Kostbares von der Wettertanne Moose und Flechten

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Ausgabe 48 – Januar 2015
Themen:
Kostbares von der Wettertanne
Moose und Flechten – Überlebenskünstler und Zeigerpflanzen
Topinambur – die „Indianerkartoffel“
Der rohköstliche Tipp im Januar 2015 - Schokoko
Schwertliliengewächse
Bachbunge - gut für den Cholesterinspiegel
Die Vogelmiere – klein, aber oho!
Der Saturn in der Pflanzenastrologie
Pflanzenrätsel
Veranstaltungen mit Wildpflanzen
Essbare-Wildpflanzen.de
Kostbares von der Wettertanne
Brigitt Waser lässt heute einen Baum zu Wort kommen, bei dem sich alles um sein
Wettertannengold dreht.
Blick über den Zürichsee
Hier ob der Ragenau, unter dem Etzelkulm in der Zentralschweiz, bin ich seit
reichliches Gold, das ich die letzten
Jahre vergossen habe, wurde vom alten
Bauer gesammelt. Daraus entsteht Tannenharzsalbe und Tannengoldöl. So
kann ich meine wertvollsten Inhaltstoffe noch über viele Jahre Menschen und
Tieren zur Verfügung stellen.
Mein Stamm mit den Goldtränen
1
über 100 Jahren als Fichte (Picea abies)
gewachsen. Manche Leute nennen mich
auch Pechtanne, Rottanne oder Schwarztanne. Da ich viel Platz um mich
und freie Sicht auf das Schweizer Unterland hatte, wurde ich Wettertanne
genannt. Viele tausend Menschen sind
an mir vorbeigewandert, als sie dem
Nebelmeer im Schweizer Unterland,
das auf dem Bild zu sehen ist, entflohen. Gegen eine Krankheit habe ich
mich in den letzten Jahren mit ganz viel
goldenem Lebenssaft, meinem Harz,
gewehrt. Nun ging es nicht mehr und
mein gefälltes Holz wartet darauf, irgendwo in einer schönen Stube Wärme
und Gemütlichkeit zu verbreiten. Mein
ne himmlisch dufte.
Eins müsst ihr noch wissen: Mein
Harzgold ist sehr kräftig. Es kann auf
empfindlicher Haut und bei kleinen
Kindern zu stark reagieren und Hautauschläge verursachen. Also wenn ihr
mich ausprobiert, dann nur wenig davon in die Armbeuge steichen und zuerst schauen, ob ihr meine Kraft vertragt. Bei Kindern unter 4 Jahren könnt
ihr für dieselben Beschwerden meinen
kleinen Freund den Spitzwegerich verwenden, da dieser viel milder ist. Er
lässt sich auch gut zu Salbe oder Öl
verarbeiten.
Mein Harz (Wettertannengold)
Es freut mich, wenn ich mit meinem
Gold als Zugsalbe oder Öl schlecht
heilende Wunden verschließen darf,
von Schmerzen betroffene Gelenke und
Muskeln sanft durchwärmen, Entzündungen hemmen und die Durchblutung
anregen kann, eingerieben bei Husten
schleimlösend wirke, durch Zugabe in
heißes Wasser beim Inhalieren meine
lösenden Düfte verbreiten kann und
zum Ausräuchern von Haus und Scheu-
Mein Harz gereinigt in der Schatztruhe
Mit goldenen Grüssen - eure Wettertanne vom
Etzel. Aufgewachsen auf demselben Bauernhof
wie die Heilpflanzenfrau Brigitte Waser-Bürgi,
www.heilpflanzenfrau.ch
Moose und Flechten – Überlebenskünstler und Zeigerpflanzen
Von sehr alten Lebewesen, ihrer Entwicklungsgeschichte, „Lebensart“ und noch einigem mehr
handelt dieser Beitrag von Felicia Molenkamp.
differenzieren. Arbeitsteilung wurde
eingeführt. Somit war eine der Voraussetzungen für die Entfaltung mehrzelliger Lebewesen gegeben. Innerhalb des
Pflanzenreichs entstanden die Moose,
im Tierreich Schwämme und Korallen.
Zusammen mit den Moosen wiederum
haben sich Farne, Bärlappgewächse u.a.
Sporenpflanzen entwickelt. Später sind
aus
ihnen
die
Samenpflanzen
hervorgegangen.
Baum mit Moos geschmückt
Am Anfang war ... Wasser. Und im
Wasser entstand ... Leben. Leben heißt
Wachstum und Vermehrung. Dann war
das Wasser (die Ursuppe) voller Lebewesen, von denen einige „über den Tellerrand“ (das Ufer) hinweg Land erblickten. Mit Erkundungswillen und
Veränderungsmöglichkeiten (Mutationsfähigkeit) ausgerüstet, traten sie den
Landgang an und wurden ... Moos.
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Im Wasser gab es wahrscheinlich irgendwann so viele einzellige Lebensformen, dass der Überlebenskampf einzelner Arten ungeheuer energieaufwendig war. An Land gab es vor der Besiedelung noch keine organischen Konkurrenten, was einen enormen Überlebensvorteil für das neue Leben hier bedeutete. Vorher bedurfte es allerdings
noch einiger „Erfindungen“.
Diese Erfindungen nennen wir heute
„Lebensvielfalt“ – egal ob durch Zufall,
Evolutionsdruck oder den „göttlichen
Funken“ initiiert. Außerhalb des Wassers gab es Gesteine und Stickstoffatmosphäre.
Um hier eine überlebensfähige Existenz
zu sichern, musste der Gasaustausch
mit der Umgebung, auch Atmung
genannt, völlig umgestellt werden, die
Nahrungsaufnahme musste gerichtet
werden und Festigungsorgane wurden
benötigt. Aber zuvörderst musste die
Vermehrung sichergestellt sein. Die
Keimzellen durften nicht austrocknen
und mussten auch an Land zueinander
finden. Dies alles haben Moose (Bryophyta) und ihre Vorformen geschafft,
denn Moose gelten als ursprünglichste
Gruppe der Landpflanzen unseres Heimatplaneten, unserer Mutter Erde.
Mooswald
Die Vorfahren unserer heutigen Moosarten ordnen botanische Systematiker
heute zu den Grünalgen, die in der sogenannten Gezeitenzone leb(t)en, also
am Übergang zwischen den Elementen
Wasser und Luft. Diese Grünalgen haben sich wahrscheinlich zu mehrzelligen Zellverbänden zusammengeschlossen, einzelne Zellen dieser Verbände
fingen an, sich zu spezialisieren und
Zum besseren Verständnis der Bedeutung der Moose in der Erdgeschichte
möchte ich Ihnen hier ein kleines Modell aus dem Werk von Pelt, Monod,
Mazoyer und Girardon „Die schönste
Geschichte des Lebens“, Lübbe Verlag
2000, rezitieren:
„Unser Planet ist gut 4 Milliarden Jahre
alt. Eine Raffung auf 100 Jahre soll der
allgemeinen Übersicht dienen. 4 Mrd.
Jahre entsprechen einem Jahrhundert,
40 Millionen Jahre entsprechen 1 Jahr
und 920.000 Jahre entsprechen 1 Woche.
Verschiedene Moose auf einem Stein
Hiernach wird die Erde am 1. Januar
geboren. Im 23. Jahr entsteht das erste
Leben, Einzeller ohne Zellkern. Im 86.
Jahr haben sich die Zellkerne konfiguriert. Im 91. Jahr erobern Moose das
Land. Im 98. Jahr entstehen die Blütenpflanzen. Nach 99,5 Jahren schwingen
sich die ersten Affen durch die Bäume.
Am Silvesternachmittag dieses imaginären Jahrhunderts tritt der Mensch auf
und erfindet 2 Stunden vor dem Jahrhundertwechsel den Ackerbau in der
Jungsteinzeit vor ca. 10.000 Jahren.“
Moose sind grüne, autotrophe Landpflanzen und als Pioniergewächse mit
Hilfe ihrer Wurzelfädchen in der Lage,
steinige Lebensräume zu besiedeln und
diese dann für andere Pflanzen urbar zu
machen. Sie sind sehr einfach gestaltete
Pflänzchen (Thallus mit Anhängseln),
können sich an Land aber bereits sicher
fortpflanzen und Tochtergenerationen
bilden. Als uralte Art sind sie noch stets
erfolgreich auf unserer Erde vertreten.
Sie wachsen überwiegend an feuchten
und schattigen Plätzen sowie in Gegenden mit vielen Niederschlägen oder Nebel, da sie keine Leitungssysteme für
den Transport von Wasser besitzen.
Als Sporenpflanzen bilden Moose keine Blüten und keine Samen aus, sondern Sporen. Eine Befruchtung kann
nur in Verbindung mit Wasser zustande
kommen – das ist auch bei uns Menschen noch stets der Fall.
Aus einer Moosspore wächst zunächst
ein Vorkeim, Thallus genannt. Auf
diesem werden die männlichen und
weiblichen Keimzellen gebildet (in verschiedenen Abschnitten). Keimzellen
verschiedener Mutterpflanzen schwimmen auf der feuchten Thallusoberfläche
aufeinander zu und verschmelzen. Die
befruchtete Eizelle wächst zur Sporenpflanze heran, die zeitlebens mit dem
Moosthallus verbunden bleibt und wiederum Sporen bildet.
Als Anpassung an das Landleben besitzen Moose bereits kleine Wurzelfädchen, die der Verankerung auf dem
Substrat dienen. Diese sind noch nicht
zur Nahrungsaufnahme geeignet! Gegen den stetigen Flüssigkeitsverlust
durch Verdunstung haben sie eine
Wachsschicht als äußere Begrenzung.
Leitbündel bzw. Leitgewebe für den
Wasser- und Nährstofftransport sind
ebenso wenig vorhanden wie Lignin als
Stützelement zur Verstärkung der
Wandzellen.
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Auf der gesamten Körperoberfläche der
Moose findet der freie Austausch von
Gas und Wasser (Nebel, Tau, Wasserdampf usw.) statt. Ihr Thallus ist ein
reiner Quellkörper ohne Wasserregulierungsvermögen, d.h. Moosleben ist
vollständig abhängig von den jeweiligen Umweltbedingungen: Feuchte Perioden bedingen ein aktives Leben; trockene Perioden führen zu einem passi-
ven, latenten Leben. Trotz alledem
können Moose (und auch Flechten) unter extremsten klimatischen Bedingungen wie extremer Hitze oder Kälte existieren und überleben.
Birke mit Flechten
Flechten
Flechten sind entwicklungsgeschichtlich etwa so alt wie Moose. Allerdings
sind Flechten nicht eine Lebensform,
sondern eine Wohngemeinschaft von
zwei verschiedenen Lebewesen, die
völlig unterschiedlichen Arten angehören. Sie sind also eine Symbiose bzw.
eine symbiotische Lebensform, zum
gegenseitigen Nutzen beider Partner.
Eine Flechte besteht aus einem Pilz und
einer Blaualge (Cyano-Bakterie), wobei
der Pilz die Alge mit seinen Fäden umspinnt und in sie eindringt. Analog dem
Motto „das Ganze ist mehr als die
Summe seiner Teile“ entwickelten sich
in dieser „wilden Ehe“ erfolgreich neue
anatomische, morphologische und chemische Merkmale. Als Gesamtorganismus sind Flechten dazu fähig, charakteristische Flechtenstoffe zu bilden, die
vom isolierten Partner nicht hergestellt
werden können. Als Beispiel seien hier
die Flechtensäuren genannt, die z.T. in
der Humanmedizin aufgrund ihrer antibiotischen Wirkung genutzt werden.
Symbiose als win-win-Situation heißt
im Fall einer Flechte, dass der Pilz die
Versorgung von Wasser und Nährsalzen gewährleistet. Die im Pilzgeflecht
eingeschlossenen Algen sind in ihrer
Wasser- und Mineralstoffversorgung
total abhängig von dem Pilz, der zusätzlich Schutz vor hoher Lichtintensität und vor Wasserverlust gewährleistet.
Die Alge stellt Zucker und andere
Kohlenhydrate, die der Ernährung und
als Reservestoff dienen, zur Verfügung.
Die Chloroplasten als „Organe“ der
einzelligen Alge können mittels Photosynthese aus Licht und dem CO² in der
Luft Kohlenhydrate aufbauen. Pilze
besitzen diese kleinen grünen Kraftwerke nicht.
Die Lebensdauer von Flechten ist unglaublich variabel und schwankt bei
den verschiedenen Arten zwischen einem Jahr und mehreren hundert - vielleicht sogar tausend – Jahren, z. B. bei
den arktisch-alpinen, felsenbewohnenden Flechten.
Innerhalb der Sporenpflanzen sind
Flechten und Moose wichtige natürlich
vorkommende Bioindikatoren, die auf
Schadstoffe in der Umwelt reagieren
(sogenannte Zeigerpflanzen). Flechten
zeigen Luftverschmutzung sowie allgemeine Schadstoff-Belastungen an ihrem
Standort und Moose Schwermetalle im
Ökosystem an.
Isländisch Moos (Cetraria islandica)
Isländisch Moos ist trotz des Namens
kein Moos sondern eine Flechte und
wird somit botanisch den Lichenes zugeordnet. Die Pflanze ist massenhaft in
den arktischen Ländern, in den trockenen Wäldern der Tundra, weniger
häufig in den mitteleuropäischen Hochgebirgen beheimatet; in Deutschland in
Kiefernwäldern sowie auf Heiden der
norddeutschen Tiefebene und der Mittelgebirge.
Cetraria islandica ist bitter und schleimig und wird in der Humanmedizin als
Schleimdroge verwendet. Sie enthält
bis zu 40 % Flechtenstärke.
Früher wurde Isländisch Moos in Mangelzeiten sogar als Nahrungsmittel verwendet, da der Schleim vom menschlichen Darm verstoffwechselt werden
kann. Der Bitterstoff hat eine tonische
(beruhigende) Wirkung auf Magen und
Darm und wird meist in Verbindung
mit anderen Magenmitteln als Tee verschrieben (nicht kochen, sondern nur
heiß überbrühen oder besser kalt mazerieren lassen). Darüber hinaus eignet
sich die Droge als allgemeines Tonikum. Sowohl einhüllende Schleimstoffe als auch durchspülende Bitterstoffe
haben eine antibiotische Wirkung in
unserem Organismus.
Isländisch Moos wird außerdem bekanntermaßen zu Hustenmitteln verarbeitet und bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenbereich, trockenem Reizhusten sowie Appetitlosigkeit erfolgreich eingesetzt.
Bartflechten (Usnea ssp.)
Bartflechten hängen in nordischen, niederschlagsreichen Bergwäldern in sauberer Luft in großen Mengen an den
Zweigen von Nadel- und Laubbäumen
mit saurer Borke und ähneln einem langen Bart. Sie sind grau bis gelbgrünlich
und werden meist fünf bis zehn Zentimeter lang. Der Baumbart wächst sehr
sehr langsam und gilt gemeinhin als
Bioindikator (Umweltgüteanzeiger), da
er äußerst empfindlich auf jede Art von
Luftverschmutzung negativ reagiert.
Auch Bartflechten produzieren reichlich Bitterstoffe und Flechtensäuren mit
beträchtlicher
bakterienhemmender
Wirkung.
Lutschtabletten
aus bestimmten
Bartflechten helfen gegen leichte
Schleimhautentzündungen im
Mundund
Rachenbereich.
Felicia Molenkamp
Hinweis: Im April erscheint ihr Buch „KräuterBiotika – antibiotisch wirkende Inhaltsstoffe
essbarer Wildpflanzen“ im AT-Verlag.
www.KraeuterSchule.eu
Topinambur – die „Indianerkartoffel“
Die Pflanze, die uns Margarete Vogl hier vorstellt, ist im Spätsommer eine wunderschön
blühende Pflanze und im Winter eine leckere Wurzel.
Topinambur-Rana-Salat mit
gerösteten Brennnesselsamen
Die Topinambur stammt aus Nord- und Mittelamerika, in Mexiko wird ihr ursprüngliches
Verbreitungsgebiet vermutet.
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Die Topinambur (Helianthus tuberosus)
gehört zur Familie der Korbblütler. Ihre
gelben Blüten, ähnlich der Sonnenblume, blühen im Spätsommer. Ihre weiteren Namen Erdapfel, Erdbirne oder
Ross-Erdäpfel zeigen uns bereits die
Verwendung der Wurzel als Nahrung.
Die Wurzeln enthalten sehr viel Inulin
und werden auch zur Branntweinherstellung verwendet.
Die Wurzelknollen schmecken leicht
süßlich und können roh und gekocht
verwendet werden. Besonders als Kartoffel-Ersatz wurde sie bekannt. Topinambur passt in Suppen, Gemüse, Puf
fer und schmeckt sogar als Püree und
Chips. Ihr Name „Indianerkartoffel“
lässt uns ihren Ursprung erahnen.
Angeblich
sollen
überlebende
Auswanderer die Wurzelknollen nach
Europa geschickt haben. So wurde sie
nach 1600 als Nahrungsmittel angebaut
und heute ist sie fast in allen
Kontinenten zu finden.
Die Pflanze kann einige Meter hoch
werden und sie treibt jedes Jahr wieder
neu aus. Die Blätter und Stängel fühlen
sich rau an. Wenn ihr der Standort gefällt, vermehrt sie sich unaufhaltsam.
Man muss nur aufpassen, dass man im
Herbst nicht alle Knollen erntet.
Zutaten:
2 Stücke Topinambur
1 Rana (Rote Bete)
1 Apfel
2 Karotten
Ananas zur Verfeinerung
2 EL geröstete Brennnesselsamen
Kräutersalz
Pfeffer
3 EL Olivenöl
2 EL Zitronensaft
ZUBEREITUNG:
Alle Zutaten außer Ananas und Brennnesselsamen bis zur gewünschten Größe zerkleinern und abschmecken. Mit
Ananastücken und gerösteten Brennnesselsamen anrichten.
Margarete Vogl
[email protected]
www.gesundesessen.de, www.herbologe.de
Der rohköstliche Tipp im Januar 2015 - Schokoko
Eine leckere und rohe Köstlichkeit von Christine Volm versüßt uns die noch immer recht langen
Januar-Abende.
Schokoko mit Gundelrebe – ein Rezepte von Dr. Christine Volm mit Kakao und Kokosflocken
Foto: Maximilian Ludwig
Wir wundern uns in diesem Winter
über die Witterung und über die Fülle
an Wildpflanzen, die wir Ausgang Dezember noch gefunden haben. Seitdem
nimmt nun auch die Tageslänge wieder
zu und die Pflanzen werden unweigerlich auf das Frühjahrsprogramm umschalten, wenn es so warm bleibt. Das
heißt, schon bald werden sie wieder
richtig zu wachsen beginnen. Und was
passiert, wenn es dann wieder kalt
wird? Für uns Rohköstler ist es ja immer eine besonders spannende Frage,
wie viele Wildpflanzen sich im Winter
noch finden lassen – ob es so üppig
sein wird wie bisher oder ob der Winter
mit Brombeerblättern und Goldnesseln
zu bestreiten sein wird. Am meisten
habe ich mich gefreut, als ich Anfang
Dezember festgestellt habe, dass der
Gundermann schon wieder austreibt
und jetzt finde ich überall noch sehr
schöne Blättchen.
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Deshalb gibt es dieses Mal eines meiner Winterrezepte hier, das ich gerne zu
Weihnachten, aber auch den ganzen
Winter über mache – solange der Gundermann so gut zu finden ist. Solche
reichhaltigen Süßigkeiten sind prädestiniert dafür, sie in der kalten Jahreszeit
zu genießen. Diese Schokoladenrauten
sind ganz schnell gemacht und
schmecken so gut, dass ich empfehle,
gleich zwei Portionen davon zu
herzustellen.
Schokoko mit Gundelrebe
Die Datteln entsteinen und über Nacht
im Orangensaft einweichen. Das Kokosöl, das erst bei ca. 24 °C schmilzt,
im lauwarmen Wasserbad schonend
schmelzen und mit den Kokosflocken,
den Datteln, den Gundermannblättern,
Orangensaft und -zesten im Mixer oder
in der Küchenmaschine zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Zum
Schluss Kakao- und Carobpulver unterkneten. Den Teig ca. 1 cm stark auf einer Fläche von ca. 20 cm x 20 cm ausrollen. Dazu Kokosflocken auf die Unterlage (z.B. Backpapier) streuen und
Frischhaltefolie über den Teig legen.
Nach dem Auswellen auch die
Oberfläche mit Kokosflocken bestreuen
und leicht festdrücken. Dann den Teig
mindestens über Nacht, so lange bis er
schnittfest ist, stehen lassen und anschließend in Rauten schneiden. Die
Schokoko noch einen Tag an der Luft
trocknen lassen und dann am Besten im
Kühlschrank lagern.
Nun bleibt mir nur noch, uns allen ein
neues, mit reicher „Ernte“ gesegnetes
Wildpflanzenjahr zu wünschen. Ich
freue mich, wenn Sie mir erzählen, wie
es Ihnen geschmeckt hat – gerne über
Facebook oder Google+.
© Dr. Christine Volm
Und nun: Gesunden Appetit!
Zutaten:
30 Datteln zum Beispiel der Sorte
’Deglet Nour’ oder ’Sayher’
2 EL Kokosöl
10 EL Kokosflocken
Saft von zwei Orangen
Zesten von der Schale einer Orange
2 EL Carobpulver
2 EL Kakaopulver
3 EL Kokosflocken zum Verarbeiten
des Teigs
1 Handvoll Gundermannblätter
ergibt ca. 30 Stück
Mehr Informationen zur Ernährung mit Rohkost
und essbaren Wildpflanzen und zahlreiche
Rezepte gibt es in den Büchern von Dr. Christine
Volm „Rohköstliches - gesund durchs Leben mit
Rohkost und Wildpflanzen“ (Ulmer Verlag 2013)
und „Meine liebsten Wildpflanzen – rohköstlich:
sicher erkennen, vegan genießen“ (Ulmer Verlag
2013). Beide Bücher sind im Handel erhältlich
oder signiert/mit persönlicher Widmung zu
bestellen unter [email protected].
Zusätzliche Infos und Rezepte im Blog:
http://tine-taufrisch.blogspot.com oder bei Dr.
Christine Volm, Wurmbergstr. 27, D-71063
Sindelfingen, Tel. 07031/811954
www.christine-volm.de, [email protected]
https://www.facebook.com/wildundroh.by.christi
ne.volm bei Google+ unter Christine Volm und
in der Community wildundroh oder in der
Facebook-Gruppe „Essbare Wildpflanzen rohvegan“. Hier sind alle willkommen, die sich über
roh-vegane Wildpflanzenrezepte und weitere
Wildpflanzenthemen austauschen möchten.
Schwertliliengewächse
Dieses Mal geht es bei Rita Lüder um eine Pflanzenfamilie, die den Winter mithilfe ihrer
Speicherorgane gut übersteht.
Daher kommen als Bestäuber nur
langrüsselige Insekten in Frage, die
gleichzeitig genug Kraft haben, in die
Blütenkronröhre einzukriechen. Meist
sind es Hummeln. Jede der drei Einheiten mit Narbe und Staubblatt ist durch
diesen Aufbau eine voll funktionsfähige Teilblüte. Zur Reifezeit verwachsen
die drei unterständigen Fruchtblätter zu
einer Kapselfrucht. Bei der SumpfSchwertlilie befinden sich in ihr viele
lange schwimm- und keimfähige
Samen.
Von den weltweit etwa 70 Gattungen
der Schwertliliengewächse (Iridaceae)
mit ca. 2000 Arten sind bei uns in Mitteleuropa drei Gattungen heimisch. Sie
enthalten etwa 15 Arten. Es sind Stauden, die als Speicherorgane Knollen
oder Rhizome besitzen, um die ungünstige Jahreszeit zu überdauern. Weltweit
gibt es auch einjährige Schwertliliengewächse.
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Viele Arten sehen den Liliengewächsen
recht ähnlich. Besonders Gattungen mit
lineal-grasartigen Blättern wie beispielsweise der Krokus. Der unterständige Fruchtknoten liefert hier ein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Während
er sich beispielsweise beim Krokus
oberhalb der Ansatzstelle der Blütenblätter befindet, sitzt er bei den
Schwertliliengewächsen unterhalb.
Die Gattungen Schwertlilie (Iris) und
Gladiole (Gladiolus) haben sog.
schwertförmig-reitende Blätter, d.h. sie
haben keine Unter- und Oberseite, sondern eine rechte und eine linke Seite.
Dies ist ein weiteres Unterscheidungsmerkmal, denn diese Blattform gibt es
bei den Liliengewächsen nicht.
Mit Ausnahme der Gladiolen mit zygomorphen Blüten sind die Blüten meist
radiär, d.h. sie lassen sich in mehrere
Symmetrie-Ebenen spiegeln. Die beiden Kreise der Perigonblätter (von einem Perigon spricht man, wenn die
Blütenblätter nicht in Kelch und Krone
getrennt sind) können gleichgestaltet
sein wie beim Krokus.
Bei der Schwertlilie (Gattung Iris) sind
die inneren und die äußeren Blütenkronblätter unterschiedlich gestaltet.
Sie werden auch als Perigonblätter bezeichnet, da beide bunt und „blumenblattartig“ erscheinen. Die äußeren
nennt man „Hängeblätter“, da sie abwärts gerichtet sind. Zur Insektenanlockung sind sie häufig mit Strichsaftmalen gezeichnet. Die sich kuppelartig
zusammenneigenden inneren Blütenkronblätter werden „Domblätter“ genannt. Die Griffel sehen blütenblattartig
aus und haben unterhalb der zweispaltigen Spitze eine quer verlaufende Narbe. Die Staubblätter werden von ihnen
verborgen und befinden sich unterhalb
dieser weiblichen Blütenteile. Die Perigonblätter bilden eine enge Röhre, an
deren Grund der Nektar abgegeben
wird.
Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus) ist die
häufigste Art dieser Familie. Alle Arten dieser
Gattung stehen unter Naturschutz. Sie wächst auf
nährstoffreichen und sauren Schlammböden an
Gewässerufern und in Sümpfen. Der lat. Name
Iris bezieht sich auf die Farbenpracht einiger
Blüten (gr. iris = Regenbogen) und pseudacorus
beschreibt die an Kalmus erinnernde Blattform.
So bezieht sich auch der deutsche Name auf die
schwertförmigen Blätter. Die gesamte Pflanze
und besonders das Rhizom (Wurzelstock) sind
giftig. Bei empfindlichen Personen kann auch der
Hautkontakt zu Reizungen führen. Der
gerbstoffreiche Wurzelstock wurde früher
medizinisch, zum Gerben und unter Zusatz von
Eisensalzen zum Schwarzfärben benutzt. Heute
wird er nur noch in der Homöopathie u.a. gegen
Migräne, Erbrechen und Trigeminus-Neuralgien
verabreicht. Die Schwertlilie wird seit
Jahrhunderten in Kultur angebaut und es gibt
zahlreiche Zuchtsorten
Diese und weitere Informationen finden Sie in
dem „Grundkurs Pflanzenbestimmung“ von Dr.
Rita Lüder, 7. Auflage, ISBN: 978-3-494-014975, Quelle & Meyer Verlag. Weitere
Informationen, Tipps und Rezepte zur
Verwendung finden Sie in „Wildpflanzen zum
Genießen...“ von Dr. Rita und Frank Lüder,
kreativpinsel-Verlag, ISBN: 978-3-9814612-0-6,
Preis: 19,95 €, www.kreativpinsel.de
Bachbunge - gut für den Cholesterinspiegel
Ein vielfältiges und nützliches Pflänzchen, das Sie sogar im Januar finden können, porträtiert
uns hier Gabriele Bräutigam.
wird vor Leberegeln gewarnt. Wie alle
Wasserpflanzen daher gut waschen!
Vor allem den Cholesterinspiegel beeinflussen die frischen Triebe günstig.
Sie schmecken grün, leicht kresseartig
und sind reich an Bitterstoffen: für Salate, fein gehackt über Gemüse, in
Kräutersaucen und Pesto geeignet. In
Grünen Smoothies dient die Bachbunge
als vorzüglicher Chlorophyllträger in
der Mischung mit anderen Wildkräutern.
Auf einen Blick
Wilde Wintersalate mit Bachbunge mit leichtem Grüne-Smoothie-Dressing. Rezept im Artikel.
Auch im Winter kann man in der Natur
fündig werden – z. B. in sauberen,
schnell fließenden Bächen. Zugegeben,
es verlangt ein gewisses Umdenken,
um jetzt auf Wildkräutersuche zu gehen
– aber es lohnt sich. Zu finden ist vor
allem die Bachbunge, oft in Begleitung
der Brunnenkresse. „Wo die Not ist
groß, liegt die Rettung nah“, denkt
man, während man mit Gummistiefeln
und klammen Fingern in den Bach
steigt – und wird reich belohnt.
tern kann man sie an frostgeschützten
Stellen nahezu durchgängig finden. Ansonsten wächst sie bereits im frühesten
Frühjahr (ab Februar/März) und ist damit für die Frühjahrskur geeignet.
„To your very good Health“
Grüner Smoothie mit Bachbunge
Wilde grüne Küche – gesund und
fast das ganze Jahr über
Die Bachbunge
Die Bachbunge (Veronica beccabunga)
– auch Bach-Ehrenpreis genannt – ist
besonders vitaminreich. In milden Win-
Die Pflanze gleicht Ernährungsdefizite
eines langen Winters aus:
„Trinkt Ehrenpreis und Biberbell,
so sterbet ihr nit so schnell.“
(Volksweisheit)
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Bachflora im Winter. So sieht’s aus - an diesen
Stellen wachsen Bachbunge und Brunnenkresse
Verwendete Pflanzenteile: Blatt, Blüte
Erntezeit der Blätter: (Januar)Februar–
Mai und September – Frosteinbruch
Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Gerbstoffe,
Glycoside, Flavonoide
Eigenschaften: Bachbunge ist hervorragend für die Frühjahrskur geeignet, da es den Stoffwechsel aktiviert.
Es wirkt: blutreinigend, entwässernd,
entgiftend, den Cholesterinspiegel senkend.
Die Bachbunge gedeiht am Rand
schnell fließender, nährstoffreicher Gewässer. Da die Pflanze eine Sommerpause einlegt, ernten Sie die jungen,
knackigen Triebe vor der Blüte und
dem frischen Austrieb im Herbst bis
zum Frost. Vorsicht an Viehweiden: In
österreichischen
Veröffentlichungen
Dieser wilde Grüne Smoothie ist nach
den Feiertagen eine Wohltat für unsere
Hochleistungsorgane – vor allem für
Leber, Galle und Darm. Die Bachbunge
kann sich regulierend auf den Cholesterinspiegel auswirken, Bitterstoffe und
Glycoside aktivieren die natürliche Immunabwehr.
Zutaten:
1 Handvoll Bachbunge
1 Handvoll grünen Salat
1 Apfel
1/4 Salatgurke
1 halbe Zitrone
(ohne Schale)
0,1 Liter Wasser
1 Handvoll Crushed Ice
Ergibt etwa 0,4 Liter.
ZUBEREITUNG
• Bachbunge und Salat waschen
• Apfel waschen und vierteln, dabei
Blüte und Stiel entfernen; Kerngehäuse
mitverwenden
• Gurke waschen und grob in Stücke
schneiden
• Wasser und Crushed Ice in den Mixer
füllen
• zuerst Gurkenstücke, dann Apfel und
zuletzt die Bachbunge dazugeben, mixen
• Mixer-Info: Hochleistungsmixer –
Mixdauer ca. 30 Sekunden; Küchenmixer – Mixdauer ca. 2 bis 3 Minuten
(Kerngehäuse des Apfels entfernen)
Wilde Wintersalate mit Bachbunge
für die Immunabwehr - siehe Titelbild
Nach den Feiertagen braucht der Körper dringend etwas „Frisches“, um wieder in Schwung zu kommen. Unsere
Schafe graben unverdrossen im Schnee
nach frischen Kräutern. Und da finden
wir eine ganze Fülle. Besonders ergiebig sind schnell fließende Bäche (wie
vor unserer Mühle). Sie können auch
klein sein. Achten Sie bei Ihrem nächsten Spaziergang darauf, wenn Sie in der
Ferne frisches Grün sehen (siehe Bild
zuvor).
Im Salat eignet sich neben der Bachbunge auch die Brunnenkresse. Sie
wächst häufig gleich in der Nähe und
ist besonders reich an Senfglycosiden.
Die Pflanze ist dem Feinschmecker bekannt als Delikatesse und dem Naturheilkundler als natürliches Antibiotikum. Gut für die Immunabwehr also.
Dazu ein leichtes Grüne-SmoothieDressing – ganz ohne Sahne.
Zutaten (pro Portion):
für den Salat:
1 Hand voll Bachbunge &
Brunnenkresse
1 Hand voll gemischter Salat: Pflücksaat, Rote Bete-Blätter, Radicchio,
Mangold
Wilder Grüner Smoothie mit Bachbunge –
natürlicher Cholesterinsenker
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Herbalista’s Grüne-Smoothie-Dressing:
1 Teil Bio-Sonnenblumenöl
(kaltgepresst)
1 Teil Weißweinessig
1 Teil Weißwein
1 Msp. Galgant (oder Pfeffer)
1 Msp. Meersalz
½ TL Honig
1 Salatstrunk
oder Blattreste zum Emulgieren
ZUBEREITUNG
• die Zutaten für den Salat zerkleinern
und mischen
• die Zutaten für das Dressing in den
Mixer geben (am besten Hochleistungsmixer)
• 30 Sekunden auf höchster Stufe mixen
Es entsteht eine lecker-cremige Salatsoße, wie sonst nur durch Zugabe von
Sahne oder Yoghurt. Angenehm leicht
– entlastend für den Cholesterinspiegel
– lactosefrei.
Weitere Rezepte in Gabriele Leonie Bräutigams
„Wilde Grüne Smoothies“ 50 Wildkräuter – 50
Rezepte. Für Selbstversorger, mit Sammelkalender. 208 Seiten. 18,90. Hans-Nietsch-Verlag,
2014 oder in
Gabriele Leonie Bräutigams „Wilde Grüne Küche“ 10 Wildkräuter – 50 Power-Snacks. Energie
pur aus der Natur. Vegetarisch vegan. 176
Seiten. 19,90. Hans-Nietsch-Verlag, Mitte März
2015. Kostenlos vorbestellen bei Amazon, Thalia,
Weltbild.
Autorin:
Gabriele Leonie
Bräutigam,
zertifizierte
Kräuterführerin.
Viele
Informationen
speziell zu
WildkräuterSmoothies finden
Sie in ihrem
Wildkräuterblog:
www.herbalista.eu.
Ein beliebter Nachbar der Bachbunge im Winterbach ist Brunnenkresse.
Die Vogelmiere – klein, aber oho!
Über eine zarte und gleichzeitig sehr zähe Pflanze, die fast das ganze Jahr über draußen zu
finden ist, berichtet uns heute Monika Wurft.
In der Volksmedizin wird Vogelmiere
als schleimlösendes Hustenmittel eingesetzt. In einem Zitat von Sebastian
Kneipp beschreibt er die Pflanze wie
folgt: „Man kann den Hühnerdarm
recht passend ein Lungenkraut im eigentlichen Sinne nennen, weil er auslösend und schleimauslösend wirkt“.
Schleimlösend wirken die Saponine als
sekundäre Pflanzeninhaltstoffe, wie
man heutzutage weiß. Als Hustentee
lässt sich Vogelmiere frisch oder getrocknet verwenden. Eine Kombination
mit Spitzwegerichblättern gilt als sehr
hilfreich fürs Immunsystem.
Vogelmiere mit kleiner sternförmiger Blüte
Überall ist die anpassungsfähige und
robuste Vogelmiere, botanisch Stellaria
media aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae), zu finden.
Kein Garten, Park, Acker, keine Waldlichtungen ohne Vogelmiere. Damit es
keine Verwechslungen gibt, sei hier erwähnt, dass sie je nach Region unter
anderen Namen wie z. B. Hühnerdarm,
Hühnermiere, Vogelkraut oder Vogelbiss bekannt ist. Mit ihren langen fadenartigen Trieben und ihren satt grünen, eiförmigen Blättern wächst sie besonders schnell auf bearbeiteten Böden
und auf kompostierten Flächen.
Wie ein Netz überwächst dieser stark
verästelnde Bodendecker gerne ganze
Gartenbeete, wenn man ihn lässt. Seine
Stängel sind rund und wirken am Boden liegend eher schlaff, doch wenn
man an ihnen zieht, zeigt sich ihre Zähigkeit - hat man dann doch gleich die
ganze Wurzel mit in der Hand. Zur
fortlaufenden Ernte wird deshalb empfohlen, eine Schere zur Hand zu haben.
Wenn die Wurzel im Boden verbleibt,
wächst sie, sobald das Thermometer
nur einige Grad über Null klettert, sofort wieder nach.
9
Die Verbreitung der Vogelmiere hat
mit Ackerbau und Viehzucht zu tun. Es
wird vermutet, dass sie in der Jungsteinzeit in Mitteleuropa eingeführt
wurde, als die Menschen begannen,
sesshaft zu werden. Deshalb wird sie
auch als Archäophyt bezeichnet. Eine
sehr alte Pflanze also, die per Definition unter menschlichem Einfluss ihre
Ausbreitung vor Christus Columbus,
also vor 1492, fand. Als Neophyten
werden dagegen Pflanzen bezeichnet,
die nach 1492 eingewandert sind.
Doch zurück zur Vogelmiere. Ihr Einsatz als Hühnerfutter und als Kulturbegleiterin, die als Salat- und Suppenpflanze und als Heilpflanze hergenommen wurde, weist auf den Umstand hin,
dass dieses wuchsfreudige Kraut in der
Vergangenheit nicht als lästiges Unkraut empfunden wurde, sondern auf
vielfältige
Weise
von
unseren
Vorfahren genutzt wurde. Heutzutage
weiß man auch warum, denn
Vogelmiere enthält wesentlich mehr
Calcium, Kalium, Magnesium und
Eisen als unser Kopfsalat. Abgesehen
davon ist sie als guter VitaminLieferant bekannt und enthält darüber
hinaus sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe
wie Saponine, Schleimstoffe und
Flavonoide.
Äußerlich kommt Vogelmiere-Tee als
Umschlag oder Waschung zum Einsatz,
der entzündungshemmend, juckreizlindernd und kühlend wirkt. Vogelmiere
wird auch wegen ihrer verdauungsfördernden und harntreibenden Wirkung
gerne auf den Speiseplan gesetzt.
Interessant ist, dass Vogelmiere zu den
wenigen Pflanzen gehört, die uns das
ganze Jahr über zur Verfügung stehen.
In der Praxis hat sich außerdem gezeigt,
dass Schnecken keinerlei Vorlieben für
Vogelmiere zeigen, Kopfsalatsetzlinge
jedoch zum Fressen gerne haben. Wenn
das nicht unschlagbare Argumente für
das kleine Winterkraut sind.
In der Kräuterküche ist die Vogelmiere
mitsamt ihren weißen, sternförmigen
Blüten und ihren Fruchtkapseln verwendbar. Durch ihre grüne Farbe setzt
sie optische Glanzlichter und überhaupt: kein guter Salat ohne Vogelmiere. Sie wird zudem zu Spinat, in Suppen, Gemüsegerichten, Kräuterbutter,
Pestos und grünen Brötchen verwendet.
Geerntet werden die langen Stängel
oder Triebe - wie erwähnt mit einer
Schere. Nach dem Waschen schneidet
man die Büschel in eine Richtung
gelegt mit einem scharfen Messer klein,
dreht das Bündel um 90° um und
schneidet noch einmal. So stören die
zähen Fäden im Innern der Vogelmiere
nicht den Genuss.
Grüne Vogelmiere- Brötchen
¼ l Buttermilch oder Milch, 2 Handvoll
Vogelmiere, 500 g Mehl, 20 g Hefe,
100 g Butter, Salz.
Gewaschene, in feine Streifen geschnittene Vogelmiere in der Milch pürieren.
Diese Milch mit den übrigen Zutaten zu
einem geschmeidigen Teig verkneten.
Kleine Brötchen formen, mit dem Messer einschneiden, auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen und 20
Minuten gehen lassen. Dann bei 200°C
ca. 20 Minuten backen.
Tipp: Die Brötchen vor dem Backen
mit Wasser bepinseln und mit zerstoßenen Samen von Knoblauchsrauke,
Kümmel oder Giersch bestreuen.
Kartoffelsuppe mit Vogelmiere
Zutaten: 2 Handvoll Vogelmiere, (je
nach Jahreszeit auch mit Sauerampfer,
Giersch
und
Brennnessel
kombinierbar), 1 Zwiebel, 2 Kartoffeln,
½ l Gemüsebrühe, 150-200 ml Milch,
Kräutersalz, Pfeffer, Muskatnuss, etwas
Sahne, Sauerrahm oder Crème fraîche.
Zubereitung: Zwiebeln fein hacken und
in etwas Öl andünsten, die Kartoffeln
würfeln und dazu geben. Mit der Gemüsebrühe und der Milch ablöschen
und weich kochen. Vogelmiere waschen, fein schneiden und in der Suppe
kurz gar köcheln lassen. Dann die Suppe mit dem Pürierstab pürieren. Mit
Kräutersalz, Gewürzen und einem
Schuss Sahne, Sauerrahm oder Crème
fraîche abschmecken.
Tipp: Die Suppe mit gerösteten Sonnenblumenkerne bestreut servieren
Vogelmiere wächst als Bodendecker
Monika Wurft aus Schiltach,
Kräuterpädagogin und Buchautorin
„Wildkräuter als Wegbegleiter“ www.kraeuterregio.de
Der Saturn in der Pflanzenastrologie
Die Pflanzen des Übergangs: Sonnwende und Jahreswende - wir befinden uns in einer
saturnalen Zeit. Sandra Kunz erklärt die Zusammenhänge und führt in die Saturnpflanzen ein.
genau das symbolisiert die Saturnkraft.
Er ist der Wächter, der uns in der Zeit
der Ruhe und Stille auffordert, neue
„Weichen“ in unserem Leben zu stellen. Wir bekommen Einsicht und Erkenntnisse aus Vergangenem, um uns
neu auszurichten. Im Sommer, wenn es
lange hell ist, spielt sich vieles im Außen ab und wir haben gar keine Lust,
uns mit tiefen inneren Fragen auseinanderzusetzen.
Vor allem ältere Menschen beschäftigen sich in dieser Jahreszeit oft mit
dem eigenen Sterben. Was wird geschehen? Gibt es einen Himmel? Wie
ist es dann für mich? Erkenne ich geliebte Menschen wieder, die vor mir geDie Christrose bringt Lichtkraft in die dunkle Zeit, sie ist Christus geweiht
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In alten Kräuterbüchern ist der Saturn
oft als Sensenmann mit schwarzer Kutte, eine Sichel in der einen Hand, ein
Neugeborenes auf dem anderen Arm,
zu sehen. Saturn wird, so in der Astrologie, auch als „Hüter der Schwelle“
bezeichnet. Auch sterben und neu geboren werden ist damit gemeint. Das,
was wir jetzt in dieser Zeit im Jahreskreis erleben, ist genau die Saturnenergie. Das Jahr ist zu Ende gegangen
(Tod) und ein Neues (Geburt) ist gekommen. Saturn liebt das Dunkle, das
Unbewusste und Verborgene.
Diese Zeit fordert uns auf, uns nach innen zu wenden und in uns zu blicken.
Was hat mir im letzten Jahr gefallen,
was nicht? Was konnte ich lernen? Wo
bewege ich mich hin? Bin ich richtig
ausgerichtet mit meinen Zielen? Brauche ich eine Neuorientierung? Welche
Bedürfnisse lebe ich in meinem Leben,
welche nicht? Was kann ich in Zukunft
ändern, um meine Bedürfnisse zu erfüllen? Welche Vorsätze will ich umsetzen?
Diese und ähnliche Fragen stellen wir
uns „automatisch“ am Jahresende, doch
Die immergrüne Fichte symbolisiert die
Lichtkraft, die sie im Harz gespeichert hat
gangen sind? Das alles könnten Fragen
sein, mit denen man sich dann auseinandersetzt. Aber letzten Endes wäre
es gut, sich auch als junger Mensch
diese Fragen zu stellen und sich mit
diesem Mysterium zu beschäftigen.
Vielleicht verliert dieses Thema dann
seine Angst und Schrecken.
Interessant zu beobachten ist, dass gerade in der stillen Zeit so viel Hektik
und Stress zu spüren ist. Viele Menschen können bzw. wollen gar nicht in
die Stille. Das könnte daran liegen, dass
auch Angst da ist, sich diesen Themen
zu stellen und lieber flüchtet man in
oberflächliche Themen und Dinge.
die Knochen und die Haut als Grenzorgan sowie das Immunsystem unterstehen saturnalen Kräften.
Eine ausgeglichene Saturnkraft im
Menschen zeigt sich:
• Gesunde Haut
• Gute Abgrenzung möglich
• Bejaht Neues im Leben
• Mut, neue Wege zu gehen und ist offen, neue Projekte umzusetzen
• Leichtes Loslassen von Angestautem,
z.B. in Form von Ausmisten der
Schränke, Keller, Dachboden etc.
• Leichtes Loslassen von Kindern, d.h.
Eltern können, wenn die Zeit reif ist,
gut ihre Kinder ins Leben schicken und
klammern nicht.
• Kann trauern und weinen und weiß,
dass alles gut ist.
Die dunklen Blätter des Efeus zeigen die
Saturnenergie, auch dass er gerne auf Störzonen
wächst
Zu wenig Saturnenergie im Menschen
zeigt sich u.a. durch:
• Abgrenzung nach außen fehlt
• Mangelndes Immunsystem
• Allergien
• Knochenschmerzen
• Chronische Hautkrankheiten z.B.
Pilzerkrankungen
• Wenig Selbstdisziplin
• Flucht vor Tiefsinnigem durch
Ablenkung in Oberflächlichem
Zu viel Saturnenergie im Menschen
äußert sich u.a.:
• Zu hart mit sich und anderen „ins
Gericht“ zu gehen
• Zu hohe Disziplin und zu viel Arbeit
an sich
• Freude am Leben und Leichtigkeit
fehlen
• Starre, Unbeweglichkeit des Bewegungsapparates
• Blutarmut
• Unnahbarkeit
Den Saturnpflanzen begegnet man häufig auf Friedhöfen. Diese Pflanzen
symbolisieren gerne durch ein immergrünes „Kleid“ das ewige Leben, z.B.
Buchs, Eibe, Efeu. Sie wachsen an
dunklen Orten mit wenig Licht, z.B.
Efeu, haben oft dunkelgrüne Blätter,
z.B. das kleine Immergrün, und dunkle
Blüten oder sie blühen oder tragen ihre
Früchte zur kalten Jahreszeit, z.B.
Christrose und Mistel. Sie sind langlebige, robuste Pflanzen, z.B. Schachtelhalm, wachsen in extremen klimatischen Verhältnissen, bilden starke
Wurzeln, z.B. Alraune, sind oft giftig,
Natürlich sollte niemand Angst vor den
saturnalen Kräften haben, denn sie stellen ja auch die Geburt dar. Nicht nur
das, was losgelassen worden ist, ist im
Fokus, sondern auch das, was uns neu
ausrichtet. Also die Geburt des Lichtes
oder als Christ die Geburt des Lichtbringer JESU. Aus dem Dunklen wird
das Licht geboren.
Das Saturnsymbol und seine
Bedeutung in der Astrologie
Das Kreuz steht für die Materie, die
beiden entgegengesetzten Sicheln stehen für die harten und weichen Empfindungen. Also sterben und neu geboren
werden in der physischen Form.
Astrologisch steht Saturn somit für das
körperliche Ich, für Grenzen, Immunität und Sicherheit.
Entsprechung im Tierkreis: Steinbock,
früher auch Wassermann (heute ist es
Uranus).
Das entsprechende Metall: Blei.
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Die Saturnkraft in unserem Körper
In unserem Körper spiegelt sich der Saturn vor allem in der Milz. Sie ist ein
lymphatisches Organ, das mit dem
Blutkreislauf verbunden ist. Die Milz
sondert nicht nur verbrauchte Lymphzellen unseres Immunsystems ab, sondern auch Fremdstoffe und vor allem
alte Blutzellen. Somit entscheidet die
Milz, wer bleibt und wer geht. Auch
z.B. Eibe und Bilsenkraut und stehen
oft auf kargen Böden, z.B. Kiefer.
Einige Saturnpflanzen
Olivenbaum, Eibe, Eisenhut, Flechten,
Efeu, Nachtschattengewächse, Haselwurz, Alraune, Beinwell, Schierling,
Bilsenkraut, Kiefer, Mistel, Tanne,
Christrose, Zypresse, Schachtelhalm.
Alle Pilze sind dem Saturn zugeordnet,
denn sie räumen den Wald auf und
wandeln Abgestorbenes wieder zu neuem Leben um.
Ein Buchszweig verschenkt, steht für Glück und
Neubeginn
Der Weg der Unterwelt ist mit Eiben gesäumt, so
heißt es in den alten Kräuterbüchern
Einsatz von Saturnpflanzen:
1.) Meditation, um Erkenntnisse für
sich zu gewinnen:
Ein Tropfen einer Immergrünblütentinktur oder Akeleiblütentinktur auf das
dritte Auge (zwischen den Augenbrauen)
verteilen (z.B. vor einer
Meditation).
2.) Stärkung für die Knochen und das
Bindegewebe:
2 Teel. Ackerschachtelhalm über Nacht
in 250 ml kaltes Wasser legen, morgens
auf Trinktemperatur erwärmen, 1-2
Tassen täglich.
3.) Um gut durch Trauer zu gehen:
Einen Kranz aus Immergrün binden
und aufsetzen und damit meditieren.
Ich wünsche Ihnen gute Erfahrungen
und Zeit der Einkehr.
Alles GUTE für den Übergang und viel Mut, die
neuen Vorsätze in Ihrem Leben zu integrieren.
Ihre Sandra Kunz
Heilpraktikerin, Referentin und Autorin.
Pflanzenrätsel
Wer erkennt diese Wildpflanze?
Es handelt sich diesmal um die Winterknospe eines bekannten heimischen
Auwaldbaumes.
Wenn Sie die Antwort wissen, dann teilen Sie uns gerne Ihre Lösung mit.
Am Ende auf der letzten Seite dieser Ausgabe finden Sie unseren Kontakt.
Die Schnellste oder den Schnellsten mit der richtigen Lösung stellen wir im
nächsten Monat hier kurz vor. Viel Spaß beim Mitraten!
In der letzten Ausgabe hatten wir das Kletten-Labkraut (Galium aparine).
Am schnellsten richtig erkannt hatte es Peter Elsäßer aus D-73663
Berglen:
„Mein ganzes Leben beschäftige ich mich schon in und mit der Natur.
Dann entstand irgendwann die Idee, mein angesammeltes Wissen
weiterzugeben. So entstand "berglesgrün" nebenberuflich, um Interessierte
an die Natur und natürlichen Genuss heranzuführen. "berglesgrün" bietet
heute hauptsächlich geführte Wanderungen in den wunderschönen Berglen (Zum Naturpark SchwäbischFränkischer-Wald gehörend) an. Die Themen reichen von Kräutern, Beeren und Pilzen bis hin zu sonstigen
Pflanzen, Tieren, Geologischem und Heimatkunde. All dieses und mehr finden Interessierte auf meiner
Internetseite www.berglesgruen.de.“Peter Elsäßer
Veranstaltungen mit Wildpflanzen
Ein tabellarischer Überblick über eingesandte Wildpflanzenkurse und -seminare
Formular dazu auf unserer Webseite unter www.essbare-wildpflanzen.de/veranstaltungsformular.rtf
12
22.26.04.15
D-76889
Schweighofen
Seminar „Detox, Baby! mit Qi Gong“- Ein Seminar für Körper, Geist und Seele
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Unterstützt wird dieses Wohlfühl-Reinigungsprogramm durch Qi Gong, um innerlich wie äußerlich wieder in Fluss
zu kommen. Infoflyer anfordern und Anmeldung: Dr. Christine Volm, Wurmbergstr. 27, 71063 Sindelfingen, Tel.:
07031/811954, Fax 07031/812174, [email protected], www.christine-volm.de
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dritten Mal. In diesem interdisziplinär gestalteten Bildungsangebot erweitern die TeilnehmerInnen ihre
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ExpertInnen für Wildkräuter und Arzneipflanzen ihre privaten sowie beruflichen Tätigkeiten in der Landwirtschaft
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Wissen und Kompetenzen bereichern. Infos: Isabell Vogl, [email protected]
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Tirol,
Österreich
Seminar „Gesund in den Bergen mit essbaren Wildpflanzen und veganer Rohkost“
Ein Seminar, bei dem du lernst, dich ganz natürlich zu ernähren. Wir werden gemeinsam „auf die Pirsch“ gehen
und die essbaren Wildpflanzen des Leutaschtals und der Wettersteinregion kennenlernen. Wir werden uns
rohköstlich, vegan und von Wildpflanzen ernähren. Neben dem Kennenlernen der Pflanzen steht das
gemeinsame Zubereiten unserer Mahlzeiten auf dem Programm: Aus feinem Obst und Gemüse, Nüssen, Samen
und Ölfrüchten – ergänzt um das wilde Grün aus der Natur – zaubern wir leckere Rohköstlichkeiten.
Info: Dr. Christine Volm, Wurmbergstr. 27, 71063 Sindelfingen, Tel.: 07031/811954, Fax 07031/812174,
[email protected], www.christine-volm.de
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Leutasch,
Tirol,
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Impressum: Essbare Wildpflanzen, Postfach 1132, D-85311 Freising, Tel. +49(0)8161-9368586, [email protected]
www.essbare-wildpflanzen.de. Für Inhalte, Text- und Bildrechte sind die jeweiligen Autoren selbst verantwortlich.
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