Physiogeographie-Skriptum Aufbaulehrgang 2006-07

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Physiogeographie
Einblicke in die Wissenschaft von der Natur der Erde
Mag. Dr. Herwig Pieslinger
HBLFA Raumberg-Gumpenstein
Schuljahr 2006-2007
Das Weltall - Unendliche Weiten...
Das Universum
Gedanken der Menschen über das Universum
Die alten Mesopotamier und Ägypter beobachten die Sterne und bemerken regelmäßige
Bahnen und den Polarstern. Ihr Beweggrund ist vor allem die Vorhersage der
lebensbestimmenden Hochwässer der großen Ströme (Euphrat und Tigris, Nil).
Der Grieche Aristarch von Samos stellt sich die Erde als Kugel vor.
Der Grieche Eratosthenes (276-196 v. Chr., Professor am Museum von Alexandria in
Ägypten) berechnet den Umfang der Erde auf 250.000 Stadien (1 Stadion = 192 Meter - rund
48.000 km).
Ptolemaios, ebenfalls ein Alexandriner, beschreibt die Erde und bestimmt für viele Orte
Breiten- und Längengrade. Auf seine Aussagen verlässt sich 1600 Jahre später Christoph
Kolumbus.
Im Mittelalter kehrt das christliche Europa weitgehend zu der Meinung zurück, die Erde sei
entsprechend dem Weltbild der Bibel eine Scheibe und der Mittelpunkt des Universums, die
Astronomen aber bewahren das Wissen über die Kugelgestalt der Erde.
Nikolaus Kopernikus , Chorherr in Königsberg, veröffentlicht 1452 ein Werk, in dem er
behauptet, die Sonne (und nicht die Erde) stehe im Mittelpunkt des Alls. Damit lassen sich die
komplizierten Bahnen der Planeten leichter erklären: Heliozentrisches Weltbild (bisher
geozentrisch! Siehe Bibelstelle Josua 10, Verse 12-13).
Die spanische Magellan-Expedition 1519-1521 umsegelt die Erde in Richtung Westen und
beweist damit ganz sicher die Kugelgestalt unseres Planeten.
Galileo Galilei erfindet das Linsenfernrohr und macht damit die genauere Beobachtung des
Alls möglich. Er selbst entdeckt die Saturnringe („Ohren“) und einige Jupitermo nde.
Johannes Kepler, kaiserlicher Hofastrologe und Lehrer am Evangelischen Stiftsgymnasium in
Graz, beschreibt mit seinen drei Kepler-Gesetzen die Bahnen der Planeten.
1.ÿDie Bahnen der Planeten sind Ellipsen, in deren einem Brennpunkt die Sonne steht.
2.ÿDie Verbindungslinie von der Sonne zum Planeten (Radiusvektor, Fahr- oder Leitstrahl)
überstreicht in gleichen Zeiten gleiche Flächen (Flächensatz).
3.ÿDie Quadrate der Umlaufzeiten der Planeten verhalten sich wie die Kuben (3. Potenzen)
der großen Halbachsen ihrer Bahnellipsen
(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2005
Sir Isaac Newton erklärt mithilfe der Gravitationstheorie (alle Körper im Weltall ziehen sich
wechselseitig an) die Bahnen der Himmelskörper.
Im 19. und 20. Jahrhundert baut man immer größere Teleskope , die einen immer genaueren
Blick in das All gestatten. Die erstaunlichste Entdeckung ist die, dass es außer der
Milchstraße noch unzählige andere Sternhaufen gibt, die in kleinen Teleskopen nur als
winzige blasse Lichtflecke sichtbar sind.
Die wichtigsten heute bestehenden Teleskope sind Mount Palomar (bei Los Angeles, USA),
Siding Springs (nahe Sydney in Australien, wird von Australien und England betrieben),
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Selentschukskaja (Kaukasus), Mauna Kea (Hawaii, USA). US-amerikanische Wissenschafter
betreiben ein Mehrspiegel-Teleskop auf dem Cerro Paranal in Chile (siehe PM 5/1992, S.8.).
Sternwarten gibt es auch in Wien, Graz und Klagenfurt. Das größte Einzelteleskop der Welt
steht seit 2004 am Mount Graham in Arizona (Bau durch USA & Deutschland). Außerhalb
der Atmosphäre arbeitet das Hubble Space Telescope seit 1991.
Das Licht der weit entfernten Galaxien ist im Spektrum in Richtung Rot vers choben
(Doppler-Effekt), was durch die Verlagerung der Fraunhoferschen Linien (Spektrallinien für
bestimmte Elemente wie z.B. Wasserstoff, Helium) erkennbar ist. Die einzig mögliche
Erklärung ist die, dass die Wellenlänge des Lichtes durch eine Auseinanderbewegung aller
Sternhaufen des Weltalls und damit einer Ausdehnung des Raumes selbst gestreckt wird, denn
die Lichtgeschwindigkeit ist nach Albert Einsteins Relativitätstheorie eine unveränderliche
Größe.
Den Beginn der Ausdehnung (Expansion) des Weltalls interpretiert die Wissenschaft als
„Urknall“, eine Phase schneller Ausdehnung des Raumes. Aus dieser Zeit stammt die überall
im Weltraum zu beobachtende Wärme- und Radiostrahlung („Hintergrundrauschen“, das
Edwin Hubble in seinem Radioteleskop bemerkte).
Die Erforschung des Alls intensivierte sich neuerlich nach dem Zweiten Weltkrieg, nämlich
mit dem Beginn der Raumfahrt und mit dem Einsatz des Computers für Berechnungen, zur
Bildbearbeitung und Steuerung von Maschinen. 1991 ging das erste außerhalb der
Atmosphäre arbeitende Spiegelteleskop in Betrieb, das Hubble Space Telescope. 1993 wurde
es bei einer aufsehenerregenden Space Shuttle-Mission im All repariert.
Die Raumfahrt
Vorläufer der Weltraumraketen erdachte Hermann Oberth,
dessen Ideen von der deutschen Rüstungsindustrie im Zweiten
Weltkrieg weiterentwickelt und auf die V2-Rakete
angewendet wurden.
In der Raumfahrt führten anfangs die USA und die UdSSR, in
den Achtzigerjahren allerdings holten die europäischen
Länder und Japan auf.
1957 startete die UdSSR den ersten Satelliten SPUTNIK I
und knapp danach folgte der erste amerikanische Satellit
Explorer I.
Im August 1959 fotografierte der Satellit EXPLORER VI
(USA) erstmals die Erdoberfläche. Im selben Jahr lieferte
Luna 3 (UdSSR) die ersten Fotos von der erdabgewandten
Seite des Mondes.
1960 starteten die USA eine Serie von Satelliten mit
praktischen Anwendungen: TIROS 1 (Television and Infra Red Observation Satellite zur
Wetterbeobachtung), Transit 1b (Navigation), Echo 1 (Nachrichten).
1961 umkreiste der Russe Juri Gagarin als erster Mensch die Erde in der Raumkapsel
Wostok 1.
1964 begann die Erkundung des Sonnensystems durch Raumsonden, welche unsere
Nachbarplaneten Mars und Venus aufsuchten.
Am 20. Juli 1969 landeten erstmals Menschen auf dem Mond: Neil Armstrong und Edwin
Aldrin im Unternehmen Apollo IX der NASA: „Ein kleiner Schritt für mich, ein großer
Sprung für die Menschheit!“ Die mehrstufige Treibrakete entwickelte der Deutsche Wernher
von Braun.
1972 wird die Raumsonde Pioneer 10 zur Erkundung der äußeren Planeten gestartet, sie
fotografiert Jupiter und verlässt 1983 als erstes Raumfahrzeug das Sonnensystem.
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1992 erkundet die deutsche Raumsonde „Ulysses“ erstmals die dritte Dimension des
Sonnensystems. Im selben Jahr wurde der zehnte Planet „1992“ entdeckt.
Mit den bemannten Raumstationen Saljut und Spacelab erforscht man den erdnahen
Weltraum (unter 2000 km Höhe). Die Zubringerraumschiffe für amerikanische Stationen sind
die „Space Shuttles“ (Raumfähren).
Satelliten
Heute gibt es ca. 1500 Satelliten, davon steht ein Drittel in militärischer Verwendung (für
die USA, Russland, Frankreich, Großbritannien, China) und dient der Aufklärung,
Frühwarnung, Kommunikation und Jagd auf Flugzeuge und Unterseeboote.
Nachrichtensatelliten gehören den Systemen „Intelstat“ (Westen) und „Intersputnik“ (Osten)
an. Sie übertragen Telefongespräche, Daten und Fernsehbilder.
Der Geodäsie (Erdvermessung) dienen die Satelliten des SECOR-Systems. Sie vermessen die
Erde durch Radarechos und ihren Bahnverlauf. Das Global Positioning System (GPS) besteht
aus einer Reihe von Satelliten, die einem auf der Erde befindlichen Empfänger die genaue
(auf 10 m!) Position zeigen. Sehr wichtig für Militär und Flotten, heute aber schon privat
nutzbar. Der Tiroler Rettungshubschrauber Kufstein wird 1995 damit ausgerüstet.
Für die Meteorologie, besonders für die Wettervorhersage sind Satelliten heute
unentbehrlich. Dazu dienen die TIROS-Serie (Television and Infrared Observation Satellite),
METEOSAT der European Space Agency (ESA, Europäische Raumfahrt-Behörde,
Gegenstück zur amerikanischen NASA) und EUMETSAT.
Fernerkundungs-Satelliten liefern Bilder in sichtbarem Licht oder Infrarot. Sie können
natürliche Ressourcen beurteilen, z.B. die Hydrologie (Wasserverhältnisse), Hydrogeologie
(Bodenwasser), Geologie (Gesteine, Bergschätze), Forstwirtschaft, Landwirtschaft. So ist es
möglich, z.B. frühzeitige Ernteprognosen zu stellen, was auf dem Markt ein unschätzbarer
Vorteil sein kann (natürlich nur für den, der Zugang zu Satellitendaten hat). FernerkundungsSatelliten dienen außerdem der Kartographie und der Raumplanung. Die erhobenen Bilder
werden in digitaler Form auf die Erde übertragen und zur EDV-Weiterverarbeitung
bereitgestellt.
Landsat (= ERTS Earth Resources Technology Satellite) arbeitet seit 1972 in 700 km Höhe.
Frankreich startete 1985 SPOT, der räumliche Stereobilder mit einer Auflösung von 10 m
herstellt.
Der ERS (European Radar Satellite) misst die Geländehöhe auf Zentimeter genau, unter
anderem mit österreichischen Geräten.
Österreich und die Raumfahrt
Österreich beteiligt sich an der Raumfahrt mit der Entwicklung und Herstellung von
Instrumenten (z.B. Magnetometer), Material (Sonnenschild) und Software für den
Satellitenbetrieb (Akademie der Wissenschaften).
Im Jahr 1987 trat Österreich der ESA (Europäische Raumfahrt-Behörde) bei und stellt 2,3 %
von deren Budget bereit.
1990/91 fand in Zusammenarbeit mit der damals noch bestehenden Sowjetunion das Projekt
„Austromir“ statt. Dr. Franz Viehböck umrundete an Bord einer russischen Raumkapsel die
Erde und kommentierte die Landung in der kasachischen Steppe: „A Hammer!“
Viele Verfahren wie GPS (Global Positioning System) und davon abgeleitete Systeme stützen
sich heute auf Satelliten.
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Das Sonnensystem
Das Sonnensystem entstand vor mehr als vier Milliarden Jahren und setzt sich aus der Sonne,
ihren neun Orbitalplaneten und deren Monden zusammen. Die Planeten, die die Sonne auf
elliptischen Umlaufbahnen umkreisen, sind von der Sonne aus gesehen: Merkur, Venus, Erde,
Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto.
Merkspruch: Mein Vater erklärte mir jeden Sonntag unsere neun Planeten.
Das Sonnensystem entwickelte sich vermutlich aus einer Wolke aus Gas und Staub. Durch
Gravitationskräfte fing sie an, sich zu drehen und zusammenzuziehen. Der Kern dieser Wolke
verdichtete sich, erhitzte sich auf extrem hohe Temperaturen und bildete die Sonne. Die
äußere Materie dieser Gas- und Staubwolke formte zuerst eine Scheibe. Diese verdichtete sich
zu heißen, flüssigen oder festen Körpern, die miteinander kollidierten. Aus den abgekühlten
Körpern entstanden dann die Planeten.
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Der Schalenbau der Erde
Warum ist die Erde in verschieden schwere Schalen gegliedert?
Vor circa 5 Milliarden Jahren begann eine durch das All wirbelnde Wolke aus Gas und Staub,
sich zu zerteilen und Körper zu bilden, die sich zu Sonne, Erde und anderen Planeten
vereinigten. Schwerkraft, Zusammenstöße mit anderen Körpern und Wärme aus radioaktivem
Zerfall bewirkte, dass die Erde in den flüssigen Zustand überging. Leichtere Verbindungen
flossen nach außen und bildeten den Erdmantel und die Erdkruste. Die schwereren Elemente,
hauptsächlich Eisen und Nickel, sanken ins Erdinnere und formten den Erdkern. Nach der
Entstehung der festen Erdkruste bewirkten Vulkanausbrüche das Entweichen leichter,
flüchtiger Gase und Dämpfe. Einige davon, vor allem Kohlendioxyd und Stickstoff, wurden
durch die Schwerkraft der Erde eingefangen und bildeten eine Uratmosphäre , während
Wasserdampf kondensierte und zur Entstehung des Urozeans führte (nach MS Encarta 1998).
Trench............................................ Graben
Slab pull ......................................... Plattendrift
Ridge .............................................. Mittelozeanischer Rücken
Lithosphere ................................... Lithosphäre – Kruste, feste Gesteinshülle
Asthenosphere ............................... Asthenosphäre - Schmelzzone
Mantle ............................................ Mantel
Core................................................ Kern
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Die Schalen der Erde
Stoffbestand
Aggregatzustand
Atmosphäre
Hydrosphäre
Mantel
Sial
Sima
Sifema
fest
fest
flüssig
Kern
Nife
fest
Kruste
Lufthülle
Ozeane
Kontinentale Kruste
Ozeanische Kruste
Konvektionsströme
Ursprung des
Erdmagnetfeldes
Geomorphologie - Kräfte formen die Oberfläche der Erde
Erosion und Sedimentation
Das „Gesicht der Erde“ wird durch das Zusammenspiel vieler Faktoren geformt. Die von
innen wirkenden endogenen Kräfte stehen den von außen kommenden exogenen Kräften
gegenüber. Sie halten sich offenbar so sehr die Waage, dass kein Gebirge höher als rund 10
km (Mt. Everest 8.848 m) und kein Tiefseegraben tiefer als rund 11 km (Vitijaz-Tief im
Marianengraben 11.022 m) ist.
Erosion ist Verwitterung und Abtragung von Gestein. Ihr Gegenpart ist die
Sedimentation, die Ablagerung von Gesteinsmaterial
Junge und alte Gebirge
Durch die Plattentektonik werden Teile der Erdkruste in die Höhe gedrückt. Je höher sie
liegen, umso mehr werden sie von den Kräften der Erosion zerfressen und damit wieder
eingeebnet.
Junge
Hochgebirge über Himalaya, Pamir, Iran, Kaukasus, Karpaten, Alpen,
Gebirge
2.000 m
Pyrenäen, Anden, Nordamerikanische Kordilleren,
Nordostsibirien
Mittelalte
bis 2.000 m
Schwarzwald, Pfälzer Wald, Harz, Rheinisches
Gebirge
Schiefergebirge, Irland, Wales, Schottisches Hochland,
Ural, Appalachen, Australische Alpen
Alte
Endrumpf oder
Baltischer Schild, Russische Tafel, Sibirische Tafel,
Gebirge
Schild bis 600 m Kanadischer Schild, Afrikanische Tafel, Arabien, Dekkan
in Indien, Brasilien, Westaustralische Tafel
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Gesteinskreislauf
Der Gesteinskreislauf
Arten von Gesteinen
Sedimente
Absatzgesteine
Magmagesteine
Erstarrungsgesteine
Metamorphite
Umwandlungsgesteine
Tone, Tonschiefer, Sande, Sandsteine, Kalke
Plutonite Tiefengesteine
Granite
Vulkanite Ergussgesteine
Basalte
Ganggesteine
Quarzgänge
Schiefer, Gneis, Marmor
Meteorite
Außerirdische Gesteine
Zur Tabelle siehe auch: Linder Biologie Band 1
Altersbestimmung von Gesteinen
Folgende Methoden werden zur Altersbestimmung verwendet:
Stratigraphie (Gesteinsschichtung)
Das stratigraphische Gesetz sagt: Untenliegende Gesteine sind älter als auflagernde. Dabei ist
allerdings die Tektonik (der Gebirgsbau) zu beachten, denn es kann eine
Deckenüberschiebung, ein Bruch oder eine Faltung die Lagerung der Gesteinsschichten
stören.
Fossiliengehalt
Fossilien (Versteinerungen von Lebewesen) sind nur in Sedimenten (Absatzgesteinen)
möglich. Leitfossilien waren zu ihrer Zeit über weite Gebiete verbreitet und zeigen eine
merkbare Weiterentwicklung, z. B. Conodonten (Scheckentiere aus dem Devon), bestimmte
Muscheln, Trilobiten (Dreilappkrebse aus dem Kambrium), Saurier (Jura) und Rüsseltiere des
Tertiärs, menschliche Knochen oder Werkzeuge.
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Radiometrische Methoden
Radiocarbonmethode mißt die C14-Konzentration in organischem Material, bis 70.000 Jahre
zurückreichend. Man verwendet auch Fluor, Blei, Helium,...
Radiometrische Methoden, die auf sehr langsam zerfallenden Elementen beruhen, lassen
Datierungen von Milliarden Jahren zu (z. B. Datierung der ältesten Gesteine Kanadas oder
Australiens auf 3,5 Mrd. Jahre).
Dendrochronologie
Jahresringe von holzbildenden Pflanzen werden miteinander verglichen. Die D. ermöglicht
eine überragend genaue absolute Datierung von Holzstücken (Stämme in Mooren,
vorzeitliche Siedlungsreste)
Pollenanalyse
Die Zusammensetzung von angeflogenen Pollen bleibt in manchen See- oder
Moorsedimenten erhalten und ermöglicht über die bekannte Klimaentwicklung einen
Rückschluss auf die Zeit der Ablagerung. Reicht bis 12.000 Jahre zurück.
Die Erdzeitalter
Eine grobe Übersicht. Siehe auch: Oberstufe natlas S.18, Linder Biologie 1. Band. Lerne sie
von unten nach oben auswendig!
ERDZEITALTER
Erdneuzeit
(Neozoikum oder
Känozoikum) vor 67
Mill. Jahren bis heute
FORMATION
ANMERKUNG
Quartär
Eiszeitalter (Mindel- Riß-Würm-Kaltzeiten formen die
Landschaft in den Alpen) 1,5 Millionen bis heute.
Hebung der Alpen (und aller jungen Faltengebirge).
Wegen der gleichzeitigen Erosion Ablagerung des
Schuttmantels um die Alpen (Tertiär des
Alpenvorlandes, des oberitalienischen Tieflandes, der
Ungarischen Tiefebene)
Aussterben der Dinosaurier
Tertiär
Erdmittelalter
Kreide
(Mesozoikum) 230 bis
67 Mill.
Jura
Trias
Perm
Erdaltertum
(Paläozoikum) 570 bis
230 Mill.
Karbon
Ablagerung des Kalkes der Alpen,
1. Säugetiere
"Wüstenzeit" der Erde
Steinkohlelager entstehen als Küstensümpfe. 1.
Saurier.
Devon
Silur
1. Amphibien, Insekten, Landpflanzen
Ordovicium
Erdurzeit
(Präkambrium) 5
Milliarden bis 570
Millionen Jahre
Kambrium 1. Fische
1. Lebewesen 1 Milliarde J.!
(Blaualgen=Cyanobakterien)
Bildung der ältesten Gesteine der alten Schilde (z.B.
Kanada, Osteuropa, Australien)
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J Namenerklärung: Kambrium - Cambrian Mountains in England, Ordovicium - Volksstamm, Silur Volksstamm in Schweden, Devon - Devonshire in Südengland, Karbon - lateinisch carbo = Kohle, Perm - Stadt
im SW des Ural in Rußland, Trias - lateinisch "Dreiheit" wegen der drei Schichten
Muschelkalk/Buntsandstein/Keuper in Deutschland und Frankreich, Jura - Gebirgszug in der westlichen
Schweiz, Kreide - von Kreta, wo es viel Kreide gibt, Tertiär - das "dritte Zeitalter" (nach Urzeit und Mittelalter),
Quartär - das "vierte Zeitalter", Paläozoikum - griechisch palaios = alt, zoon = Lebewesen, Mesozoikum griechisch mesos = mittel, Neozoikum - griechisch neos = neu.
Endogene Kräfte
Festlandbildende Kräfte
Weiträumige Hebungen und Senkungen sind die merkbaren Folgen der Festlandbildenden
Kräfte. Sie führen in den Randgebieten der Kontinentalplatten zu
Transgression (= Überflutung von Land und Bildung eines Schelfmeeres) oder zu
Regression des Meeres (Zurückziehen des Meeres).
Plattentektonik
Die Teile der kontinentalen Kruste driften seit dem Zerbrechen der Ur-Landmasse Pangäa,
angetrieben durch Konvektionsströme im Erdmantel, auf der Erdoberfläche umher. Durch ihr
Auseinander- oder Zusammentreiben entstehen die mittelozeanischen Risse oder es schieben
sich Krustenteile übereinander, falten sich und werden schließlich in die Höhe gepresst,
sodass ein Gebirge entsteht.
Alfred Wegener, Prof. für Geographie an der Universität Graz, erkannte als erster an den
Küstenlinien von Südamerika und Afrika, dass diese Landmassen einst zusammengehangen
sein müssen.
Erdbeben
Erdbeben sind Begleiterscheinungen der Plattentektonik.
Arten von Beben
Tektonische Beben
Schwerste Verwüstungen,
landschaftsverändernd,
Seebeben können Tsunamis
auslösen
Vulkanische Beben
Regional begrenzt
Einsturzbeben
Karsthöhlen oder andere
Hohlräume stürzen ein, lokal
begrenzt
Atomsprengungen
Lokal begrenzt, jedoch
weltweit messbar
90 % aller Beben
Häufig an Plattengrenzen
Meist vor einem Ausbruch
Seismik nennt sich die Wissenschaft von den Beben. Die folgenden Abbildungen stellen eine
Strong-Motion-Station und ein kleines Seismometer der ZAMG dar.
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Bebenskalen:
Richter-Skala (Charles Francis Richter) 1935
Nach oben offene logarithmische Skala,
welche die Energie eines Bebens direkt misst.
Der höchste Wert ist theoretisch bei rund 9,5
und wird durch die Gesteinsfestigkeit
begrenzt.
Vorteil: mathematisch-physikalische
Methoden können angewandt werden. Genaue
Vergleichbarkeit
Mercalli-Sieberg-Skala (Giuseppe Mercalli)
12 Grade, die auf der beobachteten Wirkung
beruhen.
Vorteil: immer anwendbar, auch in der
Vergangenheit und in Gebieten, wo es keine
seismischen Messstationen gibt
Der angegebene Wert (Magnitude) kennzeichnet die Stärke
der Bodenbewegung. Jeder Punkt bedeutet etwa eine
Verzehnfachung der Bebenstärke.
Stärke 1 bis 2: nur durch Instrumente nachweisbar.
Stärke 3: nur selten nahe dem Bebenherd zu spüren.
Stärke 4 bis 5: 30 Kilometer um das Zentrum spürbar, leichte
Schäden.
Stärke 6: mäßiges Beben, Todesopfer und schwere Schäden
in dicht besiedelten Regionen.
Stärke 7: starkes Beben, das zu Katastrophen führen kann.
Stärke 8: Großbeben
Weltweit treten jährlich etwa 50.000 Beben der Stärke 3 bis
4, 800 der Stärke 5 bis 6 und durchschnittlich ein Großbeben
auf.
Erdbeben sind die größte und wohl unberechenbarsten Naturkatastrophen, die je über die
Menschheit hereinbrachen. Die Zahl der Opfer ist sehr stark von der Besiedlungsdichte und
der Art der Behausungen abhängig. Auch Flutwellen fordern viele Opfer.
Geschichtliche Aufzeichnungen über Erdbeben sind bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts meist lückenhaft und unzuverlässig. Zu den
frühesten Beben, für die zuverlässige Aufzeichnungen erhalten sind, gehört das Beben, das 425 v. Chr. vor der Küste von Griechenland
auftrat und Euböa zu einer Insel machte. 17 n. Chr. zerstörte ein Beben die Stadt Ephesus in Kleinasien, 63 wurde ein Großteil von
Pompeji zerstört (79 brach der Vesuv aus und begrub die Stadt), 476 Rom, 557 und nochmals 936 Konstantinopel. Im Mittelalter traten
schwere Beben in England (1318), Neapel (1456) und Lissabon (1531) auf.
Das Erdbeben von 1556 in der Provinz Shaanxi (Shensi) in China, bei dem etwa 800 000 Menschen den Tod fanden, war eine der größten
Naturkatastrophen in der Geschichte der Menschheit. 1693 kostete ein Erdbeben auf Sizilien schätzungsweise 60 000 Menschen das
Leben. Und im frühen 18. Jahrhundert wurde die Stadt Edo (an der Stelle des heutigen Tokyo) zerstört, etwa 200 000 Menschen verloren
ihr Leben. 1755 verwüstete ein Beben die Stadt Lissabon, wobei etwa 60 000 Menschen umkamen. Die Erschütterung spürte man noch in
England. Diese Katastrophe löste eine philosophische und literarische Debatte in der europäischen Aufklärung aus. Der französische
Schriftsteller Voltaire ließ sich von diesem Ereignis in seinem Roman Candide anregen. Quito, die heutige Hauptstadt von Ecuador,
wurde 1797 durch ein Erdbeben erschüttert, bei dem über 40 000 Menschen starben.
Im Jänner 1349 stürzte nach einem Beben ein Teil des Berges Dobratsch bei Villach ins Tal.
1975 wurde Friaul verwüstet (in Gemona starben 600 von 1200 Einwohnern).
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Beben in Österreich
Abbildung: ZAMG Wien
Siehe http://www.zamg.ac.at
Vulkanismus
Vulkanausbrüche machen uns bewusst, dass die Erdkruste nur eine dünne Haut ist, die auf
dem glühenden Magma schwimmt. Es ist jedoch so, dass die viele Vulkane mit
Magmataschen innerhalb der festen Kruste und nicht direkt mit dem flüssigen Erdinnern in
Verbindung stehen.
Schildvulkan, Kegelvulkan
Die Formen der Vulkane werden durch die Art der Lava bestimmt. Leichtflüssige
Lavamassen erzeugen Schildvulkane mit flachen, schildförmigen, aber mächtigen Bergen (z.
B. Hawaii-Inseln). Zähflüssige Laven und Asche bewirken hochaufragende Kegelvulkane
(Fujijama, Vesuv, Ätna).
Feuerring der Erde
Rund 10.000 Vulkane gibt es auf der Erde, von denen rund 400 heute noch aktiv sind. Sie
liegen hauptsächlich rund um den Pazifischen Ozean, daher „Feuerring“ (Sieh dir die Küsten
des Pazifik auf einem Globus an!). Allein auf Java gibt es rund 200 aktive Vulkane.
Andere aktive Gebiete: Tyrrhenisches Meer (Vesuv, Ätna, Stromboli), Ost-Atlantik (Island,
Kanarische Inseln, Azoren)
Submariner Vulkanismus
Manche Vulkanausbrüche am Meeresboden erzeugen Tsunamis. Besonders an den
mittelozeanischen Rücken beobachtet man häufigen Vulkanismus. Bildung von Kissenlava.
Black Smokers sind heiße Mineralquellen, die im Zusammenhang mit Vulkanismus am
Physiogeographie ü Seite 11
Meeresgrund auftreten. Sie spielen eine große Rolle bei der Bildung von Erzlagerstätten.
Vielleicht haben sie auch mit der Entstehung des Lebens zu tun, denn in ihnen gedeihen
urtümliche Bakterien, die vom Abbau der Schwefelverbindungen leben.
Legendäre Vulkanausbrüche
Der Vesuv verschüttete die Städte Pompeii und
Herculaneum im Jahr 79 n. Chr.
Die Insel Krakatau zwischen Java und Sumatra
explodierte 1883.
Der Mount St. Helen zerbarst 1980 (Foto aus MS
Encarta 1998).
Vor Island entstand 1963 die Insel Surtsey durch einen
Vulkanausbruch. Die isländische Stadt Vestmannaeiyar
wurde 1973 teilweise zerstört. Der Bardarbunga-Vulkan
unter dem Vatnajökull brach 1996 aus und brachte den
Gletscher teilweise zum Schmelzen.
Caldera
Beim Einsturz von unterirdischen Hohlräumen, die sich durch das Entleeren der Lava gebildet
haben, kann ein riesiger Einbruchskessen, eben eine Caldera, entstehen. Die größte Caldera
der Erde ist das Becken des Toba-Sees in Sumatra. Der Yellowstone -Nationalpark mit seinen
vielen postvulkanischen Erscheinunge n ist ebenfalls eine Caldera.
Postvulkanische Erscheinungen
Heiße Quellen, Sinterterrassen
Z. B. Mammoth Hot Springs im Yellowstone Park, Pamukkale in der Türkei
Schlammvulkane
Heiße Quelle, bei der wenig Wasser aufkommt, sodass sich ein Pool mit schlammigem
Wasser oder Schlamm bildet. Z. B. Yellowstone Mud Volcano, Dragonmouth Hole
Geysire
Isländisches Wort für heiße Springquellen. Yellowstone Park, Island, Neuseeland
Aushauchungen
Mofetten sind Aushauchungen der Erde, Solfataren schwefelige Aushauchungen
Geothermie
Erdwärme wird in Island genutzt. Dort wird Gemüse nur mit Erdwärme gezogen. In Italien
und auch bei uns sind die Bemühungen noch nicht so weit gediehen.
Fossile Vulkane in der Oststeiermark
In der Oststeiermark und im Südburgenland befinden sich Reste von Vulkanen, die bei der
Alpenentstehung ausbrachen. Z. B. die Basaltpfropfen von Riegersburg und Güssing, warme
oder mineralische Quellen (Radkersburg, Loipersdorf, Gleichenberg).
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Plattentektonik und Erdbeben
Punkte stellen Erdbebenherde dar.
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Mineralien und Gesteine
Was ist ein Mineral?
Minerale sind natürliche und anorganische chemische Verbindungen mit kristalliner Struktur
und Elemente. Sie sind Bestandteile der festen Erdkruste. Die meisten Minerale besitzen eine
regelmäßige Kristallgestalt.
Was ist ein Gestein?
Alle Gesteine haben gemeinsam, dass sie aus einem Gemenge verschiedener Minerale
bestehen. Welche Minerale ein Gestein enthält (sogenannte Struktur des Gesteins) bzw. wie
diese angeordnet sind (sogenannte Textur des Gesteins) hängt entscheidend von der Art und
dem Ort der Gesteinsentstehung ab.
Interessantes im Internet: http://www.gesteine-projekt.de/ , Wikipedia
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Exogene Kräfte
Verwitterung und Abtragung
Verwitterung zerlegt den Fels, also das anstehende Gestein (= ma ssiver Fels), zu Schutt,
Sand und Staub. Die Verwitterungsprodukte werden durch die Abtragung weggeschafft und
nach der Verfrachtung wieder abgelagert.
Mechanische Verwitterung
Durch Temperaturunterschiede und verschiedene Ausdehnungskoeffizienten der
Gemengeteile des Gesteins, Spaltfrost durch eingedrungenes Wasser. Schutthalden entstehen,
Blockmeere in Hochgebirgen oder Wüsten. S. Zirbitzkogel.
Chemische Verwitterung
Wasser (Karstbildung = Korrosion), im Wasser vorhandene Humussäuren wirken lösend;
Luftsauerstoff.
Organische Verwitterung
Wurzelsäuren, Regenwürmer, Mäuse, Bodenbakterien, Hufe der Steppentiere zersetzen das
Gestein.
Abtragung
Die Abtragung des verwitterten Gesteins und damit auch die Ablagerung der Endprodukte
erfolgt durch Wasser, Eis, Wind oder Lebewesen in charakteristischen Formen.
Wasser
Fließgewässer
Fließendes Wasser wirkt auf die Gesteinshülle der Erde wie eine Säge, die sich immer tiefer
eingräbt. Je steiler der Lauf eines Gewässers und je größer seine Wasserführung ist, desto
schneller schneidet sich das Gewässer in den Untergrund ein. Vom Gestein und der
Einschneidegeschwindigkeit hängt der Querschnitt des gebildeten Tales ab:
Klamm (senkrechte Hänge), Kerbtal (= V-Tal), Canyon (stufige Hänge), Muldental (sehr
flach), Dammuferfluss (Hoang-Ho, Po, Salzach nahe dem Zeller See)
Physiogeographie ü Seite 15
Die ideale Gefällekurve
Das Längsprofil eines Flusses strebt theoretisch der Form einer Halbparabel zu, steil im
Quellgebiet, flach bei der Mündung. In Wirklichkeit wird diese Gefällekurve wegen
tektonischer Verschiebungen, wegen Unterschiede in der Gesteinshärte, wegen
Zusammenfließens mehrerer Gewässer usw. nicht erreicht. Je flacher das Fließgewässer wird,
umso kleiner sind die transportierten Mineralteilchen. Daraus ergibt sich, dass ein
Gebirgsbach große Steinblöcke bewegt, während ein großer Strom nur feinen Sand mitführen
kann.
Schwemmkegel
Wenn Seitenbäche in ein größeres Flusstal münden, nimmt das Gefälle des Wasserlaufes
plötzlich ab, so dass der Bach sein Geschiebe nicht mehr transportieren kann. So bilden sich
Schwemmkegel (Alluvial Fans). Diese sind in den Alpentälern bevorzugte Siedlungsplätze (z.
B. Schladming, Stainach, Liezen).
Mündungsformen
Ein Delta ist anders betrachtet ein Schwemmkegel im Wasser bzw. im Meer (Nil, Po,
Mississippi mit Vogelfußdelta).
Wo die Gezeiten mehr Erosionskraft haben als der mündende Fluss Material bringt, bildet
sich eine Trichtermündung oder Ästuar (Themse, Garonne).
Bizarre Landschaften
Auch die zeitliche Verteilung des Niederschlagswassers kann zu besonderen Effekten bei der
Formung der Erdoberfläche führen. Schlagregen bilden bizarre Kegellandschaften aus wie z.
B. in Kappadokien (Türkei), Bryce Canyon (USA) und am Ritten bei Bozen.
Meeresbrandung und -strömung
Das Meeresufer zeigt ebenso wie das Land Formen von Erosion und Akkumulation:
Kliffs sind Steilküsten mit Steilhang, Brandungshohlkehle, Abrasionsplattform und Halde
unter dem Meeresspiegel (z. B. Kreidekliffs von Dover, England). Manchmal bleiben
Felstürme oder Felstore vor der Strandlinie stehen („12 Apostel“ bei Port Campbell in SüdAustralien).
Sandstrand (manchmal mit Dünen)
Strömungen, die den Sand entlang der Küste versetzen, führen zu Ausgleichsküsten mit
langen, geraden Sandstränden, die oft Buchten vom Meer abschneiden und zu Lagunen
mache n (z. B. italienische Adriaküste um Venedig, Ostseeküste mit den Haffs).
Physiogeographie ü Seite 16
Karstbildung (Korrosion)
Karst bildet sich in Kalkgestein, das wasserlöslich ist, wie in den Nördlichen Kalkalpen, im
Dinarischen Gebirge (Slowenien, Kroatien, Albanien und Griechenland). Namengebend ist
die Hochfläche östlich von
Triest.
In Karstlandschaften schafft das Wasser zunächst beim Abfließen Rinnen oder Furchen,
sogenannte Karren, oder trichterförmige Dolinen (z. B. die „Schaflöcher“ des Toten
Gebirges), die mehrere Meter tief werden können. Da Kalk spaltenreich ist, sickert das
Wasser bald in die Tiefe und löst auf dem Weg weiteres Gestein. So bilden sich zuerst Röhren
(„Pipes“), dann größere Höhlen, in denen Tropfsteine (Lurgrotte bei Semriach, Carlsbad
Caves USA), Seen und ganze unterirdische Flusssysteme (Adelsberger Grotte = Postojnska
Jama) entstehen können.
Poljes sind größere Becken, deren Boden
landwirtschaftlich genutzt wird. In den
jugoslawischen
und
griechischen
Karstgebieten sind sie die wichtigsten
Siedlungsplätze.
Wasser versickert in Karstgebieten oft
plötzlich in einem Schluckloch (Ponor)
oder es kommt in großer Menge aus einer
Karstquelle (z. B. Pießling- Ursprung bei
Windischgarsten).
Das Wasser der Karstquellen ist einer der
wichtigsten Schätze unseres Landes (z. B.
Wiener Hochquellenwasserleitungen). Es
muss durch besonderen Schutz der Einzugsgebiete sauber gehalten werden. Daher werden
z. B. Tierkadaver oft mit großem Aufwand von den Almen entfernt.
Physiogeographie ü Seite 17
Eis
Große Eismassen sind plastische, laminar fließende Körper. Sie bearbeiten die Erdoberfläche
sehr intensiv. Die enorme Tiefenerosionskraft der Gletscher rührt daher, dass mitgeführtes
Gestein den Untergrund abschmirgelt. So bilden sich weiche, runde Formen wie Trogtäler (UTal) und Felshöcker. Wo die Erosionskraft des Eises aufhört, bilden sich hohe Wälle aus
Gesteinsschutt (Endmoränen).
Das Schmelzwasser der Gletscher führt viel abgetragenes Gesteinsmaterial mit sich und lagert
es in sehr charakteristischen Formen wieder ab (Terrassen oder Sanderflächen).
Die Alpen verdanken ihre Siedlungsfreundlichkeit vor allem der Überformung durch das Eis
der Kaltzeiten. Denn sonst wären v. a. unwirtliche Kerbtäler vorhanden (s. Apenninen in
Süditalien).
Kaltzeiten
Die Kaltzeiten (=Eiszeiten oder Glaziale)
Zeit
Alpen
Donau
Günz
Pleistozän
Mindel
1,6 Mill. J bis 10.000
Riss
J. v. h.
Würm
Norddeutschland
Elster
Saale
Weichsel
Anmerkung
größte Vereisung
letzte Vereisung mit
mehreren
Interstadialen
Holozän 10.000 J.
Ursachen: Milankovic-Zyklen, nach Lovelock ein negativer Treibhauseffekt
Kargletscher
Nachrutschender „Eispolster“ über der Dauerschneegrenze. Es entsteht eine Mulde, die sich
so lange vertieft, wie Eis nachgebildet wird. Am unteren Rand bildet sich ein kleiner
Moränenwall.
In den Alpen gibt es viele fossile Kare aus der Eiszeit, die heute zuweilen kleine Seen
enthalten. Z. B. Planneralm mit Plannersee.
Talgletscher
„Fluss aus Eis“ im Hochgebirge (z. B. Pasterze, Aletsch-Gletscher in der Schweiz).
Nährgebiet über der Dauerschneegrenze
Zehrgebiet unter der DSG
Glaziale Serie (typische Abfolge von Formen):
1. Kar,
2. Trogtal (mit Seiten- und Grundmoräne),
3. Zungenbeckensee (z. B. Hallstätter See, Traunsee, Attersee)
4. Endmoräne,
5. Sanderfläche (Terrassenfläche, z. B. Traun-Enns-Platte)
Wenn ehemals Talgletscher ins Meer mündeten, bildeten sich Fjorde (Norwegen).
Weil die Haupttäler durch den Gletscher tiefer als die Seitentäler erodiert werden, bilden
sich nach dem Abschmelzen Gefällestufen: viele Wasserfälle, Schmelzwasser-Schluchten
(Krimmler Fälle, Liechtensteinklamm, Donnersbach-Schlucht).
In der Nacheiszeit wurden Trogtäler zuweilen wieder durch Sedimente aufgefüllt, so
entstanden Sohlentäler (wie das Ennstal in der Steiermark).
Aufgefüllte Seen werden zu Mooren.
Physiogeographie ü Seite 18
Eisstromnetz
Zusammenschluss von Talgletschern wie im Karakorum oder in den Alpen der Eiszeit.
Berggipfel schauen aus dem Eis heraus (Nunatakker).
Plateaugletscher
„Eiskuchen“ mit Zungen, die am Rand abfließen können. Z. B. Vatnajökull in Island
Inlandeis
Große Eismassen der Antarktis, Grönland, bis 4.200 m mächtig. Bewegung bis 30 m am Tag
(!), was zum „Abkalben“ großer Eisberge führt.
Wind
Der Wind ist in den großen Trockengebieten der Erde ein wesentlicher Faktor der
Formenbildung.
Dünen
Der Wind häuft in sehr trockenen Gebieten oder an windigen Küsten oder Flussufern Sand zu
Dünen auf. Große Dünen können eine Höhe von 200 Metern erreichen und wandern mit rund
20 Meter pro Jahr. Dünenwanderung führt zum Verlust von Kulturland, Verödung von
Siedlungen und Behinderung des Verkehrs. Die großen Sicheldünen der Sahara heißen
Barchane.
Pilzfelsen
Der Wind weht aus dem reichlich vorhandenen Felsschutt Feinmaterial aus und bringt so in
Bodennähe die Wirkung eines Sandstrahlgebläses hervor. So entstehen Pilz- oder Tischfelsen.
Löss
Löss ist ein landwirtschaftlich sehr gut nutzbarer Boden. Der in Europa vorkommende Löss
wurde in Kaltzeiten als Flugstaub aus den periglazialen (um die Gletscher liegenden)
Moränen und Sanderflächen ausgeweht. Das lässt sich damit einleuchtend erklären, dass die
Gletscher der Eiszeit ein Hochdruckgebiet schufen, von dem aus die Winde in das Umland
wehten und so den Staub verfrachteten. Vorkommen von Löss: norddeutsche Börden, Bayern,
Niederösterreich, Ungarn, Südrussland.
Der ostasiatische Wintermonsun führte in China zur Entstehung einer bis 30 Meter mächtigen
Lössdecke. Bei Erosion und anschließender Akkumulation durch Wasser bilden sich
Schwemmlöss und Dammuferflüsse (Huang-Ho in China).
Lebewesen
Korallen, Termiten, Wühltiere und viele andere Lebewesen beeinflussen die
Oberflächenformung der Erde nachhaltig.
Physiogeographie ü Seite 19
Korallenriffe
Entwicklung von Riffen nach der Beschreibung von Charles Darwin (1809 - 1882):
Saum- oder Küstenriff
Wall- oder Barriereriff
Atoll oder Kranzriff
Krustenriff
Darwin ging davon aus, dass
die vertikale Bewegung des
Untergrundes oder
Meeresspiegelschwankungen
die Form von Riffen
beeinflussen. Er erkannte
auch, dass Korallen immer
nach außen wachsen wollen
und dass sich daraus die
Bildung von Atollen
erklären lässt.
Korallen wachsen nur bei
einer Wassertemperatur von
über 25 Grad C und in sehr
klarem Wasser.
Physiogeographie ü Seite 20
Meteoriten - Geschosse aus dem Weltall
Meteoriten bestehen aus Eisen, Nickel, Gestein und Eis. Wenn sie durch die Schwerkraft der
Erde eingefangen werden und auf die Erdoberfläche stürzen, hinterlassen sie Spuren, deren
Größe von der Masse des Meteoriten, seinem Eintrittswinkel in die Atmosphäre und von
seiner Geschwindigkeit abhängt. Es fallen täglich immerhin 6.000 Tonnen interplanetarisches
Material auf die Erde, verglühen aber zumeist in der Atmosphäre (in der Nacht sichtbar als
Sternschnuppen = Meteore). 1 Meteoriten von einigen Zentimetern bis Metern Durchmesser
fallen jedoch immer wieder bis auf die Erdoberfläche. Ab der Masse von 1 Tonne hinterlassen
Meteoriten große Krater, die lange sichtbar bleiben. Der größte bisher gefundene Meteorit hat
eine Masse von 60 Tonnen.
Der größte sicher nachgewiesene Meteoritenkrater Mitteleuropas ist das Nördlinger Ries in
Süddeutschland mit 24 Kilometer Durchmesser. Er entstand vor 14,8 Millionen Jahren (im
Tertiär). Der Asteroid traf die Erde mit etwa 26 Kilometern pro Sekunde und schleuderte etwa
75 Kubikkilometer Gestein aus dem Krater. Manche Trümmer wurden bis außerhalb der
Lufthülle aufgewirbelt und kamen als Steinregen wieder auf die Erde. Siehe Atlas ca.
49N/10E!
Der am besten erhaltene Meteoritenkrater ist der Arizona Crater, ca. 80 km östlich von
Flagstaff. Er misst im Durchmesser 1.200 Meter und geht auf einen Eisen-Nickel-Meteoriten
von 25.000 Tonnen zurück, der vor etwa 20.000 bis 50.000 Jahren einschlug. Da er in einer
Trockenzone liegt, hat ihm die Erosion kaum zugesetzt.
Der ringförmige Lake Manicouagan in der kanadischen Provinz Quebec hat einen
Durchmesser von 130 Kilometern und besitzt einen Zentralberg. 51N/68W (s. Bild!)
Der Siljan-See in Schweden liegt in einem wahrscheinlichen Krater mit 65 Kilometer
Durchmesser. 62N/15E !
Meteoriten treten manchmal auch in Gruppen oder Schwärmen auf. Auf einen solchen großen
Meteoritenregen geht das Kraterfeld zurück, das von Puerto Rico bis Virginia reicht. Es zählt
um 10.000 Trichter mit bis zu 1.500 Meter Durchmesser.
Am 30. Juni 1908 brannten im Nordwesten des sibirischen Baikalsees riesige Waldgebiete ab
und man berichtete von Erscheinungen (Hitze- und Druckwelle), die man erst später bei
Atombombenexplosionen kennenlernen sollte. Den Knall hörte man noch in 5.000
Kilometern Entfernung. Damals erhielt die Erde wahrscheinlich einen „Streifschuss“. Denn
man fand keinen Einschlagkrater. Das führt zu dem Schluss, dass der Meteorit zum größten
Teil in der Atmosphäre verglühte oder wieder in das Weltall hinausgeschleudert wurde.
Mögliche gigantische Einschläge sind nach der Meinung mancher Forscher das Prager
Becken in Tschechien, die Hudson Bay in Kanada und der Golf von Mexiko. Siehe Atlas!
Beweise stehen dafür zwar aus, aber wenn man sich die Oberfläche des Mondes ansieht,
erkennt man, dass die Wahrscheinlichkeit, von einem Asteroiden getroffen zu werden, nicht
komplett zu vernachlässigen ist. Am 23. März 1989 entging die Erde einem Zusammenstoß
mit „1989-FC“, einem Gesteinsbrocken von 1,6 Kilometer Durchmesser, im Jänner 1992 gab
es ein ähnliches Ereignis.
Viele Wissenschaftler sind heute der Ansicht, dass das Aussterben der Dinosaurier und der
Ammoniten am Ende der Kreidezeit durch die Klimaveränderung nach einem
Meteoriteneinschlag oder -hagel verursacht wurde. Der Geologe Luis Alvarez fand nämlich
1
Kometen sind kleine Himmelskörper aus Gestein und Eis, die auf elliptischen Umlaufbahnen mit großer
Exzentrizität um die Sonne ziehen. In der Nähe der Sonne verdampft Eis aus ihnen und bildet einen langen, von
der Sonne beleuchteten Gasschweif. Gut zu sehen beim Kometen Hale -Bopp im März 1997! Ein Komet kann
natürlich auch zum Meteoriten werden wie z. B. der Komet Levy-Shoemaker, dessen 21 Bruchstücke im Juli
1994 in den Jupiter stürzten.
Physiogeographie ü Seite 21
an vielen Stellen der Erde an der Obergrenze der kreidezeitlichen Schichten eine erhöhte
Konzentration von Iridium, einem Element, das auf der Erde höchst selten vorkommt, aber
von einem großen Meteoriten stammen könnte. Der Chicxulub-Krater auf der mexikanischen
Halbinsel Yucatan, 65 Millionen Jahre alt, könnte die dazugehörende geologische Narbe sein.
Es ist aber auch ohne weiteres denkbar, dass der Einschlag im Meer stattfand und daher keine
sichtbaren Spuren mehr vorhanden sind.
Literatur:
Richard Leakey/Roger Lewin: Die sechste Auslöschung. S. Fischer-Verlag Frankfurt 1996
(Erstausgabe New York 1995). S. 68ff.; Diercke - Die Rekorde der Erde. DTV/Westermann
München/Braunschweig 1981. S. 78f.; Entfesselte Natur. Das Beste, Stuttgart 1989. S. 7ff.; HölzelUniversalatlas. Wien 2004.
Lake Manicouagan, Kanada, mit Google Earth Oktober 2005
51 N 70 W
Physiogeographie ü Seite 22
Boden
Als Boden wird der belebte oberste Teil der Erdkruste bezeichnet. Nach unten wird er durch
festes oder lockeres Gestein begrenzt, nach oben durch eine Vegetationsdecke und die
Atmosphäre. Er besteht aus anorganischen Mineralien und dem organischen Humus und
ist im Raum in einem Bodengefüge angeordnet. Die Hohlräume sind mit Bodenlösungen und
Bodenluft mehr oder weniger erfüllt.
Bodenbildende Prozesse sind die Verwitterung der Gesteine, Mineralbildungen, Zersetzungen und
Humifizierung, die Gefügebildung und die Verlagerung gebildeten Bodens.
Die Lebewesen spielen eine wichtige Rolle bei der Bodenentwicklung (Pedogenese), insbesondere durch die
Produktion und Einarbeitung von Humus. Sie sorgen auch für Be -/Durchlüftung sowie für eine Durchmischung
des Bodens (Bioturbation).
Wichtige cha rakteristische Eigenschaften eines Bodens
sind:
Bodenhorizonte : bilden Trennlinien zwischen
unterschiedlich gearteten Bodenschichten, die geprägt
werden durch Gefüge, Farbe, Fleckung u.a.
O = Oberboden, A = Krume oder Humus, B =
Verwitterungsschichte, C = Muttergestein, D =
Untergrundgestein (aus dem der Boden nicht entstanden ist)
Bodenfarbe : hierbei werden nach standardisierten
Munsell-Farbtafeln die Farben des Bodens nach Farbe,
Helligkeit und Intensität bestimmt.
Humusgehalt: Dieser stellt den Anteil an organischer
Substanz (außer Kohle und anthropogenen
Kohlenstoffverbindungen) im Boden dar. Er resultiert aus
den Ausscheidungen lebender und den Rückständen
abgestorbener Organismen und unterliegt einem stetigem
Auf-, Um- und Abbau.
Klassifikation von Böden
Böden können auf verschiedene Weise klassifiziert werden.
Drei der wichtigsten internationalen Systeme sind die USDA-Bodenklassifikation, die FAOBodenklassifikation und die WRB (World Reference Base for Soil Ressources).
Einige Bodenartenbezeichnungen:
♦ Schwarzerde (russisch Tschernosem)
♦ Braunerde
♦ Gley (Auboden)
♦ Pseudogley (Boden mit Staunässe)
♦ Podsol (Bleicherdeboden, durch Auswaschung aufgrund hoher Niederschläge hell)
♦ Rendsina (dünner Nadelstreuboden auf Kalk)
♦ Roterde (im Mittelmeerraum)
♦ Salzboden (in abflusslosen Gebieten mit hoher Verdunstung)
♦ Dauerfrostboden (Permafrost in den polaren und subpolaren Gebieten)
Physiogeographie ü Seite 23
Abbildung aus Brockhaus Multimedial 2005
Physiogeographie ü Seite 24
Ozeane und Meere
71 Prozent der Erdoberfläche sind von der Hydrosphäre , d. h. von Wasser – Weltmeer –
bedeckt.
Den größten Anteil daran haben die
Ozeane: Pazifik, Atlantik und der
Indische Ozean.
Die Ozeane haben Nebenmeere wie
z. B. die Nordsee, Ostsee,
Mittelmeer.
Meeresboden - Landschaften unter
Wasser: Das Meer ist nicht überall
gleich tief. Die Kontinente haben an
ihren Rändern meist untergetauchte
Plattenbereiche, den
Kontinentalschelf. Der Schelf ist
wichtig für die Biomasse des Meeres
und auch als Lagerstätte von Öl und
Gas. Der Kontinentalabhang oder
Sockel führt dann hinunter zum
Tiefseeboden in rund 3000 bis 5000
Meter Tiefe. Die Bohrungen der
„Glomar Challenger“ brachten den Beweis für das Seafloor Spreading, das ist das
Auseinanderdriften des Ozeanbodens weg von den mittelozeanischen Brüchen. Es gibt daher
weltweit keinen Meeresboden, der älter als kreidezeitlich ist.
Hypsographische Kurve – der Anteil der Höhen- und Tiefenniveaus auf der Erdoberfläche
(nach Brockhaus multimedial 2004)
Physiogeographie ü Seite 25
Tsunami
Tsunami werden durch Erdbeben ausgelöst. Diese „Hafenwellen“ laufen mit einer
Geschwindigkeit bis 1100 km/h (wie ein Jet). Am offenen Meer haben sie eine ganz geringe
Höhe (1m). In flacherem Wasser werden sie langsamer und können bis zu 30 m auflaufen.
Auf den Hawaii-Inseln gab es seit 1819 40 Tsunamis.
Beben und Tsunami am 12. Juli 1993 in Japan
Ein Beben mit der Stärke Richter 7,8 ereignete sich am 12. 7. 93 im Meer westlich von
Hokkaido. Die Sturzfluten verwüsteten die Küsten Nordjapans, Chinas und des russischen
Fernen Ostens.
In Hokkaido platzten Gasleitungen in einer Siedlung, was unzählbare Brände auslöste.
Häuser wurden ins Meer gespült und umgekehrt Fischerboote an Land.
Trotzdem die Bevölkerung vorgewarnt wurde, waren 120 Tote zu beklagen.
Tsunami am Indischen Ozean 26. Dezember 2004
Durch ein Erdbeben im Indischen Ozean (3° 33' Nord, 95° 8' Ost) vor der Insel Sumatra, das
eine Magnitude um 9,3 auf der Richterskala hatte - das viert- oder fünftstärkste je gemessene
Beben - ereignete sich eine der bisher schlimmsten Tsunamikatastrophen der Geschichte.
Mindestens 222.046 Menschen (Stand: Juni 2005) in 8 asiatischen Ländern (insbesondere
Indonesien/Sumatra, Sri Lanka, Indien, Thailand, Myanmar, Malediven, Malaysia und
Bangladesch) wurden getötet. Die Flutwelle drang mehrere tausend Kilometer bis nach Ostund Südostafrika vor; Opfer wurden auch aus Somalia, Tansania, Kenia, Südafrika,
Madagaskar und von den Seychellen gemeldet.
Foto des Tsunami in Thailand am 26. 12. 2004 von David Rydevik, Stockholm
Aus Wikipedia Oktober 2005
Physiogeographie ü Seite 26
Die Atmosphäre
Atmosphäre, Gemisch von Gasen, das einen
Himmelskörper (wie die Erde) umgibt, dessen
Gravitationsfeld stark genug ist, um die Gase vom
Entweichen abzuhalten. Die Hauptbestandteile der
Erdatmosphäre sind Stickstoff (78 Prozent) und
Sauerstoff (21 Prozent). Das restliche Prozent
besteht aus Argon (0,9 Prozent), Kohlendioxid
(0,03 Prozent), verschiedenen Mengen von
Wasserdampf und Spuren von Wasserstoff, Ozon,
Methan, Kohlenmonoxid, Helium, Neon, Krypton
und Xenon.
Der Gehalt an Wasserdampf in der Luft schwankt
beträchtlich, je nach Temperatur und relativer
Feuchtigkeit. Bei einer relativen Feuchtigkeit von
100 Prozent schwankt der Gehalt an Wasserdampf
von 190 ppm (parts per million: Teile auf eine
Million Teile) bei -40 °C bis 42 000 ppm bei 30 °C.
Luftanalysen haben gezeigt, dass sich die
Zusammensetzung der Luft bis mindestens
88 Kilometer über dem Meeresspiegel nicht von der am Boden unterscheidet. Die stete Bewegung durch
atmosphärische Strömungen hindert die schwereren Gase, sich unterhalb der leichteren Gase abzusetzen.
Die Atmosphäre lässt sich in verschiedene Schichten gliedern. In der untersten, der Troposphäre, sinkt die
Temperatur in der Regel um 5,5 °C pro 1 000 Meter. Dies ist die wolkenreichste Schicht. Die Troposphäre
erreicht in tropischen Regionen eine Höhe von bis zu 16 Kilometern (mit einer Temperatur von etwa –79 °C)
und bis zu 9,7 Kilometern in gemäßigten Breiten (mit einer Temperatur von etwa –51 °C). Über der
Troposphäre liegt die Stratosphäre. In der unteren Stratosphäre ist die Temperatur so gut wie konstant und
steigt kaum merklich mit zunehmender Höhe an, insbesondere über tropischen Regionen. Innerhalb der
Ozonschicht nimmt sie dagegen schneller zu, und die Temperatur an der oberen Grenze der Stratosphäre, fast
50 Kilometer über dem Meeresspiegel, gleicht derjenigen auf der Erdoberfläche. Die Schicht von 50 bis
80 Kilometer wird Mesosphäre genannt und ist von deutlichem Temperaturrückgang bei zunehmender Höhe
gekennzeichnet.
Untersuchungen zur Fortpflanzung und Reflexion von Radiowellen haben gezeigt, dass in einer Höhe von
80 Kilometern ultraviolette Strahlung, Röntgenstrahlen und Elektronenschauer von der Sonne verschiedene
Schichten der Atmosphäre ionisieren und sie damit veranlassen, Elektrizität zu leiten; diese Schichten
reflektieren Radiowellen von bestimmten Frequenzen zurück zur Erde. Wegen der relativ hohen Ionendichte
in der Luft oberhalb von 80 Kilometern heißt diese Schicht, die bis zu einer Höhe von 640 Kilometern reicht,
Ionosphäre. Sie wird aufgrund der hohen Temperatur (die in 400 Kilometer Höhe bis zu 1 200 °C erreicht)
auch Thermosphäre genannt. Die Region jenseits der Ionosphäre wird Exosphäre genannt. Sie dehnt sich bis
zu etwa 9 600 Kilometer aus und ist die äußere Grenze der Atmosphäre. Als Magnetosphäre bezeichnet man
den nahen Weltraum mit dem Van-Allen-Gürtel.
Die Dichte trockener Luft beträgt auf Meereshöhe etwa 1/800 der Dichte von Wasser. In größeren Höhen
nimmt diese Dichte schnell ab – proportional zum Luftdruck und umgekehrt proportional zur Temperatur. Der
Luftdruck wird mit einem Barometer gemessen und in Pascal ausgedrückt. Der normale Luftdruck auf
Meeresspiegelhöhe beträgt etwa 101 Kilopascal (früher 760 Torr, das sind 760 Millimeter Quecksilbersäule).
Bei einer Höhe von 5,6 Kilometern sind es etwa 51 Kilopascal (380 Torr). Die Hälfte der gesamten Luft in der
Atmosphäre liegt unterhalb dieser Höhe. Der Luftdruck verringert sich mit zunehmender Höhe alle weiteren
5,6 Kilometer jeweils um die Hälfte. In einer Höhe von 80 Kilometern beträgt der Luftdruck noch 0,09 Pascal
(0,0007 Torr).
Physiogeographie ü Seite 27
Merke: „Das E-Werk IMST ist für die Atmosphäre verantwortlich.“ J
Von oben nach unten Exosphäre-Ionosphäre-Mesosphäre-Stratosphäre-Troposphäre
Umweltschäden
Winzige Mengen anderer Gase, wie Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Schwefel- sowie
Stickstoffoxide, befinden sich in der Nähe von Vulkanen zeitweise in der Atmosphäre und
werden durch Regen oder Schnee aus der Luft gewaschen. Oxide und andere Schadstoffe,
die von Fabriken und Kraftfahrzeugen in die Atmosphäre eingetragen werden, geben Anlass
zur Besorgnis, da der von ihnen verursachte saure Regen große Schäden verursacht. Zudem
ist anzunehmen, dass die stete Zunahme atmosphärischen Kohlendioxids, die in erster Linie
von der Verbrennung fossiler Brennstoffe während der letzten 100 Jahre herrührt, das
Erdklima durch den so genannten Treibha useffekt nachhaltig beeinflusst.
Ähnliche Befürchtungen gibt es bezüglich der Zunahme von atmosphärischem Methan. Seit
1978 sind die Methanwerte um elf Prozent gestiegen. Annähernd 80 Prozent des Gases
werden durch Fäulnisbildung in Reisfeldern, Sümpfen, durch die Verdauungsgase des
Weideviehes sowie durch tropische Termiten erzeugt. Neben der Unterstützung des
Treibhauseffekts verringert Methan die vorhandene Menge atmosphärischer Hydroxylionen
und schwächt damit die Fähigkeit der Atmosphäre, sich von Schadstoffen zu reinigen.
Anfang der Siebzigerjahre wurde bekannt, dass Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs)
oder Fluorchlormethane in großen Mengen in die Atmosphäre gelangten, weil sie als
Kühlmittel und als Treibgase in Spraydosen verwendet wurden. Man nimmt an, dass diese
Verbindungen im Zusammenspiel mit dem Sonnenlicht auf photochemischem Weg das
stratosphärische Ozon angreifen und zerstören, welches die Erdoberfläche vor starker
ultravioletter Bestrahlung schützt. Deshalb wurden die FCKWs in den Industrieländern
weitgehend durch andere Mittel ersetzt. Noch ist nicht eindeutig geklärt, inwieweit die
Ozonschicht durch die Einwirkung des Menschen bedroht ist. 2
Meteorologie
ist die Klima- und Wetterkunde; Griechisch „meteoros“ ist der Wind.
Klima, Wetter, Witterung
Klima ist die langjährig (mindestens 30 Jahre) gemittelte Zustandsbeschreibung der
Atmosphäre an einem bestimmten geografischen Ort.
Wetter ist der derzeit beobachtete Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten
geographischen Ort.
Witterung ist der Wetterzustand über eine gewisse Zeitspanne z. B. einige Tage.
2Nach: "Atmosphäre", Microsoft® Encarta® 98 Enzyklopädie. © 1993-1997
Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
Physiogeographie ü Seite 28
Wetterbeobachtung
Wetterelemente und ihre Beobachtung:
Temperatur, Luftdruck, Niederschlag (Form, Menge), Wolken, Himmelsbedeckung,
Schneedecke, Luftfeuchte, Wind, Strahlung, Sichtweite
Temperatur
Einheiten - Skalen: Grad Celsius, Kelvin, Fahrenheit, Réaumur
Messgeräte:
Thermometer und Thermographen (Temperaturverlauf)
Flüssigkeitsthermometer (Quecksilber, Alkohol, Toluol)
Minimum- Maximum- Thermometer
Widerstandsthermometer (elektrisch, geeignet für direkte elektronische Datenerfassung)
Bimetallthermometer (In einem Blechstück sind 2 Metalle mit unterschiedlichem
Ausdehnungskoeffizienten und verbiegen sich und zeigen dadurch einen Wert an. Beispiel
Kühlschrankthermometer)
Luftdruck
Einheiten:
Pascal p, Hektopascal hp, Bar, Millibar mb, Millimeter Quecksilbersäule mmHg = TorricelliEinheit Torr (760 mmHg = 1 Bar), Atmosphäre bzw. ATÜ (Atmosphärenüberdruck); 1 mb =
100 hp; 1 Bar = 14,5 psi - Pfund pro Quadratzoll (pound per square inch)
Messgeräte:
Dosenbarometer, Dosenbarograph
Quecksilberbarometer = Torricelli- Barometer, theoretisch ca. 10-Meter-Wassersäule
Niederschlag
Form
Regen, Starkregen, Nieselregen, Schnee, Hagel, Graupeln, Tau (nicht messbar)
Menge
Einheit: Millimeter Niederschlag = Liter pro Quadratmeter
Messgerät: Ombrometer (Regenmesser) als Trichter mit Messglas, Waagenombrometer,
Wippenmessgerät, Totalisator (mit Windbremsring für Hochgebirge)
Neuschneemenge wird per Augenbeobachtung in cm auf einem Schneetisch gemessen
Wolken
Entsprechend Internationalem Wolkenatlas
Grundformen: Stratus (Schichtwolke), Cumulus (Haufenwolke), Cirrus (Federwolke)
Beobachtung von Stationen und per Satellit
Himmelsbedeckung
Spiegel mit Feldeinteilung - in Achtel oder Zehntel (USA) beobachtet
Physiogeographie ü Seite 29
Schneedecke
Mächtigkeit
Aufbau
Geschlossenheit
Luftfeuchte
Relative Luftfeuchte
Messung in Prozent der maximalen Wasseraufnahmefähigkeit
Messgeräte: Hygrometer – Haarharfe, Darmsaite (Wetterhäuschen), Psychrometer
(Verdampfungsmessgerät) wie Aspirationspsyc hrometer mit 2 Thermometern (nass und
trocken)
Absolute Luftfeuchte: nicht messbar, nur durch Berechnungen bzw. Vergleichstafeln
feststellbar.
Wind
Richtung
Windrose (Himmelsrichtungen – Haupt-, Neben-, Zwischenhimmelsrichtung), Azimut in
Grad, Neugrad, Strich, usw. über Ost oder West
Messgeräte: Windfahne, Windsack
Stärke
Einheiten: m/sec, km/h, Fuß/sec, Knoten, Beaufort-Grade
Messgeräte: Anemometer – Schalenkreuz, Doppleranemometer, Staurohr, Windsack
Beobachtung besonders von Böenspitzen wichtig
Windstärke nach der Beaufort -Skala
Die Skala wurde von Sir Francis Beaufort, einem englischem Admiral, um 1805 eingeführt.
Sie hat 12 bzw. 17 Grade (weiterentwickelte Version).
Physiogeographie ü Seite 30
Sichtweite
In Bodennähe definiert als größte horizontale Entfernung, in der am Ta g ein dunkler
Gegenstand im Gelände vor hellem Horizont (meteorologische Sicht) oder in der Nacht das
weiße Licht einer normalen Lampe (kein Scheinwerfer) von einem Beobachter gerade noch
wahrgenommen wird (Feuersicht, Nachtsicht). Die Sichtweite wird durch Trübung der Luft
infolge von Dunst, Nebel u.ÿa. vermindert.
(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2005
Strahlung
Sonneneinstrahlung
Sonnenscheindauer
Blitze
Weltweites Beobachtungsnetz mit Radioempfängern – wichtig für Versicherungen.
Windabkühlung = Wind Chill
Durch Wind und tiefe relative Feuchte hervorgerufene Abkühlungswirkung.
Das Synoptische System
Weltweit sind etwa 10.000 Stationen zum synoptischen („zusammenschauenden“) System
vernetzt, die ihre Daten laufend an eine zentrale Stelle melden. Die Koordination hat die zur
Physiogeographie ü Seite 31
UNO gehörende World Meteorological Organization WMO mit Sitz in Genf
(www.wmo.ch).
In Österreich sammelt die Zentralanstalt für Meteorologie und
Geodynamik auf der Hohen Warte in Wien die Wetterdaten. Siehe
http://www.zamg.ac.at im Internet.
Außerdem beobachten Satelliten, Radiosonden (ca. 1000 Stationen mit
täglichen Starts), Wetterschiffe, Wetterbojen, Radarstationen, Flugzeuge
und alle Schiffe über 1.600 BRT Wetterdaten.
Wichtige meteorologische Institutionen
Deutschland: Deutsche Meteorologische Gesellschaft, Deutscher Wetterdienst, Verband
Deutscher Wetterdienstleister (zahlreiche private Wetterdienste), Deutsches Zentrum für
Luft- und Raumfahrt
Österreich: Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Österreichische Gesellschaft für
Meteorologie
Schweiz: MeteoSchweiz
USA: American Meteorological Society, National Center for Atmospheric Research, National
Oceanic and Atmospheric Administration, National Severe Storms Laboratory, National
Weather Service, Storm Prediction Center, National Hurricane Center, National
Climatic Data Center, American Geophysical Union
Großbritannien: Royal Meteorological Society, Met Office - Wetterdienst des Vereinigten
Königreichs
Frankreich: Meteo France
Europa: European Centre for Medium- Range Weather Forecasts, EUMETSAT - European
Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites
International: World Meteorological Organization, International Association of Broadcast
Meteorology, World Data Center for Remote Sensing of the Atmosphere, Internationale
Union für Geodäsie und Geophysik
Darstellung von Wetterdaten
Karten
Diagramme
Satellitenbilder (z. B. http://www.lothar-beckmann.de/Monatswetter/satellitten.htm)
Auswertung der Wetterdaten
Wettervorhersage
Die Wettervorhe rsage wurde in den letzten Jahrzehnten durch den Einsatz von SuperComputern (z. B. die Cray-Maschinen) wesentlich verbessert. Die Computerprogramme
erfassen den Zustand und berechnen die Zustandsänderung von Luftkuben.
Physiogeographie ü Seite 32
Globale Druckverteilung und Zirkulation
In der Nähe des Äquators befindet sich der Tiefdruckgürtel der innertropischen
Konvergenzzone ITC. Dieser Bereich liegt ungefähr zwischen dem zehnten südlichen und
dem zehnten nördlichen Breitengrad. Innerhalb dieser Zone ist die Luft heiß und schwül, und
besonders auf den Ozeanen ist es hier oft windstill. Etwa 30 Breitengrade vom Äquator
entfernt liegen auf beiden Erdhalbkugeln die Rossbreiten oder subtropischen
Hochdruckgürtel mit Windstille (Kalmen) oder leichten, veränderlichen Winden. Der Wind,
der bodennah von den Rossbreiten zum innertropischen Kalmengürtel weht, ist der Passat
(Trade Winds), der vorherrschende Wind der niederen Breiten. Auf der nördlichen
Erdhalbkugel wird die Luft, die von Norden her Richtung Äquator strömt, von der durch die
Erdrotation bewirkten Corioliskraft abgelenkt, so dass der Wind aus Nordosten weht; er wird
als Nordost-Passat bezeichnet. Auf der südlichen Erdhalbkugel erfährt die von Süden nach
Norden strömende Luft eine entsprechende Ablenkung und wird zum Südost-Passat.
Polwärts nimmt der atmosphärische Druck wieder ab, und es entstehen die Tiefdruckzonen
der mittleren und hohen Breiten. Die aufgrund dieser Drucksysteme Richtung Pol strömenden
Winde werden durch die Erdrotation nach Osten abgelenkt: Westwindzirkulation.
Wandernde Tiefdruckgebiete (zyklonale Störungen) beeinflussen diese Westwinde, wodurch
sie ihre tatsächlichen Richtungen von Tag zu Tag ändern. Auf der Südhalbkugel ist wegen der
geringeren Landfläche die Westwindzone zwischen 40 und 50 Grad Süd stärker spürbar: Sie
heißt dort Roaring Forties (Brüllende Vierziger).
Die kälteren Regionen an den Polen sind, insbesondere auf der südlichen Erdhalbkugel, in der
Regel Hochdruckzentren (polares Kältehoch), und die von diesen Regionen ausgehenden
Winde werden durch die Erdrotation so abgelenkt, dass sie zu polaren Ostwinden werden:
Polarzirkulation.
Der stärkste in Bodennähe gemessene Wind hatte eine Geschwindigkeit von 362 Kilometern
pro Stunde, gemessen am 12. April 1934 auf dem Mount Washington in New Hampshire.
Viel stärkere Winde treten in der Nähe des Zentrums eines Tornados auf.
Mit zunehmender Entfernung von der Erdoberfläche nimmt die Geschwindigkeit der
Westwinde zu, und der Bereich, in dem sie wehen, vergrößert sich sowohl Richtung Pol als
auch Richtung Äquator. Passate und Ostwinde wehen also relativ dicht über der
Erdoberfläche und werden in einer Höhe von einigen tausend Metern durch Westwinde
ersetzt. Die stärksten Westwinde treten in Höhen von etwa zehn bis 20 Kilometern auf und
sind in einem schmalen Gürtel konzentriert, den man Jetstream nennt. Dort wurden
Windgeschwindigkeiten über Grund von bis zu 550 Kilometern pro Stunde gemessen.
Nach dem Artikel „Wind“ aus der Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie.
Physiogeographie ü Seite 33
Jetstream vom November 1966 über Ägypten
aufgenommen von Gemini 12
(Brockhaus multimedial 2004)
Zyklonale Systeme (Fronten)
Die Coriolis-Kraft bewirkt Wirbelbildung bei den Ausgleichsströmungen zwischen Hoch- und
Tiefdruckgebiet
Warmfront
Kaltfront
Okklusion
Niederschläge
Stau (Luv und Lee, Föhn)
Konvektion (Gewitter)
Abkühlungsniederschlag
Tau (Teneriffas Nadelwälder, Namibias Küste) und Reif
Inversion
Temperaturumkehr
Föhn
Schema
Bio-Wetter
Föhnmauer, Föhnlinsen
Physiogeographie ü Seite 34
Typische Wetterlagen
Druckwetterlagen
Hochdrucklage
Tiefdrucklage
Frontalwetter
Warmfront
Kaltfront
Strömungswetter
Anhaltende Winde aus bestimmten Richtungen
Luv-Lee-Effekte
Klimazonen
Schema nach Carl Troll & Wilhelm Paffen:
Polar gemäßigt, tropisch; ozeanisch, kontinental, gebirgig (mit Beispielen)
Siehe Atlas!
Es gibt viele Klima-Schemata: z. B. nach Troll & Paffen, Köppen & Geiger, Neef
Klima und Vegetation
Praktische Aufgabe: Klima und Vegetation eines vorgestellten Kontinents vorhersagen!
Physiogeographie ü Seite 35
Inhaltsverzeichnis
Physiogeographie ....................................................................................................................... 1
Das Weltall - Unendliche Weiten... ....................................................................................... 1
Das Universum ................................................................................................................... 1
Gedanken der Menschen über das Universum ............................................................... 1
Die Raumfahrt ................................................................................................................ 2
Satelliten ......................................................................................................................... 3
Österreich und die Raumfahrt ........................................................................................ 3
Das Sonnensystem.............................................................................................................. 4
Der Schalenbau der Erde ........................................................................................................ 5
Geomorphologie - Kräfte formen die Oberfläche der Erde.................................................... 6
Erosion und Sedimentation................................................................................................. 6
Junge und alte Gebirge ....................................................................................................... 6
Gesteinskreislauf ................................................................................................................ 7
Arten von Gesteinen ........................................................................................................... 7
Altersbestimmung von Gesteinen....................................................................................... 7
Stratigraphie (Gesteinsschichtung)................................................................................. 7
Fossiliengehalt ................................................................................................................ 7
Radiometrische Methoden.............................................................................................. 8
Dendrochronologie ......................................................................................................... 8
Pollenanalyse .................................................................................................................. 8
Die Erdzeitalter................................................................................................................... 8
Endogene Kräfte ................................................................................................................. 9
Festlandbildende Kräfte.................................................................................................. 9
Plattentektonik ................................................................................................................ 9
Erdbeben......................................................................................................................... 9
Vulkanismus ................................................................................................................. 11
Mineralien und Gesteine ................................................................................................... 14
Exogene Kräfte ................................................................................................................. 15
Verwitterung und Abtragung........................................................................................ 15
Wasser .......................................................................................................................... 15
Eis ................................................................................................................................. 18
Wind ............................................................................................................................. 19
Lebewesen .................................................................................................................... 19
Meteoriten - Geschosse aus dem Weltall ..................................................................... 21
Boden.................................................................................................................................... 23
Ozeane und Meere ................................................................................................................ 25
Tsunami ............................................................................................................................ 26
Die Atmosphäre .................................................................................................................... 27
Umweltschäden ................................................................................................................ 28
Meteorologie ..................................................................................................................... 28
Klima, Wetter, Witterung ............................................................................................. 28
Wetterbeobachtung ....................................................................................................... 29
Zyklonale Systeme (Fronten) ....................................................................................... 34
Niederschläge ............................................................................................................... 34
Inversion ....................................................................................................................... 34
Föhn .............................................................................................................................. 34
Typische Wetterlagen................................................................................................... 35
Klimazonen....................................................................................................................... 35
Klima und Vegetation................................................................................................... 35
Physiogeographie ü Seite 36
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