grundwissen 6. Klasse neu - Jack-Steinberger

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GRUNDWISSEN 6. KLASSE
Menschen in vorgeschichtlicher Zeit
seit ca. 10 000 v. Chr.
Übergang zur Sesshaftigkeit
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Archäologie
Wissenschaft, die mit Hilfe von Ausgrabungen versucht, aus Sachfunden Erkenntnisse
über die Geschichte zu gewinnen
Quellen
schriftliche, mündliche, bildliche oder gegenständliche Überlieferung, die Auskunft
über die Vergangenheit gibt; Historiker untersuchen und erschließen sie kritisch
Steinzeit
älteste und längste Entwicklungsstufe der Menschheit, aus der fast nur steinerene
Überreste erhalten blieben.
* Altsteinzeit
In dieser Zeit (vor ca. 2 Mio. Jahren - ca. 10 000 v. Chr.) lebten die Menschen als
Sammler und Jäger.
* Jungsteinzeit
In dieser Zeit (ab ca. 10 000 v. Chr.) lebten die Menschen als sesshafte Ackerbauern
und Viehzüchter.
Ägypten - eine frühe Hochkultur
ab 3000 v. Chr.
Hochkultur in Ägypten
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Hieroglyphen
altägyptische Schriftzeichen, ursprünglich Bilderschrift, dann Buchstabenzeichen;
Pharao
ägyptischer Gottkönig;
Pyramide
ägyptische Grabanlage, meist für Pharaonen;
Polytheismus
Glaube an viele Götter;
Monotheismus
Glaube an einen einzigen Gott;
Judentum
Religion des Volkes Israel und Bezeichnung für die Gesamtheit ihrer Stämme; erste
monotheistische Religion überhaupt;
Die griechisch-hellenistische Welt
5. Jahrhundert v. Chr.
Blütezeit Athens
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17.09.2008 19:40 Uhr
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Antike
Zeitalter des griechisch-römischen Altertums; 1000 v. Chr. bis 500 n. Chr.;
Polis
unabhängiger griechischer Stadtstaat, der nach wirtschaftlicher Selbständigkeit
strebt;
Aristokratie
„Adelsherrschaft“; Staatsordnung, in der eine bevorzugte Bevölkerungsschicht
(Adel) die Herrschaft ausübt; zugleich Bezeichnung der adeligen Schicht;
Demokratie
„Volksherrschaft“; Staatsordnung, in der das Volk über die Politik des Staates
entscheidet. Im antiken Athen waren z. B. alle einheimischen männlichen Bürger an
den Beratungen und Entscheidungen der Polis beteiligt; in der modernen
Demokratie wählen die Bürger meist ein Parlament, das ihre Interessen vertritt.
Olympische Spiele
alle vier Jahre in Olympia stattfindendes Kultfest mit Sportwettkämpfen zu Ehren des
Zeus. Während des Festes herrscht in ganz Griechenland Frieden.
Ilias & Odyssee
erste überlieferte europäische Dichtung: griechische Heldenepen, von Homer
schriftlich festgehalten (800 v. Chr.)
Ilias : Eroberung Trojas
Odyssee: Irrfahrten und Abenteuer Odysseus’
Hellenismus
Zeitalter der Ausbreitung griechischer Lebensart und Sprache nach Alexander dem
Großen im gesamten Mittelmeerraum und in Vorderasien; z. T. Vermischung mit den
einheimischen Kulturen;
Das Imperium Romanum
753 v. Chr.
der Sage nach Gründung Roms
"7-5-3 - Rom kroch aus dem Ei"
1. Jahrhundert v. Chr.
Übergang Roms von der Republik zum Prinzipat
um Christi Geburt
Zeitalter des Augustus
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Republik
Nach Vertreibung der etruskischen Könige wird Rom um ca. 500 eine vom Adel
beherrschte Republik. Der Staat wird zur "res publica", zur öffentlichen
Angelegenheit, an der alle freien Bürger teilhaben, in der der Adel aber die
entscheidende Macht ausübt.
Senat
"Ältestenrat", zunächst aus Mitgliedern der vornehmen Adelsgeschlechter gebildet;
später Vesammlung ehemaliger Regierungsbeamter, auch reichen Plebejern
zugänglich; wichtigstes Staatsorgan, dessen Beschlüsse für den Staat bindend sind
Konsuln
die zwei höchsten Beamten der römischen Republik; sie werden für ein Jahr gewählt
und führen die Regierungsgeschäfte und üben im Krieg den Oberbefehl aus.
Diktator
("dictator" = der zu sagen hat") Befehlshaber in Notzeiten mit unbeschränkter
Befehlsgewalt. Seine Amtszeit ist auf 6 Monate begrenzt.
Patrizier/Plebejer
Patrizier heißen in Rom die Nachkommen der "patres", also der Oberhäupter der
Grundbesitzerfamilien. Es handelt sich um den alten Geburtsadel, der zu Beginn der
römischen Republik die politische Macht ausübt.
Die große Masse der Bürger ohne patrizische Herkunft nennt man Plebejer. Sie waren
zunächst von den hohen Staatsämtern ausgeschlossen, erkämpften sich aber
während der Ständekämpfe die rechtliche Gleichstellung.
17.09.2008 19:40 Uhr
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Kaiserzeit
Sie beginnt mit der Alleinregierung des Augustus 31 v. Chr. und dauert im engeren
Sinne bis zum Ende Westroms 476 n.Chr. Im Mittelalter lebt die Kaiseridee weiter (z.B.
Karl der Große, 800 n. Chr.) Das Wort KAISER leitet sich von Caesar ab, es ist im
russischen ZAR weiter erkennbar.
Christentum
die auf Jesus Christus, sein Leben und seine Lehre gegründete monotheistische
Religion; nach schweren Verfolgungen der Christen in den ersten beiden
Jahrhunderten schaffte
die neue Religion über eine allmähliche Duldung und die Gleichberechtigung den
Weg zur Staatsreligion (391 n. Chr.) unter Kaiser Theodosius.
Staatsreligion
die von einem Staat ausschließlich anerkannte oder zumindest bevorzugte Religion /
Konfession
Limes
Alsr Limes bezeichnet man die durch Wehrbauten wie Wälle, Wachtürme und
Kastelle befestigte römische Reichsgrenze. Der obergermanisch-rätische Limes
zwischen Rhein und Donau hatte eine Länge von 550 km.
Von der Antike zum Frankenreich
476 n. Chr.
Untergang des Weströmischen Reichs
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Völkerwanderung
Wanderung ganzer Völker und Stämme; als "germanische Völkerwanderung"
bezeichnen wir die 375 durch den Hunneneinfall ausgelöste Wanderungsbewegung
der germanischen Völker.
Mittelalter
Epoche zwischen der Antike und der Neuzeit; Zeitraum zwischen 500 und 1500 n. Chr.;
Das Ende des Weströmischen Reiches und die Gründung des Frankenreichs markiert
für viele Historiker den Beginn des Mittelalters. Es endet um 1500 in einer Zeit religiöser
Umwälzungen (Reformation), wichtiger Erfindungen und der Entdeckung Amerikas.
Islam
vom Propheten Mohammed gegründete monotheistische Religion, die an das Wort
Allahs glaubt und deren Glaubensregeln im Koran verzeichnet sind
Reichsbildung der Franken
Nach dem Zerfall des Weströmischen Reiches gelang es dem merowingischen König
Chlodwig die dort entstandenen germanischen Teilreiche zu unterwerfen. Durch den
Übertritt zum Christentum gewann er mit der Kirche eine wichtige Herrschaftsstütze. Er
schuf so die Grundlage für die Verschmelzung der germanischen und der
christlich-römischen Kultur als Ausgangspunkt der abendländisch-europäischen
Entwicklung.
Mönchtum
religiöse Ordensgemeinschaften, die nach den Ordensregeln Keuschheit, Armut,
Gehorsam leben; Grundlage des abendländischen Mönchtums waren die
Ordensregeln Benedikts von Nursia mit dem Grundsatz "ora et labora" (=bete und
arbeite).
Birgit Dürr/Wolfgang Hofmann/Peter Rottmann/Rudolf Walter
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GRUNDWISSEN 7. KLASSE
Herrschaft im mittelalterlichen Europa
800
Kaiserkrönung Karls des Großen in Rom
1077
Gang nach Canossa: Bußgang Kaiser Heinrichs IV. um sich vom Kirchenbann zu
befreien
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König
Adliger, der den Herzögen übergeordnet ist, mächtigster weltlicher Herrscher nach
dem Kaiser; man hatte die Vorstellung, dass der König seine Macht von Gott
erhalten habe (Gottesgnadentum).
Kaiser
Die Krönung zum Kaiser (lat. Caesar) begründete das mittelalterliche Kaisertum, das
an das antike römische Kaisertum anknüpfte und zugleich an den Krönungsort Rom
und die Krönung durch den Papst gebunden war.
Herzog
Aus dem ursprünglich germanischen Heerführer wurde ein dauerhaftes Amt , z.B. der
Anführer eines Stammes (Stammesherzogtum).
Lehenswesen
Das Lehen war ein vom Herrn an den Lehensmann (Vasall) lebenslang geliehenes
Gut. Für dieses Lehen (Land, Amt) leistete der Vasall Amts- und Kriegsdienst. Der Herr
nahm den Vasallen unter seinen Schutz, verlangte dafür aber Treue.
In Deutschland konnten die Kronvasallen (Herzöge, Bischöfe) Lehen an
Untervasallen (Ritter) geben, die dem König aber nicht mehr die Treue schwören
mussten.
Reichskirche
Otto I. stärkte die Verbindung des Königtums mit der Kirche, indem er Bistümer und
Abteien nur noch Geistlichen übertrug, die sein Vertrauen genossen. Diese enge
Verbindung wird heute als Reichskirchensystem bezeichnet.
Investiturstreit
Streit zwischen der Kirche und dem König um die Investitur (feierliche Einsetzung
hoher Geistlicher in ihr Amt) im 11. Jh.: Die Kirche versuchte den Einfluss des Königs
erheblich einzuschränken; eine Einigung gelang erst im Wormser Konkordat.
Kreuzzüge
im engeren Sinne die Rückeroberung Jerusalems und des Heiligen Landes aus der
Herrschaft der Muslime (1095 – 1291);
im weiteren Sinne eine von der Kirche geförderter Kriegszug gegen "Heiden"
(Ungläubige) oder "Ketzer" (vom rechten Glauben Abgekommene);
Lebensformen und Lebensräume im Mittelalter
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17.09.2008 19:59 Uhr
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Grundherrschaft
Der Grundherr als Eigentümer von Grund und Boden überließ abhängigen Bauern
(den Grundholden oder Hörigen) Land zur Bewirtschaftung, gewährte ihnen Schutz
und sprach Recht. Als Gegenleistung waren die Bauern zu Abgaben und
Frondiensten verpflichtet.
Adel
herrschende Schicht mächtiger Familien, die aufgrund von Geburt und Besitz
besondere Vorrechte besaß; zu ihre zählten z.B. Grafen, Herzöge und später die
Ritter.
Ständewesen
Man wurde mit der Geburt in einen Stand hineingeboren (s. Adel). Im 11. Jhdt. setzte
die Kirche die „Dreiständelehre“ durch: 1. Stand Klerus (Geistlichkeit), 2. Stand Adel,
3. Stand Bauern (später zählten auch die Bürger zum 3. Stand);
Ritter
Die Ritter waren berittene und ausgerüstete Krieger im Mittelalter. Sie dienten ihrem
Herrn mit Treue und Kriegsrecht und zählten zum niederen Adel. Dieser Stand
entwickelte ein besonderes Idealbild
christlicher Lebensführung und einer
kultivierten "ritterlichen" Lebensart.
Bürger
alle freien Einwohner einer Stadt, die das Bürgerrecht besaßen. Sie hatten
Grundbesitz, konnten frei ihren Wohnort wechseln und unterstanden dem
Stadtrecht. Kein Bürgerrrecht besaßen Juden, Gesellen, Mägde und Tagelöhner.
Stadtrecht
Durch die Verleihung des Stadtrechts an eine Siedlung schuf der Gründer einen
eigenen Rechtsbezirk. Er verlieh ihr besondere Privilegien, u.a. das Marktrecht,
Münzrecht, Zollrecht und eine eigene Gerichtsbarkeit.
Reichsstadt
Stadt, die nur dem König bzw. Kaiser unterstand, ansonsten aber frrei über ihre
Angelegenheiten bestimmte;
G(h)etto
Ein Getto ist das Stadtviertel der Juden, das durch Mauern und Tore, die nachts
verschlossen waren, abgegrenzt war.
Die Herausbildung der frühneuzeitlichen Staatenwelt
1453
Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen -- Ende des Oströmischen Reichs
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Goldene Bulle
Reichsgesetz Kaiser Karls IV. von 1356, das unter anderem die Königswahl durch die
Kurfürsten (Zusammensetzung des Kurfürstenkollegs, Wahlverfahren, Rechte der
Kurfürsten) und die Durchführung der Reichstage regelte;
Kurfürsten
Die sieben zur Königswahl berechtigen deutschen Fürsten (drei geistliche, 4 weltliche
Fürsten)
Territorialstaat
Staat mit einem möglichst geschlossenen Herrschaftsgebiet, über das ein Landesherr
ohne Einmischung eines anderen Herren regierte. Der Einfluss anderer
Herrschaftsträger (Adel, Geistlichkeit, Städte) wird weitgehend zurückgedrängt.
Ostsiedlung
Deutsche Siedler folgten dem Ruf deutscher und polnischer Fürsten und gründeten
seit dem 11. Jahrhundert Dörfer und Städte zwischen Elbe und Oder sowie auf
polnischem Herrschaftsgebiet. Belastung des deutsch-polnischen Verhältnisses durch
die Gründung des Deutschen Ordensstaates
Neue geistige und räumliche Horizonte
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17.09.2008 19:59 Uhr
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1492
Entdeckung Amerikas durch Kolumbus
1517
Beginn der Reformation
1618 - 1648
Dreißigjähriger Krieg
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Neuzeit
Zeit ab ca. 1500 n. Chr.; Grundlagen der Neuzeit sind die Entwicklung eines neuen,
selbstbewussten Menschenbildes (Humanismus, Renaissance), die Erfindung des
Buchdrucks, die Entdeckungen und die Reformation
Renaissance
"Wiedergeburt" der Kunst und Kultur der Antike, die seit 1300 von Italien ausging und
bis 1600 die Kultur der europäischen Staaten beeinflusste;
Humanismus
Geistesbewegung des 14. bis 16. Jahrhunderts, bei der der Mensch und die
Menschlichkeit im Mittelpunkt stehen; Ziel war der umfassend gebildete Mensch;
Martin Luther
Reformator, der Missstände der katholiischen Kirche kritisierte und eine Reform der
Kirche (Bibel als Grundlage des Glaubens) forderte; der Konflikt mit der katholischen
Kirche führte zur Reformation.
Westfälischer Friede
Mit ihm wurde der Dreißigjährige Krieg beendet: Wichtigste Neuerungen:
Gleichberechtigung der Katholiken, Lutheraner und Calvinisten;
Abschwächung des Prinzips, wonach sich die Untertanen nach der Konfession
des Landesfürsten richten mussten;
Schwächung des Kaisers/Fürsten erhielten volle Landeshoheit
Machtgewinn der europäischen Mächte gegenüber dem deutschen Kaiser
Die Zeit des Absolutismus
Absolutismus
Regierungsform des 17. und 18. Jahrhunderts, bei der der Monarch die
uneingeschränkte Macht ohne Mitwirkung der Stände inne hatte; er stand über den
Gesetzen (legibus solutus= losgelöst von den Gesetzen) und verstand sich als
Stellvertreter Gottes auf Erden.
Merkantilismus
staatlich gelenkte Wirtschaftspolitik des Absolutismus mit dem Ziel der Erhöhung des
Exports hochwertiger Fertigwaren und der Verringerung des Imports, um den
Reichtum des Staates zu erhöhen.
Gleichgewichtspolitik
außenpolitisches Prinzip im 18. Jahrhundert; Streben nach dem Gleichgewicht der
europäischen Mächte (balance of power); vor allem von England vertreten;
Hegemonialstreben
außenpolitisches Prinzip im 17. Jahrhundert; Streben nach der Vorrangstellung eines
Staates vor anderen Staaten (politisch, wirtschaftlich und kulturell);
Konstitutionelle Monarchie
Staatsverfassung, in der die absolute Macht eines Monarchen durch eine Verfassung
(Konstitution) beschränkt wird (seit 1689: Bill of Rights , England). Die Verfassung legte
die Mitwirkung des Parlaments bei Gesetzgebung und Staatshaushalt fest.
Parlament
Volksvertretung, aus einer oder zwei Kammern bestehend; die Königsmacht wurde
durch diese Versammlung eingeschränkt; Ursprung: England, Ende des 13.
Jahrhunderts;
Birgit Dürr/Klasse 7b mit Wolfgang Hofmann/Rudolf Walter
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17.09.2008 19:59 Uhr
grundwissen 7. klasse
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GRUNDWISSEN 8. KLASSE
Die Französische Revolution und Europa
14. Juli 1789
Sturm auf die Bastille, Beginn der Französischen Revolution
1806
Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation
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Aufklärung
Denkrichtung im 18. Jhd., die die Vernunft zum entscheidenden Maßstab des
Denken und Handeln der Menschen macht, nicht mehr Glauben und
Überlieferung. Die Aufklärer fordern die Freiheit und Gleichheit aller
Menschen und religiöse Toleranz.
Menschenrechte
Rechte, die jedem Einzelnen von Natur (= von Geburt) aus zustehen,
unabhängig von seiner Herkunft und Stellung in Staat und Gesellschaft (z.B.
Recht auf Leben, Gleichheit aller Menschen, Glaubensfreiheit, Recht auf
freie Meinungsäußerung).
Gewaltenteilung
Trennung der Staatsgewalt in Legislative (gesetzgebende Gewalt), Exekutive
(ausführende Gewalt) und Judikative (rechtsprechende Gewalt) mit dem Ziel
Machtkonzentration und Willkürherrschaft zu verhindern.
Volkssouveränität
Alle Staatsgewalt geht vom Volk aus, das seinen Willen direkt oder indirekt
über gewählte Vertreter zur Geltung bringt.
Bürgertum
Angehörige einer durch Besitz und Bildung gekennzeichneten Schicht, die
sich von Adel, Klerus, Bauern und Arbeitern abhebt (Großbürgertum,
Kleinbürgertum).
Nation
Menschen, die sich durch eine gemeinsame Sprache, Kultur, Geschichte, ein
Territorium und eine politische Gemeinschaft miteinander verbunden fühlen
und sich dadurch von anderen Gemeinschaften unterscheiden.
Verfassung
Beschreibt die grundlegende Ordnung eines Staates und legt die Rechte und
Pflichten der Bürger sowie die Aufgaben der verschiedenen Staatsorgane
fest.
Kaisertum Napoleons
Kaiserkrönung Napoleons (1804) in der Tradition Karls des Großen nach
Volksabstimmung, wodurch Frankreich wieder Monarchie wird; seine Karriere
beruht v.a. auf militärischen Erfolgen in der Außenpolitik und auf einer streng
durchorganisierten Zentralverwaltung im Innern; nach militärischen
Niederlagen 1814 abgesetzt und nach Elba, später nach St. Helena verbannt,
wo Napoleon auch stirbt.
Montgelas
Maximilian Joseph Freiherr von Montgelas (1759-1838). Geprägt von den
Ideen der französischen Aufklärung reformiert er den bayerischen Staat
nach französischem Vorbild. Unter dem bayerischen Kurfürsten bzw. späteren
10.08.2008 22:36 Uhr
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König Max I. Josef wird er zum Leitenden Minister (Außenpolitik, innere
Angelegenheiten, Finanzen) und ist verantwortlich für zentrale innere
Reformen in Bayern, die das Land bis heute prägen. Montgelas gilt deshalb
als „Vater des modernen Bayern“.
Deutschland 1815 - 1849
1815
Wiener Kongress: Versammlung führender Staatsmänner Europas, die nach
dem Ende der napoleonischen Herrschaft eine Neuordnung Europas
erarbeiten. Die Prinzipien der Restauration, der Legitimität und der Solidarität
bestimmen die Beschlüsse.
1832
Hambacher Fest: politische Massenkundgebung der bürgerlich-liberalen
Opposition mit der Forderung eines freiheitlichen deutschen Nationalstaats.
1848/49
Revolution 1848/49 in Deutschland: Nach revolutionären Unruhen im März
1848 („Märzrevolution“) beugen sich die deutschen Mo-narchen zunächst
den liberalen Forderungen. Die Paulskirchenversammlung in Frankfurt – das
erste gewählte gesamtdeutsche Parlament - verabschiedet eine Verfassung
(März 1849) und schlägt die Zusammenführung der deutschen Einzelstaaten
ohne Österreich (kleindeutsche Lösung in Form einer konstitutionellen
Monarchie vor. Da sich die Fürsten weigern, die Beschlüsse der
Abgeordneten zu akzeptieren (Ablehnung der Kaiserkrone durch König
Friedrich Wilhelm IV. von Preußen), scheitert das Parlament, wird aufgelöst
und muss der Restauration des Deutschen Bundes weichen.
1871
Gründung des Zweiten Deutschen Kaiserreichs im Spiegelsaal von Versailles;
der preußische König Wilhelm I. wird zum Deutschen Kaiser ernannt.
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Nationalismus
Ursprünglich politische Strömung, die den in einem bestimmten Gebiet
zusammenlebenden Menschen ihre Gemeinsamkeiten als Nation bewusst
macht und einen gemeinsamen Nationalstaat anstrebt. Im Laufe des 19.
Jahrhunderts
entwickelt
sich
zunehmend
ein
übersteigertes
Nationalbewusstsein, das die eigene Nation auf- und andere Nationen
gleichzeitig abwertet.
Deutscher Bund
Auf dem Wiener Kongress 1815 gegründeter Staatenbund, bestehend aus 35
souveränen Fürstentümern und vier freien Städten. Dem Bund fehlt eine
einheitliche Regierung ebenso wie eine Verfassung. Zentrales Organ ist die
Bundesversammlung in Frankfurt, die sich aber als wenig handlungsfähig
erweist.
Restauration
Wiederherstellung der vor der Französischen Revolution bestehenden
Zustände; Epochenbezeichnung für die europäische Geschichte zwischen
1815 und 1848.
Liberalismus
Politische Bewegung, die sich aus den Gedanken der Aufklärung entwickelt
hat. Seine Vertreter fordern die Freiheit und Selbstbestimmung des Einzelnen
und wenden sich gegen die staatliche Bevormundung der Bürger sowie
gegen die Privilegien des Adels. Die liberale Bewegung des 19. Jhdts. fordert
Menschenrechte, Verfassungsstaat und eine freie Wirtschaftsordnung ohne
staatliche Reglementierung.
10.08.2008 22:36 Uhr
grundwissen 7. klasse
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Industrielle Revolution
Umwälzende Veränderung der Arbeitswelt, ausgelöst durch Erfindungen (v.a.
Dampfmaschine) und den Einsatz von Maschinen (Ausgangspunkt
Großbritannien Ende des 18. Jhdts.). Folgen waren Massenproduktion und
Fabrikarbeit. Die Industrielle Revolution hatte tiefgreifende Auswirkungen auf
die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen.
Soziale Frage
Vor dem Hintergrund wachsender Missstände, die durch die Industrielle
Revolution entstehen (Arbeitslosigkeit, niedrige Löhne, lange Arbeitszeiten,
Frauen- und Kinderarbeit, Wohnungsnot, fehlende soziale Absicherung), steht
die Frage: „Wie kann allen Menschen ein menschenwürdiges Dasein in
Freiheit und materieller Sicherheit geboten werden?“ im Mittelpunkt.
Unternehmer, Kirche, Staat und Arbeiter suchen nach unterschiedlichen
Lösungsvorstellungen.
Arbeiterbewegung
Organisation
der
Arbeiter
in
Parteien
und
Gewerkschaften,
Genossenschaften mit dem Ziel, eine Verbesserung der Arbeits- und
Lebensbedingungen sowie eine politische Mitsprache in einem
demokratischen Staat zu erreichen.
Sozialismus
Politische Alternative zum bürgerlichen Liberalismus, auf den Theorien von
Karl Marx und Friedrich Engels basierend: Kapital und Produktionsmittel sollen
sich in Gemeineigentum, nicht mehr in Privateigentum befinden; Gewinne
sollen nicht mehr den Unternehmern, sondern der Gesellschaft zum
allgemeinen Nutzen zustehen; theoretisches Ziel ist die Gleichheit aller
Menschen innerhalb der Gesellschaft.
Deutsches Kaiserreich
Nach dem Sieg im deutsch-französischen Krieg wurde 1871 die
"kleindeutsche Lösung" verwirklicht und ein konstitutionell-monarchischer
Bundesstaat gegründet. An der Spitze stand der König von Preußen als
Deutscher Kaiser. Das Kaiserreich bestand bis zum Ende des Ersten Weltkriegs
1918.
Bismarck
Otto von Bismarck (1815-1898) entstammt einer alten preußischen
Landadelsfamilie und wird im Sinne konservativer, monarchisch geprägter
Werte erzogen. Er kämpft als preußischer Landtagsabgeordneter gegen die
Ideen der Revolution von 1848. 1862 von König Wilhelm I. zum preußischen
Ministerpräsidenten berufen, führen Bismarcks aggressive Kriegspolitik nach
außen und seine geschickte Diplomatie gegenüber den deutschen Fürsten
zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs, dessen Politik er als Reichskanzler
bis zu seiner Entlassung 1890 entscheidend prägt.
Reichstag
Parlamentarische Vertretung des deutschen Volkes, dessen Interessen die
Abgeordneten vertreten (Wahl der Abgeordneten nach gleichem,
geheimem, direktem Mehrheitswahlrecht von Männern über 25 Jahren). Der
Reichstag ist an der Gesetzgebung beteiligt und übt das Budgetrecht aus; er
ist jedoch im Kaiserreich ohne Einfluss auf die Reichsregierung und nimmt
gegenüber Kaiser, Reichskanzler und Bundesrat eher eine untergordnete
Stellung ein.
Parteien
Zusammenschluss von Menschen mit gemeinsamen politischen Vorstellungen
und
Zielen;
Merkmale
einer
Partei:
dauerhafte
Organisation,
Parteiprogramm, Wille zur Einflussnahme (Wahlen, Regierungsbeteiligung). In
Deutschland gibt es seit der Revolution von 1848 politische Parteien, die sich
schematisch in vier Gruppen einteilen lassen: Konservative, Liberale,
Sozialisten, Zentrum (Partei des politischen Katholizismus).
Kulturkampf
Der von Bismarck geführte Konflikt zwischen dem Staat und der katholischen
Kirche um die (Neu-)Bestimmung des Verhältnisses von Staat und Kirche.
Während des Kampfes (1873-1878) und vor dem Hintergrund des
Unfehlbarkeitsdogmas Papst Pius’ IX. versucht Bismarck, den Einfluss der
katholischen Kirche zurückzudrängen.
10.08.2008 22:36 Uhr
grundwissen 7. klasse
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Sozialistengesetz
Gesetz Bismarcks zur Bekämpfung der Sozialdemokratie (1878; Auflösung von
Vereinen, Ausweisungen, Druckverbote), das nach Bismarcks Entlassung
(1890) wieder aufgehoben wird.
Sozialgesetzgebung
Gesetze zur Kranken-, Unfall- und Rentenversicherung, die von Bismarck
eingeführt wurden, um die Arbeiterschaft in Notsituationen finanziell
abzusichern. Mit diesen Gesetzen reagiert Bismarck auf Forderungen aus der
Arbeiterschaft und der Sozialdemokratie und versucht, damit (vergeblich)
die Arbeiter an den Staat zu binden und der Sozialdemokratie abspenstig zu
machen. Die Sozialgesetzgebung markiert den Beginn moderner staatlicher
Sozialpolitik.
Kommunismus
Von Marx und Engels begründete Theorie, welche die Vorstellung einer
klassenlosen Gesellschaft enthält, in der die Produktionsmittel (Fabriken,
Maschinen nicht mehr im Privatbesitzsind , sondern in Gemeineigentum
überführt worden sind. Eingeleitet wird der Kommunismus durch die
proletarische Revolution. Im 20.Jahrhundert bezeichnete der Kommunismus
vor allem die Gesellschaftsform, die nach der Oktoberrevolution 1917 in der
Sowjetunion errichtet wurde (nach 1949 auch in der Volksrepublik China) und
die durch die Diktatur der Kommunistischen Partei gekennzeichnet war.
Imperialismus und Erster Weltkrieg
1914 - 1918
Erster Weltkrieg
1917
Russische Oktoberrevolution
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Imperialismus
Epochenbegriff für die Zeit des Wettlaufs europäischer Staaten um Kolonien
zwischen ca. 1870 und 1918. Der Begriff bezeichnet die Herrschaft der
Industriestaaten über weniger entwickelte Gebiete und Länder. Diese konnte
mit politischen, militärischen, wirtschaftlichen und kulturellen Mitteln errungen
und gesichert werden. Dabei spielten auch Machtstreben, religiöses,
kulturelles und rassistisches Sendungsbewusstsein eine wichtige Rolle.
Vertrag von Versailles
Der Versailler Vertrag (28.6.1919) beendet den Ersten Weltkrieg zwischen
dem Deutschen Reich und den Siegermächten völkerrechtlich; er bestimmt
die alleinige Kriegsschuld Deutschlands, legt die neuen Grenzen, die
Reparationszahlungen sowie Rüstungsbegrenzungen für Deutschland fest.
Philipp Boll, Rudolf Walter
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10.08.2008 22:36 Uhr
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GRUNDWISSEN 9. KLASSE
Die Weimarer Republik
1918
1923
Novemberrevolution; am 9. November Sturz der Monarchie und Ausrufung
der Republik durch Philipp Scheidemann (SPD) und Karl Liebknecht
(Spartakusbund)
Hitlerputsch
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Völkerbund
Internationale Organisation auf Anregung des amerikanischen Präsidenten Wilson 1920
gegründet. Der Völkerbund sollte die Zusammenarbeit zwischen den Völkern fördern
und den Frieden international sichern. An dieserAufgabe scheiterte der Völkerbund
letztendlich und wurde 1946 nach Gründung der UN aufgelöst.
Weimarer Verfassung
Die Weimarer Verfassung – die erste demokratische Verfassung Deutschlands
-, benannt nach dem Ort, an dem sie durch die Nationalversammlung
beschlossen wurde, tritt am 11.8.1919 in Kraft und bildet die gesetzliche
Grundlage für eine parlamentarische Republik in Deutschland.
Inflation
Anhaltende Geldentwertung, die durch Vermehrung der umlaufenden
Geldmenge bei gleichbleibender Warenmenge entsteht; der dadurch
bedingte Preisanstieg begünstigt Sachwertbesitzer und benachteiligt
Lohnempfänger, Sparer und Gläubiger. Im Jahr 1923 erreichte die Inflation
in Deutschland astronomische Ausmaße: Mit der Währungsreform im
November war eine Billion Papiermark nur noch eine Goldmark wert.
Hitlerputsch
Putschversuch vom 8./9.11.1923 unter Führung Adolf Hitlers und General
Ludendorffs mit dem Ziel, die Demokratie zu stürzen, der aber an der
mangelhaften Planung und Durchführung sowie am Widerstand der
Polizeikräfte scheitert.
Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
1929
New Yorker Börsencrash leitet Weltwirtschaftskrise ein.
30. Januar 1933
Reichspräsident Paul von Hindenburg ernennt Adolf Hitler (Führer der
NSDAP) zum Reichskanzler: „Machtergreifung“.
1933
„Ermächtigungsgesetz:“
Der
Regierung
wird
unumschränkte
Gesetzgebungsvollmacht
eingeräumt.
Das
Gesetz
hebt
die
Gewaltenteilung auf und bildet die Grundlage der NS-Diktatur.
9. November 1938
Novemberpogrom: Gewaltsames Vorgehen der Nationalsozialisten gegen
Juden und jüdische Geschäfte; Zerstörung der Synagogen.
1. September 1939
Beginn des Zweiten Weltkrieges mit Deutschlands Angriff auf Polen
20. Juli 1944
Widerstand; Attentat auf Hitler scheitert (Graf Stauffenberg).
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17.09.2008 20:21 Uhr
part 1
2 of 5
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Antisemitismus
wörtlich „Semitenfeindschaft“ (Semiten: Völker in Vorderasien und
Nordafrika). Der um 1880 in Deutschland entstandene Begriff bezeichnet die
seit der Antike und dem Mittelalter bestehende Ablehnung oder
Bekämpfung von Juden aus religiösen oder sozialen Gründen. In der 2.
Hälfte des 19. Jh. wurde die Judenfeindschaft zunehmend rassisch
(biologisch) begründet und nahm dadurch an Aggressivität zu. Juden
galten jetzt als „minderwertige Rasse“. Der Nationalsozialismus stellte den
Antisemitismus ins Zentrum seiner „Weltanschauung“ und Politik, deren
Maßnahmen vom Boykott bis zur systematischen Vernichtung der Juden
(Holocaust) reichten.
„Drittes Reich“
Bezeichnung für das nationalsozialistische Deutschland (1933 -1945). Das
alte „Heilige Römische Reich Deutscher Nation“ galt als erstes Reich, das
Kaiserreich (1871 – 1918) als zweites Reich. Mit dieser Bezeichnung
propagierten die Nationalsozialisten die Vollendung der deutschen
Geschichte durch den Nationalsozialismus.
„Gleichschaltung"
So nannten die Nationalsozialisten ihre Maßnahmen Staat, Gesellschaft und
Kultur mit ihrer Ideologie zu durchdringen und damit zu beherrschen. Nach
der „Machtergreifung“ wurden alle nichtnationalsozialistischen Verbände
und Einrichtungen aufgelöst oder in NS-Organisationen eingegliedert.
Außerdem
nahmen
die
Nationalsozialisten
den
Ländern
ihre
Eigenständigkeit, führten eine Einparteienherrschaft ein und kontrollierten die
Medien.
Holocaust/Shoa
Das griechische Wort „holocauston“ bezeichnete ursprünglich ein
„Brandopfer von Tieren“. Seit Ende der 1970er Jahre (nachdem die
gleichnamige US-Fernsehserie weltweit für Aufsehen sorgte) wurde dieser
Begriff für den systematischen Massenmord an den europäischen Juden im
Dritten Reich verwendet. Im jüdischen Sprachgebrauch wird für den
Völkermord an den Juden während dieser Zeit der sicherlich passendere
Begriff Shoah („großes Unheil“, „Katastrophe“) gebraucht.
Konzentrations- und
Vernichtungslager
Konzentrationslager (KZ) wurden erstmals Anfang des 20. Jh. in totalitären
Staaten errichtet, um politische Gegner und missliebige Minderheiten
auszuschalten oder zu beseitigen. Ab 1923 richtete z.B. der sowjetische
Diktator Stalin Zwangsarbeitslager ein.
Nach der "Machtergreifung" der Nationalsozialisten entstanden 1933 im
Deutschen Reich die ersten KZ. Hier wurden Minderheiten, die den
rassistischen,
ideologischen
und
politischen
Vorstellungen
der
Nationalsozialisten nicht entsprachen, in Haft genommen, misshandelt und
ermordet. Ab 1938 wurden KZ-Häftlinge zur Zwangsarbeit für SS und
Rüstungsindustrie eingesetzt. Seit 1941 wurden in den besetzten Gebieten im
Osten Vernichtungslager eingerichtet, in denen die Nazis zwischen 5 und 6
Millionen Juden und eine halbe Million weiterer Personen – größtenteils in
Gaskammern – umbrachten.
„Machtergreifung“
Die NSDAP feierte den 30. Januar 1933 als Tag der „Machtergreifung“. Der
Begriff ist eigentlich irreführend, denn formal gesehen hatte Hitler von
Reichpräsident Hindenburg ganz legal die Kanzlerschaft übertragen
bekommen, von einer Revolution konnte also nicht die Rede sein. Erst im
Prozess der „Gleichschaltung“ der nächsten Monate vollzog sich die
eigentliche Machtergreifung.
Münchner Abkommen
Das am 30. September 1938 zwischen Großbritannien (Chamberlain),
Frankreich (Daladier), Italien (Mussolini) und Deutschland (Hitler)
unterzeichnete Abkommen verpflichtete die Tschechoslowakei, die
überwiegend von Deutschen bewohnten Grenzgebiete Böhmens
(Sudetenland) an das Deutsche Reich abzutreten. Ein tschechoslowakischer
Vertreter war zur Münchner Konferenz nicht eingeladen. Großbritannien und
Frankreich erhofften sich vergeblich von diesem Zugeständnis (im Sinne der
Appeasementpolitik), Hitler von seinen Kriegsplänen abbringen zu können
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Nationalsozialismus
Der Begriff
bezeichnet die völkische, antisemitische, nationalistische
Bewegung in Deutschland, die sich 1920 als Nationalsozialistische Deutsche
Arbeiterpartei (NSDAP) organisierte und die unter Führung Adolf Hitlers in
Deutschland 1933 eine Diktatur errichtete. Ein extremer Nationalismus,
Rassismus, Eroberungsstreben („Lebensraumpolitik“), Führerprinzip und
Volksgemeinschaft sind grundlegende Elemente der NS-Weltanschauung.
„Nürnberger Gesetze“
Bezeichnung für die am 15. September 1935 von den Nationalsozialisten in
Nürnberg festgelegten antisemitischen Rassegesetze. Juden verloren das
Wahlrecht und durften keine öffentlichen Ämter mehr übernehmen.
Eheschließungen zwischen Juden und Nichtjuden wurden verboten.
Verstöße konnten mit Gefängnis bestraft werden. Die „Nürnberger Gesetze“
bildeten die juristische Grundlage für die nachfolgende Diskriminierung und
schikanöse Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung.
Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg
8. Mai 1945
Bedingungslose Kapitulation Deutschlands, Ende des Zweiten Weltkriegs in
Europa
1946
Verfassung des Freistaats Bayern
23. Mai 1949
Unterzeichnung des Grundgesetzes der BRD in Bonn
1949
Gründung der beiden deutschen Staaten BRD und DDR
17. Juni 1953
Aufstand gegen das DDR-Regime
1961
Mauerbau in Berlin
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Besatzungszonen
Deutschland und Österreich wurden nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 von
den Siegermächten in vier Besatzungszonen – eine amerikanische, eine
britische, eine französische und eine sowjetische – aufgeteilt. Jede
Besatzungszone unterstand
dem Oberbefehlshaber der
jeweiligen
Siegermacht.
Deutsche Frage
Unter der Deutschen Frage versteht man die ungelöste nationale Frage, die
durch die Teilung Deutschlands nach 1945 als Folge des Zweiten Weltkriegs
und des Kalten Krieges entstanden war. Nach der Gründung der
Bundesrepublik Deutschland und der DDR 1949 war das Ziel der
westdeutschen
Politik,
die
Einheit
Deutschlands
nach
dem
Selbstbestimmungsrecht des Volkes wiederherzustellen.
Entnazifizierung
Bestreben der Alliierten nach 1945, die deutsche Gesellschaft von
nationalsozialistischen Einflüssen zu säubern. Maßnahmen waren neben der
gerichtlichen Verfolgung von Kriegsverbrechern u.a. die Entfernung
ehemaliger Nationalsozialisten aus einflussreichen Positionen. Die Amerikaner
richteten dafür so genannte Spruchkammern ein, die über die Schuld der
Einzelnen entschieden. In der sowjetischen Zone wurde die Entnazifizierung
dazu genutzt, strukturelle Veränderungen (beispielsweise die Enteignung von
Großgrundbesitzern und Großindustriellen) herbeizuführen und so eine
kommunistische Gesellschaftsordnung vorzubereiten.
Flucht und Vertreibung
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Als Folge des
verlorenen Zweiten Weltkriegs kam es zu einer riesigen
Bevölkerungsbewegung von Deutschen aus den deutschen Ostgebieten. Sie
begann mit der Flucht von Deutschen vor der Roten Armee und fand ihren
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Höhepunkt in der systematischen Vertreibung aus Gebieten östlich der
Oder-Neiße-Linie und Ost- bzw. Südosteuropas. Insgesamt mussten 14 Mio.
Deutsche ihre Heimat verlassen, über 2 Mio. von ihnen kamen dabei um.
Konferenz von Potsdam
letzte große Kriegs- und erste Nachkriegskonferenz in Europa vom 17. Juli bis
2. August 1945. Teilnehmer waren die Regierungschefs der Vereinigten
Staaten, Großbritanniens und der Sowjetunion. Verhandelt wurden die Zukunft
Deutschlands und das Ende des Krieges in Fernost. Für Deutschland einigten
sich die "Großen Drei" u.a. auf folgende Ziele:
Alliierter Kontrollrat als oberstes Entscheidungsorgan für Deutschland
Die Gebiete östlich der Oder und Görlitzer Neiße sollen bis zur
endgültigen Festlegung durch einen Friedensvertrag mit Deutschland als
polnische Westgrenze anerkannt werden
Die 5 D’s:
o
o
o
o
o
Demokratisierung
Demilitarisierung (Entwaffnung)
Denazifizierung
Demontage (Abbau kriegswichtiger Industrien)
Dezentralisierung der Verwaltung und Entflechtung der Wirtschaft
NATO
North Atlantic Treaty Organization
Zehn westeuropäische Staaten, die USA und Kanada gründeten 1949 die
Nordatlantische Verteidigungsgemeinschaft als Militärbündnis, um sich
gemeinsam gegen einen möglichen Angriff der Sowjetunion zu verteidigen
und politisch für Frieden und Freiheit einzutreten. Die NATO war Teil der
Blockbildung, die Bundesrepublik Deutschland trat ihr 1955 bei.
Währungsreform
Einführung einer neuen Währung und Neuordnung des durch die
Kriegsfinanzierung zerrütteten deutschen Geldwesens von 1948 durch die
Siegermächte; in den westlichen Besatzungszonen wurde die Deutsche Mark,
in der Sowjetischen Besatzungszone die D-Mark (später Mark der DDR)
eingeführt. Die unterschiedlichen Währungen vertieften die Teilung
Deutschlands.
Warschauer Pakt
Das 1955 in Warschau gegründete östliche Bündnis war Teil der Blockbildung
nach dem Zweiten Weltkrieg und bestand bis 1991. Unter Führung der
Sowjetunion fasste es alle militärischen Kräfte Osteuropas (außer Jugoslawien
und später Albanien), einschließlich der DDR, gegen die NATO zusammen.
Westintegration
Die politische, wirtschaftliche, militärische und kulturelle Einbindung der
Bundesrepublik nach 1945 in die westliche Welt (Westeuropa und die
Vereinigten Staaten von Amerika). Als ihr Wegbereiter gilt der erste
Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU). Die Bundesrepublik wurde Mitglied
der EWG und der NATO und erhielt dafür weitgehende Souveränität sowie
Schutz und Förderung durch die westlichen Bündnispartner.
Die Welt im Schatten des Kalten Krieges
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1963
Deutsch-französischer Freundschaftsvertrag
Europäische Einigung
Am Anfang des Einigungsprozesses nach dem Zweiten Weltkrieg stand die
Zusammenarbeit der westeuropäischen Staaten im 1949 gegründeten
Europarat und in der 1951 entstandenen Europäischen Gemeinschaft für
Kohle und Stahl (EGKS).
Der Erfolg führte 1957 zur Gründung der
Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft
(EWG)
und
Europäischen
Atomgemeinschaft (EURATOM). EGKS, EURATOM und EWG wurden 1967 zur
Europäischen Gemeinschaft (EG) zusammengefasst. Mit dem Vertrag von
Maastricht (1992) entstand die Europäische Union, der nach mehreren
Erweiterungen inzwischen 27 Staaten angehören.
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Nahostkonflikt
Streit zwischen dem 1948 gegründeten Staat Israel, seinen arabischen
Nachbarn und der palästinensischen Bevölkerung um das Existenzrecht des
Staates Israel und die Rechte der Palästinenser an diesem Land sowie die
Gründung eines eigenen palästinensischen Staates. Mehrere Kriege und
zahllose Terrorakte prägen bis heute den Konflikt.
Nord-Süd-Konflikt
Spannungen zwischen den hoch entwickelten Industriestaaten auf der
nördlichen und den "Entwicklungsländern" auf der südlichen Erdhalbkugel.
Diese Länder sind geprägt durch ein starkes Bevölkerungswachstum,
schlechte Ernährung, Mängel im Gesundheits- und Bildungswesen, fehlende
Arbeitsplätze, niedrige Löhne und eine wirtschaftliche Abhängigkeit von den
Industrienationen.
UNO
United Nations Organization
Die Weltorganisation wurde 1945 in San Francisco als Nachfolgerin des
Völkerbundes gegründet. Ihr gehören inzwischen fast alle Staaten der Welt
an. Ihre Hauptziele sind die Sicherung des Friedens, die Verständigung der
Völker untereinander sowie der internationalen Zusammenarbeit zur Lösung
wirtschaftlicher, kultureller, sozialer, ökologischer und humanitärer Probleme ;
Sitz der UNO ist New York.
Regine Zientek, Alois Wagner, Rudolf Walter
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GRUNDWISSEN 10. KLASSE
Die Welt und Deutschland von den 1960er- bis zu den 1980er-Jahren
1961/1962
Kubakrise: Nach der Stationierung sowjetischer Mittelstreckenraketen auf Kuba
verhängen die USA eine Seeblockade. Die Welt steht am Rande eines
Atomkrieges.
1972
Grundlagenvertrag: Die BRD und die DDR erkennen sich gegenseitig als
gleichberechtigte Staaten an und verpflichten sich zu "gutnachbarlichen
Beziehungen". Unter anderem werden ein Gewaltverzicht, die Achtung der
bestehenden Grenze und die Regelung praktischer und humanitärer Fragen
vereinbart.
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Entspannungspolitik
Nach der drohenden Gefahr eines Atomkriegs während der Kubakrise
versuchten beide Seiten in der Folgezeit (ab 1963) den Ost-West-Konflikt zu
entschärfen. Es kam zu Vereinbarungen über Rüstungskontrolle und begrenzung, die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE)
vereinbarte einen Gewaltverzicht, verbesserte die wirtschaftlichen, politischen
und kulturellen Beziehungen zwischen Ost und West und führte zu einer
Entspannung zwischen den Machtblöcken. Zu Beginn der 1980er-Jahre
verschärften sich die Spannungen jedoch wieder.
Ostverträge
Die von der sozialliberalen Koalition unter Kanzler Willy Brandt geschlossenen
Verträge mit der UdSSR, Polen, Tschechoslowakei und der DDR
(Grundlagenvertrag) waren Bestandteil der Entspannungspolitik. Vereinbart
wurden ein gegenseitiger
Gewaltverzichtung und die Achtung der
bestehenden Grenzen.
"68er-Bewegung"
Internationale Protestbewegung einer ganzen Generation, vor allem von
Studenten, gegen autoritäre Verhaltensweisen in Familie, Schule, an den
Universitäten, am Arbeitsplatz sowie die sich immer stärker ausbreitende
kapitalistische Konsumgesellschaft. Auch der Protest gegen den Vietnamkrieg
spielte eine wichtige Rolle. Die radikalen Ziele (Abschaffung des
kapitalistischen Systems) erwiesen sich als illusionär, die "68er-Bewegung"
führte jedoch zu einer Demokratisierung und Liberalisierung der Gesellschaft,
förderte beispielsweise Bürgerbewegungen, die Gleichberechtigung von
Frauen, veränderte Erziehungsstile und förderte neue Formen des
Zusammenlebens.
Die Auflösung des Ostblocks und die deutsche Einheit
ab 1985
Reformpolitik in der UdSSR: Michail Gorbatschow versucht mit "Glasnost"
(Offenheit) und "Perestroika" (Umbau, Umgestaltung) die massive Krise im Land
zu meistern und die Sowjetunion zu modernisieren.
1989
Umbruch im Ostblock: Ausgehend von inneren Oppositionsbewegungungen,
die sich auch durch Gorbatschows Reformpolitik in der Sowjetunion bestärkt
fühlten, kam es 1989 in fast allen osteuropäischen Staaten zum
Zusammenbruch des kommunistischen Systems.
9. November 1989
Öffnung der innerdeutschen Grenze: ("Fall der Mauer")
3. Oktober 1990
"Tag der deutschen Einheit": Beitritt der neuen Länder (ehem. DDR) zur
Bundesrepublik Deutschland; gesetzlicher Feiertag seit 1990
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"Glasnost" und "Perestroika"
Diese beiden russischen Wörter bedeuten "Offenheit" und "Umbau". Der
sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow führte sie nach 1985
ein und kündigte damit eine tiefgreifende Reform in der Innenpolitik an.
"Offenheit" (Glasnost) sollte nun in der Diskussion politischer Probleme
herrschen, Kritik an Missständen sollte erlaubt sein. Der "Umbau" (Perestroika)
sollte das wirtschaftliche System der SU umgestalten, die starre Planwirtschaft
sollte gelockert und mehr private Initiative und Einflussmöglichkeiten innerhalb
der einzelnen Betriebe geschafffen werden.
Europa und die Welt nach dem Ende des Ost-West-Konflikts
1992
Vertrag von Maastricht: wichtiger Meilenstein auf dem Weg der europäischen
Einigung. Die damals 12 Mitgliedsstaaten der EG (Europäische Gemeinschaft")
unterzeichneten den "Vertrag über die Europäische Union" (EU-Vertrag).
Vereinbart wurden u. a. eine Wirtschafts- und Währungsunion, eine gemeinsame
Außen- und Sicherheitspolitik sowie eine verstärkte Zusammenarbeit in der
Innen- und Rechtspolitik.
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Osterweiterung der EU
Nach der Auflösung des Ostblocks und der Demokratisierung der früher
kommunistischen Staaten strebte die Mehrzahl dieser Staaten die
Mitgliedschaft in der EU an. Bis 2007 traten 10 osteuropäische Staaten der EU
bei, nachdem die Aufnahmekriterien (Marktwirtschaft, Demokratie usw.) erfüllt
waren. Damit ist die Zweiteilung Europas, die im Kalten Krieg vorherrschte,
überwunden.
Rudolf Walter
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