Botanische Untersuchung am Heimertinger Leinhang

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BERNHARD-STRIGEL-GYMNASIUM
MEMMINGEN
Oberstufenjahrgang 2009/2010
Seminararbeit im Fach Biologie
Botanische Untersuchung am Heimertinger Leinhang
Abb.1: Heimertinger Leinhang
Verfasserin: Elina Kirijatov
Bewertung:
Seminararbeit: _______ Punkte
Präsentation:
_______ Punkte
Datum und Unterschrift des Kursleiters: _____________________________________
-2-
Inhaltsverzeichnis
1.
Naturdenkmal Heimertinger Leinhang ................................................................................ 3
2.
Vorstellung der kartierten Pflanzen ..................................................................................... 3
2.1 Orobanche caryophyllacea ........................................................................................... 3
2.2 Cuscuta epithymum ...................................................................................................... 4
2.3 Linum flavum ............................................................................................................... 4
2.4 Trifolium rubens ........................................................................................................... 5
2.5 Salvia pratensis ............................................................................................................. 5
2.6 Gymnadenia conopsea .................................................................................................. 6
2.7 Dianthus carthusianorum .............................................................................................. 6
2.8 Rhinanthus alectorolophus ........................................................................................... 7
2.9 Knautia arvensis ........................................................................................................... 7
3.
Kartierung ............................................................................................................................ 8
3.1 Kartierungsmethode ..................................................................................................... 8
3.2 Die Ergebnisse .............................................................................................................. 9
3.3 Die Auswertung der Ergebnisse ................................................................................. 11
3.4 Vergleich zur letzten Kartierung ................................................................................ 14
4.
Quellenverzeichnis ............................................................................................................ 15
-3-
1. Naturdenkmal - Heimertinger Leinhang
„Das
Naturdenkmal
ist
ein
unter
Naturschutz
stehendes Landschaftselement. Dabei handelt es sich
um ein Einzelobjekt oder ein Gebiet von ge ringer
Flächengröße bis fünf Hektar.“ (VOLKOV)
Dazu zählt auch der 0,3 Hektar große H eimertinger
Leinhang, der nicht nur aufgrund der seltenen
Bestände des Gelben Leins, sondern auch wegen
großer Vielfalt von Flora und Fauna unter Naturschutz
steht.
Dieser,
seit
1957 g
eschützte,
mit
Kalkmagerrasen bewachsene Hang ist zwischen
Heimertingen und Fellheim zu finden.
Abb.2: Lage des Heimertinger Leinhangs
2.Vorstellung der kartierten Pflanzen
2.1 Orobanche caryophyllacea
Die
Orobanche
caryophyllacea,
zu
Deutsch
Nelken-
Sommerwurz, gehört zu den Vollparasiten der Rötegewächse,
d.h. sie betreibt keine Photosynthese, sondern entzieht
anderen Pflanzen die Nährstoffe.
Ihr Stängel ist etwa 20-60 cm hoch, kaum beschuppt, blattlos
und hat 20-35 mm lange Blüten.
Sowohl der Stängel als auch die Blüten sind gelblich bis
bräunlich gefärbt.
Der Nelken-Sommerwurz liebt kalkreiche, trockene Böden
und kommt meistens auf Trocken- und Halbtrockenrasen vor.
(HASELBÖCK)
Abb.3: Orobanche caryophyllacea
-4-
2.2 Cuscuta epithymum
Die Quendel-Seide ist vor allem in Europa weit
verbreitet.
Sie
gehört
ebenso
wie
die
Orobanche
caryophyllacea zu den Vollparasiten und kommt nur
zusammen
mit ih ren
Wirtspflanzen
Thymian,
Besenginster, Ginster und Heidekraut vor.
Ein
Abb.4: Cuscuta epithymum (SLOTH)
rötlicher
Stängel
mit
kaum
erkennbaren
Blätterresten und unscheinbaren rosa Blütenknäulen,
machen die Quendel-Seide aus. Sie kann eine Länge
von etwa 20-60 cm erreichen und blüht von Juli bis September. (PHIL41)
2.3 Linum flavum
Der
Gelbe
Lein
wächst
auf
kalkreichen,
nährstoffarmen, trockenen Lehm- oder Tonböden.
Man findet ihn vor allem in trocken Wiesen und
Hochstaudenfluren (mit steinigem Grund) im östlichen
Mittelmeerraum und Südeuropa. In Deutschland ist die
Art selten und daher gesetzlich geschützt.
Die Pflanze wird etwa 20-60 cm hoch und hat
wechselständig angeordnete, lanzettförmige Blätter
der Länge von e twa 25 m m, die eine grün-bläuliche
Färbung
aufweisen.
Die
Blüten
besitzen
eine
trichterartige Form, sind fünfzählig und g elb. Die
Blütezeit des Linum flavum liegt zwischen Juni und
Abb.5: Linum flavum
August. (ZIMMERMANN)
-5-
2.4 Trifolium rubens
Der Purpur-Klee hat einen etwa 20-60 cm langen,
aufrechten, kahlen Stängel mit lä nglich-lanzettförmigen
Blättchen, die etwa 4-6,5 cm lang und 0,8 -1,4 cm breit
sind.
Die Blüten sind w alzenförmig und könne n bis zu 7 c m
lang und 3 cm breit werden, ihre 12-15 mm lange Krone
besitzt eine purpurrote Färbung. Die Blütezeit ist meistens
im Juni und Juli. (BLADE)
Abb.6: Trifolium rubens
2.5 Salvia pratensis
Der Wiesen-Salbei besitzt einen behaarten, hohlen,
vierkantigen, gerillten Stängel, der eine Wuchshöhe
von 60 - 80 cm erreichen kann. Die in einer Rosette
wachsenden 10 cm langen bis 5 cm breiten Blätter
sind oval geformt und unregelmäßig gezähnt, ihre
Oberfläche ist runzelig. Die Blüten haben eine blau bis
violette, in seltenen Fällen auch eine rosa oder weiße,
Färbung. Er liebt sonnige, trockene Standorte auf
kalkhaltigen, nährstoffreichen Böden. Der WiesenSalbei blüht von Mai bis August. (ZIMMERMANN)
Abb.7: Salvia pratensis
-6-
2.6 Gymnadenia conopsea
Die Mücken-Händelwurz gehört zur Familie der
Orchideen und ist eine krautige Pflanze.
Er erreicht eine Wuchshöhe von 15 - 80 cm und
besitzt rosa bis violett gefärbte Blüten, die von Juni
bis Juli blühen. Vor allem in Nordeuropa ist die
Pflanze sehr verbreitet und bevorzugt Magerrasen,
Wälder, Feucht- und Nasswiesen sowie Flach- und
Quellmoore. (KLÜBER)
Abb.8: Gymnadenia conopsea
2.7 Dianthus carthusianorum
Die Karthäusernelke kann bis zu 15 - 45 cm hoch
werden, ihre schmal-linealischen Blätter sind gegenständig angeordnet. Die fünfzähligen, purpurfarbigen
Blüten
befinden
sich
in
vier-
bis
15-blütigen,
endständigen Köpfchen. Die Blütezeit liegt zwischen
Juni und September.
Sonnige Hänge auf Kalk- und Trockenrasen werden von
der Pflanze bevorzugt. (WALTER)
Abb.9: Dianthus carthusianorum
-7-
2.8 Rhinanthus alectorolophus
Der zottige Klappertopf ist ein Halbparasit und im Gegensatz
zum Vollparasiten eingeschränkt zur Photosynthese fähig. Er
entzieht Süßkräutern und a nderen krautigen Pflanzen die
Nährstoffe.
Sein 10-80 cm langer Stängel ist behaart und ha t
gegenständig angeordnete, eilanzettliche, an den Rändern
scharf gesägte Blätter. Die zitronengelbe Krone wird bis zu
zwei cm lang und b ildet eine helmförmige gebogene
Oberlippe und eine dreizipfelige Unterlippe aus. Der
Klappertopf
wächst
auf
frischen,
kalkreichen Böden und ist auf
nährstoffreichen,
Tal- und Gebirgswiesen,
Magerrasen, Getreidefeldern und mäßig frischen Fettwiesen
Abb.10: Rhinanthus alectorolophus
zu finden. Die Blütezeit ist zwischen Mai und Juli. (NICKEL)
2.9 Knautia arvensis
Die Knautie erreicht eine Wuchshöhe bis
zu 60 c m. Ihre Blätter sind rund und
gegenständig angeordnet. Die Krone kann
eine gelblich-weiße bis blauviolette oder
sogar purpurfarbige Färbung aufweisen.
Sie blüht zwischen Juli und August.
(FRICKE)
Abb.11: Knautia arvensis
-8-
3.Kartierung
3.1 Kartierungsmethode
Die Kartierungsmethode wurde von CHRISTINA MARTIN (2008), die schon zwei Jahre zuvor
eine Untersuchung am Heimertinger Leinhang durchführte, übernommen.
Das
Gebiet
wurde in
36, j eweils
neun
Quadratmeter große Probeflächen eingeteilt.
Die 19 - etwa 5 M eter unter der oberen
Hangkante liegenden - Teilflächen wurden mit
den Feldnummern 19A bis 1A bezeichnet.
Die 17 w eiteren, etwa 14 Meter unter der
Hangkante liegenden mit 19B bis 3B. Durch
Vorkommen von Buschgruppen in diesem
Bereich, konnten zwei Probeflächen weniger
erfasst werden.
Die Flächen besitzen jeweils einen Abstand von
6 Metern zueinander.
Auf dem vorliegenden Luftbild kann man die
Mittelpunkte der Flächen, die durch Quadrate
markiert sind, gut erkennen.
Abb.12: Luftbild des Untersuchungsgebietes
Die Felder wurden mit 3 Meter langen Latten begrenzt und die vorliegenden Individuen von
Orobanche caryophyllacea, Linum flavum, des Dianthus carthusianorum, Salvia pratensis,
Trifolium
rubens
und
Gymnadenia
conopsea
gezählt.
Außerdem
wurde
eine
Deckungsschätzung nach LONDO für Rhiananthus alectorolophus und Knautia arvensis
durchgeführt. und eine Aussage über das Vorkommen der Cuscuta epithymum mittels einer
Abundanzangabe nach BONHAM getroffen.
-9-
3.2 Die Ergebnisse
Obere Reihe:
Mücken-Händelwurz
0
0
1
2
0,2
18A
0
0
0
0
0
0
0
4
0
17A
3
0
0
0
0
0
0
0,3
0,2
16A
2
1
0
0
0
4
0
0,2
0
15A
2
0
0
0
4
1
1
0,2
0,1
14A
0
0
0
0
0
0
0
0,1
0,1
13A
2
0
0
0
0
0
0
0,1
0,1
12A
3
0
0
1
0
1
0
0
0,2
11A
14
0
0
0
0
0
0
0
0
10A
4
2
0
0
4
0
0
0
0,1
9A
5
0
0
0
1
0
0
0
0
8A
0
1
0
0
0
9
0
0
0,1
7A
6
0
0
0
0
6
0
0
0
6A
9
1
0
0
0
5
0
0
0
5A
1
1
0
0
1
9
0
0
0
4A
0
0
0
0
1
5
0
0
0
3A
1
1
0
0
0
13
0
0
0
2A
0
1
0
7
0
1
0
1
0
1A
0
0
0
0
0
0
0
1
0,1
Knautie
Karthäuser Nelke
0
(nach LONDO)
Wiesen-Salbei
0
Zottiger Klappertopf
Purpur-Klee
0
(nach LONDO)
Nelken-Sommerwurz
0
Quendel- Seide
Gelber Lein
19A
(nach BONHAM)
Fläche
- 10 Untere Reihe:
Mücken-Händelwurz
0
0
0
0,1
0
18B
0
1
0
2
0
0
0
1
0
17B
2
0
0
7
0
0
0
0,1
0
16B
11
4
0
0
0
0
0
0
0,1
15B
13
0
0
0
0
0
0
0
0,1
14B
12
0
0
0
0
1
0
0
0
13B
11
0
0
0
0
0
0
0
0,3
12B
13
0
2
0
0
0
0
0
0
11B
1
0
0
0
1
0
0
0
0
10B
9
1
0
0
0
0
0
0
0,1
9B
15
0
0
0
0
1
0
0
0
8B
2
0
2
0
0
0
0
0
0,1
7B
3
0
0
0
0
0
0
0
0
6B
3
1
0
0
0
0
0
0
0,1
5B
3
1
0
0
0
2
0
0
0
4B
0
0
0
0
0
0
0
2
0
3B
0
0
0
0
0
0
0
1
0
Abundanzklassen nach BONHAM:
0 = Art nicht vorhanden
1 = sehr spärlich
2 = spärlich
3 = wenig zahlreich
4 = zahlreich
5 = sehr zahlreich
Deckungsschätzung nach LONDO:
0 = Art nicht vorhanden
0,1 = Deckung kleiner als 1%
0,2 = Deckung von 1% - 3%
0,3 = Deckung von 3% - 5%
1 = Deckung von 5% - 15%
2 = Deckung von 15% - 25%
3 = Deckung von 25% - 35%
4 = Deckung von 35% - 45%
Knautie
Karthäuser Nelke
0
(nach LONDO)
Wiesen-Salbei
0
Zottiger Klappertopf
Purpur-Klee
0
(nach LONDO)
Nelken-Sommerwurz
0
Quendel- Seide
Gelber Lein
19B
(nach BONHAM)
Fläche
- 11 -
3.3. Die Auswertung der Ergebnisse
In den Probeflächen 19A-1A, die insgesamt 171 Q uadratmeter umfassen, wurden 52
Individuen Linum flavum, acht Individuen Orobanche caryophyllacea, acht Individuen
Trifolium rubens, elf Individuen Salvia pratensis, 54 Individuen Dianthus carthusianorum
und zwei Individuen Gymnadenia conopsea gezählt. Ein Vorkommen der Cuscuta epithymum
gab es nicht.
Berechnung der Durchschnittswerte:
Oberer Reihe Gesamtfläche: .................................. 19 x 9 m = 171 m²
Linum flavum:
•
Zahl der Individuen : ....................................... 52
•
Durchschnitt Individuen / Teilfläche: .............. 52 ÷ 19 ≈ 2,737 Individuen / Teilfläche
•
Dichte: .............................................................. 52 ÷ 171 m² ≈ 0,304 Individuen / m²
Orobanche caryophyllacea:
•
Zahl der Individuen: ......................................... 8
•
Durchschnitt Individuen / Teilfläche: .............. 8 ÷ 19 ≈ 0,421 Individuen / Teilfläche
•
Dichte: .............................................................. 8 ÷ 171 m² ≈ 0,047 Individuen / m²
Trifolium rubens
•
Zahl der Individuen: ......................................... 8
•
Durchschnitt Individuen / Teilfläche: .............. 8 ÷ 19 ≈ 0,421 Individuen / Teilfläche
•
Dichte: .............................................................. 8 ÷ 171 m² ≈ 0,047 Individuen / m²
Salvia pratensis
•
Zahl der Individuen : ........................................ 11
•
Durchschnitt Individuen / Teilfläche : ............. 11 ÷ 19 ≈ 0,579 Individuen / Teilfläche
•
Dichte: .............................................................. 11 ÷ 171 m² ≈ 0,064 Individuen / m²
Dianthus carthusianorum
•
Zahl der Individuen: ......................................... 54
•
Durchschnitt Individuen / Teilfläche: .............. 54 ÷ 19 ≈ 2,842 Individuen / Teilfläche
•
Dichte: .............................................................. 54 ÷ 171 m² ≈ 0,316 Individuen / m²
Gymnadenia conopsea
•
Zahl der Individuen: ......................................... 2
•
Durchschnitt Individuen / Teilfläche: .............. 2 ÷ 19 ≈ 0,105 Individuen / Teilfläche
•
Dichte: .............................................................. 2 ÷ 171 m² ≈ 0,012 Individuen / m²
In der unteren, 153 Quadratmeter umfassenden, Reihe kam der Gelbe Lein 98-mal, der
Nelken- Sommerwurz achtmal, der Purpur-Klee neunmal, die Karthäuser- Nelke viermal, der
- 12 Wiesen-Salbei lediglich einmal und die Mücken- Händelwurz gar nicht vor. Jedoch wurde in
zwei Probeflächen ein spärlicher Bewuchs von Cuscuta epithymum festgestellt.
Berechnung der Durchschnittswerte:
Untere Reihe Gesamtfläche: .................................. 17 x 9 m = 153 m²
Linum flavum:
•
Zahl der Individuen : ....................................... 98
•
Durchschnitt Individuen / Teilfläche: .............. 98 ÷ 17 ≈ 5,158 Individuen / Teilfläche
•
Dichte: .............................................................. 98 ÷ 153 m² ≈ 0,641 Individuen / m²
Orobanche caryophyllacea:
•
Zahl der Individuen: ......................................... 8
•
Durchschnitt Individuen / Teilfläche: .............. 8 ÷ 17 ≈ 0,471 Individuen / Teilfläche
•
Dichte: .............................................................. 8 ÷ 153 m² ≈ 0,052 Individuen / m²
Trifolium rubens
•
Zahl der Individuen: 8
•
Durchschnitt Individuen / Teilfläche: .............. 9 ÷ 17 ≈ 0,529 Individuen / Teilfläche
•
Dichte: .............................................................. 9 ÷ 153 m² ≈ 0,059 Individuen / m²
Salvia pratensis
•
Zahl der Individuen : ........................................ 1
•
Durchschnitt Individuen / Teilfläche : ............. 1 ÷ 17 ≈ 0,059 Individuen / Teilfläche
•
Dichte: .............................................................. 1 ÷ 153 m² ≈ 0,007 Individuen / m²
Dianthus carthusianorum
•
Zahl der Individuen: ......................................... 4
•
Durchschnitt Individuen / Teilfläche: .............. 4 ÷ 17 ≈ 0,235 Individuen / Teilfläche
•
Dichte: .............................................................. 4 ÷ 153 m² ≈ 0,026 Individuen / m²
[Individuen / m²]
Gelber Lein
Nelken-Sommerwurz
Purpur-Klee
Wiesen-Salbei
Karthäuser Nelke
Mücken-Händelwurz
Dichte
Obere Reihe
0304
0,047
0,047
0,064
0,316
0,012
Untere Reihe
0,641
0,052
0,059
0,007
0,026
0,000
- 13 Da in den unteren Teilflächen eine fast doppelt so große Anzahl sowie Dichte des Linum
flavum vorherrscht, muss der Boden weiter unten am Hang bessere Wachstumsbedingungen,
als der an oberen Hangkante bieten. Es ist möglich, dass er kalkreicher, stickstoffärmer und
trockener ist und de shalb der Lein dort häufiger vorkommt. Der Lein wird außerdem
zusätzlich durch die auf dieser Höhe vorkommenden Gebüsche vor Wind und R egen
geschützt. Besonders auffällig ist jedoch, dass es weder oben noch unten in den äußeren
Probeflächen ein Vorkommen des Gelben Leins, dafür eine hohe Deckung des zottigen
Klappertopfs gibt. Der Rhinanthus alectorolophus wächst im G egensatz zum Linum flavum
vorzugsweise auf nährstoffreichen Böden. Daraus lässt sich folgern, dass der Hang im
mittleren Bereich, dort wo es viele Individuen des Leins gibt nährstoffärmer und a n den
äußeren Bereichen nährstoffreicher sein muss.
Die Zahl der vorkommenden Orobanche caryophyllacea ist in der oberen und unteren Reihe
gleich, was darauf schließen lässt, dass der Boden weiter unten am Hang möglicherweise
doch keine besseren Bedingungen erfüllt, da die Nelken- Sommerwurz eine ebenso wie der
Gelbe Lein kalkreiche und nährstoffarme Böden liebende Pflanze ist. Der Wiesen-Salbei ist
jedoch ein Indikator für Nährstoffreichtum und kom mt, abgesehen von einen Individuum in
einer der unteren Teilfläche, nur in dem oberen, mittleren Bereich des Leinhanges vor. Also
liegt wohl im oberen, mittleren Drittel des Hanges ein nährstoffreicherer Boden vor, der die
Zahl des Gelben Leins möglicherweise beeinflusst.
Ob Cuscuta epithymum eine Auswirkung auf die in ihrer Umgebung wachsenden Pflanzen
hat, kann man aufgrund des spärlichen Auftauchens in zwei der unteren Probeflächen, nur
schwer sagen. Man kann lediglich feststellen, dass die Arten nebeneinander existieren können
und sich gegenseitig nicht ausschließen.
Die Knautie kommt nach keinem bestimmten Muster, fast durchgehend in allen Probeflächen
vor, wobei eine Deckung über 5% nicht überschritten wird. Auch scheint es nicht, dass sie
andere Arten verdrängt.
Im Gegensatz zu der Knautie wird beim Purpur-Klee ein bestimmtes Schema deutlich. Er ist
vor allem in den Flächen 2A, 18B und 17B zu finden. Hier müssen wohl die besseren
Wachstumsbedingungen für den Klee vorherrschen. Zusätzlich ist auf dem Luftbild zu
erkennen, dass diese Bereiche nahe Gebüschen oder Bäumen liegen, wodurch der Trifolium
rubens möglicherweise besser vor den Wetterverhältnissen geschützt wird.
Außerdem ist die hohe Anzahl der Karthäuser-Nelke in dem letzten Drittel der A-Flächen
auffällig, wohingegen sie in den B-Flächen kaum vertreten ist.
Die am seltensten vorgekommene Pflanze war Gymnadenia conopsea. Es wurden nur zwei
Individuen in der Probefläche 19A und 15A gefunden, jedoch wurden sieben weitere, nicht in
die Flächen fallende Exemplare ausgemacht, die sich zwischen 17A und 15A befanden.
- 14 -
3.4 Vergleich zur letzten Kartierung
Im Vergleich zur Kartierung des Linum flavum, der Orobanche caryophyllacea und der
Cuscuta epithymum im Jahr 2008, w ird deutlich, dass sich der Standort der Quendel-Seide
kaum geändert hat. Sie wurde, wie auch 2008 s chon, nur im mittleren Drittel der unteren
Probereihe gefunden, also müssen hier die besten Bedingungen für ihr Gedeihen sein. Jedoch
war das Vorkommen der Cuscuta epithymum bei dieser Kartierung nicht zahlreich und sie fiel
nur zweimal in die Probeflächen. Daraus kann man aber keinen Rückgang der Pflanze
schließen, da die nicht in die Teilflächen fallenden Individuen nicht mitgezählt wurden.
Der Nelken-Sommerwurz kommt bei beiden Kartierungen ziemlich gut am Hang verteilt vor,
doch die Zahl in der oberen Reihe ist um mehr als die Hälfte (von 21 a uf acht Individuen)
gesunken, wobei sie in der unteren Reihe beinahe gleich geblieben ist. Dieser starke
Umschwung könnte durch eine Veränderung des Bodens zustande gekommen sein, wobei das
über Jahre hinweg mitverfolgt werden müsste, um eine wahrheitsgerechte Aussage treffen zu
können.
Ein Vergleich zur Veränderung des Gelben Leins kann nur schwer gezogen werden, da
unterschiedliche Bezugsgrößen (Blüten – Individuen) gezählt wurden. Man kann aber
eindeutig sagen, dass in den B-Flächen ein doppelt so großer Bestand an Linum flavum als in
den A-Flächen, sowohl bei der letzten als auch bei der diesjährigen Kartierung, vorkam. Auch
die Verteilung am Hang ist relativ gleich geblieben, in
den Randgebieten wurde bis auf etwa ein Exemplar im
Jahr 2008, kein Lein gefunden. Ob sich die Anzahl des
Leins vergrößert oder verringert hat, kann man nicht
beurteilen, dazu müssten weitere Zählungen mit der
gleichen Bezugsgröße vorgenommen werden. Jedoch
kann man eine Aussage über die Verbreitung des Leins
an den Nebenhängen treffen. Bei der Kartierung aus
dem Jahr 1983 wurden abgesehen vom Leinhang selbst,
sieben weitere Standorte des Linum flavum ausgemacht.
Bei der letzten Bestandsaufnahme wurde nur noch ein
Individuum am Nebenhang gefunden (rot umrandeter
Bereich), doch dieses Jahr wurde dort kein Lein mehr
Abb.13: Weitere Fundorte des
Gelben Leins
gefunden. Dafür konnte eine andere Stelle (blau
umrandet) mit zwei Individuen ausgemacht werden.
Durch die Verbuschung der Hänge wird immer mehr Lein verdrängt. Eine regelmäßige
Rodung würde hierbei helfen und die Art könnte sich an den Nebenhängen wieder entfalten
und vermehren.
- 15 -
4. Quellenverzeichnis
AICHELE, Dietmar
UND
SPOHN, Margot, (2010): Was blüht denn da? Der Fotoband. 5.
Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG ISBN 978-3-440-11490-2
BLADE, Luckas: Purpur-Klee. http://de.wikipedia.org/wiki/Purpur-Klee. 01.11.2010
BLAMEY, Marjorie ;FITTER, Alistair und Richard, (2000): Pareys Blumenbuch. Wildblühende
Pflanzen Deutschlands und N ordwesteuropas. 2. Berlin: Parey Buchverlag. ISBN 9783826381812
FRICKE, Lars: Pflanzen-Guide/ Knautia
macedonica.http://www.livingathome.de/pflanzen_gaertnern/pflanzenguide/detail/knautiamacedonica.html. 29.10.2010
GRÜNDEL, Walter: Karthäusernelke. http://www.umweltgarten.de/flora/karthaeusernelke.html
01.11.2010
HASELBÖCK, Andreas: Orobanche caryophyllacea/ Labkraut-Sommerwurz/ NelkenSommerwurz.http://www.naturspaziergang.de/Pflanzen/Orobanche_caryophyllacea.htm.
25.10.2010
KLÜBER, Marco: Orchideen der Rhön: Mücken-Händelwurz- Gymnadenia
conopsea. http://www.m-klueber.de/or-gymnadenia-conopsea. 29.10.2010
MARTIN, Christina, (2008): Facharbeit. Pflanzensoziologische Untersuchung ausgewählter
seltener Pflanzen am Heimertinger Leinhang.
NICKEL, Roland: Zottiger Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus). http://waldlaeufer.de/wissens.touren/582/zottiger-Klappertopf.htm. 29.10.2010
PHIL41: Quendel-Seide. http://de.wikipedia.org/wiki/Quendel-Seide. 25.10.2010
- 16 SLOTH, Niels: Quendel-Seide (Cuscuta epithymum).
http://www.biopix.dk/Photo.asp?Language=de&PhotoId=13142&Photo=Ljungsn%E4rja(Cuscuta-epithymum). 01.11.2010
VOLKOV: Naturdenkmal. http://de.wikipedia.org/wiki/Naturdenkmal. 03.11.2010
ZIMMERMANN, Matthias: Gelber Lein. http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/003/00253Gelber-Lein/MZ00253-Gelber-Lein.html. 01.11.2010
ZIMMERMANN, Matthias: Wiesen-Salbei. http://www.naturlexikon.com/Texte/MZ/003/00215-Wiesen-Salbei/MZ00215-Wiesen-Salbei.html. 01.11.2010
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Ich erkläre, dass ich die Seminararbeit ohne fremde Hilfe angefertigt und nur die im
Literaturverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel benützt habe.
Memmingen, den 09.11.2010
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