Giersch_Geissfuss - Gesundheitspraxis Widmer

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Gesundheitspraxis
Widmer
Girsch / Geissfuss
Aegopodium podagraria L.
Aegopodii podagrariae radix, fructus, herba
Familie
Doldenblütler (Apiaceae)
Volksnamen
Erdholler, Geissfuss, Zipperleinkraut, Podagrakraut, Gichtkraut
Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Mineralien, Vitamin C, Karotin
Wirkungen
Entgiftend, blutreinigend, harntreibend, harnsäuretreibend,
entzündungshemmend
Indikationen
Gicht (Podagra), Hüftschmerzen, rheumatische Beschwerden, Ischias, Arthritis
Kommission E
Nicht bewertet worden
Darreichungsform
Dekokt, Tee, Homoöpatisch, Spagyrisch, Frischpresssaft, Frischgemüse
Nebenwirkungen
keine
Vorkommen
Auwälder, Hecken, Gärten, fast ganz Europa, West-Asien
Botanik
Die mehrjährige Staude wächst auf nährstoffreichem Boden und wird zwischen 30 und 90 Zentimeter
hoch. Der Stängel ist hohl und kantig. Die Blätter sind doppelt dreizählig (einem Geissfuss ähnlich).
Die Blattoberseite ist kahl, die Unterseite dicht behaart.
Die Dolden mit weissen Blüten erscheinen zwischen Juni und August. Die Blütendolde ist 15-25
strahlig. Aus den Girsch-Blüten entwickeln sich bis in den Herbst die Samen. Die eiförmigen und
glatten Früchte sind etwa 3-4 mm lang.
Die weissen Wurzeln sind leicht giftig (Falcarindiol) und auch aus kleinen Wurzelstücken kann eine
neue Pflanze wachsen. Die Wurzeln bilden weite Ausläufer, die für eine schnelle und sichere
Verbreitung sorgen.
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Verwendete Pflanzenteile
Wurzel, Blätter, Früchte und Kraut
Sammelzeit
März bis September
Wurzel: Frühling und Herbst
Geschichte
Als Wildgemüse dürfte Girsch schon in der Steinzeit gegessen worden sein. Der Name (Aegopodium)
leitet sich aus den griechischen Wörtern für Ziege und Füßchen her, wegen der einem Ziegenfuß
ähnelnden Kronblätter. Nach der mittelalterlichen Signaturenlehre ist Girsch deshalb für die
Behandlung von Gicht in Füßen geeignet.
Der Girsch wurde im Frühling als Salat oder Spinat als Frühlingskur genutzt. Er war als Bestandteil
von Suppen bei einigen Königshäusern eine geschätzte Delikatesse.
Die Kommission E hat den Girsch nicht bewertet, weil keine entsprechenden Wirkstoffe (ausser dem
entwässernden Kalium) gefunden werden konnten, welche die Wirkungen aus der Signaturlehre
erklären würden. Er wird dementsprechend von der modernen Pflanzenheilkunde nicht mehr gegen
Gicht und Rheumatischen Beschwerden eingesetzt.
Trotzdem wird der Girsch als eines der Hauptmittel gegen Gicht genommen, weil die Erfahrungen
zeigen, dass die Pflanze gemäss der Signaturlehre ihre Wirkung entfaltet.
Dies und das
Der Girsch gehört zu der Grün-Donnerstag-Suppe.
Vor dem Sammeln muss man den Girsch genau bestimmen können. Immer wieder wird er mit giftigen
Doldenblütlern verwechselt.
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