Brennbare Stoffe

Werbung
Freiwillige Feuerwehr Rosenheim
Verbrennungslehre
Hans Meyrl
Stadt Rosenheim
Sachgebiet III/323 Brand- und Katastrophenschutz, ILS
Verbrennungslehre
Physikalische und chemische Grundlagen
Verbrennungslehre
Die chemischen und physikalischen
Grundlagen der Verbrennung
Grundbegriffe
Selbstentzündung
Schnell verlaufende Verbrennungsvorgänge
Flashover / Backdraft
Naturwissenschaften
Physik
Chemie
Biologie
Naturwissenschaften
Physik = Lehre von den Zuständen u. den
Zustandsänderungen der Materie
Chemie = Lehre von den stofflichen
Eigenschaften der Materie u. den
Stoffänderungen
Biologie = Beschreibt die lebenden
Systeme (Mensch,Tier,Pflanze), ihre
Beziehungen zueinander u. z. d. Umwelt
sowie d. Vorgänge, d. sich in ihnen
abspielen.
Naturwissenschaften
Beispiel Wasser
Aggregatszustandsänderungen:
< 0 °C
fest
0 – 100 °C
flüssig
> 100 °C
gasförmig
Elemente
Chemische Elemente Gesamt: 109
davon fest: 96
gasförmig: 11
flüssig: 2
Elemente, die für die Brandlehre von Bedeutung sind:
Nichtmetalle:
Metalle:
H
Wasserstoff
C
Kohlenstoff
N
Stickstoff
Li
Lithium
O
Sauerstoff
Na
Natrium
F
Fluor
K
Kalium
Si
Silicium
Mg
Magnesium
P
Phosphor
Ca
Calcium
S
Schwefel
Al
Aluminium
Cl
Chlor
Br
Brom
Allgemeine Grundbegriffe
Oxidation
Verbrennung
Feuer
Flamme
Glut
Oxidation
Chemische Vereinigung eines Stoffes mit Sauerstoff
unter Energiefreisetzung, das entstandene Produkt
nennt man Oxid
Langsam verlaufende
Oxidation:
Schnell verlaufende
Oxidation:
Gären
Verbrennen
Rosten
Explodieren
Verwesen
Verbrennung
Exotherme Reaktion
Wird bei einer Reaktion Energie frei, so spricht man
von einer exothermen Reaktion.
Endotherme Reaktion
Wird bei einer Reaktion Energie verbraucht, so
spricht man von einer endothermen Reaktion.
Verbrennung
Chemische Vorgang,
bei dem sich ein brennbarer Stoff unter
Licht- und Wärmeentwicklung (Feuererscheinung)
mit Sauerstoff verbindet.
Erscheinungsformen der Verbrennung
Flamme
Glut
Flamme und Glut
Erscheinungsformen der Verbrennung
Mit Flamme verbrennen:
Flüssigkeiten und Gase
Mit Flamme und Glut verbrennen:
Feste Stoffe, Glutbildende Stoffe
Mit Glut verbrennen:
Feste entgaste Stoffe
Erscheinungsformen der Verbrennung
Feuer
Flammen
Glut
Glut
Dämpfe, Gase
Flüssigkeiten
Feste Stoffe
Erscheinungsformen der Verbrennung
Gase,
sind Stoffe, welche bei Raumtemperatur, 21 °C, und
Normaldruck, 1013 hPa, im gasförmigen Zustand
vorhanden sind.
Dampf,
ist der gasförmige Aggregatszustand eines Stoffes,
welcher bei Raumtemperatur, 21 °C,
und Normaldruck, 1013 hPa, im flüssigen Zustand
vorhanden ist.
Erscheinungsformen der Verbrennung
Feuer:
Ist die äußere sichtbare Begleiterscheinung einer
Verbrennung.
Flamme:
Ist ein brennender und dabei Licht und Wärme aussendender
Gas- oder Dampfstrom.
Glut:
Ist die bei hohen Temperaturen eines festen Stoffes
stattfindende Lichtausstrahlung.
4 Voraussetzungen für eine Verbrennung
Brennbarer Stoff
Richtiges
Mengenverhältnis
Zündtemperatur
Sauerstoff
4 Voraussetzungen für eine Verbrennung
Stoffliche Voraussetzungen:
• brennbarer Stoff
• Sauerstoff
Zustandsbedingte Voraussetzungen:
• Zündtemperatur
• Mengenverhältnis
Brennbare Stoffe
Feste, flüssige und gasförmige Stoffe, einschließlich
derer Nebel, Stäube oder Dämpfe, die im Gemisch
oder im Kontakt mit Luft oder Sauerstoff zum Brennen
angeregt werden können.
Brennbare Stoffe
Holz
Brennbarkeit abhängig von Feuchtigkeitsgehalt und
Verhältnis Oberfläche zu Masse
ca. 50 % Kohlenstoff,
erst verdampft Wasser, dann Schwelvorgang
(H2, CH4, CO, CO2)
zurück bleibt Holzkohle, die schließlich Glut bildet
Brennbare Stoffe
Metalle (grundsätzlich brennbar)
Natrium, Kalium + Wasser in kaltem Zustand gefährlich
Aluminium, Magnesium
im Brandfall gefährlich,
Knallgasbildung
Metallstaub ist Atemgift mit Reiz- und Ätzwirkung
hohe Verbrennungstemperaturen
Wasserstoff
Es entsteht Wasser
Brennbare Stoffe
Kohlenmonoxid
(Stichflamme) C + O, CO + O
unvollständige Verbrennung
Eigenschaften:
stark giftig, Wirkung auf Blut, Nerven, Zellen
leichter als Luft, leicht entzündbar
Kohlendioxid
Brennbare Stoffe
Schwefelwasserstoff H2S
Eigenschaften:
Gas, brennbar
Giftig, Wirkung auf Blut, Nerven, Zellen
etwas schwerer als Luft
Vorkommen: Abwasserbereich, Kanal
Brennbare Stoffe
Cyanwasserstoff HCN
Eigenschaften:
farblose Flüssigkeit, wässrige Lösung Blausäure
brennbar
Giftig, Wirkung auf Blut, Nerven, Zellen
etwas leichter als Luft
Verbrennungsprodukt bei Kunststoffen
Brandklassen nach DIN EN 2
Sauerstoff
Verbreitetes Element unseres Lebensraumes
Aktives u. verbindungsfreudiges Element
Farbloses, geruchloses und geschmackloses Gas
In der Luft zu 21 % vorhanden
Zweiwertiges Gas O2, schwerer als Luft
Nicht brennbar, für Verbrennung notwendig
Med. Sauerstoff in weißen Druckgasflaschen
Techn. Sauerstoff in blauen Druckgasflaschen
od. blau mit weißen Flaschenhals
Sauerstoffeinfluss
Senkung des Sauerstoffgehaltes
Verbrennung wird gehemmt oder unterbrochen
Langsamere Verbrennungsgeschwindigkeit
Niedrigere Verbrennungstemperatur
Unvollkommene Verbrennung:
CO-Anstieg, mehr Rauch
Sauerstoffeinfluss
Erhöhung des Sauerstoffgehaltes
Verbrennung wird beschleunigt
Schnellere…
Höhere…
Weniger Rauch, weniger CO
Verbrennung mit reinem Sauerstoff
Verbrennungstemperatur steigt um ca. 800°C
Sauerstoff wird gefährlich bei:
Luftverbesserung (Tanks, enge Räume)
Anlassen von Verbrennungsmotoren
An Stelle von Pressluft
(Füllen von Reifen, Fortblasen von Spänen etc.)
Keine brennbaren Schmiermittel bei sauerstoffführenden
Armaturen
Oxidationsgeschwindigkeit
Beeinflussung durch:
Erhöhten Druck
Erhöhte Temperatur (van´t Hoff)
Erhöhte Sauerstoffkonzentration
Feuchtigkeit (Katalysator)
Katalysator
Die meisten Reaktionen sind gehemmte Systeme
Stoffe, die eine chemische Reaktion beeinflussen,
ohne selbst verbraucht zu werden.
Eine unmögliche Reaktion kann nicht ermöglicht
werden
Senkung der Zündenergie/Zündtemperatur
Zündtemperatur
Die Zündtemperatur ist die niedrigste
Temperatur der erwärmten Oberfläche eines
brennbaren Stoffes, an der dieser in Berührung
mit Luftsauerstoff nach kurzer Einwirkung
(max. 5 min.) gerade noch zum Brennen
angeregt wird.
Beispiele für Zündtemperaturen in °C
Feste Stoffe
Flüssigkeiten/Dämpfe
Gase
Holz
280-340
Benzin
220-450
Acetylen
305
Holzkohle 140-200
Heizöl
250
Butan
365
Dynamit
180
Aceton
540
Propan
460
Tabak
175
Teer
600
Wasserstoff 560
Baumwolle 450
Methanol 445
Stadtgas
560
Temperaturklassen
T1
450 °C
T2
300 °C
T3
200 °C
T4
135 °C
T5
100 °C
T6
85 °C
Explosionsgruppen I, IIA, IIB, IIC
Mengenverhältnisse
Ist die Mischung zwischen brennbaren Stoff und
Sauerstoff, welche besagt ob eine Verbrennung
stattfinden kann.
Zündgrenze und Zündbereich
Zündbereich ist der Bereich innerhalb dessen
eine Verbrennung stattfinden kann.
Dieser Bereich wird begrenzt von der unteren
bzw. oberen Zündgrenze.
Zündgrenze und Zündbereich
Unterhalb der Zündgrenze kann keine Verbrennung
stattfinden, da es an brennbaren Stoff mangelt.
Dieses Gemisch wird als zu mager bezeichnet.
Oberhalb der Zündgrenze kann keine Verbrennung
stattfinden, da ein Überschuss an brennbaren Stoff
vorhanden ist.
Dieses Gemisch wird als zu fett bezeichnet.
Zündgrenze und Zündbereich
Zündbereich
weiten
Acetylen
Wasserstoff
Kohlenmonoxid
Schwefelkohlenst.
Angaben in Vol %
mittleren
1,5-82
4 -75
12 -74
1 - 60
engen
Leuchtgas
5 - 25
Benzin
0,6 - 8
Stadtgas
4 - 40
Propan
2,5 - 9,5
Alkohol
3,5-20
Butan
1,5 - 8,5
Blausäure
4,5-46
Methan
5 - 15
Zündbereiche von Gasen und Dämpfen mit Luft
Acetylen 1,5-82
Wasserstoff 4-75
Stadtgas 4-40
Leuchtgas 5-25
Methan 5-15
Benzin 0,8-8
0 Vol %
100 Vol %
Beurteilung der brennbaren Stoffe
Entzündbarkeit
Brennbarkeit
Verbrennungswärme (Heizwert)
Verbrennungstemperatur
Entzündbarkeit
Bezieht sich auf die Einleitung der Verbrennung
Schwer entzündlich,
Streichholz nicht ausreichend,
Lötlampe
Normal entzündlich,
Streichholzflamme erforderlich
Leicht entzündlich,
Funken, glimmende Zigarette
ausreichend
Selbstentzündlich,
keine Zündquelle
Entzündung
• Die Fremdentzündung ist eine Entzündung durch
eine dem brennbaren Stoff von außen zugeführte
Zündenergie. Als Zündquellen können offene
Flammen, Funken, Lichtbögen, warme Oberflächen
oder Kompression dienen.
• Die Selbstentzündung ist eine Entzündung ohne
Energiezufuhr von außen durch die eigene
Reaktionswärme des brennbaren Stoffes.
Voraussetzung für eine Selbstentzündung
Zusätzlich zu den vier Vorbedingungen müssen bei einer
Selbstentzündung zwei besondere Voraussetzungen
erfüllt sein:
1. Der brennbare Stoff muss bereits bei normaler
Temperatur merklich oxidieren.
2. Die bei der Oxidation entstehende Wärme darf nicht
vollständig an die Umgebung abgegeben werden.
Selbstenzündung
Van`t Hoffsche Regel
bei einer Temperaturerhöhung von je 10 °C
erhöht sich die Oxidationsgeschwindigkeit um
das 2- bis 3- fache
Gilt nur im Temperaturbereich bis 200 °C
Selbstenzündung
Beispiele:
Ölgetränkte Faserstoffe
Feucht eingebrachtes Heu
Zu kompakt gelagerte Braunkohle
Mit Öl verunreinigte Metallspäne
Weißer Phosphor
Brandursache Leinöl
Heuwehrgerät
Zündverzugszeit
Ist die Zeitspanne von der Einleitung der Verbrennung
bis hin zur ersten Feuererscheinung.
Brennbarkeit
Bezieht sich auf das Brennverhalten nach
eingeleiteter Zündung.
Schwer brennbare Stoffe, Zufuhr von Fremdwärme notwendig
Normal brennbare Stoffe,
normale Verbrennungsgeschwindigkeit ohne Zufuhr von
Fremdwärme
Leicht brennbare Stoffe,
hohe Verbrennungsgeschwindigkeit, hohe Verbrennungswärme
DIN 4102
Schwer entflammbare Stoffe
B3
Normal entflammbare Stoffe
B2
Leicht entflammbare Stoffe
B1
Verbrennungswärme
Beim vollständigen Verbrennen eines Stoffes, egal
ob dies schnell oder langsam erfolgt, wird eine
bestimmte Wärmemenge frei, welche
Verbrennungswärme genannt wird.
Für feste und flüssige Stoffe wird diese in
KJ/kg
Für gasförmige Stoffe in
KJ/kg oder KJ/m3
angegeben.
Verbrennungswärme
Heizwerte für feste, flüssige und gasförmige Stoffe:
Feste Stoffe
Flüssige Stoffe
MJ/kg:
MJ/kg
Holz
ca. 17
Gasförmige Stoffe
MJ/m3 o. KJ/kg
Benzin
42
Acetylen
57
48
Steinkohle
30
Erdöl
41
Propan
93
46
Magnesium
25
Spiritus
25
Butan
123
45
Phosphor
25
Methanol
20
Wasserstoff 10
120
Verbrennungstemperatur
Ist die bei einer Verbrennung tatsächlich erreichte
Temperatur
Man unterscheidet zwischen einer Mindestverbrennungstemperatur
unterhalb derer eine Verbrennung nicht mehr stattfinden kann
und einer maximalen Verbrennungstemperatur über die ein Stoff nicht
mehr erhitzt werden kann.
Löschen heißt:
Abkühlen unter die Mindestverbrennungstemperatur
Mindestverbrennungstemperatur
Thermische Behandlung
von Abfällen in
Müllverbrennungsanlage
Mindestverbrennungstemperatur: 850 °C
evtl. Nachheizen mit
Gasbrenner
Verbrennungstemperatur
über 1000 °C durch
Einblasen von erwärmter
Luft
Verbrennungstemperaturen in °C
Feste Stoffe
Phosphor
800
Magnesium
3000
Zimmerbrand 1100
Flüssige Stoffe
Gasförmige Stoffe
Benzin
Acetylen
-3100
Wasserstoff
-2500
CO
1680
1500
Verbrennungstemperaturen in °C
Aufgrund der gleichen Verbrennungswärme bei Magnesium
und Phosphor (25 MJ/kg) aber den unterschiedlich hohen
Verbrennungstemperaturen,
Magnesium 3000 oC
Phosphor 800 oC,
kann davon ausgegangen werden, dass Magnesium mit
einer wesentlich höheren Geschwindigkeit verbrennt.
Verbrennungstemperaturen in °C
Die Verbrennung läuft so lange selbstständig ab bis,
•Nicht mehr genügend Sauerstoff vorhanden ist
oder
•Kein brennbarer Stoff mehr vorhanden ist.
Kerzenflamme
Verbrennungszone
Glühzone
Gaszone
Verbrennungstemperatur der
Kerzenflamme ca. 1100 oC
Brand
Als Brand bezeichnet man ein Schadensfeuer,
d.h. ein nicht bestimmungsmäßiges Brennen
welches sich unkontrolliert ausbreiten kann.
Nutzfeuer…
Brand
Vollständige Verbrennung:
Entstehung von CO2
Unvollständige Verbrennung:
Entstehung von CO
Haupt- und Nebenprodukte bei Brandrauch
CO2
Kohlenstoffdioxid
CO
Kohlenstoffmonoxid
HCN Blausäure
HCl
Salzsäure
SO2
Schwefeldioxid
NxOY Stickoxidverbindungen
Entstehung von “Nitrosen Gasen”
Abbrand von Bettfedern
Abbrand von Sprengstoff
Abbrand von Düngemitteln
Abbrand von Nitrolack
Salpetersäure auf organische Stoffe
Brandparallelerscheinung
Brandrauch
Toxisch
Besteht aus verschiedenen Gasen,
Aerosolen u. festen Partikeln
Nimmt die Sicht (Panik)
1 kg fester Stoff kann bis zu 2 500 m³
Rauchgas erzeugen
Brandparallelerscheinung
Rauch ist ein Aerosol, das hauptsächlich aus
Brandgasen und festen Teilchen besteht.
Qualm ist ein sehr dichter Rauch in den neben
Brandgasen und festen Teilchen Pyrolyse- und
Destillationsprodukte enthalten sein können.
Brandgase sind ein gasförmiges Gemisch aus bei
Bränden entstehenden Oxiden, inerten Anteilen
und Pyrolyseprodukten.
Pyrolyse
Unter Pyrolyse versteht man die Auflösung eines
Stoffes unter dem Einfluss von Wärme, die
thermische Zersetzung.
Durch Temperaturerhöhung werden die Teilchen in
Schwingungen versetzt und zerfallen.
Verteilungsgrad
Verhältnis zwischen Oberfläche des brennbaren Stoffes
und dessen Masse.
Je größer die Oberfläche eines Stoffes im Verhältnis zu
seiner Masse, desto größer ist die
Reaktionsgeschwindigkeit.
Van`t Hoffsche Regel
Die Van´t Hoffsche Regel besagt, dass die
Reaktionsgeschwindigkeit um das 2- bis 3-fache
zunimmt bei einer Temperaturerhöhung um 10 oC.
Die Reaktionsgeschwindigkeit steigert sich also bei einer
Temperaturerhöhung von 100 oC um mindestens das
Tausendfache.
Flammpunkt
Der Flammpunkt einer brennbaren Flüssigkeit ist die
niedrigste Temperatur, bei der sich unter festgelegten
Bedingungen Dämpfe in solcher Menge entwickeln, dass
über dem Flüssigkeitsspiegel ein durch
Fremdentzündung entzündbares Dampf/Gas-LuftGemisch entsteht.
Beispiele für Flammpunkte
Äther
Benzin
Spiritus
Terpentinöl
Heizöl
Paraffin
Olivenöl
- 40 °C
- 45 °C
16 °C
35 °C
> 55 °C
160 °C
225 °C
Einteilung brennbarer Flüssigkeiten nach VbF
Erlaubnispflicht nach BetrSichV:
Lageranlagen gr. 10000 Liter
Füllstellen mit Umschlagkapazität gr. 1000l/h
Tankstellen
Einstufung nach Gefahrstoffrecht für flüssige Stoffe
Einstufung nach Gefahrstoffrecht für
flüssige Stoffe
Bezeichnung
Gefahren-
R-Satz
Kriterien
symbol
Hochentzündlich
F+
R 12
flüssige Stoffe/Zubereitungen
mit einem FP kl. 0 oC und
einem Siedepunkt
unter 35 oC
Leichtentzündlich
mit
F
R 11
R 15
flüssige Stoffe/Zubereitungen
FP kl. 21 oC, aber nicht
R 17
hochentzündlich
Entzündlich
mit
-
flüssige Stoffe/Zubereitungen
FP von mind. 21 oC und
höchstens 55 oC
Betriebssicherheitsverordnung
A I bzw. B
Hochentzündlich oder
Leichtentzündlich
A II
entzündlich
A III
---
Gefahrenklassen A I und B entsprechen jetzt leicht– oder
hochentzündlich, Gefahrklasse A II entzündlich.
Die Wasserlöslichkeit spielt keine Rolle
A III Anlagen sind nicht mehr überwachungsbedürftig
Schnell verlaufende Verbrennungsvorgänge
Verpuffung
Explosion
Detonation
Deflagration
Schnell verlaufende Verbrennungsvorgänge
Verpuffung: rasch verlaufende Verbrennung
(schwache Explosion) mit geringer Druck- u.
Geräuschentwicklung
Beispiel: Gas- od. Dampf/Luft-Gemische in der
Nähe ihrer Zündgrenzen
Explosion
Außerordentlich schnell verlaufende
Verbrennung eines Stoffes od. Stoffgemisches
unter starker Wärme-, Druck-, Licht- u.
Geräuschentwicklung
Beispiel:
brennbare Gase, Dämpfe, Nebel oder Stäube im
richtigen Mischungsverhältnis mit Luft
Detonation
Aufs äußerste gesteigerte Explosion, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß die Zündung
nicht mehr durch Wärmeübertragung sondern
durch die Kompressionswärme ausgelöst wird,
die in der Front der Detonations-Druckwelle
entsteht
z. B. Brennbare Gase od. Dämpfe im reinen
Sauerstoff
Deflagation
Zersetzungsreaktion eines Explosivstoffes,
die im Unterschied zur Detonation unterhalb
der Schallgeschwindigkeit abläuft.
Entstehender Druck max. 10 bar
Verbrennungsgeschwindigkeit
Verpuffung
unterhalb Schall-v
Deflagration
unterhalb Schall-v
Detonation
oberhalb Schall-v
Explosionsdrücke
0,5 - 1,5 bar Neuaufbau des betroffenen
Gebäudes erforderlich
0,1 bar Fenster u. Türen werden
herausgedrückt
Detonation v. Sprengstoffen
350 000 bar
Rechenbeispiele:
Welche Kraft wirkt auf eine Wand?
•
•
•
•
•
•
Wandbreite 5 m
Wandhöhe
3m
Explosionsdruck
0,3 bar
A = 5 m x 3m = 15 m2
p = F/A F = p x A
= 0,3 bar x 15 m² =
F = 450 000 N
= 450 kN ( = 45 t )
Ausbreitungsgeschwindigkeit
Verpuffung
Ausbreitungsgeschwindigkeit cm/s
Explosion
Ausbreitungsgeschwindigkeit m/s
Deflagration
Ausbreitungsgeschwindigkeit 300 m/s
Detonation
Ausbreitungsgeschwindigkeit km/s
Sprengstoffe
Militär
Waffengeschäfte
Steinbruch
Feuerwerksbetriebe
Transport
Schießstände
Stoffe mit chemisch gebundenem Sauerstoff
Sprengstoffe
Zellhorn
Permanganate
Düngemittel
Stoffe mit chemisch gebundenem Sauerstoff
Stichflamme
Flashover
Backdraft
Fettexplosion
Stichflamme
Sehr heiße Flamme mit einer ausgeprägten Richtung.
Diese Richtung wird verursacht durch bauliche
Gegebenheiten oder andere Gegenstände und
verleihen der Stichflamme eine schnellere
Ausbreitungsgeschwindigkeit.
Flashover
Flashover – Rauchdurchzündung oder Feuersprung
Voraussetzungen:
ausreichende Luftzufuhr
mangelhafte Wärmeableitung
thermische Aufbereitung
Bildung von Pyrolysegase,insbesondere CO
Wärme und Rauchgase können nicht abgeführt werden
Backdraft
Backdraft – Rauchexplosion oder Rückzündung
• Voraussetzungen :
• unzureichende Luftzufuhr
• mangelhafte Wärmeableitung
• thermische Aufbereitung
• Bildung von Pyrolysegase,insbesondere CO
• Wärme und Rauchgase können nicht abgeführt werden
Backdraft
•
•
•
•
•
•
•
•
Backdraft – Rauchexplosion oder Rückzündung
Verlauf vereinfacht
Entstehungsbrand
Rauch und Wärmebildung
thermische Aufbereitung – Pyrolyse
Sauerstoffmangel – Schwelbrand
Erreichen der Oberen Explosionsgrenze OEG
Unterdruckbildung
Zufuhr von ausreichend Sauerstoff – Verwirbelung
• Durchzündung – Explosion – Stichflamme - Backdraft
Physikalische Explosion
Fliehkraftzerfall
Druckgefäßzerknall
Eruption (Fettexplosion)
Sind dennoch keine Explosionen im herkömmlichen
Sinn.
Fliehkraftzerfall
Beim Fliehkraftzerfall kommt es aufgrund der hohen Kräfte
bedingt durch die Rotation zum Zerfall.
Bei großer Rotationsgeschwindigkeit lösen sich Bauteile oder
Gegenstände vom Objekt.
z.B. Rotoren oder Zentrifugen
Fettexplosion
Wasser in kochendes Fett
Wasser ist schwerer als Fett
1 Liter Wasser ergibt 1700 Liter Dampf
Beim plötzlichen Verdampfen des Wassers
werden Fettteilchen mitgerissen
Feine und erhitzte Fettteilchen vermischen sich
mit Luft und verbrennen mit einem Feuerball
Herunterladen