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Hawaii: Die Hawaii-Palme
1779 wird James Cook in der Bucht von Kealakekua von einem Hawaiianer
in einem grossen Durcheinander erstochen. Er war wahrscheinlich der
erste Europäer, der die Hawaii-Inseln entdeckte.
Die Hawaii-Inseln liegen über 3600 km vom amerikanischen Festland entfernt. Diese
Abgeschiedenheit förderte die Entstehung eines unglaublichen Reichtums an endemischen (d.h. nur
hier vorkommenden) Pflanzen- und Tierarten.
Besonders artenreich konnte sich die Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae)
entwickeln. Die hier gezeigte Hawaii-Palme oder Olulu (Brighamia insignis) hat nichts mit einer
Palme zu tun, sondern ist eine weit entfernte Verwandte unserer Glockenblumen. Sie wächst auf
Basaltklippen in Meeresnähe. Ihre blassgelben Blüten bilden lange Röhren, die bis 13 cm lang
werden kann. Die Bestäubung findet durch einen spezialisierten Schwärmer statt, der mit seiner
langen Zunge bis an den Grund der Blütenröhre gelangen kann. Man nimmt an, dass dieser
Bestäuber ausgestorben ist, weswegen sich die Pflanze nicht mehr vermehren kann. Im Jahr 2000
zählten Wissenschafter nur noch fünf kleine Populationen mit 45 bis 65 Individuen auf der Insel
Kauai. Durch Handbestäubung und erfolgreicher Aufzucht konnte die Hawaii-Palme mittlerweile vor
dem Aussterben gerettet werden. Allerdings bleiben die Wildpopulationen extrem gefährdet.
Die langen Blütenröhren der Hawaii-Palme sind nichts anderes als
verwachsene Blütenblätter (links). Die kleinen Samen reifen in
einer Kapsel (oben).
Hawaii in der Ausstellung „James Cook und die Entdeckung der Südsee“ im Historischen Museum
Bern: im Kabinett „Hawaii“ finden Sie Gegenstände der Hawaiianer, die auf Cooks Reisen
gesammelt wurden, wie z.B. farbenprächtige Federmäntel und einen Federhelm.
Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie im Sukkulentenhaus.
Quellen: National Tropical Botanical Garden, Kalaheo HI, USA
Center for Plant Conservation, St. Louis MO, USA
Flora of the Hawaiian Islands, National Museum of Natural History, Washington DC, USA
Fotos:
flickr.com/Anya Tagawa, flickr.com/xjchief
zusammengestellt von Nicolas Küffer, Botanischer Garten Bern. Dieses Infoblatt kann auch unter www.boga.unibe.ch heruntergeladen werden.
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