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FOTO: © FLORA PRESS
Blühwunder
64 | Daheim in Deutschland
HAUS+HOF
Schöner tafeln mit
Geranien. Die bunte
Vielfalt in kleinen
Töpfchen sieht
umwerfend aus und
lässt sich immer
wieder neu arrangieren
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Duftgeranien sind alles
andere als spießig.
Sie riechen nach Zitrone,
Apfel, Minze – und Cola
In der Hitliste der
Balkonpflanzen steht sie
unangefochten an der Spitze.
Dennoch scheiden sich
an der Geranie die Geister
Von Antonia Bloom
66 | Daheim in Deutschland
Geranien gelten als anspruchslos – solange man ihre Ansprüche erfüllt. So lieben sie die pralle Sonne, das macht durstig. Tatsächlich sind sie richtige Säufer.
Zweimal täglich gießen ist im Sommer
Pflicht, sonst werden sie blühfaul und lassen beleidigt ihre unteren Blätter verdorren. Aber bitte keine Staunässe produzieren, das gefällt nun auch wieder nicht.
Geranien sind eitel: Sie wollen
regelmäßig frisiert werden
Ihren Hunger stillt man einmal pro Woche mit Phosphat- und Kalidünger. Jede
Vernachlässigung strafen sie mit einem
(verhaltenen) Blühstreik. Auch wollen sie
regelmäßig frisiert werden: verwelkte Blütenstände abzupfen und hin und wieder
Triebspitzen abbrechen, das ist GeranienWellness. Als Dankeschön blühen sie unermüdlich von Mai bis in den Herbst hinein, bis der erste Nachtfrost ihnen den
Garaus macht. Will man Geranien überwintern, schneidet man sie vor den Frösten auf zehn Zentimeter zurück und lagert sie trocken und kühl (5 bis 10 Grad).
Auch selber vermehren ist kinderleicht:
Einfach einen Steckling unterhalb eines
Blattknotens abschneiden, einpflanzen
und etwas feuchter halten.
In Blumenkästen und Töpfen fühlen
sich Geranien durchaus wohl. Ihre Farbpalette aus roten, weißen, rosafarbenen
und violetten Blüten ermöglicht ganz persönliche Farbkompositionen. Mal etwas
anderes wäre ein rein weißer Geranienbalkon – sieht sehr edel aus und ist in jedem Fall ein Hingucker.
Einige Geranien können zu Sträuchern
auswachsen von 1,50 Meter Höhe. Unter
Wildarten wie Hybriden gibt es Sorten,
die durch ungewöhnliche Blüten, vor allem aber durch den herrlichen Duft ihrer
Blätter auffallen. Ätherische Öle an der
FOTO: © (ORT) LOOK-FOTO; FLORA PRESS
S
ie lehnen sich gerne weit aus dem
Fenster. Forsch und furchtlos. In ihrem Fall ein kalkulierbares Risiko –
viel passieren kann nicht bei einem Sturz.
Die Hemmungslosigkeit, mit der sich ihre
Blüten in feuerroten Kaskaden von Balkonen ergießen oder als weißer bis zartrosafarbener Wolkenhaufen Brüstungen
umspielen, ist eine optische Wucht – vor
allem aus der gefälligen Distanz als blühende Farbkleckse. Es gibt aber auch
Stimmen, die darin einen eisernen Vorhang sehen, hinter dem sich Kleinbürgerlichkeit und Spießertum verschanzen.
Es geht um die Geranie, die zwar so genannt wird, aber gar keine ist. Nur eine
Verwandte. Geranium ist der Storchschnabel (Bild rechts), die Geranie der volkstümliche Name für die Pelargonie. Macht
aber nichts, denn alle wissen, was gemeint
ist: Diese buschig wachsenden Balkonblumen, deren kleine Blüten am langen Stiel
wie kugelige Dolden aussehen, dabei blühen und blühen und gar nicht mehr aufhören wollen. Das i-Tüpfelchen an Fenstern und Balkonen alter Häuser.
Ursprünglich kommt die Geranie aus
Südafrika, fand aber schon zu Beginn des
17. Jahrhunderts den Weg nach Europa.
Was wir heute in Töpfe und Kästen pflanzen, sind meist Hybriden, gezüchtet aus
verschiedenen Wildformen. Unterschieden werden – neben rund 250 Arten –
auch die beiden Kategorien stehende Geranien, die meist behaarte Blätter besitzen, und Hängegeranien mit glattem,
glänzendem Blattwerk.
HAUS+HOF
Große weiße Blüten, ausgefranster Rand,
kirschfarbene Flecken: die Pelargonie Fringed Aztec
Blattunterseite verströmen ein intensives
Zitronenaroma, duften nach Muskat und
Apfel, Ananas, Minze, Kiefer, Weihrauch
oder Cola. Die Rosenpelargonie wird statt
teurem Rosenöl gern als Grundstoff für
Massageöle und Parfüm verwendet.
Diese Duftpelargonien werden in Gärtnereien auch als Gourmetgeranien angeboten, denn sie sind essbar. Man kann
Tees daraus machen, Marmelade aromatisieren, Fruchtsalate, Bowlen und Cocktails raffiniert verfeinern. Oder als duftige,
essbare Tischdekoration verwenden: Viele
bunte Geranientöpfchen sehen zum Anbeißen schön aus. Überraschen Sie Ihre
Gäste doch einmal mit einem Nachtisch
aus klein gehackten Apfel-, Zitronen- und
Pfefferminzduftgeranienblättern, die mit
Sahne und Vanillezucker vermischt und
eisgekühlt wurden. Soll in dieser Mischung nach Bananeneis schmecken und
selbst Geranienskeptiker überzeugen.
Geranien, Oleander & Co.
in Garmisch: ein
bayerisches Dorf wie
aus dem Bilderbuch
Auch hübsch, dieser Prachtstorchschnabel.
Er ist ein echtes Geranium
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