Titel der Originalausgabe: ›The Astrology of 2012 and Beyond‹ Copyright © Cal Garrison 2009 All rights reserved Published under arrangement with RED WHEEL WEISER & CONARI PRESS Newburyport, MA 01950-4600, USA Aus dem Englischen von Nayoma de Haën 1. Auflage Dezember 2009 Deutsche Ausgabe: Copyright © 2009 EchnAton-Verlag Diana Schulz e.K. Alle Rechte vorbehalten Gesamtherstellung: Diana Schulz Covergestaltung: Raphaela C. Näger Lektorat: Angelika Funk Druck: AALEXX Buchproduktion GmbH ISBN: 978-3-937883-27-4 Für meine Mutter, voller Liebe und Dankbarkeit, dass sie mir die Freiheit gab, zu sein, wer ich bin. Inhalt Vorwort von Drunvalo Melchizedek...................VII Einleitung...................................................IX Kapitel 1: Alles dreht sich miteinander ...................................1 Kapitel2: Auf der Suche nach Wahrheit.................................11 Kapitel 3: Offenbarungen im Anasaziland.............................21 Kapitel 4: Die Prophezeiungen der alten Völker.....................29 Kapitel 5: Das Zeitalter des Lichts.........................................43 Kapitel 6: Pluto und Saturn und das Kreuz der Materie............57 Kapitel 7: Uranus im Widderpunkt........................................73 Kapitel 8: Die Aspekte.........................................................81 V Kapitel 9: Jupiter-Uranus-Konjunktion im Widderpunkt..........................97 Kapitel 10: Chiron.................................................................................111 Kapitel 11: Chiron tritt ins Zeichen der Fische..........................................123 Kapitel 12: Die Polverlagerung..............................................................139 Kapitel 13: Wer trifft sich wann mit wem?................................................159 Kapitel 14: Neptun, Fische und die Zeit nach 2012....................................179 Kapitel 15: Die Rückkehr der Ahnen.......................................................205 Anhang.............................................................................213 Anmerkungen..................................................................223 VI Vorwort __________________________________________________ Vorwort Ab und zu begegne ich Menschen, deren Seele besonders hell strahlt. Cal Garrison gehört dazu. Ich finde ihre astrologische Arbeit sehr eindrucksvoll. Im Laufe meines Lebens habe ich viele brillante Astrologen kennengelernt, aber Cal hat dieses besondere intuitive Wissen um die himmlischen Vorgänge, das für jeden ein Geschenk ist, der das Glück hat, von ihr eine astrologische Beratung zu bekommen. Aufgrund ihrer besonderen Begabung hielt ich Cal für die geeignete Person, um ein Buch über 2012, das sogenannte ›Ende der Zeit‹ zu schreiben, welches der Menschheit in dieser Übergangszeit von großer Hilfe sein könnte. Neben dem traditionellen Verständnis dieser außerordentlichen Epoche steuert sie durch ihre Art, die Wirklichkeit innerlich wahrzunehmen, noch eine ganz besondere persönliche Sicht der Dinge bei. Zweifellos hat der Hohe Rat der Maya den 24. Oktober 2007 als das Datum anerkannt, an dem dieser Planet in die Endzeit eingetreten ist, die ungefähr sieben bis acht Jahre dauert. Ich hoffe, dass dieses Buch all jenen bei der Vorbereitung auf diese Zeit helfen wird, die ihr Leben ernst nehmen, die einen Weg durch die Verwirrung und die Zerstörungen des alten Zyklus suchen und in den neuen Zyklus des großen Erwachens der Menschheit eintreten möchten. Liebe ist immer die Antwort. Auf diesen Seiten werden Sie erleben, wie die weibliche Liebe das Licht hoch hält, auf dass alle sehen können. Möge unsere Reise in höhere Bewusstseinsebenen gesegnet sein. Drunvalo Melchizedek, Herbst 2008 VII Einleitung __________________________________________________ Einleitung Meine Liebe zur Astrologie begann, als ich sechszehn Jahre alt war – und kurze Zeit später fing ich schon an, mich mit dem Ende der Zeit zu beschäftigen. Wer sich aus astronomischer Sicht mit der Astrologie auseinandersetzt, der entdeckt schnell, dass alle kleineren solaren und planetarischen Zyklen Teil des sogenannten Großen Zyklus sind, der Bewegung unseres ganzen Sonnensystems durch Raum und Zeit. Die Perfektion dieses universellen Mechanismus machte auf mein sechszehnjähriges Gemüt einen tiefen Eindruck, aber noch beeindruckter war ich von der Tatsache, dass die Welt sich gerade am Ende eines 26.000-jährigen Prozesses befand, der zu meiner Lebenszeit seine Vollendung erfahren würde. Diese Erkenntnis stellte für mich alles in einen besonderen Kontext. Ich dachte mir, wenn wir wirklich auf das Ende der Zeit zurasten, dann will ich den Rest meiner Zeit nicht damit vergeuden, mich auf äußere Dinge zu konzentrieren – und noch bevor ich alt genug war, um darüber nachzudenken, wie mein Leben aussehen sollte, dachte ich schon mehr darüber nach, wie ich mich auf mein nächstes Leben vorbereiten könnte und was der Große Wechsel der Zeitalter wohl für uns bedeuten würde. Diese Faszination ließ meine Gedanken um Fragen kreisen, auf die in der Schule keine Antworten gelehrt wurden und über die in den Vorstädten der sechziger Jahre niemand redete. Da ich über keine anderen Quellen verfügte, las ich, was ich kriegen konnte – und arbeitete mich immer tiefer in das Mysterium ein. Im Laufe der Zeit wurden die Ideen, die ich aus meinen Büchern über Astrologie und das Ende der Zeit gezogen hatte, so absonderlich, dass ich in unserer Nachbarschaft nur noch als die Spinnerin, die verrückte IX Die Astrologie von 2012 __________________________________________________ Astrologin galt. Oft fragte ich mich, ob ich mehr auf meine Mutter hätte hören sollen, die nie begriff, womit ich mich da beschäftigte, und mir immer wieder gute Ratschläge gab im Sinne von »Warum lässt du nicht all diesen Quatsch und besorgst dir eine schöne Stelle auf dem Postamt?« Doch ihre Worte überzeugten mich nicht davon, dass meine Forschungen Zeitverschwendung wären. Ich blieb dabei – und ich bin froh, dass ich es tat, denn wenn ich auf meine Mutter gehört hätte, hätte ich dieses hier niemals geschrieben. Wie so viele Dinge in meinem Leben entstand auch dieses Buch scheinbar aus dem Nichts – und gleichzeitig scheint es das Produkt eines Verlangens zu sein, von dem ich nie ahnte, dass es irgendwohin führen würde. Als man mich bat, es zu schreiben, war ich mir nicht sicher, ob der Weiser Verlag wohl die Richtige ausgewählt hatte. Aber alles geschieht aus einem bestimmten Grund, und ich dachte mir, es müsse schon einen Grund geben, warum ich zu dieser Zeit an diesem Ort war und warum ich auf den Vorschlag einging, statt ihn abzulehnen. Ich wusste genug über Astrologie, um mir sicher zu sein, dass ich dem Projekt inhaltlich gerecht werden würde, und ich wusste genug über das Ende der Zeit, um darüber so schlau daherreden zu können wie manch anderer. Die Sache, derer ich mir nicht sicher war, waren die Prophezeiungen der indigenen Völker, ihre ursprünglichen Lehren, und wie sie sich mit dem verwoben, was ich schon wusste. Zum einen befasste ich mich noch nicht so lange mit ihnen und zum anderen standen sie im Kontext von spirituellen Traditionen, die mir völlig unbekannt waren. Als ich begann, diese Prophezeiungen zu erforschen, entdeckte ich, dass die meisten Leute, die behaupten, auf diesem Gebiet Experten zu sein, sich nie mit den Original-Lehren befasst haben, und schon gar nicht mit den mündlichen Überlieferungen der Ältesten. Diese Erkenntnis half mir verstehen, dass viel Wissen in diesem Bereich noch nichts über den Wahrheitsgehalt dieses X Einleitung __________________________________________________ Wissens aussagt. Hätte ich dieses Buch mit der Vorstellung angefangen, dass ich schon wüsste, wie die Lehren der indigenen Völker mit der Astrologie vom Ende der Zeit zusammenhängen, wäre ich nur bedingt in der Lage gewesen, diese Verbindungen objektiv zu betrachten. Außerdem wäre dieser Ansatz vermessen und voreilig gewesen, denn die Lehren der indigenen Völker sind uns noch nicht vollständig offenbart worden. Sie haben hier die Chronik eines Entdeckungsprozesses vor sich, der sich Schritt um Schritt entfaltete. Auch wenn ich seit vierzig Jahren die Landkarte studiert hatte – durch die Landschaft selbst zu spazieren war noch mal eine ganz andere Sache. Alle vorgefassten Meinungen mussten nach und nach losgelassen werden. In der Beschäftigung mit den Planeten und den Prophezeiungen schälte sich für mich immer klarer heraus, was uns bevorsteht – und ich hoffe, dass es auch Ihnen zu mehr Klarheit verhelfen wird. Bei den meisten astrologischen Bezügen in diesem Buch habe ich die Asteroiden mit herangezogen. 1995 erfuhr ich zum ersten Mal von den faszinierenden Arbeiten von Martha Lang-Wescott und verwende die Asteroiden seitdem in all meinen Horoskopen. Der Teufel steckt im Detail und man kann sagen, dass die Asteroiden darüber besser Auskunft geben als die Planeten. Sie helfen, die allgemeinen Aussagen der planetarischen Konfigurationen spezifischer zu machen. Ich habe mich in den letzten vierzehn Jahren viel auf sie gestützt, weil sie Einzelheiten und Erkenntnisse über Nebenthemen vermitteln, die ein tieferes Verständnis der Ereignisse ermöglichen. Ich möchte an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass alles, was in diesem Buch steht, meine Ansichten und meine Interpretationen darstellt. Jeder andere Astrologe könnte die gleiche Arbeit machen und zu anderen Ergebnissen kommen. Ich habe mich aufrichtig bemüht, dem Thema gerecht zu werden, doch XI Die Astrologie von 2012 __________________________________________________ bitte denken Sie daran, dass dies nur eine Möglichkeit ist, die Dinge zu sehen, die uns alle angehen. Ich hoffe, dass Ihnen meine Ausführungen zumindest in Erinnerung bringen, dass es ein Privileg ist, in diesen Zeiten zu leben. Möge das Licht in Ihrem Herzen erwachen und sich des Sinns seines Daseins bewusst werden und mögen wir alle unseren Blick zu einer Vision einer neueren und besseren Welt erheben. Cal Garrison Sedona, Arizona 15. Oktober 2008 XII KA PITEL 1 Alles dreht sich miteinander W ir alle betrachten das Leben durch die Brille unserer persönlichen Erfahrungen. Wir leben in der Illusion, dass es sonst nichts gibt, und lassen uns von den Ereignissen und den Gesetzen des Karmas lenken, die uns an bestimmte Umstände binden. Wenn wir achtsam sind, erkennen wir im Laufe der Zeit, dass wir in Mustern verhaftet sind, die wir nicht vollständig verstehen. Wenn wir älter werden, kehren diese Muster zyklisch wieder. Diese Wiederholungen lehren uns nicht nur, die Muster zu erkennen, sondern auch, dass wir nur Erfüllung finden, wenn wir uns aus ihnen heraus entwickeln. Wir sind so in unsere persönliche Matrix verstrickt, dass wir selten an etwas denken, was darüber hinausgeht. Das Leben wird so sehr zur Routine, dass 1 Die Astrologie von 2012 __________________________________________________ wir über unseren Sorgen und Versuchungen völlig vergessen weiter zu wachsen. Nur in Augenblicken großer Freude oder großen Kummers fragen wir uns manchmal, worum es bei all dem wohl gehen mag. Wenn wir uns tief genug auf die Frage einlassen, erkennen wir, dass alles, was wir tun, sich auf das größere Ganze auswirkt und dass es seinen Grund haben muss, weshalb wir zu dieser Zeit auf der Erde leben. Sobald klar ist, dass wir mit etwas verbunden sind, das größer ist als wir selbst, beginnen wir zu erkennen, dass Mikrokosmos und Makrokosmos identisch sind – dass der ganze Kosmos, genau wie wir, sich auf die Erfüllung eines höheren Sinns zubewegt. Wir können nur annehmen, dass er über eine höhere Intelligenz und eine gewisse Wahrnehmung des Masterplans verfügt – aber ob dem so ist oder nicht: das Universum gehorcht den gleichen Gesetzen, nach denen auch alle seine Teile funktionieren. Es verläuft in rhythmischen Mustern und vorhersehbaren, sich wiederholenden Zyklen. Während sich dieser riesige Mechanismus um seine Achse dreht, scheint es so, als würden wir immer und immer wieder die gleichen Muster wiederholen, aber auch diese Idee ist eine Illusion, denn das Universum befindet sich in ständiger Bewegung. Es bewegt sich spiralförmig auf einen zentralen Punkt im Herzen der Schöpfung zu. Im Laufe der Zeit bildet sich aus all diesen Kreisen eine Helix, eine Art gigantischer ›Slinky‹*, und auch wenn jeder neue Zyklus nur eine Wiederholung des vorherigen zu sein scheint, entwickeln wir uns dabei doch weiter und machen mit jeder neuen Drehung Quantensprünge. Weil Zeit und Raum eher kugelförmig sind als linear, begegnet der Anfang des großen kosmischen ›Slinky‹ etwa alle 26.000 Jahre seinem Ende und bildet einen gigantischen energetischen Donut. ____________ * Ein Slinky ist ein spiralförmiges Spielzeug aus einer Metall- oder auch Kunststoffschraubenfeder. Anm.d.Übers. 2 Alles dreht sich miteinander __________________________________________________ In diesem riesigen Magnetfeld vollenden zur gleichen Zeit Myriaden von immer kleineren Zyklen ihren Gang. Diese simultane Rückkehr zum Nullpunkt manifestiert sich in der Evolution des Bewusstseins als ein riesengroßer Schritt. Dieser Teil des Großen Zyklus, der auch unter unheilsschwangeren Namen wie Apokalypse, Armageddon, Weltuntergang, Jüngstes Gericht und dergleichen gehandelt wird, läuft formal unter dem Begriff ›großer Zeitenwechsel‹. Aus irdischer Perspektive bezeichnet er die Morgendämmerung eines neuen Zeitalters, den zentralen Drehund Angelpunkt, an dem die Dunkelheit zu Licht, Getrenntsein zu Einheit wird und alles in der Schöpfung zurückkehrt zu dem Einen Bewusstsein – und wie die meisten von Ihnen wissen, befinden wir uns zurzeit an diesem Punkt. ¥¥¥ Der Kreis schließt sich Wenn Menschen über den großen Zeitenwechsel sprechen, denken sie dabei fast ausschließlich an den apokalyptischen Aspekt. Isoliert man einen einzelnen Punkt in einem Kreis und versucht dann, dessen Bedeutung zu verstehen, ohne ihn in Beziehung zu dem größeren Bild zu bringen, ist das etwa so, als ob man sich eine Kameraeinstellung eines Überlängenfilms anschaut und versucht auf dieser Basis zu entscheiden, wie der Film ausgeht. Die Wahrheit ist, dass wir nicht wissen, was passieren wird – aber unsere Unsicherheit wäre geringer, wenn wir aufhören würden, den Fokus auf den Aspekt des jüngsten Gerichts zu richten, und stattdessen versuchen würden zu begreifen, dass es sich dabei lediglich um einen Teil eines viel größeren Evolutionsprozesses handelt, der schon seit dem Anbeginn der Zeit läuft. 3 Die Astrologie von 2012 __________________________________________________ Was die meisten von uns nicht wissen ist, dass der große Zeitenwechsel sich schon viele Male in der Vergangenheit vollzogen hat – und da es ganz offensichtlich ist, dass wir immer noch durch den Weltraum sausen, fragt man sich, wie wir es geschafft haben, diesen Zeitenwechsel bei früheren Gelegenheiten heil zu überstehen. Die weitverbreitete Meinung lautet, dass das Leben auf diesem Planeten am 21. Dezember 2012 ein für alle Mal vorbei sein wird. Wenn man aber die Geschehnisse aus der Vergangenheit betrachtet, ist diese Angst möglicherweise nicht gerechtfertigt. Um ganz zu verstehen, worauf es jetzt für uns ankommt, müssen wir den großen Zeitenwechsel in den Kontext des Großen Zyklus als Ganzes setzen und uns der Vorstellung öffnen, dass die Apokalypse weniger mit dem Ende der Welt zu tun hat als mit der Geburt einer neuen. Von Natur aus ist alles Zyklische polarisiert. Aus diesem Grund hat alles eine Licht- und eine Schattenseite, eine positive und negative Seite – zumindest aus unserer Sicht. Der Große Zyklus ist von diesem Gesetz nicht ausgenommen. Während der einen Hälfte werden wir in Licht gebadet; während der anderen, kreisen wir in totaler Finsternis, in der galaktischen Nacht, wie viele es nennen. Dieser Prozess des Sichbewegens ins und aus dem Licht dauert schon seit Ewigkeiten an. Vor etwa 13.000 Jahren traten wir in den dunklen Teil des Großen Zyklus ein. Wir drehten uns immer weiter von der großen Zentralsonne fort und mit dem abnehmenden Licht verloren wir auch unsere Verbindung mit dem Göttlichen und fielen in den Zustand der Trennung. Im Laufe der Zeit wurden fundamentale Wahrheiten über das Wesen der Wirklichkeit durch neue Denkformen ersetzt – Denkformen, die immer mehr zu zentralen Überzeugungen wurden, die zu weit vom Licht entfernt waren, um noch wahr zu sein. Diese Verzerrungen wurden über Generationen hinweg weitergegeben und setzten sich im kollektiven Bewusstsein fest, wurden zu unserem allgemeinen Bezugsrahmen. 4 Alles dreht sich miteinander __________________________________________________ Zur Zeit des Niedergangs, als die galaktische Nacht über den Planeten hereinbrach, wurden die ursprünglichen Wahrheiten an jene übergeben, die auserwählt waren, sie zu erhalten. Diese Informationen mussten geschützt werden – ohne sie würden wir nicht mehr wissen, wie wir zum Licht zurückkehren können, wenn die Zeit kommen würde, den dunklen Teil des Zyklus hinter uns zu lassen. Dieses Wissen war zu kostbar, um es in Schriftform zu hinterlassen – es wurde indigenen Hütern der Weisheit anvertraut, die es sorgsam bewahrten und in ihren Zeremonien und mündlichen Überlieferungen dreizehntausend Jahre weitergaben. ¥¥¥ Die drei äußeren Planeten Die universale Intelligenz wusste, dass wir in den letzten Tagen der dunklen Hälfte des Zyklus erwachen müssen. Um sicherzustellen, dass die Menschheit sich aus dem Schlaf erhebt und vollständig erwacht, ließ sie den ersten Weckruf durch die Aktivierung der drei äußeren Planeten ertönen. Aus astrologischer Sicht wird ein neuer Planet ›entdeckt‹, wenn die Kräfte, über die er herrscht, im kollektiven Unterbewusstsein verankert werden sollen. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war Saturn der äußerste der Planeten. Als Archetyp der Beschränkung, der männlichen Dominanz und des Todes hielt er unser Sonnensystem und unser Bewusstsein fest im Griff seiner Ringe – aber als Uranus, Neptun und Pluto die Bühne betraten, wurde er seines Amtes enthoben. In den letzten zwei Jahrhunderten hat sich in unserer Geschichte viel ereignet und man kann leicht erkennen, dass die äußeren drei Planeten Perspektiven eröffnet haben, die uns vorher verschlossen waren. 5 Die Astrologie von 2012 __________________________________________________ Der zum ersten Mal 1781 gesichtete Uranus brachte den revolutionären Impuls mit sich, der die Seele inspiriert, sich von allem zu lösen, was sie beengt. Seine Entdeckung gab uns die Kraft, einige unserer zentralen Überzeugungen zu ändern, Denkformen aufzubrechen, die uns im Schlaf hielten, und zu einer umfassenderen Sicht der Wahrheit zu erwachen. Die großen Revolutionen und die Ereignisse, die dem Volk die Macht zurück-gaben, geschahen genau zu der Zeit, als Uranus seine Impulse aussandte. Auch das höhere Denken erwachte zu jener Zeit. Als höhere Oktave von Merkur aktivierte Uranus Teile unseres Gehirns, die uns unter der Herrschaft Saturns nicht zugänglich waren. Als Neptun fünfundsechzig Jahre später die Bühne betrat, öffneten sich die Tore der spirituellen Welten. Neptun erlöste uns von der Überzeugung, dass wir getrennt von allem existieren, und installierte stattdessen den Chip, der uns die Perspektive ermöglichte, dass wir gemeinsam mit allem anderen in einem Meer der Einheit und der bedingungslosen Liebe leben. Nach Äonen der Trennung und Beschränkung erweiterte dieser frische Wind unser Konzept des Göttlichen um alles. Wer diese Behauptungen überprüfen möchte, kann sich die sozialen Bewegungen anschauen, die Mitte des 19. Jahrhunderts aufkamen. Sie beruhten alle auf dem Prinzip der Einheit und des Mitgefühls. Auch okkulte Sitzungen und Séancen wurden populär. Fasziniert von der Idee, dass die Reiche des Spirituellen genauso zugänglich sind wie unsere physische Wirklichkeit, spähten die Spiritualisten durch den Schleier und begannen, die Überzeugung aufzulösen, dass die Welten voneinander getrennt sind. 1930, einen Uranus-Zyklus nach der ersten Sichtung Neptuns, wurde Pluto entdeckt. Es war kein Zufall, dass er Arm in Arm mit Adolf Hitler und Sigmund Freud, der Atombombe und der Weltwirtschaftskrise auftrat. Als Herrscher über Leben und Tod und die geheimen Winkel des Bewusstseins führte uns Pluto an die Tore der Hölle und setzte unsere dunkle Seite frei. In schweren 6 Alles dreht sich miteinander __________________________________________________ Lektionen über den Gebrauch und den Missbrauch von Macht lernten wir, was passiert, wenn Teile unseres Bewusstseins sich ungehindert durch jegliche Anerkennung des Göttlichen wild ausleben dürfen. Pluto hat uns fast umgebracht – aber uns auch zu einem tieferen Verständnis der Lebenskraft verholfen. Neben der Aktivierung dieser neuen planetarischen Impulse nutzte die universale Intelligenz auch andere, direktere Maßnahmen, um unser Erwachen zu fördern. Im 19. Jahrhundert wurde die Welt mit einer Welle von Seelen gesegnet, die nur inkarniert waren, um unsere Verbindung zur geistigen Welt wiederherzustellen. Die Transzendentalisten, Madame Blavatsky, die Rosenkreuzer, Alan Kardec, MacGregor Mathers, A. E. Waite, Rudolf Steiner, Annie Besant, Krishnamurti, Georges Gurdjieff und selbst Aleister Crowley gehörten zu denen, die kamen, um das kollektive Bewusstsein aufzustemmen und die Erinnerungen wieder ans Licht zu bringen, die vor so langer Zeit begraben worden waren. Während sich das 20. Jahrhundert entfaltete, tauchten noch viele andere große Lichter auf, um uns zu helfen, den Schritt aus der Dunkelheit zu machen. Wenn wir auch nur eine Ahnung davon haben, welche Veränderungen wir durchmachen, verdanken wir es der Fülle von metaphysischen Systemen, die im 19. Jahrhundert aufblühten, und den Lehrern, die diese Weisheiten dann weitertrugen. Unsere New Age-Grundsätze hätten keinerlei Basis, hätten diese Wesen nicht lange vor unserer Zeit die Vorarbeit geleistet. Die ganze New Age-Bewegung kam gleichzeitig mit der Entdeckung von Chiron in Gang. Auch an diesem Planeten wird deutlich, wie sein Erscheinen genau den Zeitpunkt traf, zu dem das kollektive Bewusstsein für seine Energien bereit war. Es ist also kein Wunder, dass dieser planetarische ›Hippie‹, der auch der ›Verwundete Heiler‹ genannt wird, 1977 zum ersten Mal gesichtet wurde. Chiron machte den Archetypen des Außenseiters populär und ermöglichte uns, gegen den Strom zu schwimmen und fast 13.000 Jahre alte Programme zu überwinden. Seine Frequenzen 7 Die Astrologie von 2012 __________________________________________________ verliehen uns die Kraft, das zu verändern, was nicht mehr funktionierte – und weil er so viel mit der Transzendierung unserer UrWunden zu tun hat, erinnert uns Chiron auch daran, dass sich ›da draußen‹ nie etwas ändern wird, solange wir nicht über diese Wunden hinauswachsen. In gewisser Weise bildete Chiron den Abschluss des Werks, das Uranus, Neptun und Pluto in Gang gesetzt hatten. Sie hatten begonnen, die alten Paradigmen aufzubrechen, doch erst Chiron schenkte uns die Fähigkeit, neue zu erträumen. Als Vorkämpfer für alles, was hundertprozentig natürlich ist, inspirierte Chiron die Umweltbewegung, die Naturheilungsbewegung, die FreieEnergie-Bewegung und all die Selbsthilfe-Initiativen der Siebziger. Chiron wagte sogar zu behaupten, dass die Kirche in der Sache mit Gott völlig danebenliegt. Seiner Ansicht nach lebt die Macht, die wir Gott zuschreiben, in jedem von uns. Chiron brachte die Idee auf, dass wir alle unsere eigenen Erlöser sind, dass uns das kein Messias abnehmen kann. Die lang ersehnte Wiederkehr Christi ist vielmehr die Wiedererweckung des Christus-Bewusstseins in uns – und unsere Fähigkeit, dieses Prinzip zu aktivieren und zu verkörpern hat großen Einfluss darauf, wie das Ende der Zeit aussehen wird. Weil wir alle am Nullpunkt sind – schließlich geht es nicht nur um die Weiterentwicklung des Universums – durchlebt auch jeder Einzelne von uns den großen Zeitenwechsel aus der Perspektive seiner eigenen, persönlichen Erfahrungen. Wer weiß, wie viele Leben uns hierher gebracht haben. Und warum wir diejenigen sind, die nach einem 13.000 Jahre dauernden Schlaf aufwachend sich mit der Mündung eines geladenen Gewehrlaufs konfrontiert sehen. Hier stehen wir und sollen die größte Zeitbombe der Menschheitsgeschichte entschärfen, ohne Betriebsanleitung und verwirrt von dreizehn Jahrtausenden falscher Vorstellungen. Wo steckt James Bond, wenn man ihn braucht? 8 Alles dreht sich miteinander __________________________________________________ Das Einzige, was uns einen gewissen Trost spenden könnte, ist, dass wir alle im gleichen Boot sitzen. Jetzt, da wir uns unserer Lage bewusst sind, stellt sich die Frage: »Und was passiert, wenn das Gewehr wirklich geladen ist?« Nur noch kurze vier Jahre vor 2012 erscheint es sinnvoll, den Großen Zeitenwechsel von so vielen Seiten wie möglich zu betrachten, um zu erfahren, was er für uns bedeuten könnte. ¥¥¥ 9