Gebäudehülle - ZZ Wancor AG

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Gebäudehülle
Fenster, Dach, Fassaden
Branche: Faszination Fassade – ein wirkungsvolles Marketinginstrument. Planung:
Der Nutzer gehört in den Mittelpunkt. Dämmung: Wohngesundheit ist planbar.
Sanierung: Flumser Bürohaus im Plus. Baustoffe: Glaswolle – der Natur zuliebe. Dächer: Vom Flachdach zum Nutzdach. Facility Management: Stärken
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editorial
Renato Polentarutti, Geschäftsführer
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Auch die Verpackung zählt
An dieser Stelle habe ich mich schon verschiedene Male darüber geäussert, was eine
Gebäudehülle alles können muss. Dass sie multifunktional sein sollte – und zwar immer
mehr. Mittlerweile ist das fast Bedingung. Dass sie Energieeffizienz und Intelligenz vereinen soll. Das die Gebäudehülle eine Scharnierfunktion zwischen innen und aussen
darstellt. Dass sie, die Gebäudehülle, für Behaglichkeit und Sicherheit sorgen soll. Diese Funktionen sind technischer Art. Und in der Immobilien-, Bau- und Planungsbranche
ist wohl bekannt, dass diese Fähigkeiten für eine funktionierende Gebäudehülle unabdingbar sind.
Es gibt aber noch einen weiteren wichtigen Aspekt der Gebäudehülle. Zwar wird dieser
oftmals als sekundär beurteilt. Gerade deshalb aber will ich ihn hier anführen. Die Rede
ist von der Ästhetik. Vom Aussehen.
«Ein Gebäude hat
nicht viele Möglichkeiten, auf den ersten
Blick zu beeindrucken.
Die Form gehört dazu – und die Hülle.»
Ein Gebäude hat nicht viele Möglichkeiten, auf den ersten Blick zu beeindrucken. Die
Form gehört dazu – und die Hülle. Denn auch bei Gebäuden gilt: Kleider machen Leute.
Die Hülle entscheidet, ob uns ein Gebäude positiv oder negativ auffällt beziehungsweise ob es uns überhaupt auffällt.
Zum Aussehen, zur Ästhetik, gehört ebenso dazu, dass die Gebäudehülle eine Botschaft transportiert. Von ihr lässt sich auf das Innere schliessen, auf die Funktion des
Gebäudes. Auch Sie erkennen einen Maler oder einen Kaminfeger auf den ersten Blick.
Nämlich an den Kleidern, an der Hülle. Schliesslich gilt auch in dieser Hinsicht: Kleider
machen Leute.
gebäudehülle_August/14
Dieser Umstand hat in der Architektur inzwischen eine gewisse Bedeutung erlangt.
Corporate Architecture heisst das Fach, welches sich damit befasst. Hier ist man zur
Erkenntnis gelangt, dass die Gebäudehülle – natürlich neben der oben erwähnten Form
– einen Erkennungs- oder Wiedererkennungswert schafft. Sie stellt einen Bezug zur
Marke, dem Produkt oder eben der Funktion des Gebäudes her und schafft so Identität. Und entscheidet letztlich so darüber, ob der Nutzer des Hauses positiv wahrgenommen wird. Kein Wunder also, steigt die Bedeutung der Gebäudehülle auch in dieser
Hinsicht. n
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Ytong® and Multipor® are registered trademarks of the Xella Group.
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architektur
Faszination Fassade – ein wirkungsvolles Marketinginstrument.
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Der Nutzer gehört in den Mittelpunkt.
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Wohngesundheit ist planbar.
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Flumser Bürohaus im Plus.
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Impressum «gebäudehülle» – Beilage zu «intelligent bauen» und «die baustellen» Herausgeber Fachkom GmbH, Spinnereistrasse 12, Postfach 175, 8135 Langnau
a. A., Tel. 043 377 89 04, Fax 043 377 89 05, E-Mail [email protected], www.fachkom.ch Geschäftsleitung Renato Polentarutti, [email protected],
Bettina Meier, [email protected] Grafik Yvonne Helm, Stationsstrasse 36, 8003 Zürich Druckerei gdz, 8041 Zürich Ausgabe August 2014
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architektur
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Die neue Überbauung auf dem Pilatus: Eine Form, die sich der alpinen Kulisse anpasst.
gebäudehülle_August/14
Geschichtet wie ein Steinbruch: Der Showroom des Natursteinunternehmens Cosentino Swiss AG in Schmerikon.
architektur
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Die Faszination Fassade – ein
wirkungsvolles Marketinginstrument
Die Fassade – ja, die gesamte Gebäudehülle – ist ein entscheidendes Element in der
Architektur. Sie dient längst nicht nur der Aufgabe, einen Bau wirkungsvoll gegen
Wind, Wasser, Hitze und Kälte zu schützen. Sie ist wie die Kleider an uns Menschen,
sie kann die Wirkung des Unternehmens positiv unterstützen. Text: Urs Bratschi // Fotos: zvg.
Erfolgsgeschichten Schweizerischer
Corporate-Architecture
In den letzten Jahren sind einige Gebäude
geplant und gebaut worden, die es beispiel-
haft verstanden haben, erfolgreiche Corporate-Architecture zu realisieren. Die Architekten haben es verstanden, sich nicht nur
funktional und ästhetisch in die Unternehmen hineinzudenken. Sie haben auch die
Philosophie, die Werthaltung, die Produkte
und Marken berücksichtigt und architektonisch einwandfrei auf das Gebäude übertragen. Damit solche Resultate gelingen
können, sind aber auch Bauherren und
Marketingfachleute gefordert, weiterzudenken, den Architekten nach diesen Anforderungen zu bestimmen und sich aktiv und
intensiv mit diesen Fragen zu beschäftigen.
Nur im Team zwischen Bauherr, Architekt
und Marketingfachleuten können die optimalen Resultate erzielt werden.
Schokoladenpapier effektvoll
symbolisiert
Die Panoramagalerie Pilatus Kulm ist ein
augenfälliges Beispiel. Hier wurde die einprägsame, kristallin wirkende Silhouette
des Pilatusmassivs im Entwurf aufgenommen und architektonisch weiterentwickelt.
Sowohl die Form passt sich subtil in die alpine Kulisse ein und auch die Materialisie-
rung entspricht der Umgebung ideal. Der
Sichtbeton ergänzt sich perfekt mit dem
Fels, das Bauwerk fasziniert und lädt speziell zum Besuch des Pilatus ein. Wie kann
ein simples Logistikcenter in ein faszinierendes Bauwerk verwandelt werden? Keine
einfache Aufgabe, aber den Verantwortlichen ist beim Bau vom Logistikcenter der
Lagerhäuser Aarau in Spreitenbach genau
dieses Kunststück gelungen. Im beeindruckenden Logistikkomplex mit Fabrikshop
werden Lebensmittel gelagert, unter anderem auch Schokolade. Die Gebäudehülle
des rund 100 Meter langen Komplexes besteht aus rohem Aluminium und symbolisiert effektvoll das Schokoladenpapier. Dieses Gebäude zieht die Blicke automatisch
an und erzeugt Bewunderung. Ganz anders ist die Fassade vom iHomeLab, der
Denkfabrik und Forschungslabor der Hochschule Luzern konzipiert. Das iHomeLab ist
ein Forschungslabor, in dem massentaugliche Produkte zum Thema «intelligentes
Wohnen» entwickelt und präsentiert werden. Der Bau wird von grossen Metall-Lamellen umhüllt, die sich bewegen lassen
und so lebendig erscheinen. Nähern sich
s
gebäudehülle_August/14
Fassaden wirken an Gebäuden wie die
Kleider an uns Menschen! Sie lassen auf
den ersten Blick eine Beurteilung zu, zu
Recht oder zu Unrecht. In jedem Fall sind
Kleider und Fassade immer die erste Visitenkarte, deren Wirkung in der ersten Sekunde entscheidend ist, ob unser Blick
nochmals zurückwandert oder nicht! Noch
sind sich der enormen dreidimensionalen
Kraft erst wenige Unternehmer, Architekten
und Marketingfachleute bewusst. Nur so ist
es zu erklären, dass den meisten Geschäftsliegenschaften ganz einfach die Faszination und die Identität fehlen. Eine Fassade wird nicht einfach als schön oder nicht
schön verstanden, entscheidend für die
Faszination ist insbesondere auch die Verbindung zum Unternehmen und seiner Haltung, zu den Produkten oder den Marken.
Die Architektur soll also nicht schreierisch
wirken, sie muss glaubwürdig und authentisch sein.
06
architektur
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Die Container des Freitag-Turms wurden ganz gezielt im Hafen von Hamburg ausgewählt.
Eingepackt wie Schokolade: Das Logistikcenter der Lagerhäuser Aarau in Spreitenbach.
Rostiger Schandfleck oder einzigartig
und faszinierend?
Dass Fassaden nicht nur mit hochwertigen
und teuren Materialien ausgestattet sein
müssen um zu wirken, demonstriert seit
Jahren eindrucksvoll der Freitag-Turm an
der Hardbrücke in Zürich. Die einen empfinden den Turm als rostigen Schandfleck
und die andern als einzigartig und faszinierend. Was ist es aber, das dieses Gebäude
in die ganze Welt ausstrahlen lässt, rund
um den Globus mediale Wirkung erzielt, die
Markenführung und damit den Geschäftserfolg von Freitag lab. massgeblich unterstützt? Es sind die Marken-Geschichte, die
hohe Glaubwürdigkeit und die Einzigartigkeit, die den Unterschied und das Erfolgsrezept ausmachen. 1993 entwarfen die
Gebrüder Markus und Daniel Freitag, junge
Grafikdesigner, die erste Freitag-Tasche.
Die Idee dafür entstand in der lärmigen Studentenbude mit Blick auf die viel befahrene
Hardbrücke. Es sollte eine Tasche entstehen, die für Velo-Botengänge extrem widerstandsfähig und regendicht ist. Beim Betrachten des Verkehrs wurde klar, dass das
Rohmaterial aus gebrauchten Lkw-Planen
sein musste! Die Produkte wurden innert
kurzer Zeit zu einem riesigen Renner und
die Planen als Rohstoff wurden in grossen
Mengen zusammengekauft. Als ein neuer
Verkauf- und Lagerraum geschaffen werden musste war klar, dass sich dieser nicht
in einem modernen Gebäude befinden
konnte. Freitags blieben sich und ihren Produkten treu und bauten den 25 Meter hohen Turm aus alten 20-Zoll-Überseecontainern. Die Freitag-Taschen entstanden eher
zufällig, nicht aber das Gebäude. Jeder
einzelne der 17 Container wurde im Hafen
von Hamburg gezielt ausgewählt, nichts
dem Zufall überlassen, auch der Erfolg
nicht! n
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gebäudehülle_August/14
Gäste dem iHomeLab, meldet sich eine
Stimme der virtuellen Assistentin und
spricht die Gäste an. Oder der Showroom
der Cosentino Swiss AG in Schmerikon,
einem natursteinverarbeitenden Betrieb.
Die Architekten liessen sich durch die Abläufe im Steinbruch inspirieren. Die Natursteinbänder, die den Kubus umlaufen,
schaffen eindrucksvoll einen Stapeleffekt,
wie er beim Zersägen eines Steinblocks
entsteht. Dank der Beleuchtung ist auch
nachts die Schichtung deutlich sichtbar.
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planung
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«Frühzeitiges Einbinden eines Fassaden-Spezialisten lohnt sich.» Im Bild: Feroplan-Objekt Neubau Messe Basel.
Der Nutzer gehört in
den Mittelpunkt
Multifunktionelle Alleskönner – gleichzeitig schön und behaglich. So sollten Fassaden
heute ausgeführt sein. Über diese vielfältigen Ansprüche und künftige Entwicklungen im
Bereich der Fassadenplanung haben wir uns mit dem ausgewiesenen Spezialisten
Reto Demont unterhalten. Interview: Andrin Federer // Fotos: zvg.
Fassaden sind aber nicht einfach nur
Selbstzweck. Sie erfüllen zahlreiche Funk-
tionen. Welche Bedeutung kommt der
Fassade bzw. der Hülle moderner Gebäude zu?
Die Fassade bzw. die Gebäudehülle ist
Ausdruck des architektonischen Zeitgeistes, sie prägt die Architektur in den jeweiligen Epochen. Die Fassade hat demzufolge
vielfältigste Aufgaben. Dazu gehören Design und Funktion. Architektur und Funktion
werden in der Fassade vereint wie in keinem anderen Bauteil, was die Entwicklung
einer Fassade nicht vereinfacht! Neuzeitliche Fassaden sind multifunktionelle Alleskönner. Wunderschön und behaglich soll
sie sein! Und das alles für die Lebensdauer
von 30 bis 40 Jahren!
Glauben Sie, dass man sich diesem hohen Stellenwert ausserhalb der Branche
bewusst ist?
Wir sind der Meinung, dass der Stellenwert
der Fassade aufgrund der architektonischen
Aussagekraft und der gesellschaftlichen
Diskussion über Energie und Nachhaltigkeit
an Aufmerksamkeit gewonnen hat.
Häufig werden Fassaden heute multifunktional ausgeführt. Welche Funktionskombinationen sind die häufigsten und
welchen messen Sie künftig grosses Potenzial zu?
Multifunktional ist ein Schlagwort! Wichtig
ist, dass die Fassade architektonisch überzeugt und die Bedürfnisse der Bewohner
und Nutzer in den Mittelpunkt stellt. Nur so
kann eine Fassade den Bedürfnissen aller
gerecht werden. Die wichtigsten Aufgaben
einer multifunktionalen Fassade sind der
Wärmeschutz – im Winter und im Sommer,
die Lichtführung, die Lüftung und die Sicherheit.
Diese komplexeren Anforderungen bleiben nicht ohne Auswirkung auf die Arbeit
gebäudehülle_August/14
«gebäudehülle»: Fassaden werden von
Laien häufig als Fenster mit Zwischenraum wahrgenommen. Dabei sind Fassaden sehr komplexe Systeme. Können
Sie uns kurz umreissen, welches die
wichtigsten Bestandteile einer Fassade
sind?
Reto Demont: Die Fassade bildet zusammen mit den Fenstern, Türen, Wandverkleidung und dem Dach die Gebäudehülle. In
den letzten Jahren hat sich diese zu einem
der wichtigsten Bauteile entwickelt – und
zwar in Bezug auf Architektur, Energie und
Nachhaltigkeit. Die Gebäudehülle schützt
die Bewohner und Nutzer vor Wind und
Wetter, Sonne, Regen, Schnee usw. Aber
auch die Behaglichkeit in einem Gebäude
wird in erster Linie durch die Gebäudehülle
gewährleistet.
planung
«Der Stellenwert der Fassade hat an Aufmerksamkeit
gewonnen.» Im Bild: Feroplan-Objekt Limmat Tower.
«Voraussetzung für eine gute Fassadenplanung ist die fachübergreifende Kompetenz.» Im Bild: Feroplan-Objekt
Kunsthaus Bregenz (Foto: Kunsthaus Bregenz/Matthias Weissengruber).
der Planer. Was bedeutet diese zunehmende Komplexität für die Fassadenplaner?
Die Voraussetzung für eine gute Fassadenplanung ist die fachübergreifende Kompetenz. Schnittstellen zu benachbarten Bauteilen und Komponenten müssen ganzheitlich geplant werden. Das Verständnis und
das Wissen, mit Architektur und Technik
umzugehen sind entscheidend für ein gutes
Gelingen und eine gute Fassadenplanung.
Die Fassade nimmt nicht nur zwecks Repräsentativität auch für den Bauherrn eine
wichtige Rolle ein. Was raten Sie in Bezug
auf den Planungsprozess einem interessierten institutionellen Bauherrn, der ein
Dienstleistungsgebäude erstellen will?
Frühzeitiges Einbinden eines Fassadenbzw. Gebäudehüllen-Spezialisten lohnt sich.
Architektonische und Nutzerbedürfnisse
frühzeitig abklären und festlegen. Je früher
wir als Spezialisten beigezogen werden,
umso früher kann im Zusammenhang mit
anderen Gewerben wie Rohbau, Haustechnik oder Sicherheit optimiert werden.
gebäudehülle_August/14
09
Zum Schluss noch drei politische Fragen: Der Sanierung des Gebäudeparks
kommt für die neue Energiepolitik eine
entscheidende Bedeutung zu. Welche
Rolle kommt dabei der Gebäudehülle
zu?
Der Energieverlust über oder durch die Gebäudehülle ist bei älteren Gebäuden sehr
gross. Mit nachhaltiger Sanierung oder Erneuerung der Gebäudehülle können grosse
Einsparungen und Verbesserungen im Bereich der Energie, der CO2-Emission und
Behaglichkeit erzielt werden. Der Gebäudehülle fällt so eine entscheidende Rolle im
Bereich Energiewende zu.
Gibt es hier einen Zielkonflikt zwischen
denkmalpflegerischen und energetischen Aspekten? Falls ja – wie kann man
diesen auflösen?
Aus der Erfahrung mit Behörden haben wir
festgestellt, dass man frühzeitig das Gespräch suchen muss, da wo man denkmalpflegerische Eingriffe vornehmen will oder
muss. Ein frühzeitiges Aufzeigen der Lösungen erhöht das Verständnis für die Problematik und ermöglicht Kompromisse. Bis
jetzt haben wir keine grösseren Konflikte
mit der Denkmalpflege, nur dass es Zeit und
Verständnis beiderseits braucht.
Qualifiziertes Personal zu finden, gestaltet
sich auch in der Planungsbranche immer
schwieriger. Wie präsentiert sich die Situation in Ihrem Bereich und wie stellen Sie
sicher, dass Sie über genügend qualifizierte Mitarbeiter verfügen?
Qualifiziertes Personal müssen wir selber
ausbilden und entsprechend schulen. Ein
Studiengang Fassadenplanung bzw. Gebäudehülle ist nur ansatzweise gegeben. Wir rekrutieren unser Personal aus den Fachrichtungen Ingenieur Bau/Architektur und Physik.
Allgemein ist es schwierig, junge, technisch
ausgebildete Fachkräfte zu finden. Ein Ingenieur-Studium ist für viele junge Leute vermutlich zu anstrengend. Interdisziplinäre
Fachleute sind überall gefragt! n
Fassaden-Spezialist
Reto Demont ist Inhaber und CEO der renommierten Feroplan
Engineering AG. «Jede Fassade ist ein Prototyp, die auf Anhieb
funktionieren muss», heisst es bei der Feroplan, die 20 Planerinnen und Planer beschäftigt. Das Unternehmen ist führend im
Bereich Fassadenplanung und mit Büros in Zürich, Bern und
Chur in der ganzen Schweiz tätig. Nach seinem Studium an der
SMT Basel zwischen 1985 und 1988, absolviert Reto Demont ein
Nachdiplomstudium im Bereich Energie an der HTL Chur. Neben
seiner Tätigkeit als Geschäftsinhaber und CEO der Feroplan unterrichtete Reto Demont mehrere Jahre als Fachlehrer an der
Gewerbeschule in Chur.
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dämmung
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Wohnraumgesundheit
ist heute für die meisten
Bauherren neben der
Energieeffizienz das
wichtigste Thema. Dem
sollte entsprechend
Rechnung getragen
werden.
Wohngesundheit ist planbar
Text: Christiane Büring // Fotos: zvg.
Gefährlichkeit von Schimmelpilzen. Zu ergänzen wäre hier noch die Feinstaubbelastung, wie sie zum Beispiel durch faserhaltige Baustoffe verursacht werden kann, und
die drei wesentlichen Grundsätze für ein
wohngesundes Bauen sind komplett:
− Sich Zertifikate zu den Emissionen der
Baustoffe vorlegen lassen, die die gesundheitliche Unbedenklichkeit von unabhängiger Seite bestätigen
− Auf Baustoffe setzen, die der Ansiedelung von Schimmel entgegenwirken
− Feinstaubarme, faserfreie Produkte bevorzugen
Zertifiziertes mineralisches
Dämmsystem
Vor allem die Emissionen an flüchtigen organischen Stoffen machen Allergikern und
teilweise selbst Gesunden das Leben mit
Kopfschmerzen und Übelkeit schwer, kön-
s
Deutlich mehr als die Hälfte seiner Lebenszeit verbringt der Mensch durchschnittlich
in Gebäuden. Wohnungen und Häuser
sind dadurch heute mehr als nur der Platz,
an dem man wohnt und lebt. Sie sind vielmehr Rückzugsorte, die Geborgenheit vermitteln und das Wohlbefinden stärken sollen. Das heisst in allererster Linie, dass uns
unsere Gebäude nicht krank machen dürfen und sie Allergikern oder anderweitig
vorbelasteten Menschen das Leben nicht
zusätzlich erschweren sollen.
Wohnraumgesundheit ist darum für viele
Bauherren neben der Energieeffizienz eines
der wichtigsten Themen, wenn sie heute
Häuser bauen oder modernisieren: Fast
drei Viertel aller im Rahmen der HeinzeStudie aus Deutschland «Gesundes Wohnen 2014» befragten Bauherrn machen
sich Gedanken über Ausdünstungen aus
Baustoffen und sogar 82 Prozent über die
gebäudehülle_August/14
Mit emissionsgeprüften
und zertifizierten Baustoffen
können Bauherren schon
in der Planungsphase den
Grundstock für ein wohngesundes Leben legen.
Das mineralische Innendämmsystem Multipor
verfügt bereits über diese
Zertifizierung und wirkt zusätzlich der Ansiedlung von
Schimmelpilzen und damit
einem weiteren hygienischen Mangel der Raumluft entgegen.
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dämmung
n n n n n n n n n n n
Das Dämmsystem
lässt sich ebenfalls
bei anspruchsvollen
Sanierungsobjekten
verwenden.
Im Bild: Der umgebaute Rentohof im
deutschen Kassel.
Baustoffe bald wie Lebensmittel
dämmt werden kann oder soll. Vor allem bei
Modernisierungen können Gebäude damit
eine zeitgemässe Energieeffizienz erhalten,
auch wenn sie historisch wertvolle Fassaden haben, die unbedingt erhalten werden
sollten.
Als Dämmsystem auf der Innenseite der
Aussenwände steht Multipor in direktem
und grossflächigem Kontakt mit der Raumluft, weshalb die wohngesundheitliche Unbedenklichkeit hier besonders wichtig ist.
Mit der Zertifizierung der gesundheitlichen
Unbedenklichkeit können sich private Bauherren auf unabhängig abgesicherter Grundlage bewusst für ein faserfreies und emissionsarmes Innendämmsystem entscheiden.
Für das Raumklima – gegen den Schimmel
Multipor bildet ein feuchtigkeitsunempfindliches Innendämmsystem, das ohne Dampfsperre auskommt. Mit der dampfsperren-
den Folie spart der Bauherr schon einmal
ein Stück Kunststoff, das nicht eingebaut
werden muss und das nichts ausdünsten
kann. Viel wichtiger ist aber noch der perfekte Feuchtigkeitsausgleich, den die mineralische Dämmung mit Multipor ermöglicht.
Durch den hohen Porenanteil wird Feuchtigkeit aus der Raumluft aufgenommen und
von der Platte zwischengespeichert. Gleichzeitig ermöglicht der diffusionsoffene Aufbau eine schnelle Abgabe der Feuchtigkeit.
Im Ergebnis entstehen trockene Bauteil­
oberflächen, die Schimmelpilzen keine Lebensbedingungen bieten – und damit einem
weiteren hygienischen Mangel der Raumluft entgegenwirken. n
gebäudehülle_August/14
nen Krankheiten wie Chronische Bronchitis
hervorrufen oder sogar Krebs auslösen.
Potenzielle Quellen für solche gesundheitsschädlichen Emissionen sind Baustoffe für
Innenräume, aber auch Anstriche, Möbel
oder Bodenbeläge.
Besondere Aufmerksamkeit verlangen speziell die Emissionen von Baustoffen, die innerhalb der Wohnung verwendet werden,
weil sie unmittelbar die Hygiene der Innenraumluft und damit die Wohngesundheit
beeinflussen. Im Rahmen der Verantwortung für das Produkt und seine unbedenkliche Verwendung wurde die Multipor Mineraldämmplatte am renommierten eco-Institut
auf gesundheitlich bedenkliche Emissionen
und Inhaltsstoffe geprüft und konnte dabei
alle Anforderungen erfüllen.
Multipor wird aus den Rohstoffen Kalk,
Sand, Zement und Wasser hergestellt und
ist damit schon aufgrund seiner Zusammensetzung faserfrei und nicht organischer
Herkunft, also ein mineralisches Produkt.
Das gilt auch für die Systemkomponenten
des mineralischen Klebe- und Armierungsmörtels sowie den Kalkfeinputz und die Silikatfarbe. Aus diesen genau aufeinander
abgestimmten Komponenten entsteht ein
Innendämmsystem für Wände und Decken.
Es wird bevorzugt dann eingesetzt, wenn
die Aussenseite der Gebäude nicht ge-
Wohngesundheit lässt sich heute also gezielt planen, wenn bei der Baustoffauswahl auf gesundheitlich bedenkliche Emissionen und Inhaltsstoffe geachtet wird. Eine Prüfung und Zertifizierung dieser Eigenschaft wird für Baustoffe künftig so selbstverständlich sein wie heute
die Liste der Inhaltsstoffe bei Lebensmitteln.
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sanierung
n n n n n n n n n n n
Die vollständig erneuerte Firmenzentrale mit der charakteristischen Fassade (Bild oben). Die hohe Formstabilität von Steinwolle lässt
auch dunkle Farben in Kompaktfassaden zu.
gebäudehülle_August/14
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sanierung
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Flumser Bürohaus im Plus
Das Unternehmen Flumroc erneuert seinen Hauptsitz. Jetzt ist das Bürohaus schöner
als vorher – und ökologischer. Eine sehr gute Wärmedämmung und viel Fotovoltaik
machen das Plusenergiehaus möglich. Text: Heinrich Huber // Fotos: zvg.
Vier zentrale Ziele
Im Zentrum der baulichen Massnahmen
steht ein höherer Arbeitskomfort für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Arbeitsplätze mit geringen Umweltauswirkungen.
Die vier wichtigsten Ziele:
• Vorbild: Das erneuerte Haus passt in die
Energiestrategie 2050, ist multiplikations­
fähig und hat dadurch Beispielscharakter.
• Konzept zur Umsetzung: sehr gute Wärmedämmung, Stromerzeugung mittels Fotovoltaik und eine zeitgemässe Gebäudetechnik.
• Architektur: gestalterisch ansprechende
Integration von Solarzellen in die Gebäudehülle.
• Nutzerkomfort: verbesserte Arbeitsverhältnisse – Raumluft, Tageslicht, Grundrisse
– sowie neue Kundenzone.
Alle vier Ziele lassen sich mit einer gesamtheitlichen Erneuerung erreichen. Das heisst:
Komfort, Gesundheit, Ökologie und Vorbildfunktion sind in einem Paket verschnürt.
Wie viel dämmen?
Dämmstärken sind immer wieder Anlass für
Diskussionen. Doch mit Blick auf die Zielmarke «Plusenergiehaus» ist die Rechnung
bald gemacht. Denn an einem Bürohaus in
Grösse und Form des Flumroc-Hauptsitzes
mit Restaurant ist gar nicht soviel Platz für
Solarzellen verfügbar, um mit dem erzeugten Strom den Bedarf eines nur minimal gedämmten Gebäudes zu decken. Die Transmissionsverluste liegen gemäss SIA-380/
1-Berechnung bei 42,2 kWh/m2, die internen und solaren Gewinne bei 51,9/37,2
kWh/m2 (brutto/netto, also mit oder ohne
Ausnützungsgrad des Wärmegewinnes).
0,81/1,13 ist das Verhältnis dieser Grössen. Falls dieser Wert deutlich darüber liegt,
ist das Plusenergie-Ziel schwierig oder
kaum zu erreichen. Ein Haus gut zu dämmen, macht nicht nur dann Sinn, wenn eine
Dämmstoff-Fabrik daneben steht, sondern
in allen Projekten, in denen zwischen Verlustminderung und Energieerzeugung eine
wirtschaftliche Balance erreicht werden
muss. Einverstanden! Aber wie steht es mit
der grauen Energie? Diesbezüglich ist die
Dämmstärke weniger heikel als allenfalls
Unterkonstruktionen aus Metall und PV-Zellen. Denn der Dämmstoff lässt sich rezyklieren (in diesem Fall nur einen Steinwurf entfernt), die Aufhängung wurde aus Gründen
der Verlustminimierung sehr stark optimiert;
die PV-Module haben, wie mehrfach belegt,
sehr kurze energetische Rückzahlfristen.
Anschauungsunterricht
Die Flumroc-Zentrale bietet für Architekten
und Fassadenbauer reichlich Anschauungsunterricht. Denn die Bauhülle des Gebäudes ist mit fünf verschiedenen hochdämmenden Systemen eingepackt:
Die Südost-, Südwest- und die Nordostfassade sind hinterlüftet. Wärmedämmung mit
30 cm Flumroc DUO. Befestigt sind die
vorgehängten Fotovoltaik-Module an innovativen Unterkonstruktionen in zwei Versionen.
Die Nordwestfassade ist kompakt aufgebaut mit einer verputzten Wärmedämmung.
Weil die eingesetzte Steinwolle sehr formstabil ist, sind diese dunklen Farben erst
möglich. Aufbau: Backstein 15 cm; Wärmedämmung Flumroc Compact 32 cm;
Aussenputz 0,7 cm bzw. 1,5 cm.
Die begehbaren Terrassen sind mit Flumroc Steinwolle und Vakuumdämmung geschützt. Aufbau: Betondecke 34 cm; Wärmedämmung Flumroc FBD 550 14 cm;
Vakuumdämmung 2-mal 2,5 cm; Wärmedämmung mit Gefälle Flumroc Mega 2 cm
bis 10 cm; 2-lagige Abdichtung aus Polymer-Bitumen 1 cm; Trennvlies 0,5 cm;
Splitfüllung mit Höhenausgleich 3 cm bis
5 cm; Betonplatten 4 cm.
Flachdach: Der Dachrand wurde erhöht,
um PV-Module im gleichen Raster an der
Dachstirne montieren zu können; die raffinierte Lösung schafft Raum für zusätzliche
Wärmedämmung. Aufbau: Betondecke
22 cm; Wärmedämmung Flumroc FBD
550 36 cm; Wärmedämmung Flumroc
Mega 6 cm (Dämmkeil entlang Dachrand,
Flumroc MEGA 8 cm bis 6 cm); 2-lagige
Abdichtung aus Polymer-Bitumen 1 cm;
Drainageelement 2 cm und Vegetationssubstrat für Dachbegrünung 8 cm oder
Gummischrotmatte 1 cm und Rundkies
6 cm zur Befestigung des Montagesystems
der Fotovoltaik-Module.
Die Dämmung der Kellerdecke wurde mit
20 cm Flumroc Topa ausgeführt.
s
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«Neue Gebäude sollen sich ab dem Jahr
2020 möglichst selbst mit Energie versorgen» schreiben die kantonalen Energiedirektoren in ihren Leitlinien. Flumroc nimmt
die Forderungen der Regierungsräte wörtlich, wenn man davon absieht, dass das
betriebseigene Bürohaus mehr als 30 Jahre
alt ist. Durch die Gesamterneuerung sind
drei wichtige Kriterien des nachhaltigen
Bauens erfüllt: Der Einsatz an grauer Energie für die Baumassnahmen ist gering, weil
die Primärstruktur des Gebäudes vollständig erhalten ist. Zweitens qualifiziert sich
das Objekt im regulären Bürobetrieb als
Plusenergiehaus, und drittens macht die Erneuerung das Bürohaus zukunftsfähig, also
für Jahrzehnte nutzbar – in Neubauqualität.
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sanierung
n n n n n n n n n n n
Arbeiten oder wohnen?
Und wie viel Fotovoltaik?
Bei mehrgeschossigen Bauten ist die
Dachfläche in der Regel zu klein, um den
Energiebedarf mit solaren Gewinnflächen
zu decken. Auch im Flumser Bürohaus entfallen nur 61 Prozent des Stromertrages auf
die PV-Module auf dem Dach. Die Fassaden sollten also – nach Massgabe ihrer Orientierung – in die Stromerzeugung einbezogen werden. In Flums ist das der Fall.
Schwieriger ist die visuelle Integration in die
Fassaden. Um zu verhindern, dass die PVModule nicht additiv auf eine «fertige»
Wand aufgedoppelt sind, wie dies leider
nur allzu oft der Fall ist, müssen die Module
Teil der Architektur sein. Das gelingt nur,
wenn die PV-Zellen das gestalterische Vokabular des Gebäudes und der Fassade
aufnehmen. Die Fassadengestaltung des
Architekturbüros Viridén + Partner unterstützt diesen Effekt, indem die Farben der
Fenster nach oben heller werden. Dem Betrachter bieten sich damit dunkle Glasbänder, die durch einen steingrauen Farbverlauf gebrochen werden. Ein sehr schönes
Beispiel für PV-Integration – zu besichtigen
in Flums.
Das auch noch!
Gesamtsanierungen sind immer auch Anlass, das Gebäude, vor allem dessen
Grundrisse, teilweise geänderten Abläufen
und Arbeitsweisen anzupassen. Diese
Chance wurde genutzt. Im Erdgeschoss
docken das Flumroc-Restaurant und ein
Ausstellungsraum an den neuen und grosszügigen Empfangsraum an. Änderungen
auch in den zwei Bürogeschossen: Viele
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in
«kleinen Grossraumbüros», die eine Teamarbeit erleichtern. Die neuen Raumfolgen
bewähren sich im betrieblichen Alltag und
sind beliebt. Dies gilt auch für die neuen Sanitäranlagen und die erweiterte Infrastruktur
für die Kommunikation. Denn auch in der
Flumroc-Zentrale ist der Datentransfer eine
entscheidende Grundlage für effizientes
Arbeiten. n
Die hinterlüftete
Aussenwand mit der
Unterkonstruktion
nach Rogger.
Erneuerung Bürohaus Flumroc:
Energie- und Gebäudedaten
Gebäude
Energiebezugsfläche
2995 m2
Gebäudehüllzahl1,23
Gebäudehüllfläche
3676 m2
Davon Fenster
651 m2
Heizwärmebedarf
Projektwert Qh
Grenzwert Qh,li
27,2 kWh/m2
60,3 kWh/m2
Energiebilanz
Transmissionswärmeverlust
Lüftungswärmeverlust
Interne Gewinne
Solare Gewinne
Ausnützungsgrad 42,2 kWh/m2
22,2 kWh/m2
26,4 kWh/m2
25,6 kWh/m2
0,72 kWh/m2
U-Werte
Kompaktfassade
Hinterlüftete Fassade
Flachdach
Terrasse begehbar
Kellerdecke, Erdgeschossboden
Boden Untergeschoss
0,10 W/m2 K
0,11 W/m2 K
0,09 W/m2 K
0,09 W/m2 K
0,12 W/m2 K
0,38 W/m2 K
Fenster
Verglasung:Aufbau
3-fach-Isolierverglasung
Verglasung: U-Wert
0,5 W/m2 K
Fenster-U-Wert Normformat
0,80 W/m2 K
g-Wert0,47
Lufterneuerung
Thermisch wirksamer
Aussenluftvolumenstrom
Luftvolumenstrom
0,50 m3/m2 h
7820 m3/h
Bedarfsdeckung
Anteil Fernwärme
Ertrag Fotovoltaik
23 kWh/m2 34,7 kWh/m2
gebäudehülle_August/14
Unterkonstruktion
In hochdämmenden Aussenwandkonstruktionen entfallen grössere anteilige Verluste
auf Wärmebrücken als in spärlich geschützten Wänden. In einer hinterlüfteten Fassade
mit einer Unterkonstruktion aus Aluminium
mit Thermo-Stopper gehen 40 Prozent der
Verluste auf das Konto der Befestigungsanker (Dämmstärke 30 cm). Bei einer Dämmstärke von 14 cm sind es nur 25 Prozent.
Was immer noch viel ist, denn mit Systemen wie beispielsweise GFT Thermico von
Gasser Fassadentechnik oder dem RSDSystem von Rogger Fasteners sind es nur
einige Prozente.
17
Wir bringen Beton in jede Form!
Als kundenorientierter Hersteller und Dienstleister stellen
wir Ihnen unser Know-How in den Bereichen Schalungstechnik und Unterstützungssystemen in jeder Phase eines
Betonbauprojektes zur Verfügung. Machen Sie sich unsere
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baustoffe
n n n n n n n n n n n
MineralwolleDämmstoffe lassen
sich sehr gut
verarbeiten, sind
geruchsneutral und
stauben bei der
Verarbeitung nicht.
Der Natur zuliebe
Vor fünf Jahren verbannten die technologischen Vorreiter Formaldehyd aus dem
Bindemittel für Glaswolle. Der fünfte Geburtstag bietet eine Möglichkeit, die Vorteile
der natürlichen Produktionsweise noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Text und Foto: pd.
ab: Glaswolle-Dämmstoffe mit EcoseTechnologie sind nicht mehr gelb, sondern
braun. Die Farbe entsteht auf natürliche
Weise im Produktionsprozess.
Mit der Einführung der Ecose-Technologie
hat die Firma Knauf einen Trend in der gesamten Branche ausgelöst. Heute stehen
Inhaltsstoffe und Verarbeitung der Dämmstoffe im Fokus – nicht nur bei Herstellern,
sondern auch bei Planern und Verarbeitern.
Angenehme Verarbeitbarkeit
Nicht nur in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit können die MineralwolleDämmstoffe, welche auf der Ecose-Technologie basieren, punkten: Verarbeiter,
welche die Produkte getestet haben, stellen fest, dass sich die Mineralwolle-Dämmstoffe deutlich angenehmer verarbeiten lassen. Sie jucken und stauben weniger als
die herkömmlichen Produkte und sind geruchsneutral. Auch optisch heben sie sich
Innovationspreis der Fachhandelskooperation Eurobaustoff
Mit dem bis heute einzigartigen Bindemittel
für Mineralwolle-Dämmstoffe konnte Knauf
Insulation in den vergangenen fünf Jahren
zahlreiche bedeutende Auszeichnungen erlangen. Das Unternehmen wurde mit dem
erstmals verliehenen Innovationspreis der
Fachhandelskooperation Eurobaustoff ausgezeichnet. Die Hauptkriterien für die Vergabe des Preises waren die Durchset-
zungskraft der Innovation am Markt und
dass der Wettbewerb durch ähnliche Entwicklungen Anerkennung zollt.
Die Produkte des Dämmstoffherstellers
wurden für ihre Umweltfreundlichkeit und
Schadstofffreiheit ausgezeichnet.
Die Firma ist das weltweit erste Unternehmen, das mit dem begehrten Indoor Air
Comfort Gold-Zertifikat von Eurofins ausgezeichnet wurde. Das goldene Gütesiegel
wurde Knauf Insulation im Frühjahr 2010
für seine unbeschichteten GlaswolleDämmstoffe mit Ecose-Technologie verliehen. Es unterstreicht, dass die Produkte
sämtliche europäischen Kriterien für die
Qualität der Innenraumluft erfüllen. n
gebäudehülle_August/14
Ecose-Technologie ist eine formaldehydfreie Bindemittel-Technologie, die auf
schnell erneuerbaren Rohstoffen basiert.
Das Verfahren ist frei von Phenol, Acryl und
künstlichen Farbstoffen. Da die Herstellung
dank der Technologie weniger energieintensiv ist, verbessert sich die Energiebilanz
des Dämmstoffs sowie des gesamten Gebäudes, in dem die Dämmstoffe verbaut
werden.
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baustoffe
n n n n n n n n n n n
Wenn es um das Wohnen geht, sind Wunsch- und Anforderungslisten lang. Das gilt nicht nur für den Innenraum, sondern zurecht auch für die Bausubstanz.
Wünsch dir was
Die Anforderungen sind hoch, die Wunschliste ist lang. Das gute und angenehme
Bauen und Wohnen ist eine komplexe Herausforderung. Die Antwort auf die
Problemstellung ist häufig denkbar simpel: Backstein. Text: Philippe Capeder // Fotos: zvg.
Die Schweiz ist ein hochentwickeltes Land.
Entsprechend hoch sind auch die Ansprüche, was das gute Bauen angeht:
wissheit hinzukommt, gute und schadstofffreie Baumaterialien verwendet zu haben,
fühlen wir uns so richtig wohl.
Behaglichkeit
Gerade in Anbetracht steigender Ansprüche, was Lebensqualität, Wohlbehagen
und Gesundheit in unserer modernen Zeit
betrifft, ist der Backstein als Baustoff sehr
wertvoll und seine Eigenschaften ungeschlagen. Die Fassade eines Wohnhauses
wird gerne auch als «dritte Haut» des Menschen bezeichnet. Dort, wo man wohnt,
schläft und auch arbeitet, will man sich «Daheim» fühlen und gesund leben. Im Winter
wohltuend warm, im Sommer angenehm
kühl, so lieben wir es in unseren eigenen
vier Wänden. Wenn dann noch die Ge-
Wohlbefinden
Die Belastung durch elektromagnetische
Strahlung nimmt stetig zu. Die gepulsten,
hochfrequenten Strahlungen von Handys
und tragbaren Haustelefonen zum Beispiel
verursachen einen nicht zu unterschätzenden Elektrosmog und haben Einfluss auf
biologische Vorgänge. Ebenso sind moderne WLAN- und Wi-Fi-Technologien in dieser
Beziehung nicht unumstritten. Backsteinwände dämpfen diesen Effekt höchst wirksam und tragen auch hier zum Schutz und
Wohlbefinden aller Lebewesen bei, welche
sich im Innern des Hauses aufhalten.
gebäudehülle_August/14
20
Balkone
In Alu oder Stahl –
Erlebnisraum und
erhöhter Wohnkomfort.
Feuchteregulierung
Die Raumluft bewohnter Einfamilienhäuser
muss rund zehn Liter Wasserdampf pro Tag
verkraften. Hier greift die Sorptionseigenschaft des Backsteins durch Zwischenpufferung der Feuchtigkeit, ohne dass die Wärmedämmung beeinflusst wird oder sich
Kondenswasser bildet. Damit wird eine ausgewogene Raumluftfeuchte gewährleistet,
die Bildung von gefährlichem Schimmelpilz
verhindert und die Anzahl von Mikroorganismen in der Raumluft erheblich reduziert.
Dies ergibt eine spürbare Behaglichkeit im
Rauminnern und wirkt wohltuend.
Swissmade
Der Backstein zählt zu den ältesten und elementarsten Baustoffen der Schweiz. Unse
s
Energieeffizienz und
Nachhaltigkeit
Richtig verstandene Energieeffizienz bedeutet mehr als den möglichst niedrigsten
U-Wert zu erreichen. Rationaler Energieeinsatz, Komfort, Wirtschaftlichkeit, geringe
Unterhaltskosten und eine lange Lebensdauer ergeben beim Bau eines Eigenheims
einen Mehrwert, den Backsteinmauerwerk
s
Wärmespeichervermögen
Massivhäuser aus Mauerwerk unterscheiden sich von Bauweisen aus leichten Baustoffen in einem wesentlichen Punkt: der
Wärmespeicherung. Im Sommer gewährt
sie angenehme Kühle. Dies, weil die thermische Speichermasse des Backsteinmauerwerks zusammen mit der Nachtauskühlung
zu hohe Innentemperaturen verhindert. Im
Winter hingegen spendet Backsteinmauerwerk behagliche Wärme, da es tagsüber
überschüssige Sonnenwärme aufnimmt,
um sie dann an die Innenräume wieder ab-
leisten kann. Um den Energiebedarf möglichst zu senken, braucht das Haus eine
sinnvolle Kombination aus: Wärmedämmung aller Bauteile; Optimierung der Wärmeerzeugung; Minderung der Lüftungswärmeverluste durch eine luftdichte
Gebäudehülle;
Ausnutzung solarer WärmeBalkone im Aluminium-Baukastensystem,
Lanz
ABS120M mit
MINERALIT
gewinne
durch
eine®-Balkonbodenplatten,
wärmespeichernde
oder mit leicht wirkender Stahlkonstruktion, feuBauweise.
Je weniger Heizenergie ein
erverzinkt und fertig farbbeschichtet, stehen für
Haus
destound
grösser
ist derBeide
Wärechte braucht,
Ästhetik, Stabilität
Langlebigkeit.
Varianten den
mit Geländern
in allen zulässigen
Ausmeanteil,
die Baumasse
durch die
einführungsvarianten, setzen bei jedem Wohnobjekt
strahlende
Sonne
über
die
Fenster
überneue gestalterische Akzente und vermitteln eine
nehmen
könnte.
Anders ausgedrückt: Je
angenehme
«Wohngefühl-Atmosphäre».
besser die Wärmedämmung, desto wichtiger sind Speichermassen. In der HeizperioLANZ-Balkone – die passen!
de senken sie die Energiekosten, im Sommer schützen sie gegen Überhitzung. Auch
wenn der Lebenszyklus eines aus Backsteinen gebauten Wohnobjekts zu Ende geht,
also eine Renovation keinen Sinn mehr
macht, oder ein Ersatzneubau ansteht, lassen sich Tonprodukte problemlos recyceln
und sich erneut in einen Wertschöpfungskreislauf einfügen.
zugeben, wenn es draussen bereits kalt ist.
Die absorbierte Solarenergie steht als Energiereserve für die Entladungsphase in der
Nacht zur Verfügung. Dadurch kann ein
Heizenergiegewinn von bis zu 20 Prozent
erreicht werden. Der solare Einfluss auf
den Heizwärmebedarf, durch die Wärmespeicherfähigkeit von Backsteinbauten, findet in der statischen U-Wert-Betrachtung
(stationärer Zustand) einzelner Bauteile
noch zu wenig Beachtung, obwohl der Systemnachweis nach Norm SIA 380/1 Thermische Energie im Hochbau einen grossen
Planungsspielraum bei der Festlegung der
U-Werte der Gebäudehülle zulässt. Eine
instationäre Betrachtung ist wesentlich realistischer. Der Gebäudewärmeschutz besteht also aus Dämmung und Speicherung.
22
baustoffe
n n n n n n n n n n n
Ob sicht- oder unsichtbar:
Der Backstein liefert die
Antworten auf zahlreiche
Fragen und Ansprüche des
Wohnens und Bauens.
Meter). So können auch anspruchsvolle
Gebäudekonzepte statisch realisiert werden.
Erdbebensicherheit
Mauerwerk ist eine traditionsreiche Baukonstruktion, die sich in vielen Fällen als
erdbebensicher erwiesen hat. Die neuen
Vorschriften und angepassten Standards
(u.a. Normen SIA 261 und 266) verlangen,
dass die Erdbebensicherheit von Mauerwerksbauten – wie auch von anderen Baukonstruktionen – nachgewiesen wird. Immer mehr Kantone setzen den Nachweis
der Erdbebensicherheit voraus. Die
Schweizerische Ziegelindustrie macht sich
laufend die neusten Erkenntnisse zu Nutze,
um durch Innovationen einen Lösungsweg
zu bieten. Der für erdbebensicheres Mauerwerk konzipierte Backstein Seismo sowie
auch das Wandsystem Seismur der Stahlton Bauteile AG bieten in Verbindung mit
dem Bemessungsprogramm promur neue
Möglichkeiten für jeden Planer und Bauherrn, die geforderte Erdbebensicherheit
von Gebäuden nachzuweisen.
Langlebigkeit
Massiv, robust, langlebig, das sind Adjektive, die den Backstein besonders auszeichnen. Vor Jahrtausenden für den Hausbau
entdeckt, hat sich der Rohstoff Ton bewährt
und besticht auch heute noch mit einer
langen Lebensdauer. Dadurch prägt der
Backstein bis heute unsere Kulturgeschichte und die Erscheinung bester Architektur.
Wenn die Aussenhülle aus Backsteinen gebaut ist, übersteht sie Generationen und
wirkt bei geringen Instandhaltungskosten
immer noch neuwertig. Ein Backsteinhaus
ist dadurch ein Symbol für eine «gebaute
Lebensversicherung».
Stabilität
Backsteine verblüffen immer wieder durch
ihre enorme Druckfestigkeit. Zum Beispiel
trägt eine 2,5 Meter hohe, 15 Zentimeter
starke Backsteinwand MB zentrisch auf
Gebrauchsniveau 250 kN/m (25 Tonnen/
Lärmschutz
Backsteinwände hemmen unerwünschte
Übertragungen von Schallwellen, wodurch,
je nach Konstruktion, erstaunliche Schalldämmwerte möglich sind. Zweischalige
Trennwände garantieren Schalldämmwerte
von über 60 Dezibel. Schutz gegen Aussenlärm ist inbegriffen. n
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gebäudehülle_August/14
re Ziegeleien stellen Produkte auf höchstem Standard, eben in Schweizer Qualität
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schichtweise abgebaut, aufbereitet und gebrannt, wird so aus einem heimischen Rohstoff ein hochwertiger Baustoff.
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Der Backstein ist ein gebranntes Produkt
und somit unbrennbar. Er trägt nicht zur
Brandlast bei und gibt keine giftigen Rauchgase ab. Aus Tradition das Material für
Brandschutzmauern schlechthin. Eine 12,5
Zentimeter Backsteinwand MB, beidseitig
verputzt, hat ein REI 120. Das heisst, sie
hält Feuer während 120 Minuten stand.
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24
dächer
n n n n n n n n n n n
Strom vom Dach
Die innovative Hinterlüftungstechnik steigert
die Effizienz (Bild links).
Das System zzsunstar
biuno umfasst Premiumincell-Module sowie
die Anschlusselemente
zur Indach-Montage.
Eigentlich sollten wir Strom sparen und
überhaupt sollten wir nur erneuerbare
Quellen nutzen. So weit die Theorie. In der
Praxis sieht es dann leider oft anders aus.
Dabei wäre es gar nicht immer so schwierig, denn clevere Produkte machen es möglich, dass sich die Praxis ohne grossen Aufwand mit der Theorie deckt. Eines der
jüngsten Beispiele ist das Indach-Fotovoltaik-System zzsunstar biuno von ZZ Wancor.
Alles aus einer Hand
Wer sein Steildach energetisch sanieren
will oder einen Neubau erstellt, kann seit
Kurzem auf ein zertifiziertes Indach-System
für eine autarke Energieerzeugung zurückgreifen, bei der ein Anbieter von der Foto-
voltaik-Zelle auf dem Dach bis zum Wechselrichter im Untergeschoss alles liefert. Ein
Anbieter, der aufgrund seiner Grösse zudem den Vorteil aufweist, dass sich die gegebene Produktegarantie von bis zu 12
Jahren für die Fotovoltaik-Module notfalls
auch einfordern lässt. Kurz, die Fachleute
im Bereich Steildach der ZZ Wancor bieten
neu als Ergänzung zum Ziegeldach eine
Dachhaut an, die ebenfalls dicht ist und vor
der Witterung schützt, überdies aber Strom
erzeugt. Bei Neigungen zwischen 17 und
65 Grad rechnet sich diese tatsächlich und
spielt die in sie investierten Kosten wieder
ein. Damit dies alles aber eben nicht nur
Theorie bleibt, wurden grosse Anstrengungen unternommen.
gebäudehülle_August/14
Ein neues Fotovoltaik-System überzeugt mit seinen innovativen und qualitativ hochwertigen Produkten. ZZ Wancor übernimmt die Planung und liefert sämtliche Bestandteile bis zum betriebsfertigen Kleinkraftwerk. Text: Martin Grether // Fotos: zvg.
dächer
gebäudehülle_August/14
Durchdachte Qualität
Die eingesetzten Fotovoltaik-Module in zwei
wählbaren Grössen stammen so gut wie
die Einfassung als Abschluss zur übrigen
Dachfläche vom selben deutschen Produzenten. Es handelt sich um hochwertige
Produkte, für die monokristallines Silizium
verwendet wird, das einen höheren Wirkungsgrad aufweist, weniger reflektiert und
sich mit seinem schwarzen Farbton gut mit
anderen Bauteilen kombinieren lässt. Die
Module sind in zwei Grössen verfügbar,
womit sich die benötigte Fläche an Fotovoltaik-Zellen individuell zusammenstellen oder
an die Dachgeometrie anpassen lässt. Die
Deckgläser bestehen aus robustem Glas
der Hagelschutzklasse 3, und jedes der
Module steckt in einem regendichten SolrifRahmen, der eigens für solche Anlagen
entwickelt und patentiert wurde. Mit wenigen Handgriffen lassen sich die Solarmodule damit zu einer dichten Dachfläche innerhalb der Ziegeleindeckung vereinen.
Damit das Solardach einen möglichst hohen Wirkungsgrad erzielt, ist besonderes
Gewicht auf eine sorgfältige Ausführung
der Hinterlüftung gelegt worden. Denn Fotovoltaik-Zellen erbringen nur dann ihre
Spitzenleistung, wenn sie nicht zu heiss
werden. Gerade bei ins Dach eingelassenen Solaranlagen ist eine Hinterlüftung aber
nur möglich, wenn die Konstruktion darauf
ausgelegt ist. Das System zzsunstar biuno
weist dazu am oberen und unteren Rand
des Modulfelds spezielle Lüftungsbleche
mit besonders grossen Öffnungen auf, die
für einen konstanten Luftzug mit entsprechender Kühlung hinter den Paneelen sorgen.
Zertifiziert – von A bis Z
Mit zum System gehört auch der Wechselrichter, der den auf dem Dach erzeugten
Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt
und ins Versorgungsnetz des Hauses oder
– bei Produktionsüberschüssen – ins öffentliche Netz einspeist. Auch hier wurde
darauf geachtet, einen bewährten europäischen Partner mit ins Boot zu holen, der ein
zuverlässiges Produkt herstellt. Überhaupt
ist jeder einzelne Bestandteil des Systems
geprüft und zertifiziert, um eine hohe Funk-
25
Die Überbauung
Ziegeleigarten an
der Landstrasse in
Rafz gewinnt mit
dem System Strom
vom Dach.
Das Indach-System
verfügt rundum über
dichte Blechanschlüsse
tionssicherheit zu gewährleisten. Darüber
hinaus hat ZZ Wancor zusammen mit dem
Lieferanten aber auch den Aufwand nicht
gescheut, das ganze System als Einheit
zertifizieren zu lassen, um die Sicherheit für
die Endkunden zu erhöhen. Das renommierte und europäisch anerkannte französische Centre Scientifique et Technique du
Bâtiment bescheinigt die Dichtigkeit gegen
Wind und Regen sowie das Bestehen des
Windlasttests.
So einfach ist es
Damit das Vorgehen für die Kunden noch
einfacher wird, übernimmt ZZ Wancor bereits von allem Anfang an, nämlich schon ab
der Planung. So werden kostenlos Richtofferten ausgearbeitet, die abschätzen las-
sen, ob sich das eigene Dach als Kraftwerk
eignet oder nicht. Die detaillierte Planung
berücksichtigt dann die konkreten Verhältnisse und liefert auch bereits eine Prognose
des künftigen Stromertrags. Diese Prognosen bewegen sich indes innerhalb einer
Bandbreite, denn nicht alle Parameter –
Witterung, Pollenfracht, Schneedecke
usw. – sind vorhersehbar. Wie viel Strom
die Anlage dann Tag für Tag tatsächlich erzeugt, ist aber ohnehin immer spannend zu
verfolgen, schliesslich handelt es sich ja um
den «eigenen» Strom. Nicht zuletzt daher
protokolliert der Wechselrichter jederzeit
die aktuell produzierte Menge. Per Internet
erhält man so auch in den Ferien in Echtzeit
die Bestätigung, dass wenigstens das
Dach unverdrossen arbeitet. n
26
dächer
n n n n n n n n n n n
Beschichtung gegen Umweltverschmutzung?
Dachziegel können einen Beitrag gegen Smog leisten, indem sie die schädlichen
Stickstoffoxide binden. Nun glauben amerikanische Forscher einen Weg gefunden zu
haben, wie man diesen Beitrag noch verbessern kann. Nämlich indem man die Dachziegel mit einer Titandioxid-Beschichtung versieht. Text: pd, Andrin Federer // Foto: Richard Huber (wiki)
Eine spezielle Titandioxid-Beschichtung auf
Dachziegeln soll Stickstoffoxide aus der
Luft filtern und so die Entstehung von Smog
verhindern. Diese Methode wurde von Studenten an der University of California, Riverside, entwickelt. Wenn eine Million
Hausdächer die Titandioxid-Beschichtung
bekommen, könnten pro Tag 21 Tonnen an
Stickstoffoxiden aus der Luft gebunden
werden, heisst es in einer Pressemitteilung
zur neuen Entwicklung.
Noch nicht auf dem Markt
Umweltschädliche Stickstoffoxide entstehen, wenn Stoffe bei hohen Temperaturen
verbrannt werden. Sobald die Stickstoffoxide mit flüchtigen organischen Verbindungen
unter Einfluss des Sonnenlichts reagieren,
entsteht Smog. Einige sich auf dem Markt
befindende Dachziegel helfen zwar schon
dabei, die Luftverschmutzung durch Stickstoffoxide einzuschränken, aber dass sie
auch Smog reduzieren, ist nicht gesichert.
Das soll sich nun durch die Titandioxid-Beschichtung ändern. Diese wird erst durch
Sonnenlicht aktiviert, um die umweltschädlichen Teilchen zu filtern. Das Titandioxid
schaffte es in einem Versuch der Studenten, bei dem in einer winzigen atmosphärischen Kammer Stickstoffoxide zugeleitet
und Sonnenlicht simuliert wurde, 88 bis 97
Prozent der Stickstoffoxide herauszufiltern.
Tests auf Hauswänden
Die Menge des Titandioxids, das auf die einzelnen Ziegel aufgetragen wird, ist dabei anscheinend nicht wichtig – die Fläche ist allein
ausschlaggebend dafür, wie viel herausgefiltert werden kann. Die Studenten hoffen,
dass das Forschungsprojekt auch im nächsten Semester fortgesetzt wird. Weitere Fragen sind, ob sich das Titandioxid auch an
Hauswänden, Mauern oder Trennwänden
auf der Autobahn einsetzen lässt.
Gefährlich oder ungefährlich?
Allerdings steht Titandioxid schon seit längerer Zeit unter Beobachtung. Der Grund:
Es ist nicht klar, welche langfristigen Wirkungen der Stoff auf den Menschen hat. So
stellt sich etwa der Biochemiker Jürg
Tschopp von der Universität Lausanne auf
den Standpunkt, dass das vermeintlich
harmlose Titandioxid, welches zurzeit in Lebensmitteln und Kosmetika eingesetzt wird,
möglicherweise Schaden im menschlichen
Körper anrichten kann. Seine Forschungsergebnisse wurden im Wissenschaftsperiodikum «PNAS» veröffentlicht. In dieser Hinsicht ist eine Anwendung auf Dächern
sicher nicht unproblematisch – insbesondere unter der Prämisse, dass eine entsprechende Dachentwässerung stattfindet. n
gebäudehülle_August/14
Mit entsprechender
Beschichtung leisten
Dachziegel einen
Beitrag gegen die
Luftverschmutzung.
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n n n n n n n n n n n
Der Trend stammt
aus den USA. Im
Bild ein GemüseDachgarten in New
York.
Vom Flachdach zum
Nutzdach
Begrünung von Flachdächern ist schon seit Jahren ein
Thema. Nun erhält das Thema eine neue Dimension.
Vermehrt werden Flachdächer genutzt, um nachhaltig
Lebensmittel zu produzieren. In der Schweiz gibt es
bereits interessante Projekte. Text: Andrin Federer // Fotos: zvg.
Auf immer mehr Interesse und Zuspruch
stösst die Idee, Flachdächer entsprechender Nutzung zuzuführen. Das macht eigentlich auch Sinn, denn bei Flachdächern handelt es sich um Brachflächen, die nicht
genutzt werden. Besonders wertvoll macht
die Dachflächen der Umstand, dass sie
meist in dicht besiedeltem Gebiet zu finden
sind. Der Trend stammt denn ursprünglich
auch aus New York, das einerseits extrem
dicht besiedelt ist – und andererseits viele
brachliegende Dachflächen ausweist.
Die Idee ist in der Schweiz angekommen
Die Idee, Flachdächer «urbar» zu machen,
findet inzwischen auch in der Schweiz Anklang. Zwei Projekte sind in diesem Zusammenhang besonders erwähnenswert. Einerseits das Zürcher Start-up-Unternehmen
Urbanfarmers und andererseits das Basler
Projekt Nutzdach.
Das Zürcher ZHAW-Spinnoff Urbanfarmers will die Produktion von Gemüse und
Fisch in die Stadt bringen. Ihre Dachfarmen
basieren auf der Aquaponic-Methode. Ein
kombinierter Kreislauf von Fisch und Gemüse. Die Nährstoffe aus der Fischzucht
dienen als Dünger für die Pflanzen. Die
Wurzeln der Pflanzen wiederum filtern das
Wasser für die Fischzucht. Das ergibt einen sehr nachhaltigen Kreislauf. Da kein
Wasser im Boden versinkt, kann der Bedarf massiv reduziert werden. Da Dachfarmen geschlossene Systeme sind, können
die Betreiber auf Antibiotika, Pestizide und
Fungizide verzichten. Eine neue biologische Qualität, die Kunden sehr schätzen.
Aktuell ist das Unternehmen bereits an vier
Projekten in Basel, Zürich, Berlin und Den
Haag beteiligt.
Selbstversorgung als Beweggrund
Das Basler Projekt Nutzdach will durch die
Nutzung von brachliegenden Flachdächern
den Gartenbau für moderne Familien- und
Lebensgemeinschaften noch attraktiver
machen. Es geht hier also eigentlich um
Selbstversorgung. Es ist deshalb auch angedacht, dass die Gärtner vernetzt werden
und so ein mikrolokaler Kleinhandel mit urban produzierten Nahrungsmitteln entsteht.
Der Nutzen solcher Anlagen ist breit: Die
«grüne Lunge» der Stadt wird erweitert, der
Selbstversorgungsgrad wird erhöht, die
Naturverbundenheit steigt, die Bewirtschaftung ist einfach und die Investitionen sind
tief.
Der Pilotgarten des Projektes Nutzdach
wurde mit Kisten aus Paletten und Palettrahmen gebaut. Die einfache Bauweise hat
Vorteile. Es entsteht kein Statikproblem,
weil die Boxen gezielt platziert werden können. Die gefüllten Palettrahmen können
auch als Absturzsicherung verwendet werden. Von Vorteil ist es, wenn der Bewirtschaftungsaufwand gering gehalten werden kann. Dazu kann etwa die Bewässerung
automatisiert werden. n
gebäudehülle_August/14
Das Start-Up-Unternehmen Urbanfarmers produziert
nachhaltig Gemüse
und Fisch. Im Bild:
die Urban-Farm auf
dem Dreispitzareal
in Basel.
29
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30
farbe
n n n n n n n n n n n
Treffen von Willy Sax (ganz links) und Winston Churchill (mit Hut). Sax verspricht Churchill drei Farben.
Farben von Welt
Das Schweizer Familienunternehmen Sax Farben stellt seit 125 Jahren Farben für
Kunst und den Bau her. Neben Sir Winston Churchill haben bekannte Schweizer Künstler wie der Solothurner Cuno Amiet, in den Farben die ideale Farbqualität und -vielfalt
für ihre Werke gefunden. Text und Fotos: Sax Farben AG
Tochter Maya Sax das Unternehmen. Sie
expandierte, indem sie das Fabrikationsgebäude erweiterte und ein eigenes Forschungslabor einrichtete. 1975 trat ihr
Sohn André Sax in die Firma ein, um in vierter Generation die Tradition weiterzuführen.
Der Name Sax und die Qualitätsprodukte
sind über die Landesgrenzen hinaus in den
europäischen, asiatischen und südamerikanischen Kontinent gelangt.
Farben für Bau und Kunst
Neben den Ölfarben stellte die revolutionäre, international patentierte und ausgezeichnete Entwicklung der Silconharz-Fassaden-
gebäudehülle_August/14
Die vierte Generation am
Ruder der Sax Farben AG:
Geschäftsführer André Sax.
Der Kaufmann Jakob Sax gründete 1889 in
Basel einen Betrieb zur Herstellung von Ölfarben für die Baumalerei. 1912 begann
Firmengründer Sax in Urdorf mit der Herstellung von Zwei-Komponenten-Mineralfarben auf Silikatbasis. 1935 übernahm
sein Sohn und Farbenfachmann Willy Sax
das Unternehmen. Er fügt dem Sortiment
Künstler-Ölfarben hinzu, die er nach eigenem Rezept herstellte. Damit trug er den
Namen Sax über die Schweizer Grenze hinaus in die Kreise der Kunst und Kultur.
1956 wandelte er das Unternehmen in eine
Familien-Aktiengesellschaft um. Nach seinem Tod im Jahr 1964 übernahm seine
farbe
gebäudehülle_August/14
farben Hydrosil einen Meilenstein in der
Firmengeschichte dar. Dieses ökologisch
einwandfreie mineralähnliche Farbsystem
gehört zu den modernsten Beschichtungssystemen unserer Zeit und bietet Vorteile
bei Neuanstrichen, Renovationen oder Sanierungen. Es ist ein wasserabweisender
Fassadenanstrichstoff, der das Eindringen
von Wasser und das Ablagern von Schmutz
minimiert. Dadurch werden Renovationszyklen um ein Mehrfaches verlängert. Die ursprüngliche Produktpalette musste sich mit
der Zeit weiterentwickeln. Sie erstreckt
sich von den klassischen Farben über Lacke, Künstlerfarben, die das Unternehmen
Sax weit über die Landesgrenze hinaus bekannt machte.
Seit 1935 ist Sax einziger Schweizer Hersteller von Künstler-Ölfarben. Sie werden
von namhaften Künstlern hoch geschätzt
und wurden von Cuno Amiet, Oskar Kokoschka, Richard Paul Lohse, Ernst Morgenthaler, Martin Lauterburg, Charles Montag, Cornelia Forster, Fritz Pauli, Max
Gubler und Alex Sadkowski für ihre Werke
verwendet. Auch der deutsche Schriftsteller Hermann Hesse war ein Fan der Sax
Farben.
Spätestens aber seit dem Besuch von Sir
Winston Churchill im September 1946 bei
Willy Sax war die Marke über die Schweizer Grenzen hinaus bekannt. Churchill wollte nach dem Krieg, bei einem Staatsbesuch
in der Schweiz, den Mann kennen lernen,
der die Farbe für seine Bilder herstellte. So
trafen sich der Staatsmann und der Farbenfabrikant in einer Suite im Grand Hotel Dolder in Zürich. «Können Sie diese drei Farben für mich herstellen?», fragte Churchill
den Farbenfabrikanten Sax. Dieser versprach, dass die Farben in drei Wochen bei
ihm, im englischen Landsitz Chartwell, seien. Für Churchill musste Sax ein spezielles
Königsblau entwickeln. Diese besondere
Farbe wurde nach dem berühmten englischen Staatsmann benannt: «ChurchillBlau». Aus dieser Begegnung in Zürich
entwickelte sich eine Freundschaft, die Sax
in seinem Buch «Farben für Churchill» beschrieben hat.
Farben für den Denkmalschutz
Wenn es um die Restauration von denkmalgeschützten Bauten geht, kommen in der
Regel nur beste Qualitätsprodukte in Frage, damit die Bausubstanz über lange Jahre
geschützt wird. Die Qualität der Sax Farben
sprach sich rasch herum, sodass man da-
31
Farbe am Bau: Oben
das Schloss Schadau in
Thun, unten die Wasserkirche vor dem Grossmünster in Zürich.
mit begann, auch denkmalgeschützte Bauten mit Sax Farben zu restaurieren. So wurde die 1905 erbaute Villa in Hünibach,
Kanton Bern, mit dem Berner Denkmalpflegepreis 2011 ausgezeichnet. Dabei spielte
die fachgerechte Materialwahl der Öl- und
Silikatfarben für den Berner Restaurator
Roger Tinguely eine wichtige Rolle.
Bei anderen berühmten Bauten wie dem
Hotel Victoria Jungfrau in Interlaken, dem
Zürcher Helmhaus und der Wasserkirche
und vielen Schlössern setzte man Farben
aus dem Hause Sax ein, damit die historischen Bauten optimal gegen die Witterung
geschützt sind.
Erfolgreiche vierte Generation
In der Schweiz legen Bauherren und Restaurateure grossen Wert auf Qualität und
Zuverlässigkeit. Bei der Herstellung der
Produkte hat sich das Unternehmen der
Zeit, den Anforderungen des Marktes und
den Wünschen der Bauherren angepasst.
Ein grosser Vorteil ist bis heute, dass die
Produktionsabläufe innert weniger Stunden
komplett umgestellt werden können und so
jede erdenkliche Farbe hergestellt werden
kann. So sind Herstellung und Lieferung in
der Schweiz innerhalb von 24 Stunden
möglich.
Die vierte Generation legte von Beginn an
grossen Wert auf die Aus- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter, Kunden und
ausführenden Experten. Dazu richtete André Sax auf dem Firmengelände ein Schulungszentrum ein, in dem regelmässig Ausund Weiterbildungen stattfinden. Dazu
werden ausgewiesene Farbexperten, Architekten, Denkmalpfleger und Maler eingeladen, um aktuelles Wissen zu vermitteln. n
32
reportage
n n n n n n n n n n n
Der Gerichtshof Hasselaar löst durch die an eine Baumstruktur erinnernde Fassade ein positives Gefühl beim Betrachter aus.
Gerichtshof Hasselaar (Belgien)
Die Skyline von Hasselt wurde um ein neues Symbol erweitert: den Gerichtshof Hasselaar.
Das neue Gerichtsgebäude mit seinen 14 Stockwerken grenzt direkt an die Bahnstrecke und
wurde von TWINS entworfen (bestehend aus Jurgen Mayer H. Architekten, a2o Architekten und Lens°ass). Es ist das neue Zuhause für alle gerichtlichen Bereiche, die zuvor überall
in der Stadt verstreut untergebracht waren. Der Gerichtshof Hasselaar ist durch die an die
1970er-Jahre erinnernden Farben ein behaglich wirkendes Gebäude, während die Fassade
an die Adern eines Blattes und eine echte Baumstruktur erinnert.
Text: Veronique Boone // Fotos: Philippe van Gelooven
Den Besuchern der Stadt, die mit dem
Zug in Hasselt eintreffen, fällt der neue
Gerichtshof sofort auf, und sie spüren instinktiv, dass hier etwas Neues geschaffen wurde. Der Trend zur Anpassung von
Bauwerken, die direkt an Bahngelände
grenzen, findet sich in letzter Zeit immer
häufiger in Belgien. Zum Beispiel bei Projekten in Städten wie Gent, Leuven, SintNiklas, Antwerpen und – jetzt auch – in
Hasselt. Im Jahr 2001 erarbeitete West 8
einen Masterplan für Hasselt, der der
Stadt neue Impulse geben sollte. Das Gerichtsgebäude spielt dabei eine Schlüsselrolle, und zwar sowohl hinsichtlich des
wunderbaren Entwurfes als auch der
Funktionalität.
Das Gebäude umfasst einen öffentlichen
Flügel mit insgesamt sechs Stockwerken,
in denen sich die Sitzungsräume des Gerichts sowie die Bibliothek und Büroräume befinden. In Analogie zu einem ge-
reportage
Für die gebogenen Elemente wurde ein
spezielles Kantenprofil entwickelt.
wachsenen Baum ist der obere Bereich
des Bauwerks dem Büro des Staatsanwalts vorbehalten. Dieser Teil erhebt sich
in der Mitte des Gebäudesockels. Die
Ähnlichkeit zu einem Baum findet ihre
Wurzeln nicht nur in der Geschichte der
Stadt selbst, in deren Wappen drei Haselnusssträucher zu sehen sind, sondern
auch in vielen Anspielungen zu Bäumen
in der Rechtsprechung. Zum Beispiel der
Baum, unter dem ein Urteil erlassen wird,
der Baum des Lebens, der Menschen eine
zweite Chance bietet usw. Dieser obere
Gebäudeteil ist für die Bürger der Stadt
deutlich sichtbar, und durch seine Höhe
ist er von fast überall in der Stadt zu sehen. Die Geometrie und das Muster der
Aussenfassade scheinen dem Gebäude, je
nach dem eigenen Blickwinkel, ein immer
unterschiedliches Aussehen zu verleihen.
Fassadenstruktur wie feine Adern
Die Aussenfassade mit der geäderten
Holzstruktur umhüllt die horizontale
Wandstruktur wie eine zweite Haut. Die
Innenfassade besteht aus hölzernen
Fensterbändern. Eine Stahlstruktur an
der Vorderseite ist teilweise mit einer einfach verglasten Reynaers-Vorhangfassade (CW 50) verkleidet. An einem anderen
Teil finden sich perforierte Metallplatten
mit einem blattähnlichen Muster, um einerseits den Einfall von Tageslicht zu gewährleisten, und andererseits die Aussicht und die Schattenwirkung zu
steigern. Ein Gang zwischen der Innenund der Aussenhaut ermöglicht die Ausführung von Instandhaltungsarbeiten.
Obwohl Aluminiumprofile verwendet
wurden, um die technischen Anforderungen zu erfüllen, ist die Entscheidung zu
deren Verwendung in erster Linie auf das
Vorhandensein geneigter Fassadenelemente mit einer baumähnlichen Struktur
in den oberen Stockwerken und dem Bereich, der zurückversetzt über dem Eingang liegt, zurückzuführen. Darüber hinaus gab es einige schwierige strukturelle
Details, für die Reynaers zusammen mit
dem Konstrukteur Hegge eine gute Lösung ausarbeiten konnte.Für die gebogenen Elemente wurde ein spezielles Kantenprofil entwickelt, um einen optimalen
Anschluss an die raue Struktur sicherzustellen. Darüber hinaus wurden die Profile nach der Extrusion nicht gehärtet, sodass eine reizvolle, gleichmässige Bogenform entstanden ist. Die geneigten Fassadenelemente am Eingang erwiesen sich
als wahre Herausforderung, da die Fassade an dieser Stelle nur aus einer einfachen
Haut besteht. Die absolut wasserdichten
Bauanschlüsse mussten aufgrund der geneigten Glasfassade perfekt ausgeführt
werden.
Wahrzeichen für die Stadt
Mit dem Entwurf des Gerichtshofs Hasselaar wollten die Architekten und der
Kunde ein besonderes, öffentlich zugängliches Gebäude schaffen, bei dem die typischen symbolischen Elemente wie eine
monumentale Treppe weggelassen wurden und gleichzeitig eine optimale organisatorische Integration erzielt werden
sollte. Gleichzeitig zum Bau des Gerichtshofes wurde das ehemalige Gefängnis,
das an einem anderen Ort in der Stadt
liegt, entkernt und umgebaut, und zwar
im Stil von noA-architects, um Platz für
die juristische Fakultät der Universität zu
schaffen. Das gesamte Rechtswesen –
vom juristischen Studiengang bis hin zu
den Gerichten selbst – hat ein neues Zuhause gefunden, während gleichzeitig die
einzelnen Bereiche dichter zusammengerückt sind. Der linke Teil des Gebäudesockels am Gericht umfasst eine grosse Bibliothek, die sowohl von den Jura-Studenten als auch den Gerichts-Angestellten
genutzt wird. Am Nachmittag können die
Räume im rechten Gebäudeteil, die normalerweise für Sitzungen genutzt werden, auch als Unterrichtsräume und Auditorium zum Einsatz kommen. Auf diese
Weise wird der öffentliche Gebäudebereich zu einem integralen Bestandteil der
Stadt, in dem unterschiedliche Menschen
im Rahmen der geltenden Sicherheitsbestimmungen zusammenkommen können. Zudem wird dabei gewährleistet,
dass der Gerichtshof weiterhin als Wahrzeichen der Stadt dient.
Am Bau Beteiligte:
Architekten:
TWINS (J. Mayer H./a2o Architekten/Lens°ass Architekten),
Berlin-Hasselt
Projektmanagement:
Eurostation NV
Auftraggeber:
Hasselt Stationsomgeving nv
Investors: SO HaA (Stedelijke
Ontwikkelingsmaatschappij Hasselt;
Autonoom
Gemeentebedrijf Hasselt + Euro
Immo Star)
Konstrukteur:
Hegge NV, Hamont-Achel
Generalunternehmer:
T.H.V. Hasaletum nv (Democo nv,
Cordeel nv, Interbuild nv)
Reynaers-System: CW 50
Kontakt:
Reynaers AG Aluminium Systeme
Langfeldstrasse 88
8500 Frauenfeld
Telefon 052 725 05 30
www.reynaers.ch
33
34
reportage
n n n n n n n n n n n
Vor der Sanierung …
… nach der Sanierung.
Gesamtsanierung des Credit Suisse-Gebäudes
Wie Geilinger Fenster und Fassaden AG dank der vielseitigen Möglichkeiten des
Metallbaus mithalf, dass die Gesamtsanierung des Credit Suisse-Gebäudes in Winterthur
ein Erfolg wurde. Text und Fotos: Roland Hof, Geilinger Fenster und Fassaden AG
An der Strassenecke Stadthausstrasse/
Bankstrasse steht die Geschäftsstelle der
Credit Suisse Winterthur an prominenter
Lage. Nach einer Nutzungsdauer von 50
Jahren entschied sich die Besitzerin, das
Haus für einen neuen Zyklus von 30 bis
40 Jahren fit zu machen. Hauptziele waren die energetische Fassadensanierung,
die haustechnische Modernisierung, die
Ausschöpfung von Ausnützungsreserven
sowie die Erdbeben-Ertüchtigung. Dabei
mussten auch die Umsetzung der Branch
Excellence Standards der Credit Suisse
für die Kundenzonen und eine städtebaulich optimale Integration des Gebäudes in
das Stadtbild an dieser markanten Kreuzung erfüllt werden. Dank einer optimalen Gebäudehülle und automatisiertem
Sonnenschutz wird der Heiz/Kühlbedarf
minimal gehalten. Durch Fernwärme versorgt, kann das Gebäude aus energetischer Sicht als vorbildlich bezeichnet werden. Das Projekt der Dahinden Heim
Architekten AG wurde durch eine Jury,
vertreten durch die Bauherrschaft, Fachexperten und die Abteilung Stadtgestaltung der Stadt Winterthur aus einer Auswahl von sechs Konkurrenzprojekten zur
Weiterbearbeitung empfohlen.
Das hohe, transparente Erdgeschoss wird
von einer Pfosten-Riegel-Bauweise getragen. Die Dreifach-Sonnen-/Wärmeschutzgläser sind mittels speziellen Halterungen eingebaut, so dass es keine Deckleisten braucht. Dadurch entsteht mittels
Structural Glazing eine elegante flächenbündige Glasfassade. In einem Feld an
der Bankstrasse wurde die Fassade vertikalisiert, indem die Verglasung bei der
Kundentreppe bis ins 1. Obergeschoss
führt und so den Bezug zu diesem herstellt.
Die Fassade in den Geschossen 1–4 besteht aus ganz verschiedenen Elementen.
Die Fensterelemente aus einem wärmegedämmten Ganzmetall-System gliedern
reportage
Das vertikale Element Kundentreppe.
sich in eine Festverglasung und einen
Flügel. Während die Festverglasung aus
einer Dreifach-Wärmeschutzverglasung
mit integrierten Sicherheitsfolien besteht, wurden bei den Flügeln opake, isolierte Paneels eingesetzt. Die Fensterbänke und Storenkasten stellen besondere
gestalterische Elemente dar. Sie sind aus
speziell für dieses Projekt präzis gezogenen Aluminiumprofilen konstruiert. Ausserhalb der opaken Flügel bildet eine Lamellengitterkonstruktion einerseits ein
auflockerndes Element, es schützt gleichzeitig vor Absturz bei offenen Flügeln.
Die hervorragenden technischen Werte
der Dreifachgläser zusammen mit dem
automatischen Betrieb der Lamellenstoren sorgen ganzjährig für ein ruhiges, angenehmes Klima im Gebäude. Als die Mitarbeitenden die neuen Büroräume bezogen, mussten sie sich zuerst an die Stille
gewöhnen. Die Farbe der Brüstungsgläser
und die Gestaltung der Hauptfassade wirken präsent und gliedern sich doch harmonisch in die Umgebung ein.
Das aufgestockte, zurückversetzte Attikageschoss übernimmt durch das Vordach die Trauflinie vom Nachbargebäude
und führt diese in die Bankstrasse. In der
Fassade wechseln Festverglasungen aus
isolierten Aluminiumsystemen mit Fens-
Attika mit attraktiver Sicht über die Stadt.
tertüren ab. Bei schönem Wetter und geöffneten Türen entsteht ein Aufenthaltsbereich im Freien mit attraktiver Sicht
über die Dächer der Stadt.
Während dieser Gesamtsanierung bezogen die Mitarbeitenden provisorische,
temporäre Büros, um Platz zu schaffen
für die grossräumigen Veränderungen im
Innern. Für alle Beteiligten handelte es
sich um einen Umbau auf engem Raum
mitten in einem vielfrequentierten Zentrum. In der heutigen Zeit ist es für die
Mitarbeitenden der Geilinger Fenster
und Fassaden AG allmählich zur Gewohnheit geworden, mittels sorgfältiger Planung, Abstimmung der Anlieferungen im
Takt und gegenseitiger Rücksichtnahme
rationelle Baufortschritte in Umbausituationen zu erreichen.
Geilinger Fenster und Fassaden AG an der
Werkstrasse in Winterthur erstellt mit 80
Mitarbeitenden und 5 Lernenden repräsentative Fassaden in Metall, Glas und Holz-Metall. Die Leistungsfähigkeit zeigt sich sowohl
bei innovativen Neubauten sowie optimalen
Renovationen. Holz-Metall-Fenster-Systeme
stehen für eine wohnliche Atmosphäre im Innern und hervorragenden Wetterschutz aussen. Vielseitige, freundliche Kundendienstmonteure halten Gebäude in Form.
Am Bau Beteiligte:
Bauherr: Credit Suisse AG,
8070 Zürich
Architekt: Dahinden Heim
Architekten AG, 8400 Winterthur
Fassadenplaner: Neuschwander
+ Morf AG, 4051 Basel
Fassadenbauer: Geilinger Fenster
und Fassaden AG, 8401 Winterthur
Kontakt:
Geilinger Fenster und Fassaden AG
Werkstrasse 20
Postfach 1867
8401 Winterthur
Tel. 052 234 18 18
www.geilinger.ch
35
36
facility management
n n n n n n n n n n n
Stärken gewinnbringend
einbringen
Soll in der Schweiz die ehrgeizige Energiestrategie – ein
Totalumbau der Energieversorgung – eines Tages erfolgreich abgeschlossen werden,
ist der Verbrauch des Gebäudeparks entscheidend. Damit
wird eines klar: Von entscheidender Bedeutung ist auch
das Facility Management.
Sanierte Immobilie
mit optimal integrierter
PV-Anlage in die
Fassaden und
Balkone. Für den
Unterhalt komplexer
Gebäudehüllen wird
entsprechendes
Personal benötigt.
Der Schweizer Bundesrat und das Parlament planen seit dem Jahr 2011 einen
Total­
umbau der Energieversorgung. Bestandteil der Umbaupläne sind der Verzicht
auf Kernenergie und somit der Ersatz von
40 Prozent der heutigen Versorgung. Der
Bundesrat will die heute fünf Kernkraftwerke schrittweise stilllegen und dann auf Neubauten verzichten. Um diese sehr ehrgeizigen Pläne zu realisieren, setzt die Regierung
auf die konsequente Erschliessung der vorhandenen Energieeffizienzpotenziale und
auf eine ausgewogene Ausschöpfung der
Wasserkraft und der neuen erneuerbaren
Energien. Der Weg, bis das Ziel Totalumbau der heutigen Energieversorgung erreicht ist, muss als äusserst steinig beurteilt
werden. Zumal sich erste Rückschläge bemerkbar machen. Als Beispiel seien hier die
Geothermie (verursacht Erdbeben), die inzwischen merklich aufgrund der Subventionen unter Druck geratene heimische Wasserkraft und die viel zu tiefe Sanierungsquote
des Gebäudeparks erwähnt.
gebäudehülle_August/14
Text: Andrin Federer, pd //
Fotos: Schweizer Solarpreis, Erdgas
facility management
Gebäudepark mit besonderer
Bedeutung
Sicher aber ist: Halten wir an den Plänen
eines Umbaus unseres Energiesystems
fest, dann kommt dem Gebäudebereich
eine sehr wichtige Rolle zu. Nicht nur muss
er entsprechend saniert werden, sondern
ebenfalls wollen die Neuerungen am Gebäudepark entsprechend unterhalten werden. Dies lässt den Schluss zu: Dem Facil­
ity Management kommt künftig eine sehr
wichtige Rolle zu. Denn Energie- und Ressourceneffizienz wird zu einem sehr wichtigen Markt werden.
gebäudehülle_August/14
Drei Bereiche mit Schlüsselbedeutung
Das künftige Geschehen spielt sich dabei
in drei Bereichen ab: erstes in der Dämmung der Gebäudehülle, zweitens im Einsatz effizienter Gebäudetechnik und drittens in einem energieeffizienten und ressourcenschonendem Immobilienbetrieb. Hier
kann Facility Management seine Stärken
gewinnbringend einbringen. Die Dienstleister können sich als Partner anbieten, die
unter anderem die Kompetenzen in der
Mess-Steuer- und Regeltechnik sowie im
technischen Anlagenbau vorweisen und
deshalb die komplexen Herausforderungen
angehen können. Eine ideale Voraussetzung, um Schwung in zukünftige Geschäftsmodelle zu bringen, zum Beispiel in
die Anpassung von installierten Kapazitäten
und des Betriebes der technischen Gebäudeausrüstung an den tatsächlichen Bedarf,
die Energieberatung beziehungsweise das
Energiemanagement sowie die Hilfestellung bei der Anpassung des Nutzerverhaltens an die Gebäudebegebenheiten.
Dezentrale Energieversorgung
als Geschäftschance
Von den theoretischen Konzepten zur praktischen Anwendung ist aus heutiger Sicht
der Weg bei der künftigen dezentralen
Energieversorgung am kürzesten. Diese
wird durch den sukzessiven Abschied von
herkömmlichen Kraftwerken deutlich an
Bedeutung gewinnen – schon allein, um die
Versorgungssicherheit durch eine verminderte Abhängigkeit vom Stromnetz zu gewährleisten. Hier können Gebäudemanager auf ihre Erfahrung beim Betreiben eines
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Energiekritische
Haustechnik: WKKAnlage, die gleichzeitig Strom und
Wärme produziert.
Gebäudes zurückgreifen und zum Beispiel
Ratschläge für die richtige Dimensionierung
von Anlagen der neuen Erneuerbaren geben. Das Gleiche gilt für Mikro-Blockheizkraftwerke sowie die Installation und den
Betrieb von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen auf Einzelobjektebene. Erste Pilotprojekte sind schon angelaufen. Sie geben der
Branche einen Vorgeschmack, welch gute
Marktchancen sich für Beratungs- und Managementleistungen auf diesem Gebiet ergeben – und an welchen Stellen das Geschäftsmodell noch etwas nachjustiert
werden muss, um den Erwartungen der
Auftraggeber noch besser gerecht zu werden.
Umfassendes Leistungsangebot
bereitstellen
Potenzielle Auftraggeber sind sich der tragenden Rolle des Facility Managements für
die notwendige Steigerung der Energieeffizienz durchaus bewusst. Nach einer Umfrage der Unternehmensberater von Roland
Berger unter Immobilieninvestoren sehen
diese das Facility Management als wich-
tigsten, weil kompetentesten Gesprächspartner für diese Aufgabe an – noch vor
den eigenen Mitarbeitern.
Dafür erwarten die Auftraggeber aber auch
einiges. Sie wollen keine punktuelle Unterstützung, sondern ein umfassendes Leistungsangebot von der Beratung über die
Planung bis zur Steuerung in der Umsetzungsphase. Zudem erwarten die Bestandshalter von ihrem Ansprechpartner im
Facility Management die Befähigung zur
Arbeit an Gewerke- und Prozessschnittstellen innerhalb der Immobilie.
Die ehrgeizigen Pläne des Bundesrates in
Bezug auf die Energieversorgung geben
Immobilienbesitzern und -betreibern eine
Motivation, das mögliche Sparpotenzial
durch einen externen Gebäudedienstleister
ausschöpfen zu lassen. Soll die Energiestrategie 2050 mehr als blosse Makulatur
sein, kann auf die Facility ManagementBranche als Verbündeten nicht verzichtet
werden. Denn ein Totalumbau der Schweizer Energieversorgung wird ohne das Facility Management nicht gelingen. n
38
facility management
n n n n n n n n n n n
Dachunterhalt:
Ein Muss für jede Liegenschaft
Das Dach ist eines der am stärksten beanspruchten Bauteile schlechthin. Liegenschaftsbesitzer, Bewirtschafter und Hausmeister sollten sich rechtzeitig Gedanken über den
Dachunterhalt ihrer Liegenschaft machen. Gilt es doch, die Werterhaltung der Immobilie
zu sichern und langfristig Kosten zu sparen. Text: Hansueli Sahli // Foto: zvg.
Wird der Dachunterhalt regelmässig mit den notwendigen Fachkenntnissen durchgeführt, können langfristig
Kosten gespart werden.
Das Dach ist eines der am stärksten beanspruchten Bauteile schlechthin. Da es nicht
so sehr im direkten Blickfeld des Betrachters liegt, wird es bei der Pflege und beim
Unterhalt oft vernachlässigt. Dies kann nicht
nur unliebsame Folgen hinsichtlich der
Funktionssicherheit einer Dachdeckung
und Dachabdichtung haben, sondern auch
zu einer besonders hohen finanziellen Belastung der Hausbesitzer führen, die bei
regelmässiger Instandhaltung kostengünstig vermieden werden könnte. Liegenschaftsbesitzer, Bewirtschafter und Hausmeister sollten sich daher frühzeitig
Gedanken über den Dach- und Fassadenunterhalt ihrer Liegenschaft machen.
Auch das schützende Dach ist negativen
Umwelteinflüssen ausgesetzt
Jedes Material – und damit auch die Deckund Abdichtungswerkstoffe – unterliegt einem natürlichen Alterungsprozess. Dachflächen sind aber in besonderem Masse
der Witterung ausgesetzt. Chemische und
biologische Umwelteinflüsse, Schmutzablagerungen usw. beschleunigen die natürliche Alterung. Bauphysikalische Beanspruchungen aus der Gebäudenutzung belasten
zusätzlich den Gebäudehüllenteil Dach. Es
wird daher auf die Dauer sehr kostenträchtig und gefährdet längerfristig die gesamte
Bausubstanz, wenn eine Dachdeckung auf
dem geneigten Dach oder die Dachabdich-
Dinge, die man beachten sollte
Für einen professionellen Unterhalt des
Daches sollten einige Ratschläge befolgt
werden:
• Dachdeckungen, Dachabdichtungen und
Fassadenbekleidungen sollten mit all ihren
Bestandteilen regelmässig fachmännisch
überprüft werden. Gemäss Art. 58 OR haftet der Eigentümer eines Gebäudes für
den Schaden, der durch mangelhaften
Dachunterhalt verursacht worden ist.
• Dachunterhaltsarbeiten unterliegen den
Bestimmungen der Arbeitssicherheit gemäss SUVA-Vorschriften «Arbeiten auf Dächern» und «Checkliste: Kleinarbeiten auf
Dächern», basierend auf der «Verordnung
über die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei Bauarbeiten». Sie sind daher
nur von kompetenten Fachleuten auszuführen. Die Bestimmungen sind unter www.
suva.ch downloadbar.
• Dank regelmässiger Dachkontrolle nach
Bauabschluss können gegebenenfalls Ansprüche wegen Mängel des Werkes rechtzeitig geltend gemacht werden. Grundlage
bildet der Werkvertrag.
• Regelmässige Instandhaltung hilft, langfristig Kosten zu sparen. n
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tung eines Flachdaches nach ihrer Fertigstellung einfach vergessen wird.
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Temporärarbeitende:
Weiterbildung lohnt sich
Seit der Gesamtarbeitsvertrag für Personalverleih in Kraft ist, profitieren Temporär­
arbeitende von subventionierter Weiterbildung. Dies kommt auch den Einsatzbetrieben
zugute, indem ihnen besser ausgebildete Mitarbeitende zur Verfügung stehen.
Text: pd, Andrin Federer // Illustration: fotolia
Weiterbildung lohnt sich
– auch für Temporär­arbeitende im Bereich
Gebäudehülle.
Seit zweieinhalb Jahren ist der allgemeinverbindlich erklärte Gesamtarbeitsvertrag Personalverleih in Kraft. Für Temporär­arbeitende
übernimmt der GAV Personalverleih Minimalsalär, Arbeitszeit, Ferien- und Feiertagsregelung des GAV Dach- und Wandgewerbe.
Krankentaggeldversicherung,
Berufliche
Vorsorge und Weiterbildung regelt der GAV
Personalverleih selber.
Laut dem Unfallversicherungsgesetz (UVG,
Artikel 82) und der dazugehörigen Verordnung über die Verhütung von Unfällen und
Berufskrankheiten (VUV, Artikel 3 und folgende) muss der Arbeitgeber insbesondere zur Verhütung von Berufsunfällen und
Berufskrankheiten alle Massnahmen treffen, die nach der Erfahrung notwendig,
nach dem Stand der Technik anwendbar
und den gegebenen Verhältnissen angemessen sind. Der Arbeitgeber muss bei
Stellenantritt über die auftretenden Gefahren informieren und bezüglich der Massnahmen zu deren Verhütung anleiten.
Klarer Mehrwert schaffen
Mit den Ausbildungen von Gebäudehülle
Schweiz schaffen sich die Temporärarbeitenden einen klaren Mehrwert, und der Arbeitgeber (Einsatzbetrieb) sichert sich ab,
dass er den gesetzlichen Verpflichtungen
nachgekommen ist. Erklärtes Ziel ist es, die
Qualität des temporären Mitarbeiters zu
steigern und die Verantwortung des Arbeitgebers (Einsatzbetrieb) abzusichern. Mit
den Kursen deckt der Verband die gesetzlichen Grundlagen ab. Der Verband fordert
Staplerkurse und Schutzausrüstung
Wer im Dach- und Wandgewerbe im Einsatz ist (oder bis vor Kurzem war), kann einen Arbeitssicherheitskurs «Grundkurs Arbeitssicherheit» oder eine fachbezogene
Weiterbildung «Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz, Staplerkurse usw.» bei
Gebäudehülle Schweiz besuchen.
Einsatzbetriebe und Personaldienstleister
spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung der Temporärarbeitenden. Sie können
motivieren, bei der Suche nach dem passenden Kurs unterstützen oder dem Mitarbeitenden die erforderliche Zeit für die Weiterbildung einräumen. So dass die flexiblen
und die festangestellten Mitarbeiter im
Dach- und Wandgewerbe über die erforderlichen Fachkenntnisse verfügen. n
gebäudehülle_August/14
seine Mitglieder auf, bei den Verleihern
Druck auszuüben, dass die Temporärmitarbeitenden die Ausbildungen auch vollziehen und dies im Sicherheitspass eingetragen wird.
Wer innerhalb von zwölf Monaten mindestens 22 Tage temporär gearbeitet hat, erhält bis zu 5000 Franken an Weiterbildungskosten. Um davon zu profitieren, stellt
der Temporärarbeitende vor Kursbeginn
ein Gesuch bei Temptraining, dem Weiterbildungsfonds des GAV Personalverleih.
Stellvertretend kann der Personalberater
diese Aufgabe übernehmen. Temptraining
hat das Ziel, die Arbeitsmarktfähigkeit der
Temporärarbeitenden in der Schweiz zu erhalten und zu fördern. Mitarbeitende können sich im erlernten oder aktuellen Tätigkeitsgebiet weiterbilden, müssen sich aber
nicht darauf beschränken.
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DIE ANTI - KONDENSATIONS - FARBE
KaliPhil entspannt die Oberfläche von Kondensattropfen,
absorbiert die Feuchtigkeit sehr schnell und lässt sie bei
sinkender Kondensationsbelastung verdampfen. Durch die
so erreichte trockene Oberfläche wird Schimmelbildung
wirkungsvoll bekämpft.
Schimmelpilze verdursten auf trockenen Oberflächen. Die hohe Alkalität des Bindemittels
Wasserglas wirkt zusätzlich schimmelhemmend. So kann auf Biozide verzichtet werden.
KaliPhil ist eine echte Mineralfarbe mit einem organischen Anteil < 5%, frei von Lösemitteln,
Weichmachern sowie schwerflüchtigen organischen Substanzen. KaliPhil verfügt aufgrund
seiner optimierten Zusammensetzung über natürlich antimikrobiell wirkende Komponenten
und bietet damit desinfizierende Eigenschaften. KaliPhil besteht zu 95% aus nachwachsenden
Rohstoffen und ist mit der Schweizer Umweltetikette Produktekategorie A ausgezeichnet.
Damit entspricht KaliPhil dem aktuellen MINERGIE-ECO Standard.
Geeignet für mit Kondenswasser belastete Innen-Räume wie Bäder, Küchen, Schlafräume etc.
sowie zur Beschichtung hydroaktiver Dämmstoffe wie z.B. der Mineralplatte Calsitherm.
Wasserglas als Bindemittel ergibt
hoch wasserdampfdurchlässige
Anstriche mit maximalen
Hafteigenschaften durch eine
versteinernde Verbindung mit
mineralischem Untergrund.
Die hohe Alkalität von
Wasserglas wirkt
schimmelhemmend.
Sax-Farben AG
Lack- und Farbenfabrik
CH-8902 Urdorf
Schweiz
Gegründet 1889
Tel. 044 735 32 32
www.sax.ch
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