Internes Magazin von Bouygues Construction

Nr.22 / JUILI 2011
INTERNES MAGAZIN VON BOUYGUES CONSTRUCTION
BOUYGUES ENTREPRISES FRANCE-EUROPE
Losinger Marazzi
hat große Pläne
für die Schweiz!
Bouygues Travaux Publics
Im Herzen
des Reaktors
Inhalt
Strategie
Ergebnisse
S. 6
4
Aktuelles
Erfolgsgeschichten: Balard; Auftragseingang, laufende
und fertiggestellte Projekte; Bilder von einigen bedeutenden
Referenzen.
S. 13
6
Reportagen
• Bouygues Entreprises France-Europe :
“Losinger Marazzi hat große Pläne für die Schweiz !”;
• Bouygues Travaux Publics: “Im Herzen des Reaktors”
20
Lebensabschnitt
Neue Arbeitsweisen:
“Unsere Geschäftsfelder werden moderner”
34
S. 20
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Zugang zu weiteren Informationen und Fotos zu dem entsprechenden Thema. Besuchen Sie
unter "Welcom“ die Rubrik
Weitere Infos auf Talents OnLine,
"Dienste/Kommunikation/Informations- und
zugänglich über
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Kommunikationsmaterial zum Konzern“.
S. 27
Talents Herausgeber: Yves Gabriel. Redaktionsleiter: Christophe Morange. Chefredakteure: Fa-
S. 34
brice Marrel, Marion de Romémont. Redaktion: Jean-Charles Bertrand, Marion de Romémont, Sonia
Dahmani, Übersetzung: Melanie Hediger (Losinger Construction AG), Anna Friedrich. Ikonographie:
Christelle Dilosquet. Fotos: 3e oeil - Yves Chanoit – Laurent Zylberman - Alexis Morin/EDF - Alain
Perus – Augusto Da Silva – Patrice Maurein - Willy Berre - Kamel Khalfi - Laurent Blossier - Véronique Paul - Cédric Helsly - Antoine Billaud - Jean Nouvel/Artefactory - DR - Govin Sorel – Studio Magellan – Laurent Zylberman – Thomas Deschamps – Patrice Maurein – Areva/Bourdon – Edf/Alexis
Morin – Alain Herzog – DR – Photothèques du Groupe. Versand: Diane André.
Realisation:
Bemerkungen sind zu richten an: [email protected]
EDITORIAL
O
bwohl die relativ ungünstige wirtschaftliche Lage auf unseren Märkten
anhielt, war 2010 für Bouygues Construction ein ziemlich gutes Jahr.
Unser Auftragseingang hat ein ausgezeichnetes Niveau erreicht und der
Umsatz zeigte sich widerstandsfähig. Unser laufendes Ergebnis konnte
sich auf einem guten Niveau halten: Die Schwierigkeiten bei unserer Tiefbautätigkeit wurden durch die exzellente Performance sämtlicher Hochbauaktivitäten in Frankreich und im internationalen Bereich ausgeglichen. Ich danke
Ihnen hierfür und beglückwünsche Sie zu Ihrem Beitrag.
2011 dürfte sich die Lage unserer Märkte nicht spürbar verändern. Auch
wenn das Rekordniveau unseres Auftragsbuchs (über 18 Monate Tätigkeit)
uns eine gute Sichtbarkeit verleiht, müssen wir uns weiter mobilisieren,
um es wieder neu zu füllen. Dies ist eine der Herausforderungen des Jahres. Dazu kommen außerordentlich viele komplexe Großbaustellen (EPR,
Stadion Vélodrome, Tunnel in Hong Kong und Miami, BFD in Doha…)
die zurzeit laufen bzw. in Angriff genommen werden. Von ihrem Erfolg
wird die Finanzperformance des Geschäftsjahres weitgehend abhängen.
Die ersten Monate des Jahres sind eher ermutigend. Wir dürfen uns über
einige herausragende Akquisitionserfolge freuen, unter denen der Ende Mai
besiegelte Partnerschaftsvertrag für das neue Verteidigungsministerium in Balard (Paris) an erster Stelle steht. Dieses Prestigeobjekt, das insgesamt mehr als 1,2
Mrd. Euro Auftragseingang darstellt, ist ein konkretes Beispiel für unser Know-how im
Bereich großer PPP-Projekte und für die Synergien, die wir im Konzern generieren können. Es ist das Ergebnis des außergewöhnlichen Einsatzes der Teams von Bouygues Bâtiment
Ile-de- France, Exprimm sowie unserer Rechts- und Finanzabteilungen. Sie alle möchte ich hierzu beglückwünschen. Die Aufträge über die Philharmonie von La Villette, das Einkaufszentrums Beaugrenelle und die öffentliche
Beleuchtung der Stadt Paris stellen drei weitere große Erfolge in der Hauptstadt dar. In Europa hat Losinger Marazzi den Zuschlag zum Bau eines Hotels in Zürich (Schweiz) erhalten und
Karmar wurde auf Rechnung von Bouygues Immobilier mit
dem Hauptsitz der Telekom Polska in Warschau beauftragt.
Herausforderungen
2011
Im Laufe des ersten Halbjahrs haben wir auch die Übernahme
der Leadbitter Gruppe in Großbritannien zu Ende geführt.
Das hauptsächlich im sozialen Wohnungsbau tätige Unternehmen mit Sitz in Oxford deckt das Gebiet Südengland ab,
wo es circa 400 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Nach
dem Erwerb von Warings Ende 2007 ermöglicht diese erneute Übernahme es Bouygues Bâtiment International, seine geographische Präsenz in Großbritannien zu verstärken und somit unsere Aktivitäten in diesem Land langfristiger abzusichern.
In strategischer Hinsicht schließlich haben wir die bereits in die Wege geleitete Wende hin zum nachhaltigen Bauen intensiver vorangetrieben. Um diese tiefgreifende Entwicklung unserer Geschäftsfelder zu begleiten, habe ich beschlossen
auf Ebene von Bouygues Construction eine Direktion für Innovation und nachhaltiges Bauen zu gründen. Diese Organisation soll uns dazu verhelfen, in jeder Beziehung Akteure des Wandels zu werden, indem die neuen Chancen als Hebel
für Wachstum und Wettbewerbstätigkeit genutzt werden. Auf diesem Gebiet werden wir unsere F&E-Bemühungen verstärken, um zukunftsweisende Technologien, Baustoffe, Bauteile und Werkzeuge zu identifizieren, die sich zur Steigerung unserer Leistungen eignen und uns gleichzeitig von unseren Wettbewerbern abheben. Um die Marktentwicklungen
im Bereich des nachhaltigen Bauens besser zu verstehen, vorauszusehen und unseren Kunden angemessene Angebote
zu bieten, werden wir unseren Ansatz der prospektiven Planung und des strategischen Marketings ebenfalls professioneller gestalten.
Unsere Herausforderungen 2011 sind somit operativer, aber gleichzeitig auch strategischer Art und die Einsatzbereitschaft eines jeden wird auch diesmal entscheidend sein, um diese zu meistern und den Erfolg sowie die Performance von Bouygues Construction sicher zu stellen.
Yves Gabriel
Vorstandsvorsitzender
20. Juni 2011
ERGEBNISSE
Ein solides Jahr 2010
Vor einem weiterhin schwierigen wirtschaftlichen und finanziellen Hintergrund
realisiert der Konzern eine gute Performance mit einem trotz leichtem Rückgang
(-3,3 %) weiterhin hohen Umsatzniveau und einem Auftragseingang von 10,9 Mrd. Euro.
Die Herausforderungen für 2011 bestehen darin, im Hinblick auf die ordnungsgemäße
Realisierung der Großaufträge und das Volumen und die Qualität unserer Aufträge
wachsam zu bleiben.
Umsatz (Mio. Euro)
Auftragseingang (Mio. Euro)
10’934
10’668
9’497
9’546
2008
2009
9’395
9’235
2010
LEICHTER UMSATZRÜCKGANG.
Bouygues Construction verzeichnet gegenüber den
historischen Beträgen von 2008 und 2009 einen leichten
Rückgang seines Umsatzes, der für 2010 5’105 Mio. Euro
in Frankreich und 4’130 Mio. Euro im internationalen
Geschäft (um den Einfluss von Wechselkursschwankungen
in Höhe von 220 Mio. Euro bereinigt) erreicht.
2008
2009
2010
AUSSERGEWÖHNLICH HOHER
AUFTRAGSEINGANG, nahe am Rekordniveau von
2007, mit einem Anteil an langfristigen Aufträgen von
701 Mio. Euro.
UMSATZ
AUFTRAGSEINGANG
9,2 Mrd. €
4,1 Mrd. €
10,9 Mrd. €
DAVON IM INTERNATIONALEN GESCHÄFT
NETTOERGEBNIS
201 Mio. €
4 Talents
MITARBEITENDE
54’126
Auftragseingang und Umsatz pro Konzerneinheit (Mio. Euro)
Auftragseingang
2’992
Umsatz
2’600
2’496
2’017
1’943
1’717
1’625
1’547
1’038
1’076
368
343
269
Bouygues Bâtiment
Ile-de-France
Bouygues Entreprises
France-Europe
Bouygues Bâtiment
International
Bouygues
Travaux Publics
VSL
276
DTP Terrassement
Geographische Verteilung
des Umsatzes
ETDE
16%
Westeuropa
55%
Frankreich
4%
Osteuropa
3%
13%
Amerika
Karibik
Asien
PazifikRaum
1%
Mittlerer
Osten
8%
Afrika
Talents
5
ERFOLGSGESCHICHTEN
BALARD
Bouygues Construction realisiert
ministerium!
B
ouygues Bâtiment Ile-de-France und
Exprimm, die in der ARGE Opale-Défense1 zusammengeschlossen sind,
erhielten jüngst den Zuschlag über Finanzierung, Projektierung und Bau des Verteidigungsministeriums in Balard im 15. Pariser Bezirk
sowie dessen Service-Management und Instandhaltung über einen Zeitraum von 30 Jahren.
Drei Arbeitsgemeinschaften – nämlich Bouygues
Construction, Eiffage und Vinci – bewarben sich
auf diese Ausschreibung, die aufgrund ihrer
Größenordnung, ihrer programmatischen
Komplexität und ihrer städtischen Lage am
Pariser Seineufer außergewöhnlich ist. Der
Entwurf des gewählten Bieters überzeugt durch
seine unbestreitbare architektonische Qualität,
den niedrigsten Preis, hohe funktionale Eignung
6 Talents
und optimale Erfüllung der Anforderungen des
Leistungsverzeichnisses, das den Bewerbern
vom Verteidigungsministerium übergeben wurde.
Im Rahmen dieses Auftrags wird Bouygues
Bâtiment Ile-de-France die Projektierung und den
Bau für Kosten von über 700 Mio. Euro koordinieren. Für die ETDE Tochter Exprimm,
Fachunternehmen für Facility Management, geht es
um ein Vertragsvolumen von 534 Millionen Euro.
Die Finanzierung des Bauvorhabens wird von
einem Bankenpool -bestehend aus Natixis, Dexia,
Société Générale, CIC und BBVA- übernommen.
Im neuen Ministerium werden im direkten
Umkreis des Ministers und seines Stabs, der
Generalstab der Streitkräfte, die Generalstäbe
der drei Teilstreitkräfte, die Generaldirektion für
Rüstung und die Direktionen und Abteilungen
das neue Verteidigungsdes allgemeinen Verwaltungssekretariats, d.h.
rund 9’300 Personen verteilt über 320’000 m²
zentral zusammengelegt.
Das von zwei Architektenbüros (Agentur Nicolas
Michelin & Associés, Koordinator des
Architekturentwurfs und das Atelier 2/3/4/) und
dem Ingenieurbüro Iosis entworfene Projekt sieht
die Ausführung des Hauptgebäudes des
Ministeriums auf der Westparzelle des Standorts
(140’000 m²) sowie eine großangelegte Maßnahme
zur Aufwertung der Ostparzelle (170’000 m²,
davon 120’000 renoviert) vor.
Auf dem westlichen Flügel des Standortes soll
weiterhin ein Immobilienprojekt vom Reißbrett
der Agentur Wilmotte & Associés mit 90’000 m²
Bürofläche für den Auftraggeber Axa Real Estate
entstehen. Die Ausführung dieses Projekts wird
206 Millionen Euro für Bouygues Bâtiment Ilede-France generieren. Icade und Sodéarif übernehmen die Projektentwicklung.
Ergänzt wird das Projekt durch drei öffentliche
Krippen, zwei Unternehmensrestaurants mit
einer Kapazität von je 4’000 Gedecken täglich,
zwei Konferenzzentren, ein Medienzentrum für
die Pressekonferenzen der Militärs, ein
Gesundheitszentrum und eine Sportstätte mit
einem öffentlichen Schwimmbad, 1’300
Parkplätze und 900 Zimmer zur Unterbringung
des Personals, das im Ministerium arbeitet.
Als Federführer der ARGE ist Bouygues Bâtiment
Ile-de-France Garant für die Projektierung und
Ausführung (Gebäude und Systeme). Exprimm
wird die Betriebsführung und Instandhaltung
der Gebäude über einen Zeitraum von 27 Jahren
ab der Übergabe übernehmen. Die Ausführung,
die im Januar 2012 beginnt, wird in Spitzenzeiten
2’500 Personen mobilisieren. Darüber hinaus
werden sehr aufwändige technische Mittel zum
Einsatz kommen, insbesondere 25 Turmkrane.
Fast alle Gebäude sollen Ende August 2014
bereitgestellt werden. ■
Zusammensetzung
von Opale-Défense
1
Bouygues Bâtiment Ile-deFrance: Garant für Projektierung
und Ausführung (Gebäude und
Systeme) und Federführer der
Arbeitsgemeinschaft
Exprimm: Betriebsführung,
Instandhaltung und Wartung der
Standorte
Thales: Entwurf, Ausführung,
Betrieb der Informations-,
Kommunikations- und
Sicherheitssysteme
Sodexo: Betriebsführung der
Serviceleistungen, Entwurf und
Betrieb der Restaurantbereiche
Dalkia: Entwurf, Ausführung,
Betrieb der energetischen
Lösungen des Standortes
Private Finanzpartner:
FIDEPPP und SEIEF
Öffentliche Finanzpartner:
Caisse des Dépôts
(Depositenkasse).
Talents
7
AKTUELLES
Auftragseingang
BOUYGUES BÂTIMENT ILE-DE-FRANCE
BOUYGUES BÂTIMENT ILE-DE-FRANCE
Philharmonie von Paris
er an Bouygues Bâtiment Ile-de-France Ouvrages Publics vergebene Auftrag zum
Bau dieses Konzerthauses im 19. Pariser
Bezirk soll die offensichtliche
Mangelausstattung mit Musikinfrastrukturen
im Osten der Hauptstadt beheben. Neben dem
großen Konzertsaal mit 2’400 Sitzplätzen, den
Foyers und Proberäumen, wird das Gebäude
auch eine Musikschule (1’720 m² Atelierfläche
für Jugendliche und Musikliebhaber),
Ausstellungsbereiche (900 m²), großzügige
Proberäume und ein Restaurant umfassen.
Boutiquen, Verwaltungsräume, eine
Promenade auf der Aussichtsplattform und ein
Parkbereich für 600 Fahrzeuge ergänzen den
Baukomplex. Die Übergabe ist für 2014
geplant. ■
D
BOUYGUES ENTREPRISES FRANCE-EUROPE
Die Schuljahre
Quille Construction hat kürzlich einen Vertrag über die Modernisierung und den Ausbau einer Mittelschule mit 600 Schülern in
Maromme (Normandie) abgeschlossen. Die
Ausführung, die sich über eine Dauer von 27
Monaten bei laufendem Schulbetrieb erstreckt, soll in zwei Bauabschnitten erfolgen.
Nach der Einrichtung provisorischer Container geht es im ersten Bauabschnitt um den
Abbruch und Wiederaufbau der Verwaltung,
die Errichtung einer neuen Schulkantine und
die Modernisierung der Hälfte der Unterrichtsräume. Im zweiten Abschnitt werden
die Teams einen neuen Musiksaal bauen
und die Werkstätten des Sonderschulbereichs (SEGPA) sowie die restlichen Klassenräume modernisieren.
Jardin des Muses
S
odéarif hat mit der bürgerlichen Immobiliengesellschaft SCI "Jardin des
Muses", deren Anteile mehrheitlich von
Hermitage gehalten werden, einen Bauträgervertrag abgeschlossen. Dieses Bauvorhaben (18,6 Mio. Euro) umfasst 183
Wohnungen, davon 165 Eigentumswohnungen und 18 Sozialwohnungen, die für
die Sozialwohnungsgesellschaft Moulin
Vert bestimmt sind. Das in Massy gelegene und seit fast vier Jahren in Planung
befindliche Objekt wurde Ende 2010 vertraglich besiegelt. Ausgeführt wird es von
Habitat Résidentiel (das auch die kaufmännische Betreuung des Objektes übernommen hat) in Zusammenarbeit mit
Ballestrero. Der Kran wurde Anfang April
aufgebaut, die Übergaben sind für Dezember 2012 geplant. ■
ETDE/BOUYGUES BÂTIMENT ILE-DE-FRANCE
Data Center für Equinix in Pantin
BOUYGUES BÂTIMENT INTERNATIONAL
Kuba, neues Fünf-Sterne-Hotel
Bouygues Bâtiment International hat im Zusammenschluss mit der UCM (Union des
Constructions Militaires) einen Totalunternehmervertrag über die schlüsselfertige
Übergabe des Fünf-Sterne-Hotels "Piedra
Movida" abgeschlossen. Die auf dem Archipel Cayo Santa Maria in der Provinz Villa
Clara gelegene Resortanlage ist mittlerweile
der 21. in Kuba und der neunte am Standort
Cayo Santa Maria abgeschlossene Vertrag.
Bereits im Dezember 2010 wurden zwei
Projekte in Cayo Santo Maria übergeben: La
Estrella 2 (1'386 Zimmer) und Punta Madrugilia (104 Zimmer).
8 Talents
E
TDE wird als Federführer einer Arbeitsgemeinschaft mit Brézillon die Gewerke Elektroinstallation (Stark- und Schwachstrom) und Raumlufttechnik (Heizung-LüftungKlimaanlage) eines neuen Data Centers für Sodéarif, den Bauherrn dieses in Pantin (Vorort
im Nordosten von Paris) gelegenen Projekts projektieren und ausführen. Gesamtsumme
des Projekts: 55 Mio. Euro (32 Mio. Euro für ETDE). Für Equinix, den weltweit führenden
Data-Center-Lieferanten, handelt sich um die vierte Niederlassung im Pariser Raum. Die
Übergabe ist im Juni 2012 vorgesehen. ■
Weitere Infos auf Talents OnLine,
zugänglich über
Welcom/Dienste/Kommunikation.
Signé
BOUYGUES ENTREPRISES FRANCE-EUROPE
BOUYGUES ENTREPRISES FRANCE-EUROPE/ETDE
Erstes Green-Building-Mietgebäude in der Region Rhône-Alpes
D
as Raumplanungsamt von Saint-Etienne (EPASE) und die Sozialversicherungskasse
(URSSAF) des Departements Loire, der Investmentfonds Heeuricap, Cirmad Grand
Sud und Exprimm haben am 12. April 2011 sämtliche Verträge über den Bau des künftigen Hauptsitzes der URSSAF und des französischen Zentrums zur Verwaltung des sogenannten „Dienstleistungsschecks“ (Centre national du Chèque emploi service
universel), einem steuervergünstigten System für Hilfsarbeiten im privaten Bereich, unterzeichnet. Dieser Abschluss gibt den offiziellen Startschuss für die Bauarbeiten, die von
GFC Construction ausgeführt werden. In Frankreich ist dieses Gebäude eines der ersten
mit der doppelten Öko-Zertifizierung NF Tertiaire démarche HQE und BBC Effinergie. ■
BOUYGUES ENTREPRISES FRANCE- EUROPE
“Typon Areal”:
Im Zentrum
von Burgdorf leben
und arbeiten
m 21. März dieses Jahres hat Losinger
Marazzi mit Swisscanto Zürich den
Generalunternehmervertrag zur Ausführung
eines Projektes mit Mischnutzung (23 Mio.
Euro) im Zentrum von Burgdorf
abgeschlossen. Das auf dem Standort einer
ehemaligen Industriebrache von 8'000m²
gelegene Projekt umfasst die Ausführung
von Wohnungen (52 neue und sieben
renovierte Wohnungen), Dienstleistungsflächen (1’200 m² Bürofläche und 600 m²
Werkstätten) sowie einen Parkplatz mit 77
Stellplätzen. Die Altlastensanierung des
Areals erfolgt im Sommer und im Anschluss
daran die Abbrucharbeiten; die eigentlichen
Bau- und Umbauarbeiten werden sich über
einen Zeitraum von 17 Monaten erstrecken. ■
“Les résidences du Campus”
in Freiburg
Losinger Marazzi renoviert für Apartis, eine
Stiftung für studentisches Wohnen, 24
Wohnungen und realisiert ein Studentenwohnheim mit 95 Studios, die im September 2012 bezugsfertig sein sollen. Das zu
renovierende Gebäude stellt spezifische
Anforderungen: Die Fassade soll nach der
Renovation genau wie die ursprüngliche
Fassade aus dem Jahr 1897 aussehen, die
Innentüren werden erhalten. Der zweite
Bauabschnitt dieses Projekts, das für Realstone SA - einen Schweizer Anlagefonds ausgeführt wird, umfasst die Realisierung
von zwei Gebäuden mit 55 Wohnungen und
Gewerbeflächen sowie eines dritten Bürogebäudes mit rund 2'600 m² Fläche. Eine
Tiefgarage, die Platz für 90 Fahrzeuge bietet, ergänzt die Anlage. Beginn der Ausführungsarbeiten: Mai 2011.
ETDE/BOUYGUES BÂTIMENT ILE-DE-FRANCE
Exprimm im Klinikum La Pitié- Salpetrière
A
E
ndomos, eine Gesellschaft bestehend aus Bouygues Bâtiment Ile-de-France, Sodéarif, Exprimm (ETDE) und dem Investmentfonds SEIEF, hat einen Krankenhaus-Erbpachtvertrag mit
dem Pariser Klinikverbund (Assistance Publique – Hôpitaux de Paris, AP-HP) abgeschlossen. Dieser Vertrag mit einer Laufzeit von 31 Jahren betrifft die Finanzierung, den Entwurf, den Bau, die
Betriebsführung und Instandhaltung des Zentrums für Endokrinologie und Diabetologie innerhalb
des Großklinikums La Pitié-Salpêtrière (Paris XIII. Bezirk). Der Anteil des Konzerns beläuft sich auf
61 Mio. Euro, davon 40 Mio. Euro für Bouygues Bâtiment Ile-de-France – Ouvrages Publics und
21 Mio. Euro für Exprimm. ■
Talents
9
AKTUELLES
Auftragseingang
ETDE
BOUYGUES BÂTIMENT INTERNATIONAL
ETDE Contracting
macht einen guten
Eindruck!
Karmar: Erster Vertrag
mit Bouygues Immobilier Polska
TDE Contracting, das britische
Tochterunternehmen von ETDE, hat einen
Auftrag über acht Mio. Euro von West Ferry
Printers, einem der größten
Zeitungsdruckverlage Europas, erhalten.
Es wird die elektrotechnischen und
mechanischen Anlagen für die neuen
innovativen Druckereimaschinen und für die
Logistik-Supportbereiche ausführen. Dieses
Projekt wird von April bis Dezember
durchgeführt. West Ferry Printers bedruckt
allwöchentlich über 27 Millionen Blatt Papier
und druckt die wichtigsten Zeitungen des
Landes z.B. The Financial Times, The
Guardian oder The Daily Telegraph. Mit den
neuen Rotationsmaschinen kann der Verlag
noch mehr Ausgaben in kürzerer Zeit
herausbringen. ■
E
K
armar hat in Partnerschaft mit Bouygues Immobilier Polska einen Vertrag über den Bau
des zukünftigen Gesellschaftssitzes von TPSA, dem bedeutendsten Telekommunikationsbetreiber Polens (Orange), abgeschlossen. Für ein Auftragsvolumen von 65 Mio. Euro wird das
Objekt aus fünf achtgeschossigen Gebäuden bestehen, zwei davon unterirdisch als Tiefgarage mit 1'056 Einstellplätzen. ■
BOUYGUES BÂTIMENT ILE-DE-FRANCE
69 Wohnungen mit
dem BBC-Gütesiegel
in Epinay-sur-Seine
ETDE
ETDE beleuchtet Paris
B
D
ie gesamtschuldnerisch haftende Bietergemeinschaft unter der Federführung von
ETDE, ein Zusammenschluss der Unternehmen Satelec, Vinci Energies und Aximum (Konzern Colas) erhielt jüngst den Energieeffizienz-Auftrag für die Infrastrukturen
der öffentlichen Beleuchtung, der Illumination und der Lichtsignalanlagen von Paris. Dieser Vertrag für rund 500 Mio. Euro mit einer Laufzeit von zehn Jahren umfasst die Mitwirkung bei der Bauüberwachung sowie die Betriebsführung und die Instandhaltung von
annähernd 200’000 Lichtquellen der öffentlichen Beleuchtung und von 150’000 dreifarbigen Lichtsignalanlagen. Die Arbeitsgemeinschaft verpflichtet sich, die Zielvorgaben
des Klimaschutzplans von Paris zu erreichen, der einen verringerten Energieverbrauch
und eine niedrigere Lichtverschmutzung anstrebt. ■
10 Talents
ouygues Bâtiment Ile-de-France Habitat Social übernimmt die Projektierung und Ausführung von 69 Wohnungen mit dem BBC Gütesiegel für OGIF,
eine Tochtergesellschaft von “Astria 1% logement”. Dieses erste Projekt, das auf
Grundlage des Konzepts “Harmonia” mit
Holzfassaden konzipiert wurde, vereint gedämpfte Kosten (Optimierung des Tragwerks und der Wärmetechnik) mit
gehobenem Benutzerkomfort und einem
anspruchsvollen Leistungsniveau (massives Parkett, Einbauwaschtische). Die Baustelle soll im kommenden November an
den Start gehen. ■
^
Bouygues Bâtiment Ile-de-France
Le nouveau Beaugrenelle!
Die Immobiliengesellschaft SCI Beaugrenelle1 erteilte Bouygues Bâtiment
Ile-de-France - Construction Privée den Zuschlag für den Bau des
Einkaufszentrums "Le nouveau Beaugrenelle" (129 Mio. Euro). Dieses
Projekt erfolgt im Rahmen des umfangreichen Modernisierungsprogramms
der Seineufer im 15. Pariser Bezirk. In zwei Baukörpern ("Pégase" und
"Verseau") mit thematischen Schwerpunkten, die durch eine verglaste
Gangway miteinander verbunden sind und insgesamt 100'000 m²
Geschossfläche inklusive 1'100 Parkplätze, 80 Geschäften, einem Multiplex
mit zehn Kinosälen sowie 14 Restaurants besitzen, wird "Le nouveau
Beaugrenelle" ein Handels- und Dienstleistungsangebot rund um die
persönliche Ausstattung (Pégase) anbieten, während das Gebäude Verseau
mit Restaurants sowie Freizeit- und Kulturangeboten aufwarten wird. Die
ersten Krane stehen bereits. Das neue Einkaufszentrum soll im Frühjahr
2013 eröffnet werden.
1
Partnerschaft zwischen Gecina (75 Prozent des Kapitals) und der Immobiliengesellschaft SCI Pont de Grenelle, die aus der Gruppe Absys, Foncière Euris/
Rallye und Paris Orléans (zusammen 25 Prozent) besteht.
Talents
11
AKTUELLES
Laufende
Projekte
DTP TERRASSEMENT
Plattform des Seehafens von Le Havre
BOUYGUES BÂTIMENT INTERNATIONAL
Zwei Bürogebäude in Prag
I
m Anschluss an die Übergabe der neuen Fakultät für Architektur der technologischen
Universität, baut VCES seine Präsenz mit der Errichtung von zwei nach BREEAM Very
Good zertifizierten Bürogebäuden aus: Der künftige Hauptsitz der Komerční Banka, die
tschechische Tochter der Société Générale und Palace Krizik II, ein Gebäude für die
Büros des führenden Internetportals der Tschechischen Republik. ■
BOUYGUES BÂTIMENT ILE-DE-FRANCE
Lumen in Montrouge
Für dieses Projekt (50,7 Mio. Euro) unter der
Leitung von Construction Privée, ein Entwurf
von Jean-Michel Wilmotte mit einer Fläche
von 20'000 m², wird die HQE-Zertifizierung
und das Gütesiegel BBC Effinergie angestrebt. Die Gründungsarbeiten begannen am
1. Oktober vergangenen Jahres. An diesen
Hauptsitz einer Bank, der in einer knapp bemessenen Bauzeit inklusive Ausbaugewerke
der künftigen Nutzer zu realisieren ist, werden
hohe Qualitätsansprüche gestellt. Der Grundsteinlegung am 1. Juni dieses Jahres soll bereits am 31. Juli 2012 die Abnahme folgen.
BOUYGUES BÂTIMENT ILE-DE-FRANCE
Maisons-Laffitte:
165 Studentenzimmer
I
m autonomen Hafen von Le Havre führen
die Teams der Niederlassung "Ouest" die
Erdarbeiten für die interne Verkehrserschließung der zukünftigen Containerplattform
aus, wobei insgesamt 100'000 m3 Material
bewegt werden. Diese Bauleistungen erfolgen im Rahmen des Gesamtprojekts "Port
2000", das die Attraktivität des Standortes
gegenüber der Konkurrenz durch die nordeuropäischen Häfen steigern soll. Nach dem
vorangehenden Bauabschnitt zur Ausführung der Zufahrtsstraßen nimmt DTP nunmehr die Aufbereitung der Baustoffe für die
25'000 m² Plattformfläche in Angriff, die mit
Schutzwänden ausgestattet wird. ■
BOUYGUES ENTREPRISES FRANCE-EUROPE
Spektakuläre Auskragung
Dem an der Baustelle des Veranstaltungsraums für aktuelle Musik von Joué-lès-Tours
tätigen Team ist ein beeindruckender Arbeitsschritt gelungen, der vier Arbeitstage in
Anspruch nahm. Es ging um die Beseitigung
von zwei provisorischen Stützen, die bei der
Ausführung des Rohbaus erforderlich waren,
um einen 9 Meter breiten und 20 Meter langen auskragenden Baukörper mit einer Auflast von 300 Tonnen zu realisieren. In dieser
heiklen Phase haben die Ausführungsteams
mit dem Tochterunternehmen VSL France
zusammengearbeitet, das im Hochwinden
von Baulasten spezialisiert ist.
[
ie nach einem Entwurf von Laroche Jard et Associés für die Sozialwohnungsgesellschaft SA
d’HLM Logement Francilien auszuführenden 165 Wohneinheiten, neun davon barrierefrei,
müssen nach 20-monatiger Ausführung durch Bouygues Bâtiment Ile-de-France - Habitat Social
zum Schulanfang 2012 übergeben werden. Das Bauprogramm erhält die doppelte Zertifizierung
nach Qualitel THPE 2005 sowie nach Habitat et Environnement, wodurch ein Bauvorhaben von
hoher Umweltqualität gewährleistet wird. ■
D
]
Baustelle der Nationalarchive von Pierrefitte (Pariser Raum): Nach Abschluss des Rohbaus Mitte Januar wird Bouygues Bâtiment Ile-de-France - Ouvrages
Publics diesen Sommer die Tragkonstruktionen und Fassaden fertigstellen. Übergabe des Gebäudes an das Kultusministerium im Februar 2012.
12 Talents
^
Bouygues Bâtiment International
Doha: 18 Prozent Arbeitsfortschritt
Ende April hat das pharaonische Projekt Barwa
Financial District Project (930 Mio. Euro)
in Doha, der Hauptstadt Katars, 18 Prozent
Arbeitsfortschritt erreicht. Besonders
hervorzuheben ist die bemerkenswerte
Sicherheits-Performance der Baustellenteams,
die soeben die Marke von 5 Millionen
Arbeitsstunden ohne unfallbedingten
Arbeitsausfall überschritten haben. Die
Übergabe des Baukomplexes, der neun Tower,
ein Hotel und ein Konferenzzentrum umfasst,
ist für 2013 vorgesehen.
Talents
13
AKTUELLES
Laufende
Projekte
BOUYGUES ENTREPRISES FRANCE-EUROPE
DTP TERRASSEMENT
Erster Schaufelhub in Gounkoto
D
ie für eine Dauer von sieben Jahren geplanten Schürfarbeiten in der Goldmine von
Gounkoto (Mali) haben Mitte Januar begonnen. Es handelt sich um den vierten von
DTP abgeschlossenen Vertrag als exklusiver Subunternehmer von Randgold Resources,
eine erfolgreiche Partnerschaft, die von den Bergbau-Teams weiter entwickelt wird. ■
BOUYGUES ENTREPRISES FRANCE–EUROPE
Entkleidung des Esca Towers
as Esca-Hochhaus, welches das Straßburger Stadtbild im Bereich des Centre des Halles
prägt, wird derzeit rundum saniert und modernisiert. Dieses Projekt wird im Rahmen eines
Totalunternehmerauftrags gemeinsam von Pertuy Construction und DRLW Architectes
abgewickelt. Die Ausführung begann im November 2010 mit der Entkernung des Gebäudes:
Trennwände, Decken, Türen, Verkleidungen, Heizungssysteme werden
komplett demontiert, so dass nur noch das Tragwerk aus nacktem Beton
verbleibt. Die zukünftige Doppelhautfassade aus Aluminium und Glas wird
diesem Tower ein resolut modernes Aussehen verleihen. Sie wird mit
3,50 m x 1,80 m großen Blockelementen ausgebildet, die im Laufe des
Sommers zusammengebaut und montiert werden. Für das Projekt ist
die HQE-Zertifizierung kombiniert mit dem Energielabel BBC
geplant. Für den ostfranzösischen Großraum handelt es sich um
eine Premiere im Bereich der Renovierung von
Dienstleistungsimmobilien. ■
D
BOUYGUES ENTREPRISES FRANCE-EUROPE
Startschuss zum Bau des Verwaltungszentrums für das Klinikum
von Bourg-en-Bresse
Der französische Minister für Arbeit, Beschäftigung und Gesundheit, Xavier Bertrand, nahm am 11. Februar 2011 auf der
Baustelle des Verwaltungszentrums des Klinikums von Bourg-en-Bresse an der Grundsteinlegung des Projektes zur Restaurierung,
Modernisierung und Erweiterung des Krankenhauses teil, das im Rahmen des Krankenhaus-Förderprogramms "Plan Hôpital
2012" finanziert wird.
BOUYGUES TRAVAUX PUBLICS
Überdachung der Schienen von
Austerlitz
Die im Januar 2010 begonnenen Bauarbeiten
zur Überdachung der Schienen des Bahnhofs Gare d'Austerlitz (13. Pariser Bezirk)
schreiten mit Riesenschritten voran. Nach
der Ausführung der Tiefgründungen und der
rund sechzig architektonisch gestalteten
Stützen, haben die Teams das Tragwerk mit
dem Einbau der Stahlkonstruktion, die Tiefbauarbeiten und die Errichtung einer zweiten Straßenüberführung in Angriff
genommen, die einzige Zufahrtsmöglichkeit
für die Baustellenmaschinen und die Belieferung der Baustelle. Bis 2013 werden insgesamt 14'000 Tonnen Stahlbauteile zur
Fertigstellung der 22'000 m² großen, als Plattenkonstruktion ausgeführten Bedachung
benötigt. Zudem werden auch die Arbeiten
zur Ausführung der Stützkonstruktionen des
Hochhauses aufgenommen.
Grundsteinlegung
D
ie feierliche Grundsteinlegung des Terminals 3 am Flughafen Lyon Saint-Exupéry
fand am 24. Januar 2011 statt. Die Referenten
bewerteten dieses Großprojekt zur strategischen Entwicklung des Ballungsraums Lyon
und der Region Rhône-Alpes als äußerst positiv.
Der Terminal 3 wird eine Kapazität von 3 Millionen Passagieren haben und ermöglicht den Billigflügen am Flughafen Saint-Exupéry ihren Anteil von 19 auf 30 Prozent des gesamten Verkehrsaufkommens dieses Standortes zu steigern. Der Flughafen wird über eine 250 Meter
lange unterirdische Verbindungsgalerie unter den Flugzeugpisten an den neuen Terminal angebunden. Dieses Totalunternehmerprojekt unter der Federführung von GFC Construction (Gesamtbausumme 24,2 Mio. Euro gemeinsam mit Colas) wird Ende 2011 übergeben. Es wird
80'000 Arbeitsstunden und den Einsatz von rund 100 Personen auf der Baustelle erfordern. ■
[
DV Construction realisiert eine Wohnanlage mit 87 Wohnungen für Domofrance (7,1 Mio. Euro) in Bègles (Region Aquitanien), 84 Wohnungen
mit dem Gütesiegel BBC und ein Geschäft für die SA Jacques Gabriel (8,1 Mio. Euro ) in Blois (an der Loire) und 33 Einfamilienhäuser für ICF Atlantique
und ICF Novedis (Vertragsform VEFA - Kauf ab Plan: 6 Mio. Euro) in Pessac (Region Aquitanien).
14 Talents
]
Fertiggestellte Projekte
BOUYGUES ENTREPRISES FRANCE-EUROPE
Gefängnisschlüssel!
A
m 18. Februar dieses
Jahres wurden dem
Staat nach zweijähriger
Bauzeit die Schlüssel der
neuen Strafvollzugsanstalt
von Annoeulin übergeben.
Neben der modernen Anlagenausstattung, den gepflegten Einrichtungen,
dem massivem Einsatz
neuer Technologien usw.
zeichnet sich das Projekt
auch durch die Immobilienentwicklung in Form einer Public-Private-Partnership über eine Dauer von 27 Jahren
aus, so dass sich die Verwaltung voll auf ihre zentralen Aufgaben konzentrieren kann. Die
neue, in der Nähe von Lille gelegene Einrichtung mit einem fünfeckigen Grundriss wird
ab Juni 688 Häftlinge aufnehmen. Diese Strafvollzugsanstalt der "neuen Generation"
passt sich gut in das Landschaftsbild des Standortes ein. Durch die hochwertige Architektur, den Einsatz knalliger Farben und die Modernität der Anlagen sollen die Bedürfnisse des Personals der Haftanstalt, der Häftlinge und ihrer Familien berücksichtigt
werden. Das neue, dem zufriedenen Bauherrn übergebene Objekt stellt die hohe Fachkompetenz unter Beweis, die sich die Teams von Fabienne Viala angeeignet haben. ■
BOUYGUES ENTREPRISES FRANCE-EUROPE
Einzug der ersten Bewohner in
das Seniorenpflegeheim (EHPAD)
von Baccarat
Das für das Krankenhaus von Baccarat realisierte Seniorenpflegeheim wurde Anfang
Februar von Pertuy Construction übergeben,
so dass die ersten Bewohner bereits am 22.
Februar einziehen konnten. Dieses von Cirmad Est in Partnerschaft mit dem Architekturbüro Atelier du rempart entwickelte
Projekt bestand in der Errichtung eines
zweigeschossigen Neubaus, der an das bestehende Krankenhausgebäude angeschlossen wurde. Das Programm umfasst
eine Alzheimer-Abteilung mit 13 Zimmern
und zwei Einheiten mit 14 Standardbetten,
was insgesamt 41 Betten entspricht. Hinzu
kommen diverse Gemeinschaftsräume, darunter ein Speisesaal und Pflegeräume. Das
Seniorenheim ist über eine 12 m lange Verbindungsgalerie und ein Treppenhaus mit
dem Bestandsgebäude verbunden.
BOUYGUES ENTREPRISES FRANCE–EUROPE
Vorzeitige Fertigstellung in Béthune
ieses vom Architekten Frédéric Borel,
Preisträger des "grand prix national
d’architecture" 2010, entworfene technisch
komplexe Bauwerk wurde von Norpac eineinhalb
Monate vor Termin übergeben. Das Projekt besteht
aus 47 Wohnungen, die für die
Wohnungsgesellschaft Pas-de-Calais Habitat
realisiert wurden. Separat dazu sind fünf
Individualwohnungen entstanden und 42
Mietwohnungen in zwei Gebäuden, darunter ein
markantes Hochhaus mit 10 Geschossen, ein
architektonischer Höhenflug mit komplexen
Umrissen. Die Teams von Technik und Ausführung
haben ihren gesamten Ehrgeiz aufgebracht und
zum ersten Mal die Software Digital Project zur
Erstellung digitaler 3D-Modelle zum Einsatz
gebracht, was die Planung nicht nur der einzelnen
Betoniergänge sondern auch der kollektiven
Sicherheitseinrichtungen erlaubte. ■
D
BOUYGUES ENTREPRISES FRANCE–EUROPE
Kläranlage von la Feyssine (69):
Erste Abwasserbehandlung
N
ach über zweijähriger Tätigkeit,
180'000 Produktionsstunden, 28'000
m3 verbautem Beton und
40 Mio. Euro Umsatz für GFC Construction
befindet sich die Bauausführung der Kläranlage la Feyssine kurz vor der Fertigstellung. Mitte März 2011 fand mit der
erfolgreichen Einleitung der ersten Abwässer eine wichtige Phase im Ablauf der Inbetriebnahme der Kläranlage statt. Nach der
sechsmonatigen Testperiode werden sämtliche Einrichtungen des Werks dann schrittweise
in Betrieb gehen. Die Schlussabnahme und Einweihung der gesamten Anlage sind für das
letzte Quartal 2011 vorgesehen. ■
Talents
15
AKTUELLES
^
Bouygues Bâtiment Ile-de France/ETDE
Jahrtausend-Einweihung!
Was gibt es Neues in Aubervilliers im Pariser Raum? Seit dem 27. April
wartet das nach 28-monatiger Bauausführung durch die Teams von
Bouygues Bâtiment Ile-de-France – Construction Privée, Brézillon und
ETDE fertiggestellte und größte, in den letzten zehn Jahren in Frankreich
gebaute Einkaufszentrum mit 95 Geschäften (Lebensmittel,
Gartenbedarf, persönliche Ausstattung, Kultur usw.), einem
Gastronomiebereich und Freizeitangeboten, darunter ein interaktives
Fernsehmuseum mit einer Fläche von 4'000 m² sowie einer Parkanlage
mit 2'800 Stellplätzen auf. Das Shopping-Center wird ergänzt durch
20'000 m² Bürofläche, die über drei Gebäude verteilt sind.
16 Talents
VSL
VSL übergibt eine neue
Brücke in Talavera
Fertiggestellte
Projekte
BOUYGUES BÂTIMENT ILE-DE-FRANCE
First
BOUYGUES BÂTIMENT GUINéE éQUATORIALE
Sipopo kommt
so richtig in
V
Schwung!
N
ach 16 Monaten Erdarbeiten gigantischen Ausmaßes im Basaltboden,
der Modellierung des Oberflächenprofils,
der Bepflanzung, des Anlegens von Bunkern, Fairways, Greens usw. begann das
Einsäen des Rasens auf dem Golfplatz
von Sipopo im März dieses Jahres. Die
Ausführung des 18-Loch-Platzes wird
termingerecht in sehr knappen Fristen
fertiggestellt. So werden der Golfplatz
und das angrenzende Fünf-Sterne-Hotel
für das am 23. Juni beginnende Gipfeltreffen der Afrikanischen Union zur Verfügung stehen. ■
D
er im März, einen Monat vor Termin von
Bouygues Bâtiment Ile-de-France - Rénovation Privée übergebene First Tower ist
inzwischen zum höchsten Turm Frankreichs
aufgestiegen! Die Bauarbeiten (300 Mio.
Euro), die Anfang 2008 begonnen hatten,
dauerten drei Jahre und haben in Spitzenzeiten 1'000 Mitarbeitende mobilisiert. Der
ursprünglich aus drei Flügeln bestehende,
155 Meter hohe Turm wurde auf 231 Meter
aufgestockt, wobei ein Flügel verkürzt mit
einer Abschrägung über zehn Geschosse
ausgeführt wurde. Die Fläche wurde gegenüber dem früheren Hochhaus um 10 Prozent
auf 87'000 m² erweitert. Das gesamte Tragwerk wurde verstärkt und die Gebäudehülle
bestehend aus circa 40'000 m² Verglasungsund Fassadenelementen, 20'000 m² davon
als Doppelhautfassade realisiert, wird natürlich hinterlüftet. Im Rahmen der nachhaltigen
Entwicklungsstrategie wurde ein konsequentes Umweltmanagementsystem angewandt, so dass First sich als erstes
französisches Renovierungsvorhaben dieser
Größenordnung mit der HQE-Zertifizierung
als Pionierprojekt positioniert hat. ■
SL steht in Spanien unmittelbar vor der
Fertigstellung einer spektakulären
Schrägseilbrücke über den Tajo - inklusive
der angrenzenden Viadukte. Die Schrägseilkonstruktion hat eine Hauptspannweite
von 318 Metern, einen 185 Meter langen
geneigten Pylon und Schrägseile, die eine
Länge bis zu 41 Meter erreichen.VSL hat
2'000 Tonnen Schrägseile und 152 Dämpfer geliefert und eingebaut. Insgesamt wurden darüber hinaus auch 466 Tonnen
Vorspannlitze mit Ankern der Bauart CS
2000 eingebaut. ■
VSL
Schwerlast-Hebetechnik
für Dachkonstruktion
in Warschau
BOUYGUES ENTREPRISES FRANCE-EUROPE
Skyline
Am 19. Mai wurde Skyline, der neue von Cirmad Prospectives entwickelte Hauptsitz
von Quille Construction in Nantes übergeben. Die beiden Gebäude mit einer Fläche
von 17'000 m² sind nach HQE zertifiziert
und haben das Gütesiegel BBC erhalten.
BOUYGUES BÂTIMENT
INTERNATIONAL/ETDE
Einweihung in Dubai
Das von Bouygues Bâtiment in Form
eines Joint-venture mit Target Engineering International realisierte Hotel Ritz
Carlton von Dubai wurde im Januar 2011
übergeben. ETDE war mit der Elektround Klimatechnik des Projekts beauftragt.
Das Hotel hat 270 Zimmer, 71 Suiten und
124 Service-Appartements sowie drei Restaurants, ein Wellnesscenter, ein Businesscenter und einen Ballsaal mit einer
Kapazität von 900 Gästen. Vor der Übergabe des Hotels hatte die Joint-venture
im Rahmen des gleichen Projekts bereits
323 Wohnungen, ein Gesundheitszentrum
sowie ein ‘shell & core’ Einkaufszentrum
übergeben, das Raum für neun Restaurants und 16 Boutiquen bietet.
D
as neue Warschauer Nationalstadion
(Polen), das unter einer an Seilen gespannten Dachmembran 56'000 Zuschauer
fasst, wird beim UEFA-Cup 2012 eine
wichtige Rolle spielen. Die Dachkonstruktion ist mit 144 radialen Seilen ausgestattet, die an zwei Ringen aus vorgespannten
Stahlseilen befestigt sind. VSL, das mit der
Hebetechnik der Dachkonstruktion beauftragt wurde, hat hierzu 148 Hubeinrichtungen installiert. Die Operationen zum Bau
der Stahlseilkonstruktion fanden in zwei
Arbeitsschritten statt, das Anheben und
anschließend das Vorspannen der Seilkonstruktion. Die Eröffnung des Stadions ist
für September geplant. ■
Talents
17
ACTUALITÉS
AKTUELLES
Fertiggestellte
Projekte
BOUYGUES TRAVAUX PUBLICS
Das Ende des Tunnels
in Toulon
BOUYGUES ENTREPRISES FRANCE–EUROPE
Drei Jahre für den B3
N
ach dreijähriger Bauausführung hat das Baustellenteam des Krankenhauses Bretonneau von Tours seinem Kunden die Schlüssel des Gebäudes B3 übergeben. Das
Projekt umfasst über 150 Bettenzimmer, Sprechstundenräume und spitzentechnologisch
ausgestattete Untersuchungsräume (MRT, Scanner usw.). Unter den von Tageslicht
durchfluteten Geschossen befindet sich eine großzügige Tiefgarage für das Personal. ■
BOUYGUES TRAVAUX PUBLICS
New Tyne Crossing: Verkehrsübergabe der zweiten Röhre
A
m 3. März wurde ein entscheidender
Arbeitsschritt bei der Ausführung der
zweiten Tunnelröhre von Toulon bewältigt:
das Ende der Bohrung des 1,8 km langen
Tunnelabschnitts. Nach vierjährigen Bauarbeiten rund um die Uhr mit durchschnittlich
1,5 m Vortrieb täglich auf beiden Vortriebsenden und zahlreichen durch die ungewöhnliche Geologie des Untergrunds
bedingten Unwägbarkeiten wurde die Verbindung zwischen dem östlichen und
westlichen Teil endlich fertiggestellt. Die Arbeiten zum Abdichten und Betonieren der
Sohlplatte sowie der Gewölbe des Tunnelbaus laufen bis August. Nach der abschließenden Ausrüstungsphase wird der Tunnel
Mitte 2013 dem Verkehr übergeben. ■
Nach zweieinhalbjähriger Ausführungszeit und dem Versenken des letzten Caissons wurde die Querung New Tyne
Crossing am 25. Februar dieses Jahres
dem Verkehr übergeben. Die zweite
Röhre erweitert die Verkehrskapazität des
Tunnels unter dem Tyne River in der Nähe
von Newcastle. Es handelt sich um den
ersten Tunnel der mit dem "mist system"
ausgestattet ist, das am Unfallort Sprühnebel gezielt einsetzt, um einen Brand
und die frei gesetzte Wärme vor dem Eintreffen der Rettungskräfte einzudämmen.
Die Teams verfügen nunmehr über zehn
Monate zum Renovieren der ersten, 1967
eröffneten Tunnelröhre. Das Ziel besteht
darin, das Bauwerk nach dem Stand der
aktuellen Normen zu modernisieren, es
mit der Realisierung eines Fluchtstollens
zu sichern und die gesamte elektromechanische Ausrüstung zu erneuern.
BOUYGUES BÂTIMENT ILE-DE-FRANCE
Hauptsitz der Postbank in Paris
M
itte Februar hat Bouygues Bâtiment Ile-deFrance - Rénovation Privée der Postbank die
Schlüssel des Immobilienkomplexes in der rue de
Sèvres übergeben. Er umfasst 1'000 Arbeitsplätze, ein
Konferenzzentrum, einen Handelsraum, ein Gemeinschaftsrestaurant für mehrere Firmen sowie Cafeteriabereiche, das Hotel Coiseul-Praslin, eine Etage für die
Geschäftsführung mit dem Raum des Verwaltungsrates
und einem Clubraum sowie 140 Parkplätzen. Der Projekterfolg wurde von Bouygues Immobilier, Poste-Immo,
dem Architekten Philippe Chaix und der Postbank begrüßt. Das von Certivea nach HQE (hohe
Umweltqualität) durchgeführte Audit hat im übrigen die Verbesserung der Zielvorgaben des
Levels "sehr leistungsstark" von 3 als Basisauftragswert auf 6 bei Abschluss der Ausführung
validiert, ebenso wie eine Verbesserung der Energieeffizienz mit einer Einsparung über 20 Prozent gegenüber dem zulässigen Energieverbrauch "CEP Ref" (entspricht der Stufe THPE- sehr
hohe Energieeffizienz) und einem Energieverbrauch von 136 KWhEP/m² jährlich. ■
18 Talents
BOUYGUES BÂTIMENT ILE-DE-FRANCE
Shangri-La:
Geburt eines Palace
n 35 Monaten hat Bouygues Bâtiment Ile-deFrance - Rénovation Privée das Shangri-la
Paris, ehemaliges Stadtpalais des Großneffen
von Napoleon Bonaparte, in einen LuxusPalace verwandelt. Die letzten Bereiche, die
Ende Dezember übergeben werden, bilden
den Abschluss des Projektes und des ersten
Abschnitts des Gesamtbauvorhabens in Höhe
von 99 Mio. Euro. Das Hotel mit einer Fläche
von 14'000 m² hat 81 Zimmer, davon 27
Suiten. In der Panoramasuite hat man einen
großartigen Blick auf den Eiffelturm. Zwei
Restaurants und mehrere unter Denkmalschutz
stehende Sitzungs- und Banketträume runden
das Leistungsangebot ab. ■
I
Und auch…
BOUYGUES ENTREPRISES FRANCE-EUROPE
BOUYGUES BÂTIMENT ILE-DE-FRANCE
Das Konzept Lean Six Sigma
Als Strategie zur kontinuierlichen Verbesserung, das die Prozesse sicherer und schlanker gestalten soll, wird diese in den sechziger
Jahren in Japan entwickelte Methode heute
von Elan bei einem Projekt im Bereich Telekommunikation & Netzwerke eingesetzt:
"Operative und finanzielle Optimierung der
Prozesse VDR (Pflege des Netzwerks) und
DI (Erstimplementierung)". Dabei geht es um
die Verbesserung der Prozesse mit dem Ziel,
dem Preisdruck durch die Kunden nachzugeben und die Rentabilität bei ihren Aktivitäten der Erstimplementierung (Suche neuer
Standorte) sowie bei der Pflege über den gesamten Lebenszyklus des Netzwerks (Modernisierung durch Umstellung der
bestehenden Netzwerke auf Funktechnologie) zu garantieren bzw. wieder herzustellen.
BOUYGUES ENTREPRISES FRANCE-EUROPE
“Frau und Erfolg”
Bei einer neuen, von Pertuy Construction
und Norpac gemeinsam angebotenen Weiterbildung für Frauen geht es um die zentrale
Frage, wie Mitarbeiterinnen ihre Schwierigkeiten überwinden können, um Führungspositionen zu erobern. Hinter der Bezeichnung
‘Frau und Erfolg' stehen mehrere Ziele: Erstens geht es darum, dass die Mitarbeiterinnen eine Verschnaufpause einlegen können,
um sich ein klares berufliches Ziel zu setzen
und sich die Mittel an die Hand zu geben,
dieses auch umzusetzen. Für das Unternehmen geht es zweitens darum, die Geschlechtermischung zu fördern, um das
Humankapital seiner Teams und seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Die aus vier
Bausteinen bestehende Weiterbildungsmaßnahme dauert insgesamt ein Jahr.
VSL
Die neue Erweiterung der ETA
(europäische technische Zulassung) schließt Ankersysteme für
nukleare Anwendungen ein
Die europäische technische Zulassung ETA
ist eine gesetzliche Vorschrift für den Verkauf
von Ankersystemen in Europa und entwickelt
sich zu einem weltweiten Standard. Mit der
Erteilung der Zulassung hat man gute Chancen, die Systeme überall auf der Welt vermarkten zu können. Die nunmehr erteilte
Erweiterung gilt insbesondere für das GC
Sortiment, das bisher vor allem in den asiatischen Ländern verkauft wurde. VSL hat mittlerweile drei Ankersortimente mit der ETA
Zulassung: GC, E und CS2000.
Erster Kongress
D
ie aus der Annäherung von Quille und
GTB hervorgegangene Tochtergesellschaft von Bouygues Entreprises FranceEurope organisierte am 21 März dieses
Jahres ihren ersten Kongress in Nantes,
bei dem an die 2'000 Mitarbeiter zusammenkamen. Die Zielsetzung der Veranstaltung bestand darin, die neuen
Herausforderungen von Quille Construction
zu präsentieren, das sich nicht nur als kunden- und nutzerorientiertes Generalunternehmen aufstellt, sondern sich auch für die
Belange der Beschäftigten und die Zivilgesellschaft engagiert. ■
BOUYGUES BÂTIMENT INTERNATIONAL/
BOUYGUES TRAVAUX PUBLICS
Sicherheit:
Dragages
Hong Kong
eröffnet sein
Weiterbildungszentrum
D
ragages Hong Kong hat sein eigenes
Weiterbildungszentrum für Sicherheitstraining gegründet. Die am 23. Februar
eingeweihte Einrichtung bietet Weiterbildungsprogramme zur Sensibilisierung der
Mitarbeiter für die Hauptursachen schwerer
Arbeitsunfälle. Ein solches Training ist
Pflicht für sämtliche Mitarbeitenden auf den
Baustellen von Dragages Hong Kong. Alle
Arbeiter und Subunternehmer werden geschult, um die „Blaue DHK-Karte“ zu erwerben. 2010 hat Dragages Hong Kong
eine Unfallhäufigkeit von 0,21 erreicht und
sich somit gegenüber dem Branchendurchschnitt (0,6) stark verbessert. ■
BOUYGUES BÂTIMENT ILE-DE-FRANCE
Innovation bei
Habitat Social!
m 2. März dieses Jahres kamen anlässlich
des ersten Innovationskongresses bei
Habitat Social 230 Teilnehmer zusammen, die
von den Referenten über die jüngsten
Innovationen, die Erfahrungsfeedbacks über
neue Produkte und neue technische Vorschriften
informiert wurden. Auf der Tagesordnung
standen u.a. folgende Themen: Heizkessel für
Kraft-Wärme-Kopplung, Grauwasser, Plansteine,
Wärmedämmelemente für Wärmebrücken,
Energieeffizienzvertrag, Wandsystem BY 21,
Thermedia Beton und BIS 2, BEPAS Angebot,
Wohnen & Gesundheit, Lehrstuhl "Nachhaltiges
Bauen und Innovation"… ■
A
[
BOUYGUES BÂTIMENT INTERNATIONAL
Übernahme
von Leadbitter
D
ie Wettbewerbsbehörde der Europäischen Kommission hat grünes Licht
zur Übernahme von Leadbitter durch Bouygues Bâtiment International gegeben, das
künftig 51 Prozent des Kapitals hält. Mit 700
Beschäftigten und einem Umsatz von 400
Mio. Euro im Jahr 2010 ist Leadbitter auf
den Hochbau spezialisiert, insbesondere
den sozialen Wohnungsbau und hat ein
großflächiges Einsatzgebiet, das sich über
Südengland erstreckt. ■
VSLAB, eine neues von VSL angebotenes Ankersystem für fugenlose Bodenplatten
kommt Ende 2011 auf den Markt.
]
Talents
19
REPORTAGE
Losinger-Marazzi
hat große Pläne für die
Von Marion de Romémont
Fotos: Augusto Da Silva
Wachsender Umsatz generiert durch zahlreiche komplexe,
Immobilienentwicklungsprojekte mit hohem Mehrwert und
starker Medienresonanz: der Prime Tower, das Öko-Quartier
Eikenøtt, das Rolex Learning Center… Besuchen Sie mit uns
das Schweizer Tochterunternehmen von Bouygues Entreprises
France-Europe und entdecken Sie seine neue strategische
Ausrichtung und emblematischen Projekte wieder neu.
Montricher: "Maison de l'Ecriture" (Schriftstellerresidenz)
Kurzer Rückblick
Marazzi wurde 1907 gegründet, Losinger 1917. Losinger, das 1990 von Bouygues
Construction erworben wurde, übernahm Marazzi im Jahre 2006. Mit dem
Zusammenschluss der beiden Unternehmen im Jahre 2011 wurden auch ihre
Namen auf dem Logo vereint.
20 Talents
Schweiz
In Zürich: der Mobimo Tower
(im Vordergrund) und der Prime Tower
U
nter der Führung von Jacky Gillman,
seit 1997 Verwaltungsratspräsident,
und Pascal Minault, seit zweieinhalb
Jahren Generaldirektor, "hat sich
Losinger Marazzi das Ziel gesteckt, auf seinem
Markt zum Referenzunternehmen zu avancieren, insbesondere im Bereich des nachhaltigen
Bauens", erklärt Etienne Bléhaut, stellvertretender
Generaldirektor. Die boomende Immobilienentwicklung, die Schwerpunktsetzung im nachhaltigen Bauen und die wachsende Dimension der
Projekte nehmen wir zum Anlass, einige bedeutende Referenzprojekte für den Konzern genauer
unter die Lupe zu nehmen. 2011 ist für Losinger
Marazzi ein Schlüsseljahr: Nach dem durch die
Wirtschaftskrise bedingten Rückgang der
Geschäftstätigkeit im Jahre 2009 zeichnete sich
2010 die Erholung ab (635 Mio. Euro Umsatz). Die
734 Mitarbeitenden1 von Losinger Marazzi haben
heute alle Hände voll zu tun, um mit der Ausweitung
des Geschäftsvolumens Schritt zu halten.
179 Poliere und Baustellenmitarbeiter, 108 administrative
Mitarbeitende, 447 Architekten, Ingenieure und Kader
1
Talents
21
Prime Tower.
Dieser 126 Meter hohe Tower mit
36 Geschossen und 40’000 m2
Mietfläche, ausgeführt in einem
Zeitraum von 36 Monaten wird
mit einem gastronomischen
Restaurant im obersten
Stockwerk, einer Lounge und
einem Konferenzzentrum
ausgestattet.
Prime Tower, der höchste Turm der Schweiz
Alain Capt, Direktor Ausführung: “Bei diesem Turm
mit 8 Seitenflächen, ausgestattet mit 4'388
verglasten Elementen, von denen sich ein Drittel zur
natürlichen Lüftung der Geschosse öffnen lässt, sind
95 Prozent der 40'000 m² Fläche bereits vermietet.
Die LEED Gold Zertifizierung erstreckt sich über das
Tragwerk, die Gebäudehülle und die technischen und
baulichen Gewerke. Insgesamt 24 Personen haben
an der Planung von Projektierung, Projektleitung
und Ausführung gearbeitet, in Spitzenzeiten
400 Baustellenmitarbeiter”. Übergabe im
Juni 2011.
DEU
FRANKREICH
Schaffhausen
Basel
St-Gallen
Zürich
“Diagonal”
Das Industriegebäude im Vordergrund
stammt aus dem beginnenden XX. Jh.
und wurde komplett renoviert. Im
zweiten und vierten Geschoss werden
Kunstgalerien eingerichtet und ein Teil
des Raums wird als Restaurantbereich
genutzt. Die Verglasungen wurden
demontiert, asbestsaniert, gestrichen
und im Innenbereich mit einer
Doppelverglasung versehen. Das
Tragwerk, das mittels eines numerischen
Modellverfahrens für einen realen Brand
neu bemessen wurde, hat eine
Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten
ohne zusätzliche Brandschutzmaßnahmen.
LIECHTENSTEIN
Neuenburg
Bern
Freiburg
Lausanne
Luzern
SCHWEIZ
Genf
Lugano
ANKREICH
ITALIEN
City West.
Zimmer einer Musterwohnung von 352 m²,
verkauft zum Preis von 12'000 Euro pro m².
40 Mitarbeitende von Marazzi haben an
diesem Projekt mitgewirkt.
Herbert Heinen, stellvertretender Abteilungsleiter
Ausführung, zuständig für den Wohnungsbau.
Séléna Bouyssi, zuständig für das Hotel im Rahmen
des Projektes "City West" für die Etagen 9 bis 13.
Philippe Kaufmann, Abteilungsleiter Ausführung,
Projektleiter Mobimo Tower
22 Talents
Der Kontext
7,7 Millionen Einwohner, vier
Landessprachen und mehrere
Hauptstädte: Zürich, die Wirtschaftsmetropole, Bern die politische Hauptstadt, Basel die
Industriemetropole, Lausanne die
Stadt des Sportes und Genf die
internationale Hauptstadt. In der
Schweiz wird der Jahresumsatz
im Bauwesen auf 39 Milliarden
Euro geschätzt. Der Wohnungsbau stellt 32 Prozent dar, Industriebauten und öffentliche
Gebäude 21 Prozent, Tiefbauprojekte 47 Prozent (bedingt durch
die sehr gebirgige Topographie
des Landes. Die Mitbewerber im
Bausektor: Implenia (6‘000 Mitarbeitende, 1,7 Mrd. Euro), Steiner
AG (386 Mitarbeitende, 670 Mio.
Euro), HRS (200 Mitarbeitende,
700 Mio. Euro).
Immobilienentwicklung:
Präzision ganz in der
Tradition des Uhrmacherhandwerks
Auf die Teams der Niederlassungen von Basel,
Zürich, Bern, Freiburg, Lausanne und Genf
kann man sich verlassen! Dank ihrer starken
Präsenz in der lokalen Wirtschaftsstruktur
sind sie gut aufgestellt, um die Herausforderung einer ambitionierten Akquisitionsstrategie erfolgreich zu meistern. Diese
beruht zum einen auf der Immobilienentwicklung, welche 2010 60 Prozent des
Auftragseingangs ausmachte, zum anderen auf
Ausschreibungen mit hohem Mehrwert und
drittens auf freihändiger Auftragsvergabe
durch Kunden, die dem Unternehmen mit
Folgeaufträgen die Treue halten. Das
Tochterunternehmen entwickelt zurzeit vier
Großprojekte in einer Größenordnung von
155 bis 620 Millionen Euro. Parallel zu
diesen Projekten mit langem Planungsvorlauf
entwickelt Losinger Marazzi auch Projekte
über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren:
“Es ist eine Frage des Gleichgewichts”, betont
Pascal Minault. “Würden wir uns ausschließlich im Bereich der Immobilienentwicklung
positionieren, würde der Rhythmus verloren
gehen”.
Prestigeträchtige
und nachhaltige Projekte
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, orientiert sich das Tochterunternehmen neben
einem fortschrittlichen Angebot im Bereich
des nachhaltigen Bauens, einem strukturierten
Renovationsangebot und einer proaktiven
Produktstrategie hin zu prestigeträchtigen
Bauvorhaben und kommuniziert gezielt über
innovative Projekte und Strategien. Gleich vier
Beispiele beweisen dies: die Entwicklung einer
Industriebrache, die in neuer Schönheit
erstrahlt, ein Ökoquartier der Superlative,
architektonische Spitzenleistungen mit dem
In Zürich läuft zurzeit die komplette
Neugestaltung eines ehemaligen
Gewerbeareals.
Talents
23
Rolex Learning Center von Lausanne und dem
Projekt “Maison de l’Écriture”.
Sind Sie bereit zu einer Spritztour durch die
Schweiz? Unsere erste Etappe ist Zürich mit
dem Projekt City West, einem gigantischen
Immobilienentwicklungsprojekt.
Das größte Immobilienentwicklungsprojekt,
das zurzeit in der Schweiz
realisiert wird
City West ist ein neues Quartier im Westen von
Zürich, das von Losinger Marazzi auf dem
Areal einer ehemaligen 45'000m² großen
Industriebrache entwickelt und realisiert wird.
Für ein Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe
von 530 Mio. Euro entstehen hier sieben
Gebäude - zwei davon als Hochhäuser ausgeführt. Diese umfassen ein Fünf-Sterne-Hotel
mit 300 Zimmern, 20'000 m² Bürofläche und
2'000 m² Gewerbefläche. 280 Mietwohnungen
und 190 Eigentumswohnungen, davon mehr
als 50 Luxuswohnungen, runden das Programm
ab. Einen Katzensprung von City West entfernt erhebt sich der Prime Tower mit seinen
126 Metern Höhe, der als höchster Turm der
Schweiz den Rekord hält! 200 km von hier
befindet sich ein weiteres Immobilienentwicklungs- und Raumordnungsprojekt: das
Ökoquartier Eikenøtt am Seeufer zwischen
Genf und Lausanne.
Nachhaltigkeit
mit Ökoquartieren
Harmonischer Lebensraum, ambitionierte
Architektur, nachhaltige Ausrichtung:
Willkommen in Eikenøtt, natürlicher Ausläufer
der Stadt Gland, in der insbesondere der
WWF International und die UICN
( Weltnaturschutzunion) ihren Sitz haben.
Sophie Reignier, Gruppenchefin Ausführung,
Mohamed Bouaouli, Abteilungsleiter und
Thierry Denuault, Direktor der Ausführung
arbeiten seit zwei Jahren an diesem Projekt,
das nur 20 Minuten vom internationalen
Flughafen Genf entfernt liegt. Hier werden
demnächst 450 Wohnungen mit einem einmaligen Panoramablick auf den See und das
Juragebirge entstehen. Das Energiekonzept
24 Talents
basiert auf Erdwärme und die Heizung auf
Holzfeuerung. Das Quartier Gleis Nord in
Lenzburg wartet seinerseits mit einem dezentralen Energiekonzept mit 100 Prozent erneuerbaren Energien auf. Die Chalets in Villars
(„Cantarella“) verfügen ihrerseits über einen
in der Abwasserkanalisation integrierten
Wärmetauscher zur Energierückgewinnung
aus dem Abwasser. “Durch die systematische
Zertifizierung nach Minergie®2 oder sonstigen Gütesiegeln wie LEED, DGNB, die aktive
Forschung im Bereich der Holzbauweise,
eine Direktion Technik mit 80 Spezialisten
und eine erfolgreiche Vermarktung bei den
Investoren können wir uns aktiv mit
Vorschlägen einbringen und verfügen über
eine gute Sichtbarkeit in diesem
Produktsegment”, erklärt Pascal Minault.
Diese Sichtbarkeit konkretisiert sich auch im
Rolex Learning Center, eine ästhetische und
technische Bravourleistung, die ein breites
Echo in der Presse fand, so wie demnächst
zweifelsohne auch das Projekt “Maison de
l’Écriture”, die künftige Schweizer Villa
Medicis.
Architektur schafft elegante
Raumwirkung
Zwei wellenförmige Betonschalen bilden den
Rahmen einer 14'000 m² großen Fläche, die
sich ganz dem Lernen und Wissenserwerb verschrieben hat. Das Rolex Learning Center der
ETH Lausanne, dessen Abnahme Ende 2009
stattfand, stellt für Losinger ein symbolträchtiges spitzentechnologisches Projekt dar. Eric
Maino, der für das Projekt zuständige Direktor
der Ausführung lächelt beim Anblick des
Eikenøtt: ein neues Ökoquartier
der Spitzenklasse
ondulierenden flachen Baukörpers, der HighTech und Eleganz vereint: “Ich habe noch nie
etwas Gerades gemacht!”. 22 Ingenieure und
Architekten von Losinger Marazzi, diverse
Fachplaner und 120 Baustellenmitarbeiter
haben dieses Werk vom Reißbrett des japanischen Architekten Sanaa geschaffen, das mit
dem renommierten Pritzker Preis3 ausgezeichnet wurde: Eine schöne Visitenkarte für das
Unternehmen! Unweit von hier entsteht in
einem kleinen Dorf in Hanglage ein weiteres
ausgefallenes Projekt. Das für die Fondation
Jan Michalski realisierte Projekt “Maison de
l’Écriture” besteht aus zwei Gebäuden, die
durch eine spektakuläre 4'500 m² große
Pergolakonstruktion miteinander verbunden
werden. Das aus massivem Stahlbeton einer
Stärke von 40 cm realisierte Betonblatt wird
durch 270 Alveolen durchbrochen und ruht
auf 96 Pfosten mit einer Höhe von 9 bis 18 m.
Die Lochformen wurden mittels GPSTechnologie angeordnet. Acht schwebende
Wohnhütten für die Schriftsteller werden später an dieser Pergolakonstruktion aufgehängt.
Über ein System mit Laufstegen gelangt man
von einer Hütte zur anderen. In den beiden
großen Gebäuden wird insbesondere eine
Bibliothek aus massiver Eiche - bestehend aus
fünf Ebenen von umlaufenden Laufstegen mit
seitlichen Regalen und mit einer Kapazität von
70’000 Werken - eingerichtet, sowie weiterhin
ein Ausstellungsraum und ein Auditorium mit
2
Schweizer Umweltsiegel. Anfang 2010 waren
100 Prozent der Losinger Marazzi Projekte nach
Minergie® zertifiziert.
3
Höchste Auszeichnung im Bereich der Architektur
Eikenøtt: das Ökoquartier von Gland
Anlässlich des städtebaulichen Wettbewerbs, der 2007 stattfand, wurden sechs Architekturbüros sowie Stadt- und Landschaftsplaner ausgewählt; die Baubewilligungen wurden im
Sommer 2010 eingereicht und das Projekt (50'000 m² Wohnfläche) fand bei den Investoren
großen Anklang. Das räumliche Planungskonzept des Quartiers: Ein Parkplatz mit 500 Stellplätzen ausgestattet mit einer bepflanzten Lärmschutzwand bildet die Abschirmung zur Autobahn. Förderung der sanften Mobilität und gute Zugänglichkeit, Integration von Geschäften
und einer Kinderkrippe im Quartier, Dachbegrünung, Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität, Begünstigung der sozialen und generationenübergreifenden Durchmischung.
Geheizt wird mit Fernwärme, die zu 80 Prozent aus Holz aus lokalen Betrieben und zu
20 Prozent aus Erdgas gewonnen wird; es wurden zudem vorbereitende Arbeiten zum
Anschluss an die Tiefengeothermie durchgeführt. Das nach Minergie® ECO 2009 zertifizierte
Projekt wird sich über drei Jahre erstrecken. Investitionsvolumen: 150 Mio. Euro.
Thierry Denualt, Direktor Ausführung, Sophie Reignier,
Gruppenchefin Ausführung, Mohamed Bouaouli, Abteilungsleiter.
Talents
25
ca. 100 Plätzen. Für Nicolas Fulcrand,
Abteilungsleiter Ausführung war das Projekt
Gelegenheit, diesen architektonischen Erfolg
mit anderen Tochterunternehmen zu teilen:
“Bouygues Bâtiment Ile-de-France (Philippe
Busi und Olivier Chappat) leistete
Unterstützung bei Tragwerk und Maryline
Verbauwhede von Quille Construction bei
der Betonqualität.”
Wir sind am Ende unseres Schweizer Ausflugs
angelangt… Aber seien Sie unbesorgt, denn es
gibt noch jede Menge neuer Investitionen und
langfristiger Projekte zu entwickeln: Der
Wohnungsbau liegt nach wie vor hoch im Kurs,
ebenso wie Industriebauten, die Renovation,
Projekte mit Mischnutzung usw., so dass es
nicht an Abwechslung fehlen wird! Wenn es den
frisch zusammengeschlossenen Unternehmen
Maison de l’Écriture
Bei der Planung der Bewehrung
(450 kg/m3) kam ein Modell zum
Einsatz, das vor Ort an der Baustelle realisiert wurde. Die
12 Meter hohen Wände wurden in
einem Arbeitsgang betoniert. Das
Hauptgebäude (ohne die schwebenden Hütten) soll Ende 2011
übergeben werden.
Losinger und Marazzi auch in Zukunft gelingt,
ihre Fristen und Projektierungskosten im Griff
zu haben, so dürften sie weiterhin ganz vorne
mitmischen! ■
Weitere Infos auf Talents OnLine,
zugänglich über
Welcom/Dienste/Kommunikation.
Rolex Learning
Center
Das vom japanischen
Architekturbüro Sanaa
entworfene Rolex Learning
Center, ein Ort, der dem
Wissenserwerb und Lernen
gewidmet ist, umfasst eine
Bibliothek mit 500'000
Werken - ein großer Teil
davon in digitalisierter
Form - diverse öffentliche
Bereiche (Auditorium mit
600 Plätzen, Restaurants,
Cybercafé) sowie als
Erholungsinseln gestaltete
Innenhöfe.
Maison de l’Écriture.
Die spektakuläre Pergolakonstruktion aus 4'500 m² massivem
40 cm dickem Stahlbeton wird
durch 270 Alveolen durchbrochen
und von 96 Pfosten mit einer
Höhe von 9 bis 18 m gestützt.
Nicolas Fulcrand,
Abteilungsleiter Ausführung
26 Talents
REPORTAGE
DER EPR IN FLAMANVILLE
Im Herzen
des Reaktors
Talents
27
ACTUALITÉS
REPORTAGE
DER EPR IN FLAMANVILLE
Im Herzen des Re
Von Jean-Charles Bertrand
Fotos: Laurent Zylberman
In der nordfranzösischen Gemeinde Flamanville, am Fuße der Felsen auf der
Halbinsel Cotentin sind die Teams von Bouygues Construction1 mit der
Ausführung des ersten Kernreaktors der Bauart EPR (Europäischer
Druckwasserreaktor) auf französischem Boden beschäftigt. Flamanville 3, neben
zwei in Betrieb befindlichen Reaktorblöcken gelegen, ist eine atypische
Baustelle. Die Bauarbeiten wurden 2007 aufgenommen und mobilisieren mehr
als 3'000 Personen, davon allein 2'400 für die Ausführung.
1
28 Talents
Bouygues Travaux Publics (Federführer: 60 Prozent) und Quille (Bouygues Entreprises France-Europe: 40 Prozent)
aktors
Talents
29
16 Turmkrane sind zur Materialversorgung
der Teams im Einsatz
Druckschleuse des inneren Containments
Die sehr hohe Bewehrungsdichte erfordert die
Entwicklung von besonderen Betonrezepturen,
die sich beim Betonieren leicht verteilen.
30 Talents
In bestimmten bereits bewehrten Bereichen gestaltet sich das Einbringen von
Ankerplatten und Einbauteilen aufgrund ihrer hohen Dichte besonders schwierig.
A
uf der EPR Baustelle von
Flamanville, die auf Hochtouren
läuft, lässt sich mittlerweile die
endgültige Gestalt der aus dem
Boden wachsenden Gebäude erkennen,
sowohl auf der sogenannten “nuklearen
Insel”, die auf einer durchgehenden kreuzförmigen Bodenplatte der Abmessung 150 auf
150 Meter ruht, als auch auf der “konventionellen Insel” mit dem Turbinenhaus, dem
Pumpenhaus, den Kühlwasserbecken usw.
Große Herausforderungen
Die räumlich beengte Situation der Baustelle
zwischen den Felsen des Cotentin auf der
einen und dem Meer auf der anderen Seite
stellt die Teams vor große Herausforderungen! Im Reaktorbereich beispielsweise sind die Gebäude ineinander verschachtelt und die meisten davon haben
gemeinsame Schalen. “Um an einem
Gebäude zu arbeiten, müssen wir an den
umliegenden Baukörpern weit genug vorangeschritten sein, was eine rigorose
Koordination sämtlicher Ablaufphasen bei
der Ausführung voraussetzt”, erklärt Michel
Bonnet Projektleiter bei Bouygues Travaux
Publics. Die Lagerhaltung und das
Beschaffungswesen werden beträchtlich
erschwert, da die Lagerflächen an den
Gebäuden begrenzt sind und die
Materialversorgung der Teams eine ausgeklügelte Logistik und die Einrichtung von
Materiallagern im Hinterland erfordert. Auf
der Baustelle sind zahlreiche Krane zur
Materialversorgung der Teams bis ins Herz
dieses Irrgartens aus Beton notwendig. Die
Kranführer werden vom Boden aus durch leitende Anschläger unterstützt. “Dies ist ein
Muss auf einer Baustelle mit einer solchen
Dichte an baulichen Anlagen”, bemerkt Denis
Letoupin, der für die Tragkonstruktionen im
Innern des Reaktorgebäudes verantwortlich
ist. Die gleichzeitige Ausführung von Bau- und
Schweißarbeiten sowie der Einbau der ersten
schweren Einrichtungen macht eine effiziente
Koordination zwischen allen Baubeteiligten
und EDF2 unverzichtbar.
Stählerne Wände
Der Bau eines Kernkraftwerks wie der EPR
von Flamanville erfordert die Entwicklung
spezifischer Baumethoden. Die Bewehrung
wird erheblich verstärkt. “An manchen Stellen
erreichen wir 600 kg Stahl pro Kubikmeter.
Wir bauen regelrecht stählerne Wände, die so
dicht bewehrt sind, dass wir die Grenzen des
Machbaren erreichen, vor allem wenn
zusätzlich eine Vielzahl an Stahleinsätzen zu
befestigen ist”, erläutert Richard Robert, der
für die Ausführung des Brennstoffgebäudes
verantwortlich ist. “Wir haben in Eigenregie
Betonrezepturen entwickelt, um zusätzlich
zu den Kundenanforderungen bestimmte
Kriterien zu erfüllen. So wurden insgesamt
mehr als zwanzig Betonrezepturen entworfen, einige davon mit mehreren temperaturabhängigen Varianten”, erklärt François
Quandalle, Leiter der Ausführung des
Reaktorgebäudes. So wurden für die sehr
dicht bewehrten Zonen Mikrobetone entwikkelt, bei denen der Durchmesser der
Gesteinskörnungen verringert wurde. In
bestimmten Zonen setzen die Teams auch
Plexiglas-Schalungen ein, um die korrekte
Verteilung des Betons im Schalungselement
zu prüfen.
Das Reaktorgebäude,
Herzstück des Projekts
Mit einer Höhe von 60 Metern und einem
ebenso großen Querschnitt bildet das
Reaktorgebäude das Herzstück des Projekts.
Es verfügt über ein doppelschaliges
Containment aus Beton: eine Außenschale,
die einem Flugzeugabsturz standhalten muss
und eine Innenschale aus Vorspannbeton, die
im Innenraum mit einer sechs Millimeter dikken Stahlauskleidung, dem sogenannten
Liner3 ausgestattet ist. Dieses speziell auf die
Anforderungen des Kernkraftwerks ausgelegte Gebäude stellte die Teams von Bouygues
Construction vor zahlreiche technische
Herausforderungen. Bei den ersten
Arbeitsgängen zum Betonieren der
Außenschale des Containments war die
Bewehrungsdichte extrem hoch und zusätzlich gab es hier auch sehr viele Ankerplatten4.
Die Ausführung der Bewehrung
mit
Schraubhülsen zwecks durchgehender
Verbindung der Stahlbewehrungen begrenzt
den Arbeitsraum zum Einbauen der
Bewehrung zusätzlich. “Wir haben aus diesen
ersten Betoniergängen die Konsequenzen
führende französische Elektrizitätsgesellschaft
Stahlauskleidungshaut des Containments
4
Stahlplatten, die als Halterung für spätere
Ausrüstungen dienen
2
3
Talents
31
Zur Kühlung des Atomreaktors
werden zwei Pumpenstationen
realisiert.
Unternehmensübergreifender Verein
Ein Serviceangebot
für Mitarbeitende
auf Montage
Um die Bedürfnisse der Beschäftigen zu erfüllen, die sich im
Reiseeinsatz in Frankreich bzw. im Ausland befinden und auf
der EPR-Baustelle in Flamanville arbeiten, wurde ein
unternehmensübergreifender Verein unter dem Vorsitz von
Michel Bonnet gegründet. Der von den an der Baustelle tätigen
Unternehmen finanzierte Verein ohne Gewinnabsicht hat sich
drei große Aufgaben zum Ziel gemacht:
1. Einrichtung eines gemeinsamen Restaurants für alle
beteiligten Unternehmen in der Nähe der Baustelle
2. Angebot an Unterkünften, insbesondere durch die
Einrichtung von Containerdörfern, das größte davon in der
Gemeinde Pieux nur wenige Kilometer vom EPR entfernt. Für
dieses Zentrum auf einem ehemaligen Drei-SterneCampingplatz, von dem die Einkaufsmöglichkeiten der
Gemeinde leicht zu erreichen sind, wurden 180 Container
gekauft. Darüber hinaus wurden auch Kontakte zum
Sozialwohnungsamt der Stadt Cherbourg geknüpft, das
mehrere Drei-Zimmer-Wohnungen im Stadtzentrum
bereitgestellt hat. Der firmenübergreifende Verein stellt auch
private Mietangebote in der Region zentral zusammen, um
den auf der Baustelle tätigen Teams eine möglichst
breitgefächerte Angebotspalette zu bieten.
3. Organisation von Zubringerfahrten von den
Personalunterkünften zur Baustelle.
gezogen und beschlossen, einen Mitarbeitenden speziell mit dem Management der
Einbauteile sowohl für die Schutzhüllen als
auch die Innenkonstruktionen des Gebäudes
zu beauftragen”, führt François Quandalle
aus. Die äußere Schutzhülle muss zudem eine
hohe Dichtigkeit aufweisen. Gerade die
Arbeitsfugen zwischen den Betonierabschnitten sind besonders anfällig für Leckagen.
Deshalb wurde eine Spezialvorrichtung zum
Einpressen von Kunstharz durch poröse, im
Beton eingebrachte Injektionsschläuche eingesetzt, um eine bessere Abdichtung des
Gebäudes sicher zu stellen. Auch zum
Betonieren des inneren Containments kam
ein Spezialverfahren zum Einsatz: Die
Stahlauskleidung, der Liner, diente als
Schalung beim Einbringen des Betons, der
extrem langsam gegossen wurde, um
Verformungen des Liners zu vermeiden. Zu
Beginn wurden zahlreiche Tests mit eingebauten Sensoren durchgeführt, um zu prüfen, wie
der Beton auf diverse Faktoren, etwa die eingesetzte Betonrezeptur, die Witterungsbedingungen, die Temperatur der Gesteinskörnungen usw., reagiert. Auch im konventionellen Kraftwerksbereich ist die Ausführung
32 Talents
mit vielen Schwierigkeiten konfrontiert
obwohl die Fragestellungen hier anders aussehen: “Im Gegensatz zum nuklearen
Baubereich ist die Bewehrung nicht unser
Hauptproblem mit Ausnahme der
Pumpenstation, die eine ähnlich hohe
Bewehrungsstahldichte aufweist. Wir mussten
allerdings extrem komplexe Schalungen ausführen, zum Beispiel für die Ansaugöffnung
und die Volute der Pumpenstation. Wir mussten auch die Schnittstellen zwischen unseren
Ausführungsarbeiten, der Ausführung der
Erdarbeiten sowie dem Bau der Abwasser-,
Versorgungs- und Verkehrsanlagen und
zusätzlich noch die Einsätze der Ausrüster
koordinieren, die gleichzeitig mit unseren
Teams tätig waren, was die Arbeitsbedingungen erheblich erschwerte”, bestätigt Eric
Cheype, Leiter der Ausführung im konventionellen Bereich.
Die Anforderungen
der Kernkraft
Der EPR von Flamanville stellt für die Teams,
denen eine an Perfektion grenzende Ausführungsqualität abverlangt wird, ein
Konzentrat an technischen Herausforderungen
dar. “Der Kernkraftwerksbau hat uns gelehrt,
in puncto Sorg falt die Grenzen des für uns
Vorstellbaren zu überschreiten, sowohl hinsichtlich der Betongüte, der Sichtflächen oder
Schweißverbindungen als auch bezüglich der
Ausführungstoleranzen bei Einbauteilen, der
Bewehrung oder Vorspanntechnik”, erklärt
Michel Bonnet. So werden etwa die
Schweißnähte der Stahlauskleidung im
Rahmen der Qualitätsprüfung über ihre
gesamte Lauflänge einer Röntgenprüfung oder
sonstigen Prüfungen unterzogen. In einem
Testverfahren wurden von 101 Schweißern
schlussendlich 24 für diese Präzisionsarbeit
qualifiziert. EDF und die Behörde für nukleare
Sicherheit (Autorité de Sûreté Nucléaire - ASN)
sind sehr wachsam. Sie kontrollieren nicht nur
die Endqualität der Ausführungsleistungen,
sondern auch die von Bouygues Construction
entwickelten Ausführungsmethoden. Da EDF
im Laufe des Baustellenfortschritts zahlreiche
Anpassungen des Entwurfs fordert, die unter
anderem auf dem Erfahrungsfeedback des EPR
am finnischen Standort Olkiluoto beruhen, auf
dem der Konzern ebenfalls präsent ist, wurde
ein Mitarbeitender speziell mit dem
Management der Entwurfsänderungen beauftragt. Der Umfang und die Komplexität dieser
Baustelle, die am Anfang der Baureihe steht,
haben Bouygues Construction auch aufgrund
der besonders ehrgeizigen Ziele bzgl. der
Terminplanung veranlasst, die Produktionsteams in drei Schichten zu organisieren, damit
die Baustelle rund um die Uhr an sechs Tagen
der Woche voranschreitet. “Diese Organisation
war anfangs für uns nicht ohne Schwierigkeiten, insbesondere was die Beziehungen
zwischen den Teams betrifft. Um dieses Defizit
zu beheben, wurden Systeme zur Weitergabe
der Informationen sowie partizipative
Sitzungen eingerichtet”, erklärt Ailred De Rivaz,
Leiter der Ausführung, der für die die
Realisierung der Aussteifungen zur Gewährleistung der Erdbebensicherheit und die
Ausführung des Brennelementegebäudes
zuständig ist. Darüber hinaus mussten viele
Mitarbeitende gefunden werden. An die 400
Personen aus der Region konnten durch die
bei Beginn der Baustelle durchgeführte Aktion
"Jobbus" rekrutiert werden, doch die lokalen
und sogar nationalen Ressourcen waren rasch
erschöpft. So griff man auf die Option eines
rumänischen Subunternehmens mit anerkannten Kompetenzen zurück, das einen Teil der
Bewehrungs- und Bauarbeiten übernimmt.
Der nächste wichtige Arbeitsschritt besteht
nun im Aufsetzen der Kuppel auf das
Reaktorgebäude, eine erneute technische
Herausforderung für die Teams von Bouygues
Construction! ■
Weitere Infos auf Talents OnLine,
zugänglich über
Welcom/Dienste/Kommunikation.
Der Innenraum der Stahlkuppel, die auf das innere
Containment des Reaktorgebäudes aufgesetzt wird.
Schweißarbeiten im Innern
eines Edelstahlbeckens des
Reaktorgebäudes
François Quandalle,
Leiter der Ausführung
des Reaktorgebäudes
Eric Cheype,
Leiter der Ausführung
der konventionellen Insel
Michel Bonnet, Projektleiter
des EPR von Flamanville bei
Bouygues Travaux Publics
Um die Qualität der Schweißverbindungen
der Stahlauskleidung des inneren
Reaktormantels zu kontrollieren,
werden neben Sichtprüfungen auch
Röntgenprüfungen vorgenommen.
Talents
33
LEBENSABSCHNITT
Unsere
Geschäftsfelder
werden moderner!
Von Marion de Romémont und Sonia Dahmani
Fotos: Patrice Maurein
Die Modernisierung der Arbeitswelt macht auch vor
unserer Branche nicht halt! Im Vordergrund stehen dabei
Zeitgewinn und Leistungssteigerung, Energieeinsparung
und verbesserter Arbeitskomfort auf den Baustellen usw.
Wir nehmen Sie mit auf eine spannende
Entdeckungsreise in die Welt der innovativen Facetten
unserer Geschäftsfelder: Von spitzentechnologischen
Innovationen mit der erweiterten Realität über
kaufmännische Neuheiten wie der “Modellraum” von
ETDE bis hin zum Einsatz eines “Schleifroboters” auf den
Baustellen im Hochbau.
34 Talents
Trino Beltran,
Direktor F&E-Innovation
Bouygues Bâtiment International
“Ein revolutionärer
Ansatz für unsere
Branche”
Unter der Leitung von Trino Beltran (Direktor F&E-Innovation bei
Bouygues Bâtiment International) arbeitet ein F&E-Team von
Bouygues Construction am Projekt Callisto-Sari. Projektpartner sind
die Wissenschaftszentren “Cité des sciences et de l'industrie” und
“Centre Scientifique et Technique du Bâtiment (CSTB)”, die
Unternehmen “Immersion SAS” und “Art Graphique et Patrimoine”,
die Hochschulen “Arts et Métiers ParisTech”, “École Centrale Paris”
und das “Laboratoire des Usages en Technologies d'Information
Numériques” der Universität Paris 8. Projektziel ist die Realisierung
eines Anwendungsraums für virtuelle Realität, der Anfang 2012 in der
Cité des Sciences für die Fachwelt und die Öffentlichkeit eröffnet
wird. Ein zweiter Raum dieser Art könnte auch unmittelbar nach
Projektende (Ende 2013) im Challenger entstehen. “Bisher wurden
die Software-Anwendungen für das Bauwesen (Autocad, Revit) von
Informatikern entwickelt. Im Web-2.0-Zeitalter werden dagegen neue
bahnbrechende Tools auf Grundlage des Bedarfs unserer Branche
geschaffen. Das Projekt Callisto-Sari besteht in der Realisierung
eines Raums für virtuelle Realität, der die virtuelle Besichtigung des
Gebäudeinneren in echtem Maßstab, in Echtzeit und mit
wirklichkeitsechter Raumwirkung ermöglicht. Im Laufe des Besuchs
im virtuellen Raum ist die Interaktion mit dem Gebäude möglich. So
können etwa Bauelemente ausgewechselt und die entsprechenden
Auswirkungen sofort beobachtet werden. Die Besucher erleben die
gleichen Sinneswahrnehmungen wie beim Besuch eines echten
Bauwerks, insbesondere was die visuellen und auditiven Eindrücke
betrifft. Die Textur (Holz, Marmor usw.) wirkt dabei wie ein echter
Baustoff, da Materialeffekte so wiedergegeben werden, dass man
nicht den Eindruck einer Fälschung hat. Früher waren Simulationen
nicht real, sondern lediglich realistisch. Dieses Projekt bietet nun die
Gelegenheit, die Prozesse im Gebäudeentwurf weiterzuentwickeln.
Dabei sollen Visualisierung und Interaktion mit einem in Planung
befindlichen Entwurf die Entscheidungsfindung erleichtern, ohne dass
hierzu die Ausführung von Musterbauten notwendig wird.
Der Raum, den wir in der Cité des Sciences entwickeln, verschafft
uns Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit und beweist der Fachwelt, dass
diese Technologien Einzug in den Alltag halten werden. Wir werden
das Image unserer Branche in der Welt verändern. Das Baugewerbe
ist eine zukunftsweisende Branche, in der Technologien heute ebenso
hoch entwickelt sind wie in der Luftfahrt! So kommen beispielsweise
in einem Krankenhaus mehr Technologien zum Einsatz als in einem
Rafale Kampfjet. Die Anforderungen des nachhaltigen Bauens
zwingen uns zu größerer Präzision bei der Ausführung. Mit diesem
Tool erleichtern wir unsere Arbeit dadurch, dass wir uns von den
materiellen Sachzwängen befreien. Es ist ein wirklich revolutionärer
Ansatz für unsere Branche.”
Und konkret ?
Auf dem Boden eine kreisrunde Platte mit einem
Durchmesser von 1,80 m, die stets auf eine Achse
ausgerichtet ist. Die Maschine regelt die Achsausrichtung in
Echtzeit. Man trägt Datenhandschuhe mit Kraftrückkopplung
und eine 3D-Brille. Auf einer gekrümmten Leinwand entsteht
die Realität mittels acht HD-Projektoren und diversen
Rechnern, die an mehrere zig Grafikkarten angeschlossen
sind und 30 Bilder pro Sekunde erzeugen. Wenn man sich
fortbewegt, wird das Bild in Echtzeit wieder neu aufgebaut.
Talents
35
Im Januar hat sich die Direktion Elektro- und Wärmetechnik von ETDE mit
einem Modellraum ausgestattet, um die verschiedenen
Schwachstromausrüstungen (Lesegeräte für die Zugangskontrolle,
biometrische Lesegeräte, Einbruchsmelder, Videoüberwachungskameras,
Sprechanlagen, Brandmeldeanlagen, Automaten für die Gebäudeleittechnik
usw.) in Echtzeit zu testen. Es handelt sich um ein praktisches Mittel, die
Geräte und ihre Kompatibilität in einem neutralen Umfeld zu erproben, bevor
sie auf der Baustelle installiert werden. Der Raum hat sich nach und nach in
eine Multi-Technik- und Multi-Solution-Plattform und somit in ein
“Kundenzentrum” verwandelt, in dem eine Lösung erklärt und validiert, ihre
Machbarkeit nachgewiesen und manchmal sogar eine Kundenvorabnahme
durchgeführt werden kann. Laurent Leroy, Projektleiter für die Data Center
“Global Switch” und “DATA IV”, erklärt uns den Nutzen dieser Ausstattung,
die er als vollwertiges Akquisitionstool betrachtet.
Laurent Leroy,
Projektleiter für Data Center
“Der ‘Modellraum’,
ein kaufmännischer
und technischer
Vorteil für ETDE”
36 Talents
“Der Modellraum ist ein Testlabor, das uns allen (Technikern, Projektleitern,
Sachbearbeitern usw.) hohe Flexibilität bietet. Wir haben die Möglichkeit,
Geräte auszuwählen und sie technisch an das Projekt anzupassen. So
können wir sehr schnell auf die Kundennachfrage reagieren. Wir können
jederzeit eine neue Konfiguration testen und sie an unsere
Projektanforderungen anpassen. Wir sind dadurch auch von unseren
Lieferanten unabhängiger und nicht mehr gezwungen, deren Showroom in
Anspruch zu nehmen, da wir die Produkte im Vorfeld im eigenen Hause
prüfen und testen! Diesen Raum nutzen wir auch regelmäßig zur Einweisung
unserer Teams in neue Systeme und zur Verbesserung des
Kompetenzniveaus. Dies ist ein Plus für unsere Angebote, da wir so in der
Lage sind, diese Systeme zu verkaufen und instand zu halten, indem wir die
technische Betreuung von der Installation bis zum Kundendienst
übernehmen. Durch diese Errungenschaft können wir optimal auf
Kundenwünsche eingehen. Dieser Modellraum trägt auch dazu bei, das
Know-how von ETDE besser zur Geltung zu bringen und dadurch ein
professionelleres und vertrauenerweckendes Image zu vermitteln. Besonders
deutlich wird diese Wirkung im Bereich der Sicherheitsleitwarten. Um den
Kunden bei seinen technischen und ergonomischen Entscheidungen (Anzahl
und Größe der Bildschirme, Mobiliar, Gestaltung der Netzwerkschränke) zu
unterstützen, können wirklichkeitsechte Simulationen durchgeführt werden.
Da das technische Gebäudemanagement und die Überwachung einen
beachtlichen Teil unseres Geschäfts im gewerblichen und auch tertiären
Sektor darstellen, ist die Einrichtung eines Modellraums zu einem sowohl in
kaufmännischer als auch technischer Hinsicht unverzichtbaren
Verkaufsargument geworden”.
Julien Coevoet,
Bauleiter bei Habitat Résidentiel
“Der Baustellenmitarbeiter,
der ihn benutzte, wollte nicht
mehr mit der alten
Maschine arbeiten”
Schon seit mehreren Jahren setzt Bouygues
Construction auf Roboter, um bestimmte
schwere Baustellenarbeiten zu erleichtern. So
auch beim Schleifroboter, eine Innovation, die
vom Konzern* ursprünglich für den Rückbau
von Kernkraftwerken entwickelt wurde. Der zur
Dekontaminierung der Räume mit radioaktiven
Ausrüstungen eingesetzte Roboter trägt den Beton bis zu einer
Stärke von zwei Millimetern ab. Diese Arbeit, die früher von
Teams in Vollschutzanzügen erledigt wurde, erwies sich als
sehr anstrengend, so dass man Überlegungen zur
Automatisierung des Verfahrens anstellte. Seitdem hat ein
vereinfachter Typ dieses Schleifroboters auch Einzug in
klassische Bereiche wie den Wohnungsbau gehalten, wo man
ebenfalls immer bemüht ist, schwere Arbeiten zu erleichtern.
Julien Coevoet, Bauleiter bei Habitat Résidentiel, gibt uns
einen Überblick über die Vorzüge dieses Roboters.
“Seit Anfang des Jahres testen wir einen dem Roboter
nachempfundenen Prototyp auf der Baustelle von Asnièressur-Seine, ein Projekt mit 209 Wohnungen und 284
Wohnheimzimmern, die auf zwei Untergeschossen
ausgeführt werden. Da es sich hier um eine vereinfachte
Variante handelt, benutzen wir eher den Begriff "Giraffe" wie
auch die Maschine genannt wird, die herkömmlicherweise
zum Schleifen von Decken zum Einsatz kommt. Der Prototyp
besitzt mehrere technische Vorteile gegenüber der
klassischen Schleifmaschine: Er ist schneller, präziser, dank
seiner Schleifscheibe mit Industriediamanten beständiger
gegen Verschleiß als die alte Scheibe aus Schleifstein. Ein
Plus ist die Ausstattung mit einer Staubabsaugung. Der
Baustellenmitarbeiter, der ihn auf der Baustelle von Asnières
benutzt hatte, schätzte diese Zusatzfunktion enorm, da er im
staubfreien Raum deutlich besser sah, was er tat, wohin er
sich bewegte und was noch zu schleifen war. Es sind
allerdings noch ein paar Verbesserungen notwendig! Der
Prototyp ist noch etwas zu schwer, so dass ein Kran für den
Transport erforderlich ist, aber man kann bereits von einem
spürbaren technischen Fortschritt sprechen! Der Beweis für
seine Effizienz: Der Baustellenmitarbeiter, der ihn benutzte,
wollte anschließend nicht mehr mit der alten Maschine
arbeiten. Bei der schrittweisen Einführung von Robotern auf
unseren Baustellen denken wir vor allem an die Gesundheit
und Sicherheit der Baustellenmitarbeiter, indem wir MuskelSkelett-Erkrankungen möglichst vorbeugen, Wir reduzieren
dadurch aber auch ihre Arbeitsbelastung und schaffen
Freiraum für Tätigkeiten, bei denen sie ihr Know-how richtig
einbringen können. In baldiger Zukunft ist der Einsatz
weiterer Roboter auf unseren Baustellen durchaus
vorstellbar, beispielsweise für das Handling von Fliesen oder
anderen schweren Stoffen und Bauteilen...”
*Bouygues Travaux Publics, Bouygues-Bâtiment Ile-de-France und ETDE in
Partnerschaft mit dem CRIIF (Zentrum für integrierte Robotertechnik der Ilede-France).
Talents
37
Marina Gaviota, Kuba.
Die Teams von Bouygues Bâtiment
International haben den ersten
Bauabschnitt dieser Ferienanlage
realisiert, der den Technikbereich
und die Verwaltungs- und
Personalgebäude eines Yachthafens
mit 12’000 Anlegeringen umfasst.