 0,12 W/m2 K 0,38 W/m2 K Fenster Verglasung:Aufbau 3-fach-Isolierverglasung Verglasung: U-Wert 0,5 W/m2 K Fenster-U-Wert Normformat 0,80 W/m2 K g-Wert0,47 Lufterneuerung Thermisch wirksamer Aussenluftvolumenstrom Luftvolumenstrom 0,50 m3/m2 h 7820 m3/h Bedarfsdeckung Anteil Fernwärme Ertrag Fotovoltaik 23 kWh/m2 34,7 kWh/m2 gebäudehülle_August/14 Unterkonstruktion In hochdämmenden Aussenwandkonstruktionen entfallen grössere anteilige Verluste auf Wärmebrücken als in spärlich geschützten Wänden. In einer hinterlüfteten Fassade mit einer Unterkonstruktion aus Aluminium mit Thermo-Stopper gehen 40 Prozent der Verluste auf das Konto der Befestigungsanker (Dämmstärke 30 cm). Bei einer Dämmstärke von 14 cm sind es nur 25 Prozent. Was immer noch viel ist, denn mit Systemen wie beispielsweise GFT Thermico von Gasser Fassadentechnik oder dem RSDSystem von Rogger Fasteners sind es nur einige Prozente. 17 Wir bringen Beton in jede Form! Als kundenorientierter Hersteller und Dienstleister stellen wir Ihnen unser Know-How in den Bereichen Schalungstechnik und Unterstützungssystemen in jeder Phase eines Betonbauprojektes zur Verfügung. Machen Sie sich unsere Erfahrung zu Nutzen! Produkte und Dienstleistungen von PASCHAL machen weltweit, in über 60 Ländern, das Arbeiten der Menschen leichter, besser und sicherer. PASCHAL AG Schweiz · Leuholz 21 · 8855 Wangen SZ Tel.: 055 440 80 87 · Fax: 055 440 80 71 · [email protected] · www.paschal.ch Geilinger Fenster und Fassaden AG, Winterthur Tel. +41(0)52 234 18 18, www.geilinger.ch Transparenz und Qualität gebäudehülle_August/14 Fassaden-Projekte Neubauten Ihre Ideen für Ihre einzigartige Fassade werden mit unseren erfahrenen, gut ausgebildeten Mitarbeitern kompetent realisiert. Fassaden-Projekte Renovationen Gemeinsam finden wir die optimale Renovationslösung für neuen Glanz und Sparen von Energie, selbst für Gebäude in Betrieb. Holz/Metall-Fenstersysteme Sie sorgen für wohnliche Behaglichkeit und hervorragenden Wetterschutz. Kundendienst Unsere vielseitigen, freundlichen Kundendienstmitarbeiter unterhalten ihre Gebäudehüllen speditiv. 18 baustoffe n n n n n n n n n n n MineralwolleDämmstoffe lassen sich sehr gut verarbeiten, sind geruchsneutral und stauben bei der Verarbeitung nicht. Der Natur zuliebe Vor fünf Jahren verbannten die technologischen Vorreiter Formaldehyd aus dem Bindemittel für Glaswolle. Der fünfte Geburtstag bietet eine Möglichkeit, die Vorteile der natürlichen Produktionsweise noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Text und Foto: pd. ab: Glaswolle-Dämmstoffe mit EcoseTechnologie sind nicht mehr gelb, sondern braun. Die Farbe entsteht auf natürliche Weise im Produktionsprozess. Mit der Einführung der Ecose-Technologie hat die Firma Knauf einen Trend in der gesamten Branche ausgelöst. Heute stehen Inhaltsstoffe und Verarbeitung der Dämmstoffe im Fokus – nicht nur bei Herstellern, sondern auch bei Planern und Verarbeitern. Angenehme Verarbeitbarkeit Nicht nur in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit können die MineralwolleDämmstoffe, welche auf der Ecose-Technologie basieren, punkten: Verarbeiter, welche die Produkte getestet haben, stellen fest, dass sich die Mineralwolle-Dämmstoffe deutlich angenehmer verarbeiten lassen. Sie jucken und stauben weniger als die herkömmlichen Produkte und sind geruchsneutral. Auch optisch heben sie sich Innovationspreis der Fachhandelskooperation Eurobaustoff Mit dem bis heute einzigartigen Bindemittel für Mineralwolle-Dämmstoffe konnte Knauf Insulation in den vergangenen fünf Jahren zahlreiche bedeutende Auszeichnungen erlangen. Das Unternehmen wurde mit dem erstmals verliehenen Innovationspreis der Fachhandelskooperation Eurobaustoff ausgezeichnet. Die Hauptkriterien für die Vergabe des Preises waren die Durchset- zungskraft der Innovation am Markt und dass der Wettbewerb durch ähnliche Entwicklungen Anerkennung zollt. Die Produkte des Dämmstoffherstellers wurden für ihre Umweltfreundlichkeit und Schadstofffreiheit ausgezeichnet. Die Firma ist das weltweit erste Unternehmen, das mit dem begehrten Indoor Air Comfort Gold-Zertifikat von Eurofins ausgezeichnet wurde. Das goldene Gütesiegel wurde Knauf Insulation im Frühjahr 2010 für seine unbeschichteten GlaswolleDämmstoffe mit Ecose-Technologie verliehen. Es unterstreicht, dass die Produkte sämtliche europäischen Kriterien für die Qualität der Innenraumluft erfüllen. n gebäudehülle_August/14 Ecose-Technologie ist eine formaldehydfreie Bindemittel-Technologie, die auf schnell erneuerbaren Rohstoffen basiert. Das Verfahren ist frei von Phenol, Acryl und künstlichen Farbstoffen. Da die Herstellung dank der Technologie weniger energieintensiv ist, verbessert sich die Energiebilanz des Dämmstoffs sowie des gesamten Gebäudes, in dem die Dämmstoffe verbaut werden. 19 DELTA® schützt Werte. Spart Energie. Schafft Komfort. DELTA – auf unsere Erfahrung können Sie bauen. ® DELTA -TERRAXX ® Das Multi-Talent für vertikale und horizontale Anwendung. Starke Basis für die Begrünung von grossflächigen Tiefgaragen. Gut geeignet für den Einsatz als Drainage unter der Verschleissschicht im Parkdeckbau. Mit integriertem Selbstkleberand. Dörken AG · Talstrasse 47 · CH-4144 Arlesheim Tel.: 061 706 93 30 · Fax: 061 706 93 35 · [email protected] · www.doerken.ch Ein Unternehmen der Dörken-Gruppe. Kompetenz für Technik am Bau ebea Kragplattenanschluss vielseitig für alle Anwendungen. ebea DS-R Lenton Reduktion der Traglast bei grossen Deckeneinlagen. das flexible Schraubmuffensystem. ebea DS Bewehrungsanschluss das Durchstanzsystem der neusten Generation. für mehr Effizienz auf der Baustelle. Philippe Endters Telefon: 044 905 56 53 E-Mail: [email protected] SPAETER Nänikon AG Telefon 044 905 56 56 · www.ebea.ch · [email protected] baustoffe n n n n n n n n n n n Wenn es um das Wohnen geht, sind Wunsch- und Anforderungslisten lang. Das gilt nicht nur für den Innenraum, sondern zurecht auch für die Bausubstanz. Wünsch dir was Die Anforderungen sind hoch, die Wunschliste ist lang. Das gute und angenehme Bauen und Wohnen ist eine komplexe Herausforderung. Die Antwort auf die Problemstellung ist häufig denkbar simpel: Backstein. Text: Philippe Capeder // Fotos: zvg. Die Schweiz ist ein hochentwickeltes Land. Entsprechend hoch sind auch die Ansprüche, was das gute Bauen angeht: wissheit hinzukommt, gute und schadstofffreie Baumaterialien verwendet zu haben, fühlen wir uns so richtig wohl. Behaglichkeit Gerade in Anbetracht steigender Ansprüche, was Lebensqualität, Wohlbehagen und Gesundheit in unserer modernen Zeit betrifft, ist der Backstein als Baustoff sehr wertvoll und seine Eigenschaften ungeschlagen. Die Fassade eines Wohnhauses wird gerne auch als «dritte Haut» des Menschen bezeichnet. Dort, wo man wohnt, schläft und auch arbeitet, will man sich «Daheim» fühlen und gesund leben. Im Winter wohltuend warm, im Sommer angenehm kühl, so lieben wir es in unseren eigenen vier Wänden. Wenn dann noch die Ge- Wohlbefinden Die Belastung durch elektromagnetische Strahlung nimmt stetig zu. Die gepulsten, hochfrequenten Strahlungen von Handys und tragbaren Haustelefonen zum Beispiel verursachen einen nicht zu unterschätzenden Elektrosmog und haben Einfluss auf biologische Vorgänge. Ebenso sind moderne WLAN- und Wi-Fi-Technologien in dieser Beziehung nicht unumstritten. Backsteinwände dämpfen diesen Effekt höchst wirksam und tragen auch hier zum Schutz und Wohlbefinden aller Lebewesen bei, welche sich im Innern des Hauses aufhalten. gebäudehülle_August/14 20 Balkone In Alu oder Stahl – Erlebnisraum und erhöhter Wohnkomfort. Feuchteregulierung Die Raumluft bewohnter Einfamilienhäuser muss rund zehn Liter Wasserdampf pro Tag verkraften. Hier greift die Sorptionseigenschaft des Backsteins durch Zwischenpufferung der Feuchtigkeit, ohne dass die Wärmedämmung beeinflusst wird oder sich Kondenswasser bildet. Damit wird eine ausgewogene Raumluftfeuchte gewährleistet, die Bildung von gefährlichem Schimmelpilz verhindert und die Anzahl von Mikroorganismen in der Raumluft erheblich reduziert. Dies ergibt eine spürbare Behaglichkeit im Rauminnern und wirkt wohltuend. Swissmade Der Backstein zählt zu den ältesten und elementarsten Baustoffen der Schweiz. Unse s Energieeffizienz und Nachhaltigkeit Richtig verstandene Energieeffizienz bedeutet mehr als den möglichst niedrigsten U-Wert zu erreichen. Rationaler Energieeinsatz, Komfort, Wirtschaftlichkeit, geringe Unterhaltskosten und eine lange Lebensdauer ergeben beim Bau eines Eigenheims einen Mehrwert, den Backsteinmauerwerk s Wärmespeichervermögen Massivhäuser aus Mauerwerk unterscheiden sich von Bauweisen aus leichten Baustoffen in einem wesentlichen Punkt: der Wärmespeicherung. Im Sommer gewährt sie angenehme Kühle. Dies, weil die thermische Speichermasse des Backsteinmauerwerks zusammen mit der Nachtauskühlung zu hohe Innentemperaturen verhindert. Im Winter hingegen spendet Backsteinmauerwerk behagliche Wärme, da es tagsüber überschüssige Sonnenwärme aufnimmt, um sie dann an die Innenräume wieder ab- leisten kann. Um den Energiebedarf möglichst zu senken, braucht das Haus eine sinnvolle Kombination aus: Wärmedämmung aller Bauteile; Optimierung der Wärmeerzeugung; Minderung der Lüftungswärmeverluste durch eine luftdichte Gebäudehülle; Ausnutzung solarer WärmeBalkone im Aluminium-Baukastensystem, Lanz ABS120M mit MINERALIT gewinne durch eine®-Balkonbodenplatten, wärmespeichernde oder mit leicht wirkender Stahlkonstruktion, feuBauweise. Je weniger Heizenergie ein erverzinkt und fertig farbbeschichtet, stehen für Haus destound grösser ist derBeide Wärechte braucht, Ästhetik, Stabilität Langlebigkeit. Varianten den mit Geländern in allen zulässigen Ausmeanteil, die Baumasse durch die einführungsvarianten, setzen bei jedem Wohnobjekt strahlende Sonne über die Fenster überneue gestalterische Akzente und vermitteln eine nehmen könnte. Anders ausgedrückt: Je angenehme «Wohngefühl-Atmosphäre». besser die Wärmedämmung, desto wichtiger sind Speichermassen. In der HeizperioLANZ-Balkone – die passen! de senken sie die Energiekosten, im Sommer schützen sie gegen Überhitzung. Auch wenn der Lebenszyklus eines aus Backsteinen gebauten Wohnobjekts zu Ende geht, also eine Renovation keinen Sinn mehr macht, oder ein Ersatzneubau ansteht, lassen sich Tonprodukte problemlos recyceln und sich erneut in einen Wertschöpfungskreislauf einfügen. zugeben, wenn es draussen bereits kalt ist. Die absorbierte Solarenergie steht als Energiereserve für die Entladungsphase in der Nacht zur Verfügung. Dadurch kann ein Heizenergiegewinn von bis zu 20 Prozent erreicht werden. Der solare Einfluss auf den Heizwärmebedarf, durch die Wärmespeicherfähigkeit von Backsteinbauten, findet in der statischen U-Wert-Betrachtung (stationärer Zustand) einzelner Bauteile noch zu wenig Beachtung, obwohl der Systemnachweis nach Norm SIA 380/1 Thermische Energie im Hochbau einen grossen Planungsspielraum bei der Festlegung der U-Werte der Gebäudehülle zulässt. Eine instationäre Betrachtung ist wesentlich realistischer. Der Gebäudewärmeschutz besteht also aus Dämmung und Speicherung. 22 baustoffe n n n n n n n n n n n Ob sicht- oder unsichtbar: Der Backstein liefert die Antworten auf zahlreiche Fragen und Ansprüche des Wohnens und Bauens. Meter). So können auch anspruchsvolle Gebäudekonzepte statisch realisiert werden. Erdbebensicherheit Mauerwerk ist eine traditionsreiche Baukonstruktion, die sich in vielen Fällen als erdbebensicher erwiesen hat. Die neuen Vorschriften und angepassten Standards (u.a. Normen SIA 261 und 266) verlangen, dass die Erdbebensicherheit von Mauerwerksbauten – wie auch von anderen Baukonstruktionen – nachgewiesen wird. Immer mehr Kantone setzen den Nachweis der Erdbebensicherheit voraus. Die Schweizerische Ziegelindustrie macht sich laufend die neusten Erkenntnisse zu Nutze, um durch Innovationen einen Lösungsweg zu bieten. Der für erdbebensicheres Mauerwerk konzipierte Backstein Seismo sowie auch das Wandsystem Seismur der Stahlton Bauteile AG bieten in Verbindung mit dem Bemessungsprogramm promur neue Möglichkeiten für jeden Planer und Bauherrn, die geforderte Erdbebensicherheit von Gebäuden nachzuweisen. Langlebigkeit Massiv, robust, langlebig, das sind Adjektive, die den Backstein besonders auszeichnen. Vor Jahrtausenden für den Hausbau entdeckt, hat sich der Rohstoff Ton bewährt und besticht auch heute noch mit einer langen Lebensdauer. Dadurch prägt der Backstein bis heute unsere Kulturgeschichte und die Erscheinung bester Architektur. Wenn die Aussenhülle aus Backsteinen gebaut ist, übersteht sie Generationen und wirkt bei geringen Instandhaltungskosten immer noch neuwertig. Ein Backsteinhaus ist dadurch ein Symbol für eine «gebaute Lebensversicherung». Stabilität Backsteine verblüffen immer wieder durch ihre enorme Druckfestigkeit. Zum Beispiel trägt eine 2,5 Meter hohe, 15 Zentimeter starke Backsteinwand MB zentrisch auf Gebrauchsniveau 250 kN/m (25 Tonnen/ Lärmschutz Backsteinwände hemmen unerwünschte Übertragungen von Schallwellen, wodurch, je nach Konstruktion, erstaunliche Schalldämmwerte möglich sind. Zweischalige Trennwände garantieren Schalldämmwerte von über 60 Dezibel. Schutz gegen Aussenlärm ist inbegriffen. n www.swissbrick.ch gebäudehülle_August/14 re Ziegeleien stellen Produkte auf höchstem Standard, eben in Schweizer Qualität her. Der Rohstoff zur Backsteinherstellung ist Schweizer Lehm. In unseren Gruben schichtweise abgebaut, aufbereitet und gebrannt, wird so aus einem heimischen Rohstoff ein hochwertiger Baustoff. Brandschutz Der Backstein ist ein gebranntes Produkt und somit unbrennbar. Er trägt nicht zur Brandlast bei und gibt keine giftigen Rauchgase ab. Aus Tradition das Material für Brandschutzmauern schlechthin. Eine 12,5 Zentimeter Backsteinwand MB, beidseitig verputzt, hat ein REI 120. Das heisst, sie hält Feuer während 120 Minuten stand. WAHR IST: MIT DEM ISOLIERENDEN WANDANSCHLUSS ALPHADOCK ERHÖHT SICH DIE OBERFLÄCHENTEMPERATUR DER STAHLBETONWAND SIGNIFIKANT UND BAUSCHÄDEN SIND AUSGESCHLOSSEN. Wer heute noch Wärmebrücken in Kauf nimmt, ist von gestern. Die Weltneuheit Alphadock verringert Energieverluste bei Niedrigenergiehäusern um bis zu 40 Prozent und verhindert Bauschäden durch Schimmelpilz und Kondensat. Mehr auf ALPHADOCK.CH – oder lassen Sie sich von uns beraten: 031 740 55 55 24 dächer n n n n n n n n n n n Strom vom Dach Die innovative Hinterlüftungstechnik steigert die Effizienz (Bild links). Das System zzsunstar biuno umfasst Premiumincell-Module sowie die Anschlusselemente zur Indach-Montage. Eigentlich sollten wir Strom sparen und überhaupt sollten wir nur erneuerbare Quellen nutzen. So weit die Theorie. In der Praxis sieht es dann leider oft anders aus. Dabei wäre es gar nicht immer so schwierig, denn clevere Produkte machen es möglich, dass sich die Praxis ohne grossen Aufwand mit der Theorie deckt. Eines der jüngsten Beispiele ist das Indach-Fotovoltaik-System zzsunstar biuno von ZZ Wancor. Alles aus einer Hand Wer sein Steildach energetisch sanieren will oder einen Neubau erstellt, kann seit Kurzem auf ein zertifiziertes Indach-System für eine autarke Energieerzeugung zurückgreifen, bei der ein Anbieter von der Foto- voltaik-Zelle auf dem Dach bis zum Wechselrichter im Untergeschoss alles liefert. Ein Anbieter, der aufgrund seiner Grösse zudem den Vorteil aufweist, dass sich die gegebene Produktegarantie von bis zu 12 Jahren für die Fotovoltaik-Module notfalls auch einfordern lässt. Kurz, die Fachleute im Bereich Steildach der ZZ Wancor bieten neu als Ergänzung zum Ziegeldach eine Dachhaut an, die ebenfalls dicht ist und vor der Witterung schützt, überdies aber Strom erzeugt. Bei Neigungen zwischen 17 und 65 Grad rechnet sich diese tatsächlich und spielt die in sie investierten Kosten wieder ein. Damit dies alles aber eben nicht nur Theorie bleibt, wurden grosse Anstrengungen unternommen. gebäudehülle_August/14 Ein neues Fotovoltaik-System überzeugt mit seinen innovativen und qualitativ hochwertigen Produkten. ZZ Wancor übernimmt die Planung und liefert sämtliche Bestandteile bis zum betriebsfertigen Kleinkraftwerk. Text: Martin Grether // Fotos: zvg. dächer gebäudehülle_August/14 Durchdachte Qualität Die eingesetzten Fotovoltaik-Module in zwei wählbaren Grössen stammen so gut wie die Einfassung als Abschluss zur übrigen Dachfläche vom selben deutschen Produzenten. Es handelt sich um hochwertige Produkte, für die monokristallines Silizium verwendet wird, das einen höheren Wirkungsgrad aufweist, weniger reflektiert und sich mit seinem schwarzen Farbton gut mit anderen Bauteilen kombinieren lässt. Die Module sind in zwei Grössen verfügbar, womit sich die benötigte Fläche an Fotovoltaik-Zellen individuell zusammenstellen oder an die Dachgeometrie anpassen lässt. Die Deckgläser bestehen aus robustem Glas der Hagelschutzklasse 3, und jedes der Module steckt in einem regendichten SolrifRahmen, der eigens für solche Anlagen entwickelt und patentiert wurde. Mit wenigen Handgriffen lassen sich die Solarmodule damit zu einer dichten Dachfläche innerhalb der Ziegeleindeckung vereinen. Damit das Solardach einen möglichst hohen Wirkungsgrad erzielt, ist besonderes Gewicht auf eine sorgfältige Ausführung der Hinterlüftung gelegt worden. Denn Fotovoltaik-Zellen erbringen nur dann ihre Spitzenleistung, wenn sie nicht zu heiss werden. Gerade bei ins Dach eingelassenen Solaranlagen ist eine Hinterlüftung aber nur möglich, wenn die Konstruktion darauf ausgelegt ist. Das System zzsunstar biuno weist dazu am oberen und unteren Rand des Modulfelds spezielle Lüftungsbleche mit besonders grossen Öffnungen auf, die für einen konstanten Luftzug mit entsprechender Kühlung hinter den Paneelen sorgen. Zertifiziert – von A bis Z Mit zum System gehört auch der Wechselrichter, der den auf dem Dach erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt und ins Versorgungsnetz des Hauses oder – bei Produktionsüberschüssen – ins öffentliche Netz einspeist. Auch hier wurde darauf geachtet, einen bewährten europäischen Partner mit ins Boot zu holen, der ein zuverlässiges Produkt herstellt. Überhaupt ist jeder einzelne Bestandteil des Systems geprüft und zertifiziert, um eine hohe Funk- 25 Die Überbauung Ziegeleigarten an der Landstrasse in Rafz gewinnt mit dem System Strom vom Dach. Das Indach-System verfügt rundum über dichte Blechanschlüsse tionssicherheit zu gewährleisten. Darüber hinaus hat ZZ Wancor zusammen mit dem Lieferanten aber auch den Aufwand nicht gescheut, das ganze System als Einheit zertifizieren zu lassen, um die Sicherheit für die Endkunden zu erhöhen. Das renommierte und europäisch anerkannte französische Centre Scientifique et Technique du Bâtiment bescheinigt die Dichtigkeit gegen Wind und Regen sowie das Bestehen des Windlasttests. So einfach ist es Damit das Vorgehen für die Kunden noch einfacher wird, übernimmt ZZ Wancor bereits von allem Anfang an, nämlich schon ab der Planung. So werden kostenlos Richtofferten ausgearbeitet, die abschätzen las- sen, ob sich das eigene Dach als Kraftwerk eignet oder nicht. Die detaillierte Planung berücksichtigt dann die konkreten Verhältnisse und liefert auch bereits eine Prognose des künftigen Stromertrags. Diese Prognosen bewegen sich indes innerhalb einer Bandbreite, denn nicht alle Parameter – Witterung, Pollenfracht, Schneedecke usw. – sind vorhersehbar. Wie viel Strom die Anlage dann Tag für Tag tatsächlich erzeugt, ist aber ohnehin immer spannend zu verfolgen, schliesslich handelt es sich ja um den «eigenen» Strom. Nicht zuletzt daher protokolliert der Wechselrichter jederzeit die aktuell produzierte Menge. Per Internet erhält man so auch in den Ferien in Echtzeit die Bestätigung, dass wenigstens das Dach unverdrossen arbeitet. n 26 dächer n n n n n n n n n n n Beschichtung gegen Umweltverschmutzung? Dachziegel können einen Beitrag gegen Smog leisten, indem sie die schädlichen Stickstoffoxide binden. Nun glauben amerikanische Forscher einen Weg gefunden zu haben, wie man diesen Beitrag noch verbessern kann. Nämlich indem man die Dachziegel mit einer Titandioxid-Beschichtung versieht. Text: pd, Andrin Federer // Foto: Richard Huber (wiki) Eine spezielle Titandioxid-Beschichtung auf Dachziegeln soll Stickstoffoxide aus der Luft filtern und so die Entstehung von Smog verhindern. Diese Methode wurde von Studenten an der University of California, Riverside, entwickelt. Wenn eine Million Hausdächer die Titandioxid-Beschichtung bekommen, könnten pro Tag 21 Tonnen an Stickstoffoxiden aus der Luft gebunden werden, heisst es in einer Pressemitteilung zur neuen Entwicklung. Noch nicht auf dem Markt Umweltschädliche Stickstoffoxide entstehen, wenn Stoffe bei hohen Temperaturen verbrannt werden. Sobald die Stickstoffoxide mit flüchtigen organischen Verbindungen unter Einfluss des Sonnenlichts reagieren, entsteht Smog. Einige sich auf dem Markt befindende Dachziegel helfen zwar schon dabei, die Luftverschmutzung durch Stickstoffoxide einzuschränken, aber dass sie auch Smog reduzieren, ist nicht gesichert. Das soll sich nun durch die Titandioxid-Beschichtung ändern. Diese wird erst durch Sonnenlicht aktiviert, um die umweltschädlichen Teilchen zu filtern. Das Titandioxid schaffte es in einem Versuch der Studenten, bei dem in einer winzigen atmosphärischen Kammer Stickstoffoxide zugeleitet und Sonnenlicht simuliert wurde, 88 bis 97 Prozent der Stickstoffoxide herauszufiltern. Tests auf Hauswänden Die Menge des Titandioxids, das auf die einzelnen Ziegel aufgetragen wird, ist dabei anscheinend nicht wichtig – die Fläche ist allein ausschlaggebend dafür, wie viel herausgefiltert werden kann. Die Studenten hoffen, dass das Forschungsprojekt auch im nächsten Semester fortgesetzt wird. Weitere Fragen sind, ob sich das Titandioxid auch an Hauswänden, Mauern oder Trennwänden auf der Autobahn einsetzen lässt. Gefährlich oder ungefährlich? Allerdings steht Titandioxid schon seit längerer Zeit unter Beobachtung. Der Grund: Es ist nicht klar, welche langfristigen Wirkungen der Stoff auf den Menschen hat. So stellt sich etwa der Biochemiker Jürg Tschopp von der Universität Lausanne auf den Standpunkt, dass das vermeintlich harmlose Titandioxid, welches zurzeit in Lebensmitteln und Kosmetika eingesetzt wird, möglicherweise Schaden im menschlichen Körper anrichten kann. Seine Forschungsergebnisse wurden im Wissenschaftsperiodikum «PNAS» veröffentlicht. In dieser Hinsicht ist eine Anwendung auf Dächern sicher nicht unproblematisch – insbesondere unter der Prämisse, dass eine entsprechende Dachentwässerung stattfindet. n gebäudehülle_August/14 Mit entsprechender Beschichtung leisten Dachziegel einen Beitrag gegen die Luftverschmutzung. 27 Kinder- und Jugendbuch für die «Frühe Berufsbildung» Gestalte die welt von morgen mit... ...Einem Traumberuf aus ingenieurwesen, planung und technik! Indupro AG, Industriestrasse 6, 8305 Dietlikon Tel. 044 835 30 70, E-Mail [email protected] Zur Förderung des Ingenieurnachwuchses und der technischen Berufe für Mädchen. Von Doris Zgraggen Zurfluh, Dori Art Verlag. Mit Patenschaften aus Firmen und Verbänden. Mit über 60 Seiten Berufe aus: Bauwesen, Bauingenieurwesen, Metallbau, Architektur, Raumplanung, Geomatik, Gebäudetechnik, Elektrotechnik, Maschinenbau. Gebundenes Buch im Format 28 x 21cm mit über 60 Seiten. ISBN- 978-3-033-04194-3 Verkauf und Vermietung Alu-Rollgerüste, Motorhängegerüste und Hebebühnen Fr. Fr. 29. 29.80 80 (Exkl. 2.5 % MwSt und Versandspesen) (Exkl. 2.5 % MwSt und Versandspesen) Beratung, Auslieferung und Montage: ab den Mietdepots in Zürich, Basel, Bern, Graubünden, Tessin, Valais-Romandie Interessant für Unternehmen: Als Marketingmittel kann das Buch mit dem eigenen Logo versehen und bestellt werden. Ideal als Abgabe am Zukunftstag, als Firmenkunden- und Mitarbeitergeschenk, für Messen und Ausstellungen. Informationen über Sonderangebote oder Buchpatenschaften bei Dori Art Verlag. www.indupro.ch Bestellung über DORI ART Verlag: www.doriart.ch [email protected] 0 Inserat_90x127mm_04.indd 1 24.03.14 17:21 Wir werden richtig oberflächlich. „Crema“ Unsere neuen Oberflächen machen Schluss mit langweiligen Wänden. Zum Beispiel das hier gezeigte Sandstein-Design gebäudehülle_August/14 „Crema“ auf WARM-WAND Basis; im Nu verleihen Sie einer Wärmedämmwand hochwertige Eleganz. Knauf AG • Tel. 058 775 88 00 • www.knauf.ch 28 dächer n n n n n n n n n n n Der Trend stammt aus den USA. Im Bild ein GemüseDachgarten in New York. Vom Flachdach zum Nutzdach Begrünung von Flachdächern ist schon seit Jahren ein Thema. Nun erhält das Thema eine neue Dimension. Vermehrt werden Flachdächer genutzt, um nachhaltig Lebensmittel zu produzieren. In der Schweiz gibt es bereits interessante Projekte. Text: Andrin Federer // Fotos: zvg. Auf immer mehr Interesse und Zuspruch stösst die Idee, Flachdächer entsprechender Nutzung zuzuführen. Das macht eigentlich auch Sinn, denn bei Flachdächern handelt es sich um Brachflächen, die nicht genutzt werden. Besonders wertvoll macht die Dachflächen der Umstand, dass sie meist in dicht besiedeltem Gebiet zu finden sind. Der Trend stammt denn ursprünglich auch aus New York, das einerseits extrem dicht besiedelt ist – und andererseits viele brachliegende Dachflächen ausweist. Die Idee ist in der Schweiz angekommen Die Idee, Flachdächer «urbar» zu machen, findet inzwischen auch in der Schweiz Anklang. Zwei Projekte sind in diesem Zusammenhang besonders erwähnenswert. Einerseits das Zürcher Start-up-Unternehmen Urbanfarmers und andererseits das Basler Projekt Nutzdach. Das Zürcher ZHAW-Spinnoff Urbanfarmers will die Produktion von Gemüse und Fisch in die Stadt bringen. Ihre Dachfarmen basieren auf der Aquaponic-Methode. Ein kombinierter Kreislauf von Fisch und Gemüse. Die Nährstoffe aus der Fischzucht dienen als Dünger für die Pflanzen. Die Wurzeln der Pflanzen wiederum filtern das Wasser für die Fischzucht. Das ergibt einen sehr nachhaltigen Kreislauf. Da kein Wasser im Boden versinkt, kann der Bedarf massiv reduziert werden. Da Dachfarmen geschlossene Systeme sind, können die Betreiber auf Antibiotika, Pestizide und Fungizide verzichten. Eine neue biologische Qualität, die Kunden sehr schätzen. Aktuell ist das Unternehmen bereits an vier Projekten in Basel, Zürich, Berlin und Den Haag beteiligt. Selbstversorgung als Beweggrund Das Basler Projekt Nutzdach will durch die Nutzung von brachliegenden Flachdächern den Gartenbau für moderne Familien- und Lebensgemeinschaften noch attraktiver machen. Es geht hier also eigentlich um Selbstversorgung. Es ist deshalb auch angedacht, dass die Gärtner vernetzt werden und so ein mikrolokaler Kleinhandel mit urban produzierten Nahrungsmitteln entsteht. Der Nutzen solcher Anlagen ist breit: Die «grüne Lunge» der Stadt wird erweitert, der Selbstversorgungsgrad wird erhöht, die Naturverbundenheit steigt, die Bewirtschaftung ist einfach und die Investitionen sind tief. Der Pilotgarten des Projektes Nutzdach wurde mit Kisten aus Paletten und Palettrahmen gebaut. Die einfache Bauweise hat Vorteile. Es entsteht kein Statikproblem, weil die Boxen gezielt platziert werden können. Die gefüllten Palettrahmen können auch als Absturzsicherung verwendet werden. Von Vorteil ist es, wenn der Bewirtschaftungsaufwand gering gehalten werden kann. Dazu kann etwa die Bewässerung automatisiert werden. n gebäudehülle_August/14 Das Start-Up-Unternehmen Urbanfarmers produziert nachhaltig Gemüse und Fisch. Im Bild: die Urban-Farm auf dem Dreispitzareal in Basel. 29 K N E L L W O L F Erfolgsmanagement für PLANUNG BAU IMMOBILIEN Unsere Auftraggeberin realisiert als mittelgrosses, am Markt gut etabliertes Baumanagementbüro mit ca. 25 Mitarbeitenden komplexe Bauprojekte unterschiedlichster Art von der ersten Projektstufe bis zur Fertigstellung. Das Unternehmen zeichnet sich durch kurze Entscheidungswege und eine entsprechende direkte Kommunikation mit allen Beteiligten aus. Wir suchen im Auftrag per sofort oder nach Vereinbarung mit Arbeitsort Zürich einen selbständigen und initiativen Bauleiter Hochbau (m/w) selbständiger Tätigkeit im Rahmen anspruchsvoller Projekte. Sie arbeiten gerne im Team und schätzen den kollegialen Austausch innerhalb sehr flacher Hierarchien. Sie haben eine technische Ausbildung als Architekt FH, dipl. Bauleiter oder ähnliches absolviert, und bringen einige Jahre Baustellenerfahrung im Schweizer Markt mit. Sie haben Erfahrung im Baumanagement und sind in den Bereichen Kosten- und Terminplanung, Ausschreibungen, Rechnungswesen und örtliche Bauleitung sattelfest. Sie suchen eine längerfristige Anstellung. Die Arbeit an vielseitigen Projekten bereitet Ihnen grosse Freude, Ihre Flexibilität zeichnet Sie aus. Sie übernehmen die Ausschreibung und Bauleitung von interessanten und renommierten Hochbauprojekten je Sie sind interessiert? Informieren Sie sich bei Claudia Willi nach Ihrer bisherigen Erfahrung. Sie sind unsere Ansprech- unverbindlich über die attraktiven Anstellungsbedingungen. person für Planer und Unternehmer und haben Interesse an Wir sichern Ihnen absolute Diskretion zu. 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Sax verspricht Churchill drei Farben. Farben von Welt Das Schweizer Familienunternehmen Sax Farben stellt seit 125 Jahren Farben für Kunst und den Bau her. Neben Sir Winston Churchill haben bekannte Schweizer Künstler wie der Solothurner Cuno Amiet, in den Farben die ideale Farbqualität und -vielfalt für ihre Werke gefunden. Text und Fotos: Sax Farben AG Tochter Maya Sax das Unternehmen. Sie expandierte, indem sie das Fabrikationsgebäude erweiterte und ein eigenes Forschungslabor einrichtete. 1975 trat ihr Sohn André Sax in die Firma ein, um in vierter Generation die Tradition weiterzuführen. Der Name Sax und die Qualitätsprodukte sind über die Landesgrenzen hinaus in den europäischen, asiatischen und südamerikanischen Kontinent gelangt. Farben für Bau und Kunst Neben den Ölfarben stellte die revolutionäre, international patentierte und ausgezeichnete Entwicklung der Silconharz-Fassaden- gebäudehülle_August/14 Die vierte Generation am Ruder der Sax Farben AG: Geschäftsführer André Sax. Der Kaufmann Jakob Sax gründete 1889 in Basel einen Betrieb zur Herstellung von Ölfarben für die Baumalerei. 1912 begann Firmengründer Sax in Urdorf mit der Herstellung von Zwei-Komponenten-Mineralfarben auf Silikatbasis. 1935 übernahm sein Sohn und Farbenfachmann Willy Sax das Unternehmen. Er fügt dem Sortiment Künstler-Ölfarben hinzu, die er nach eigenem Rezept herstellte. Damit trug er den Namen Sax über die Schweizer Grenze hinaus in die Kreise der Kunst und Kultur. 1956 wandelte er das Unternehmen in eine Familien-Aktiengesellschaft um. Nach seinem Tod im Jahr 1964 übernahm seine farbe gebäudehülle_August/14 farben Hydrosil einen Meilenstein in der Firmengeschichte dar. Dieses ökologisch einwandfreie mineralähnliche Farbsystem gehört zu den modernsten Beschichtungssystemen unserer Zeit und bietet Vorteile bei Neuanstrichen, Renovationen oder Sanierungen. Es ist ein wasserabweisender Fassadenanstrichstoff, der das Eindringen von Wasser und das Ablagern von Schmutz minimiert. Dadurch werden Renovationszyklen um ein Mehrfaches verlängert. Die ursprüngliche Produktpalette musste sich mit der Zeit weiterentwickeln. Sie erstreckt sich von den klassischen Farben über Lacke, Künstlerfarben, die das Unternehmen Sax weit über die Landesgrenze hinaus bekannt machte. Seit 1935 ist Sax einziger Schweizer Hersteller von Künstler-Ölfarben. Sie werden von namhaften Künstlern hoch geschätzt und wurden von Cuno Amiet, Oskar Kokoschka, Richard Paul Lohse, Ernst Morgenthaler, Martin Lauterburg, Charles Montag, Cornelia Forster, Fritz Pauli, Max Gubler und Alex Sadkowski für ihre Werke verwendet. Auch der deutsche Schriftsteller Hermann Hesse war ein Fan der Sax Farben. Spätestens aber seit dem Besuch von Sir Winston Churchill im September 1946 bei Willy Sax war die Marke über die Schweizer Grenzen hinaus bekannt. Churchill wollte nach dem Krieg, bei einem Staatsbesuch in der Schweiz, den Mann kennen lernen, der die Farbe für seine Bilder herstellte. So trafen sich der Staatsmann und der Farbenfabrikant in einer Suite im Grand Hotel Dolder in Zürich. «Können Sie diese drei Farben für mich herstellen?», fragte Churchill den Farbenfabrikanten Sax. Dieser versprach, dass die Farben in drei Wochen bei ihm, im englischen Landsitz Chartwell, seien. Für Churchill musste Sax ein spezielles Königsblau entwickeln. Diese besondere Farbe wurde nach dem berühmten englischen Staatsmann benannt: «ChurchillBlau». Aus dieser Begegnung in Zürich entwickelte sich eine Freundschaft, die Sax in seinem Buch «Farben für Churchill» beschrieben hat. Farben für den Denkmalschutz Wenn es um die Restauration von denkmalgeschützten Bauten geht, kommen in der Regel nur beste Qualitätsprodukte in Frage, damit die Bausubstanz über lange Jahre geschützt wird. Die Qualität der Sax Farben sprach sich rasch herum, sodass man da- 31 Farbe am Bau: Oben das Schloss Schadau in Thun, unten die Wasserkirche vor dem Grossmünster in Zürich. mit begann, auch denkmalgeschützte Bauten mit Sax Farben zu restaurieren. So wurde die 1905 erbaute Villa in Hünibach, Kanton Bern, mit dem Berner Denkmalpflegepreis 2011 ausgezeichnet. Dabei spielte die fachgerechte Materialwahl der Öl- und Silikatfarben für den Berner Restaurator Roger Tinguely eine wichtige Rolle. Bei anderen berühmten Bauten wie dem Hotel Victoria Jungfrau in Interlaken, dem Zürcher Helmhaus und der Wasserkirche und vielen Schlössern setzte man Farben aus dem Hause Sax ein, damit die historischen Bauten optimal gegen die Witterung geschützt sind. Erfolgreiche vierte Generation In der Schweiz legen Bauherren und Restaurateure grossen Wert auf Qualität und Zuverlässigkeit. Bei der Herstellung der Produkte hat sich das Unternehmen der Zeit, den Anforderungen des Marktes und den Wünschen der Bauherren angepasst. Ein grosser Vorteil ist bis heute, dass die Produktionsabläufe innert weniger Stunden komplett umgestellt werden können und so jede erdenkliche Farbe hergestellt werden kann. So sind Herstellung und Lieferung in der Schweiz innerhalb von 24 Stunden möglich. Die vierte Generation legte von Beginn an grossen Wert auf die Aus- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter, Kunden und ausführenden Experten. Dazu richtete André Sax auf dem Firmengelände ein Schulungszentrum ein, in dem regelmässig Ausund Weiterbildungen stattfinden. Dazu werden ausgewiesene Farbexperten, Architekten, Denkmalpfleger und Maler eingeladen, um aktuelles Wissen zu vermitteln. n 32 reportage n n n n n n n n n n n Der Gerichtshof Hasselaar löst durch die an eine Baumstruktur erinnernde Fassade ein positives Gefühl beim Betrachter aus. Gerichtshof Hasselaar (Belgien) Die Skyline von Hasselt wurde um ein neues Symbol erweitert: den Gerichtshof Hasselaar. Das neue Gerichtsgebäude mit seinen 14 Stockwerken grenzt direkt an die Bahnstrecke und wurde von TWINS entworfen (bestehend aus Jurgen Mayer H. Architekten, a2o Architekten und Lens°ass). Es ist das neue Zuhause für alle gerichtlichen Bereiche, die zuvor überall in der Stadt verstreut untergebracht waren. Der Gerichtshof Hasselaar ist durch die an die 1970er-Jahre erinnernden Farben ein behaglich wirkendes Gebäude, während die Fassade an die Adern eines Blattes und eine echte Baumstruktur erinnert. Text: Veronique Boone // Fotos: Philippe van Gelooven Den Besuchern der Stadt, die mit dem Zug in Hasselt eintreffen, fällt der neue Gerichtshof sofort auf, und sie spüren instinktiv, dass hier etwas Neues geschaffen wurde. Der Trend zur Anpassung von Bauwerken, die direkt an Bahngelände grenzen, findet sich in letzter Zeit immer häufiger in Belgien. Zum Beispiel bei Projekten in Städten wie Gent, Leuven, SintNiklas, Antwerpen und – jetzt auch – in Hasselt. Im Jahr 2001 erarbeitete West 8 einen Masterplan für Hasselt, der der Stadt neue Impulse geben sollte. Das Gerichtsgebäude spielt dabei eine Schlüsselrolle, und zwar sowohl hinsichtlich des wunderbaren Entwurfes als auch der Funktionalität. Das Gebäude umfasst einen öffentlichen Flügel mit insgesamt sechs Stockwerken, in denen sich die Sitzungsräume des Gerichts sowie die Bibliothek und Büroräume befinden. In Analogie zu einem ge- reportage Für die gebogenen Elemente wurde ein spezielles Kantenprofil entwickelt. wachsenen Baum ist der obere Bereich des Bauwerks dem Büro des Staatsanwalts vorbehalten. Dieser Teil erhebt sich in der Mitte des Gebäudesockels. Die Ähnlichkeit zu einem Baum findet ihre Wurzeln nicht nur in der Geschichte der Stadt selbst, in deren Wappen drei Haselnusssträucher zu sehen sind, sondern auch in vielen Anspielungen zu Bäumen in der Rechtsprechung. Zum Beispiel der Baum, unter dem ein Urteil erlassen wird, der Baum des Lebens, der Menschen eine zweite Chance bietet usw. Dieser obere Gebäudeteil ist für die Bürger der Stadt deutlich sichtbar, und durch seine Höhe ist er von fast überall in der Stadt zu sehen. Die Geometrie und das Muster der Aussenfassade scheinen dem Gebäude, je nach dem eigenen Blickwinkel, ein immer unterschiedliches Aussehen zu verleihen. Fassadenstruktur wie feine Adern Die Aussenfassade mit der geäderten Holzstruktur umhüllt die horizontale Wandstruktur wie eine zweite Haut. Die Innenfassade besteht aus hölzernen Fensterbändern. Eine Stahlstruktur an der Vorderseite ist teilweise mit einer einfach verglasten Reynaers-Vorhangfassade (CW 50) verkleidet. An einem anderen Teil finden sich perforierte Metallplatten mit einem blattähnlichen Muster, um einerseits den Einfall von Tageslicht zu gewährleisten, und andererseits die Aussicht und die Schattenwirkung zu steigern. Ein Gang zwischen der Innenund der Aussenhaut ermöglicht die Ausführung von Instandhaltungsarbeiten. Obwohl Aluminiumprofile verwendet wurden, um die technischen Anforderungen zu erfüllen, ist die Entscheidung zu deren Verwendung in erster Linie auf das Vorhandensein geneigter Fassadenelemente mit einer baumähnlichen Struktur in den oberen Stockwerken und dem Bereich, der zurückversetzt über dem Eingang liegt, zurückzuführen. Darüber hinaus gab es einige schwierige strukturelle Details, für die Reynaers zusammen mit dem Konstrukteur Hegge eine gute Lösung ausarbeiten konnte.Für die gebogenen Elemente wurde ein spezielles Kantenprofil entwickelt, um einen optimalen Anschluss an die raue Struktur sicherzustellen. Darüber hinaus wurden die Profile nach der Extrusion nicht gehärtet, sodass eine reizvolle, gleichmässige Bogenform entstanden ist. Die geneigten Fassadenelemente am Eingang erwiesen sich als wahre Herausforderung, da die Fassade an dieser Stelle nur aus einer einfachen Haut besteht. Die absolut wasserdichten Bauanschlüsse mussten aufgrund der geneigten Glasfassade perfekt ausgeführt werden. Wahrzeichen für die Stadt Mit dem Entwurf des Gerichtshofs Hasselaar wollten die Architekten und der Kunde ein besonderes, öffentlich zugängliches Gebäude schaffen, bei dem die typischen symbolischen Elemente wie eine monumentale Treppe weggelassen wurden und gleichzeitig eine optimale organisatorische Integration erzielt werden sollte. Gleichzeitig zum Bau des Gerichtshofes wurde das ehemalige Gefängnis, das an einem anderen Ort in der Stadt liegt, entkernt und umgebaut, und zwar im Stil von noA-architects, um Platz für die juristische Fakultät der Universität zu schaffen. Das gesamte Rechtswesen – vom juristischen Studiengang bis hin zu den Gerichten selbst – hat ein neues Zuhause gefunden, während gleichzeitig die einzelnen Bereiche dichter zusammengerückt sind. Der linke Teil des Gebäudesockels am Gericht umfasst eine grosse Bibliothek, die sowohl von den Jura-Studenten als auch den Gerichts-Angestellten genutzt wird. Am Nachmittag können die Räume im rechten Gebäudeteil, die normalerweise für Sitzungen genutzt werden, auch als Unterrichtsräume und Auditorium zum Einsatz kommen. Auf diese Weise wird der öffentliche Gebäudebereich zu einem integralen Bestandteil der Stadt, in dem unterschiedliche Menschen im Rahmen der geltenden Sicherheitsbestimmungen zusammenkommen können. Zudem wird dabei gewährleistet, dass der Gerichtshof weiterhin als Wahrzeichen der Stadt dient. Am Bau Beteiligte: Architekten: TWINS (J. Mayer H./a2o Architekten/Lens°ass Architekten), Berlin-Hasselt Projektmanagement: Eurostation NV Auftraggeber: Hasselt Stationsomgeving nv Investors: SO HaA (Stedelijke Ontwikkelingsmaatschappij Hasselt; Autonoom Gemeentebedrijf Hasselt + Euro Immo Star) Konstrukteur: Hegge NV, Hamont-Achel Generalunternehmer: T.H.V. Hasaletum nv (Democo nv, Cordeel nv, Interbuild nv) Reynaers-System: CW 50 Kontakt: Reynaers AG Aluminium Systeme Langfeldstrasse 88 8500 Frauenfeld Telefon 052 725 05 30 www.reynaers.ch 33 34 reportage n n n n n n n n n n n Vor der Sanierung … … nach der Sanierung. Gesamtsanierung des Credit Suisse-Gebäudes Wie Geilinger Fenster und Fassaden AG dank der vielseitigen Möglichkeiten des Metallbaus mithalf, dass die Gesamtsanierung des Credit Suisse-Gebäudes in Winterthur ein Erfolg wurde. Text und Fotos: Roland Hof, Geilinger Fenster und Fassaden AG An der Strassenecke Stadthausstrasse/ Bankstrasse steht die Geschäftsstelle der Credit Suisse Winterthur an prominenter Lage. Nach einer Nutzungsdauer von 50 Jahren entschied sich die Besitzerin, das Haus für einen neuen Zyklus von 30 bis 40 Jahren fit zu machen. Hauptziele waren die energetische Fassadensanierung, die haustechnische Modernisierung, die Ausschöpfung von Ausnützungsreserven sowie die Erdbeben-Ertüchtigung. Dabei mussten auch die Umsetzung der Branch Excellence Standards der Credit Suisse für die Kundenzonen und eine städtebaulich optimale Integration des Gebäudes in das Stadtbild an dieser markanten Kreuzung erfüllt werden. Dank einer optimalen Gebäudehülle und automatisiertem Sonnenschutz wird der Heiz/Kühlbedarf minimal gehalten. Durch Fernwärme versorgt, kann das Gebäude aus energetischer Sicht als vorbildlich bezeichnet werden. Das Projekt der Dahinden Heim Architekten AG wurde durch eine Jury, vertreten durch die Bauherrschaft, Fachexperten und die Abteilung Stadtgestaltung der Stadt Winterthur aus einer Auswahl von sechs Konkurrenzprojekten zur Weiterbearbeitung empfohlen. Das hohe, transparente Erdgeschoss wird von einer Pfosten-Riegel-Bauweise getragen. Die Dreifach-Sonnen-/Wärmeschutzgläser sind mittels speziellen Halterungen eingebaut, so dass es keine Deckleisten braucht. Dadurch entsteht mittels Structural Glazing eine elegante flächenbündige Glasfassade. In einem Feld an der Bankstrasse wurde die Fassade vertikalisiert, indem die Verglasung bei der Kundentreppe bis ins 1. Obergeschoss führt und so den Bezug zu diesem herstellt. Die Fassade in den Geschossen 1–4 besteht aus ganz verschiedenen Elementen. Die Fensterelemente aus einem wärmegedämmten Ganzmetall-System gliedern reportage Das vertikale Element Kundentreppe. sich in eine Festverglasung und einen Flügel. Während die Festverglasung aus einer Dreifach-Wärmeschutzverglasung mit integrierten Sicherheitsfolien besteht, wurden bei den Flügeln opake, isolierte Paneels eingesetzt. Die Fensterbänke und Storenkasten stellen besondere gestalterische Elemente dar. Sie sind aus speziell für dieses Projekt präzis gezogenen Aluminiumprofilen konstruiert. Ausserhalb der opaken Flügel bildet eine Lamellengitterkonstruktion einerseits ein auflockerndes Element, es schützt gleichzeitig vor Absturz bei offenen Flügeln. Die hervorragenden technischen Werte der Dreifachgläser zusammen mit dem automatischen Betrieb der Lamellenstoren sorgen ganzjährig für ein ruhiges, angenehmes Klima im Gebäude. Als die Mitarbeitenden die neuen Büroräume bezogen, mussten sie sich zuerst an die Stille gewöhnen. Die Farbe der Brüstungsgläser und die Gestaltung der Hauptfassade wirken präsent und gliedern sich doch harmonisch in die Umgebung ein. Das aufgestockte, zurückversetzte Attikageschoss übernimmt durch das Vordach die Trauflinie vom Nachbargebäude und führt diese in die Bankstrasse. In der Fassade wechseln Festverglasungen aus isolierten Aluminiumsystemen mit Fens- Attika mit attraktiver Sicht über die Stadt. tertüren ab. Bei schönem Wetter und geöffneten Türen entsteht ein Aufenthaltsbereich im Freien mit attraktiver Sicht über die Dächer der Stadt. Während dieser Gesamtsanierung bezogen die Mitarbeitenden provisorische, temporäre Büros, um Platz zu schaffen für die grossräumigen Veränderungen im Innern. Für alle Beteiligten handelte es sich um einen Umbau auf engem Raum mitten in einem vielfrequentierten Zentrum. In der heutigen Zeit ist es für die Mitarbeitenden der Geilinger Fenster und Fassaden AG allmählich zur Gewohnheit geworden, mittels sorgfältiger Planung, Abstimmung der Anlieferungen im Takt und gegenseitiger Rücksichtnahme rationelle Baufortschritte in Umbausituationen zu erreichen. Geilinger Fenster und Fassaden AG an der Werkstrasse in Winterthur erstellt mit 80 Mitarbeitenden und 5 Lernenden repräsentative Fassaden in Metall, Glas und Holz-Metall. Die Leistungsfähigkeit zeigt sich sowohl bei innovativen Neubauten sowie optimalen Renovationen. Holz-Metall-Fenster-Systeme stehen für eine wohnliche Atmosphäre im Innern und hervorragenden Wetterschutz aussen. Vielseitige, freundliche Kundendienstmonteure halten Gebäude in Form. Am Bau Beteiligte: Bauherr: Credit Suisse AG, 8070 Zürich Architekt: Dahinden Heim Architekten AG, 8400 Winterthur Fassadenplaner: Neuschwander + Morf AG, 4051 Basel Fassadenbauer: Geilinger Fenster und Fassaden AG, 8401 Winterthur Kontakt: Geilinger Fenster und Fassaden AG Werkstrasse 20 Postfach 1867 8401 Winterthur Tel. 052 234 18 18 www.geilinger.ch 35 36 facility management n n n n n n n n n n n Stärken gewinnbringend einbringen Soll in der Schweiz die ehrgeizige Energiestrategie – ein Totalumbau der Energieversorgung – eines Tages erfolgreich abgeschlossen werden, ist der Verbrauch des Gebäudeparks entscheidend. Damit wird eines klar: Von entscheidender Bedeutung ist auch das Facility Management. Sanierte Immobilie mit optimal integrierter PV-Anlage in die Fassaden und Balkone. Für den Unterhalt komplexer Gebäudehüllen wird entsprechendes Personal benötigt. Der Schweizer Bundesrat und das Parlament planen seit dem Jahr 2011 einen Total­ umbau der Energieversorgung. Bestandteil der Umbaupläne sind der Verzicht auf Kernenergie und somit der Ersatz von 40 Prozent der heutigen Versorgung. Der Bundesrat will die heute fünf Kernkraftwerke schrittweise stilllegen und dann auf Neubauten verzichten. Um diese sehr ehrgeizigen Pläne zu realisieren, setzt die Regierung auf die konsequente Erschliessung der vorhandenen Energieeffizienzpotenziale und auf eine ausgewogene Ausschöpfung der Wasserkraft und der neuen erneuerbaren Energien. Der Weg, bis das Ziel Totalumbau der heutigen Energieversorgung erreicht ist, muss als äusserst steinig beurteilt werden. Zumal sich erste Rückschläge bemerkbar machen. Als Beispiel seien hier die Geothermie (verursacht Erdbeben), die inzwischen merklich aufgrund der Subventionen unter Druck geratene heimische Wasserkraft und die viel zu tiefe Sanierungsquote des Gebäudeparks erwähnt. gebäudehülle_August/14 Text: Andrin Federer, pd // Fotos: Schweizer Solarpreis, Erdgas facility management Gebäudepark mit besonderer Bedeutung Sicher aber ist: Halten wir an den Plänen eines Umbaus unseres Energiesystems fest, dann kommt dem Gebäudebereich eine sehr wichtige Rolle zu. Nicht nur muss er entsprechend saniert werden, sondern ebenfalls wollen die Neuerungen am Gebäudepark entsprechend unterhalten werden. Dies lässt den Schluss zu: Dem Facil­ ity Management kommt künftig eine sehr wichtige Rolle zu. Denn Energie- und Ressourceneffizienz wird zu einem sehr wichtigen Markt werden. gebäudehülle_August/14 Drei Bereiche mit Schlüsselbedeutung Das künftige Geschehen spielt sich dabei in drei Bereichen ab: erstes in der Dämmung der Gebäudehülle, zweitens im Einsatz effizienter Gebäudetechnik und drittens in einem energieeffizienten und ressourcenschonendem Immobilienbetrieb. Hier kann Facility Management seine Stärken gewinnbringend einbringen. Die Dienstleister können sich als Partner anbieten, die unter anderem die Kompetenzen in der Mess-Steuer- und Regeltechnik sowie im technischen Anlagenbau vorweisen und deshalb die komplexen Herausforderungen angehen können. Eine ideale Voraussetzung, um Schwung in zukünftige Geschäftsmodelle zu bringen, zum Beispiel in die Anpassung von installierten Kapazitäten und des Betriebes der technischen Gebäudeausrüstung an den tatsächlichen Bedarf, die Energieberatung beziehungsweise das Energiemanagement sowie die Hilfestellung bei der Anpassung des Nutzerverhaltens an die Gebäudebegebenheiten. Dezentrale Energieversorgung als Geschäftschance Von den theoretischen Konzepten zur praktischen Anwendung ist aus heutiger Sicht der Weg bei der künftigen dezentralen Energieversorgung am kürzesten. Diese wird durch den sukzessiven Abschied von herkömmlichen Kraftwerken deutlich an Bedeutung gewinnen – schon allein, um die Versorgungssicherheit durch eine verminderte Abhängigkeit vom Stromnetz zu gewährleisten. Hier können Gebäudemanager auf ihre Erfahrung beim Betreiben eines 37 Energiekritische Haustechnik: WKKAnlage, die gleichzeitig Strom und Wärme produziert. Gebäudes zurückgreifen und zum Beispiel Ratschläge für die richtige Dimensionierung von Anlagen der neuen Erneuerbaren geben. Das Gleiche gilt für Mikro-Blockheizkraftwerke sowie die Installation und den Betrieb von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen auf Einzelobjektebene. Erste Pilotprojekte sind schon angelaufen. Sie geben der Branche einen Vorgeschmack, welch gute Marktchancen sich für Beratungs- und Managementleistungen auf diesem Gebiet ergeben – und an welchen Stellen das Geschäftsmodell noch etwas nachjustiert werden muss, um den Erwartungen der Auftraggeber noch besser gerecht zu werden. Umfassendes Leistungsangebot bereitstellen Potenzielle Auftraggeber sind sich der tragenden Rolle des Facility Managements für die notwendige Steigerung der Energieeffizienz durchaus bewusst. Nach einer Umfrage der Unternehmensberater von Roland Berger unter Immobilieninvestoren sehen diese das Facility Management als wich- tigsten, weil kompetentesten Gesprächspartner für diese Aufgabe an – noch vor den eigenen Mitarbeitern. Dafür erwarten die Auftraggeber aber auch einiges. Sie wollen keine punktuelle Unterstützung, sondern ein umfassendes Leistungsangebot von der Beratung über die Planung bis zur Steuerung in der Umsetzungsphase. Zudem erwarten die Bestandshalter von ihrem Ansprechpartner im Facility Management die Befähigung zur Arbeit an Gewerke- und Prozessschnittstellen innerhalb der Immobilie. Die ehrgeizigen Pläne des Bundesrates in Bezug auf die Energieversorgung geben Immobilienbesitzern und -betreibern eine Motivation, das mögliche Sparpotenzial durch einen externen Gebäudedienstleister ausschöpfen zu lassen. Soll die Energiestrategie 2050 mehr als blosse Makulatur sein, kann auf die Facility ManagementBranche als Verbündeten nicht verzichtet werden. Denn ein Totalumbau der Schweizer Energieversorgung wird ohne das Facility Management nicht gelingen. n 38 facility management n n n n n n n n n n n Dachunterhalt: Ein Muss für jede Liegenschaft Das Dach ist eines der am stärksten beanspruchten Bauteile schlechthin. Liegenschaftsbesitzer, Bewirtschafter und Hausmeister sollten sich rechtzeitig Gedanken über den Dachunterhalt ihrer Liegenschaft machen. Gilt es doch, die Werterhaltung der Immobilie zu sichern und langfristig Kosten zu sparen. Text: Hansueli Sahli // Foto: zvg. Wird der Dachunterhalt regelmässig mit den notwendigen Fachkenntnissen durchgeführt, können langfristig Kosten gespart werden. Das Dach ist eines der am stärksten beanspruchten Bauteile schlechthin. Da es nicht so sehr im direkten Blickfeld des Betrachters liegt, wird es bei der Pflege und beim Unterhalt oft vernachlässigt. Dies kann nicht nur unliebsame Folgen hinsichtlich der Funktionssicherheit einer Dachdeckung und Dachabdichtung haben, sondern auch zu einer besonders hohen finanziellen Belastung der Hausbesitzer führen, die bei regelmässiger Instandhaltung kostengünstig vermieden werden könnte. Liegenschaftsbesitzer, Bewirtschafter und Hausmeister sollten sich daher frühzeitig Gedanken über den Dach- und Fassadenunterhalt ihrer Liegenschaft machen. Auch das schützende Dach ist negativen Umwelteinflüssen ausgesetzt Jedes Material – und damit auch die Deckund Abdichtungswerkstoffe – unterliegt einem natürlichen Alterungsprozess. Dachflächen sind aber in besonderem Masse der Witterung ausgesetzt. Chemische und biologische Umwelteinflüsse, Schmutzablagerungen usw. beschleunigen die natürliche Alterung. Bauphysikalische Beanspruchungen aus der Gebäudenutzung belasten zusätzlich den Gebäudehüllenteil Dach. Es wird daher auf die Dauer sehr kostenträchtig und gefährdet längerfristig die gesamte Bausubstanz, wenn eine Dachdeckung auf dem geneigten Dach oder die Dachabdich- Dinge, die man beachten sollte Für einen professionellen Unterhalt des Daches sollten einige Ratschläge befolgt werden: • Dachdeckungen, Dachabdichtungen und Fassadenbekleidungen sollten mit all ihren Bestandteilen regelmässig fachmännisch überprüft werden. Gemäss Art. 58 OR haftet der Eigentümer eines Gebäudes für den Schaden, der durch mangelhaften Dachunterhalt verursacht worden ist. • Dachunterhaltsarbeiten unterliegen den Bestimmungen der Arbeitssicherheit gemäss SUVA-Vorschriften «Arbeiten auf Dächern» und «Checkliste: Kleinarbeiten auf Dächern», basierend auf der «Verordnung über die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei Bauarbeiten». Sie sind daher nur von kompetenten Fachleuten auszuführen. Die Bestimmungen sind unter www. suva.ch downloadbar. • Dank regelmässiger Dachkontrolle nach Bauabschluss können gegebenenfalls Ansprüche wegen Mängel des Werkes rechtzeitig geltend gemacht werden. Grundlage bildet der Werkvertrag. • Regelmässige Instandhaltung hilft, langfristig Kosten zu sparen. n www.gh-schweiz.ch gebäudehülle_August/14 tung eines Flachdaches nach ihrer Fertigstellung einfach vergessen wird. 39 Ku n st stei n I H e rste l le n N at u rstei n Ve r le ge n I B e to n R e n ov i e ren Faszin a ti o n S te i n Kunststein – Naturstein – Beton K. Studer AG | Schulstrasse 53 | 5070 Frick Tel. +41 62 865 65 00 | [email protected] | www.studer.ag ELEMENT AG SCHWEIZ IHRE VISION gebäudehülle_August/14 UNSERE PASSION Element AG Schweiz Werk Tafers \ Mariahilfstr. 25 \ 1712 Tafers Werk Veltheim \ Industriestr. 51 \5106 Veltheim [email protected] 40 aus- und weiterbildung n n n n n n n n n n n Temporärarbeitende: Weiterbildung lohnt sich Seit der Gesamtarbeitsvertrag für Personalverleih in Kraft ist, profitieren Temporär­ arbeitende von subventionierter Weiterbildung. Dies kommt auch den Einsatzbetrieben zugute, indem ihnen besser ausgebildete Mitarbeitende zur Verfügung stehen. Text: pd, Andrin Federer // Illustration: fotolia Weiterbildung lohnt sich – auch für Temporär­arbeitende im Bereich Gebäudehülle. Seit zweieinhalb Jahren ist der allgemeinverbindlich erklärte Gesamtarbeitsvertrag Personalverleih in Kraft. Für Temporär­arbeitende übernimmt der GAV Personalverleih Minimalsalär, Arbeitszeit, Ferien- und Feiertagsregelung des GAV Dach- und Wandgewerbe. Krankentaggeldversicherung, Berufliche Vorsorge und Weiterbildung regelt der GAV Personalverleih selber. Laut dem Unfallversicherungsgesetz (UVG, Artikel 82) und der dazugehörigen Verordnung über die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten (VUV, Artikel 3 und folgende) muss der Arbeitgeber insbesondere zur Verhütung von Berufsunfällen und Berufskrankheiten alle Massnahmen treffen, die nach der Erfahrung notwendig, nach dem Stand der Technik anwendbar und den gegebenen Verhältnissen angemessen sind. Der Arbeitgeber muss bei Stellenantritt über die auftretenden Gefahren informieren und bezüglich der Massnahmen zu deren Verhütung anleiten. Klarer Mehrwert schaffen Mit den Ausbildungen von Gebäudehülle Schweiz schaffen sich die Temporärarbeitenden einen klaren Mehrwert, und der Arbeitgeber (Einsatzbetrieb) sichert sich ab, dass er den gesetzlichen Verpflichtungen nachgekommen ist. Erklärtes Ziel ist es, die Qualität des temporären Mitarbeiters zu steigern und die Verantwortung des Arbeitgebers (Einsatzbetrieb) abzusichern. Mit den Kursen deckt der Verband die gesetzlichen Grundlagen ab. Der Verband fordert Staplerkurse und Schutzausrüstung Wer im Dach- und Wandgewerbe im Einsatz ist (oder bis vor Kurzem war), kann einen Arbeitssicherheitskurs «Grundkurs Arbeitssicherheit» oder eine fachbezogene Weiterbildung «Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz, Staplerkurse usw.» bei Gebäudehülle Schweiz besuchen. Einsatzbetriebe und Personaldienstleister spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung der Temporärarbeitenden. Sie können motivieren, bei der Suche nach dem passenden Kurs unterstützen oder dem Mitarbeitenden die erforderliche Zeit für die Weiterbildung einräumen. So dass die flexiblen und die festangestellten Mitarbeiter im Dach- und Wandgewerbe über die erforderlichen Fachkenntnisse verfügen. n gebäudehülle_August/14 seine Mitglieder auf, bei den Verleihern Druck auszuüben, dass die Temporärmitarbeitenden die Ausbildungen auch vollziehen und dies im Sicherheitspass eingetragen wird. Wer innerhalb von zwölf Monaten mindestens 22 Tage temporär gearbeitet hat, erhält bis zu 5000 Franken an Weiterbildungskosten. Um davon zu profitieren, stellt der Temporärarbeitende vor Kursbeginn ein Gesuch bei Temptraining, dem Weiterbildungsfonds des GAV Personalverleih. Stellvertretend kann der Personalberater diese Aufgabe übernehmen. Temptraining hat das Ziel, die Arbeitsmarktfähigkeit der Temporärarbeitenden in der Schweiz zu erhalten und zu fördern. Mitarbeitende können sich im erlernten oder aktuellen Tätigkeitsgebiet weiterbilden, müssen sich aber nicht darauf beschränken. DISPERSION NACH 1 MIN. NACH 2 MIN. NACH 5 MIN. KALIPHIL START NACH 10 MIN. VOLLSTÄNDIGE ABSORBTION DIE ANTI - KONDENSATIONS - FARBE KaliPhil entspannt die Oberfläche von Kondensattropfen, absorbiert die Feuchtigkeit sehr schnell und lässt sie bei sinkender Kondensationsbelastung verdampfen. Durch die so erreichte trockene Oberfläche wird Schimmelbildung wirkungsvoll bekämpft. Schimmelpilze verdursten auf trockenen Oberflächen. Die hohe Alkalität des Bindemittels Wasserglas wirkt zusätzlich schimmelhemmend. So kann auf Biozide verzichtet werden. KaliPhil ist eine echte Mineralfarbe mit einem organischen Anteil < 5%, frei von Lösemitteln, Weichmachern sowie schwerflüchtigen organischen Substanzen. KaliPhil verfügt aufgrund seiner optimierten Zusammensetzung über natürlich antimikrobiell wirkende Komponenten und bietet damit desinfizierende Eigenschaften. KaliPhil besteht zu 95% aus nachwachsenden Rohstoffen und ist mit der Schweizer Umweltetikette Produktekategorie A ausgezeichnet. Damit entspricht KaliPhil dem aktuellen MINERGIE-ECO Standard. Geeignet für mit Kondenswasser belastete Innen-Räume wie Bäder, Küchen, Schlafräume etc. sowie zur Beschichtung hydroaktiver Dämmstoffe wie z.B. der Mineralplatte Calsitherm. Wasserglas als Bindemittel ergibt hoch wasserdampfdurchlässige Anstriche mit maximalen Hafteigenschaften durch eine versteinernde Verbindung mit mineralischem Untergrund. Die hohe Alkalität von Wasserglas wirkt schimmelhemmend. Sax-Farben AG Lack- und Farbenfabrik CH-8902 Urdorf Schweiz Gegründet 1889 Tel. 044 735 32 32 www.sax.ch Wandsystem Wir durchbrechen gerne die Mauern des Gewohnten. 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