Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie (Friedeberg in der Neumark) Strzelce Krajeńskie 2011 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Copyright by Stadtamt in Strzelce Krajeńskie Aleja Wolności 48 66-500 Strzelce Krajeńskie tel. 95 763 11 30; fax 95 763 32 94 e-mail: [email protected] www.strzelce.pl Inhaltsverzeichnis Text und Konzeption: Błażej Skaziński Brzoza (dt. Birkholz) ………………………………………………………………. 46 Biografische Artikeln: Dominika Piotrowska, Błażej Skaziński Czyżewo (dt.Voigtsdorf ) ……………………………………………………………. 53 C Grafische Bearbeitung und Umschlagentwurf: Leszek Włodkowski-Moszej Fotos: Marek Bidol, Tadeusz Feder, Tomasz Gralak, Mateusz Józefowicz, Marian Łazarski, Błażej Skaziński Einleitung …………………………………………….......................................... 5 Strzelce Krajeńskie (dt. Friedeberg in der Neumark) ………………………………… 6 Bobrówko (dt. Breitenstein) ………………………………………………………... 40 Bronowice (dt. Braunsfelde) ……………………………………………………….. 44 Buszów (dt. Büssow) ………………………………………………………………... 51 Danków (dt. Tankow) ……………………………………………………………….. 54 Długie (dt. Dolgen) …………………………………………………………………. 61 Gardzko (dt. Hohenkarzig) ………………………………………………………….. 63 Gilów (dt. Geilenfelde) …………………………………………………………….. 68 Licheń (dt. Lichtenow) ………………………………………………………………. 71 Zeichnungen: Tomasz Gralak, Leszek Włodkowski-Moszej Lipie Góry (dt. Mansfelde)…………………………………………………………. 75 Sprachliche Betreuung: Sebastian Rzepka, Robert Piotrowski Machary (dt. Machern)…………………………………………………………….. 82 Archivbilder: • Stadtamt Strzelce Krajeńskie • Öffentliche Woiwodschafts- und Stadtbibliothek in Gorzów Wielkopolski • Privatsammlungen Verlag: LM DESIGN Leszek Włodkowski-Moszej ul. Mickiewicza 48/3, 74-400 Dębno, www.naszregion.com Herausgegeben im Auftrag des Stadtamtes in Strzelce Krajeńskie Lubicz (dt. Blumenfelde)……………………………………………………………. 79 Ogardy (dt. Wugarten)……………………………………………………………… 83 Ogardzki Młyn (dt. Wugartener Mühle) ………………………………………….. 88 Piastowo (dt. Bachmannshof ) ...……………………………………………………. 90 Pielice (dt. Pehlitz) …………………………………………………………………. 91 Przyłęg (dt. Altenfließ) …………………………………………………………… 94 Sidłów (dt. Zeitlow) …………………………………………………………………. 97 Sławno (dt. Schönfeld) ……………………………………………………………… 98 Satz: Leszek Włodkowski-Moszej Sokólsko (dt. Falkenstein) …………………………………………………………. 100 Druck und Bindung: Sonar GmbH, ul. Kostrzyńska 89, 66-400 Gorzów Wielkopolski, www.sonar.pl Tuczno (dt. Schönrade) …………………………………………………………… 104 Daten aus den staatlichen Geodäsie- und Kartographiebeständen gem. Genehmigung des Marschalls der Woiwodschaft Lubuskie vom 17.12.2010. Nr. :DN.I.744-5/10 ISBN: 978-83-61439-66-0 Bürgermeister der Stadt Strzelce Krajeńskie bedankt sich bei allen Institutionen und Privatpersonen, die bei der Entstehung der vorliegenden Publikation mitgearbeitet haben. Strzelce Klasztorne (dt. Friedeberger Klostergut) ………………………………… 103 Wełmin (dt. Buchwerder) ………………………………………………………... 108 Wielisławice (dt. Wildenow) ……………………………………………………... 109 Wilanów (dt. Wildenower Forsterei) ……………………………………………. 111 Żabicko (dt. Segenfelde) …………………………………………………………... 112 Bibliographie…………………………………………………………………… 116 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte diese Publikation sowohl den Einwohnern der Gemeinde Strzelce Krajeńskie, als auch allen den jenigen, die uns zu besuchen planen, um vom Alltag abzuschalten empfehlen. Das materielle Kulturerbe, neben vielen Seen und umfangreichen Wäldern gehört ohne Zweifel zu unseren Stärken und führt dazu, dass wir immer öfter auch mit den Denkmälern der Vergangenheit assoziiert werden. Bekannt sind die Stadtmauer aus dem Mittelalter, der Altstadtmarkt mit dem ehemaligen Rathaus, die Pfarrkirche, die mittelalterlichen Befestigungen von Danków, aber auch die reizvollen Kirchen in Brzoza, Lipie Góry und Ogardy, sowie die Herren in Bobrówko,Ogardy und Tuczno. Zu den bekannten Sehenswürdigkeiten gehören auch: Platanenallee in Brzoza und die Schlossparks in Brzoza, Gilów, Lubicz sowie Ogardy. Seit zwei Jahren werden mit Hilfe vom Stadtamt in Strzelce Krajeńskie archäologische Arbeiten in Danków durchgeführt, die die Geheimnisse des mittelalterlichen Städtchens, heute etwas in Vergessenheit geratenen Dorfes in der Gorzowska Heide, enthüllen. Dank den Festen und den archäologischen Publikationen und Präsentationen sind die Forschungergebnisse allen Interessierten, darunter auch den Beuchern und den Bewohnern von Danków bekannt. Um entdeckt zu werden warten auch andere, weniger bekannte Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel der Schlossberg in Długie, der Aussichtsturm in Gilów, die Kirchen in Bronowice, Pielice und in Przyłęg, die Vorwerkgebäuden in Brzoza und in Sławno, Grabdenkmäler in Gardzko, Grabplatte Wolfs von Bornstedt aus der Kirche in Ogardy, die Otto Albrecht-Glocke in Pielice, die bunten Kirchenfenster aus der Kirche in Sokólsko, der Grabstein des Malers Ludwig Noster in Strzelce Krajeńskie odr auch der Taubenhaus in Sidłów. Es muss auch hier betont werden, dass wir uns um das Kulturerbe bemühen um es zu erhalten, fü diesen Zweck bereiten wir Projekte, um Drittmittel für die Renovierung der mittelalterlichen Stadtmauern zu bekommen, die laufenden Arbeiten in den Kirchen zu unterstützen, den Flaggenmast an dem ehemaligen Rathaus wieder zum Glanz zu bringen oder den Grabstein von Ludwig Noster zu pflegen. Das vorliegende Buch soll eine Art Fremdenführer durch die Kulturerbschaft der Gemeinde sein und dadurch zum Nachdenken an die Vergangenheit anzuspornen. So wird es auch eine Art der Verehrung gegenüber allen denjenigen, die hier gelebt und gearbeitet haben. Schliesslich soll es eine Art Verbindungsbrücke zwischen den ehemaligen und den heutigen Einwohnern dieser Gebiete sein. Tadeusz Feder Bürgermeister von Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Mittelalter Strzelce Krajeńskie Strzelce Krajeńskie (Friedeberg in der Neumark) liegt 25 km nordöstlich von Gorzów (Landsberg/Warthe), an der polnischen Landesstraße Nr. 22, an einer historischen Strecke von Aachen nach Königsberg (Reichsstrasse Nr. 1). Aufgrund der archäologischen Forschungen kann man behaupten, dass auf dem Gebiet der Stadt vom 8.-9. Jh. ausgehend eine Ansiedlung nachweisbar ist. Die dynamische Entwicklung verdankt Strzelce der Lage auf einer wichtigen Strasse und an einem Ort mit Verteidigungscharakter - an einem Engpass zwischen zwei Seen. Die Stadt wurde auf dem Gebiet der früheren Zantocher Kastellanei (Kasztelania Santocka), an der Grenze zu Großpolen und Pommern angelegt. Diese Gebieten gesatelteten die Markgrafen von Brandenburg aus der Dynastie der Askanier im Rahmen der Ostsiedlung die sog. Neumark um, eine der Landesteile von Mark Brandenburg. In den Jahren 1402-1454 gehörte Strzelce samt Neumark zum Deutschen Orden. Dann herrschten über die Stadt die Hohenzollern. Im 18. Jh. gehörte Strzelce zu den Immediatstädten, die direkt dem Herrscher untergeordnet waren. Im Jahre 1937, infolge einer weiteren Verwaltungsreform wurde der Friedeberger Landkreis in die Provinz Pommern eingegliedert. Strzelce war schon seit der Stadtgründung das Zentrum eines Friedeberger Landes und später von einem eignen Landkreis. Der Charakter der Stadt als ein Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum ist bis heute erhalten geblieben. Im Jahre 1945 wurde die Stadt an Polen angeschlossen. Die älteste Erwähnung über Strzelce kommt aus dem Jahr 1272 und wurde in der Großpolnischen Kronik festgehalten. Im Bezug auf den beschriebenen Schloss und die Siedlung benutzte man die slawische Ortsbezeichnung Strelci, die bei den Einwohnern der Gegend noch zu Beginn des 18. Jhs. bekannt war. Die Bezeichnung bedeutete eine Ansiedlung durch die Bogenschützer. Die deutsche Bezeichnung Friedeberg, die zum ersten mal im Jahre 1286 benutzt wurde und bis Anfang 1945 funktionierte, bedeutete so viel wie „friedlicher“ oder „ruhiger Berg bzw. Burg. Das älteste Stadtwappen vom Siegel des geheimen Stadtrates von Strzelce stammt aus dem Jahre 1348. Das Stadtwappen, das über die nächsten Jahrhunderte gestaltet wurde, ist die Darstellung einer weißen Ziegelmauer mit einem geöffneten roten Tor, in dem man auf schwarzem Hintergrund drei weiße Lilien angebracht hat. Oberhalb befinden sich drei weiße, runde Türme, mit blauen, spitzartigen Dächern. Das ganze Bild wird auf rotem Hintergrund präsentiert. Vor 1945 gebrauchte man auch eine Flagge mit dem farbigen Stadtwappen. 6 Anfangs befand sich auf dem heutigen Stadtgebiet ein durch den Markgraf Konrad erbautes Fürstenjagdschloss, in Nähe dessen eine Ansiedlung existierte. Das Schloss wurde im Jahre 1272 während des Überfalls von Großpolen von Fürst Przemysław erobert und komplett zerstört. Das Schloss wurde angeblich nie wieder aufgebaut. Nach diesen Ereignissen beschlossen die Markgrafen eine Stadt, basierend auf dem deutschen Recht, zu bauen. Das genaue Datum der Stadtgründung ist unbekannt. Das geschah wahrscheinlich vor 1286. Die Stadtgründungsurkunde ist nicht erhalten geblieben. Strzelce wurde an der östlichen Seite der Seen Górne und Dolne, in Form eines regulären Kreises mit Durchmesser von 500 Metern gegründet. Im Stadtzentrum legte man einen Stadtmarkt an, sowie ein Kirchenviertel samt Friedhof. Parallel zu der Stadtmauer hatte man Straßen gezogen. Das Straßennetz, und die viereckigen Vierteln der Stadtbebauung, wurde von drei parallel vom Osten Richtung Westen verlaufenden Straßen, sowie von drei quer verlaufenden Straßen bestimmt. Die Stadtanlage wurde bis zum ZweitenWeltkrieg nicht wesentlich verändert. Die Stadt wurde anfangs von dem Voigt verwaltet, wovon die erste Erwähnung aus dem Jahre 1338 zeugt. Beinah zur selben Zeit taucht die Stadtrat auf, über den die ersten Informationen aus dem Jahre 1336 kommen. Das Lehenschulzenamt, eine Form der Gewalt des Markgrafs wurde erst 1348 anerkannt. Die Stadt wurde außerdem Sitz des kirchlichen Beamten, der als Präposit und dann auch als Archidiakon im Rahmen der Kamminer Diözese bezeichnet wurde. Das älteste Privileg erhielt die Stadt im Jahre 1345. Darin enthalten bekamen die Kaufleute aus Friedeberg das Schiffsrecht nach Stettin mit dem Fluss Polka (Puls), der in die Netze und dann weiter in die Warthe und in die Oder mündete. Eine wichtige Quelle der Stadteinnahmen war der Monopol über Fischhandel, der mit Laufe der Jahre vom Markgraf beschränkt wurde. Er hat Stadtsiegel sich nämlich vorbehalten die Forellen zu fangen. aus dem Mittelalter Die Stadt lebte außerdem vom Gerichtswesen, von den Gebühren für die Krambuden, von den Steuereinnahmen aus den Dörfern, Mieten, Mühlen, Ziegelwerken, Dammzöllen, Krugpacht. Die Stadt besaß Dörfer Górki, sowie Przyłęg und Sławno. Friedeberg zahlte Steuern in Form von Orbede an den Markgrafen, sowie Miete gerechnet von den Hufen und Haushalten, die zweimal im Jahr gezahlt wurden. Die Einwohner von Strzelce beschäftigten sich mit der Landwirtschaft, mit dem Handwerk, mit dem lokalen Handel, sowie mit dem Bierbraueren, was in den Quellen ab 1488 verzeichnet worden ist. 7 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Die Stadt wurde wie mit einem Steinring der Stadtmauer mit zwei Toren umzingelt - von der westlichen Seite mit dem Landsberger Tor und von der östlichen Seite mit dem Driesener Tor, sowie mit einem Turmsystem der Schalenkonstruktion (Weichhäuser). Einen zusätzlichen Schutz bote ein Wassergraben und Schutzdämme. Innerhalb der Stadtmauer befanden sich etwa 24 Hektar Fläche. Neben dem Wohnbauwesen hatte man eine ganze Reihe von prachtvollen Gebäuden erbaut, darunter die Pfarrkirche, Kloster und das Rathaus. Im Rahmen des Kirchenviertels baute man gegen Ende des 13. Jhs. eine Marienkirche, einen prächtigen gotischen Tempel. Innerhalb der Stadt, an der Südseite befand sich ein Kloster Stadtplan von Friedeberg aus dem Jahre 1721, nach: Rüdiger der Augustiner, der auch eine Kapelle Legende: am Landsberger Tor besaß. Außer- 1. Landsberger Tor, 2. Mühlentor (Driesener Tor), 3. Gefängnishalb der Mauer erbaute man Hos- sturm, 4. Stadtmauer, 5. Dämme und Burggraben pitäler mit Kapellen: an der westlichen Seite St. Georg und an der östlichen Seite St. Gertraude. Die Stadt erlitt einen großen Schaden infolge des Überfalls von Władysław den Ellenbogen im Jahre 1326 und den Hussiten im Jahre 1433, was mit Sicherheit einen negativen Einfluss auf die Stadtentwicklung hatte. Strzelce Krajeńskie aus der Luft gesehen, 30er Jahre des 20. Jahrhundert 8 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Friedeberg, Stadtansicht wohl vor 1632, nach: Mathäus Merian (der Ältere) Neuzeit Als die römisch-katholische Kirche in einer Krise versank und die Reformation Luthers aufkam, empfang auch der Herrscher der Neumark Hans von Küstrin von Hohenzollern zu Ostern 1538 die Kommunion in zweierlei Gestalt. Dieses Ereignis wird als Annahme der Lehre Luthers in seinem Fürstentum verstanden. Laut der Regel cuius regio eius religio haben auch die Neumärkische Stände sich für die Reformation entschieden. Neben den rein politischen, religiösen und gesellschaftlichen Gründen führte es zur Säkularisierung des Kirchenvermögens und zu wirtschaftlichen Umwandlungen durch die Stärkung der Fürstenmacht. Der Herrscher übertrug die Einnahmen der Pfarrkirche und liquidierte das Augustinerkloster. Das auf diese Art und Weise geworbene Kapital verteilte er nach seinem Willen. Im 16. Jh. funktionierten in Friedeberg zwei Ratsversammlungen und zwei Bürgermeister, die sich jedes Jahr abgewechselt haben. Beinah zwei Jahrhunderte dauerte der Streit über die Angehörigkeit zur Ratsversammlung zwischen dem gemeinen Volk und dem Patriziat, der mit einem Kompromiss endete. Die Vertretung in der Ratsversammlung bekamen vier Älteste der Zünfte, sowie zwei und später vier abgeordnete der Stadtbürgerschaft. Der Pfarrer der Pfarrkirche war seit der Reformation auch Inspektor des Kirchenkreises, der den Friedeberger Landkreis umfasste. Etwa 1652 wurde die Stadt im Werk Martins Zeiller „Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae” von der südlichen Seite in einem Stich von Mathäus Merian dargestellt. Die Stadtbebauung wies keine größeren Schäden auf, abgesehen von der sich gut entwickelten Schafstalls vor dem Landsberger Tor. Man soll also vermuten, dass die Zeichnung, die vor dem eigentlichen Stich angefertigt wurde, noch in den 20er Jahren des 17. Jhs., vor den Vernichtungen des 30-jährigen Kriegs gemacht worden ist. Die Stadt wurde mit Stadtmauer abgeschlossen und mit niedrigen Fachwerk- und Bürgerhäusern, seltener mit mehreren Stockwerken bebaut, dominiert von Torgebäuden, der Pfarrkirche und Rathausturm. Die Vernichtungen des 30-jährigen Krieges waren sehr groß. Ein großes Problem waren auch Requisitionen durch fremde Heere. Auf der Zeichnung von Daniel Petzold aus den Jahren 1711-1715 sieht man noch Lücken in der Bebauung und teilweise zerstörte Stadtbefestigungsanlagen. 9 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Ansicht von Friedeberg um 1711 – 1715, nach: Daniel Petzold Im 16. Jh. begann sich das Handwerk zu entwickeln. Die Handwerker organisierten Zünfte, indem sie ihr Geschäft schützen wollten. Nach 1615 gab man den Schmieden und den verwandten Berufen, darunter den Kesslern, den Schlossern und den Goldschmieden den Zunftstatus. Nach der Zeit des 30-jährigen Kriegs holte man nach Friedeberg 64 Tuchmacher und 58 Schuster. Im 18. Jh. erwähnte man vier Zünfte. Es handelte sich hier um Bäcker, Fleischer, Tuch- und Schuhmacher. In der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts lebte hier sogar ein Orgelbaumeister Johann P. Schütze, Erbauer der Orgel für die Konkordienkirche in Landsberg (Gorzów). Eine besondere Rolle in der Handwerkkunst in Friedeberg war den Tuchmachern gewidmet, die Bestellungen für die Armee bekommen haben. Die Entwicklung dieses Handwerks in der 2. Hälfte des 18. Jhs. war mit der Zucht der Seidenraupen in der Stadt verbunden. Im Jahre 1800 arbeiteten in Friedeberg 309 Zunftmeister, 101 Handwerksgesellen und 86 Schüler. Man soll an dieser Stelle 53 Tuchmacher, 14 Bäcker, 6 Fleischer, 28 Schneider, 4 Kürschner, 5 Hutmacher, 3 Handschuhmacher, 6 Böttcher, 2 Dreher, 2 Knopfmacher, 6 Schlosser, 2 Müller, 2 Zimmermänner, 8 Schreiner, 2 Sattler, 2 Strickmacher, Kesselschmied, Buchbinder, Seifenmacher, Strumpfmacher, Waffenmeister, Tabakmacher, Uhrmeister, Glasmeister, Maler und nur 2 Maurermeister erwähnen. Eine wichtige Einkommensquelle der Einwohner von Friedeberg, abgesehen von dem Handwerk, war Ackerbau und Handel, insbesondere des Ackerlands um die Stadt herum. Eine wichtige Handwerksbranche waren auch die Müller. In Friedeberg und in der Umgebung befanden sich zahlreiche Wasser- und Windmüllen. In der Neuzeit pflegte man auch die Brauereikunst. 10 Im Jahre 1562 konnten 122 Stadtbewohner Bier herstellen. Das Bier aus Strzelce verkaufte man im Wirtshaus in Różanki, was die Ratsherren aus Gorzów empörte. Auf die Stadtentwicklung im 18. Jh. zur Zeiten der Herrschaft von Friderik Wilhelm den 2. und Friderik den 2. hatte die Kolonisierung der Moorgebiete an der Netze. Man hatte zahlreiche Ansiedlung und Kolonien, darunter 14, die zu der Stadt gehörten gegründet, u.a. Przyłeg, Sarbiewo, Wełmin und Żółwin. Abgesehen von den Mieten, gewannen Friedeberg an Bedeutung als ein wichtiges Zentrum des Geld- und Warenaustauschstelle, sowie als ein Handwerkerzentrum. Ein zusätzliches Element der Stadtgründung war die Gründung in der Stadt einer Garnison. Es waren damit Lieferungen für das Militär verbunden, Bürgerliche Stube im Heimatmusem in die von der Staatskasse finanzierten worden Friedeberg sind. Die erneute Bremsung der Stadtentwicklung war mit den Vernichtungen des 7-jährigen Kriegs verbunden. Besonders problematisch waren die Verluste, die die Stadt und ihre Einwohner während des Napoleon Feldzugs tragen mussten. 11 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie 1815-1945 Nach der Verwaltungsreform der Jahre 1815 blieb Friedeberg im Rahmen der historischen Neumark dem neuen Frankfurter Regierungsbezirk untergeordnet. An der Spitze der Stadt stand Magistrat bestehend aus dem Bürgermeister und sechs Stadtaobgeordneten. Im Jahre 1832 wurde die Stadt zum offiziellen Sitz des Landrats des Friedeberger Landkreises. Es gab hier eine Baupolizei, einen Landkreisarzt und ein Finanzamt. Im Jahre 1850 gehörten zu der Stadt Vorwerke in Mückenburg (Sarbiewo), in Schönfeld (Sławno), sowie in Podgrodzie (Stadthof ), Piastowo (Bachmannshof ) und in Zeitlow (Sidłów). Auf die relativ bescheidene Stadtentwicklung in der 2. Hälfte des 19. Jhs. hatte die Eisenbahnlinie von Krzyż (Kreuz) nach Landsberg 7 km südlich von der Stadt entfernt. Die Eisenbahn war schon immer ein Stadterbauer mit großem Einfluss auf die räumliche, sowie die gesellschaftlich-wirtschaftliche Entwicklung. Man hatte sich also 1897 für den Bau der Zufahrteisenbahn entschieden, die dann auch bis nach Alt Libbehne (Lubiany) verlängert wurde. Dies hat jedoch keine spektakulären Ergebnisse gebracht. An der Jahrhundertwende 19. zum 20. Jh. hat sich die Stadt in Richtung Süden und Westen entlang der Straße nach Landsberg entwickelt. Es entstanden zahlreiche neue Institutionen und Gebäude mit dem öffentlichen Charakter. Man sollte an der Stelle vor allem den Sitz des Landkreisamtes, die Städtische Schule, neues Rathausgebäude, sowie das Lehrerseminar erwähnen. Man hatte auch die Pfarrkirche umgestaltet, indem man den Innenräumen neue Einrichtung gestiftet und sie neu ausgestattet hat. Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg brachte Regress der Stadtentwicklung. Im Jahre 1928 hatte man an die Stadt weitere Vorwerke Czyżewo und Golczewice angegliedert. Eine wichtige Einnahmenquelle der Einwohner von Friedeberg war ununterbrochen das Handwerk. Die erste Fabrik entstand erst 1850. Es war eine Fabrik der Filzwaren, die u.a. Pantoffeln hergestellt hat. In der Stadt gab es zwei Sägewerke. Ende des 19. Jhs. baute man auch eine Molkerei, dann auch eine Fleischerei, eine Gerberei und ein Elektrizitätswerk. In den 40er Jahren des 20. Jhs. gab es hier auch eine Mühle, die von Motoren angetrieben wurde. Das geistliche Leben der Einwohner konzentrierte sich um die Stadtpfarrkirche. An der Spitze der hiesigen evangelischen Gemeinden blieb als Oberpfarrer ein Superintendent, dem ein Archidiakon zur Hilfe stand stand. Im 19. Jh. Kamen auch Zuwanderer, mit denen auch Katholizismus eingeführt wurde. Anfangs gehörten die Katholiken dem Pfarrbezirk der röm.kath. Kirche zum Hl. Kreuz in Landsberg. Im Jahre 1936 hatte man einen neuen selbständigen röm.-kath. Pfarrbezirk in Friedeberg gegründet. Im Jahre 1919 gründete man im Driesener Tor ein Regionalmuseum. In Friedeberg befand sich auch ein Stadt- und Kirchenarchiv, sowie eine Volks- und Magistratsbibliothek. Das kulturelle Leben gruppierte sich um die Gastwirtschaften und Tanzlokale. Die Stadt wurde am 29. Januar 1945 durch die Einheiten der Roten Armee erobert. Die Stadtverwaltung sah nicht vor, dass die Stadt als eine Verteidigungsstelle dienen soll. Die Fronteinheiten und Nachzügler haben jedoch die eroberten Städte ausgeraubt und in Brand gesetzt. Die deutsche Zivilbevölkerung, die teilweise evakuiert werden konnte, wurde dabei nicht verschont. Innerhalb von ein paar Monaten wurde die Altstadt zum großen Teil ausgebrannt und vernichtet. Die Folgen der Kriegshandlungen konnte man erst in den 60er und 70er Jahren des 20 Jhs. beseitigen, indem man das Stadtzentrum mit modernistischen Wohnhäusern bebaute, die mit dem historischen Stadtcharakter überhaupt nicht übereinstimmten. 12 Wohngebäude in der Brzozowa Straße 2, nach: Ansichtskarte, 20er Jahre des 20. Jhs. Gebäude der Landkreisanwaltschaft (Kriegsverlust), nach: Ansichtskarte, 20er Jahre des 20. Jhs. 13 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie St. Maria-Rosenkranz-Kollegiate Die Marienkirche wurde gegen Ende des 13. Jh. im gotischen Stil innerhalb der Marktbebauung errichtet. Das Gotteshaus ist aus Backsteinen mit Kalkmörtel auf teilweise sorgfältig bearbeiteten Steinquadern gebaut. Das Gebäude ist orientiert, auf einem viereckigen Grundriss mit einem Westturm. Das Schiffshaus ist dreischiffig mit sechs Jochen mit polygonalem Chorraum an der Ostwand. Ursprünglich war es eine Pseudobasilika mit einem nach Innen offenen Dachstuhl. Nach dem Umbau, der nach den Hussitenkriegen 1433 stattfand schloss man über dem Inneren ein Sterngewölbe mit Seitenbeleuchtung des Hauptschiffes durch die Fenster über den Dächern der Seitenschiffe. Am Ostgiebel befindet sich ein hohes Fenster – heutzutage vermauert – und eine Komposition aus schmalen spitzbögigen Fensternischen und Kreuzmotive in der Giebelkrone. Der Kirchturm ist vierstöckig mit einem Zeltdach in Anlehnung an die Originalform aus der Erbauungszeit. In der Neuzeit erhielt der Turm einen Holzaufsatz mit Kuppel und Laterne über den massiven Turmstumpf. Ein weiterer Umbau der Kirche wurde nach den Plänen von August Stüler und Emil Karl Alexander Flamminius fand in den Jahren 1858-1866 statt. Es wurden Emporen eingebaut, das Innere wurde verputzt und anstelle der historischen Ausstattung wurden neue Elemente gestiftet. Zu den wertvollsten Innenausstattungselementen zählten: monumentale Glasmalerei im Ostfenster von 1861 – Stiftung des preussischen Königs Friedrich Wilhelm und Hauptaltar mit einem Bild von Kaselowski. Im Jahre 1945 wurde die Kirche verbrannt und die Ausstattung zerstört bzw. verstreut. Die Kirche wurde nach den Kriegszerstörungen wiederaufgebaut in den Jahren 1957-1973. Im Inneren, im Chorraum befindet sich ein aus dem Süden der Woiwodschaft stammender Dreiflügelaltar der Spätgotik. 14 Kirche in Friedeberg, 20er Jahre des 20. Jh. Spätgotischer Altar Innenansicht, 20er Jahre des 20. Jh. Im Presbyterium der Kirche befindet sich ein spätgotischer Altar aus dem südlichen Teil der Diözese, der in den Jahren 1971 – 1973 vom Gorzower Bischof Wilhelm Pluta überreicht worden ist. Retabulum zeichnet sich durch die Triptychon-Form mit der Zentral platzierten Figur von Madonna mit dem Kind und zwei heiligen Jungfrauen an beiden Seiten, vielleicht der heiligen Margarethe und der heiligen Dorothea. Madonna wurde als Königin mit der Krone und dem Zepter in der Hand präsentiert . Das Kind drückt eine Taube an seine Brust, als Symbol des Opfers und der Wiederauferstehung. An den Seitenflügeln hat man die Figuren von heiligen Barbara mit einem Turm als Attribut und von heiligen Katarzyna mit einem Rad und Palmenzweig angebracht. Die Umrahmung der Skulpturen ist mit einem kunstvollen Ornament in Form von Pflanzenzweigen verziert worden. Aufgrund der stilistischen Merkmalen verbindet man den Altar mit dem Meister aus Gościszowice aus Anfang des 16. Jakrhunderts. 15 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Fragment der Stadtmauer mit Wohnbebauung und Blick zum Fangturm, um 1910 Stadtbefestigungsanlagen des Mittelalters Bald nach der Lokation der mittelalterlichen Stadt wurde Friedeberg in den Jahren 12721290 mit einer Stadtmauer umfasst – mit den Stadttoren: Mühlentor (gen. Driesener oder Osttor) und Landsberger (Birkholzer) und einem System der Weichtürme. Die Stadtmauer war zusätzlich von Schützen- und Wassergraben der beiden Unter- und Oberseen umgeben. Die Mauer wurde aus Feldsteinen mit Kalkmörtel bis zur Höhe von 8-9 m und Stärke bis 1,6 m ausgeführt. Die Umfassung von 1700 m mit zwei Stadttoren und 38 Weichtürmen. In der Neuzeit befand sich in einem der Weichhäuser ein Pulverlager. An jenem Pulverturm wurde eine für die Löschzwecke gedachte Pforte errichtet. Die Befestigungsanlage begann man schon 1730 zu planieren, am Landsberger Tor entstand ein Exerzierplatz und ab 1738 anstelle des Stadt- und Wassergrabens die Gärten. Einige der Weichtürme wurden bebaut und für Wohnzwecke hergerichtet. Infolge der Verkehrsbehinderung und des Verfalls wurde 1866 das Landsberger Tor abgebaut. Bis heute ist jedoch 1640 m der Stadtmauer mit Höhe von 3-8 m mit dem Mühlentor und 36 halboffenen Weichtürmen erhalten geblieben. Nach dem Zweiten Welkrieg wurde die Mauer in mehreren Etappen renoviert. Dieser mittelalterlichen Stadtbefestigung verdankt Friedeberg-Strzelce den Namen von Carcasonne von der Region Lubuskie. 16 Wohnbebauung an der Stadtmauer, 20er Jahre des 20. Jh. 17 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Mühlentor, Ansicht von der westlichen Seite (die innere Seite), die 20er Jahre des 20. Jh. Mühlentor Das Mühlentor, genannt auch Driesener oder Osttor wurde in Anfang des 14. Jh., wohl anstelle eines früheren Steintores errichtet. Das Tor entstand am Ausgang der historischen Mühlenstrasse und beschützte den Weg am Damm zwischen den beiden Stadtseen. An der Ostseite war das Tor zusätzlich mit einem Vortor in Rundform und Torgang versehen, die 1736 abgerissen wurden. Das Torhaus ist viereckig, im Unterbau aus Feldsteinen und im Oberen aus Backsteinen mit Kalkmörtel gebaut. Der Torturm ist vierstöckig mit einem Satteldach. Die untere Etage füllt die spitzbogige Durchfahrt ursprünglich mit einem Gitter in Leitschiene versehen, die Nische wird von einer Komposition aus Blenden, Fialen und Pinakeln vom Masswerkmuster. In der Westfassade von der 2. bis zur 4. Etage platziert ist eine Komposition aus schmalen Blenden mit Fensteröffnungen. Das Torhaus wurde 1919 für den Zweck des Heimatmuseums hergerichtet, wofür an der Nordseite ein Anbau mit dem Treppenhaus entstand. Das Gebäude wurde von dem Baurat aus Friedeberg Hugo Prejawa entworfen. Nach dem 2. WK gab diente es als Stadt- und später Kreis-Kulturhaus, derzeit wird das Tor von der Staatlichen Musikschule des 1. Grades genutzt. Mühlentor, Ansicht von der Südlichen Seite, die 30er Jahre des 20. Jh. 18 19 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Fangturm, Ansicht von der nördlichen Seite (die Außenseite), die 20er Jahre des 20. Jh. Fangturm, Ansicht von der südlichen Seite (die Innenseite), die 20er Jahre des 20. Jh. Fangturm Gefängnisturm, genannt auch Pulver- oder Hexenturm liegt an der Nordseite der mittelalterlichen Stadt in der Linie der Stadtmauer. Der Baus entstand gegen Ende des 13. Jh. und in der 2. Hälfte des 14. Jh. aus Feld- und Ziegelsteinen auf Kalkmörtel. Das Gebäude ruht auf einem viereckigen, fast quadratischen Grundriss und verjüngt sich in eine flache Walzenform. Auf der Spitze liegt ein Kegelhelm mit Wetterfahne und Aussichtsplattform. An der Nordwestfassade befindet sich ein dreifacher Blendenschmuck mit Spitzbögen. Das Innere in drei Geschosse geteilt wurde mit einer Holztreppe bebaut. Auf jeder Etage liegt ein Raum mit jeweils einem Fenster zwecks Beleuchtung. Im 17. Jh. war hier das Gefängnis und später das Schiesspulverlager. 1783 wurde in die Stadtmauer in der Nähe des Turmes die sog. Feuerpforte – ab 1821 Neues Tor – geschlagen. In den Jahren 1900-1910 wurde der Turm grundlegend saniert mit Ausbesserung der Stein- und Mörtellücken. Einen ähnlichen Umfang hatte die Renovierung in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts. Derzeit wird das Gebäude nicht genutzt. Fangturm mit Fragment der Stadtmauer, Ansicht von der östlichen Seite, die 20er Jahre des 20. Jh. 20 21 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Ehemaliges Rathaus Das Gebäude wurde anstelle eines früheren Ratsgebäudes an der Westseite des Marktes errichtet. Das Gebäude entstand in den Jahren 1870-1872 im Neorenaissance-Stil auf Initiative des damaligen Bürgermeisters von Friedeberg Carl Treu. Der Entwurf aus dem Jahre 1869 stammt vom Architekten Koehler aus Frankfurt (Oder) mit Modifikation - u.a. Verzicht auf den Turm – von Asmund Schulz. Im heutigen Zustand ist es ein unterkellertes, zweistöckiges Gebäude. Die Fassade hat fünf Achsen mit halbrunden Fensterabschlüssen. In der Sockelpartie mit vier Kellerfenstern. Eine Achse nimmt ein repräsentativer Eingangsportal mit zweiflügeliger Tür und Oberlichter. Darüber hängt ein Fester Balkon mit Balustern auf doppelten Konsolen und darüber ein Tondo mit dem Stadtwappen. Die Fassade schmücken darüber hinaus Scheinquaderung, Fensternischen, Gesimse zwischen den Geschossen und an der Krönung. Am Abschluss der Frontwand zusätzlich Pinakeln. Im Jahre 1908 befand sich in der Mitte der Front ein Flaggenmast, angefertigt vom Schmied Paul Wadephul, abgenommen in der Nachkriegszeit und heute wiederhergestellt . Eine Drachenfigur des Mastes diente bis zuletzt als Schmuck des Brunnens vor der Kirche. Im Inneren des Hauses eine majestätische Halle und Sitzungssaal des Stadtrates. Im Keller befand sich ursprünglich der Weinkeller, später für die Verwaltung übernommen. Nach dem Krieg war das Gebäude zum Sitz von: Stadtnationalrat, Kreisgericht, Kulturhaus und Bibliothek. Derzeit befindet sich hier das Amtsgericht. 22 23 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Wohnhaus an der Saperów Straße 19 Das Giebelhaus wurde an der heutigen ulica Saperów, an der Kreuzung mit ulica Targowa an der Schwele 18./19. Jh. erbaut. Es ist ein Gebäude auf einem viereckigen Grundriss, getragen vom Steinsockel mit Fachwerkaußenwänden, in späterer Zeit vermauert und vollständig verputzt. Das Haus ist teilweise unterkellert mit hohem Krüppelwalmdach. Frontseite hat vier Achsen mit dem Eingang in der dritten Achse. Das innere mit zwei Trakten mit langer Diele, die in der Mitte um das Treppenhaus verbreitet ist. Von der Hofseite steht ein Seitenflügel. In einer Reparatur der Nachkriegszeit wurden architektonische Elemente wie Konsolen, Fenster- und Türeinrahmungen entfernt. 2007 wurde die Dachbedeckung auf Biberschwanzsteine nach Kronenmuster getauscht. Wohnhaus an der Saperów Straße 20 Das Giebelhaus an der ulica Saperów wurde an der Schwele 18./19. Jh. errichtet. Das Gebäude liegt auf einem viereckigen Grundriss und Steinsockel mit Außenwänden in Fachwerk, die größtenteils vermauert und verputzt sind. Das Haus ist zum Teil unterkellert, zweistöckig mit Krüppelwalmdach. Die Frontfassade hat fünf Achsen mit dem Eingang in der zentralen Achse. Die Fenster- und Türöffnungen sind mit profilierten Rahmen umfasst. Das Innere des Hauses hat zwei Trakte mit einer langen Diele und dem Zugang zu Wendeltreppe. Von der Hofseite steht ein Seitenflügel. 24 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Wohnhaus an der Północna Straße 45 Das Gebäude ist Anfang des 19. Jh. erbaut worden. Das Gebäude steht an der nördlichen Straßenseite. Das Gebäude liegt auf einem viereckigen Grundriss und ist unterkellert. Teilweise ist das Haus mit Fachwerkhauswänden erbaut worden, um dann teilweise erneut neugemauert und verputzt zu werden. An der nördlichen Seite hat man einen Seitenflügel zugebaut. Das Haus besitzt eine gesonderte Sockelfrontpartie, hat zwei Stockwerke, ist rechtflächig und mit einem Dach bedeckt. Als Dachbedeckung hat man keramische Biberschwanzsteine nach Kronenmuster vorgesehen. Die Frontseite hat drei Achsen und ist symmetrisch. Im Gebäude sind die historischen Holzfenster und Holztüren erhalten geblieben. Der Eingang ist an der Seitenseite angebracht worden. Die Eingangstüren sind aus Holz und kommt überwiegend aus der Nachkriegszeit. Wohnhaus an der Północna Straße 50 Das Gebäude ist Anfang des 19. Jh. erbaut worden. Das Haus steht an einer Dachfirstform an der südlicher Straßenseite. Das Gebäude liegt auf einem viereckigen Grundriss und ist unterkellert. Teilweise ist das Haus mit Fachwerkhauswänden erbaut worden, um dann teilweise erneut neugemauert und verputzt zu werden. Das Haus besitzt eine gesonderte Sockelfrontpartie, bedeckt mit einem Dach. Als Dachbedeckung hat man keramische Biberschwanzsteine nach Kronenmuster vorgesehen. Die Frontseite hat vier Achsen mit dem Eingang in der dritten Achse mit dem Zugang durch die Außentreppe. Die Fenster und Türen sind aus Holz und stammt aus der Nachkriegszeit. 25 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Wohnhaus an der Północna Straße 36 Das Haus In der Północna Straße 36 wurde in der Häuserzeile um Mitte des 18. Jh. gebaut. Das Gebäude erstreckt sich auf einem viereckigen Grundriss aufgrund des Strassenbogens und Nachbarbebauung einer Raute ähnlich. Das Bürgerhaus ist zum Teil unterkellert, zweistöckig und mit einem Walmdach gekrönt. Das Fachwerk war ursprünglich mit Lehm gefüllt, später durch Ziegelmauerwerk ersetzt und mit Löschkalk gestrichen. Das Innere hat teilweise noch die historische Aufteilung behalten mit der Durchfahrtsdiele zum Wirtschaftshof. Im Nordosten gab es noch Toreinfahrt. Am Anfang der 90. Jahre des 20. Jh. drohte das Haus einzustürzen. In den Jahren 1993-1994 wurde es gründlich saniert mit selektivem Austausch der Bauelemente und bei Widerherstellung der architektonischen- und städtebaulichen Werte. Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Eh. Wohnhaus in der Wojska Polskiego Straße 4 Das Gebäude wurde im 1.Viertel des 19. Jh. im klassizistischen Stil im Übergang zwischen Stadtseen an der Südseite der Straße errichtet. Wahrscheinlich gehörte es der Müllerfamilie. Es fehlen jedoch genaue Angaben über die ehemaligen Besitzer. Es ist bekannt, dass die Mühlen in diesem Stadtteil bereits seit Mittelalter vorhanden waren. Dieses Haus ist gemauert aus Ziegelsteinen auf Kalkmörtel und liegt auf einem gestreckten Viereck mit ebenso viereckigem Anbau an der Ostseite. Das einstöckige Gebäude ist vollständig unterkellert und mit Krüppelwalmdach abgeschlossen. Die Eingänge liegen an der Frontseite und an hinterer Durchgangsachse. Die Frontfassade hat acht Achsen und ist mit Scheinquaderung geschmückt. Der Eingang liegt in der fünften Achse im Rahmen eines flachen Scheinrisalites. Es sind keine originalen Fenster erhalten. Ursprünglich gab es noch einen Eckeingang, wohl von einem Bogen geschlossen. Speicher Wohnhaus an der Brygady Saperów Straße 34 Das Haus steht an einer Dachfirstform. Das Gebäude liegt auf einem viereckigen Grundriss, ist unterkellert und ist mit der Fachwerkhauskonstruktion erbaut worden. Teilweise um gemauert und ganz verputzt. Im architektonischen Sinne handelt es sich hier um ein Zweistockgebäude, bedeckt mit einem hohen Dach mit Öffnungsgesimsen. Als Dachbedeckung hat man keramische Biberschwanzsteine nach Kronenmuster vorgesehen. Die Frontseiten wurde gedacht als sieben Achsen mit dem Eingang in der Mitte. Die Details sind bis auf den Kronenmuster der Gesimsen begrenzt worden. Die Fensterrahmen sind chronologisch unterschiedlich, ist aber originell aus Holz und aus Plastik. An der westlichen Seite befindet sich ein Erdgeschosszubau. Das Gebäude befindet sich an Stelle des ehemaligen Klosters. 26 Der Speicher befindet sich vor dem Mühlentor, ausserhalb der Stadtmauer. Dieses Gebäude wurde wahrscheinlich im Jahre 1764 für die ursprünglichen Wirtschaftszwecke (Lager) erbaut. Der Speicher schloss den Hof des St. Gertraud -Hospitals, einer Stiftung aus dem Spätmittelalter. Ein Gebäude auf viereckigen Grundriss mit Fachwerkgiebeln, einstockig mit hohem Krüppelwalmdach. An der Südseite mit einem Anbau. Die Fassaden sind weitestgehend umgestaltet. Ursprünglich an der Nordseite lag eine Durchfahrt und der Haupteingang. Die innere Raumordnung wurde den modernen Zwecken angepasst. Aus der historischen Einrichtung sind einige Schmiedearbeiten erhalten geblieben. Nach dem 2. WK diente der Speicher als Lager dem nahe liegenden Maschinenbetrieb. In den 80. Jahren des 20. Jh. wurde er grundlegend saniert und umgestaltet. Das Gebäude wird zur Zeit durch das Kulturhaus verwaltet und soll in der Zukunft als Stadtmuseum dienen. 27 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Wohnhaus an der Zachodnia Straße 21 Das Gebäude entstand im 19.Jh. Das Gebäude steht mit der Frontseite an der westlichen der Straßenseite. Es ist ein Gebäude auf einem viereckigen Grundriss, getragen vom Steinsockel mit Fachwerkhausaußenwänden, in späterer Zeit vermauert und vollständig verputzt. Im architektonischen Sinne handelt es sich hier um ein Zweistockgebäude, bedeckt mit einem Dach mit Öffnungsgesimsen. Die Dachbedeckung besteht aus Biberschwanzsteine nach Kronenmuster verlegt. Die Frontseite ist ursprünglich für fünf Personen erdacht worden. Der Eingang befand sich ursprünglich in der dritten Achse in der Mitte. Das architektonische Aussehen der Frontseite ist durch die Gesimse begrenzt. Die Fensterrahmen sind nachgebaut worden, sind aus Plastik und haben verschiedene Komposition. Wohnhaus an der Zachodnia Straße 4 Das Gebäude entstand im 19.Jh. Das Gebäude steht mit der Frontseite an der östlichen der Straßenseite. Es ist ein Gebäude auf einem viereckigen Grundriss, getragen vom Steinsockel mit Fachwerkhausaußenwänden, in späterer Zeit vermauert und vollständig verputzt. Im architektonischen Sinne handelt es sich hier um ein Zweistockgebäude, bedeckt mit einem Dach mit Öffnungsgesimsen. Die Dachbedeckung besteht aus Biberschwanzsteine nach Kronenmuster verlegt. Die Frontseite ist erneut als vier Achsen mit dem Eingang zum Laden erdacht worden. Das architektonische Aussehen der Frontseite ist bis zum Gesimse begrenzt. Die Fensterrahmen sind nachgebaut worden, sind aus Plastik und haben verschiedene Komposition. 28 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Friedhofskapelle Die Kapelle ist im Jahre 1901aus der Stiftung von Frau Scholz im neogotischen Stil im Umfang des ehemaligen evangelischen Friedhofs erbaut worden. Das Gebäude steht in der Ost-WestAchse. Das Gebäude steht auf einem viereckigen Grundriss mit einem abgesonderten Presbyterium. Es ist ein gemauertes Gebäude aus Stein und Ziegel. Im architektonischen Sinne besteht es aus zwei rechtflächigen Teilen bedeckt mit einem zwei- und dreiflächigen Dach. Die Dachfläche besteht aus keramischen Dachziegeln – Dachpfannen. Der Eingang liegt an der westlichen Seite und wird durch einen Anbau eingeleitet über dem eine Rosette angebracht ist. Die Seitenwände verfügen über Spitzbogenfenster. Das architektonische Aussehen besteht aus einer Sockelpartie, eines Kronensimses und den Pinakeln. Hl. Franziskus-von-AssisiKirche Pfarrkirche Hl. Franziskus von Assisi wurde für den Bedarf der römisch-katholischen Gemeinde 1929 errichtet. Die Katholiken aus Friedeberg gehörten bis dahin der Hl. Kreuz-Pfarre in Landsberg. Aufgrund der Entwicklung der römisch – katholischen Gemeinde in Friedeberg, als auch in den benachbarten Gemeinden, wurde mit dem Dekret des Erzbischofs von Breslau 1936 eine neue Gemeinde gegründet. Die Kirche ist ein bescheidener Saalbau des Modernismus. Sie ist in Klinkersteinen auf viereckigem Grundriss mit einem im Osten vorgelagerten Chorraum und einer Kirchenvorhalle an der nördlichen Seite errichtet. Im architektonischen Sinne handelt es sich um ein recht flächiges Gebäude, bedeckt mit einem Zeltdach und einem Dachreiter. Ins Innere führt ein Portiskus und Eingangshalle in der Westwand. Darüber befindet sich eine Empore. An den Seitenfassaden eine Reihe von schmalen Fenstern mit einem Ziegelpfosten. Der Chorraum wird von einem Rundfenster beleuchtet. Im Inneren sind aus dem Originalinventar u.a.: Altargemälde mit Hl. Franziskus von Hans Lietzmann, Malereien an der Holzdecke, Türen und Fenster überliefert. An der Nordseite entstand parallel das Pfarrhaus in derselben stilistischen Konvention. 29 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Sitz der Grundschule Das Schulgebäude in der Popiełuszki Straße wurde 1889 durch ein lokales Bauunternehmen anstelle der Befestigung der historischen Stadt erbaut. Das Gebäude diente ursprünglich der Mädchenschule. Das Schulhaus ist unterkellert, dreistöckig im Mauerwerk ausgeführt und mit Zeltdach bedeckt. Es entstand auf einem viereckigen Grundriss mit zwei Pseudorisaliten an der Front und der gegenüberliegenden Seite, wo sich die Treppenhäuser und imposante Eingänge befinden. Die Schule ist kubisch mit dreieckigen Spitzen der Risalite. Die Frontfassade mit elf Achsen ist rhythmisch und symmetrisch gegliedert. Die Fensteröffnungen der 2. und 3. Etage sind mit Bogenabschnitten abgeschlossen und zwischen Blenden und Lisenen angeordnet, die den Gesims erreichen und Arkadenfries tragen. Das Innere mit zwei Trakten und beiden quer gelegenen Treppenhäusern. Nach 1945 wird das Haus in der ursprünglichen Funktion genutzt. Die Generalsanierung wurde hier in den 60er Jahren des 20. Jh. durchgeführt. Ehemaliges Finanzamt Das Amtsgebäude entstand in den 20er Jahren de 20. Jhs. Das Gebäude liegt nahe der Aleja Wolności an der an der westlichen Straßeseite. Es entstand auf einem vierseitigen Grundriss, ist unterkellert, gemauert und verputzt. Im architektonischen Sinne handelt es sich hier um ein zweistöckiges Gebäude mit einem Zeltdach, bedeckt mit Biberschwanzsteinen nach Kronenmuster verlegt. An beiden Seiten wurden Eingänge angebracht und überdacht. Zum architektonischen Aussehen gehören u.a. Gesimse. Heute befindet sich dort Sitz des Kreisarbeitsamtes. 30 Eh. Lehrerseminar Das Gebäude des ehemaligen Lehrerseminars wurde in den Jahren 1904-1905 erbaut. Es ist ein gemauertes Gebäude aus Ziegelsteinen mit unverputzten Fassaden. Der Hauptteil hat drei Stockwerke, zwei Achsen und steht parallel zu der heutigen Aleja Wolności. Die Fensteröffnungen haben verschiedene Abschlüsse: im unteren Stock sind sie spitzbogig, im 2. tragen Bogenabschnitt und im 3. Etage sind mit einem Vorhang versehen. Bei architektonischen Details finden wir Lisenen, Gesimse und viereckige Blenden. In der Frontwand und im Giebel wurden hohe verputzte Blenden angelegt. An der rechten Seite der Frontfassade sitzt ein großes Spitzbogenfenster, darüber ein teilweise erhaltener Stufengiebel. Auf dem Grundstück stehen noch Wohnbauten mit Villencharakter, die mit einem Gang an die Schule anschließen. Sie haben gegliederte Silhouette mit Fachwerkgiebeln, Risaliten und Türmchen auf Sechseck mit einer Kuppel. In der Nähe steht die Turnhalle mit einstöckigem Durchgang zum Hauptportal. Zu dem Komplex gehört ein Park und Garten aus dem frühen 20.Jh., bis heute noch erkennbar. Das Lehrerseminar existierte bis Auflösung im Jahre 1926. Danach diente das Schulhaus als Gymnasium und nach dem 2. WK als Technikum für Agrarmechanisierung. Heute befindet sich dort ein Schulkomplex Zentrum für Fortwährende Bildung. 31 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Wasserturm der Wasserwerke Der Wasserturm wurde in Friedeberg im Jahre 1929 an der westlichen Stadtseite erbaut. Die Wasserquellen befanden sich in dem 4 km entferntem Schönfeld. Die Wasserfassung war mit einem Pumpwerk (bis heute erhalten geblieben) ausgestattet, mit dessen Hilfe wurde das Wasser in den Turm gespeist. Im Jahre 1945 wurde der Turm durch Artillerie beschädigt. Nach einer kurzen Reparatur ging die Anlage wieder in Betrieb. 1960 wurde die kupferne Dachbedeckung durch Zinkblech getauscht. Die erneute Dachreparatur erfolgte 1987 als das Innere auch gestrichen wurde. Der Turm ist im unverputzten Mauerwerk ausgeführt. Der Stumpf hat einen runden Grundriss. Die Walze verjüngt sich nach oben mit einem Kegeldach als Spitze. Der Eingang mit einem geschmückten Portal liegt im Westen. In der obersten Etage befindet sich der Wasserbehälter zu dem die Leitungen geführt sind. Der Wasserturm zeigt die Merkmale des Neorenaissance-Stils. Der Turm verlor seine ursprüngliche Funktion. Im Inneren nach einer Renovierung und Umbau fand in den letzten Jahren ihren Sitz die Vereinigung der Freunde der Lemken-Kultur „Lemko-Tower”. 32 Eh. Kreisgärtnerei Ein wertvolles Element der Bebauung der heutigen Aleja Wolności ist das Gebäude der ehemaligen Kreisgärtnerei. Das Gebäude wurde in den Jahren 1927-1928 im Stil des Modernismus errichtet. Der Komplex liegt auf einem unregelmässigen Hufen-Grundriss. Es ist fest gemauertes Gebäude mit Klinkerfassaden und Satteldach. Die Zentralpartie wird von einem Vorhof getrennt und ist mit einem Risalit unter dreieckigen Giebel und Dachlaterne gekennzeichnet. Die Ecken mit Arkadenlauben sind zum Vorhof gedreht. Die Details sind aus Klinkersteinen ausgeführt. Zu hervorzuheben sind die glasierten Fenstereinrahmungen und liebevoll ausgeführten Türen. Nach dem Kriege befand sich hier das Ärztehaus, derzeit Wohnungen. Postamt Das Gebäude des heutigen Postamtes wurde 1940 im Stile des Modernismus als Sitz der Sparkasse errichtet. Es ist ein festes Gebäude im Klinkermauerwerk mit sparsamen architektonischen Schmuckelementen, auf Zackengesims begrenzt. Das Gebäude ist unterkellert, zweigeschossig mit einem L-Grundriss und hohem Walmdach. Der Haupteingang liegt an der Nordwestseite. Die Fassaden mit sorgfältig bearbeiteten Aussenseiten sind rhythmisch und symmetrisch gestaltet. Die Innenanordnung ist im Weiten original. Die Einrichtung der Schalterhalle und der Büroräume wurde bei den nachfolgenden Modernisierungen den aktuellen Anforderungen angepasst. Im Haus sind die Zimmererarbeiten aus der Bauzeit erhalten. Nach dem 2. WK wurde das Sparkassengebäude für die Postzwecken umgestaltet. Das historische Postamt im Ort wurde 1945 zerstört. In späterer Zeit wiederaufgebaut verlor seinen typischen Charakter. 33 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Das Grabmal von Ludwig Noster Ehemalige Villa, heute Staatsanwaltschaft Das Gebäude befindet sich an der Hauptverkehrsstrasse und wurde 1900 im Jugendstil mit Heimatstilelementen erbaut. Es ist ein festes Gebäude mit Ziegelsteinfassade auf einem unregelmässigen Viereckgrundriss. Das Gebäude ist voll unterkellert, zweistockig mit Risaliten vom Satteldach abgedeckt mit viereckigem Türmchen unter Spitzdach. Die Fassaden mit Klinker und verputzen Fenstereinrahmungen, Schmuckankern und Teilen aus Fachwerk. An der Südseite ein Risalit mit Stufengiebel und grünen Dachsteinen. Der Eingang liegt im Westen. Die Eingangshalle mit originalen Fliesen führt zur repräsentativen Diele mit Kassetendecke und Übergang zum Treppenhaus. Im Haus erhalten sind die Zimmererarbeiten aus der Bauzeit. An der Ostseite eine Terasse aus Holz mit Ballusterbrüstung, Halbbogennische und Dach auf gedrehten Säulen. Vor 1945 lag hier das Strassenamt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es hier ein Kindergarten. Aktuell hat hier die Staatsanwaltschaft ihren Sitz. 2006 wurden die Fassaden saniert, Holzelemente und Dach erneuert. 34 Der Grabstein ist dem berühmten deutschen Maler Ludwig Noster gewidmet, der mit dem Berliner Milieu verbunden war. Der Maler ist am 9. Oktober 1859 in Strzelce (Friedeberg) geboren. Er besuchte die Berliner Kunstakademie. Zu dieser Zeit war er einer der Mitarbeiter des berühmten Malers Adolph Menzel. Dann hat der Künstler eine Studienreise nach Düsseldorf und nach Holland gemacht. Im Jahre 1885 siedelte er sich in Berlin an und bekam drei Jahre später den Titel des Kaiserlichen Hofmalers. Noster malte vor allem Landschaften und Portraits. Im Jahre 1906 ernannte man ihn zum Professor der Berliner Kunstakademie. Neben Ludwig Noster ist im September 1939 seine Ehefrau Anna Noster geb. Stabler beerdigt worden. Das Monument wurde im Sezessionsstill um das Jahr 1910 im weißen Marmorstein durch den Bildhauer Hans Latt angefertigt, bekannt durch seine Skulpturen auf den Grabsteinen in Berlin. Der Grabstein befindet sich im Umfang des ehemaligen evangelischen Friedhofs. Heute des Kommunalfriedhofs und gehört zu einem von ein paar bis heute erhalten gebliebenen historischen Grabsteinen. Das Objekt steht auf einem viereckigen, zweistufigen Granitgrundriss und besteht aus einem recht flächigen Postament, wo man ein Bildnis des Verstorbenen in ein Medaillon sowie eine Überschrift eingetragen hat: LUDWIG NOSTER / PROF. HOFPORTRÄTMALER S.M. / GEB. 9.10.1859. FRIEDEBERG NM / GEST. 29.5.1910 BERLIN / ANNA NOSTER / GEB. 30.9.1861 / GEST. 9.9.1939. An das Postament stützt sich mit ihrem Arm eine allegorische Frauengestallt, gekleidet in antike artigen, reich drapierte Kleider. In der unteren Partie des Postaments befindet sich die Signatur des Bildhauers Hans Latt. Der Grabstein wurde mit einem geschmiedeten Eisenzaun mit einem Motiv der Pflanzengeißel, die in geometrische Formen übergeht abgezäunt. Das Denkmal ist 2010 saniert worden. Das Denkmal ist 2010 saniert worden. 35 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Achaz Heinrich von Alvensleben - geb. am 3. April 1777 in Zichtau, gest. am 3. April 1777 in Friedeberg. Ein Vertreter der bekannten Brandenburger Adelsfamilie. General, Kommandeur des Dragonenregimentes in Friedeberg. Im Jahre 1733 begann er sein Studium in Halle, doch schon ein Jahr später gab er es auf und fing mit einer brillanten Karriere im Militär an. Im Jahre 1739 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Jahre 1741 wurde er in der Schlacht bei Mollwitz verletzt. Er nahm auch an der Schlacht bei Zorndorf 1758 teil, wofür er den Orden Pour le Merite erhielt. Im Jahre 1761 wurde er zum Oberleutnant befördert und zwei Jahre später zum Kommandeur des Dragonenregimentes in Friedeberg ernannt. Im Jahre 1766 beförderte man ihn zum General. Er starb 1777 in Friedeberg und wurde in der lokalen Pfarrkirche bestattet. Seine dankbaren Soldaten stifteten in der Friedeberger Kirche ein Epitaphium mit einem Gemälde von Bernhard Rode zu seinen Ehren. Alvensleben besaß ein Fachwerkhaus in der Front des Friedeberger Markets, das 1775 durch die Stadt gekauft wurde; man hat dort dann das Magistrat untergebracht. Max Dennert – geb. am 13. März 1861 in Friedeberg, gest. am 29. September 1922. Deutscher Bildhauer. Er lernte zuerst bei Maler Lauger und Architekten Fayerabend in der Kunsthandwerkschule in Hannover. Danach bildete er sich in Hannover bei Professor Klaulbachs im Bereich Zeichnung sowie in Berlin in der Kunstakademie bei Professor Herter aus. Erst in seinem 27. Lebensjahr entwickelte er Interesse für Steinhauerei; damals trat er auch der Berliner Akademie der Schönen Künste bei und beschloss, in Berlin für immer ansässig zu werden. Unter seinen Werken sind die folgenden bemerkenswert: die Denkmäler der Kaiser Wilhelm und Friedrich in Friedeberg, die Musikantengruppe aus dem Bremer Brunnen, Skulpturen bei dem Schloss Charlottenburg sowie Sphinxen am Eingang zur Villa Krupp. Albert Guse - geb. am 18. Januar 1900 r. in Berlin, gest. 1968. Deutscher Zeichner, Grafiker, Maler und Pädagoge. Auch erzogen wurde er in Zingst an der Ostsee. Absolvent der Lehrerausbildungsanstalt in Friedeberg. Verbunden mit dem Künstlermilieu in Berlin, wo er an der Akademie der Schönen Künste studierte. Er machte eine Studienreise nach Italien. Danach Kunstlehrer am Arndtgymnasium in Berlin. Bekannt und geschätzt vor allem durch seine Ansichten der Friederberger Landschaft sowie der historischen Kirchen, Gutshäuser und Paläste des Frieder Berger Landkreises, veröffentlicht in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts im Heimatkalender für den Kreis Friedeberg. Nachdem zahlreiche Gebäude zerstört und Landschaften umgestaltet worden sind, bilden seine Zeichnungen eine unschätzbare Bildquelle zur Geschichte von Friedeberg und des Friedeberger Landes. Paul Kranz - geb. am 3. März 1876 in Friedeberg, gest. am 28. Dezember 1930 in Chemnitz. Deutscher Architekt und Hochschullehrer. In den Jahren 1883 bis 1902 besuchte er die Bauschule in Zerbst und die Technische Hochschule in Berlin Charlottenburg, 36 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie wo er als Assistent von Christoph Hehl tätig war. Im Rahmen seines Studiums besuchte er Österreich, Italien, Frankreich und Dänemark, entschied sich aber letztendlich, sich in Charlottenburg ansässig zu machen, wo er bis 1914 Miteigentümer der Architektenfirma „Köhler und Kranz” war. Er spezialisierte sich im Bau von Kirchen, Schulen, Wohnhäusern, aber auch Friedhofanlagen. Im Jahre 1919 zog er nach Chemnitz um, wo er bis 1930 Skizze bei der Städtischen Bauakademien lehrte. Er war Mitglied im Verband Deutscher Architekten sowie im Deutschen Werkbund. Von ihm stammen unter anderem die Baupläne des Rathauses in Eberswalde (1900), des Gymnasiums in Wilhelmshaven (1903), der Kirche in Berlin Tempelhof (1914), der Industriebetriebe Esche in Chemnitz (1922) sowie der Kirche in Neuwiese (1926). Johannes Merkelin - geb. vor 1325 gest. ca. 1400 in Friedeberg. Augistinermönch, Klostervisitator, anerkannter Philosoph und Theologe. Er studierte Philosophie und Theologie in Paris um in Italien. Unter seinen Meister am nannte er Thomas von Straßburg und Johannes Klenkok. Dann wurde Merkelin zum Theologielehrer im Augustinerkloster in Friedeberg. Kurz danach ernannte man ihm zum Provinzial der Augustinerklöster in Pommern, Preußen und in der Neumark. Im Jahre 1380 besichtigte er die Augustinerklöster auf dem Gebiet des Deutschordensstaates, wo er sich mit dem Ermländer Bischof Heinrich III. Sörbom befreundete. Auf dessen Einladung hin weilte er im Schloss in Heilsberg. Eine Zeit lang befliss er sich dort auch den Studien an den Archivsammlungen des dortigen Augustinerklosters. Gegen das Ende seines Lebens kehrte er nach Friedeberg zurück, wo er dahinschied und bestattet wurde. Von seiner Feder stammen unter anderem Rationale operum divinorum, Sermones epistolares dominicales und Sermones de sanctis. All diese Werke zeugen von tief greifender Kenntnis der Philosophie und Theologie. Dr. Paul Müller - geb. am 12. April 1878 r. in Frankfurt an der Oder, gest. 1957. Oberlehrer und langjähriger Leiter des Stadtgymnasiums in Friedeberg. Liebhaber der Regionalgeschichte und der Schönheit des Friedeberger Landes. Er kam 1905 nach Friedeberg, wo er mit der Arbeit im hiesigen Gymnasium anfing. Er richtete das Heimatmuseum in Mühlentor in Friedeberg ein. Verfasser des Anhangs zur zweiten Auflage (1909) der ausführlichen Geschichte Friedebergs von Carl Treu. Er sammelte Legenden und Sagen über das Friedeberger Land, war Verfasser eines historischen Romans und zahlreicher Artikel zur Regionalgeschichte. Ludwig Noster - geb. am 9. Oktober 1859 in Friedeberg, gest. am 29. Mai 1910 in Friedeberg. Deutscher Porträtund Landschaftsmaler, verbunden mit dem Berliner Künstlermilieu. Des Künstlers Vater, Heinrich Noster, war Besitzer einer kleinen Tischlerwerkstatt in Friedeberg. Ludwig lernte zuerst in der Grundschule, dann im Königlichen Gymnasium in Friedeberg. Anschließend studierte er an der Akademie in Berlin, wo er Beziehungen zu Adolph Menz unterhielt. Kurz danach machte er eine Studienreise nach Düsseldorf und in die Niederlande. Im Jahre 1885 ließ er sich in Berlin nieder, um drei Jahre später den Posten des kaiserlichen Hofmalers zu erhalten. Im Jahre 1906 wurde 37 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie er zum Professor der Berliner Akademie der Schönen Künste ernannt. Aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme reiste er nach Edam in Holland aus und anschließend zog er nach Friedeberg, wo er starb und bestattet wurde. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Porträts des Kaisers Wilhelm II., des Prinzen Heinrich von Preußen, der Grafen: Arthur von Possadowsky und Udo von Stolberg oder des Industriellen Adolf Krupp. Auf dem Kommunalen Friedhof befindet sich immer noch sein Grabstein, gefertigt von Hans Latt. Er studierte Geschichtswissenschaften und Philologie an Universitäten in Halle und Berlin. 1872 promovierte er in Philosophie. In den Jahren 1881-1904 war er Lehrer für Lateingeschichte und Französisch im Friedeberger Gymnasium. Als Altersrentner zog er nach Landsberg (Gorzów). Er war Mitbegründer des Vereins für Geschichte der Neumark, Verfasser von mehreren wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Beiträgen zur Regionalgeschichte, Vorsitzender des wissenschaftlichen Ausschusses und Chefredakteur der Veröffentlichungen des Vereines. Hugo Prejawa - geb. am 24. Juni 1854 in Dwarischken (Landkreis Gumbinnen), gest. am 26. Oktober 1926 in Friedeberg. Deuscher Baubetreuer und Verfasser von Beiträgen zur Architektur. Vor 1884 heiratete er Anna Sohr, mit der er drei Kinder hatte (Gertrufe, Eva und Paula). Am 17. Oktober 1890 zog er nach Diepholz (Niedersachsen) um. Sieben Jahre später wurde er nach Salzwedel (Sachsen-Anhalt) versetzt, wo er bis 1910 als Landkreisbaubetreuer tätig war. Am 15. Mai 1910 wurde er erneut versetzt, diesmal nach Friedeberg, wo er in der Stadthofstraße 2 (heute ul. Wyzwolenia 2) wohnte. Zu seinen Werken gehört das modernistische Gebäude der heutigen Musikschule. Er starb in Friedeberg nach einer langwierigen Krankheit. Verfasser von zahlreichen Artikeln, z. B.: „St. Marienkirche in Salzwedel” (1904), „Erbauung und Architektur der Klosterkirche zu Diesdorf“ (1905) oder „Die Burg Erxleben” (1907), „Das Mühlentor in Friedeberg Nm.“ (1918). Carl Treu - geb. 1817 in Landsberg (Warthe), Todesdatum und -ort unbekannt. In den Jahren 18551873 Bürgermeister von Friedeberg. Anstoßgeber für den Bau des Rathauses im Stil der Neurenaissance auf dem Altstadtmarkt, das 1872 in Betrieb genommen wurde. Nach 1873 zog er nach Reetz, wo er wahrscheinlich starb und bestattet wurde. Verfasser einer Monografie der Stadt und des Landkreises: Geschichte des Stadt Friedeberg in der Neumark und des Landes Friedeberg, Friedeberg 1865. Prof. Karl Richard Bruno Schulz - geb. am 24. Februar 1865 in Friedeberg, gest. am 1. April 1932 in Berlin. Architekt, Wissenschaftler und Hochschullehrer. 1893 zum Regierungsbaumeister ernannt. In den Jahren 1897-98 machte er eine Studienreise querdurch den Iran. Bis 1900 war er Mitarbeiter des Ministeriums für Öffentliche Arbeiten in Berlin, im Referat für Landbau. 1899 und 1900 untersuchte er die kirchliche Architektur auf der Insel Torcello (in der Nähe von Venedig). In den Jahren 1900-1904 leitete er die deutschen Ausgrabungen in Baalbek. 1904 wurde er Professor an der Technischen Hochschule in Hannover, wo er Vorträge zur Kunst der Antik und der Renaissance hielt. Prof. Dr. Walther Stuhlfath - geb. 1887, gest. 1974. Deutscher Philosoph, Wissenschaftler und Pädagoge. Verfasser von zahlreichen wissenschaftlichen Beiträgen zur Unterrichtslehre. In den Jahren 1918-1925 war er Lehrer und stellvertretender Leiter der Lehrerausbildungsanstalt in Friedeberg. Anschließend arbeitete er jahrelang als Lehrer bei höheren Lehrerausbildungsanstalten in Elbing, Stettin und Flensburg. Aufsichtsbeamter für Lehrerausbildungsantalten in Ostpreußen. Veranstalter und Teilnehmer von zahlreichen Symposien für Pädagogen. Max Ludwig Rehmann - geb. am 28. Januar 1842 in Hammer, gest. am 10. Dezember 1922 in Landsberg (Warthe). Sohn des Landgutbesitzters in Hammer. 38 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Wilhelm Uhde - geb. 1874 in Friedeberg, gest. 1947 in Paris. Deutscher Jurist, Kunsthistoriker, Schriftsteller, Kunsthändler und -sammler. Er studierte Jura in München und in der Schweiz, dann reiste er nach Italien, wo er sich der Kunstforschung widmete. Im Jahre 1904 zog er nach Paris, wo er seine eigene Kunstgalerie öffnete. Schnell begann er Gemälde von damals noch unbekannten Künstlern zu kaufen, wie Pablo Picasso oder Georges Braque. Befürworter der „naiven“ Malerei, Entdecker des Werkes von Henri Rousseau, genannt der Zöllner, und anderer Maler dieser Strömung. Seit 1908 Veranstalter von Ausstellungen der kubistischen und impressionistischen Malerei. Verfasser von zahlreichen biografischen Beiträgen (u. a. über Pablo Picasso oder Vincent van Gogh). Erich Arthur Emanuel Wernicke - geb. am 20. April 1859 in Friedeberg, gest. am 20. Mai 1928 in Berlin. Deutscher Immunologe und Mikrobiologe, Entdecker des Serums gegen Diphterie. In den Jahren 1879-1883 studierte er Medizin an der Medizinisch-Chirurgischen Militärakademie und an der Berliner Universität. Er promovierte im Jahre 1885. Im Jahre 1890 arbeitete er mit dem späteren Nobelpreisträger Emil Behring am Impstoff gegen Diphterie zusammen. 1896 zum Professor ernannt, wurde er ein Jahr später Behrings Stellvertreter am Institut für Hygiene an der Universität in Marburg. In den Jahre 1899-1908 weilte er in Posen, wo er u. a. als Rektor der Akademie für Medizin tätig war. Nach dem Ersten Weltkrieg zog er nach Landsberg an der Warthe, wo er das Medizinal Untersuchungsamt gründete. Verfasser von medizinischen Büchern: Verbreitung und Bekämpfung der Tuberkulose in Posen, 1903; Die Immunität bei Diphtherie, 1904 u. a. 39 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Pfarrkirche Antonius - von – Padua – Pfarrkirche BOBRÓWKO (dt. Breitenstein) Der Ort befindet sich 10 km nordwestlich von Friedeberg, an der Straße nach Arnswalde (Choszczno). Gegründet von Slaven auf einem ovalen Grundriss. Zum ersten Mal wurde es 1337 als ritterliches Gut Hennings von Sanitz erwähnt. Dieses Geschlecht herrschte über diese Ländereien seit Jahrhunderten. In der Mitte des 15. Jahrhunderts gehörte die Ortschaft der Familie von Osten aus Driesen. Seit 1354 hatte sie das Recht, die Erträge aus dem Dorf an sich zu nehmen, da es ein Pfand für die dem Markgrafen erteilten Darlehen fungierte. Doch 1571 galten Brüder von Sanitz mit ihren Vettern als hiesige Landsherren. Im Jahre 1608 wurde hier von einem der Miteigentümer von Breitenstein, Thomas von Sanitz, ein Gutshof errichtet. Zu seinen Gütern gehörte auch Falkenstein (Sokólsko). Im Jahre 1715 wurden die Landgüter Eigentum von Karl Heinrich von Sanitz – Vater von sechs Söhnen, seinen späteren Erben. In den Jahren 1798 -1818 war Hauptmann Ernst Georg von Oertzen Inhaber der Güter. Im Dorf ist die historische Kirche sowie der Gutshof mit Wirtschaftsgebäuden erhalten geblieben, darunter einer stattlichen Scheune aus dem 19. Jahrhundert, Gesindelhäusern und einem in den Landschaftspark eingebetteten Schloss. Findling Der Findling in Bobrówko befindet sich auf einem Ackerfeld, an der Straße nach Machary. Die Länge des Steines beträgt fast 7,9 Meter und Breite 3,9 Meter. Es ist unmöglich die Höhe des Steines festzustellen, der tief in der Erde steckt. Während der archäologischen Untersuchungen, die in der Nachbarschaft des Findlings geführt worden sind, entdeckte man bearbeitete Kieselsteine datiert auf die mittlere Steinepoche, (d.h. 7 – 5 Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung). Die deutsche Bezeichnung des Steins „Breitenstein“ suggeriert, dass die Ansiedler, die Bobrówko aufgebaut haben die Ortschaft nach dem Stein benannt haben. 40 Die Kirche befindet sich inmitten des Dorfes, innerhalb des bis in die heutigen Zeiten sichtbaren Ovalgrundrisses. Das Gotteshaus wurde gegen das Ende des 19. Jahrhunderts im neoromanischen Stil erbaut, wohl anstelle eines älteren Tempels. Das Ziegelgebäude ist orientiert, gelegen auf dem Grundriss eines Rechteckes, mit einem Turm auf der westlichen Seite und einem ausgesonderten Presbyterium im Osten. Der Körper des Bauwerkes ist quaderförmig und mit einem Satteldach gedeckt. Die östliche und westliche Fassade sind von Lisenen sowie Treppengiebeln mit einem keramischen Fries unter dem Rauchfang geziert. Die Seitenfassaden sind sehr bescheiden, fünfachsig. In der Südfassade befindet sich eine sekundär angebaute, viereckige Sakristei. Am Presbyterium liegen Lisenen und halbkreisig geschlossenen Blenden in Tirforiumform. Der Baustoff des Turmes sind im ersten Stock Ziegel und Stein; darüber hinaus – nur noch Ziegel. In Höhe der zwei unteren Stockwerke hat er die Form eines Quaders, der in eine achtseitige Partie übergeht, mit dreieckigen Giebelungen und einem pyramidenförmigen, keramischen Helm gekrönt. Im Presbyterium befindet sich ein bescheidener, manieristischer Altar von 1627. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Kirche von einer katholischen Gemeinde übernommen und ist am 13. April 1947 saniert worden. Altar Im Chorraum befindet sich ein bescheidenes Altar im architektonischen Stil angefertigt im Jahre 1627. Auf dem Altar befinden sich Flachreliefs und Skulpturen. In der unteren Partie befindet sich der letzte Abendmahl, darüber die Kreuzung mit Hl. Peter und Hl. Paul Figuren. In der Mitte befindet sich die Figur des Christus nach der Wiederauferstehung. An den Seiten und in der oberen Partie befinden sich Figuren, die die Tugend (Glaube, Hoffnung und Liebe) personifizieren . Der Altar wurde 2001 saniert. 41 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Schloss Das Schloss befindet sich innerhalb des Gutshofes, im südöstlichen Teil des Ortes. Die Residenz geht im Osten und Süden in einen Landschaftspark über. Das Schloss entstand in zwei Etappen. Um das Ende des 18. Jahrhunderts wurde ein bescheidenes, quaderförmiges Gutshaus mit Satteldach errichtet. Auf der zweiten Etappe, die auf das letzte Viertel des 19. Jahrhunderts fiel, wurde die Fassade neu verziert, durch Neugestaltung von Fensteröffnungen und Betonung der Ecken mit Polsterquaderlisenen. Gleichzeitig wurde das Gebäude um einen zweistöckigen Flügel in südlicher Richtung erweitert, bedeckt mit einem Mansardendach mit Lukarnen. Der südlichen Fassade wurde eine zweistöckige Terrasse auf Pfeilern angebaut. An die Vorderfassade wurde eine Diele mit einem Mansardendach und Lukarnen aufgestellt. Dieses neue architektonische Kostüm verlieh dem Gebäude einen Neurenaissancecharakter, was sich in einer neuen, prestigeträchtigen Rolle der Residenz niederschlug. Im Inneren des Schlosses ist der Ballsaal mit dekorativen Stuckateur, wie zum Beispiel Treppenhaus, Holztürrahmen und Holzrahmenfenster samt Fensterläden erhalten geblieben. Park Im Rahmen der Residenzanlage befindet sich in seiner südlich-östlichen Teil ein Schlosspark mit der Fläche von 6,10 Hektar. Die Anlage besitzt teilweise ein Landschaftsund Waldcharakter. Der Landschaftspark umfasst eine Böschung, sowie ein Teich mit der Umgebung. An der südlichen Wand des Schlosses befindet sich der Eingang zum Park. Zum Baumbestand gehören überwiegend Buchen, Eichen, sowie Kiefern und schwarze Erlen. Von der alten Komposition sind bis heute sichtbar die Überbleibsel von Weißbuchen- und Pappelspalieren. Der Wald park umfasst eine Waldpartie, die sich an der Anhöhe parallel zur Böschung befindet. 42 Pfarrerhaus Das Gebäude ist ein wertvolles Beispiel für die Wohnhäuser aus dem Ende des 19. Jh. Das Gebäude befindet sich an der westlichen Seite der Dorfstraße an einer Kreuzung. Das Gebäude liegt auf einem viereckigen Grundriss, ist unterkellert und gemauert mit einem Zeltdach. Die Dachfläche besteht aus e Naturtonschiefer. Die Frontseite ist für fünf Personen, rhythmisch und symmetrisch mit dem Eingang in der mittleren Achse. Das Aussehen der Frontseite ist architektonisch einfach, besteht aus Sokelpartie. Das Haus verfügt über Feinarbeiten an den Fensteröffnungen und Simskronenmuster. Die Fenster und Türen sind originell. Die Fenster verfügen über historische Fensterläden. Das Gebäude befindet sich an einer der Hauptstraßen der Ortschaft und hat wertvolle Kompositionswerte. 43 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie BRONOWICE (dt. Braunsfelde) Gelegenen 4 km nordwestlich von Friedeberg, an der Straße nach Arnswalde. Bronowice war ein Einstraßendorf (heute verlaufen mehrere Straßen durch das Dorf ), zum ersten Mal erwähnt im Jahre 1333. Laut Landbuch des Markgrafen Ludwig aus dem Jahre 1337 zählte es 67 Hufen und gehörte den Rittern vom Geschlecht von Sack. Vier Hufen gehörten dem Probst, man kann also davon ausgehen, dass sich hier damals eine Kirche befand. Eine weitere Erwähnung stammt aus dem Jahre 1354, als Betkin von der Ost aus Driesen von Markgrafen die Erlaubnis erhielt, Erträge aus diesem Dorf zu erheben. Im Jahre 1571 gehörte der Gutshof in Braunsfelde den Brüdern von Sanitz und deren Vettern. Danach, 1618, wurden die hiesigen Ländereien jeweils zur Hälfte vom königlichen Kammerrat Berger und von Stadtrat in Friedeberg erworben. Im Jahre 1689 kam die Familie von Sanitz wieder in Besitz des Gutshofes, den sie bis 1792 aufrechterhalten konnten. In jenem Jahr verkaufte Karl Wilhelm von Sanitz Braunsfelde an Friedrich von Braunschweig. Im Jahre 1797 gehörten die Güter inzwischen Hauptmann von Oertzen, und dann Landrat Wilhelm von Pape. Anschließend, 1803, wurden sie von Christian Lehmann erworben. Seit 1824 war hier die bürgerliche Familie Schröder aus Friedeberg Hausherr. Der letzte Vertreter dieser Familie war Johann Schröder. Weitere Eigentümer waren Franz Fleischer und sein Sohn Kurt Fleischer. In der Nähe des Ortes wurde 1902 die Bahnstrecke von Friedeberg nach Arnswalde geführt. Im Dorf sind eine neogotische Kirche, das Fachwerkgebäude der Feuerwache und die Überreste des Gutshofes nördlich der Kirche. Ein Andenken an die Residenzanlage ist der Schlosspark mit einer nicht erhalten gebliebenen räumlichen Lage. Im Park wachsen Eichen, Linden, Ahorn, Pappeln, Nussbäume und Fichten, sowie Kiefern, Birken und Eschen. In der Nähe der Gebäuden der Wirtschaftshofs wächst im nördlichen Teil eine Holunderbaumgruppe. Man findet hier auch zerstreute Rosensträucher, Flieder und Holunder. An der Straße nach Wielisławice befindet sich ein ehemaliges evangelisches Friedhof mit erhalten gebliebenen Sandsteinrelikten der Grabsteine aus Ende des 19. Und Anfang des 20. Jh., stark bewachsen mit Bäumen und Sträucher. 44 König-Christi-Filialkirche Die Kirche ist wahrscheinlich im Jahre 1884 im neogotischen Stil erbaut worden. Es ist ein Ziegelgebäude auf Grundmauer aus Stein, errichtet über einem rechteckigen Grundriss, mit einem angebauten, zweistöckigen Turm an der westlichen Seite. Der Körper des Bauwerkes ist quaderförmig, an den Ecken mit Pinakeln betont, und mit einem Satteldach aus Grafitschiefer gedeckt. Die Langfassaden des Körpers bestehen aus jeweils drei Achsen, mit einem Eingang in der Südfassade. Die Ostfassade besteht aus einer Achse, verfügt über verputze Blenden an der Giebel und einen durchbrochenen Fries unter der Traufe. Im ersten Stock stützt sich der Turm auf versetzte Strebepfeiler. Im zweiten Stockwerk sind die Fassaden zweiachsig. Das pyramidenförmige Turmhelm verfügt im unteren Teil über überdachte Felder mit Zifferblättern. Die Bekrönung bildet ein Windzeiger in Form eines Hahnes, typisch für die protestantischen Kirchen. Eine ähnliche Lösung des Turmhelmes setzte man 1893 in Goszkowo bei Morynia ein. Im Inneren haben sich originelle Elemente der Ausstattung und Verzierung erhalten, darunter der Altar, die Kanzel, Bänke und die westliche Empore, mit einem großen Gemälde aus dem 19. Jahrhundert nach Raffaels „Grablegung Christi“. In der Kirche befand sich eine Glocke aus dem Jahre 1856, sowie zwei andere Glocken gestiftet im Jahre 1884 und gegossen in der Gießerei von Carl Voß in Stettin. Das Gotteshaus wurde nach römisch-katholischem Ritus im Jahre 1962 eingeweiht. Die Kirche ist mit einer Ziegelmauer mit geschmiedeten Toren umgeben. 45 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie BRZOZA (dt. Birkholz) Der Ort befindet sich 4 km nordwestlich von Friedberg, an der nördlichen Seite der Straße nach Landsberg. Es handel sich um ein altes slawisches Ovaldorf auf deutschem Recht aus den askanischen Zeiten. Es wurde zum ersten Mal 1337 als ritterlicher Hof mit 95 Hufen, darunter mit der Ausstattung des Probstes, erwähnt. Das Dorf gehörte zuerst der Familie von Sanitz. Im Jahre 1605 wurden die hiesigen Güter an Ernst von Schöning verkauft, den Vertreter einer berühmten und hoch verdienten neumärkischen Adelsfamilie. Danach war der Ort im Besitz von Hans Adam von Schöning, Feldmarschall im Dienst des Berliner und Dresdener Hofes. Nach seinem Tod im Jahre 1696 ging das Dorf an seinen Sohn, Johann Ludwig, über. Im Jahre 1713 wurde es von Georg Wilhelm von Schönung übernommen, der hier ein Jagdhaus und den bis heute erhaltenen Speicher errichtete. Im Jahre 1740 wurde die die hiesigen Landgüter von Generalleutnant der Kavallerie, Erdmann Ernst von Rüitz erworben. Zu seiner Zeit wurde ein stattliches Schloss mit einem charakteristischen Turm mit einer Laterne und einem Helm erbaut, ein Landschaftspark angelegt und die Kirche ausgebaut. Danach wurden die Güter von der Familie von Steinkeller übernommen, die die Ländereien mit Zentrum in Birkholz bis Anfang 1945 verwalteten. Der erste Besitzer vonseiten dieser Familie war Kavallerieoberst Balthasar Christoph von Steinkeller, der 1777 verstarb. Weitere Eigentümer waren: sein Sohn, Oberleutnant der Kavallerie Abraham Ernst sowie Heinrich Sigismund August von Langenn. Seitdem bezeichneten sich die Eigentümer des Guts als Langenn-Steinkeller. In dieser Zeit wurden die Bauwerke des Gutshofs ausgebaut und ca. 1800 wurden die bis heute erhalten gebliebenen Gesindelhäuser erbaut. Erhalten geblieben sind im Dorf die Kirche, der Gutshof, die Gesindelhäuser und die Landarbeiterhäuser, sowie einer der Schlossflügel, das sogenannte Cavallierhaus, nach dem Zweiten Weltkrieg wesentlich umgebaut, heute als Ruine erhalten. An der südlichen Seite des Gutshofes befindet sich ein sehr interessanter Landschaftspark. Zum Dorf führt aus der Seite von Strzelce die Platanenallee, eine von den schönsten in der Region. 46 Kirche Die orthodoxe Erzengel-Michael-Kirche wurde als eine spätromanische Kirche gegen das Ende des 13. Jahrhunderts aus sorgfältig bearbeiteten Granitquadern erbaut. Sie steht über einem rechteckigen Grundriss, mit einem Bruch für das Portal an der westlichen Seite. Im späten Mittelalter wurde in die südliche Fassade ein Spitzbogenportal aus Keramik, neue, schlanke Fensteröffnungen sowie ein versetztes Krönungssims hinzugefügt. Die Kirche wurde 1751 um- und ausgebaut, auf Veranlassung des damaligen Besitzers der hiesigen Ländereien, Generalleutnant Erdmann Ernst von Rüitz. Es wurden damals die Fensteröffnungen vergrößert, der Glockenturm erbaut, und an der nordwestlichen Seite ein viereckiges Gebäude mit einer Krypta und einer Schirmherrnloge hinzugefügt. Von der historischen Ausstattung konnte das Epitaph für im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten und eine Sammlung von Bestattungskleidung 47 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie von Generalleutnant Erdmann Ernst von Rüitz und dessen Angehörigen gerettet werden; diese wird zurzeit restauriert. Der Altar wurde vor Kurzem in die Kirche in Tamsel verlegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb das Gotteshaus eine Langzeit unbenutzt. Nachdem das Dorf im Rahmen der Aktion „Weichsel“, bei der Personen aus Ostpolen nach Westen zwangsweise umgesiedelt wurden, wieder besiedelt worden war, wurde die Kirche in eine orthodoxe verwandelt. Speicher Der Speicher wurde 1717 als Teil der Gutshofsanlage auf Veranlassung des damaligen Besitzers der Landgüter, Georg Wilhelm von Schöning, erbaut. Das Gebäude ist von der nördlichen Seite durch einen quadratischen Wirtschaftshof geschlossen. Es handelt sich um ein Ziegelgebäude über dem Grundriss eines verlängerten Rechtecks, mit einem hohen Satteldach. Bei den Fassaden lässt sich ein Sockelteil aussondern. Das ursprüngliche Bild der Fassaden wurde durch die zu Mauer von Fenster- und Türöffnungen verwischt. In der Dachfläche befinden sich symmetrisch und rhythmische verteilte Lindefenster. In der Mittelachse der Dachfläche, von der Seite des Wirtschaftshofes, befindet sich ein Uhrzifferblatt, das samt dem Uhrmechanismus In den 30er Jahren des 20. Jh. Angebracht Wordem ist. Von der alten Ausstattung des Gebäudes gibt es immer noch den sogenannten Schönningkopf, die sehr charakteristische Verzierung des Gebäudes in Form eines mit einem Hut bedeckten Kopfes des ehemaligen Besitzers dieser Ländereien. Bis vor kurzem befand sich auf dem Schönningkopf ein Wetterfähnchen mit der Bauzeit des Speichers: 1717. 48 Parkanlage und Landschaftspark Entlang der Straße nach Strzelce befindet sich eine Parkanlage verbunden mit dem Landschaftpark. Die Parkanlage umfasst die Fläche von 21 Hektar. Es handelt sich um ein Park im englischen Stil mit der sentimentalen Tendenz, gegründet auf einem gewölbten Gebiet samt einem See mit einer vielfältigen Uferlinie und einer Halbinsel. Von dem repräsentativen Tor, das sich an der nördlichen Seite der Anlage befindet führt ins Innere ein Parkweg, der sich mit der Lindenallee verbindet und bis zum Seeufer führt. Das Hauptelement der Parkkomposition ist eine Wiese, die den südlichen inneren Teil des Parks bedeckt. Die Wiese wird durch den jungen Baumbestand umgeben, am Rande deren alte Eichen, Buchen und Zierbäume, wie z.B. Ahorn, Weiden, Tannen, Lebensbäume und Kastanien wachsen. Im Parkbaumbestand dominieren Ahornbäume und Linden, sowie alte Buchen, Eichen, Eschen und Kiefern, sowie Sträucher überwiegend von Schneebeeren. Darüber hinaus wachsen im Park eine ganze Reihe von Zierbaumarten wie z.B. Platane und Esskastanie. Besonders interessant im Baumbestand ist die Lindenallee (über 50 Stück). Das Alter der ältesten Bäume schätzt man auf 80 – 150 Jahre. Die Denkmaleigenschaften – über 500cm Umfang des Baumstammes hat eine Linde, die an einer orthodoxen Kirche wächst, sowie der Douglasbaum – 320cm. Im Park ist außerdem die Fontaine Schüssel, die Eiskellerruinen und ein Denkmal gebaut aus Findlingen erhalten geblieben. 49 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Hans Adam von Schöning - geb. 1641 in Tamsel, gest. 1696 in Dresden. Brandenburger-preußisches Milität, Feldmarschall. In seiner Jugend studierte er an den Universitäten in Wittenberg und Straßburg. Er bereiste Westeuropa, weilte auf den königlichen Höfen in Paris und London. Nachdem 1664 seine Eltern verstorben waren, kehrte er nach Hause zurück und übernahm das Familiengut. Im selben Jahr trat er dem Johanniterorden bei. Damals begann seine brillante Militärkarriere, während deren er an Kampagnen in Pommern und im Herzogtum Preußen teilnahm. Für seine Verdienste wurde er zum Kommandanten der Festung Spendau ernannt. Berühmt wurde er während der Kriege gegen die Türkei, bei denen er das Brandenburger Kontingent anführte. Platz in der Geschichte erwarb er sich durch die Sturmübernahme von Buda, wofür er den Titel des Feldmarschalls erhielt. Infolge einer Auseinandersetzung mit Marschall von Barfuß bei der Rheinkampagne wechselte er in den Dienst des sächsischen Kurfürsten. Zu Unrecht verhaftet und gefangen gehalten, wurde er vom Kaiser Leopold I. persönlich rehabilitiert. Nach langwieriger Krankheit starb er 1696 in Dresden; bestattet wurde er in der Krypte der Kirche in Tamsel. Hans Adam von Schöning war Eigentümer des Gutshofs in Birkholz. Bis 1945 befand sich in der dortigen Kirche der von ihm gestiftete Abendmahlkelch. Johann Ludwig von Schöning - geb. am 25. Dezember 1675 in Küstrin/Oder, gest. am 29. Oktober 1713 in Neuendorf Fürstentum Halberstadt. Sohn von Hans Adam von Schöning, des Feldmarschalls. Nach dem Tod von zwei Brüdern (Bogisław 1693) und Carl (1698) alleiniger Erbe der Güter mit dem Sitz in Dąbroszyn. Ab 1696 Ritter des Joannes Ordens, später nominaler Komtur. Dank der blitzartigen Militärkarriere, die 1693 begann, wurde er zum Hofkammerherr des polnisches Königs und des sächsischen Kurfürstens. Besitzer der Landgütern mit Dąbroszyn, Brzoza, Kamirń Mały und Kamień Wielki, Warniki und Schönhof. Johann Ludwig starb vorzeitig im Jahre 1713 und ist in der Grabkammer der Kirche in Dąbroszyn bestatten worden, wo bis heute auf dem Gebiet des Familienmausoleums ein ihm gewidmeter Grabschriftdenkmal erhalten geblieben ist. Aus der Ehe mit Julianne Charlotte von Dünhoff stamm Luise Eleonore von Wreech, die wegen des fehlenden männlichen Nachkommens zur Erbin wurde. 50 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie BUSZÓW (dt. Büssow) Ein Ort 9 km nordwestlich von Friedeberg, an der Straße nach Berlinchen, am Rande des Landsberger Urwaldes. Die älteste Erwähnung stammt aus dem Landbuch des Markgrafen Ludwig von 1337. Die Ortschaft entstand aber schon früher, auf Initiative eines Ritters vom Geschlecht von Bussow. Büssow zählte damals 74 Hufen Land, zu denen auch die Pfarren gehören. Daher wusste man auch, dass sich dort eine Kirche befand. Mit der Zeit kam noch Sarnowo mit seinen 16 Hufen hinzu. Um seine Schulden zu begleichen, ließ der Markgraf Betkin von der Ost aus Driesen die Erträge aus dem Dorf so erheben. Ende des 15. Jh. gehörte die Ortschaft zu Familie von Wreech, deren Miitglieder hier bis zu den 70er Jahren des 18. Jh. gelebt haben. Zu den bekanntesten der Familie war Kavallerie General Joachim Friedrich von Wreech (1650 – 1714). Der letzte aus dieser Familie war 1795 verstorbene Graff Ludwig Alexander, der mit preußischem Fürst Henryk und seinem Hof in Rheinsberg verbunden war. Ein weiterer Besitzer war Georg Friedrich von Wulffen, ab 1819 Graf Heinrich von Lindenau und später Karl Friedrich Weigel. Dann befand sich das Gut im Besitz der Familie Bieler, die das Gutshof in Machary aufgebaut haben. In der Ortschaft befand sich eine Schloss- und Parkanlage, von der sich nur ein stark verwüsteter Speicher und ein vernachlässigter Park erhalten geblieben. In seinem Umfang wachsen einzelne Kastanienbäume, Linden, Ahornbäume, Eichen, Weißbuchen, Eschen und andere Baumarten. Zu den ältesten Bäumen gehört die Roteiche mit 400cm Umfang. Ein Andenken an die alte Kirche und Friedhof ist die Umzäunung aus Stein. Es war sicherlich die zweite Kirche in dieser Ortschaft, aufgebaut mit Fachwerkhauswänden aus der Stiftung der Familie von Wreech an Stelle des mittelalterlichen Tempels aus Stein. In Bussow sind Wohnhäuser aus dem Anfang des 19. Jh., sowie die Wohn- und Wirtsbebauung aus der zweiten Hälfte des 19. Jh. und dem Anfang des 20.Jh. Etwa 2 km südlich von Büssow befindet sich eine Waldsiedlung Buszewko (deutsch Neumühle Forsterei). Anfangs, wie die deutsche Bezeichnung schon sagt, handelte es sich um eine Mühlensiedlung und dann um eine Forsterei. Sie wurde in den Jahren 1765 – 1766 von Johann Martin Müller gegründet. 4 km von Bussow liegt am Fluss Polka Puszczykowo (deutsch Kauzchenburg). Ursprünglich befand sich hier ein Gutshof, der zum Gut in Bussow gehörte. Es entstand wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 19. Jh. 51 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Wirtschaftsgebäude Das Gebäude befindet sich im mittleren Teil des Ortes, östlich der Straße nach Tankow (Danków). Das Objekt wurde 1896 erbaut, was man an dem Datum mit den Initialen des Eigentümers an der westlichen Giebel des Gebäudes erkennen kann. Es steht auf einem rechteckigen Grundriss, in Richtung Ost und West. Zum Bau wurden sorgfältig verarbeitete Grundsteine und gebrannte Mauersteine verwendet. Das einstöckige, quaderförmige Gebäude mit einer hohen, begehbaren Dachstube, ist mit einem Satteldach aus Schiefer bedeckt. Der Bau der nördlichen Vorderfassade ist sehr originell: mit keramischen Friesen am Abschluss des ersten Stocks und unter der Dachtraufe, die gleichzeitig die Rolle des Traufensimses spielt. Die Giebel des Gebäudes sind aus Ziegeln erbaut und verfügen über Fenster zur Erhellung der Dachstube. Joachim Friedrich von Wreech - geb. am 22. November 1650, gest. am 9. April 1724. Sohn von Joahim und Catherine von Brand. Kavallerie General, Besitzer der Landgüter in Buszów, Krzynki bei Barlinek, Gralewo und Kiełpin bei Gorzów, sowie in Lubieniów und Kraśnik bei Choszczno. Den Generaldienstgrad erhielt er nach 1704, um nach 1713 zum Leutnant General befördert zu werden. Seine Ehefrau war Catherine Amalie von Weyher. Die Tochter Marie Louise (1685 – 1720) war Ehefrau von Bogisłav Bodo von Flemming aus Starard. Der Sohn von Joachim Adam Friedrich (1689 – 1746) heiratete die durch ihre Schönheit bekannte Enkelin von Marschall Hans Adam von Schöning, Eleonora, die Erbin der Landgüter von Dąbroszyn. Adam Friedrich von Wreech - geb. am 28. Mai 1698 in, gest. am 27. August 1746 in Schönebeck.Sohn von Joachim Friedrich und Catherine Amalie von Weyher. Leutnant General, Kammerherr des Berliner Hofs, Landrat in Karsk und in Mironice. Seine Militärkarriere begann 1711 mit dem Eintritt in den Dragonerregiment. 1736 noch als Oberst wurde er zum Regimentskommandeur der Leibgarde. Erbe der Landgüter in Buszowo, Gralewo, Kiełpin und Kraśnik, sowie in Gilenice, Jawor, Wulkow und Stralow. Ehemann von Luise Eleonore von Schöning, der Erbin in Dąbroszyn. Aus dieser Ehe stamm u.a. Friedrich Wilhelm Theodor von Wreech (1733 – 1785) und Ludwig Alexander (1734 – 1795). 52 CZYŻEWO (dt. Voigtsdorf ) Die Ortschaft liegt 4 km Nord-östlich von Friedeberg an der Straße nach Marienwalde (Bierzwnik). Wahrscheinlich ist es ein Andenken an die mittelalterliche Landvogtgüter von Friedeberg. Voigtsdorf wurde 1764 als Stadtgutshof mit dem Recht zur Erbe gegründet. Den restlichen Teil des Guts samt dem Schafstall hat man an die vier Familien der Kolonialisten aus Polen übergeben. Hinzu kamen noch Ackerland und Wiesen auf den Stadtfeldern. Die polnischen Kolonialisten mussten mit eigenen Kräften die Gebäuden aufbauen. Dadurch mussten sie drei Jahre lang keine Leistungen zahlen. 1809 gehörte die Ansiedlung zur Staatsdomäne in Drezdenko und bestand aus einem Gutshof und einer Kolonie bewohnt von 38 Personen. In der Mitte des 19. Jh. gehörten die Landgüter zum Julius Margen. Bis heute ist ein Gutshof und teilweise die historischen Wohnhäusern samt Wirtschaftsgebäuden aus dem 19. Jh. erhalten geblieben. Auf dem Gebiet der ehemaligen Guthofanlage befindet sich ein kleiner Park mit der Fläche von 1,3 Hektar, zum größten Teil mit 110 – 150 Jahre alten Linden bewachsen. Gutshof Der Gutshof befindet sich in der Mitte der Ortschaft, südlich von den Vorwerkbauten. Das Gebäude ist aus Ziegeln gemauert und hat verputzte Wände. Es ist ein Erdgeschossgebäude, teilweise unterkellert. Architektonisch gesehen handelt es sich hier um rechtflachiges Gebäude mit einem Zeltdach und mit den Fensterzubauten an der nördlichen und der südlichen Seite. An der nördlichen Seite befindet sich der Haupteingang. An der südlichen Seite befindet sich ein Nachbau, des vierseitigen Zubaus. Als Dachbedeckung hat man keramische Biberschwanzsteine nach Kronenmuster vorgesehen. Das Gebäude besitzt vergrößerte Fensteröffnungen und Nachgebaute Fensterrahmen. 53 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie DANKÓW (dt. Tankow) Ein Dorf 15 km nord-westlich von Strzelce (Friedeberg), an der Strasse nach Barlinek (Berlinchen). Im Norden des Ortes ein Seeübergang zwischen Großer (Tankower)- und Kiehnlank-See. Ursprünglich lag die Siedlung in der Zantocher Kastellanei. Die älteste Erwähnung stammt aus dem Jahre 1303 und ist mit dem Aufenthalt der Brandenburger Markgrafen verbunden, die hier die Gründungsurkunde für Kallies (Kalisz Pomorski) ausgestellt hatten. Um 1337 gehörte Tankow zum Landsberger Land. 1347 wurde die Ortschaft als zur Befestigung strebende Stadt bezeichnet. Es war Sitz des Betkin von der Ost aus Driesen – eines Amtsträgers im Rang des Voigts, der hier 1348 den Markgrafen empfang. Nachfolgend erhielt Betkin das Städtchen und Schloss Tankow mit allen Rechten und Wäldern. Jedoch bereits 1352 bekommt die Güter der Frankfurter Bürger Brune Goltsmet als Auszahlung der Leihgelder für den Landesherrn. Im Jahre 1391 die Burg und das Städtchen bekam der Lausitzer Ritter Otto von Kittlitz – Voigt auf Bauzen und Görlitz. Im Jahre 1402, als die Ordensritter die Neumark übernahmen, hatte Kittlitz Tankowtrotz diplomatischer Proteste des Königs Sigismund von Ungarn verloren. Tankow spielte aus dem strategischen Gesichtspunkt eine wichtige Rolle. Die Nachfolger otto von kittlitz verzichteten auf die Erbschaft um 1452. Zum ersten mal wird Tankow 1465 als Stadt bezeichnet. Zu dieser Zeit gab der Kurfürst Friedrich II. Tankow als Lehn einem seiner Ritter Herrn Borcherdt von papstein. 1496 lagen Güter in den Händen von Thomas, Hans und Jakob von Papstein. Diese Familie besaß die Ortschaft bis ins 18. Jh. Der letzte Besitzer der Güter aus derselben Familie stammend war Jacob Christoph von Papstein. Danach gehörte Tankow Herren von Massow, um dann an eine über Jahrhunderte hinweg im Friedeberger Lande bekannte Familie von Brand zu gehen. Der erste Besitzer aus diesem Stamm war der Berliner Dommherr Gustaw Erdmann Camillus von Brand, Herr auf Dolgen (Długie), Lauchstädt (Ługi) und Seegenfelde (Żabicko). In seiner Herrschaftszeit wurden das Schloss und die Vorwerkbauten errichtet. Seit 1933 Besitzer von Tankow waren die von Alvensleben, vertreten durch Wichard von Alvensleben. Anfang 1945 haben russische Soldaten das Schloss zerstört. Nach dem Kriege wurde das Gut verstaatlicht. 54 Anco Wigboldus, Rekonstruktion der Ansicht von Danków, um das Jahr 1750 Anco Wigboldus, Ansicht von Danków aus dem Jahre 1937 55 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Mittelalterliche Stadtbefestigungen Hl.-Herz-Jesu-Tochterkirche Die Kirche steht in der Mitte des Ortes, in der Nähe des Vorwerkes und des Landschaftsparks. Das Gebäude entstand in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts im neogotischen Stil aus der Stiftung der damaligen Inhaber der Landesgüter. Wahrscheinlich wurde sie einige Metern östlich von dem früheren Sakralgebäude erbaut. Das Gebäude liegt auf einem viereckigen Grundriss mit einem getrennten mehreckigen Altarraum und viereckigem Turm. Das Schiffshaus der Kirche ist viereckig mit dekorativem Stufengiebel und keramischen Firsten an der Nord- und Südseite. Die Fassaden haben fünf Achsen. Der Altarraum ist fünfeckig von abgestuften Strebepfeilern umfasst. Die Schiffe und Chor sind mit Schifferdach bedeckt. Der Turm in zwei Geschossen viereckig, darüber achteckig und mit einem Spitzenhelm gekrönt. Der Kircheneingang im Erdgeschoss des Turmes wurde mit einem Holzdach markiert. Im Inneren sind ursprüngliche Ausstattungselemente erhalten geblieben: dekorativer offener Dachstuhl, Nordempore, Gedenktafel an die Gefallenen des I. WK. Nach dem Krieg wurde die Kirche von der römisch-katholischen Gemeinde übernommen und am 24. Juni 1962 eingeweiht. 56 In Danków sind die Überbleibsel der mittelalterlichen Stadtbefestigungen erhalten geblieben. Es handelt sich hier um den sog. Walberg, platziert an dem Weg Richtung Barlinek in Form einer viereckigen Erdaufschüttung, wo sich früher ein Wachturm, Dämme und ein Graben an der westlichen Seite, sowie eine Erdaufschüttung an dem Weg Richtung Strzelce befindet haben. Diese Befestigungen sollten die Stadt von der östlichen und von der westlichen Seite schützen. Von den restlichen Seiten wurde die Stadt durch die Strömung des Polka Flusses, sowie durch den Dankowskie See geschützt. Wahrscheinlich gab es hier keine Stein- oder Ziegelstadtmauer. Eine zusätzliche Verstärkung der Stadtbefestigungen könnte ein Holzpalisander sein. Man kann nur vermuten, dass es auch solide Stadttore gegeben hat, die auf einer Stein- oder Holzkonstruktion basiert haben. Die Erwähnungen über die Fortifikationen in Danków aus dem Jahre 1347 sagen, dass der Markgraf Ludwig der Ältere, um für die Befestigungen zu sorgen, der Stadt und den Ratsherren die Steuern reduziert hat. Es ist nicht bekannt, bis wann die Befestigungen konserviert und Einsatzbereit gehalten worden sind. Laut einem der deutschen Forscher, wurden die Dämme und Gäben an der südlichen Seite erst Ende des 19. Jh. aufgrund der Straßenbauarbeiten von Strzelce nach Barlinek planiert. In den Jahren 2009 – 2010 hat man archäologischen Arbeiten auf den Erdaufschüttungen an den Wegen nach Barlinek und nach Strzelce geführt und dabei auf dem sog. Wallberg auf die Überreste eines Holzturms gestoßen. Man hatte auch Pfeilspitzen und Armbrustbolzen ausgegraben. Ein Beweis für die spätmittelalterliche Geistlichkeit war der während der archäologischen Arbeiten gefundene Ring zu Ehre der Drei Könige Kacper, Melchior und Baltazar. 57 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Scheune Das Gebäude gehört zu der Gutshofanlage und befindet sich an der westlichen Seite der Anlage,entlang der Dorfstraße an den Einfahrtswegen zum Wirtshof. Das Gebäude ist in den 90er Jahren des 19. Jh. aus keramischen Ziegeln mit Steinsockel erbaut worden. Es ist ein Gebäude auf einem verlängerten rechteckigen Grundriss in der Nord-SüdAchse. Die rechflachige Form des Gebäudes mit einer dreieckigen Spitze wurde mit einem Zeltdach bedeckt und mit Säulen in den Eckenbetont. In den Wänden befinden sich zahlreiche Fensteröffnungen mit schmalen Lüftungsöffnungen. Zum architektonischen Detail gehören Schellen und Dachtraufe Friesen. Stall mit Taubenschlag Orangerie Die Orangerie gehört zum Schloss- und Gutshofkomplex, an seiner südlich-östlichen Seite. Das Gebäude erstreckt sich auf einem rechteckigen Grundriss in der Nord-SüdAchse. Das Gebäude ist in den 40er Jahren des 19. Jh. im neuklassischen Stil erbaut worden. Es ist ein aus keramischen Ziegeln gemauertes Gebäude mit verputzen Wänden. Es hat zwei Stockwerke und ist mit einem Zeltdach bedeckt, wo er an den Gräten mit schmalen Säulen betont wird. Die Frontwand entstand auf sieben Achsen mit dem Eingang in der ersten Achse. Zum architektonischen Ambiente gehören Fenster- und Türschellen, Gesimse zwischen den Stockwerken, sowie Friespartien bestehend aus stilisierten Pflanzenzweigen und einem Kronengesimse. 58 Das Gebäude gehört zur Gutshofanlage und schließt von der südlichen Seite den Wirtshof ab. Das Gebäude ist in der 2. Hälfte des 19.Jh. aus der keramischen Ziegel gebaut worden. Der Stall steht auf einem rechteckigen Grundriss in der Ost-WestAchse. Im architektonischen Sinne ist es ein rechtflachiges Gebäude mit einem Zeltdach und Öffnungsgesimsen. Als Dachbedeckung hat man keramische Biberschwanzsteine nach Kronenmuster vorgesehen. In der westlichen Seite der Dachbedeckung befindet sich ein zugebautes vierseitiges Taubenschlag bedeckt mit einem Zeltdach und Öffnungsgesimsen. Die Wand von dem Wirtshof behielt ihre originelle Form mit den hoch eingelassenen, halbförmig geschlossenen Fenstern. Der Eingang befindet sich in der westlichen Giebelwand. Auch der Innenraum behielt ihren originellen Charakter mit den Gusseisensäulen, die die Ziegeldecke tragen. 59 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie DŁUGIE (dt. Dolgen) Familienmausoleum Gebaut im neogotischen Stil im Jahre 1859 nach dem Tod des Besitzers und Majoratsherr der Landgüter von Danków, den berliner Chorherr Gustav Erdmann Kamil von Brand. Im Mausoleum wurden damals die Überreste von weiteren Stammvertretern, die mit Landgütern von Danków verwaltet haben. Das Bauwerk befindet sich an der nördlichen Seite der Ortschaft, an der Bucht des Dankowski See. Das Mausoleum besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil ist ein vierseitiges Vorraum, eng mit Strebepfeiler angelegt mit einem repräsentativen Fronteingang, mit erhaltenen Holztüren und monumentaler Rosette angefertigt im künstlichen Stein. Der Innenraum ist mit scharfbogenartigen Fenstern beleuchtet. Der Vorraum war ursprünglich mit einer Ziegeldecke bedeckt. Im zweiten Teil, der von innen mit Erde zugeschüttet ist, befinden sich Katakomben mit Arkaden Nischen, wo sich einst Sarkophagen befunden haben. Das Bauwerk erinnert heute an eine Ruine und bezaubert mit seiner monumentaler Form und malerischem Aussehen. Wichard von Alvensleben - geb. am 19. Mai 1902 in Witenmoor, gest. am 14. August 1982 r. in Ascheberg. Ein Vertreter der zahlreichen, verdienten Adelsfamilie, die in der Geschichte von Tankow oft Erwähnung findet. Ein Johanniter, Eigentümer von Tankow, Ehemann von Cora von Erxleben (gest. am 29. Januar 1945), Besitzerin von dortigen Landgütern. Im ZweitenWeltkrieg Offizier in der Wehrmacht, kämpfte in den Kampagnen in Polen, Frankreich und Russland, wofür er mit dem Eisernen Kreuz der 1. Klasse geehrt wurde, dann in Afrika und in Italien. Am 30. April 1945 machte er sich berühmt, indem er die Gefangenen des Lagers Alpenfestung in Niederhof, Südtirol, befreite, die als Sondergefangene der SS und Gegner des Dritten Reiches galten. Kurz danach geriet er in amerikanische Gefangenschaft. Nach seiner Freilassung heiratete er Astrid von Brand aus Lauchstädt. Sie lebten zusammen im Landgut Aschenberg bei Plön in Holstein, wo sie sich u. a. der karitativen Tätigkeit widmete. 60 Ein Dorf inmitten des Drawski-Urwaldes, an der Straße von Friedeberg nach Woldenberg. Es liegt auf der Landeszunge zwischen den Seen Długie und Lipie. Der Ort ist slawischen Ursprungs. Er übernahm den Namen des Sees Dolgen, der schon in in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erwähnt wurde. Das Dorf wurde infolge eines Überfalls von Władysław Łokietek im Jahr 1326 verwüstet und galt noch 1337 als menschenleer. Im Mittelalter war es ein Ritterdorf des Geschlechts von Bornstedt. Im Jahre 1608 gehörte es dieser Familie sowie Markus von Billerbeck. Im 17. Jahrhundert befand sich hier ein Landsitz der Familie von Wreech. Im Dreißigjährigen Krieg, im Jahre 1627, wurde Wilhelm von Wreech mit Drohungen aus seinem Gutshof verjagt, der daraufhin von Soldaten der dänischen, der sogenannten Mansfelder Armee verplündert wurde. Im Jahre 1644 wurden im Dorf Gottfried, Sohn von Markus von Billerbeck, und andere Billerbecks erwähnt. Im Jahre 1718 befand sich hier das Landgut von Johann Friedrich von Bornstedt. 1750 waren die Güter im Besitz der Schwester von Johann Friedrich von Bornstedt. Im Jahre 1823 wurde die Witwe von Brand, geboren von Schak, zur Besitzerin des Hofes. Seit 1828 gehörten die Güter in Dolgen und in Lauchstädt dem Kammerherr des königlichen Hofs Adolf Ernst von Brand, und dann dem Berliner Domherrn, Gustav Erdmann Kamil von Brand. Im Jahre 1945 wurde der Gutshof zerstört und abgerissen, die Ländereien verstaatlicht. Von der Gutshofanlage sind bis heute zwei Gebäuden erhalten geblieben. Die Kirche, bekannt aus der Zeichnung von Albert Guse ist ebenfalls zerstört worden. Eine Besonderheit ist der Park mit 11 Hektar Fläche. Die Anlage geht bis zum See und der Baumbestand im Inneren der Anlage verfügt über Eigenschaften eines natürlichen Waldes mit einer Vielfalt von Sträucher. Im Umfang des Parks wachsen bis heute Lindenund Kastanienspalier. Schlossberg Nördlich von der Ortschaft,am Engpass des Seen Lipie und Słowa befindet sich ein Schlosshügel, eine uralte Vorzeitburg. Im Mittelalter befand sich hier ein Schloss der Familie von Bornstedt. Laut den Überlieferungen beschäftigten sich die Ritter dieser Gebiete mit Raubfällen in der wichtigen Handelsstrecke Friedberg – Woldenberg. 61 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie GARDZKO (dt. Hohenkarzig) Ein Hof in Dolgen, 30er Jahre des 20. Jh., nach: Albert Scheune Die Scheune befindet sich in den Grenzen des Gutshofs, in dessen östlichem Teil. Sie schließt einen viereckigen Wirtschaftshof ab. Das Gebäude wurde in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts im klassizistischen Stil erbaut. Bauherr war Adolf Ernst von Brand oder sein Nachfolger. Die Scheune wurde aus Bruchsteinen und Ziegeln erbaut, die Fassaden wurden nicht verputzt. Als Grundriss diente ein verlängertes Viereck, das Gebäude ist mit einem Walmdach gedeckt. Die Fassaden sind in einem hohen Grad verwischt. 62 Gelegenen 4,5 km südöstlich von Friedeberg, an der Straße nach Driesen. Im Dorf gibt es immer noch Spuren von Siedlungen der Lausitzer Kultur. Es handelt sich um ein Erdwerk, wohl das Zentrum von mehreren mit Zantoch verbundenen Siedlungen, sowie um einen Friedhof. Die Vorzeitburg befand sich auf dem Hügel an der westlichen Seite der Kirche. Gardzko verfügt über Überbleibsel aus dem Mittelalter in Form von der räumlichen Planung. Die älteste Erwähnung über den Ort selbst stammt aus dem Jahre 1337. Genannt wurden damals 64 Landhufen, die 4 zum Pfarrbezirk gehörten. 12 ritterliche Hufen gehörten zu Familie Blomeke. In der Zeit des späten Mittelalters gehörte die Ortschaft zur Familie von Möhlen.Der letzte Vertreter einer Familie, die mit Gardzko verwaltete war Major von Möhlen, der in der Schlacht bei Legnica 1760 gefallen ist. Nach dem Siebenjährigen Krieg wurde das hiesige Landgut von Geheimrat Franz Balthasar Schönberg von Brenckenhoff gepachtet, dem auch Breitenwerder und Lichtenow gehörten. Breckenhoff starb 1780 in Hohenkarzig und wurde in der Kirche in Lichtenow bestattet. Seit 1801 war Christiane Ernestine von Langenn, geboren Steinkeller Besitzterin der Güter. Im Jahre 1817 blieb Hohenkarzig in den Händen ihres Sohnes, Heinrich August Sigismund von Langenn. Im Jahre 1818 ging es in Besitz des Gerichtsassesors Johann Karl August Gottfried über, und dann dessen Sohns, Karl Wilhelm Julius. Die Landesgüterwurden Anfang des 20. Jahrhundert durch die Gesellschaft „Eigene Scholle“ aufgekauft. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Landgüter verstaatlicht. Erhalten geblieben sind die Kirche, Relikte des Gutshofes, die alte Schule und interessante Wohngebäude aus den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Ein Andenken an die Residenzanlage sind auch die Überreste des Hofsparks, von dem am bestem der Teich mit den Weiden, mit der Allee an der Dorfstraße und ein paar jahrhundertalten Eichen erhalten geblieben ist. 63 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Grabstein von Heinrich Gottlob Ludwig von Holzedorf (1752 - 1801) Johannes-der-Täufer-Pfarrkirche Die Kirche wurde in den 60er Jahren des 19. Jhs im neuromanischen Stil gebaut. Es ist ein Gebäude auf einem Grundriss am griechischen Kreuz angelegt, mit einem an der Westeite angebauten Turm und einem abgesonderten Altarraum an der östlichen Seite. Das Bauwerk wurde aus keramischen Ziegeln gebaut, getragen vom Steinsockel mit nicht verputzten Fassaden. Die Giebeln der Kirche sind in der oberen Partie mit Friesen verziert worden. Der Turm ist von Ecklisenen und Bogendekor umfasst. Von der historischen Ausstattung und Äusserem ist ein Steintaufbecken und bunte Kirchenfenster im Chorraum erhalten geblieben. An der nördlichen Seite befindet sich eine Empore, die sich Richtung Innenraum und Richtung Chor öffnet. Vor der Kirche hat man zwei klassische Grabsteine aus dem Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhundert, sowie neuzeitliche Glocken in einem modernen Bocksturm angebracht. Bekannt ist, dass eine der Glocken im Jahre 1599 in einer bekannten Glockengießerei von Joachim Karstede II. in Stargard/Pommern gegossen worden ist. Vor dem Eingang zur Kirche befindet sich ein keramisches Medaillon mit einer plastischer Darstellung des Hauptes von Jesus Christus. Die Kirche ist nach dem Weiten Weltkrieg für die römisch-katholische Gemeinde saniert und am 24. Juni 1947 übernommen worden. 64 Der Grabstein ist dem Besitzer der Adelsgüter in Gardzko, dem Hauptmann der preußischen Truppen gewidmet. Der klassische Grabstein ist um das Jahr 1801 im Sandstein aus der Stiftung der Schwägerin und laut der Überschrift auch der Freundin Christiane Ernestine von Langenn, geb. Steinkeller angefertigt worden. Die Stifterin taucht dann auch als die Gutserbin auf. Der Grabstein befindet sich vor der Fassade der Kirche in Gardzko. Der Grabstein besteht aus einem Sockel, worauf sich eine Marmortafel mit einer geritzten Überschrift, sowie eine vollplastische gehauene Frauengestallt befindet. Diese stützt sich mit dem Ellenbogen der linken Hand an die Urne mit der Darstellung des Kopfes des Verstorbenen mit einem Kranz. Am linken Bein der Frau wird ein Pelikan als Symbol des Erlösers dargestellt. Der Grabstein yeichnet sich durch bedeutende künstlerischen Werte aus, die in der harmonischen Komposition und der subtil modellierten Frauengestallt gestützt an die Urne zum Ausdruck kommen. Es sind auch wissenschaftliche Werte als Anzeichen des Bewusstseins des neumärkischen Adelsfamilien zu verzeichnen. Grabstein der Ehefrau von Gottlob Ludwig von Holzendorf Der Grabstein ist der Ehefrau des Gutsinhabers in Gardzko von Holzendorf, geb. Steinkeller gewidmet. Vorname der Ehefrau bleibt bis heute unbekannt. Der Grabstein befindet sich vor der Fassade der Kirche in Gardzko, neben des Grabsteines ihres Mannes. Der Grabstein besteht aus einem Postament, an dem auf beiden Seiten Überschriften angebracht worden sind. Auf dem Grabstein befindet sich eine vollplastische Bildhauergruppe. Sie besteht aus einer gehauener Frauengestallt, angezogen in antike Kleider, gestützt mit der linken Hand an die Urne mit dem Bild der Verstorbenen in einem Medaillon. Die Urne an der rechten Seite wird von Putti verehrt, indem die Blumenvase gehalten wird. Anderes Putti wird daneben präsentiert. Sitzend wird der Kopf in einer Geste der Verzweiflung mit der Hand gestützt. Die zweite Hand erlöscht die Weihkerze als Symbol des vorzeitig beendeten Lebens. Der Grabstein konnte durch den Einfluss der Malerkomposition von Bernhard Rodhe zu Ehre Heinrichs von Alvensleben um das Jahr 1777 in der Pfarrkirche in Friedeberg angefertigt werden. 65 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Wohngebäude, ehemaliges Gasthaus unter den Linden Das Gebäude befindet sich im Zentrum des Dorfes, an der Hauptkreuzung, östlich der Kirche, und ist mit dieser durch ein ansehnliches kleines Tor verbunden. Es wurde im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts im typischen deutschen Still gebaut. Als Baustoff verwendete man Ziegel und Kalkmörtel. Am Sockel verputzt,mit unverputzten Fassaden und Riegel- oder Brettgiebelungen. Die Anlage steht auf einem L-Grundriss, ist untermauert, einstöckig, und verfügt über einen teilweise begehbaren Dachboden. In der südöstlichen Ecke befindet sich ein halbkreisförmiger Erker. Im funktionellen Sinne besteht das Gebäude aus zwei Teilen, mit zwei unabhängigen Eingängen, jedoch gemeinsamen Treppen. Im südlichen Teil befand sich ursprünglich eine Veranda, die heute vermauert ist. Auf dem Gelände gibt es noch ein Wirtschaftsgebäude, errichtet zeitgleich mit dem Bau des Wohngebäudes. Ehemalige Schule Das Gebäude wurde im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts im typischen lokalen Stil erbaut und befindet sich im Zentrum des Dorfes. Zum ihrem Bau verwendete man gebrannten Mauerstein mit verputzten Fassaden und Fachwerkverzierung in der Giebelung. Besonders interessant ist der differenzierte Körper des Gebäudes, das aus drei Teilen besteht. Im östliche Teil ist es ein zweistöckiges Gebäude mit einem Satteldach und einem Dachwalm. Dort befinden sich die Unterrichtsräume und eine vierachsige Südfassade. Der mittlere Teil besteht aus einem Grundgeschoss und einer begehbaren Dachstube sowie dem Haupteingang in der Laube. Der mittlere und stlicie Teil des Gebäudes sind mit einem Mansardendach bedeckt. 66 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Wohnhaus Das Gebäude ist in den 20er Jahren des 20. Jh. in Konvention der deutschen einheimischen Architektur gebaut worden. Das Haus befindet sich im südlichen Teil der Ortschafft, mit dem Giebel Richtung Dorfstraße. Das Gebäude ist aus keramischen Ziegeln, mit verputzen Wänden und phantasievollen Fachwerkhauswänden an der Giebelwand gebaut worden. Das Haus ist unterkellert, recht flächig und mit einem Zeltdach bedeckt. Die Dachbedeckung ist aus Biberschwanzsteinen nach Kronenmuster verlegt. In der Dachbedeckung befindet sich von der südlichen Seite ein Fensterzubau. Der Eingang befindet sich länglich von der südlichen Seite. Das Gebäude behielt teilweise die historischen Fenstern. Franz Balthasar Schönberg von Brenckenhoff - geb. am 15. April 1723 in Reidelburg an der Saale, gest. am 21. Mai 1780 in Hohenkarzig. Hervorragender preußischer Beamter, seit 1762 Geheimkriegsrat und Domänenrat, zuständig für die Bodenverbesserung und Bewirtschaftung des Wartheund Netzebruches, Erbauer des Bromberger Kanals. Im Alter von 15 Jahre in Dienst des Fürsten Leopold von Anhalt Dessau gegeben. Seit 1745 Stallmeister des Fürsten, zwei Jahre später Direktor der Rentenkammer. Gleichzeitig leitete er Trockenlegungsarbeiten auf den Wiesen an der Elbe. Im Jahre 1762 wurde er von Friedrich II. Zum Wiederaufbau von zwei preußischen Provinzen nach den Verwüstungen des Siebenjährigen Krieges berufen. 1772 begann er auf Anweisung des Königs Arbeiten am Bau des Bromberger Kanals. Einer Unterschlagung verdächtigt, wurde er 1786 von seinem Posten abberufen und von allen Privilegien und Ehren abgeschnitten. Besitzer von vielen Gütern, darunter jener mit Sitz in Lichtenow und Breitenwerder. Pächter des Landgutes in Hohenkarzig. Seine zweite Ehefrau war Elisabeth Gottliebe von Papstein, Tochter des Besitzers von einem Teil von Mansfelde. Dieser Ehe brachte drei Kinder zur Welt. Er starb in Hohenkarzig, wurde in der Kirche in Lichtenow bestattet. Nach seinem Tod wurde sein Vermögen von König konfisziert. Nach Brenckenhoff wurden mehrere Ortschaften benannt: Brenkenhofsbruch, Brenkenhofsfliess und Brenkenhofswalde. 67 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie GILÓW (dt. Geilenfelde) Der Ort liegt 13 km nördlich von Friedeberg, an der Kreuzung der Straßen aus Wugarten und Schönrade. Das Erste Mal erwähnt im Landesbuch von Markgraf Ludwig Wittelsbach aus dem Jahre 1337. Das Dorf umfasste damals 56 Landhufen, darunter 4 Kirchenhufen und 12 Hufen, die zum Vertreter des Ritterstammes Geile gehörten. Die Ortschaft wurde dann aus unbekannten Gründen, vielleicht wegen einer Seuche oder einem Krieg verlassen. Bis heute ist die originelle räumliche Planung der Ortschaft nicht erhalten geblieben. Im Jahre 1602 gehörte das Gut Ernst von Schöning, der ihn wiederum an Nikolaus Schubert verkaufte. Schubert verwaltete bis 1643, wo er zusammen mit den Brüdern Wenicke erwähnt wird. 1689 gehörte das Gut teilweise dem Oberst Hans Georg von Schönebeck. Auch 1715 Besitzer der hiesigen Güter war Vertreter der Adelsfamilie – Oberst Hans Georg von Schönebeck. Drei Jahre später gehörte es der Witwe von Hans Georg von Schönebeck. 1750 gehörte das Gut zu Friedrich und Georg von Schönebeck und dann zu Georg Ernst von Schönebeck. Im Jahre 1832 gehörte das Dorf zu Friedrich Wilhelm von Sydow und dann ab 1853 zu Karl Dawid Klettner und seiner Erbe. Das Landgut wurde nach dem 2. Weltkrieg nationalisiert. Das Schloss wurde durch die russischen Soldaten zerstört und die Kirche ist in den 60er Jahren des 20. Jh. auseinander genommen worden. Vor ein paar Jahren hat man auch das Gebäude des Speichers aus dem 19. Jh. auseinander genommen. Es war das Element des Gutshofwerkes, der sich mit seiner schönen Form und seinen seltenen Dachformen ausgezeichnet hat. Von der Schloss- und Parkanlage ist nur das Gebäude des Gutshofverwalters mit einem repräsentativen Eingang und der Schlosspark mit dem Teich, der Steinumzäunung und einem Aussichtsturm erhalten geblieben. Zu anderen Elementen der historischen Bebauung gehört auch ein altes Gebäude der Dorfschule, sowie einzelnen Wohnhäuser. Im Nord-östlichen Ortschaftsteil befindet sich ein ehemaliger evangelischer Friedhof mit erhalten gebliebenen Torsäulen und relikten der Sandstein Grabsteine. 68 Gutshofverwalterhaus Das Gebäude ist ein Relikt des Gutshofes und gehörte zu den Landgutbesitzern. Das Gebäude befindet sich im zentralen Teil der Ortschaft, liegt mit der Vorderseite zur Straße, die einst zu den Gutshofbauten führte und ist mit dem Park verbunden. Das Haus des Gutshofverwalters entstand Ende des 19. Jh. und repräsentiert die Richtung der elektrischen Architektur. Das Gebäude ist unterkellert, gemauert mit verputzen Wänden, zweistöckig und mit einem Zeltdach mit kleinem Gefälle bedeckt. Die nördliche Frontwand wurde als sechs Achsen mit einem Doppeleingang in der Mitte, sowie einem charakteristischen bogenartigen Abschluss der Türeingänge gedacht. Die Wände des Gebäudes haben ein bescheidenes architektonisches Detail in Form von Fenster- und Tür schellen und einem Kronengesimse zwischen den Stockwerken. An der westlichen Seitenwand befindet sich ein nachgebautes vierseitiges Zubau, die mit der Gebäudearchitektur nicht übereinstimmt. Landschaftspark Der Schlosspark befindet sich an der südlichen Seite der Residenzanlage. Von der Dorfstraße und entlang der westlichen Parkgrenze verläuft eine zerstörte Mauer mit einem Turm. Im Umfang des Parks befindet sich ein sehenswerter länglicher Teich, der in der Mitte immer enger wird, sowie ein kleiner ovaler Teich gelegen an seiner südlicher Seite. Die Teiche befinden sich in der Mitte des Parks, sind von Feldern und Parkwiesen umgeben am Rande deren Bäume in Gruppen von Blumenbeet, Spalier und einzeln wachsen. Im Nord-östlichen Teil des Parks, zwischen dem Teich und der Zufahrtstraße mit dem Lindenspalier befinden sich drei Blumenbeete von Weißbuchen und bilden so Parkaltanen. Entlang der westlichen Parkgrenze – angefangen von dem Ansichtsturm, entlang der alten Mauer führt eine Buchenallee. Im südlichen Teil des Parks befindet sich das heute nicht mehr benutzte Gebiet des ehemaligen Gemüsegartens, umgeben von der nördlichen Seite mit einer Fichtehecke, von der westlichen Seite mit einer Baumgruppe der Esche und Ulmen und von der südlichen Seite mit dem Spalier der roten Apfelbäume. 69 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie LICHEŃ (dt. Lichtenow) Aussichtsturm Der Aussichtsturm ist im ersten Viertel des 20. Jh. als Element der Umzäunung des Landschaftsparks der Besitzer von den Landgütern gebaut worden. Der Turm befindet sich an der südlich-westlichen Seite der Anlage, am Rande der Ortschaft, in der Nachbarschaft der sich Richtung Süden und Westen erstreckten Ackerfelder. Es ist ein Bauwerk gebaut auf einem sechsseitigen Grundriss mit dem Eingang von der Parkseite. Der Turm ist aus Feldsteinen und die obere Partie mit Fachwerkwänden und Ziegeln gebaut. Als Dachbedeckung hat man keramische Biberschwanzsteine benutzt. Der zweite Stockwerk ist von jeder Wandseite mit einem schmalen, halbrund geschlossenen Fenster ausgestattet. Das Licht in der dritten Etage dringt durch die rechteckigen Fenster eingelassen in den Fachwerkwänden durch. Heute kann man den Innenraum nur im Erdgeschoss betreten. Die Treppe nach oben an der Wand von der Parkseite sind zerstört, abgesehen von der Plattform auf der Höhe der zweiten Etage. 70 Der Ort befindet sich 5 km nordöstlich von Friedeberg, an der Straße nach Woldenberg. Er wurde zum ersten Mal im Landbuch des Markgrafen Ludwig im Jahre 1337 erwähnt. Es war eine relativ große Ortschaft, mit 104 Hufen, darunter vier Hufen des Probstes und zwei der Kirche. Daraus ist zu schließen, dass sich in dem Dorf schon damals eine Pfarrkirche befand. Die Eigentümer der hiesige Güter waren damals die Ritter Myscenes (Michssener). Im Jahre 1354 hat der Markgraf diesen Ort an Betekin von der Ost aus Driesen verpfändet. Kurz darauf war er in Händen der Familie von Sanitz. Im 15. Jahrhundert herrschten hier die Familien von Möhlen und von Papstein aus Tankow. Im Jahre 1608 war der Ort unter fünf Adelsfamilien geteilt, Vertreter unterschiedlichen Linien deren von Möhlen und von Sanitz, die anstelle deren von Papstein auftauchten. Im Jahre 1714 wurde die Witwe nach Rittmeister von Möghle die Besitzerin des Guts, danach ihr Sohn Georg Wilhelm. Seit 1718 gehörte das Dorf Rudolf Ehrenteich von Kahlenberg. Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges kam die Ortschaft im Besitz von Franz Balthasar Schönberg von Brenckenhoff, dem königlichen Geheimrat, zuständig für die Trockenlegung und Besiedlung des Warthe- und Netzebruchs. In gehörte auch das immer Netzebruch liegende Dorf Breitenwerder. Nach dem Tod von Brenckenhoff, der Unterschlagungen verdächtigt war, wurde das Gut beschlagnahmt und von König übernommen. Im Jahre 1787 schenkte es Friedrich Wilhelm II. Seiner offiziellen Mätresse Wilhelmina Gräfin von Lichtenau, geboren Enke. Kurz nach dem Tod des Königs wurde das Gut wieder beschlagnahmt, kam aber 1816 zurück in die Hände der Gräfin. Nachdem sie 1820 gestorben war, wurden die Ländereien zwischen mehrere Besitzer eingeteilt, konnten aber 1832 von Friedrich Wilhelm Rietz, Kanoniker des Kapitels in Cammin (Pommern) und Magdeburg bei einem Besitzer wieder vereinigt werden. Zu Zeiten Friedrich Wilhelm von Rietz-Lichtenow wurde 1888 in Breitenwerder und Lichtenow ein Majorat gegründet. Im Jahre 1912 wurde Maximilian von Rietz-Lichtenow zum Eigentümer des Gutes. Bis zum zweiten Weltkrieg gab es eine Teilung des Dorfes in den Hof und den Bauernteil. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gut verstaatlicht. 71 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Pferdestall Das Pferdestall in Lichtenow ist ein Teil der Hofanlage, östlich der Kirche. Das Gebäude schließt den Wirtschaftshof von der nördlichen Seite ab und befindet sich gegenüber der Einfahrt zur Anlage. Das Bauwerk wurde gegen das Ende des 18. oder zu Beginn des 19. Jahrhunderts errichtet. Als Baustoff benutzte man Bruchstein und Ziegel, der Baukörper ist quaderförmig, bedeckt mit einem Satteldach mit Dachwalmen. Die ursprüngliche Form der Fassaden ist teilweise verloren gegangen, es konnte aber die ursprüngliche Überdachung aus Flachziegel gerettet werden. Marias-Unbefleckter-Empfängnis-Filialkirche Die Filialkirche wurde 1794 von Wilhelmina von Lichtenow gestiftet, der offiziellen Mätresse des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. Sie steht inmitten des Ortes, auf einem kleinen Hügel, im Umfang eines ehemaligen Friedhofs umgeben von einem Steinzaun. An dieser Stelle hatte sich wahrscheinlich ein früheres Gotteshaus befunden, dessen Geschichte bis ins Mittelalter zurückgeht; hier wurde 1780 der Geheimrat und Kolonisator des Warthe- und Netzebruchs, Franz Balthasar Schönberg von Brenckenhoff bestattet. Die heutige Kirche steht über einem rechteckigen Grundriss, mit einem viereckigen Turm an der westlichen Seite. Erbaut aus Ziegel und Stein, mit verputzen Fassaden, besteht der Körper des Gotteshauses aus einem quaderförmigen Schiff, das an den östlichen Ecken mit Strebepfeilern gestützt ist, und mit einem Satteldach bedeckt. Der recht flächige Turm ist mit einer Laterne und einer Wetterfahne samt Überschrift und Datum Lichtenow / 1794 versehen. Der Eingang befindet sich im Erdgeschoss des Turmes und in der Achse der Südfassade. Von der historischen Ausstattung ist nur noch das Türengerähme mit altem Beschlag und Klinken erhalten geblieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude von der katholischen Kirche übernommen und im Jahre 1958 eingeweiht. In den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts gehörten zu der Kirchenausstattung ein Zinnkelch aus der Kirche in Buszów, geschenkt vom Joachim von Wreech. 72 Brennerei Das Gebäude der historischen Brennerei befindet sich auf dem Gebiet des Gutshofes, an seiner Nord - östlichen Seite und ist Ende des 19. Jh. erbaut worden. Das Bauwerk ist gemauert aus einem Brechstein und Ziegeln mit einer Kalkbeize und steht auf einem rechteckigen Grundriss. Das Gebäude ist teilweise unterkellert, hat zwei Etagen und ist mit einem Zeltdach mir geringer Gefälle bedeckt. Zum architektonischen Ambiente gehören Friesen, Gesimse und architektonisch bearbeiteten halbförmig geschlossenen Fensteröffnungen. Das Gebäude wird heute nicht genutzt. 73 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie LIPIE GÓRY (dt. Mansfelde) Stall Das Gebäude ist Ende des 19. Jh. gebaut worden. Das Objekt gehört zum Gutshof und schließt von der östlichen Seite das Gutshofgelende ab. Das Gebäude steht auf dem Grundriss eines verlängerten Rechteck in der Nord-Süden-Achse. Das Gebäude ist gemauert aus einem Brechstein und aus keramischen Ziegeln mit Kalkbeize. Architektonisch gesehen handelt es sich um ein Erdgeschossbauwerk mit einem Dachgeschoss, rechtflachig, bedeckt mit einem Vierseitendach. Als Dachbedeckung hat man keramische Biberschwanzsteine nach Kronenmuster vorgesehen. Zum architektonischen Ambiente gehören die Bearbeitung der Fensteröffnungen, Dachtraufen Friesen und Kronengesimse. Wilhelmine (Enke) von Lichtenau - geb. am 29. Dezember 1753 in Dessau, gest. am 9. Juni 1820 in Berlin. Ihr Vater, Johann Elias Enke, war königlicher Hoftrompeter und Miteigentümer eines Gasthauses in der Spandauer Straße in Berlin. Wilhelmine war seit 1769 offizielle Mätresse des Erzherzogs, dann des Königs Friedrich Wilhelm II., bis zu seinem Tode im Jahre 1796. Von dieser Beziehung stammen fünf Kinder. Schon 1769 erhielt sie ein Haus im Garten des Charlottenburger Schlosses sowie 30.000 Taler Jahresgehalt. Im Jahre 1787 wurde sie gemäß den Willen des Königs mit Landgütern in Lichtenow und Breitenwerder beschenkt. Im Jahre 1790 stiftete sie die bis heute erhalten gebliebene Kirche in Lichtenow. Im Jahre 1782 heiratete sie Friedrich Grafen von Rietz, den königlichen Schatzmeister. 1796 erhält sie vom König den Titel der Gräfin von Lichetnau verliehen, mit Rückwirkung von 1794. Nach dem Tod des Königs wurde sie des Hochverrats beschuldigt und in der Festung in Glogau gefangen gehalten; ihr Landgut konfisziert. Im Jahre 1802 ging sie nach Breslau, wo sie zum zweiten Mal heiratete. In der Ära Napoleon wurde die Gräfin rehabilitiert und erhielt ihre Güter teilweise zurück. Sie starb 1820 in Berlin und wurde dort bestattet. 74 Der Ort befindet sich 6 km nordöstlich von Friedeberg, an der Straße nach Marienwalde. Das Dorf wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 13. Jhs über einem Ovalgrundriss gegründet, das bis heute erkennbar ist. Es wurde zum ersten Mal 1337 erwähnt und zählte damals 76 Hufen, von denen vier den Propst und eine der Kirche gehörten. Eigentümer waren hier die Ritter de Herslow, später Harsleben genannt. Das Dorf wurde 1341 den Brüdern Polan, Stadtsbürgern aus Friedeberg von Markgrafen Ludwig verliehen. Zwei Hufen, Eigentum von Reuprecht Blomeke, schenkte der Herrscher im Jahre 1350 dem Augustinerkloster in Friedeberg. Die Bede und den Spanndienst aus Mansfelde erhielt 1353 der Frankfurter Stadtbürger Belkowe. Im Jahre 1354 wurde das Dorf von Ludwig dem Römer an Betkin von der Ost aus Driesen als Lehen übergeben. Im Jahre 1499 waren die Ländereien unter den Familien von Rostin, von Bornstdet und von Papstein aus Tankow geteilt. Im Jahre 1608 gab es hier gar acht adelige Familiensitze. Der Ort erlitt schwere Verluste im Jahre 1627 beim Durchmarsch der Kaiserlichen unter der Führung von Oberst Gabriel Pechmann von Schönau. Zu Anfang des 18. Jahrhunderts konnten die Ländereien in Händen der Familie von Papstein vereint werden. Um das Ende jenes Jahrhunderts gehörte die Ortschaft Joachim Friedrich von Papstein und seiner Schwester, der Witwe nach dem Geheimrat Balthasar von Brenckenhoff. Im Jahre 1801 wurden die beiden Landgüter vereint, und zwar nachdem von Brenckenhoffs Tochter den Oberstleutnant Wilhelm von Knobelsdorff, den späteren Friedeberger Landrat, geheiratet hatte. Seit der Silbernen Hochzeit durfte der Landrat und seine Nachfolger den Doppelnamen Brenkenhoff-Knobelsdorff benutzen. In den Jahren 1834 bis 1844 war der Gutshof im Besitz von seinen drei Söhnen, dann vom Major Helmut von Knobelsdorff-Brenkenhoff. Seit 1885 war hier Major Benno von Knoblesdorff-Brenkenhoff der Eigentümer, seit 1897 dessen Ehefrau Augusta. Im Jahre 1929 wurde das Landgut durch die Gesellschaft „Eigene Scholle“ abgekauft und nach Grundstücken aufgeteilt. In dem Dorf befinden sich eine alte Kirche, eine Schule, eine Feuerwache und Überreste des Gutshofs. In der Nachkriegszeit wurde der Palast abgerissen. Als Relikt nach der Residenzanlage dient heute ein kleiner Schlosspark, wo bis heute eine Weidbuchen- Ahorn- und Kastanienallee, sowie ein Lindenring in der Nachbarschaft der Parkanlage erhalten geblieben ist. Die Anlage hatte einen Landschaftscharakter und hatte zwei Teichen. 75 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Hl.-Joseph-Filialkirche Die Kirche befindet sich in der Mitte des Ortes, als Nachbarin des ehemaligen Gutshofes, auf einem umumzäunten Gelände des ehemaligen Pfarrfriedhofes. Das Gotteshaus wurde im 15. Jahrhundert errichtet und gegen das Ende des 16. Jahrhunderts umgebaut. Über einem rechteckigen Grundriss, auf der Ost-West-Ache aus unbearbeiteten Findlingen errichtet, hat es die Form eines Quaders und ist mit einem Satteldach aus gebrannten Ziegelsteinen bedeckt. In der seitlich in Südfassade befindet sich ein spitzbogenförmiges Portal, welches die Entstehungszeit auf späte Gotik datieren lässt. Die mit Spitzbögen abgeschlossenen Fenster und Pinakel in der östlichen Giebel stammen schon aus manieristischen Zeiten und einer späteren Bauphase. Von der historischen Ausstattung ist ein Gemälde mit Christus am Ölberg von 1854 erhalten geblieben, gemalt vom etablierten Berliner Maler August Friedrich Kaselowski. Vor der Kirche befindet sich eine Glocke aus dem Jahre 1842, hergestellt in einer Stettiner Gießerei, heute auf einem modernen Glockenturm. Das Gotteshaus wurde nach römisch-katholischem Ritus im Jahre 1957 eingeweiht. Christbild Das Bild, ursprünglich ein Altarbild wurde 1854 gemalt. Autor dieses Bildes ist August Theodor von Kaselowsky (1810 – 1891), ein geschätzter Berliner Maler, der sich in der historischen und religiösen Malerei spezialisierte. Im Jahre 1828 fing er an der Berliner Kunstakademie im Atelier von Wilhelm Hensel zu studieren. Er reiste durch Europa als Student, u.a. nach Dresden, Prag, Nürnberg, Würzburg und nach Paris. In den Jahren 1839 – 1850 lebte er in Rom, wo er die Werke von Rafael studierte und große historischen Szenen malte. Anschließen kam er nach Berlin zurück und hielt ab 1861 Vorlesungen an der Kunstgewerbeschule und an der Kunstakademie. 76 Ehemalige Schule Das Schulgebäude befindet sich in der Mitte des Dorfes, südlich der Kirche. Es wurde in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts errichtet und besteht aus zwei Teilen. Es handelt sich um ein Ziegelgebäude auf einer kleinen Untermauerung aus Stein, mit unverputzten Fassaden. Der Hauptteil ist ein quaderförmiges Gebäude mit einem Satteldach, gelegen in der östlichen Seite mit der Giebel zur Straße; hier befand sich der Unterrichtsraum. Die östliche Fassade besteht aus acht Achsen und verfügt über das ursprüngliche Fenstergerähme. An der westlichen Seite steht ein einstöckiges Gebäude, mit der Dachfirst zur Straße und einem Satteldach. In der Randachse der Fassade befindet sich ein Eingang mit Diele und die Wohnung des Lehrers. Evangelischer Friedhof Der ehemaliger evangelischer Friedhof befindet sich südlich von der Ortschaft, nicht weit von der Straße nach Strzelce. Der Friedhof ist in der Hälfte des 19. Jh. gegründet worden. Bis heute sind die originellen erkennbaren Grenzen und die Lindenallee, die die Grundachse bildet, erhalten geblieben. Zum Baumbestand des Friedhofs gehören Kastanien, Eschen und Lebensbäume. Im Umfang des Friedhofs gibt es auch Relikte der Grabsteine – entstanden hauptsächlich in der 2. Hälfte des 19. Jh. und ein Grabstein des polnischen Zwangsarbeiters aus dem Jahre 1943. 77 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie LUBICZ (dt. Blumenfelde) Der Ort befindet sich 9 km nördlich von Friedberg, an der lokalen Straße aus Mansfelde nach Schönrade und Breitenstein. Das Dorf besitzt teilweise erhaltene Originalplanung mit einem Teich im Dorfumfang. In der Neuzeit kristallisierten sich von der Dorfplanung mehrere Straßen. Er wurde zum ersten Mal im Landbuch des Markgrafen Ludwig im Jahre 1337 erwähnt. Das Dorf zählte damals 64 Hufen, wovon ein Teil zur Ritterschaft und 4 zum Probst gehörten. woraus zu schließen ist, dass sich hier eine Pfarrkirche befand. Eigentümer des Dorfes war damals Blomke, dessen Familie, neben den Rittern von Borne, diese Ländereien noch im 15. Jahrhundert Ihr eigen nennen durfte. Im Jahre 1499 waren Georg von Brand aus Hermsdorf und Georg von Schöning die Besitzer des Guts. Im Jahre 1489 gehörte das Gut den Brüdern von Brand aus Chomętowo und Lubicz und den Brüdern von Schöning aus Lubicz und Tuczno. Im Jahre 1620 gehörte das Landgut in Lubicz zu mehreren Vertretern der Familie von Brand. Seit etwa 1689 gehörte ein Teil dieses Gebietes der Familie Beneckendorf. Einer der Vertreter diese Familie, und Besitzer des Guts in den Jahren 1715-1718, war der polnische Hauptmann der Garde im Ruhestand Kurt Friedrich Beneckendorf, Absolvent der Universität in Halle und Rat des Höchsten Gerichts in Berlin. Der letzte Eigentümer von diesem Geschlecht war gegen das Ende des 18. Jahrhunderts Gustav Wilhelm von Beneckendorf, der sein Vermögen an Wilhelm Ernest Kuntze vererbte. Nach diesem kam Ferdinand Stachow. In den Jahren 1873-1913 gehörte das Gut Major Paul Stachow. Im Jahre 1922 wurde es von dem Verein „Eigene Scholle“ erworben, der die Ländereien eingeteilt hat und dann eine ganze Reihe von Wohnhäusern an für die Umsiedler aus Polen bauen ließ. In den 20er Jahren des 20. Jh. befanden sich 6 Adelslandgüter in den Händen von Edmund Honig, den Besitzer des Guts in Gralewo bei Gorzów. Die Vertreter dieser Familie waren im Besitz der Landgüter bis 1945. Die Ortschaft erlitt keine Schäden infolge der Kriegshandlungen. Das Schloss allerdings wurde zerstört und ist in der Nachkriegszeit auseinandergenommen. Im Dorf ist bis heute eine mittelalterliche Kirche, ein Landschaftspark, Überreste der Vorwerksgebäuden, ein ehemaliges Schulgebäude, sowie ein evangelisches Friedhof samt Denkmal an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Einwohner erhalten geblieben. Das Denkmal befindet sich nördlich von der Ortschaft. 78 Aposteln-Peter-Paul-Filialkirche Die Kirche wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts im gotischen Stil erbaut. Das Gebäude ist nach Osten gerichtet, gebaut über einem rechteckigen Grundriss, mit einem ausgesonderten Presbyterium und einem an der westlichen Seite angebauten Glockenturm im Fachwerkstil. Das Gotteshaus hatte einen Wehrcharakter, wovon enge Schießöffnungen im westlichen Teil zeugen, der ursprünglich den Unterbau des Turmkörpers darstellte. Von der Bauzeit sind in der Fassade der Kirche Details aus Terrakotta in Form von Plaketten mit stilisierten Liliendarstellungen erhalten geblieben (heute eingemauert). Während des Neubauumbaus wurden die Umfangswände und die Geometrie des Daches geändert, das Dachverband ausgewechselt und die Geometrie der Dachflächen abgeändert, sowie die Fensteröffnungen vergrößert und die Fassaden verputzt. An der Südseite hat man eine vierseitige Sakristerei zugebaut. Zu dieser Zeit erschien auch an der südlichen Fassade das Zifferblatt einer Sonnenuhr. Im Jahre 1845 hat man den Kirchenturm umgebaut. Ein Beweis dafür ist die im Dachgeschoss erhalten gebliebene Windfahne. Im Inneren gibt es immer noch die Wandmalereien im Presbyterium und im Schiff, wie auch einen barocken Altar. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Gotteshaus nach römisch-katholischem Ritus am 24. Oktober 1957 eingeweiht. An den Wänden der Kirche befindet sich ein keramischer Fries mit einem Motiv der stilisierten Lilie. Ähnliche Darstellungen befinden sich ebenfalls an den Wänden der Kirchen in Chrapów und in Raduń bei Choszczno. Diese sind natürlich viel bescheidener als die, die man in den Kirchen in Gorzów, als auch in Dobiegniew und Drawsko finden kann. 79 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Ehemalige Schule Friedhof und Kriegerdenkmal Der Friedhof in Lubicz befindet sich an einem Feldweg, nördlich von der Ortschaft. Es ist ein Objekt gegründet in der 2. Hälfte des 19. Jh. mit einer repräsentativen Lindenallee, die mit einem Denkmal für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs endet. Das Monument ist aus Sandstein, mit zwei Säulen und den Eichenblättern und einer dreieckigen Spitze. In der Nachkriegszeit hat man die Tafel mit den Namen der gefallenen Dorfbewohner abgeschaffen. Auf dem Friedhof sind bis heute Grabsteine aus der zewiten Hälfte des 19. Jh. und dem Anfang des 20. Jh. erhalten geblieben. 80 Das Schulgebäude in Blumenfelde steht im Zentrum des Ortes, gleich an der Kirche und der Straßenkreuzung. Es wurde 1899 erbaut, was man an dem Jahresdatum an der südlichen Giebel des Gebäudes erkennen kann. Es handelt sich um ein Gebäude aus Ziegel, auf steinerner Untermauerung, mit unverputzten Fassaden, über dem Grundriss eines verlängerten Rechtecks, in der Nord-Süd-Achse. Das Objekt ist teilweise unterkellert, besteht aus einem Stock und ist mit einem Satteldach bedeckt. Der Eingang befindet sich in der Ostfassade. Im südlichen Teil des Gebäudes gibt es einen Unterrichtsraum mit vier Fenstern mit historischem Gerähme in der Giebelung. Im nördlichen Teil befinden sich die ehemaligen Lehrerwohnungen. Carl Friedrich Benekendorf - geb. 1713 in Blumenfelde, gest. 1788. Er studierte das Wechselrecht an der Universität in Halle. Im Jahre 1735 hatte er den Posten des Rates beim Obersten Gericht in Berlin inne. 1742 übernahm er den Posten des Präsidenten bei der Oberamtsregierung in Breslau, den er bis 1752 innehatte, als bestimmte Unregelmäßigkeiten an den Tag gelegt wurden, was für ihn mit mehreren Jahren Haft endete. 1759 wurde er begnadigt. Er war Agronom, Besitzer eines Landgutes in Blumenfelde, sowie Verfasser von mehreren anerkannten wirtschaftlich-rechtlichen Werken: Berliner Beiträge zur Landwirthschaftswissenschaft, 1771–85, 2. Auflage 1789; Oeconomia forensis, 8 Bde. 1775–84; Der Landwirth in und nach dem Kriege, 1779 und andere. 81 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie MACHARY (dt. Machern) Der Ort befindet sich 2 km nördlich von Breitenstein. Den Anfang gab der Siedlung ein Gutshof und der sogenannte Machuswerder, 1844 von Gutshof in Büssow abgetrennt wurde. Das Gut gehörte der Familie Bieler, die hier ein bis heute leider nicht erhalten gebliebenes klassizistisches Schloss und einen Landschaftspark errichtet hat. Im Jahre 1850 umfasste das gut 475 ha Land, darunter 432 ha Ackerland und 1,5 ha Wald. Seit 1851 waren Franz Friedrich und Christian Wilhelm Franz Bieler die Eigentümer. Im Jahre 1858 ging das Gut in die Hände von Theodor Friedrich Bieler über. Nach dessen Tod im Jahre 1872 wurde das Gut von seiner Witwe, seit 1884 von Hans Bieler verwaltet. Im Jahre 1909 wurde das Gut Eigentum von Arnold Heydemann. Von dem ehemaligen Gutshof ist nur noch der Landschaftspark erhalten geblieben. Das Schloss wurde in den neunziger in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts abgerissen und in der historischen Form wieder aufgebaut. Sehenswert ist eine prachtvolle Lindenallee, die zu den Gebäuden des ehemaligen Besitzers führt. 82 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie OGARDY (dt. Wugarten) Der Ort befindet sich 11 km nordöstlich von Friedeberg, an der Straße nach Marienwalde. Es handelt sich um ein Dorf slawischer Abstammung, zum ersten Mal 1337 erwähnt. Seinname hängt wahrscheinlich mit der Hauptbeschäftigung der Einwohner zusammen, die Jagdhunde züchteten. In Wugarten hatte damals der Ritter Henningus von Harsleben ein 13 Hufen großes Land. Im Jahre 1349 hat Markgraf Ludwig der Alte die Rente aus diesem Ort an Betekin von der Ost aus Driesen geschenkt. Einer von Betekins Erben, Ulrich von der Ost, verkaufte dagegen dem Deutschen Orden die Bede in Getreide, Fleisch, Geld, die Abgaben in Hennen und den Spanndienst für 100 Schock tschechische Groschen. Im Jahre 1441 wurde hier Ludike Letenin erwähnt. Im Jahre 1499 ging das hiesige Gut in die Hände der Familie von Bornstedt, mit der Ausnahme von fünf Hufen, die der Familie von Papstein aus Tankow gehörten. Gemäß einem Dokument von 1571 gab es hier mehrere Gutshöfe unterschiedlicher adeliger Familien, etwa Bornstedt aus Wolgast, Lauchstädt und Geilenfelde, Heinrich aus Wugarten oder des minderjährigen Wolf von Borsnstedt, Sohn von Melchior. Den Teil nach Kersen von Bornstedt übernahm die Familie von Natzmer. Im Jahre 1608 gab es hier fünf Güter, in Händen von Wolf von Bornstedt, Hans von Bornstedt, Asmus von Bornstedt aus Dolgen, Markus von Billerbeck und Joachim Papstein aus Tankow. In den Jahren 1715-1724 gab es hier die folgenden Eigentümer von Adeligen: 26 Hufen des Oberst von Bornstedt, 16 Hufen des Oberst von Molden, 5,5 Hufen des Landrates von Papstein, 5 Hufen des Hauptmann von Bonrstedt und 3 Hufen der Erben von Vorhauer. Danach konnten die Güter in einer Hand vereinigt werden. Als Eigentümer von Wugarten werden der Reihe nach genannt: Georg August von Wobersnow, Major Hans Carl Ludolf von Stranz, Leopold Ludwig von Heyden. Ihre siebten 98 war es der Kammerherr am königlichen Hof und Prälat Sigismund Friedrich I., Graf von Blankensee. Seit 1817 herrschte hier seine Witwe, und dann der jüngere Sohn, der königliche Kammerherr und Sekretär, Graf Friedrich Georg Alexander. In den Jahren 1871-1880 gehörte das Gut Gräfin Marie von Blankensee-Firks, und dann, bis 1905, Gräfin Alexandra von Blankensee-Puckler, geboren Freiherrin von Firks zu Ohlau. In den Jahren 1905-1907 gehörte das Land einer Landesbank und wurde vom Rat Kretzschmer erworben. Seit 1910 war seine Witwe Martha Kretzschmer geboren Schopenthau die Eigentümerin. Das Gut in Wugarten gehörte der Familie bis 1945. Erhalten geblieben sind im Dorf der Gutshof mit dem Schloss, Wirtschaftsgebäude des Gutshofs, die Kirche sowie Wohn- und Wirtschaftsgebäude aus dem 19. und Anfang des 20. Jahrhundert. 83 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Schloss Stanislaus-Kostka-Pfarrkirche Die Kirche befindet sich inmitten des Ortes, auf einem kleinen Hügel, innerhalb des mit einer Steinmauer umzäunten ehemaligen Pfarrfriedhofes. Es handelt sich um ein Gebäude aus dem Ende des 13. oder Anfang des 14. Jahrhunderts, aus sorgfältig bearbeiteten Granitquadern, im spätromanischen Stil. Es steht über einem rechteckigen Grundriss und ist mit einem Satteldach bedeckt. Relikt der ursprünglichen Konstruktion ist das versetzte Portal in der westlichen Fassade. Um das Ende des dritten Jahrhunderts wurde an der westlichen Seite ein viereckiger Ziegelturm gebaut und die Form der Fensteröffnungen geändert. Der Turm besteht aus zwei Stockwerken und war ursprünglich mit einem pyramidenförmigen Helm gekrönt. Durch die damals vorgenommenen Arbeiten wurde dem Gebäude sein neoromanischer Charakter verliehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche am 9. Mai 1961 abgebrannt, dann aber wieder aufgebaut und am 19. Januar 1964 eingeweiht. Bei den Wiederaufbau hat man auf die Wiederherstellung des ursprünglichen Turmhelms verzichtet. An der östlichen Seite wurde eine Sakristei in einer anderen stilistischen Konvention errichtet, sodass sie zu dem historischen Charakter des Gotteshauses nicht passt. Von der historischen Ausstattung ist nur noch das Epitaph aus Sandstein erhalten geblieben, aus dem 17. Jahrhundert stammend und Wolf von Bornstedt, einen der hiesigen Landesherren gewidmet. Das Denkmal wurde in letzter Zeit einer Sanierung unterzogen. 84 Das Schloss befindet sich im nordöstlichen Teil des Ortes, in der Nachbarschaft des Gutshofs, wo das frühere Landhaus der Landesherren stand. Gestalterisch gesehen hängt das Gebäude mit dem Landschaftspark an der südöstlichen Seite zusammen. Die Anlage befindet sich an der nördlichen Seite der Dorfstraße, die nach Wugartener Mühle führt. Vor der Frontfassade wächst eine Lindenallee, von der hinteren Seite gibt es eine Terrasse auf einer Böschung, die mit einer Stützmauer gesichert ist. In dem Schloss befinden sich heute Sozialwohnungen. Das Gebäude wurde über den Grundriss eines verlängerten Rechtecks erbaut, auf der Ost-West-Achse, mit Pseudorisaliten in den Achsen der Längsfassaden. Es ist ein aus gebranntem Ziegeln gemauertes Gebäude, mit verdutzten Fassaden. Es ist teilweise unterkellert, verfügt über zwei Stockwerke mit einer Dachstube und ist mit einem Walmdach bedeckt. Die Längsfassaden haben 13 Achsen, mit repräsentativen Eingängen in den Pseudorisaliten, die Seitenfassaden haben 2-3 Achsen. An den Ecken des Gebäudes und der Risaliten befinden sich Pilaster aus Verbundwerkstoffen in Kolossalordnung, die die Balkenkonstruktion tragen. Waagerechte Elemente sind ein Sockelsims unter den Fenstern und in der oberen Partie ein Pseudobalkenwerk mit recheckigen Füllungen mit Blumenmotiven und einem Krönungssims mit Kragsteinen. Das Pseudorisalit der Fronfassade ist mit dem Wappen der Familie von Blankensee gekrönt. Das Pseudorisalit der hinteren, nördlichen Fassade, wurde mit einem dreieckigen Walm und einem Akroterion gekrönt, in dessen Feld ein Pflanzendekor und das Wappen der Familie von Blankensee zu finden sind. Ursprünglich waren die Fassaden des Schlosses mit Bossagen verziert, geschlossen mit einem Pfostengeländer und in den Ecken mit Akroterionen gekrönt. Die ursprüngliche Inneneinrichtung ist fast vollständig zerstört. Des Fensterund Türengerähme ist sekundär. Von der ursprünglichen Ausstattung ist nur noch das dreigängige Treppenhaus mit Geländer und ein Fragment der Wandvertäfelung erhalten geblieben. Bewundert werden können auch die ursprünglichen hölzernen Fußböden. 85 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Landhaus Das Landhaus befindet sich im nordöstlichen Teil des Ortes, westlich des Gutshofes und nördlich des eklektischen Schlosses. Das Gebäude steht auf einem kleinen Hügel. An der östlichen Seite befindet sich ein kleiner See. Vor der Fronfassade wurden Bäume gepflanzt, die das Gebäude teilweise verdecken. Das Haus steht in der Nord-Süd-Achse, ist mit Ziegeln gemauert und verfügt über verputzte Fassaden. Es handelt sich um ein einstöckiges Gebäude, teilweise unterkellert mit zweistöckiger begehbarer Dachstube, gedeckt mit einem Walmdach mit einem Walmfenster vor dem Haupteingang. Die Vorderfassade ist neunachsig, mit rechteckigen und ovalen Fensteröffnungen, die den Haupteingang umfassen. Vor dem Eingang gibt es einen hölzerne Laube mit einem Satteldach. Von der Veranda kann man zu einer kleinen, viereckigen Diele gehen, die zu einem Querkorridor führt; hier befindet sich ein Treppenhaus, das zu der Dachstube führt. Von dem Korridor im Erdgeschoss kommt man in die neun Wohnräume und zwei Küchen. Die Dachstube enthält zwei Wohnräume. Das Fenster- und Türengerähme hat sich teilweise erhalten, wie auch die Holzkonstruktion des Treppenhauses. Schlossparkanlage In der Parkanlage erkennt man u.a. den Aussichtshügel und zwei Lindenaltanen. Der Aussichtshügel wurde bei der Bepflanzung der Parkgebiete aufgeschüttet. Von der südlichen Seite ist die Böschung des Aussichtshügels mit einer Reihe von Linden bepflanzt. Mit dem Hügel ist auch die Weidbuchenallee verbunden, die von der Park ecke bis in die Mitte des Hügels führt, wo eine Lindenaltane geformt wurde. Von dieser Stelle in der Ost-West-Achse plante man noch Lindenaltanen, gegründet aus den 7 ringförmig gepflanzten. Ein paar Altholzgruppen, bestehend hauptsächlich aus den Linden und ein paar einzelnen Bäumen, wie z.B. Kiefer, Nuss und Ahorn ergänzen den Baumbestand und verleihen den Stil des Landschaftparks mit der Geometrie seiner Hauptelemente. Die freien Gebiete des Parks, zahlreiche Wiesen und Nischen werden von Grass und in dem nördlichen Teil von Wiese bedeckt. Das Gebiet ist stark mit Unkraut bewachsen. Der Park erfüllt heute keine Funktion. Als Eingang zum Park dient heute eine öffentliche Straße, die den Park überschneidet. 86 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Speicher Die Scheune ist ein Teil des Gutshofes und schließt den Wirtschaftshof von der westlichen Seite ab. In der Nähe steht das Landhaus der ehemaligen Eigentümer des Guts. Die Scheune ist das älteste und gleichzeitig wertvollste Denkmal, das wahrscheinlich zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand. Es steht auf einem rechteckigen Grundriss, in Richtung Süd und Nord. Es handelt sich um ein Gebäude aus Bruchstein, mit unverputzten Fassaden, einem Sattelwalmdach aus gebrannten Ziegelsteinen. An der westlichen Seite gibt es in der Dachfläche einen Kran, in dem sich ursprünglich der Hebemechanismus befand. Gesindehaus Das Gebäude steht in der Mitte der Ortschaft auf einem kleinen Hügel in der Nähe der Einfahrt zum Gutshof. Das Gebäude steht auf einem rechteckigen Grundriss, gebaut aus einem Brechstein. Das Gebäude hat im architektonischen Sinne zwei Etagen, ist rechteckig und mit einem Zeltdach mit kleinem Gefälle bedeckt. Die Dachfläche ist aus Bitumen Pappe. Die Fronseite gedacht als fünf Achsen mit dem Eingang in der mittlerer Achse. Zum architektonischen Detail gehören keramischen Friesen, Fensterschellen und Kronengesimse. Die Wände des Gebäudes sind mit geometrischen Mustern, verlegt aus bunten Steinen geschmückt. An der westlichen Giebelseite befindet sich ein Stern mit den Initialen des Landgutbesitzers: GB und dem Baujahr: 1866. Im Gebäude sind die originalen Fenster und Türen nicht erhalten geblieben. 87 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Müllerhaus OGARDZKI MŁYN (dt. Wugartener Mühle) Die Siedlung befindet sich immer nordöstlichen Teil der Gemeinde, an dem Fluss Ogardna und an der Grenze zur Gemeinde Woldenberg. Wugartener Mühle ist ein Teil von Wugarten und liegt an der Straße von Wugarten nach Kalzig und von Hermsdorf nach Göhren. Es wurde zum ersten Mal im Jahre 1337 erwähnt. Hennig von Harsleben, Eigentümer der Güter von Wugarten, bekam auch fünf leichte Pfund Ertrag aus der hiesigen Mühle. Im Jahre 1361 kam es in Wugartener Mühle zur Beilegung der Streitigkeit um die Grenze des dem Gutshof Meusdorf gehörenden Waldes zwischen den Zisterziensern aus Marienwalde und Janeke und Henning Segenfeld. Lodike Letenin aus Wugarten verkaufte 1441 die Wugartener Mühle mitsamt dem Teich und den ihm zustehenden Erträge dem Deutschen Orden. Wann die Siedlung verlassen wurde, ist nicht gewiss, da sie nicht mehr erwähnt wurde. In der Neuzeit erwähnte man etwas von einer Mühle und einem Sägewerk, die zur Familie von Brand und von Bornstedt gehörte. Gegen das Ende des 18. Jahrhunderts wurde hier eine Mühlanlage errichtet, die sich hier bis heute befindet. An der Straße von Ogardy nach Ogardzki Młyn befinden sich Relikte eines ehemaligen Friedhofs der Mühlenansiedlung. 88 Das Müllerhaus befindet sich innerhalb der Mühlanlage, südlich der Straßen von Wugarten nach Hermsdorf, an der Mündung Ogardnas in den Mühlensee. Es handelt sich um ein Fachwerkgebäude aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, mit keramischer, verputzten Füllung. Das einstöckige Gebäude mit einem hohen Satteldach wurde unterkellert. Die Vorderfassade ist achtachsig, mit einem Eingang in der Mittelachse. Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich an der westlichen Giebelung ein Mühlenrad. Daneben, an der westlichen Seite, befindet sich ein kleineres Gebäude, errichtet in derselben Zeit oder etwas später, in dem höchstwahrscheinlich die Mühlenarbeiter wohnten. Wohnhaus Das Wohnhaus gehörte zu der Mühlenanlage und befindet sich an der südlichen Seite der Straße aus Ogardy nach Chomętowo, in der Nähe der Mündung des Orardna Flusses in den Młyńskie See. Es ist ein Gebäude erbaut Ende des 18. Jh. als ein Wohnhaus der Mühlenarbeiter. Es ist ein Gebäude getragen vom Steinsockel mit Fachwerkaußenwänden und teilweise verputzt. Das Haus ist teilweise unterkellert, einstöckig, rechteckig, bedeckt mit einem Satteldach mit Öffnungsgesimsen. Die Dachfläche ist mit Eternit bedeckt. Die Frontseite ist symmetrisch, hat sieben Achsen mit dem Eingang in der mittleren Achse. Daneben, an der östlichen Seite steht ein Fachwerkhaus, der Müllerhaus, erbaut zu der selben Zeit. Im Gebäude befinden sich historischen und gegenwertige Holzelemente. 89 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie PIASTOWO (dt. Bachmannshof ) PIELICE (dt. Pehlitz) Hof Das Gebäude befindet sich in der Gutshofanlage gegenüber der Einfahrt. Das Gebäude liegt auf einem rechteckigen Grundriss, ist gemauert aus Stein und Ziegeln mit verputzten Fassaden. Im architektonischen Sinne handelt es sich um ein unterkellertes Gebäude, einstöckiges, rechteckiges Gebäude, bedeckt mit einem Zeltdach. Die Dachbedeckung ist aus Eternit. Die Frontfassade wurde als symmetrisch, mit neun Achsen und mit dem Eingang in der mittleren Achse mit Treppen gedacht. Die Fenstern und die Türen sind original erhalten geblieben. Das Gebäude verfügt über wesentlichen architektonischen Werte und ist ein Beispiel der Residenzbauten Ende des 19. und Anfang des 20. Jh. Die Ortschaft liegt 9 km nordöstlich von Friedeberg, am Rande des Drager Urwaldes. Sie befindet sich an der Straße aus Mansfelde nach Wugartener Mühle, neben der lokalen Straße nach Wugarten. Der Name des Dorfes ist slawischer Abstammung und bedeutet so viel wie Horst, Lagerstatt, Unterschlupf. Es wurde zum ersten Mal im Jahre 1337 als Eigentum der Familie von Hersleben erwähnt. Im späten Mittelalter war das Dorf verlassen. Im Jahre 1572 stehen Joachim und Zabel von Bonstedt als Eigentümer eingetragen. Zabel stammte aus Zabel Dolgen, Joachim lebte in seinem Teil von Pehlitz. Im Jahre 1643 werden als Eigentümmer von Bornstedt und Papstein erwähnt. Im Jahre 1715 gehörte ein Teil des Gutshofs zwei Söhnen des verstorbenen Majors von Vorhauer. Einer der Brüder, Rudolf Ehrenteich, im schwedischen Dienst, ist wahrscheinlich in der Schlacht bei Fraustadt im Jahre 1706 ums Leben gekommen und galt immer noch als verschollen. Das Gut wurde vom Kadett Heinrich Ehrenteich von Vorhauer verwaltet. Der andere Teil des Gutshofs gehörte Christof Krause, und seit 1718 seiner Witwe. Im Jahre 1763 war Theodore Elisabeth von Kökeritz Eigentümer des Gutes. Im Jahre 1780 ging es in die Hände von Freiherrn von Neckern über. Zwei Jahre später war Pehlitz schon Eigentum von Melchior Freiherr von Dyherrn und seit 1787 – vom Inspekteur Thomas. Seit 1796 kam es in Besitz der bürgerlichen Familie Rehmann. Zunächst, seit 1802, gehörte es Daniel Rehmann, dann aber, seit 1831, Hans Wilhelm. Im Jahre 1866 wurde das Gut Eigentum der Familie Knoblesdorff. Bis 1896 gehörte es dem Rat und Rittmeister in Ruhestand Hugon Franz Leopold von Knoblesdorff, dann seiner Witwe Hedwig, geboren von Wedel. In 1901 wurde es von ihrem Sohn, Rittmeister in Ruhestand Hermann von Knobelsdorff-Brenkenhoff übernommen. Im Dorf sind u.a. Kirche mit Fachwerkhauswänden, ein Teil des Gutshofbebauung samt Scheune und Brennerei, sowie ein kleines Hofs Park mit 2,5 Hektar. Es ist eine Anlage mit vielfältigem Baumbestand. In seinem Umfang befinden sich Linden, Kastanien, Eichen, Ulmen, Weißbuchen, Buchen, Eschen, Ahorn, Apfelbäume und Fichten. Der Ort befindet sich nordöstlich von Friedeberg, an dem Dorfweg nach Wildenow. Der deutsche Name stammt vom Familiennamen der Eigentümer. Bachmannshof wurde als ein Vorwerk wahrscheinlich im 18. oder zu Beginn des 19. Jahrhunderts gegründet. Das Gut war Teil des Stadtgebietes von Friedeberg. Im Jahre 1817 gehörte es Johann Heinrich Bachmann, Bäckermeister und Stadtrat in Friedeberg. In den Jahren 1848-1853 gehörte es der Witwe Bachmann und ihren Kindern. Im Jahre 1853 steht Johann Heinrich Wilhelm Bachmann als Eigentümer in den Büchern. Seit 1886 gehörte das Dorf seinen vier Kindern, und 1892 wurde es von Friedrich Bachmann übernommen. 90 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie 91 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Brennerei im Vorwerk Das Gebäude der Brennerei liegt im Umfang des Vorwerks gelegen in der östlichen Seite der Ortschaft. Das Gebäude ist Ende des 19. Jahrhunderts erbaut worden. Die Brennerei besteht aus ein paar recht flächigen Elementen, gebaut aus keramischen Ziegeln mit einer Kalkbeize. Das Hauptgebäude ist zweistöckig mit Erdgeschossanbau, bedeckt mit einem Zeltdach, verbunden mit einem Schornstein an der östlichen Seite. Die Dachflächen sind aus keramischen Biberschwanzdachziegeln nach Kronenmuster verlegt und Dachpappe. Das Gebäude verfügt über bedeutende architektonischen Werte. Marias-Immerwährender -Hilfe-Filialkirche Die Kirche wurde gegen das Ende des 18. oder zu Beginn des 19. Jahrhunderts errichtet. Sie befindet sich im Zentrum des Ortes, an der Kreuzung von Dorfstraßen, innerhalb des ehemaligen Pfarrfriedhofes, über einem rechteckigen Grundriss in der Achse Ost-West. Es ist eine einschichtige Fachwerkkonstruktion, mit einem an der westlichen Seite angebauten Glockenturm. Der Körper ist mit einem dreiflächigen Zeltdach bedeckt, der Turm – mit einem Walmdach und Helm aus Flachziegeln. Die westliche Fassade wurde gegen das Ende des 19. Jahrhunderts mit gebranntem Mauerstein neu errichtet und ist nun mit kreisförmigen Blenden und einem Zieferblatt an der Giebelung verziert. Die Seitenfassaden sind dreiachsig, die östliche allerdings zweiachsig. Im Inneren der Kirche befindet sich der alte Altar, der jedoch in der Nachkriegszeit umgestaltet wurde, ein hölzernes Taufbecken, ein kleines Kruzifix und eine Bronzeglocke, 1618 in der Glockengießerei von Otto Albers in Landsberg (Gorzow) hergestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gotteshaus von der katholischen Kirche übernommen und 1956 eingeweiht. Infolge einer undurchdachten Sanierung hat das Innere seinen ursprünglichen Charakter verloren, indem Täfelung an den Wänden und an der Decke angebracht wurde. Glocke von Otto Albrecht Im Umfang des Kirchenschiffs befindet sich die Glocke des Landsberger Glockengießers Otto Albrecht gegossen im Jahre 1619. Auf dem Mantel der Glocke wurde eine Inskription angebracht: OTTO ALBRECHT HAT MIC GEGOSSEN. LANDSBERG 1619 , sowie eine Inskription mit den Namen der Stifter der Familie von Bornstedt und eine Dekoration bestehend aus Akanthusblättern. Die Glocken diesen Glockengießers befanden sich u.a. in den Kirchen in Glisno und in Żubrowo bei Sulecin. 92 Wohnhaus Das Gebäude ist Anfang des 19. Jh. erbaut worden. Das Gebäude befindet sich in der Mitte der Ortschaft, an der Kreuzung der Dorfstraßen, in der Nachbarschaft der Kirche. Das Gebäude ist firstartig gegenüber der Straße gelegen. Das Gebäude hat Fachwerkhauskonstruktion mit der Ziegelfüllung der freientstandenen Stellen. Es ist ein einstöckiges Gebäude, unterkellert, rechteckig, bedeckt mit einem Zeltdach aus keramischen Dachziegeln. Die Frontfassade hat drei Achsen mit dem Eingang in der Mittleren Achse. Die Fenstern wurden nachgebaut. 93 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie PRZYŁĘG (dt. Altenfließ) Ein Einstraßendorf, 7 km nordwestlich von Friedeberg, an der Straße nach Landsberg. Es liegt am Rande des Landsberger Urwaldes, an der Mündung des Flusses Sarbina in den Pełcz. Der Name des Ortes stammt wahrscheinlich von der ritterlichen Familie Oldenfliet. Im Jahre 1337 wurde hier ein gewisser von Blankenburg erwähnt, der 5 Schilling Zinsen erhob und eine Wassermühle besaß. Das Dorf zählte 40 Hufen, darunter 4 Hufen in Besitz des Probstes. Dies zeugt indirekt davon, dass sich im Dorf eine Pfarrkirche befand. Das spätere Schicksal des Ortes ist unbekannt. Im Jahre 1499 verliehen Joachim und Albrecht Hohenzollern das Dorf mitsamt der Mühle und dem Holzschlagrecht, den Gewässern und anderen Privilegien dem Stadtrat in Friedeberg. Seitdem gehörte es nur noch der Stadt. Die Markgrafen besaßen in der Nähe ein kleines Jagdhaus, das 1589 umgebaut wurde. Danach hatte dort eine Försterei ihren Sitz. Der Ort litt stark in Zeiten des Dreißigjährigen Krieges und wieder im Siebenjährigen Krieg, als er von den Russen vollständig abgebrannt wurde. Dann bekam er das Hauländer recht. Es gab hier damals 14 Bauern- und 10 Häuslerhöfe. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts befanden sich hier 16 große Bauernhöfe. 94 Heiligstes-Herz-Jesu -ChristiFilialkirche Die Kirche wurde 1803 erbaut und befindet sich inmitten des Dorfes auf einer kleinen Anhöhe. Sie steht in der Nähe von zwei Dorffriedhöfen. Es handelt sich um eine Gebäude aus Bruch- und Ziegelstein, mit ursprünglich verputzten Fassaden, verziert mit Lisenen und Gürten an den Fensterund Türenöffnungen. Die Kirche wurde über einem rechteckigen Grundriss errichtet, mit einem an der westlichen Seite angebauten viereckigen Glockenturm. Die Längsfassade ist vierachsig eingerichtet, die Ostfassade – zweiachsig. Das Schiff ist mit einem dreiflächigen Dach bedeckt, der Turm mit einem Walmdach. Es gibt zwei Eingänge – in der westlichen und in der südlichen Fassade. Bemerkenswert ist das ursprüngliche Türengerähme mitsamt Beschlag. Von der historischen Einrichtung sind immer noch die Kanzel, das Taufbecken und die Bänke erhalten geblieben. Die Kirche wurde nach dem katholischen Ritus am 3. Mai 1948 eingeweiht. Bei der letzten Modernisierung hat das Innere der Kirche seinen ursprünglichen Charakter verloren, indem eine gemauerte Sakristei angebaut wurde. 95 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie In der Kirche befand sich vor dem Zweiten Weltkrieg eine sehr reiche Ausstattung. Auf den Zeichnungen werden ein Zinnkelch und eine Wasserflasche präsentiert. Diese Gegenstände wurden durch einen Handwerker aus Strzelce Ende des 18. Jh. angefertigt und gehörten zur Ausstattung des früheren Tempels in Przyłęg. Diese Gegenstände sind bis heute nicht erhalten geblieben. Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie SIDŁÓW (dt. Zeitlow) Der Ort befindet sich 2 km östlich von Friedeberg, an der Straße nach Hohenkarzig. Zeitlow wurde wahrscheinlich gegen das Ende des 18. oder zu Beginn des 19. Jahrhunderts gegründet. Verwaltungsrechtlich befand es sich in der Gemarkung der Stadt Friedeberg und war ein städtischer Gutshof. Seit 1860 war es wahrscheinlich vom Hermann Theodor Emanuer Mierendorf gepachtet. Nach seinem Tode wurde das Gut 1882 von seinem Sohn Hermann Mierendorf übernommen, der allerdings erst seit 1902 als Eigentümer fungiert. Nach 1945 wurde das Gut verstaatlicht. Das Relikt des Gutshofes besteht aus einem viereckigen Hof umgeben von Wirtschaftsgebäuden aus dem 19. Jahrhundert aus Stein und Ziegeln, bedeckt von Satteldächern aus gebrannten Ziegeln. Zum Gutshof gehören auch die Überreste der Parkanlage mit einem Teich und Gemüsegarten. Im Park überragen Blätterbäume, darunter Eichen, Linden und Kastanien. Zu den wertvolleren Baumarten gehören Weymoutskiefer und Ölweide. Zu den wertvollsten Pflanzenarten gehört ein Kastanienspalier, der an der Zufahrtstraße an der westlichen Parkseite wächst. Taubenhaus Wohnhaus Das Gebäude ist Anfang des 19. Jh. erbaut worden. Das Gebäude befindet sich in dem nördlichen Teil der Ortschaft, an der Kommunikationshauptarterie. Das Haus steht auf einem rechteckigen Grundriss, gebaut auf einer Fachwerkhauskonstruktion mit teilweise gemauerten Wänden. Das Gebäude im architektonischen Sinne ist einstöckig, rechteckig, bedeckt mit einem Zeltdach mit Öffnungsgesimsen. Die Dachfläche ist aus keramischen Dachziegeln. Die Frontfassade mit einer nachgebauter Komposition ist zweiachsig mit eingemauerten Fenster- und Türöffnungen und einem vergrößerten Fensteröffnung. Der Eingang ist von der Außenfassade. Zum architektonischen Ambiente gehört ein Kronengesimse. Das Objekt verfügt vielfältige nachgebaute Holzelemente und eine erhalten gebliebene Fensterläden. 96 Das Taubenhaus befindet sich innerhalb der Guthofsanlage, inmitten des viereckigen Hofes. Es handelt sich um ein Gebäude, dass im Jahre 1909 gebaut worden ist. Ein Beweis dafür ist das Datum an der Windfahne. Der Grundriss ist achteckig, das Gebäude mit einem achtflächigen Helm mit Flach- und Firstziegeln. Das ganze wird von einem Drehknopf mit einem sorgfältig geschmiedeten Windzeiger gekrönt. Das Taubenhaus ist ein zweistöckiges Gebäude: Der untere Teil wurde aus Ziegelsteinen errichtet, der obere ist eine Fachwerkkonstruktion, unten mit Füllung aus gebrannten Ziegelsteinen, oben mit Holzbrettern, sehr sorgfältig eingerichtet. Das Gebäude erfüllt bis heute seine ursprüngliche Funktion. 97 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie SŁAWNO (dt. Schönfeld) Ein ehemaliges Vorwerk, ca. 3,5 km südöstlich von Friedeberg. Der Ort wurde zum ersten Mal im Landbuch des Markgrafen Ludwig von 1337 als verlassen erwähnt. Zum erneuten Mal hatte man ihn 1499 genannt, als seine leeren Felder vom Markgrafen der Stadt Friedeberg übergeben wurden. Der Stadtrat gründete der ein Vorwerk, das verpachtet und mit Laufe der Zeit in Erbbaurecht verwandelt werden sollte. Der erste Pächter war Abraham Nicol erwähnt im Jahre 1499. Das wurde das Vorwerk in einen Gutshof verwandelt, der 1850 von Heinrich August von Langenn-Steinkeller, dem Eigentümer des Majorats im nahem Birkholz, erworben wurde. Diese Familie war in Besitz des Dorfes bis zum ZweitenWeltkrieg; das Gut wurde nach 1945 verstaatlicht. Im Dorf ist ein Hof, die Relikte des Hofparkanlage und die Gutshofbebauungen erhalten geblieben. In der Dorfgemeinde Sławno befindet sich 2 km Süd - westlich von Strzelce Ciecierzyn (deutsch Arndsthof ). Ursprünglich war das ein Gutshof im Rahmen der Landesgüter in Słąwno, gegründet in der zweiten Hälfte des 19. Jh. auf einem viereckigen Grundriss. Landhaus in In Sławno ( dt. Schönfeld), 30er Jahre des 20. Jh., nach: Albert 98 Landhaus Das Landhaus befindet sich im mittleren Teil des Dorfes und bildet ein Teil des Gutshofes, indem es diesen vom Westen her abschließt und gestalterisch eine Einheit mit der Parkanlage bildet. Das Gebäude ist unterkellern, gemauert, aus Stein und Ziegeln, entstanden in zwei Etappen, in der Mitte des 19. und gegen das Ende des 19. Jahrhundert. Der südliche, ältere Teil des Gebäudes, steht mit der Giebel zur Straße gerichtet, ist zweistöckig, mit verputzten Fassaden und mit einem Satteldach bedeckt. Einen weiteren Teil bildet der Nordflügel, mit unverputzten Fassaden und einem Eingang vonseiten des Gartens, der sich im hinteren Teil des Gutshofes befindet. Die ursprüngliche Einrichtung konnte größtenteils gerettet werden, darunter des Fenster- und Türengerähme, die Wandtäfelung und der Stuck in den repräsentativen und in den Schlafräumen. Eh. Gutshofverwalterhaus Das Gebäude befindet sich mitten im Dorf, in der Nachbarschaft der Vorwerkanlagen, an der Kreuzung der Dorfstraßen. Das Gebäude steht auf einem verlängerten rechteckigen Grundriss, in der Ost-West-Achse und wurde auf die traditionelle Art aus Stein und Ziegeln mit verputzen Fassaden gebaut. Im architektonischen Sinne handelt es sich um ein einstöckiges Gebäude, unterkellert,rechteckig, bedeckt mit einem Satteldach mit Öffnungsgesimsen. Als Dachbedeckung hat man keramische Biberschwanzsteine nach Kronenmuster vorgesehen. Die Frontfassade ist rhythmisch und symmetrisch mit dem zentral angebrachten dreieckigen Vordergiebel in der Dachpartie bedeckt mit einem Satteldach und Öffnungsgesimsen. Die Fensterrahmen sind stilistisch verschieden. Die Fensterläden sind teilweise erhalten geblieben. 99 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Das Bildnis der Kirche in Sokólsko befindet sich auf einem der bunten Kirchenfenstern. Die Darstellung ist in dem Sinne realistisch, dass man sogar genau die Stelle feststellen kann, von der das Bildnis angefertigt worden ist. SOKÓLSKO (dt. Falkenstein) Gelegenen 6 km nordwestlich von Friedeberg, an der Straße nach Arnswalde. Zum ersten Mal 1337 als Valkenstein im Landbuch des Markgrafs Ludwig Wittelsbach erwähnt. Aus dieser Zeit behielt die Ortschaft die räumliche Lage, wo sich auch die Kirche und die Relikten der Pfarrkirche befinden. Die Ortschaftzählte 1337 40 Landhufen. Vier davon gehörten dem Pfarrbezirk an. Man kann also behaupten, dass hier eine Kirche gestanden hat. Es war ein ritterliches Dorf und gehörte seit dem 14. Jahrhundert der Familie von Sanitz. Das Gut war zerkleinert und in Besitz von Vertretern mehrerer Linien des Geschlechts. Im Jahre 1715 gehörte es teilweise auch Joachim Bernd von Schönbeck, während ein anderer Teil in den Händen von Karl Heinrich von Sanitz aus Breitenstein blieb. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts war die Familie von Marwitz hier ansässig. Im Jahre 1797 wurde das Gut vom Landrat Christian von der Marwitz durch Karl Wilhelm von Knobelsdorf erworben. Seit 1804 war es Eigentum von Hauptmann Ernst Georg von Oertzen, Eigentümer von Breitenstein. Seit 1813 gehörte es Johann Heinrich Gottlieb von Brunkow, dann seiner Witwe. Die weiteren Eigentümer waren der Reihe nach: Heinrich Gottlieb Brunkow, Karl Dudy und seit 1865 Hermann Badecke. Von seiner Witwe wurde das Gut von Juliana Freiherrin von der Osten-Sacken-Sachsen erworben. In den Jahren 1896-1914 gehörte es Paul Rossi und anschließend seiner Frau, Sophie geb. Jacobs. Ihr Sohn ist im 1. Weltkrieg gefallen. Diese Tragödie hatte Einfluss auf die Stiftung der bunten Kirchenfenster, angefertigt im Jahre 1919. Im Dorf steht immer noch die Schloss- und Parkanlage westlich des Ovalgrundrisses, gestalterisch mit der Kirche verbunden. Sehenswert ist auch der Hof verbunden mit der Kirche und die Gutshofbauten, die ein breites, viereckiges repräsentatives Platz bilden. Die Parkanlage zählt 3,8 Hektar. In seinem Umfang wachsen u.a. Ahorn, Bergahorn, Eiche, Linden, Kastanien und Fichten. Im Umfang der Parkanlage ist die Schicht der Sträucher nur schwach entwickelt. Im Dorf sind Wohn- und Wirtschaftsgebäuden aus dem Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhundert erhalten geblieben. 100 Stanislaus-Bischof-von-Krakau-Filialkirche Ein bescheidenes Gebäude aus gebranntem Ziegel, in der Ost-West-Achse. Sie wurde 1920 errichtet, wohl anstelle eines älteren Gotteshauses. Sie steht über einem rechteckigen Grundriss, hat ein Schiff; an der östlichen Seite wurde ein Glockenturm angebaut. Es handelt sich um eine Ziegelsteinkirche mit verputzter Frontfassade. Die Seitenfassaden sind dreiachsig, die östliche – zweiachsig. Die historische Ausstattung und Einrichtung der Kirche besteht aus einem barocken Altar aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts, einer Empore, die als Schirmherrnloge dient, sowie sehr interessanten Mosaikfenstern. Die Motive an den Fenstern sind unterschiedlich, es gibt heraldische und allegorische Darstellungen, im Ostfenster sieht man das Porträt des im Ersten Weltkrieg gefallenen Sohn der Eigentümer des Gutes, mit einem sich vor ihm beugenden Todesengel. Die Kirche wurde nach dem katholischen Ritus am 6. Januar 1956 eingeweiht. Glocke von Marten Jacobs Im Glockenturm hängt eine spätgotische Glocke von Marten Jacob aus dem Jahre 1511. Man behauptet, dass dieser Glockengießer aus Chojna kam und in den Jahren 1496 – 1522 auf dem Gebiet der Neumark, in Großpolen und im Westpommern gearbeitet hat. An der Glocke gibt es eine Inskription: ihesus nasaranus rrex iudeorum a (nno) d(omoni) m ccc xi. Das Objekt charakterisiert sich durch große Sorgfalt der Anferigung. Die Glocken von Merten Jacob befanden oder befinden sich u.a. in den Kirchen in Gorzyca und in Osiecko bei Bledzew, in Bledzew, in Racławie bei Gorzów und in Rzecko bei Choszczno. 101 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie In der Kirche befinden sich vier bunte Kirchenfenstern gestiftet 1919 durch die Landguteigentümerin Sophie Rossi. Die bunten Kirchenfenster wurden im berliner Atelier von C. Busch angefertigt. Eine Besonderheit ist die Darstellung des im 1. Weltkrieg gefallenen Erbe mit dem über ihn geneigten Todesengel. Andere Kirchenfenster zeigen die Wappen der Landgutseigentümer angefangen von der Gründung der Ortschaft bis zu den heutigen Zeiten der Stiftung Landhaus Das Landhaus in Falkenstein ist sehr bescheiden. Das Gebäude befindet sich im Zentrum des Ortes, innerhalb des Gutshofs, in der Achse der Kirche. An der westlichen Seite wurde ein kleiner Landschaftspark angelegt. Das Haus wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf Veranlassung der hiesigen Gutsbesitzer erbaut. Es handelt sich um ein Bauwerk über einem rechteckigen Grundriss in der Nord-Süd-Achse, gemauert und verputzt, teilweise unterkellert, einstöckig, mit einem zweiflächigen Walmdach. Die vordere, östliche Fassade, besteht aus einer Achse und einem Eingang in der Mitte, mit einer Mansarde und einem Zieferblatt in der Dachfläche. An der nordwestlichen Ecke steht ein zweistöckiges Hinterhaus mit einem Satteldach. Im Landhaus gibt es immer noch das alte Türen- und teilweise auch Fenstergerähme. In der Nachkriegszeit gingen die architektonischen Details der Fassaden, darunter das Bossenwerk und die Fenster- und Türengürte. 102 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie STRZELCE KLASZTORNE (dt. Friedeberger Klostergut) Der Ort befindet sich 1 km nordöstlich von Friedeberg. Die Siedlung umfasst ein ehemaliges Kloster-, danach ein Adelsgut. Ursprünglich war hier ein Vorwerk des Friedeberger Augustinerklosters. Nach der Säkularisierung der kirchlichen Güter im 16. Jahrhundert ging das Gut in private Hände über. Seit 1680 war es im Besitz der Familie Beger. Georg Friedrich Beger veräußerte es an Jacoba Zastrow. Im Jahre 1797 gehörte das Gur Heinrich Christian Nehse, und drei Jahre später Georg Brömse. Im Jahre 1812 wurden Rätin Charlotte Henriette Preuss, geb. Voigt und Friedrich Wilhelm Strauch. Seit 1817 galt Friedrich Wilhelm Mellin als Eigentümer. In 1830 – Friedrich Schleussner, in 1850 – Johann Karl Ludwig. Seit 1861 gehörte das Gut Christian Friedrich Pagel, der hier einen Hof und einen Garten einrichten ließ. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es von der Gemeinde übernommen und dann verstaatlicht. Erhalten geblieben ist das Haus des Verwalters, das aber in der Nachkriegszeit wesentlich umgestaltet wurde und seinen ursprünglichen Charakter verloren. Landhaus Das Gebäude ist im dritten Viertel des 19. Jh. aus Initiative von Christian Friedrich Pagel erbaut worden. Das Objekt befindet sich mitten in der Ortschaft, in der Nachbarschaft des Gartens und des ehemaligen Gutshofs. Das Landhaus steht in der Ost-WestAchse, ist aus Ziegeln gemauert und hat verputzte Fassaden. Das Gebäude ist einstöckig, unterkellert und mit einem Zeltdach bedeckt. Als Dachbedeckung hat man keramische Biberschwanzsteine vorgesehen. Die Frontfassade hat neun Achsen mit den rechteckigen Fensteröffnungen und mit dem Eingang in der Mitte der Fassade. Zum architektonischen Ambiente gehören bearbeiteten Fensteröffnungen und Kronengesimse. Im Gebäude domminieren Tür- und Fensterelemente von heute, meistens Plastik, die an die historische Komposition verbindet. 103 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie TUCZNO (dt. Schönrade) Gelegenen 11 km nordwestlich von Friedeberg, an der Straße nach Arnswalde. Einstraßendorf, zum ersten Mal 1304 erwähnt, als Ulrich von Bilrebeke den Bernsteiner Zisterzienserinnen Erträge aus der Kirche in Schönrade und 100 Marken leichte Pfennige verlieh, woraufhin das Kloster seine drei alten Tanten aufnahm. Im Jahre 1337 wurde im Landbuch des Markgrafen Ludwig Ludekin Jessekow als Eigentümer von 10 Hufen erwähnt. Markgraf Ludwig Rzymski verleiht im Jahre 1361 den Gewinn aus den 10 Landhufen in Tuczno dem Brüderorden in Friedeberg und seinem Altar von St. Peter und Paul in der Pfarrkirche. In 1449 waren Claus, Burghard und George von Schöning Eigentümer von Schönrade erwähnt worden. Der Ort blieb in Händen dieses vornehmen Geschlechts bis 1836. Als hervorragendster Vertreter dieser Familie erwies sich Hans Adam von Schöning (gest. 1696) und Friedrich Wilhelm von Schöning, Landrat des Landsberger Kreises, der die Lubiather-Jansfelder Linie dieses Geschlechts gründete. Der letzte Schöning, der als Eigentümer von Schönrade fungierte, war Helmuth Albrecht von Schöning (bis 1836). Danach war er kurz von Heinrich Bernhard Schneider gepachtet. Im Jahre 1837 wurden die hiesigen Güter von Georg Ludwig von Wedemeyer, dem königlichen Hofrat, Johanniter und Hauptmann in Ruhestand erworben. Zu seinen Zeiten wurden hier eine bekannte und hoch geschätzte Pferdezucht gegründet, die bis zum Zweiten Weltkrieg existierte. Im Jahre 1867 wurde das Gut in ein Major verwandelt, mit Wilhelm Ludwig von Wedemeyer an der Spitze. Zur Zeiten seines Sohnes Max ließ man ein prachtvolles Schloss bauen, das bis heute erhalten geblieben ist. Bei seiner Familie blieb das Gut bis 1945. Der letzte Eigentümer des Guts, Franz Just von Wedemeyer, wurde von sowjetischen Soldaten erschossen. 2 km Nord-westlich von Tuczno, am Tuczeń See befindet sich eine Ansiedlung Tuczenko (deutsch Tietzel Forsterei). Ursprünglich war das ein Gutshof gegründet auf dem Gebiet der ausgerodeten Flächen des Pluskociński Waldes, die die Stadt Choszczno den Eigentümern der Landgütern in Żabicko und Jarosławsko verpachtet hat. Das Gutshof ist im Jahre 1739 durch den Stadtrat Choszczno gegründet worden. Es war ein Kneipenbetrieb an einer der wichtigen Straßen nach Ostpreußen. 1763 wurde das Gutshof in Tuczenko und in Pluskocin an den Kolonialist Hallman aus Dzierżązne Małe bei Piła verpachtet. Anfangs des 19. Jh. gehörten beide Gutshöfe zur Choszczańska Kammer. Im Jahre 1816 wurden die Gutshöfe abgetrennt, das Gutshof in Tuczenko ausverkauft und aufgelöst. An Stelle des Gutshofs gründete man eine Försterei. Heute befindet sich auf dem Gebiet der Ansiedlung eine Hegerhütte. 104 Schloss Das Schloss wurde im neoklassizistischen Stil in den Jahren 1897-1899 erbaut, auf Veranlassung des damaligen Eigentümers, Max von Wedemeyer, laut Projekt von einem bekannten Berliner Architekten Alfred Messel (1853 - 1909). Die Initialen des Eigentümers und die Baujahre sind dem Portal im Säulengang zu entnehmen. Das Objekt befindet sich in der Mitte des Ortes, im südöstlichen Teil des Landschaftsparks. In der Nachbarschaft des Schlosses steht ein Hinterhaus sowie die Gutshofanlage auf einem viereckigen Grundriss. Es handelt sich um ein gemauertes, unterkellertes Gebäude, bestehend aus zwei Stockwerken und mehreren Teilen, bedeckt mit Mansardendächern mit Lukarnen. Der Körper des Gebäudes wurde über einem rechteckigen Grundriss mit Seitenflügeln errichtet; die Südflügel haben die Form eines in nördlicher Richtung verlängerten Rechtecks. Einen repräsentativen Charakter besitzt insbesondere die westfassade mit einem zentral gelegenen Eingang, über dem man einen Balkon mit Wappen angebracht hat. Am westlichen Flügel befindet sich ein Säulengang mit einem dreieckigen Tympanon. Vor der Frontfassade und an der Fassade des südlichen Flügels gibt es Terrassen. Die Fassade der Gebäude ist besonders reich verziert, mit rhythmisch verlegten Lisenen, die der Achseneinteilung entsprechen und das Bossewerk tragen. Die Einrichtung von mehreren Räumen ist erhalten geblieben, darunter der Ballsaal mit dekorativer Stuckatur. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Gut verstaatlicht und dass Schloss verwandelte man in Büros der lokalen LPG sowie in ein Kulturhaus. Heute ist das Schloss Privateigentum. Die Residenz zählt zu den wertvollen dieser Art in der Region. 105 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Gesindeshaus Nebennauten des Schlosses Das Gebäude befindet sich in direkter Nachbarschaft des Schlosses, an dessen westlicher Seite, innerhalb der Parkanlage. Es ist ein klassizistisches Gebäude, errichtet in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Es wurde über einem quadratischen Grundriss erbaut. Im architektonischen Sinne handelt es sich um ein unterkellertes, zweistöckiges Gebäude mit begehbarem Dachboden, bedeckt mit einem zweiflächigen Walmdach. Der Eingang befindet sich in der Nordfassade, in der es auch eine große, verglaste Veranda gibt. Als Teil der historischen Ausstattung ist der in der Diele stehende Kachelofen mit holländischen Motiven erhalten geblieben. In den letzten Jahren wurde das Gebäude renoviert. Schlosslandschaftspark Der Landschaftspark mit der Fläche von 8,5 Hektar ist ein Element der Residenzanlage. Im Parkbereich führt zum Schloss eine Lindenallee mit einer Wiese. Die Anlage ist mit Ziegelmauer und Gitterzaun umgeben. Im Baumbestand überragen Linden, Fichten, Ahorn und Eichen. Die meistern Bäume sind 80 – 120 Jahre alt. Der Zustand der Bäume ist gut. Nur wenige müssten einem Heilungsprozess unterzogen werden. Es ist auch ein Fragment der Weißdorn- und Weißbuchenallee erhalten geblieben. Das Altholz ist vielfältig und mit Zierbäumen ergänzt. Zur Besonderheit gehört eine sehr alte rote Eiche, kanadische Fichte, Weymoustkiefer und die Sommereiche. 106 Das Gebäude befindet sich in der Nachbarschaft der Schloss- und Parkanlage, an ihrer westlichen Seite. In der Vergangenheit war das ein Wohnhaus der Gutshofarbeiter. Das Haus ist Ende des 19. Jh. auf einem rechteckigen Grundriss mit Hilfe der traditionellen Technik gebaut worden, gemauert aus der keramischen Ziegeln mit der Kalkbeize mit nicht verputzten Wänden. Architektonisch gesehen ist das Gebäude unterkellert, rechtflachig , bedeckt mit einem Zeltdach mit einem Dachzubau von der Fronseite. Die Dachfläche ist aus Eternit. Die Frontwand wurde als Acht-Achsen-Bau, symmetrisch mit zwei Eingängen an den Randachsen entworfen. Die Fensterrahmen und die Fensterläden sind teilweise erhalten geblieben. Alfred Messel - geb. am 22. Juli 1853 in Darmstadt, gest. am 24. März 1909 in Berlin. Deutscher Architekt und Pädagoge. Studierte in den Jahren 1873 – 1878 in Darmstadt, Kassel und in Berlin. Ab 1896 leitete er ein architektonisches Atelier. 1904 wurde er Mitglied der Preußischen Kunstakademie in Berlin. Anfangs schuf er unter dem Einfluss der Geschichte und ging langsam Richtung der Moderne. Zu seinen besten Bauwerken gehört das Wertheim Warenhaus in Berlin aus den Jahren 1896 – 1904. Er entwarf ebenfalls das Landesmuseum in Darmstadt und baute die Museumsgebäuden in Berlin aus. Mit seiner Arbeit hatte er einen bedeutenden Einfluss auf das Moderne in Deutschland, insbesondere auf die Arbeit von Brunon Taut. 107 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie WEŁMIN (dt. Buchwerder) Eine Ortschaft gelegen 8 km südwestlich von Friedeberg, an der Straße nach Landsberg, gegründet in den Jahren 1772 – 1773 vom Friedeberger Stadtrat. Zum ersten Mal erwähnt 1809, in einer historisch-statistischen Veröffentlichung. Die Einwohner gehörten der Kirchengemeinde in Gurkow. In der Ortschaft lebten damals lediglich einige landlose Bauern. Im Jahre 1865 waren es schon sechs Landwirte, von denen jeder ein Gespann besaß, und 27 landlose Bauern. Im Jahre 1939 gab es hier 78 Haushalte. 108 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie WIELISŁAWICE (dt. Wildenow) Ein Dorf 5 km nordwestlich von Friedeberg, an der Straße nach Berlinchen. Zum ersten Mal wurde es 1337 als ritterliches Gut des Geschlechts von Sanitz erwähnt. Es gab hier 64 Hufen Land, eine Mühle und ein Wirtshaus sowie wahrscheinlich eine Kirche. Doch das Dorf wurde wahrscheinlich noch früher begründet, sein Ovalgrundriss ist bis heute erkennbar. Mit der Zeit wurde das Gut zerstückelt, im Ort gab es wenigstens zwei Landsitze von Adeligen. Im Jahre 1608 waren die Brüder Andreas, Kaspar und Otto von Sanitz Herren im Dorf. In 1672 tauschte Thomas von Sanitz ein Viertel des Dorfes mit Christian Heinrich Appelmann und Anne Eve Wernicke. Als weitere Eigentümer werden 1682 Bernd Friedrich und Thomas Ehrenteich sowie Heinrich von Sanitz genannt. Die Aufschrift an der Glocke von 1688 nennt auchChristianus Henricus Appelmann und Anne Eve Wernicke als Stifter. Kurz darauf ging das ganze Gut in die Hände der Familie Dietrich über. Im Jahre 1715 wurden Dietrichs Witwe sowie sein Bruder Johann Friedrich Dietrich, ein Geistlicher aus Soldin, zu Eigentümern. Ein Jahr später heirateten sie insgeheim in Polen. Aus diesem Grunde wurde Dietrich von seinem Posten abberufen, denn Eheschließungen zwischen Verschwägerten waren im preußischen Staat verboten. Im Jahre 1745 ging das Gut im Besitz von Ernst von Saudach über, der erst drei Jahre später Hauptmann Christoph Ludwig Freiherr von der Goltz verkaufte. Dieser ließ ihn Wildenow eine Kirche bauen, in deren Krypta er 1784 neben seiner Ehefrau bestattet wurde. Das Gotteshaus wurde 1982 abgerissen. Zu jenen Zeiten wurde auch das nicht mehr erhalten gebliebene, klassizistische Fachwerkgutshaus neben dem Gutshof errichtet. Der nächste Eigentümer war Anton Gottlieb Freiherr von der Goltz, der in den Jahren 1771 bis 1781 als Landrat von Friedeberg fungierte. Anschließend ging das Gut in die Hände seines Bruders über, Hauptmann Johann Christian, der es allerdings schon 1802 für 71.700 Taler dem Staatsgutsverwalter August Theodor Eisenhardt aus Berlin verkaufte. In 1819 war das Gut schon ein Teil des Majorats der Familie Steinkeller aus Birkholz. Das Majorat gehörte damals Heinrich August Sigismund von LangennSteinkeller. Im Jahre 1861 wurden die Ländereien mit Zentrum in Wildenow von ernst Heinrich von Langenn-Steinkeller übernommen, dem das Gut in Birkholz dann seit 1868 gehörte. Weitere Eigentümer waren Max Friedrich und seit 1899 Werner von LangennSteinkeller, den man noch 1929 erwähnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Landgüter verstaatlicht. 109 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Kirche in Wielisławice ist in den Jahren 1756 – 1757 von der Christian Ludwig von der Goltz Stiftung mit Fachwerkaußenwänden erbaut worden. Es war ein Gebäude auf einem rechteckigen Grundriss mit einem spitzartigem Turm an der westlichen Seite. Die Kirche von heute wurde in den Jahren 1982 – 1984 auf den Fundamenten der Kirche mit Fachwerkaußenwänden aus dem 18. Jh. erbaut. Es ist ein Bauwerk auf einem viereckigen Grundriss mit einem Turm an der westlichen Seite, gemauert, verputzt und mit einem Zeltdach bedeckt. Die Dachfläche besteht aus Blech. Im Inneren ist von der historischen Ausstattung und von der Ambiente der barocke Altar erhalten geblieben. Die Skulptur vom Taufengel wurde in die Kirche von Heiligen Franciszek nach Strzelce verlegt. Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie WILANÓW (dt. Wildenower Forsterei) Die Ortschaft befindet sich in 7 km westlich von Friedeberg, an der Straße nach Wildenow und Zanzhausen. Ihren Anfang nahm sie vom Sitz des Oberförstners für das Wildenower Revier, das 1685 erwähnt wurde. Die hiesige Försterei war der staatlichen Domäne in Himmelstadt unterordnet, die Mühle gehörte allerdings zu Wildenow. In den Jahren 1740 - 1785 wurden hier ein Haus und eine Scheune errichtet. Es lebten hier damals zwei Ansiedler auf acht Morgen Land. Im Jahre 1809 werden die Försterei und eine Kolonie von 6 landlosen Bauern erwähnt. Im 19. Jahrhundert bestand das Dorf aus drei Teilen, darunter die Försterei Pełczysko, Bauwerke der Oberförsterei und eine Siedlung von Waldarbeitern. In 1885 waren hier 14 Haushalte, 1939 – zwanzig. Im Umfang der Ansiedlung sind Bauten aus dem Ende des 19. Jh. erhalten geblieben. Süd-östlich von der Ansiedlung befindet sich ein ehemaliger Friedhof mir erhaltenen Grabsteinen und dem Eichen-Kiefer-Wald. Brennerei Das Gebäude der Brennerei befindet sich auf dem Gebiet des Gutshofes, in dessen südöstlichem Teil, außerhalb des Wirtschaftshofes. Es wurde gegen das Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. Die Brennerei steht auf einem rechteckigen Grundriss, in OstWest-Richtung. Sie wurde aus gebranntem Mauerstein auf einer hohen Untermauerung aus Feldbruchstein erbaut. Das Objekt ist vollständig unterkellert, zweistöckig, mit einem Satteldach bedeckt und mit einem Schornstein über dem Seitenbau auf der östlichen Seite verbunden. Die Fassaden des Gebäudes sind rhythmisch, mit erhaltenen ursprünglichen Fensteröffnungen, die mit Stichbögen abgeschlossen sind. 110 111 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie ŻABICKO (dt. Segenfelde) Das Dorf liegt im nordwestlichen Teil der Gemeinde, an der Straße nach Bernstein. Es wurde Ende 13., Anfang 14. Jahrhundert gegründet, im Rahmen der Kolonisierung auf deutschem Recht, wahrscheinlich von der ritterlichen Familie von Seegefeld. In den Dokumenten von 1337 wurde angegeben, dass diese Familie einen Großteil des Ortes in ihren Händen hielt. Von den 54 Hufen Land gehörten 4 dem Probst, woraufhin davon auszugehen ist, dass sich hier die Pfarrkirche befand. Seit der Mitte des 15. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts gehörte das Dorf der Familie von Sanitz. Es war eine ziemlich zahlreiche Familie, sodass 1608 drei Linien des Geschlechts ihren Sitz hatten, damals vertreten von Heinrich, Martin und Friedrich. Während des Dreißigjährigen Krieges, im Jahre 1639, wurde das Dorf verwüstet und dann verkauft. Im Jahre 1643 wird Peter Ludewig als Eigentümer genannt. Zu Anfang der 18. Jahrhunderts gab es im Dorf zwei Adelssitze. Der eine gehörte zu Erdmann Friedrich Haupt, der anderen – zur Witwe seines 1715 verstorbenen Bruders. Danach wurden die hiesigen Güter von den Brüdern Karl Wilhelm und Johann Christoph von Mandelslohe erworben. Wahrscheinlich zu ihren Zeiten wurde hier ein Fachwerkgutshaus mit einem Mansardendach erbaut sowie eine Kirche. Diese Gebäude wurden nach dem 2. Weltkrieg zerstört. Der nächste Eigentümer war der Landrat des Friedeberger Kreises, Hauptmann David Friedrich von Braunschweig, der diese Ländereien 1781 kaufte. Sein Nachfolger war sein Sohn, Major Georg von Braunschweig. Im Jahre 1807 gehörte das Gut Frau von Oertzen, geb. von Braunschweig, dann ihrem Sohn, Hauptmann Georg Ernest von Oertzen. Im Jahre 1837 ging Seegenfelde in Besitz des Berliner Kanonikers Gustav Erdmann von Brand, der Eigentümer von Tankow, über. Die Güter von Tankow und Seegenfelde erhob er zum Rang eines Fideikomisses. Seit 1857 gehörte das Gut seiner Tochter, Cora von Erxleben, und dann Elisabeth von Erxleben. Im Jahre 1910 war es im Besitz von Otto Erxleben aus Selldanz. Zu seinen Zeiten wurde der sich auf beiden Straßenseiten erstreckende Gutshof um- und ausgebaut. Die Eigentümer des Gutes lebten in Tankow, während hier ein bestimmter Maassow als Pächter wohnte. Im Jahre 1902 wurde in der Nähe die Bahnstrecke von Friedeberg nach Arnswalde gebaut. 112 Findling Der Findling in Żabicko befindet sich 2 km nord-westlich von der Ortschaft entfernt, in der Nachbarschaft der ehemaligen Bahnstrecke. Die maximale Höhe des Steins beträgt bis 4,4 Meter, die Breite beträgt 3,4 Meter und die Höhe bis 2,2 Meter. Während der archäologischen Untersuchungen entdeckte man in der Nähe viele bearbeitete Kieselsteine, die man mit der Sorben Kultur verbinden sollte. 113 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Scheune Das Bauwerk ist ein wichtiges Element des Gutshofs und schließt an der südlichen Seite den Wirts Hof ab. Das Gebäude liegt firstförmig zu der Dorfstraße platziert. Die Scheune ist auf einem verlängerten viereckigen Grundriss in der Ost-West-Achse gebaut worden. Es ist aus Stein und Keramik Ziegel mit einer Kalkbeize und nicht verputzen Wänden. Im architektonischen Sinne handelt es sich hier um ein rechtflachiges Gebäude, teilweise unterkellert, bedeckt mit einem Zeltdach und einem Ziegelzubau an dem östlichen Giebel. Als Dachbedeckung hat man keramische Biberschwanzsteine vorgesehen. In der Frontwand hat man Einfahrtstore eingebaut. Zum architektonischen Aussehen gehört auch das Kronengesimse. Stall Das Gebäude befindet sich im nördlichen Teil der Ortschaft. Es ist firstförmig zu der Kommunikationshauptader, an ihrer westlichen Seite gelegen. Es ist ein Gebäude auf einem verlängerten rechteckigen Grundriss. Das Bauwerk ist aus einem Brechstein und keramischen Ziegeln mit einer Kalkbeize und nicht verputzen Wänden gemauert. Architektonisch gesehen ist es ein rechtflachiges Gebäude mit einem Zeltdach. Die Dachfläche ist aus Eternit. 114 Taubenhaus Das Taubenhaus befindet sich in der Mitte des Ortes, auf dem Gebiet des Gutshofes, an der westlichen Seite der Dorfstraße. Es handelt sich um ein Gebäude vom Ende des 19. oder Anfang des 20. Jahrhunderts, errichtet auf Veranlassung der hiesigen Gutsbesitzer. Das aus Ziegeln errichtete, quaderförmige Taubenhaus steht auf einer steinernen Untermauerung und ist mit einem Walmdach gedeckt, um das ein dekorativer Sims herumführt. Die Fassaden des Taubenhauses sind zweistöckig, voneinander mit einem dekorativen Fries aus Ziegeln, dem sog. Sägenfries getrennt. Im ersten Stock sind die Fassaden einachsig, mit unterschiedlichen Fensteröffnungen, im zweiten – gleich, aber mit drei Fenstern in Triforienform, mit Halbkreisen abgeschlossen. Im Inneren befinden sich drei Stockwerke, an die Anforderungen der Taubenzucht angepasst. 115 Denkmäler der Gemeinde Strzelce Krajeńskie Bibliographie Lukas E., Średniowieczne mury miejskie na Pomorzu Zachodnim, Poznań 1975. Barran F. R., Stadte - Atlas Ostbrandenburg mit den früher brandenburgischen Landkreisen Arnswalde und Friedeberg Nm., Leer 1990. Mirow G., Das Friedeberger Stadtwappen, und Siegel, Heimatkalender für den Kreis Friedeberg, 4, 1919, S. 34-38. Berghaus H., Landbuch der Mark Brandenburg und des Margrafthums Nieder Lausitz in der Mitte des 19 Jahrhunderts. Bd. III., Brandenburg 1856. Bratring F.W.A., Statistische-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Berlin 1804-1809. Brzustowicz G., Bitwa pod Granowem 1627. Studium historyczne z dziejów Nowej Marchii i Księstwa Zachodniopomorskiego w czasach Wojny Trzydziestoletniej, Choszczno 2007. 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