-1- BERNHARD-STRIGEL-GYMNASIUM MEMMINGEN Oberstufenjahrgang 2009/2010 Seminararbeit im Fach Biologie Botanische Untersuchung am Heimertinger Leinhang Abb.1: Heimertinger Leinhang Verfasserin: Elina Kirijatov Bewertung: Seminararbeit: _______ Punkte Präsentation: _______ Punkte Datum und Unterschrift des Kursleiters: _____________________________________ -2- Inhaltsverzeichnis 1. Naturdenkmal Heimertinger Leinhang ................................................................................ 3 2. Vorstellung der kartierten Pflanzen ..................................................................................... 3 2.1 Orobanche caryophyllacea ........................................................................................... 3 2.2 Cuscuta epithymum ...................................................................................................... 4 2.3 Linum flavum ............................................................................................................... 4 2.4 Trifolium rubens ........................................................................................................... 5 2.5 Salvia pratensis ............................................................................................................. 5 2.6 Gymnadenia conopsea .................................................................................................. 6 2.7 Dianthus carthusianorum .............................................................................................. 6 2.8 Rhinanthus alectorolophus ........................................................................................... 7 2.9 Knautia arvensis ........................................................................................................... 7 3. Kartierung ............................................................................................................................ 8 3.1 Kartierungsmethode ..................................................................................................... 8 3.2 Die Ergebnisse .............................................................................................................. 9 3.3 Die Auswertung der Ergebnisse ................................................................................. 11 3.4 Vergleich zur letzten Kartierung ................................................................................ 14 4. Quellenverzeichnis ............................................................................................................ 15 -3- 1. Naturdenkmal - Heimertinger Leinhang „Das Naturdenkmal ist ein unter Naturschutz stehendes Landschaftselement. Dabei handelt es sich um ein Einzelobjekt oder ein Gebiet von ge ringer Flächengröße bis fünf Hektar.“ (VOLKOV) Dazu zählt auch der 0,3 Hektar große H eimertinger Leinhang, der nicht nur aufgrund der seltenen Bestände des Gelben Leins, sondern auch wegen großer Vielfalt von Flora und Fauna unter Naturschutz steht. Dieser, seit 1957 g eschützte, mit Kalkmagerrasen bewachsene Hang ist zwischen Heimertingen und Fellheim zu finden. Abb.2: Lage des Heimertinger Leinhangs 2.Vorstellung der kartierten Pflanzen 2.1 Orobanche caryophyllacea Die Orobanche caryophyllacea, zu Deutsch Nelken- Sommerwurz, gehört zu den Vollparasiten der Rötegewächse, d.h. sie betreibt keine Photosynthese, sondern entzieht anderen Pflanzen die Nährstoffe. Ihr Stängel ist etwa 20-60 cm hoch, kaum beschuppt, blattlos und hat 20-35 mm lange Blüten. Sowohl der Stängel als auch die Blüten sind gelblich bis bräunlich gefärbt. Der Nelken-Sommerwurz liebt kalkreiche, trockene Böden und kommt meistens auf Trocken- und Halbtrockenrasen vor. (HASELBÖCK) Abb.3: Orobanche caryophyllacea -4- 2.2 Cuscuta epithymum Die Quendel-Seide ist vor allem in Europa weit verbreitet. Sie gehört ebenso wie die Orobanche caryophyllacea zu den Vollparasiten und kommt nur zusammen mit ih ren Wirtspflanzen Thymian, Besenginster, Ginster und Heidekraut vor. Ein Abb.4: Cuscuta epithymum (SLOTH) rötlicher Stängel mit kaum erkennbaren Blätterresten und unscheinbaren rosa Blütenknäulen, machen die Quendel-Seide aus. Sie kann eine Länge von etwa 20-60 cm erreichen und blüht von Juli bis September. (PHIL41) 2.3 Linum flavum Der Gelbe Lein wächst auf kalkreichen, nährstoffarmen, trockenen Lehm- oder Tonböden. Man findet ihn vor allem in trocken Wiesen und Hochstaudenfluren (mit steinigem Grund) im östlichen Mittelmeerraum und Südeuropa. In Deutschland ist die Art selten und daher gesetzlich geschützt. Die Pflanze wird etwa 20-60 cm hoch und hat wechselständig angeordnete, lanzettförmige Blätter der Länge von e twa 25 m m, die eine grün-bläuliche Färbung aufweisen. Die Blüten besitzen eine trichterartige Form, sind fünfzählig und g elb. Die Blütezeit des Linum flavum liegt zwischen Juni und Abb.5: Linum flavum August. (ZIMMERMANN) -5- 2.4 Trifolium rubens Der Purpur-Klee hat einen etwa 20-60 cm langen, aufrechten, kahlen Stängel mit lä nglich-lanzettförmigen Blättchen, die etwa 4-6,5 cm lang und 0,8 -1,4 cm breit sind. Die Blüten sind w alzenförmig und könne n bis zu 7 c m lang und 3 cm breit werden, ihre 12-15 mm lange Krone besitzt eine purpurrote Färbung. Die Blütezeit ist meistens im Juni und Juli. (BLADE) Abb.6: Trifolium rubens 2.5 Salvia pratensis Der Wiesen-Salbei besitzt einen behaarten, hohlen, vierkantigen, gerillten Stängel, der eine Wuchshöhe von 60 - 80 cm erreichen kann. Die in einer Rosette wachsenden 10 cm langen bis 5 cm breiten Blätter sind oval geformt und unregelmäßig gezähnt, ihre Oberfläche ist runzelig. Die Blüten haben eine blau bis violette, in seltenen Fällen auch eine rosa oder weiße, Färbung. Er liebt sonnige, trockene Standorte auf kalkhaltigen, nährstoffreichen Böden. Der WiesenSalbei blüht von Mai bis August. (ZIMMERMANN) Abb.7: Salvia pratensis -6- 2.6 Gymnadenia conopsea Die Mücken-Händelwurz gehört zur Familie der Orchideen und ist eine krautige Pflanze. Er erreicht eine Wuchshöhe von 15 - 80 cm und besitzt rosa bis violett gefärbte Blüten, die von Juni bis Juli blühen. Vor allem in Nordeuropa ist die Pflanze sehr verbreitet und bevorzugt Magerrasen, Wälder, Feucht- und Nasswiesen sowie Flach- und Quellmoore. (KLÜBER) Abb.8: Gymnadenia conopsea 2.7 Dianthus carthusianorum Die Karthäusernelke kann bis zu 15 - 45 cm hoch werden, ihre schmal-linealischen Blätter sind gegenständig angeordnet. Die fünfzähligen, purpurfarbigen Blüten befinden sich in vier- bis 15-blütigen, endständigen Köpfchen. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und September. Sonnige Hänge auf Kalk- und Trockenrasen werden von der Pflanze bevorzugt. (WALTER) Abb.9: Dianthus carthusianorum -7- 2.8 Rhinanthus alectorolophus Der zottige Klappertopf ist ein Halbparasit und im Gegensatz zum Vollparasiten eingeschränkt zur Photosynthese fähig. Er entzieht Süßkräutern und a nderen krautigen Pflanzen die Nährstoffe. Sein 10-80 cm langer Stängel ist behaart und ha t gegenständig angeordnete, eilanzettliche, an den Rändern scharf gesägte Blätter. Die zitronengelbe Krone wird bis zu zwei cm lang und b ildet eine helmförmige gebogene Oberlippe und eine dreizipfelige Unterlippe aus. Der Klappertopf wächst auf frischen, kalkreichen Böden und ist auf nährstoffreichen, Tal- und Gebirgswiesen, Magerrasen, Getreidefeldern und mäßig frischen Fettwiesen Abb.10: Rhinanthus alectorolophus zu finden. Die Blütezeit ist zwischen Mai und Juli. (NICKEL) 2.9 Knautia arvensis Die Knautie erreicht eine Wuchshöhe bis zu 60 c m. Ihre Blätter sind rund und gegenständig angeordnet. Die Krone kann eine gelblich-weiße bis blauviolette oder sogar purpurfarbige Färbung aufweisen. Sie blüht zwischen Juli und August. (FRICKE) Abb.11: Knautia arvensis -8- 3.Kartierung 3.1 Kartierungsmethode Die Kartierungsmethode wurde von CHRISTINA MARTIN (2008), die schon zwei Jahre zuvor eine Untersuchung am Heimertinger Leinhang durchführte, übernommen. Das Gebiet wurde in 36, j eweils neun Quadratmeter große Probeflächen eingeteilt. Die 19 - etwa 5 M eter unter der oberen Hangkante liegenden - Teilflächen wurden mit den Feldnummern 19A bis 1A bezeichnet. Die 17 w eiteren, etwa 14 Meter unter der Hangkante liegenden mit 19B bis 3B. Durch Vorkommen von Buschgruppen in diesem Bereich, konnten zwei Probeflächen weniger erfasst werden. Die Flächen besitzen jeweils einen Abstand von 6 Metern zueinander. Auf dem vorliegenden Luftbild kann man die Mittelpunkte der Flächen, die durch Quadrate markiert sind, gut erkennen. Abb.12: Luftbild des Untersuchungsgebietes Die Felder wurden mit 3 Meter langen Latten begrenzt und die vorliegenden Individuen von Orobanche caryophyllacea, Linum flavum, des Dianthus carthusianorum, Salvia pratensis, Trifolium rubens und Gymnadenia conopsea gezählt. Außerdem wurde eine Deckungsschätzung nach LONDO für Rhiananthus alectorolophus und Knautia arvensis durchgeführt. und eine Aussage über das Vorkommen der Cuscuta epithymum mittels einer Abundanzangabe nach BONHAM getroffen. -9- 3.2 Die Ergebnisse Obere Reihe: Mücken-Händelwurz 0 0 1 2 0,2 18A 0 0 0 0 0 0 0 4 0 17A 3 0 0 0 0 0 0 0,3 0,2 16A 2 1 0 0 0 4 0 0,2 0 15A 2 0 0 0 4 1 1 0,2 0,1 14A 0 0 0 0 0 0 0 0,1 0,1 13A 2 0 0 0 0 0 0 0,1 0,1 12A 3 0 0 1 0 1 0 0 0,2 11A 14 0 0 0 0 0 0 0 0 10A 4 2 0 0 4 0 0 0 0,1 9A 5 0 0 0 1 0 0 0 0 8A 0 1 0 0 0 9 0 0 0,1 7A 6 0 0 0 0 6 0 0 0 6A 9 1 0 0 0 5 0 0 0 5A 1 1 0 0 1 9 0 0 0 4A 0 0 0 0 1 5 0 0 0 3A 1 1 0 0 0 13 0 0 0 2A 0 1 0 7 0 1 0 1 0 1A 0 0 0 0 0 0 0 1 0,1 Knautie Karthäuser Nelke 0 (nach LONDO) Wiesen-Salbei 0 Zottiger Klappertopf Purpur-Klee 0 (nach LONDO) Nelken-Sommerwurz 0 Quendel- Seide Gelber Lein 19A (nach BONHAM) Fläche - 10 Untere Reihe: Mücken-Händelwurz 0 0 0 0,1 0 18B 0 1 0 2 0 0 0 1 0 17B 2 0 0 7 0 0 0 0,1 0 16B 11 4 0 0 0 0 0 0 0,1 15B 13 0 0 0 0 0 0 0 0,1 14B 12 0 0 0 0 1 0 0 0 13B 11 0 0 0 0 0 0 0 0,3 12B 13 0 2 0 0 0 0 0 0 11B 1 0 0 0 1 0 0 0 0 10B 9 1 0 0 0 0 0 0 0,1 9B 15 0 0 0 0 1 0 0 0 8B 2 0 2 0 0 0 0 0 0,1 7B 3 0 0 0 0 0 0 0 0 6B 3 1 0 0 0 0 0 0 0,1 5B 3 1 0 0 0 2 0 0 0 4B 0 0 0 0 0 0 0 2 0 3B 0 0 0 0 0 0 0 1 0 Abundanzklassen nach BONHAM: 0 = Art nicht vorhanden 1 = sehr spärlich 2 = spärlich 3 = wenig zahlreich 4 = zahlreich 5 = sehr zahlreich Deckungsschätzung nach LONDO: 0 = Art nicht vorhanden 0,1 = Deckung kleiner als 1% 0,2 = Deckung von 1% - 3% 0,3 = Deckung von 3% - 5% 1 = Deckung von 5% - 15% 2 = Deckung von 15% - 25% 3 = Deckung von 25% - 35% 4 = Deckung von 35% - 45% Knautie Karthäuser Nelke 0 (nach LONDO) Wiesen-Salbei 0 Zottiger Klappertopf Purpur-Klee 0 (nach LONDO) Nelken-Sommerwurz 0 Quendel- Seide Gelber Lein 19B (nach BONHAM) Fläche - 11 - 3.3. Die Auswertung der Ergebnisse In den Probeflächen 19A-1A, die insgesamt 171 Q uadratmeter umfassen, wurden 52 Individuen Linum flavum, acht Individuen Orobanche caryophyllacea, acht Individuen Trifolium rubens, elf Individuen Salvia pratensis, 54 Individuen Dianthus carthusianorum und zwei Individuen Gymnadenia conopsea gezählt. Ein Vorkommen der Cuscuta epithymum gab es nicht. Berechnung der Durchschnittswerte: Oberer Reihe Gesamtfläche: .................................. 19 x 9 m = 171 m² Linum flavum: • Zahl der Individuen : ....................................... 52 • Durchschnitt Individuen / Teilfläche: .............. 52 ÷ 19 ≈ 2,737 Individuen / Teilfläche • Dichte: .............................................................. 52 ÷ 171 m² ≈ 0,304 Individuen / m² Orobanche caryophyllacea: • Zahl der Individuen: ......................................... 8 • Durchschnitt Individuen / Teilfläche: .............. 8 ÷ 19 ≈ 0,421 Individuen / Teilfläche • Dichte: .............................................................. 8 ÷ 171 m² ≈ 0,047 Individuen / m² Trifolium rubens • Zahl der Individuen: ......................................... 8 • Durchschnitt Individuen / Teilfläche: .............. 8 ÷ 19 ≈ 0,421 Individuen / Teilfläche • Dichte: .............................................................. 8 ÷ 171 m² ≈ 0,047 Individuen / m² Salvia pratensis • Zahl der Individuen : ........................................ 11 • Durchschnitt Individuen / Teilfläche : ............. 11 ÷ 19 ≈ 0,579 Individuen / Teilfläche • Dichte: .............................................................. 11 ÷ 171 m² ≈ 0,064 Individuen / m² Dianthus carthusianorum • Zahl der Individuen: ......................................... 54 • Durchschnitt Individuen / Teilfläche: .............. 54 ÷ 19 ≈ 2,842 Individuen / Teilfläche • Dichte: .............................................................. 54 ÷ 171 m² ≈ 0,316 Individuen / m² Gymnadenia conopsea • Zahl der Individuen: ......................................... 2 • Durchschnitt Individuen / Teilfläche: .............. 2 ÷ 19 ≈ 0,105 Individuen / Teilfläche • Dichte: .............................................................. 2 ÷ 171 m² ≈ 0,012 Individuen / m² In der unteren, 153 Quadratmeter umfassenden, Reihe kam der Gelbe Lein 98-mal, der Nelken- Sommerwurz achtmal, der Purpur-Klee neunmal, die Karthäuser- Nelke viermal, der - 12 Wiesen-Salbei lediglich einmal und die Mücken- Händelwurz gar nicht vor. Jedoch wurde in zwei Probeflächen ein spärlicher Bewuchs von Cuscuta epithymum festgestellt. Berechnung der Durchschnittswerte: Untere Reihe Gesamtfläche: .................................. 17 x 9 m = 153 m² Linum flavum: • Zahl der Individuen : ....................................... 98 • Durchschnitt Individuen / Teilfläche: .............. 98 ÷ 17 ≈ 5,158 Individuen / Teilfläche • Dichte: .............................................................. 98 ÷ 153 m² ≈ 0,641 Individuen / m² Orobanche caryophyllacea: • Zahl der Individuen: ......................................... 8 • Durchschnitt Individuen / Teilfläche: .............. 8 ÷ 17 ≈ 0,471 Individuen / Teilfläche • Dichte: .............................................................. 8 ÷ 153 m² ≈ 0,052 Individuen / m² Trifolium rubens • Zahl der Individuen: 8 • Durchschnitt Individuen / Teilfläche: .............. 9 ÷ 17 ≈ 0,529 Individuen / Teilfläche • Dichte: .............................................................. 9 ÷ 153 m² ≈ 0,059 Individuen / m² Salvia pratensis • Zahl der Individuen : ........................................ 1 • Durchschnitt Individuen / Teilfläche : ............. 1 ÷ 17 ≈ 0,059 Individuen / Teilfläche • Dichte: .............................................................. 1 ÷ 153 m² ≈ 0,007 Individuen / m² Dianthus carthusianorum • Zahl der Individuen: ......................................... 4 • Durchschnitt Individuen / Teilfläche: .............. 4 ÷ 17 ≈ 0,235 Individuen / Teilfläche • Dichte: .............................................................. 4 ÷ 153 m² ≈ 0,026 Individuen / m² [Individuen / m²] Gelber Lein Nelken-Sommerwurz Purpur-Klee Wiesen-Salbei Karthäuser Nelke Mücken-Händelwurz Dichte Obere Reihe 0304 0,047 0,047 0,064 0,316 0,012 Untere Reihe 0,641 0,052 0,059 0,007 0,026 0,000 - 13 Da in den unteren Teilflächen eine fast doppelt so große Anzahl sowie Dichte des Linum flavum vorherrscht, muss der Boden weiter unten am Hang bessere Wachstumsbedingungen, als der an oberen Hangkante bieten. Es ist möglich, dass er kalkreicher, stickstoffärmer und trockener ist und de shalb der Lein dort häufiger vorkommt. Der Lein wird außerdem zusätzlich durch die auf dieser Höhe vorkommenden Gebüsche vor Wind und R egen geschützt. Besonders auffällig ist jedoch, dass es weder oben noch unten in den äußeren Probeflächen ein Vorkommen des Gelben Leins, dafür eine hohe Deckung des zottigen Klappertopfs gibt. Der Rhinanthus alectorolophus wächst im G egensatz zum Linum flavum vorzugsweise auf nährstoffreichen Böden. Daraus lässt sich folgern, dass der Hang im mittleren Bereich, dort wo es viele Individuen des Leins gibt nährstoffärmer und a n den äußeren Bereichen nährstoffreicher sein muss. Die Zahl der vorkommenden Orobanche caryophyllacea ist in der oberen und unteren Reihe gleich, was darauf schließen lässt, dass der Boden weiter unten am Hang möglicherweise doch keine besseren Bedingungen erfüllt, da die Nelken- Sommerwurz eine ebenso wie der Gelbe Lein kalkreiche und nährstoffarme Böden liebende Pflanze ist. Der Wiesen-Salbei ist jedoch ein Indikator für Nährstoffreichtum und kom mt, abgesehen von einen Individuum in einer der unteren Teilfläche, nur in dem oberen, mittleren Bereich des Leinhanges vor. Also liegt wohl im oberen, mittleren Drittel des Hanges ein nährstoffreicherer Boden vor, der die Zahl des Gelben Leins möglicherweise beeinflusst. Ob Cuscuta epithymum eine Auswirkung auf die in ihrer Umgebung wachsenden Pflanzen hat, kann man aufgrund des spärlichen Auftauchens in zwei der unteren Probeflächen, nur schwer sagen. Man kann lediglich feststellen, dass die Arten nebeneinander existieren können und sich gegenseitig nicht ausschließen. Die Knautie kommt nach keinem bestimmten Muster, fast durchgehend in allen Probeflächen vor, wobei eine Deckung über 5% nicht überschritten wird. Auch scheint es nicht, dass sie andere Arten verdrängt. Im Gegensatz zu der Knautie wird beim Purpur-Klee ein bestimmtes Schema deutlich. Er ist vor allem in den Flächen 2A, 18B und 17B zu finden. Hier müssen wohl die besseren Wachstumsbedingungen für den Klee vorherrschen. Zusätzlich ist auf dem Luftbild zu erkennen, dass diese Bereiche nahe Gebüschen oder Bäumen liegen, wodurch der Trifolium rubens möglicherweise besser vor den Wetterverhältnissen geschützt wird. Außerdem ist die hohe Anzahl der Karthäuser-Nelke in dem letzten Drittel der A-Flächen auffällig, wohingegen sie in den B-Flächen kaum vertreten ist. Die am seltensten vorgekommene Pflanze war Gymnadenia conopsea. Es wurden nur zwei Individuen in der Probefläche 19A und 15A gefunden, jedoch wurden sieben weitere, nicht in die Flächen fallende Exemplare ausgemacht, die sich zwischen 17A und 15A befanden. - 14 - 3.4 Vergleich zur letzten Kartierung Im Vergleich zur Kartierung des Linum flavum, der Orobanche caryophyllacea und der Cuscuta epithymum im Jahr 2008, w ird deutlich, dass sich der Standort der Quendel-Seide kaum geändert hat. Sie wurde, wie auch 2008 s chon, nur im mittleren Drittel der unteren Probereihe gefunden, also müssen hier die besten Bedingungen für ihr Gedeihen sein. Jedoch war das Vorkommen der Cuscuta epithymum bei dieser Kartierung nicht zahlreich und sie fiel nur zweimal in die Probeflächen. Daraus kann man aber keinen Rückgang der Pflanze schließen, da die nicht in die Teilflächen fallenden Individuen nicht mitgezählt wurden. Der Nelken-Sommerwurz kommt bei beiden Kartierungen ziemlich gut am Hang verteilt vor, doch die Zahl in der oberen Reihe ist um mehr als die Hälfte (von 21 a uf acht Individuen) gesunken, wobei sie in der unteren Reihe beinahe gleich geblieben ist. Dieser starke Umschwung könnte durch eine Veränderung des Bodens zustande gekommen sein, wobei das über Jahre hinweg mitverfolgt werden müsste, um eine wahrheitsgerechte Aussage treffen zu können. Ein Vergleich zur Veränderung des Gelben Leins kann nur schwer gezogen werden, da unterschiedliche Bezugsgrößen (Blüten – Individuen) gezählt wurden. Man kann aber eindeutig sagen, dass in den B-Flächen ein doppelt so großer Bestand an Linum flavum als in den A-Flächen, sowohl bei der letzten als auch bei der diesjährigen Kartierung, vorkam. Auch die Verteilung am Hang ist relativ gleich geblieben, in den Randgebieten wurde bis auf etwa ein Exemplar im Jahr 2008, kein Lein gefunden. Ob sich die Anzahl des Leins vergrößert oder verringert hat, kann man nicht beurteilen, dazu müssten weitere Zählungen mit der gleichen Bezugsgröße vorgenommen werden. Jedoch kann man eine Aussage über die Verbreitung des Leins an den Nebenhängen treffen. Bei der Kartierung aus dem Jahr 1983 wurden abgesehen vom Leinhang selbst, sieben weitere Standorte des Linum flavum ausgemacht. Bei der letzten Bestandsaufnahme wurde nur noch ein Individuum am Nebenhang gefunden (rot umrandeter Bereich), doch dieses Jahr wurde dort kein Lein mehr Abb.13: Weitere Fundorte des Gelben Leins gefunden. Dafür konnte eine andere Stelle (blau umrandet) mit zwei Individuen ausgemacht werden. Durch die Verbuschung der Hänge wird immer mehr Lein verdrängt. Eine regelmäßige Rodung würde hierbei helfen und die Art könnte sich an den Nebenhängen wieder entfalten und vermehren. - 15 - 4. Quellenverzeichnis AICHELE, Dietmar UND SPOHN, Margot, (2010): Was blüht denn da? Der Fotoband. 5. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG ISBN 978-3-440-11490-2 BLADE, Luckas: Purpur-Klee. http://de.wikipedia.org/wiki/Purpur-Klee. 01.11.2010 BLAMEY, Marjorie ;FITTER, Alistair und Richard, (2000): Pareys Blumenbuch. Wildblühende Pflanzen Deutschlands und N ordwesteuropas. 2. Berlin: Parey Buchverlag. ISBN 9783826381812 FRICKE, Lars: Pflanzen-Guide/ Knautia macedonica.http://www.livingathome.de/pflanzen_gaertnern/pflanzenguide/detail/knautiamacedonica.html. 29.10.2010 GRÜNDEL, Walter: Karthäusernelke. http://www.umweltgarten.de/flora/karthaeusernelke.html 01.11.2010 HASELBÖCK, Andreas: Orobanche caryophyllacea/ Labkraut-Sommerwurz/ NelkenSommerwurz.http://www.naturspaziergang.de/Pflanzen/Orobanche_caryophyllacea.htm. 25.10.2010 KLÜBER, Marco: Orchideen der Rhön: Mücken-Händelwurz- Gymnadenia conopsea. http://www.m-klueber.de/or-gymnadenia-conopsea. 29.10.2010 MARTIN, Christina, (2008): Facharbeit. 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Memmingen, den 09.11.2010 ______________________________