beschreibung und bewertung von raumnutzungsansprüchen und

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KAPITEL 4 - BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG VON RAUMNUTZUNGSANSPRÜCHEN UND SIEDLUNGSSTRUKTUR
BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG VON RAUMNUTZUNGSANSPRÜCHEN
UND SIEDLUNGSSTRUKTUR
(siehe auch Karte 1 – Bestandsplan und Karte 4 – Boden, Ertragspotential)
Die durch die einzelnen Raumnutzungen verursachte Konflikte und Beeinträchtigungen sind den entsprechenden Abschnitten im Kapitel 3 zu entnehmen.
4.1
LANDWIRTSCHAFT
Die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen im Planungsraum erfolgt zu großen Teilen durch
die Agrargenossenschaften:
Gleistal–Agrar e.G., Golmsdorf (Nordosten),
Gleistal–Mutterkuhhaltung GmbH, Golmsdorf (Osten),
Gönnatal Agrar e.G. , Altengönna (Nordwesten),
Erzeugergenossenschaft Kleinschwabhausen, Lehnstedt (Westen),
Agrargenossenschaft Schöps, Schöps (Süden).
Die Agrargenossenschaften haben sich grundsätzlich stabilisiert und teilweise auch eine Direktvermarktung aufgebaut. Private Landwirtschaft wird nur im geringen Teil im Nebenerwerb betrieben.
Vier private Schäfer weiden ihre Herden im Planungsraum (Stand Frühjahr 2002):
Schäferei Hänsch, Jägerberg beweidet mit ca. 3.000 Schafen den überwiegenden Teil der
Flächen westlich der Saale, das Weideland wird jedoch aufgrund von geplanter Neubebauung z.B.
Winzerla und Himmelreich zur Zeit kleiner.
Schäferei Knoll, Ziegenhain beweidet mit ca. 600 Schafen das Kernbergplateau und die
Umgebung von Ziegenhain.
Schäferei Karwath, Naura, beweidet Flächen im Pennickental mit einer Herde (ca. 300 Tiere)
Schäferei Keuler, Altendorf beweidet Teilflächen der Gemarkung Maua, auf dem ehemaligen Schießplatz mit einer Herde (ca. 300 Tiere).
Schäferei im Nebenerwerb wird von Herrn Köber in Drackendorf mit ca. 100 Schafen betrieben.
Aus naturschutzfachlicher Sicht ist grundsätzlich besonders die Pflege der ausgedehnten Halbtrockenrasen durch Schafbeweidung von großer Bedeutung. Fördermöglichkeiten sind im KULAP (Teil C) gegeben.
Bei der Beweidung der Grünlandbereiche, die aus Sicht des Naturschutzes wieder vergrößert werden
sollten, spielen neben der Schafbeweidung auch Mutterkuhherden eine wichtige Rolle. Außer den
Schäfern gibt es keine Wiedereinrichter im klassischen Sinne.
Insofern ist auch der ökologische Anbau problematisch, da die konventionellen Anbau betreibenden
Agrargenossenschaften nicht gleichzeitig ökologischen Anbau betreiben dürfen.
Es ist jedoch möglich, Tochtergesellschaften zu gründen, wie dies die Agrargenossenschaft Gleistal
mit dem eigenständigen Betrieb – Mutterkuhhaltung, Jenaprießnitz (mit ca. 250 Tieren) bereits getan
hat.
Grundsätzlich ist (aus Kostengründen) in der "nach–Wende–Landwirtschaft" eine Tendenz zu weniger
Dünger– und Pestizideinsatz zu verzeichnen.
Wegen des stark reduzierten Viehbestandes und der Verpflichtung zur „guten fachlichen Praxis“ als
Aufgabe der Landwirtschaft, ist auch die auszubringende Güllemenge deutlich gesunken. Für die
Landwirtschaft stellt sich generell das Problem der sich ständig verkleinernden Produktionsfläche, das
jedoch durch die großen Brachflächen wieder relativiert wird.
Als Sonderkultur Landbewirtschaftung ist in Jena noch der Weinbau zu erwähnen. In Jena Zwätzen
am Südhang des Jägerbergs liegt ein seit 1972 wieder bewirtschafteter Weinberg. Die Fläche wird
vom Weinberg Zwätzen e.V. unterhalten und umfasst ca. 3.000 m 2. Zahlreiche Trockenmauern und
Natursteintreppen gliedern die Anlage. Im unteren Hangbereich werden einige Wochenendhäuser von
den Vereinsmitgliedern genutzt.
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Im übrigen zeugen von der früheren Weinbautradition noch einzelne Weinstöcke in Hausgärten und an
Fassaden der Stadt. Auch an einigen südexponierten Hängen sind noch Reste der Weinbergskultur in
Form von Trockenmauern, Terrassen, ehemaligen Weinbergshäuschen oder Vorkommen typischer
Weinbergpflanzen zu finden.
Im Landschaftsrahmenplan Grobkonzept Ostthüringen (Sept. 94) sind die Hochflächen um Isserstedt/
Vierzehnheiligen wegen ihrer sehr guten Böden mit hoher natürlicher Ertragsfähigkeit als
Vorrangflächen für die Landwirtschaft definiert.
Die übrigen Hochflächen sowie der gesamte Offenlandbereich des Rötsockels und der Talauen sind
als Flächen mit mittlerer natürlicher Ertragsfähigkeit definiert.
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In der Schutzgutkarte Boden (Ertragspotential) des Landschaftsplanes werden außerdem die potentielle Empfindlichkeit gegenüber Wassererosion (nach Bodentyp/ Hangneigung),
die Empfindlichkeit gegenüber Winderosion (nach bodenkundlicher Kartieranleitung),
die Empfindlichkeit gegenüber Bodenverdichtung sowie
die Beeinträchtigung der Bodenfunktionen dargestellt.
Während die hochempfindlichen Bereiche gegenüber Wassererosion meist bewaldet sind, weist der
gesamte Rötsockel mittlere Empfindlichkeit gegenüber Wassererosion auf.
Hohe Empfindlichkeit gegenüber Winderosion tritt im Planungsraum nicht auf, lediglich auf den ausgeräumten Ackerflächen der Hochebene im Nordwesten kann von mittlerer Empfindlichkeit gesprochen
werden.
In diesem Bereich und westlich von Jenaprießnitz ist aufgrund der anstehenden Lößböden auch eine
hohe Empfindlichkeit gegenüber Bodenverdichtung vorhanden.
Die Aueböden von Saale, Gembdenbach und Leutra sowie die z.T. angrenzenden Ton– und Bergton–
Rendzinen mit Ton–Braunerden weisen mittlere Empfindlichkeit gegenüber Bodenverdichtung auf. Beeinträchtigungen der Bodenfunktion ergeben sich besonders aus dem Schadstoffeintrag der BAB A 4
im Leutratal sowie der B 7 im Gembdenbachtal sowie einiger Altlastenstandorte.
4.2FORSTWIRTSCHAFT
Die Waldflächen um Jena erfüllen eine Vielzahl verschiedener Funktionen. Die gestellten Ansprüche
haben sich im Laufe der Zeit geändert. Folgende Funktionen bestimmen die forstliche Bewirtschaftung
des Waldes im Raum Jena besonders:
Bodenschutzfunktion
Wasserfunktion
Klimafunktion
Naturschutzfunktion
Erholungsfunktion
Rohstofffunktion
Die zuständige Untere Forstbehörde für das Jenaer Stadtgebiet ist das Thüringer Forstamt Jena.
Fachlich dem Forstamt Jena unterstellt ist die Stadtforstverwaltung.
Die Waldgebiete sind in folgende Reviere unterteilt: Hufeisen, Wöllmisse (östlich der Saale) und Lützeroda, Vollradisroda, Jenaer Forst (westlich der Saale).
Die Baumartenverteilung im Jenaer Stadtwald stellt sich beispielhaft folgendermaßen dar
(Stand Dezember 2000):
36,7 %
15,1 %
10,3 %
10,0 %
8,9 %
Waldkiefer
Buche
Schwarzkiefer
Esche
Eiche
6,6 %
4,5 %
2,6 %
5,3 %
Ahorn
Fichte
Hainbuche
sonstige Arten
Erwähnenswert sind die relativ zahlreichen Vorkommen der wärmeliebenden Elsbeere sowie kleinflächig eine für Thüringen seltene Waldgesellschaft, die Eibenbuchenwälder südlich Laasan und Golmsdorf.
Auf den nordexponierten, feuchteren Hanglagen dominieren Buchen–/ Edellaubholzbestände, auf den
Plateaulagen Eiche, Hainbuche und Buche und besonders auf den südexponierten, trockeneren Hanglagen dominiert teilweise Kiefernforst.
1.500 ha Wald befinden sich in städtischem Eigentum. Außerdem werden durch die kommunale Forstverwaltung ca. 350 ha Wald des Zweckverbandes Naturschutzgroßprojekt bewirtschaftet. Diese Fläche wird sich weiter vergrößern.
Der gesamte Stadtwald ist als Schutz– und Erholungswald eingestuft, als Wirtschaftswald werden nur
¾ des Bestandes genutzt. Auf diesen Flächen erfolgt ein jährlicher Holzeinschlag von 4.000 Festmetern.
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Durch die starke Zersplitterung im Privat– und teilweise auch im Kommunalwald ist eine Bewirtschaftung zusammenhängender Komplexe nur über forstliche Zusammenschlüsse möglich (neben den geringen Parzellengrößen sind die z.T. schwierigen Geländeverhältnisse problematisch). Pflegerückstände bestehen vorwiegend in den Jungbeständen.
Erstaufforstungen spielen im Jenaer Stadtgebiet eine untergeordnete Rolle, da neben den forstwirtschaftlichen Flächen Vorbehalts- und Vorranggebiete für die Landwirtschaft sowie Vorranggebiete
für Natur und Landschaft große Flächen des Stadtgebietes einnehmen. Deshalb kommen nur kleinflächige Erstaufforstungen in Betracht, für die im Landschaftsplan Vorschläge unterbreitet werden. Konkrete Flächen sollen im Flächennutzungsplan der Stadt ausgewiesen werden, um künftig Waldersatz
für notwendige Eingriffe in Forstflächen realisieren zu können.
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4.3WASSERWIRTSCHAFT
Für Wasserver– und Abwasserentsorgung ist im Geltungsbereich des Landschaftsplanes der Wasser–
und Abwasserzweckverband Jena (JenaWasser) zuständig. Der überwiegende Teil der anfallenden
Abwässer wird in der seit 2000 umgebauten und erweiterten Kläranlage in Jena–Nord gereinigt. Daneben werden weitere kleinere Kläranlagen durch den Zweckverband betrieben. In Jena–Nord werden
auch Stickstoff– und Phosphatverbindungen weitgehend aus dem Abwasser entfernt.
Der Anschlussgrad an Kläranlagen mit biologischer Reinigungsstufe beträgt fast 90%. Die übrigen Fäkalien werden mit Transportern ins Klärwerk gebracht.
Trotzdem treten noch Versickerungsverluste aus häuslichen Sammelgruben und alten Leitungen auf.
Die Stadt Jena ist nahezu vollständig an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Der örtliche
Bedarf wird aus 4 Einspeisungen gedeckt:
1. Fernwasserzweckverband Nord– und Ostthüringen (Ohra–Talsperre); Einspeisung über Hochbehälter bei Remderoda
2. Grundwasserlagerstätte Süd (Tiefbrunnen des Saale–Roda–Tales)– Wasserwerk Burgau
3. Grundwasserlagerstätte Süd (Tiefbrunnen und Quellen des Roda–Tales und Rote–Hofbach–Tales); Einspeisung über Hochbehälter Drackendorf
4. Tiefbrunnen und Quellen im Jenaer Stadtgebiet (für örtlich abgegrenzte Trinkwasserversorgung):
Quelle Fürstenbrunnen
Quelle Alt-Lobeda
2 Tiefbrunnen Zwätzen und Löbstedt
Tiefbrunnen Maua I
Quellen Kunitz
Quellen Laasan
Quelle Leutra
4.4 ROHSTOFFGEWINNUNG/ BERGBAU
Im Planungsraum wird im südlichen Münchenrodaer Grund im Jenaer Forst Kalkstein abgebaut. Durch
den Abbau erfolgt ein Oberbodenverlust und Lebensraumüberprägung, wobei aufgelassene Steinbrüche sich meist zu sehr wertvollen Sekundärbiotopen entwickeln.
4.5 ABFALLWIRTSCHAFT
Der Haus– und Sperrmüll der Stadt Jena wird in der außerhalb des Planungsraums liegenden Deponie
Großlöbichau eingelagert. Von 1995 bis 2000 ging das Aufkommen an Hausmüll um 17% und an
Sperrmüll um 58 % zurück. Gleichzeitig stieg die Menge an gesammelten Bioabfällen, die der Kompostierung zugeführt werden um 66 %.
Die ehemalige Deponie in Winzerla (Betrieb von 1942 bis 1972) ist geschlossen. Die zukünftige Nutzung bzw. Sanierung ist derzeit noch unklar. 1999 wurde mit der Verlegung der Trießnitz um den Deponiekörper herum eine Maßnahme erfolgreich abgeschlossen, mit der die Ausschwemmung von
Schadstoffen aus dem Deponiekörper reduziert wurde.
Die ehemalige Hausmülldeponie Ilmnitz (Betrieb von 1972 bis 1986) ist ebenfalls geschlossen und wird
derzeit saniert (Bauende voraussichtlich Ende 2003). Im Zuge der Sanierung ist auch eine Rekultivierung (Begrünung / Baumpflanzung in Randbereichen) vorgesehen, um die Fläche wieder in den Landschaftsraum einzugliedern.
Die Erdstoffdeponie zwischen Ilmnitz und Zöllnitz, (außerhalb des Planungsraumes) wird noch betrieben. Neben der Erdstoffdeponie wird Holz und Bauschutt aufbereitet.
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Es gibt keine weiteren, dem Abfallrecht unterliegenden Ver– und Entsorgungseinrichtungen im Stadtgebiet Jena. Zu den Altlasten im Planungsraum liegt im Umwelt– und Naturschutzamt ein Altlastenkataster vor, das ständig aktualisiert wird.
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4.6 ENERGIEWIRTSCHAFT
Aus Sicht des Schutzgutes Klima ist positiv zu bewerten, dass über 50 % des Heizenergiebedarfs der
Stadt durch Fernwärme des Heizkraftwerkes (Brennstoff Gas) gedeckt werden. Auch die Umstellung von Kohle auf Gasfeuerung im Zuge der privaten Gebäudesanierungen in den letzten Jahren wirken sich positiv auf die Luftqualität in Jena aus.
Der Jenaer Forst beliefert die Holzheizkraftwerke in Dornburg und Kleinromstedt mit Holzhackschnitzel
als nachwachsendem Rohstoff.
Die aktive und passive Sonnenenergienutzung wird bei Alt– und Neubauten verstärkt eingesetzt.
1999 wurden im Stadtgebiet aus 21 Photovoltaikanlagen insgesamt 22.000 Kilowattstunden Strom eingespeist.
Am Paradies– und Rasenmühlenwehr wurden im Jahr 2000 zwei Laufwasserkraftwerke in Betrieb genommen, die jährlich zusammen nahezu 6,5 Millionen Kilowattstunden elektrischer Energie erzeugen
könnten. Das entspricht einer Einsparung an CO2 von ca. 6.300 t pro Jahr.
Das seit 1912 betriebene Wasserkraftwerk Burgau hat eine Jahresleistung von etwa 6 Millionen Kilowattstunden.
In der modernisierten Kläranlage in Jena–Nord werden 70% des Eigenenergiebedarfs durch Biogas
gedeckt, das in einem Faulturm aus Klärrückständen gewonnen wird. Zusätzlich ist die entstehende
Wärme für Heizzwecke nutzbar.
Es bestehen Raumnutzungsansprüche für unter– und oberirdische Leitungstrassen (z.B. Ferngasleitung Maua, Stadtgebiet Richtung Winzerla, 110 KV–Leitung Closewitz) mit teilweise negativen Auswirkungen, besonders auf das Landschaftsbild.
Weitere Raumnutzungsansprüche bestehen in Zusammenhang mit der Windkraftnutzung.
Nördlich von Vierzehnheiligen weist der Regionale Raumordnungsplan Ostthüringen ein Vorranggebiet
für Windkraftanlagen aus. Die Stadt Jena plant die Aufstellung eines B–Planes, in dem Anzahl, Standort und Höhe der Anlagen sowie die nötigen Ausgleichsmaßnahmen zusammen mit der nördlich angrenzenden Nachbargemeinde gemarkungsübergreifend festgeschrieben werden.
4.7 VERKEHR
Für die Art der Verkehrserschließung ist die Lage der Stadt im Saaletal ausschlaggebend. Die langgestreckte Anordnung des Siedlungskörpers im relativ engen Tal sowie in den Seitentälern bedingt eine
Erschließung mit Straßen und Schienen entlang der Talachse des Saaletals sowie in den breiteren Nebentälern.
Straßen
Im südlichen Planungsraum verläuft die BAB A 4 Dresden – Frankfurt a. M. in Ost–West–Richtung.
Teile des angrenzenden Neubaugebiets Neu-Lobeda sind durch sie unmittelbar beeinträchtigt. Der
sechsstreifige Ausbau der gegenwärtig vierspurigen Trasse ist in Planung.
Im Zuge des Autobahnausbaues wird in Maua der vierstreifige Ausbau der B 88 – und in Göschwitz
eine direkte Anbindung des Gewerbegebietes Göschwitz an die Anschlussstelle Jena Göschwitz geplant.
Für Ilmnitz liegt eine Vorplanung zum Bau einer Umgehungsstraße vor.
Der Trassenverlauf für die LIO 60, Ortsumgehung Isserstedt ist im Landschaftsplan dargestellt.
Der Ausbau der Wiesenstraße als B 88 und Umgehung der alten Ortslagen Zwätzen und Löbstedt in
Jena Nord ist derzeit in Teilen umgesetzt. Das nördliche Stück mit der Anbindung zur B 88 ist in Planung.
Für den Ausbau der BAB A4 im Abschnitt Jena einschließlich Neubau der LIO 77 liegt der Planfeststellungsbeschluss vor. Die Baumaßnahme besteht aus zwei Bauabschnitten – dem sechsstreifigen Ausbau der BAB A4 zwischen Jena–Göschwitz und Jena–Lobeda sowie der Beseitigung des höhengleichen Bahnübergangs „Neue Schenke“. Der Ausbau erfolgt in einem Regelquerschnitt von 35,5 m Breistock + partner, FREIE LANDSCHAFTSARCHITEKTEN, JENA
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te und je drei Richtungsfahrbahnen und einer Standspur. Dabei werden die bestehenden Fahrbahnen
genutzt, und es erfolgt eine Verbreiterung nach Süden. Südlich der bestehenden, denkmalgeschützten
Saalebrücke wird eine neue Brücke errichtet, die den Verkehr einer Fahrtrichtung aufnimmt.
Bei der baulichen Erweiterung der Autobahn steht auch die Verringerung der Lärmbelastung der Anwohner im Mittelpunkt der Planungen. Folgende aktive Lärmschutzmaßnahmen sind geplant:
Absenkung der BAB A4 im Bereich Jena–Lobeda; 7 m tief
Einhausung im Bereich der 11–geschossigen Wohnbebauung in Höhe Lobeda–West; 600 m lang,
Überschüttungshöhe 2–8 m und Bepflanzung
Lärmschutzwälle auf der Nordseite der Trasse im Bereich von Jena–Lobeda; ca. 2,1 km lang, 6 m
hoch
Lärmschutzwand auf der Saalebrücke (nördlich); transparent und 3 m hoch
Lärmschutzwand und –wall bei Maua (südlich)
Mit der überschütteten Einhausung wird die Trennwirkung der Autobahntrasse aufgehoben und es besteht die Möglichkeit, einen Grünzug zwischen Lobeda–West und dem angrenzenden Rodatal zu entwickeln.
Die bestehende Brücke zwischen R.–Breitscheid–Straße und Neue Schenke wird durch eine neue
Geh– und Radwegbrücke ersetzt.
Während der Baumaßnahme wird die Autobahnanschlussstelle Jena–Lobeda für ca. 1½ Jahre gesperrt. Für diesen Zeitraum wird der Verkehr über eine provisorische Anschlussstelle in Höhe des
Bahnhofs „Neue Schenke“ und die Erlanger Allee umgeleitet.
Im Bereich des Leutratals soll die bestehende Autobahntrasse vollständig zurückgebaut und durch
einen Tunnel ersetzt werden.
In Nord–Süd– Richtung verläuft über das gesamte Stadtgebiet die Bundesstraße 88. Der Pendel–,
Anlieger– und regionale Schwerlastverkehr sind hauptsächlich für das Verkehrsaufkommen verantwortlich.
Die Bundesstraße 7 quert das Stadtgebiet in Ost–West– Richtung, ebenfalls mit Pendel–, Anlieger–
und regionalem Schwerlastverkehr.
weitere Neu– und Ausbauplanungen von Straßen im Stadtgebiet Jena:
äußere Westumgehung über den Friedensberg zwischen Katharinenstraße und Tatzendpromenade
innere Westumgehung zwischen der Straße Am Steiger und dem Volkshaus
Bau einer Stadtteilbrücke über die Saale in Höhe der Schillerpassage und Schlippenstraße
Ausbau der Rudolstädter Straße zwischen der Oßmaritzer Straße und der BAB A4
Führung der Wiesenstraße/ Löbstedter Straße parallel zur Saale zwischen Wiesenbrücke und
Stadtteilbrücke
Aufgrund der starken Konflikte und Beeinträchtigungen, die durch den Verkehr hervorgerufen werden,
kommt dem wesentlich konfliktärmeren Bahnverkehr und dem öffentlichen Personennahverkehr besondere Bedeutung zu.
Bahntrassen
Im Zusammenhang mit dem Ausbau der B 88 in Maua wird die Bedeutung eines möglichen Bahnhaltepunktes in Maua deutlich (siehe auch Landschaftsplan Jena 1993), durch den der private Kfz–Verkehr
von Jena aber auch von Süden ins neue Gewerbegebiet Maua verringert werden könnte.
2003 beginnt der Bau des ICE–Bahnhofs „Jena Paradies“.
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Der geplante zweigleisige Ausbau der Bahnlinie Jena – Weimar wird das ÖPNV–Angebot entlang der
Thüringer Städteachse ergänzen und ist aus Sicht der Landschaftsplanung sehr positiv zu bewerten.
Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)
Die Stadt Jena verfügt über ein gut ausgebautes Netz des öffentlichen Personennahverkehrs, das sich
aus einer Vielzahl von Straßenbahn- und Buslinien zusammensetzt. Der ÖPNV wird von der Jenaer
Nahverkehrsgesellschaft mbH (JeNah) betrieben.
Insgesamt 5 Straßenbahnlinien verbinden die Stadtteile Stadtzentrum, Zwätzen, Jena-Ost, Winzerla,
Neulobeda–Ost und –West.
Ergänzt wird das Straßennetz durch insgesamt 9 Buslinien der Nahverkehrsgesellschaft. Außerdem
werden die 1994 eingemeindeten Ortsteile durch Regionalbusse mit dem Busbahnhof in der zentrumsnahen Knebelstraße verbunden.
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4.8
SIEDLUNGEN (nach Gemarkungen)
Abb. 5
Übersicht über die Gemarkungen im Planungsraum
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4.8.1 Jena
(Gemarkung Jena sowie anteilig Löbstedt, Zwätzen, Wenigenjena, Ziegenhain und Wöllnitz)
Lage im Raum
Die historische Altstadt wurde auf dem Schwemmkegel der Leutra, einem westlichen Nebenbach der
Saale, errichtet. Starke Höhenunterschiede prägen das Siedlungsbild der Innenstadt. Während die
Siedlungsbereiche in der Aue bei ca. 140 m NN liegen, erstrecken sich die mit Wohnbebauung (ca.
220 m NN) und Gärten (ca. 300 m NN) besiedelten Flächen an den Hängen. Der die Stadt umgebende
Landschaftraum ist auch aus der Innenstadt gut erlebbar und prägt den besonderen Charakter Jenas.
Der Flusslauf der Saale hingegen ist – auch durch die abriegelnde Wirkung der Eisenbahn – nur partiell erlebbar.
Klimatische Bedingungen
Der historische Stadtkern wird durch sehr hohe Versiegelungsraten charakterisiert und zählt deshalb
zu den Belastungsräumen mit hoher Überwärmungsfunktion. Im unmittelbaren Umfeld befinden mit
dem Botanischen Garten und dem Friedhof der Friedenskirche nur wenige größere Grünflächen mit
Ausgleichsfunktion. Die Ausgleichsfunktion der Saaleaue wird durch den Bahndamm stark gemindert.
Südwestlich des Ortes führt entlang der Leutra eine überörtlich bedeutsame Sammel– und Leitbahn
Kalt– und Frischluft aus dem Mühltal heran. Diese Strömung hat für die Durchlüftung der Jenaer
Stadtmitte besondere Bedeutung.
Historische Entwicklung (Gesamtstadt)
Die Stadt wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte von der kleinen Weinbauern– und Universitätsstadt
zu einem Siedlungszentrum mit bedeutenden Industriebetrieben. Ausgehend von der Altstadt dehnte
sich die Siedlungsfläche unter Einbindung mehrerer dörflicher Ortslagen vor allem entlang der Saale
nach Norden und Süden aber auch nach Osten und Westen an den Hängen von Saale– und Nebentälern aus. Aufgrund der topographischen Lage im Saaletal erstreckt sich die Siedlungsfläche heute entlang des Flusses auf ca. 15 km Länge. Der mittelalterliche Stadtkern, dessen rechteckiger Grundriss
noch gut erkennbar ist, umfasste 14,6 ha, heute sind ca. 2400 ha bebaut (gesamtes Stadtgebiet). Starke städtebauliche Entwicklungen vollzogen sich vor allem seit der Etablierung von Industriebetrieben in
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Heutiger Charakter
Der Jenaer Kernstadt wird von städtebaulichen Ensembles der unterschiedlichsten Entstehungszeiten
geprägt. Im Bereich der historischen Innenstadt, die von Fürsten–, Löbder–, Teich– und Leutragraben
umfasst wird, ist in Teilbereichen noch Bebauung vorhanden, die in Grundriss, Höhe und wesentlichen
Teilen der Bausubstanz aus dem Mittelalter stammt. Eng verflochten ist die historische Bebauung mit
Gebäuden aus der 2. Hälfte des 20sten Jahrhunderts sowie mit Neubebauung, die nach 1990 entstand. Prägend für die Kernstadt ist neben den Kirchen vor allem die Industriearchitektur der ehemaligen Zeisswerke sowie des Jenaer Glaswerkes.
Nach Westen, Norden und Süden ist die historische Kernstadt zunächst von zumeist quadratischen
Quartieren der Gründerzeitbebauung umgeben. An diese Stadtteile schließen an den Hängen der
Kernberge und des Landgrafen Villengebiete an, die um 1900 entstanden. Im Westteil des Magdelstiegs sowie im Ziegenhainer Tal trifft man auf die charakteristischen Wohnbauformen der Heimstättenbewegung aus den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Zwischen Saalbahnhof und
Zwätzen im Norden der Kernstadt lag ein Schwerpunkt der städtebaulichen Erweiterung mit zumeist
5geschossigen Wohnblocks, die überwiegend in der Nachkriegszeit errichtet wurden.
Die Jenaer Kernstadt hat 30.971 Einwohner (Stand 30.06.2001).
Freiraumsituation Innenstadt
Die historische Altstadt war durch Straßen, Plätze aber auch zahlreiche Gassen und Höfe geprägt. So
zeugt z.B. der Kollegienhof noch heute von der hohen städtebaulichen Qualität der mittelalterlichen
Stadt.
Die Abmessungen der mittelalterlichen Altstadt (etwa 350 m x 450 m) sind noch deutlich anhand der
Straßenzüge Leutra–, Teich–, Löbder–, und Fürstengraben sowie der alten Stadttürme zu erkennen.
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Auch der alte Baumbestand lässt den ehemaligen Grabenring noch gut erkennen. Besonders deutlich
wird er in der 15–20m breiten Grünverbindung des Fürstengrabens, der mächtigen Platanenallee des
Teichgrabens und den einzelnen Großbäumen entlang des östlichen Löbdergrabens.
Aber auch die neuen Baumreihen entlang des Leutragrabens, entlang des westlichen Löbdergrabens
und nördlich des ehemaligen Insel–Kaufhauses markieren – trotz ihrer noch jungen Baumkronen –
den Rand der historischen Altstadt.
Die erst vor ca. 25 Jahren gepflanzten Platanenreihen im Norden, Osten und Westen des heutigen
Eichplatzes sind mittlerweile zu stattlichen Bäumen herangewachsen, die die überdimensionierte Platzfläche zumindest randlich fassen und entlang der Johannisstraße das Rückgrad der Grünanlage bilden.
Diese Grünanlage war allerdings im Rahmen der städtebaulichen Planungen der 60er Jahre nur als
Übergangslösung gedacht.
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Foto 7
Jena, Zentrum (1998) siehe auch Abbildung im Kapitel 6.2.1
Das Element Wasser spielt heute in der Innenstadt nur eine untergeordnete Rolle. Neben den historischen Anlagen des Marktbrunnens, des Löwenbrunnens in der Saalstraße und des Delphinreiterbrunnens in der Löbderstraße gibt es noch den neuen Brunnen am Engelplatz. Bei der Gestaltung des neuen Holzmarktes wurde keine Brunnenanlage mehr eingeordnet.
Die Hauptfußwegeverbindung Ost–West führt aus Jena–Ost über Steinweg, Saalstraße, Johannisstraße und Wagnergasse ins Landgrafenviertel. „Am Kreuz/Kirchplatz“ trifft sie auf die wichtigste Nord–
Süd–Wegeverbindung aus dem Damenviertel über Bibliotheksplatz, Weigelstraße, Eichplatz, Löbderstraße und Neugassse zum provisorischen IC–Halt Jena–Paradies.
Mit dem neuen IC–Halt gegenüber dem Volksbad wird die gleichnamige Straße auf Kosten der Neugasse erheblich an Bedeutung gewinnen, was die Notwendigkeit der gestalterischen Aufwertung der
Straße „Am Volksbad“ noch unterstreicht. Eine zweite wichtige Nord–Süd–Verbindung führt ebenfalls
aus dem Damenviertel über Zwätzengasse, Schlossgasse, Oberlauengasse und Paradiesstraße ins
Kernbergviertel.
Wichtige Fahrradverbindungen in Ost–West–Richtung sind ebenfalls Saalstraße, Johannisstraße,
Wagnergasse aber auch „Unterm Markt“ – Kolleginnengasse sowie Löbdergraben – Goethegalerie. In
Nord–Süd–Richtung sind es Weigelstraße, Kollegiengasse, Nonnenplan sowie Leutragraben und Löbdergraben.
Im Rahmenkonzept zur Gestaltung des öffentlichen Raumes in der Jenaer Innenstadt, (Verfasser
Hugk /Sellengk Freie Stadtplaner, Weimar) ist nach dem Ausbau der sog. Osttangente zwischen Knebelstraße und Angerknoten ein Umbau des vierspurigen Löbdergrabens zwischen Fischergasse und
Lutherplatz zugunsten von beidseitigen Radwegen und Baumstreifen vorgesehen. Diese Maßnahme
würde den deutlich unattraktivsten Teil des Grabenringes, der aber die wichtigste Stadteinfahrt von
Jena darstellt, wesentlich aufwerten. Bereits heute ist der Löbdergraben im Bereich Stadtgalerie durch
Fahrbahnmarkierungen nur 2-spurig befahrbar
Stadt– Landschaft Innenstadt
Die hohe Freiraumqualität von Jena als „Stadt im Grünen“ ist besonders durch die überwiegendunbebauten Hangbereiche des mittleren Saaletales mit den markanten Bergspornen von Jenzig und Hausberg und den stadtbild-prägenden Felsbändern begründet. Aber auch die gut durchgrünten Villengebiete am Landgrafen und im Kernbergviertel, der Johannisfriedhof, der Botanische Garten und der
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Prinzessinnengarten mit ihrem alten Baumbestand und das „grüne Band der Saaleaue“ tragen wesentlich zur besonderen Freiraumqualität der Stadt bei.
Die offenen Hänge und Bergsporne sind in immer wieder neuen Blickwinkeln aus der Innenstadt erlebbar, sie werden allerdings wegen der größeren Entfernung zur Innenstadt eher am Feierabend oder
am Wochenende aufgesucht.
Die Saaleaue ist durch den Eisenbahndamm aus der Innenstadt kaum erlebbar, obwohl besonders
das „Paradies“ in nur 350 m Entfernung zum Marktplatz durchaus für den Spaziergang in der Mittagspause geeignet ist – so wie man in Weimar einen kurzen Abstecher in den Ilmpark macht.
Leider ist das „Paradies“ zur Zeit nur durch einen Bahndurchlass an der Paradiesbrücke und durch die
Unterführung südlich des alten Paradiesbahnhofgebäudes zu erreichen.
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Mit dem geplanten Bahndurchlass am neuen IC–Halt Jena–Paradies wird 2004 endlich diese direkte
Wegeverbindung vom Rathaus über Ludwig–Weimar–Gasse und die Straße „Am Volksbad“ geschaffen.
„Oberaue“, „Landveste“ und „Hintere Insel“, weisen auf Grund ihrer Nähe zur Innenstadt noch deutliche
Entwicklungspotentiale als innerstädtische Parkanlagen auf.
Die momentane Nutzung des Eichplatzes als Großparkplatz ist für die Freiraumqualität der Innenstadt
besonders abträglich.
Schutzgebiete
Wasserschutz
Der östliche Teil der Gemarkung Jena befindet sich in der TWSZ III A der Tiefbrunnen „Löbstedt“ und
„Zwätzen“. Die flussnahen Bereiche liegen im Überschwemmungsgebiet der Saale.
Der Anschlussgrad an öffentliche biologische Kläranlagen beträgt 100 %.
Naturschutz
Auf der Hochfläche westlich der Gemarkung Jena liegt das FFH-Gebiet „Jenaer Forst“ und im Norden
das FFH-Gebiet „Isserstedter Holz – Mühltal – Windknollen“. Nördlich des Landgrafen beginnt das
NSG „Windknollen“. Nördlich und westlich der Gemarkung Jena grenzt das LSG „Mittleres Saaletal
zwischen Göschwitz und Camburg“ an. Östlich der Wiesenstraße liegt eine kleine Teilfläche der Gemarkung Jena im LSG „Unteraue“. Am Ostrand des Jenaer Forstes befindet sich das FND „Stoys Wiese“ sowie nördlich des Nordfriedhofs das FND „Sachsenecke“. Im Innenstadtbereich sowie im Jenaer
Forst sind eine Vielzahl Baumnaturdenkmale anzutreffen (vgl. 3.4.2). Große Teile des Jenaer Forstes
im Westen der Gemarkung gehören zum Kerngebiet „Jenaer Forst“ des Naturschutzgroßprojektes.
§ 18 Biotope konzentrieren sich in der Gemarkung Jena an den süd- und südostexponierten Hängen
des Cospedaer Grundes, der Sonnenberge, des Landgrafen, des Munketals sowie auf der Hochfläche
des Windknollen. In diesen Bereichen liegen z.T. mosaikartige Kleinflächen sowie auch ausgedehnte
Komplexe geschützter Trockenstandorte (vor allem Trocken- und Halbtrockenrasen). Im Münchenrodaer Grund und auf den Sonnenbergen liegen z.T. recht großflächige Trockenwälder, die ebenfalls als
§ 18 Biotop unter Schutz stehen. Die naturnahen Uferbereiche von Saale und Leutra stellen die ausgedehntesten Standorte geschützter Feuchtbiotope in der Gemarkung Jena dar.
Denkmalschutz
Das historische Stadtzentrum ist als bauliche Gesamtanlage gemäß §§ 2 (2) 1, (3) Thüringer Denkmalschutzgesetz ausgewiesen. Geschützt sind die historischen Straßenräume und Plätze einschließlich aller Hochbauten, historischen Straßen– und Platzbeläge sowie die ober– und unterirdischen Teile
der historischen Stadtbefestigung. Das Damenviertel steht ebenfalls unter Denkmalschutz. Als planmäßig angelegte Stadterweiterung um 1900 umfasst es den Bereich zwischen Bibliotheksplatz, Am
Planetarium, St. –Jacob–Straße/ Kritzegraben, Thomas–Mann–Straße, Nollendorfer Straße, Dornburger Straße und Saalbahnhofstraße. Des weiteren ist die westliche Vorstadt als kennzeichnender Ortsgrundriss, im Umgriff des Johannisplatzes, Krautgasse, Bachstraße, Quergasse und Wagnergasse gemäß §§ 2 (2) 3 und (5) unter Schutz gestellt. Auch das Zeiss–Hauptwerk steht als bauliche Gesamtanlage in den Grenzen Krautgasse, Carl–Zeiss–Straße, Carl–Zeiss–Platz, Ernst–Abbe–Straße, Leutragraben und Schillerstraße unter Denkmalschutz. Der Botanische Garten ist als historische Park–
und Gartenanlage gemäß §§ 2 (2) 4 und (6) mit historischer Bebauung und pflanzlicher Anlage und
Einfriedung geschützt. Der Nordfriedhof ist als historische Park– und Gartenanlage denkmalgeschützt.
Unter Schutz stehen die Feierhalle, Leichenhalle und das Krematorium, sowie die gesamten Freiflächen des Friedhofes. Ebenso als historische Park- und Gartenanlage ist der Fürstengraben denkmalgeschützt.
Öffentliche Freiräume
Das Paradies, die Rasenmühleninsel und die Oberaue stellen die wichtigsten Naherholungsgrünflächen in Jena dar. Auf einer Fläche von ca. 8,5 ha erstreckt sich dieser denkmalgeschützte Park an der
Saale. Große Rasenflächen werden von einem verzweigten Wegenetz erschlossen und durch verschiedene Freizeit– und Sportstätten ergänzt. Durch die zentrale Lage in der Stadt und den hohem
Naherholungswert werden Paradies und Oberaue stark frequentiert.
Die Parkanlage am Friedensberg mit Ehrenmal umfasst eine Fläche von ca. 2,8 ha. Der Park im Westen der Stadt kann für kurze Spaziergänge genutzt werden, um die Aussicht auf die Stadt zu genießen.
Seit 1794 ist der Botanische Garten wichtiger Bestandteil des Botanischen Institutes der Universität
Jena. Er umfasst eine Gesamtfläche von ca. 3,7 ha. Der botanische Garten zeichnet sich durch seine
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historische Anlage, Themengärten, Anzuchtgewächshäuser und besonderen Baumbestand im Stadtzentrum von Jena aus.
Die historische Grünzone Fürstengraben (via triumphalis) mit ihrem wertvollem alten Baumbestand
und den Büsten bedeutender Jenaer Persönlichkeiten lud früher zum Verweilen ein. Heute wird sie
vom starken Kfz–Verkehr der B 7 stark belastet. Im Zuge des Ausbaus wurde der Fußweg im 1. Bauabschnitt bereits in die Grünanlage verlegt, was seine Nutzungsqualität deutlich erhöht.
Der Griesbachgarten mit dem Griesbachschen Gartenhaus wurde durch den Ausbau des Wegenetzes, die Renovierung des Gartenhauses und der Freilichtkonzertanlage aufgewertet.
Unmittelbar südwestlich des Stadtzentrum befindet sich mit der Gartenanlage an Schillers Wohnhaus
eine weitere grüne Oase. Westlich des Wohngebäudes schließt der kleine Garten mit regelmäßigem
Grundriss an.
Vom Stadtzentrum nach Westen in Richtung Mühltal erstreckt sich der Grünzug der Leutra. Bis in
Höhe Sickingenstraße ist der Verlauf der Leutra naturnah. Entlang des Baches verläuft der Radfernwanderweg „Thüringer Städtekette“.
Kleingärten
Vereinskleingärten:
Name
Fläche (ha)
Flur
Am Forst Jena
Gartenfreunde Birnstiel
Langetal
Lutherkanzel
Mühltal
Obstbau Mitte
Obstbau Süd–West
Rosenweg
Schweizer Höhe
An der hohen Saale
Auf dem Himmelreich
6,50
14,66
5,14
0,99
4,86
0,17
1,56
2,33
19
23/25/26
27/31
31
17/31
36
25
25
19/23
36
25 (0,46 ha in Lichtenhain Flur 4)
9,47
1,04
1,35
Friedhöfe
Der Nordfriedhof ist mit einer Fläche von ca. 13 ha ist der wichtigste Friedhof der Stadt Jena. Er verfügt über die wichtigsten Funktionsgebäude wie Krematorium, Leichenhalle und Feierhalle.
Der historische Johannisfriedhof am Heinrichsberg umfasst insgesamt ca. 1,7 ha. Er stellt die älteste
Begräbnisstätte Jenas dar. Seinen hohen Erholungswert hat er durch die ruhige Atmosphäre, den alten Baumbestand und die zentrale Lage. Der Friedhof fungiert heute als Gedenkstätte für frühere Persönlichkeiten Jenas. Bestattungen finden hier nicht mehr statt.
Sportanlagen
An der Erfurter Straße befindet sich der Sportplatz „Erfurter Straße Jena“. Auf der 5.000 m 2 großen
Fläche ist ein Fußballplatz (Kleinfeld) und eine Leichtathletikanlage untergebracht. Die 2. Staatliche
Regelschule in der Friedrich–Wolf–Straße verfügt über einen Sportplatz. Hier sind auf einer Gesamtfläche von 7.500 m2 ein Fußballfeld (Kleinfeld) und eine Leichtathletikanlage in Nutzung.
Spielplätze
Name/ Straße
Fläche (m2)
Sickingenstraße
Fichteplatz
Friedensberg
Paradies
Kritzegraben
Landveste
Eichplatz
Skateranlage Rasenmühleninsel
Wiesenstraße an der Griesbrücke
Flur
3.500
1.000
3.000
3.500
3.000
–
95
17/20
23
23
4
13
6
1
1.100
420
4
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Erholungsnutzung
Die Innenstadt ist mit ihrem historischem Kern als Vorrangfläche für intensive Erholung ausgewiesen
und hat hohe Bedeutung für die Erholungsfunktion. Durch die Innenstadt verlaufen Wanderwege in alle
Himmelsrichtungen.
Östlich der Saale befindet sich das Ostbad mit einer Liegefläche von 4 ha, einem 50 m-Schwimmbecken und Strandvolleyballplatz.
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4.8.2 Zwätzen
Lage im Raum
Die alte Ortslage Zwätzen liegt nördlich des Stadtzentrums auf der westlichen Talseite. Die Siedlung
befindet sich zwischen Heiligenberg im Süden und Galgenberg im Norden bei ca. 180 m NN.
Das Umfeld der historischen Ortslage wird im Norden, Süden und Westen von Grünland– und Gartennutzung bestimmt, östlich reichen Wohn– und Gewerbenutzungen bis nah an die Ortslage heran.
Das Zentrum Jenas ist 4 km entfernt. Durch die B 88, die die Ortschaft im Osten tangiert, ist Zwätzen
in Nord–Süd–Richtung angebunden.
Foto 8
Ortslage Zwätzen (1998)
Klimatische Bedingungen
Der relativ dicht bebaute Ortkern gehört zu den Klimatopen mit hoher Überwärmungsfunktion. Nördlich, südlich und östlich des Ortskerns schließen Flächen mit geringerer Versiegelungsrate und demzufolge geringerer Überwärmungsfunktion an. Von der Bundesstraße B 88 und der Saalebahn gehen
deutliche Lärm–, Schadstoff– und Staubemissionen aus.
Für die Kalt– und Frischluftproduktion sowie die Weiterleitung in die klimatisch belasteten Siedlungsbereiche sind die geneigten Wald– und Offenlandbereiche südlich, westlich und nördlich der Ortslage von
Bedeutung. In diesen Bereichen findet Kaltluftproduktion sowie kleinflächiger Kaltluftabfluss an den
Hängen statt. Deshalb wurden diese Flächen einschließlich des Ortsrandes aus Gärten als Flächen
mit mittlerer bzw. hoher Freiflächensicherungspriorität ausgewiesen.
Historische Entwicklung
Im Jahr 1182 wurde Zwätzen erstmals erwähnt. Die Siedlung wurde durch den Weinanbau und den
seit etwa 1220 ansässigen Deutschen Ritterorden geprägt. 1922 wurde Zwätzen nach Jena eingemeindet.
Mit der 1856 gegründeten Ackerbauschule entstanden erste Gebäude außerhalb des historischen
Siedlungsraums. Die unregelmäßige Siedlungsstruktur wird durch eine von Osten zum Siedlungskern
führende Straße mit eng aneinanderliegenden Hofstellen bestimmt, die auf den Ortskern trifft. Kirche
und Gutshof sind die dominierenden Gebäude der Siedlung. Kleine Hofstellen im Siedlungskern weisen auf die landwirtschaftliche Erwerbstätigkeit der früheren Bewohner hin. Früher umschloss ein Ring
aus Gärten die Siedlung. Heute sind diese Gärten teilweise schon überbaut.
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Heutiger Charakter
Zwätzen hat 2.161 Einwohner (Stand 30.06.2001). Die alte Ortslage besitzt noch hohe städtebauliche
Qualität und ist durch die Straßenbahn gut an die Innenstadt angebunden. Die Situation im Umfeld der
Kirche mit altem Weiher am Mühlgässchen und dem Friedhof ist noch heute als sehr wertvoll einzuschätzen. Durch verschiedene Bebauungen ist die Trennung von Zwätzen und Löbstedt nicht mehr genau nachzuvollziehen. Als nachteilig stellt sich der starke Kfz– Verkehr der B 88 dar. Zwischen dem
neuen Verlauf der B 88 und der Straße nach Kunitz befindet sich die städtische Kläranlage (ZKA) mit
einer Fläche von ca. 1,1 ha.
Schutzgebiete
Wasserschutz
Nördlich der alten Ortslage grenzen die TWSZ III des Tiefbrunnen „Porstendorf“, der Schachtbrunnen
der Maschinenpappenfabrik und die Trinkwasserschutzzone III A des Tiefbrunnens „Zwätzen“ an. Im
Osten der Gemarkung sind weite Teile der Saaleaue Bestandteil des Überschwemmungsgebietes.
Die Ortslage wird zur Zeit vollständig an das Kläranlagennetz angeschlossen. Mit der Fertigstellung ist
Ende 2003 zu rechnen.
Naturschutz
Der südliche Teil des FFH–Gebietes Nr. 122 „Nerkewitzer Grund–Klingelsteine“ reicht im Norden in die
Gemarkung Zwätzen hinein. Ein kleiner Teil des FFH-Gebietes „Isserstedter Holz – Mühltal – Windknollen“ berührt die Gemarkung im Südwesten. Der gesamte westliche und nördliche Teil der Gemarkung liegt im LSG „Mittleres Saaletal zwischen Göschwitz und Camburg“. Im Osten sind Teile der Gemarkung Bestandteil des LSG „Unteraue“ . Auf einer Fläche von 5 ha ist der Heiligenberg mit seinen
ausgedehnten Trespen–Halbtrockenrasen und Blaugrasrasen als FND unter Schutz gestellt. Nordwestlich vom alten Zwätzen an der Straße nach Rödigen befindet sich das FND „Lämmerborn“. Direkt
westlich der Bahnlinie nach Naumburg befindet sich das GLB „Im Ölste“. Im Gut Zwätzen ist die alte
Sommerlinde als Naturdenkmal ausgewiesen.
Ausgedehnte Vorkommen von Trockenstandorten, die als § 18 Biotope unter Schutz stehen befinden
sich am Heiligenberg sowie entlang der nach Südwesten, Süden und Südosten geneigten Hänge im
westlichen und nördlichen Teil der Gemarkung. Dort konzentrieren sich auch bedeutende Vorkommen
geschützter Streuobstwiesen. Weite Teile der Ufer von Saale und Steinbach stehen als naturnahe
Fluss- bzw. Bachabschnitte ebenfalls unter Schutz.
Denkmalschutz
In Zwätzen stehen Teilbereiche der Amtsgasse als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz.
Öffentliche Freiräume
In Zwätzen befinden sich keine Parks. Der Dorfteich mit seinem Umfeld stellt die bedeutendste öffentliche Grünfläche des Ortsteils dar.
Kleingärten
Vereinskleingärten:
Name
Fläche (ha)
Flur
Brückenstraße Zwätzen
Weinberge Zwätzen
Zur Nachtigall
Waldfrieden
0,60
1,43
0,82
0,78
3
2
4
4
Vielfach sind private Kleingärten unterschiedlich intensiver Nutzung vorhanden.
Friedhöfe
An der Kreuzgasse befindet sich der alte Friedhof Zwätzen mit einer Fläche von ca. 0,3 ha.
Sportanlagen
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In der Brückenstraße in der Nähe des Haltepunktes Zwätzen befindet sich die „Sportanlage Zwätzen“
mit einer sportlich nutzbaren Fläche von 21.700 m 2. Nutzbar sind zwei Fußballplätze (Großfeld), zwei
Fußballplätze (Kleinfeld) und ein Mehrzweckhartplatz.
Spielplätze
Name/ Straße
Fläche (m2)
Flur
Himmelreich
1.600
4
Erholungsnutzung
In Zwätzen befinden sich örtliche Wanderwegverbindungen nach Kunitz, Closewitz und Porstendorf.
Vom Reiterhof aus sind genehmigte Reitwege in Richtung Closewitz, Lützeroda und Cospeda vorhanden.
Vom Aussichtspunkt auf dem Heiligenberg ist das nördliche Saaletal Jenas sehr gut zu übersehen.
Nördlich von Zwätzen am Weidenberg nutzt der ortsansässige Drachenflugverein die Hänge als Startplatz für örtliche Flüge.
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4.8.3 Löbstedt
Lage im Raum
Der historische Ortskern Löbstedt liegt nördlich des Stadtzentrums bei ca. 140 m NN auf der Westseite des Saaletals. Südlich und östlich der Siedlung liegt die Saaleaue während die Topographie im
Westen und Norden von den Hängen des Saaletals bestimmt wird. Markant ist der nördlich der Siedlung aufragende Heiligenberg. Die Siedlung ist weitgehend von Wohn– und Gewerbebebauung aus
jüngerer Entstehungszeit umgeben, dazwischen liegen noch Reste der alten Gartenzonen. Das Zentrum Jenas ist ca. 3,5 km entfernt. Die B 88 führt in Nord–Süd–Richtung durch Löbstedt. Im Osten verläuft die Bahnlinie nach Naumburg nahe der alten Ortslage.
Klimatische Bedingungen
Der Ortskern gehört aufgrund der relativ starken Versiegelungsrate zu den Belastungsklimatopen mit
hoher Überwärmungsfunktion. Die Siedlungsbereiche im Umfeld der Ortschaft werden als Flächen mit
mittlerer Überwärmungsfunktion eingestuft. Eine örtlich bedeutsame Kaltluftsammel– und –leitbahn erreicht die Ortschaft von Westen entlang des Steinbachs. Die quer zu dieser Strömung ausgerichteten
Häuser an der Naumburger Straße können zur Bildung von Kaltluftstauungen führen. Die Siedlungsflächen westlich und nördlich des Ortskerns wurden als Gebiete mit mittlerer Freiflächensicherungspriorität ausgewiesen.
Die Offenlandbereiche östlich der Bahnlinie fungieren als wichtige Kaltluftproduzenten im siedlungsnahen Bereich.
Historische Entwicklung
Im 14. Jahrhundert gehörte der Ort zum Jenaer Zisterzienserinnen–Kloster. Löbstedt wurde 1218 erstmals urkundlich erwähnt. 1922 wurde die Ortschaft nach Jena eingemeindet.
Die zentral im Ort liegende Kirche wird von einem unregelmäßigen Gassennetz umgeben. Hofstellen
unterschiedlicher Größe bilden das städtebauliche Gefüge der Ortschaft. Löbstedt wird von einem
Ring aus Gärten umgeben, die jedoch in immer stärkerem Maß überbaut werden.
Foto 9
Ortslage Löbstedt (1998)
Heutiger Charakter
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Löbstedt zählt 5.978 Einwohner (Stand 30.06.2001). Die alte Ortslage von Löbstedt ist in ihrem quadratischen Grundriss mit den vorgelagerten Gartenzonen noch weitgehend erhalten. Nur einzelne wenige Neubauten stören das sonst intakte Dorfbild. Der starke Kfz–Verkehr der B 88 und des Anliefer–
und Kundenverkehrs des Einkaufszentrum „Kaufland“ und die dazugehörige Tankstelle stellen sich als
negativ dar.
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Schutzgebiete
Wasserschutz
Östlich der neuen B 88 liegt der Tiefbrunnen Löbstedt umgeben von der dazugehörigen TWSZ II und
III A. Im Osten der Gemarkung sind die Flächen östlich der Wiesenstraße Bestandteil des Überschwemmungsgebietes.
Der Anschlussgrad an öffentliche biologische Kläranlagen beträgt fast 100 %.
Naturschutz
Der westliche Teil der Gemarkung ist Bestandteil des FFH-Gebietes „Isserstedter Holz – Mühltal –
Windknollen“. Im nordwestlichen Teil der Gemarkung Löbstedt sind ca. 9,6 ha durch das NSG „Windknollen“ unter Schutz gestellt. Der Westteil der Gemarkung ist außerdem Bestandteil des LSG „Mittleres Saaletal zwischen Göschwitz und Camburg“, im Osten liegen Teile der Gemarkung im LSG „Unteraue“. Der GLB „Glatthaferwiesen Löbstedt“ gilt als eine der letzten, relativ gut erhaltenen Glatthaferwiesen in der Saaleaue. Im Weidenweg (alte Ortslage) ist eine Sommerlinde als Naturdenkmal ausgewiesen.
Im Westteil der Gemarkung liegen ausgedehnte als § 18 Biotop geschützte Trockenbiotope (Halbtrocken- und Trockenrasen sowie Trockenwälder). An der östlichen Gemarkungsgrenze steht die Saale
einschließlich ihrer naturnahen Uferbereiche unter Schutz. In der Saaleaue östlich der Wiesenstraße
stehen eine ganze Reihe wertvoller Kopfweiden.
Denkmalschutz
Die Umgebung der Kirche in der alten Ortslage und die Einmündungen aller vom Platz abgehenden
Straßen sind als Denkmalschutzensemble unter Schutz gestellt. An der Naumburger Straße (B 88) befindet sich im nördlichen Winkel der Straße „Am Steinbach“ ein Steinkreuz (Komturkreuz) aus Muschelkalkstein.
Öffentliche Freiräume
In Löbstedt befinden sich keine öffentlichen Parks. Der Grünzug entlang des Steinbaches ist besonders südlich der Heiligenbergsiedlung und südlich von Löbstedt bis zur Saale aufwertbar.
Kleingärten
Vereinskleingärten:
Name
Fläche (ha)
Flur
Am Steinbach
Nord II
Rautal
Saaleaue
Über den Quellen
Mietergärten Sonnenhang
2,39
1,25
8,83
0,80
1,60
0,50
3
3
3
2
3
5
Friedhöfe
Vom alten Friedhof in Löbstedt sind nur noch die alten Baumreihen und die Sockel des Eingangstores
zwischen Recyclinghof und Bahntrasse erhalten.
Sportanlagen
In der Erich–Kuithan–Straße befindet sich der 11.900 m2 große Schulsportplatz des Gymnasium „Carl
Zeiss“. Er verfügt über einen Fußballplatz (Kleinfeld), eine Leichtathletikanlage und einen Mehrzweckhartplatz.
Spielplätze
Name/ Straße
Fläche (m2)
Flur
Friedensstraße
Stifterstraße
2.000
800
11
3
Erholungsnutzung
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Der historische Ortskern und die Lindenallee mit Aussichtsbank auf dem Heiligenberg haben Bedeutung für die Erholungsnutzung. Der Saale Radwanderweg verläuft zur Zeit entlang der neuen B 88.
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4.8.4 Lichtenhain
Lage im Raum
Die Ortschaft Lichtenhain befindet sich auf der westlichen Saaleseite in nur 2 km Entfernung vom Jenaer Stadtzentrum auf ca. 210 m NN. Die Siedlung liegt am Nordhang eines ins Saaletal ragenden
Bergsporns – der Lichtenhainer Höhe. Im Westen und Nordwesten rahmen die Höhen der Ammerbacher Platte und der Sommerleite die Ortschaft während im Norden und Westen sich der Blick ins Saaletal öffnet.
Das Umfeld der Ortschaft besitzt ganz unterschiedlichen Charakter: Im Norden und Osten reicht Industriebebauung bis an die Gartenzone nördlich der historischen Ortslage heran, im Süden und Westen geht die Ortslage über eine vorgelagerte Gartenzone in die freie Landschaft über.
Klimatische Bedingungen
Die Siedlung Lichtenhain zählt zu den klimatischen Belastungsräumen mit hoher Versiegelungsrate
und hoher Überwärmungsfunktion. An den Hängen südlich, westlich und örtlich der Siedlung findet ein
kleinflächiger Kaltluftabfluss statt, bei dem Kalt– und Frischluft aus den Wäldern der Hochfläche mit
dem Gefälle in Richtung Talgrund abgeleitet werden. Die Hänge nördlich und südlich der Siedlung wurden als Gebiete mit hoher Freiflächensicherungspriorität ausgewiesen.
Besonders durch den quer zum Talraum stehenden Gebäudekomplex Carl Zeiss Jena kommt es zu
Behinderung der Kaltluftströmungen im Talgrund.
Historische Entwicklung
1196 wurde die Siedlung zum ersten Mal urkundlich erwähnt und 1913 nach Jena eingemeindet.
Die Lage am Hang bedingte eine Siedlungsform, bei der sich die Gebäude beiderseits der schmalen,
in Ost–West–Richtung verlaufenden Hauptstraße aufreihen. Hinter den Häusern erstrecken sich die
Gärten je nach Lage hangauf– oder hangabwärts. Die Kirche befindet sich an zentraler Stelle im Siedlungskörper.
Heutiger Charakter
Das Dorf Lichtenhain ist heute von Osten nahtlos mit der Stadt Jena verbunden. Lichtenhain zählt
3.242 Einwohner (Stand 30.06.01). Die landschaftlich reizvolle Umgebung der alten Ortslage wurde
durch den Bau des Zeiss–Südwerkes und der Zeiss–Wohnheime (heute Jugendhotel) deutlich beeinträchtigt. Diese großen Gebäude riegeln den früher offenen Talgrund optisch ab und versperren die
historische Wegeverbindung bis in die Saaleaue.
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Foto 10
Ortslage Lichtenhain (1998)
Schutzgebiete
Wasserschutz
Lichtenhain befindet sich in keinem Wasserschutzgebiet.
Der Anschlussgrad an öffentliche biologische Kläranlagen beträgt fast 100 %.
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Im Westen liegen Teile der Gemarkung im FFH-Gebiet „Jenaer Forst“. Im Süden, Westen und Norden
reicht die Grenze des LSG „Mittleres Saaletal zwischen Göschwitz und Camburg“ bis nahe an die Ortschaft heran. Teile des Jenaer Forstes im Westen der Gemarkung gehören zum Kerngebiet „Jenaer
Forst“ des Naturschutzgroßprojektes.
In der Gemarkung Lichtenhain liegen an den Hängen von Lichtenhainer Höhe, Ammerbacher Platte
und Jenaer Forst bedeutende Vorkommen von § 18 Biotopen. Es besteht ein Mosaik aus Trockengebüschen, Halbtrocken- und Trockenrasen sowie kleinflächigen Streuobstwiesen, das auf den Hochflächen von ebenfalls geschützten Trockenwäldern abgelöst wird.
Denkmalschutz
Die 1921 bis 1929 gebaute Beamtenwohnanlage in der Friedrich-Schelling-Straße ist als bauliche Gesamtanlage unter Schutz gestellt. Die Lützowstraße ist Kulturdenkmal.
Öffentliche Freiräume
In Lichtenhain sind keine öffentlichen Parks und vorhanden.
Kleingärten
Vereinskleingärten:
Name
Fläche (ha)
Flur
Obstbauverein Lichtenhain
In den Rosenbergen
2,01
1,28
1/4
4
Friedhöfe
Der alte Dorffriedhof befindet sich am Lichtenhainer Oberweg.
Sportanlagen
Der Otto–Schott–Sportplatz mit einer Gesamtfläche von 9.000 m2 wird seit 1995 als Reitsportanlage
genutzt. Weiterhin steht ein Freizeitpark und ein kleiner Tiergarten zur Verfügung.
Spielplätze
In Lichtenhain sind keine öffentlichen Spielplätze vorhanden.
Erholungsnutzung
Durch Lichtenhain führen örtliche Wanderwege nach Ammerbach (Süden) und in Richtung Ernst–Haeckel–Stein. Für die Besucher des Jugend–Hotels lässt sich die angrenzende bewaldete Umgebung gut
erschließen. Die Kirche ist trotz schlechten Zustandes Ausflugsziel für Jenaer und Gäste.
4.8.5 Ammerbach
Lage im Raum
Ammerbach liegt auf der westlichen Saaleseite ca. 3,5 km südwestlich des Stadtzentrums in ca. 185 m
NN. Die Lage der Ortschaft im Landschaftsraum ist markant: An der Biegung des von Südwesten
kommenden Nennsdorfer Grundes nach Osten weitet sich das Tal und gibt Raum für die Ortslage von
Ammerbach.
Im Süden, Westen und Norden wird die Siedlung von z.T. bewaldeten Höhen umgeben, im unmittelbaren Umfeld wird Ammerbach von Gärten und Grünlandflächen in den unteren Hangbereichen gerahmt.
Die Ammerbacher Straße erschließt die Siedlung in Ost–West–Richtung.
Klimatische Bedingungen
Die Ortslage zählt aufgrund relativ dichter Bebauung eher zu den klimatischen Belastungsräumen mit
Überwärmungsfunktion. Die Bebauung am südwestlichen Ortsrand wirkt als Strömungshindernis für
die aus dem Nennsdorfer Grund herabströmende Kaltluft der örtlich bedeutsamen Kaltluftsammel–
und –leitbahn. Auch aus dem Coppanzer Grund, der am nordwestlichen Ortsrand auf die Siedlung
trifft, erreicht eine örtlich bedeutsame Kaltluftsammel– und –leitbahn die Siedlung. Alle Offenlandbereistock + partner, FREIE LANDSCHAFTSARCHITEKTEN, JENA
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che und Gartenflächen im Umfeld von Ammerbach wurden als Gebiete mit hoher Freiflächensicherungspriorität erfasst, weil diese Flächen wichtige Kaltluftproduktionsflächen für die Frischluftversorgung des südlichen Stadtgebietes darstellen.
Historische Entwicklung
Ammerbach wurde 1228 erstmals urkundlich erwähnt. Die Eingemeindung nach Jena erfolgte 1922.
Weinbau, Brauerei und Landwirtschaft prägten lange Zeit das dörfliche Leben in Ammerbach. Die an
zentral in der Ortsmitte liegende Kirche wird von einem unregelmäßigen Gassennetz umschlossen.
Die Bausubstanz der historischen Ortslage wird im wesentlichen von kleineren Hofstellen bestimmt.
Ein bis heute gut erhaltener Gürtel aus Gärten umgibt die Siedlung.
Ammerbach wird von einer Straße erschlossen, die die Ortschaft in Ost–West–Richtung quert.
Foto 11
Ortslage Ammerbach (1998)
Heutiger Charakter
Ammerbach hat 2.903 Einwohner (Stand 30.06.01). Die alte Ortslage ist neben Ziegenhain im alten
Stadtgebiet die letzte, die mit dem Ortsrand vorgelagerten Gärten und Obstwiesen noch vollständig
vom Landschaftraum umgeben ist. Nach Nordosten droht allerdings das Zusammenwachsen mit dem
Neubaugebiet „Am Hange“.
Der alte Ortsgrundriss ist weitestgehend erhalten geblieben.
Schutzgebiete
Wasserschutz
In Ammerbach sind keine Schutzgebiete nach Thüringer Wassergesetz vorhanden. Die Gemarkung
hat geringe Flächenanteile an der Saaleaue, deren ufernahe Bereiche Bestandteil des Überschwemmungsgebietes sind.
Ammerbach ist noch nicht an öffentliche biologische Kläranlagen angeschlossen.
Naturschutz
Die Wälder im Westen der Gemarkung sind Bestandteil des FFH-Gebietes „Jenaer Forst“, und südlich
der Ortschaft ist der Lämmerberg Bestandteil des FFH-Gebietes „Leutratal – Cospoth – Spitzenberg –
Schießplatz Rothenstein“. Südlich, westlich und nördlich des Ortes grenzt das LSG „Mittleres Saaletal
zwischen Göschwitz und Camburg“ an. Teile der Wälder im westlichen Gemarkungsteil liegen innerhalb des Kerngebietes „Jenaer Forst“ des Naturschutzgroßprojektes. Südlich des Dorfes umfasst das
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Kerngebietes „Cospoth-Leutraltal“ die Wälder des Lämmerberges.
Im nördlichen Ortsrandbereich sind als § 18 Biotop geschützte vereinzelt Streuobstwiesen vorhanden.
Südlich und westlich grenzen geschützte Halbtrockenrasen an die alte Ortslage. Die naturnahen Bereiche des Ammerbachs und der Saale stehen einschließlich der Uferzonen ebenfalls unter Schutz.
Denkmalschutz
Die gesamte alte Ortslage ist als Denkmalschutzensemble ausgewiesen. Ein Steinkreuz im Bereich
Beutenbergstraße / Adolf–Reichwein–Straße ist als archäologisches Denkmal gesichert.
Öffentliche Freiräume
In Ammerbach sind keine öffentlichen Parks vorhanden.
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Kleingärten
Vereinskleingärten:
Name
Fläche (ha)
Flur
Obstbau Ammerbach
0,28
10
Friedhöfe
Der alte Dorffriedhof von Ammerbach befindet sich zwischen der Buchaer und Ammerbacher Straße.
Sportanlagen
In Ammerbach sind keine öffentlichen Sportanlagen vorhanden.
Spielplätze
In Ammerbach sind keine öffentlichen Spielplätze vorhanden.
Erholungsnutzung
Von Ammerbach aus führen Wanderwege nach Cospoth, Lichtenhain, Nennsdorf (Nennsdorfer Grund)
und ins Stadtgebiet. Die Gaststätte in Ammerbach fungiert auch als Ausflugsgaststätte für Wanderer
und Radfahrer.
4.8.6 Burgau
Lage im Raum
Burgau liegt ca. 4 km südlich des Jenaer Stadtzentrums am westlichen Saaleufer auf ca. 160 m NN.
Die nahezu ebenen Flächen der Saaleaue umgeben die Siedlung. Landschaftlich besonders prägnant
im dörflichen Umfeld sind der Flusslauf der Saale am östlichen Ortsrand sowie Felskuppe am südlichen Ortsrand. Das Umfeld des alten Dorfes ist inzwischen fast vollständig bebaut.
Nahe der Siedlung verläuft im Westen die Bahnlinie. Burgau ist über die nördlich des Ortes verlaufende Verbindungsstraße zwischen Lobeda und Neuwinzerla sowie die Straßenbahnlinie in das städtische
Verkehrsnetz eingebunden.
Foto 12
Ortslage Burgau (1998)
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Klimatische Bedingungen
Die relativ dicht besiedelte Ortslage Burgaus wurde aufgrund der relativ hohen Versiegelungsrate als
klimatischer Belastungsraum mit hoher Überwärmungsfunktion eingestuft. Diese Einstufung trifft jedoch noch extremer auf die nördlich angrenzenden großen versiegelten Flächen des „Burgauparks“
zu. Die übrigen Siedlungsflächen im Umfeld der historischen Ortslage werden als Räume mit mittlerer
Überwärmungsfunktion bewertet. Die Ortschaft liegt im Einzugsbereich der regional bedeutsamen
Sammel– und Leitbahn der Thüringer Ausgleichsströmung, die im Saaletal verläuft. Der historische
Siedlungsraum selbst sowie ein Großteil der Flächen in ihrem Umfeld ist als Fläche mit hoher Freiflächensicherungspriorität einzustufen.
Historische Entwicklung
Im Jahr 1216 wurde die Siedlung zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die sprachliche Verbindung von
„Burg“ und „Aue“ bezeichnet die Lage der auf einem Bergsporn an der Saale errichteten Burganlage
treffend. 1922 wurde Burgau nach Jena eingemeindet.
Auch Burgau weist, wie die meisten dörflichen Gründungen im Stadtgebiet, eine unregelmäßige Siedlungsstruktur auf. Die für das Jenaer Stadtgebiet ungewöhnlich großen Dreiseithöfe weisen auf gute
landwirtschaftliche Bedingungen in der Saaleaue hin. Mit Kirche, dem Schloss auf dem Bergsporn, der
großen Mühle am östlichen Ortsrand und der alten Burgauer Bogenbrücke besitzt die Siedlung gleich
mehrere dominante Bauwerke. Der Mühlgraben wurde in den 60–er Jahren verfüllt und ist inzwischen
schon teilweise überbaut. Ein ursprünglich geschlossener Gartenring, der den Ort umgab wurde inzwischen in vielen Bereichen überbaut. Bis zum Bau der Eisenbahn war die Geraer Straße die direkte
Verbindung zwischen Jena und Gera.
Heutiger Charakter
Burgau hat 1.293 Einwohner (Stand 30.06.01). Der alte Ortskern wird südlich und nördlich von gewerblich genutzten Flächen umgeben. Die Lobedaer Straße trennt die alte Ortslage vom Gewerbegebiet
„Burgaupark“, einem der wichtigsten Einkaufszentren der Stadt. Südlich der alten Ortslage liegt Jenas
wichtigstes Gewerbegebiet Göschwitz. Nordwestlich der Lobedaer Straße befindet sich die Ernst–Abbe–Siedlung mit lockerer Einfamilienhausbebauung aus den 30–er Jahren.
Burgau ist durch Straßenbahn und Buslinie gut an den ÖPNV angeschlossen.
Schutzgebiete
Wasserschutz
In Burgau sind keine Schutzgebiete nach Thüringer Wassergesetz vorhanden. Östlich von Burgau beginnt die Überschwemmungsgrenze der Saale, die im nördlichen Teil der Gemarkung große Teile der
Aue einnimmt.
Burgau ist noch nicht an öffentliche biologische Kläranlagen angeschlossen.
Naturschutz
In Burgau sind keine Schutzgebiete nach Thüringer Naturschutzgesetz vorhanden. Südlich der alten
Ortslage befinden sich ein nach § 18 ThürNatG geschützter Lockergesteinshang. Östlich grenzt ein
naturnaher Flussabschnitt der Saale an die Gemarkungsgrenze an.
Denkmalschutz
Die gesamte alte Ortslage Burgau ist als Denkmalschutzensemble unter Schutz gestellt. Weiterhin
sind die mittelalterliche Burganlage aus dem 13. Jahrhundert, die Burgauer Brücke (1491) einschließlich Wasserelse, Alte Schmiede und Mühlengelände als bauliche Gesamtanlage geschützt.
Öffentliche Freiräume
In Burgau sind keine öffentlichen Parkanlagen vorhanden. Allerdings stellt die historische Parkanlage
im Umfeld der Binderburg eine wertvolle private Grünanlage dar.
Kleingärten
Vereinskleingärten:
Name
Fläche (ha)
Flur
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Burgau
An der Lache Burgau
0,48
2,08
5
5
Friedhöfe
Der alte Dorffriedhof von Burgau befindet sich direkt an der Keßlerstraße.
Sportanlagen
In Burgau sind keine Sportplätze vorhanden.
Spielplätze
In Burgau sind keine Spielplätze vorhanden.
Erholungsnutzung
Burgau ist durch Wanderwege in Richtung Stadtmitte, Winzerla und den Saale–Rad–Wanderweg erschlossen. An der „Wasserelse“ finden erholungssuchende Radfahrer, Wanderer und Inlineskater Jenas bisher einzige der Saale zugewandte „Gastronomie im Freien“ mit Blick auf die alte Steinbrücke, die
zur Zeit restauriert wird. An der Rudolstädter Straße liegt das neue Freizeitbad mit Freizeit–, Sauna–
und Schwimmsportbereich.
4.8.7 Winzerla/ Neuwinzerla
Lage im Raum
Der Ort Winzerla liegt ca. 4,5 km südlich des Jenaer Stadtzentrums auf der westlichen Talseite bei 190
m NN. Die Siedlung liegt auf dem im Rötsockel der sanft nach Osten ausstreichenden Saaletalhänge.
Im Süden und Osten wird der Ort vom Trießnitzbach flankiert. Im Nordosten grenzt Geschosswohnungsbau an und im Südosten liegen große Kleingartenanlagen.
Klimatische Bedingungen
Der Ortskern der Siedlung ist aufgrund der relativ hohen Versiegelungsrate als Belastungsraum mit
hoher Überwärmungsfunktion einzustufen. Die Gärten westlich der historischen Ortslage sind den klimatischen Mischräumen zu zurechnen. Wälder sowie Freiflächen entlang der Trießnitz südlich der Ortschaft gelten hingegen als wichtige Kalt– und Frischluftproduzenten. An den nicht überbauten Hängen
findet ein kleinflächiger Kaltluftabfluss statt, der sich entlang der Trießnitz als Sporn in die wärmeren
überbauten Bereiche schiebt. Die Flächen westlich, nördlich und östlich von Winzerla werden als Gebiete mit hoher Freiflächensicherungspriorität eingestuft.
Historische Entwicklung
Im Jahr 1325 wurde die Ortschaft erstmals urkundlich erwähnt. Ihr Name stammt von der Berufsbezeichnung des Winzers und weist auf den frühen Weinbau im Mittleren Saaletal bei Jena hin. Das Dorf
war lange für den Anbau von Wein– und Hopfen bekannt. 1922 wurde Winzerla nach Jena eingemeindet.
Die Siedlungsstruktur der historischen Ortslage ist markant: von Nordosten führt die „Winzergasse“ auf
die zentral im Ort liegende Kirche zu. Beiderseits der Gasse liegen große Hofstellen. Die Kirche wird
wiederum von kleineren Hofstellen und Wohngebäuden umschlossen. Ein ehemals geschlossener
Gartenring, der die Ortschaft umfasste, wurde inzwischen teilweise überbaut. Die Bundesstraße 88
tangiert den Ortskern im Osten.
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Foto 13
Ortslage Winzerla (1998)
Heutiger Charakter
Die alte Ortslage hat zusammen mit Neu–Winzerla heute 12.793 Einwohner (Stand 30.06.01). Der alte
Ortsgrundriss ist nahezu erhalten geblieben. Die alte Ortslage setzt sich klar durch seine Strukturierung vom Neubaugebiet Winzerla ab. Die Oßmaritzer Straße trennt heute „alte“ und „neue“ Ortslage.
Südlich der Oßmaritzer Straße sind Freiflächen nahezu verschwunden und die Gartenanlagen reichen
fast bis zum Waldrand. Westlich der alten Ortslage befinden sich ebenfalls Kleingartenanlagen, Berggärten und Ruderalflächen.
Winzerla ist gut durch Straßenbahn und Buslinie erschlossen.
Die nur sechsgeschossige Bebauung, kurze Wege in die Innenstadt, der attraktive Landschaftsraum
und die relativ gute Durchgrünung sind einige der Gründe, warum diese Jenaer Großsiedlung noch immer ein beliebtes Wohngebiet darstellt und hohe Fluktuation bzw. Leerstände im Vergleich zu Lobeda–
Ost und –West nicht so stark sind.
Im Zuge der abschnittsweisen Gebäudesanierung wurden z.T. auch die privaten Grünanlagen aufgewertet. Im September 2001 wurden im Rahmen einer Ideenwerkstatt neue Vorschläge zur Aufwertung
der sog. Wasserachse, der Hauptgrünverbindung (von der Straßenbahnhaltestelle in den Landschaftsraum) entwickelt.
Schutzgebiete
Wasserschutz
In Winzerla sind keine Schutzgebiete nach Thüringer Wassergesetz vorhanden.
Altwinzerla ist zu 90 % und das Neubaugebiet zu 100 % an öffentliche biologische Kläranlagen angeschlossen.
Naturschutz
Westlich von Winzerla liegt das FFH–Gebiet „Leutratal–Cospoth–Spitzenberg–Schießplatz Rothenstein“. Westlich der alten Ortslage grenzt das LSG „Mittleres Saaletal zwischen Göschwitz und Camburg“ an, und südlich der Siedlung befindet sich das kleine LSG „Trießnitz“. Entlang der Waldgrenze
westlich von Winzerla verläuft die Grenze des Kerngebietes „Cospoth-Leutratal“ des Naturschutzgroßprojektes.
Die Gemarkung Winzerla ist reich an geschützten § 18 Biotopen. Der Westteil der Gemarkung wird
von einem Mosaik aus Streuobstwiesen, Trockengebüschen, Halbtrockenrasen und z.T. auch ausgestock + partner, FREIE LANDSCHAFTSARCHITEKTEN, JENA
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dehnten Wacholderheiden durchzogen. Lokal kommen auch geschützte Trockenwälder vor. In der
Trießnitz südlich des Dorfes konzentrieren sich naturnahe Quellbereiche.
Denkmalschutz
In Winzerla gibt es keine Denkmalensemble.
Öffentliche Freiräume
In Winzerla sind keine öffentlichen Parks vorhanden.
Kleingärten
Vereinskleingärten:
Name
Fläche (ha)
Flur
An der Lärche
Am Bahricht
Oßmaritzer Höhe
Trießnitz
Unter dem Cospoth
Winzerla
An den Kienbäumen
Am Mönchsberg
Trießnitzacker
2,04
1,36
1,70
0,27
2,33
1,38
1,84
3
3
3
3
3
3
7
2,33
2,19
7
7
Friedhöfe
Direkt an der Oßmaritzer Straße befindet sich der alte Dorffriedhof von Winzerla.
Sportanlagen
Am Günselweg ist der Sportplatz Ringwiese zu finden. Der Fußballplatz (Kleinfeld) umfasst eine Fläche von 3.500 m 2. Der Sportplatz der Regelschule Jena „J.W.v.Goethe“ in der Schrödinger Straße umfasst eine Fläche von 9.150 m2. Er verfügt über ein Fußballfeld (Kleinfeld), eine Leichtathletikanlage
und eine Mehrzweckhartfläche. Die Regelschule Jena „Friedrich Hölderlin“ verfügt über einen 4.500 m2
großen Sportplatz mit Fußballfeld (Kleinfeld) und Leichtathletikanlage.
Spielplätze
Name/ Straße
Fläche (m2)
Flur
Hugo–Schrade–Straße
Johannes–R.–Becher–Straße
Schrödingerstraße
Hahnengrundweg
Ringwiese
7.000
1.000
12.400
–
1.700
3
3
3
- (auch Gemarkung Ammerbach)
4
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Erholungsnutzung
Winzerla erschließt sich für Wanderer in Richtung Burgau/ Lobeda, Nennsdorf und Ammerbach.
4.8.8 Göschwitz
Lage im Raum
Göschwitz liegt ca. 6 km südlich des Jenaer Stadtzentrums westlich der Saale auf ca. 160 m NN. Im
Umfeld der Siedlung bestimmen überwiegend als Grünland genutzte Hänge das Landschaftsbild. Die
Kuppen und oberen Hangbereiche von Jagdberg im Süden sowie Mönchsberg im Norden sind bewaldet. Im Nordosten, östlich der Bahnlinie liegt Jenas wichtigstes Gewerbegebiet.
Klimatische Bedingungen
Der verdichtete Ortskern im Umfeld der Kirche ist als kleinflächiger klimatischer Belastungsraum mit
hoher Überwärmungsfunktion einzustufen. Die übrigen Siedlungsbereiche besitzen einen höheren
Freiflächenanteil und werden deshalb den Klimatopen mit mittlerer Überwärmungsfunktion zugerechnet.
Die Offenlandbereiche im Umfeld des Ortes fungieren als wichtige Kaltluftproduzenten, die für die klimatische Ausgleichswirkung im südlichen Stadtgebiet bedeutsam sind. An den geneigten Offenlandbereichen findet ein kleinflächiger Kaltluftabfluss statt.
Historische Entwicklung
Die erste Erwähnung der Ortschaft stammt aus dem Jahr 1427. Das Dorf wurde 1969 nach Jena eingemeindet. Die relativ späte Ersterwähnung und die regelmäßige Siedlungsstruktur des Ortskerns (gerade Haupterschließungsstraße mit rechtwinklig abzweigenden Seitenstraßen), lässt darauf schließen,
dass die Siedlung im Vergleich mit anderen Jenaer Ortsteilen eine relativ junge Gründung ist.
Markantestes Bauwerk ist die am östlichen Ortsrand liegende Kirche. Das Umfeld der Ortschaft erlebte
im 19. und 20. Jahrhundert der Eröffnung des nahen Bahnhofs 1876 und dem Bau der Autobahnbrücke in den 30er Jahren gravierende Veränderungen. Bahn– und Industrieanlagen, die sich aus der
1882 gegründeten Zementfabrik entwickelten, bestimmen das Siedlungsbild nördlich von Göschwitz
bis heute.
Die historische Ortslage erlebte inzwischen durch die Errichtung von Einfamilienhäusern im Süden,
Westen und Norden eine deutliche Erweiterung.
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Foto 14
Ortslage Göschwitz (1998)
Heutiger Charakter
In Göschwitz leben 638 Einwohner (Stand 30.06.01). Der dörfliche Charakter der alten Ortslage ist
noch relativ gut erhalten. Typische Dorfgärten sind eher selten anzutreffen.
Teile des Gewerbegebietes liegen in der beobachteten Überschwemmungsgrenze von 1994.
Göschwitz verfügt über einen Bahnhof an der Kreuzung der Mitte Deutschland Linie zur Bahnlinie München - Berlin.
Es gibt auch eine Buslinie in die Stadt. Über die Bundesstraße 88 läuft der Verkehr aus Süden und von
der Autobahnabfahrt „Göschwitz“ unmittelbar an der Ortslage vorbei.
Schutzgebiete
Wasserschutz
Göschwitz liegt in der TWSZ III mehrerer Fassungsanlagen des Saale-Roda-Tales. Östlich grenzt die
beobachtete Überschwemmungsgrenze der Saale von 1994 an.
Der Anschlussgrad an öffentliche biologische Kläranlagen beträgt 95 %.
Naturschutz
Die bewaldeten Hänge des Mönchsbergs im nordwestlichen Bereich der Gemarkung sind Bestandteil
des FFH-Gebietes Leutratal – Cospoth – Spitzenberg – Schießplatz Rothenstein“ Westlich und östlich
der alten Ortslage grenzen die LSG „Mittleres Saaletal zwischen Göschwitz und Camburg“ sowie das
LSG „Saaletal in den Fluren Göschwitz bis Kahla“ an. Nördlich von Göschwitz liegt das LSG
„Trießnitz“. Nordwestlich des Ortes sind die FND „Mönchsberg“ und „Über der Lutzschke“ zu finden.
Als geologisches ND ist die „Mergelgruben Göschwitz“ gesichert. Die westlichen bzw. nordwestlichen
Gemarkungsteile sind Bestandteil des Kerngebietes Cospoth-Leutratal“ des Naturschutzgroßprojektes.
Vereinzelt sind § 18 Biotope als trockene Heckenstrukturen und südwestlich der Ortslage Halbtrockenrasen und Streuobstwiesen anzutreffen. Der ehemalige Steinbruch am Mönchsberg mit seinen ausgedehnten Abbruchwänden zählt ebenfalls zu den geschützten Biotopen der Gemarkung. Die bedeutendsten geschützten Feuchtbiotope in Göschwitz sind die an der westlichen Gemarkungsgrenze liegenden naturnahen Abschnitte der Saale einschließlich der Uferbereiche.
Denkmalschutz
In der Ortschaft Göschwitz gibt es keine Denkmalensemble.
Öffentliche Freiräume
In Göschwitz sind keine öffentlichen Parks vorhanden.
Kleingärten
Vielfach sind in Göschwitz unterschiedlich intensiv genutzte private Kleingärten in Nutzung.
Friedhöfe
Nördlich der Siedlung Göschwitz befindet sich der alte Friedhof von Göschwitz. Eine Erweiterung der
Anlage ist in Planung.
Sportanlagen
An der Prüssingstraße befindet sich ein Fußballplatz (Kleinfeld) mit einer Fläche von 4.500 m 2 nutzbarer Sportfläche.
Spielplätze
Name/ Straße
Spielplatz am Sportplatz
Fläche (m2)
400
Flur
2
Erholungsnutzung
Göschwitz ist durch Wanderwege ins Stadtzentrum, ins Langetal und ins Leutratal für Wanderer erschlossen. Vom westlich gelegenen Mönchsberg hat man Aussicht auf das Saaletal südlich von Jena.
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4.8.9 Wenigenjena
Lage im Raum
Das Zentrum von Wenigenjena, auf der östlichen Saaleseite gegenüber dem Jenaer Stadtzentrums,
wird von der Damm–, der Charlotten– und der Schenkstraße gerahmt. Der Siedlungsbereich liegt auf
ca. 140 m NN. Und wird im Osten und Norden in einem Bogen von der Saale umfasst. Der ehemals
dörfliche Kern wird vollständig von Wohnbebauung unterschiedlicher Entstehungszeiten umgeben.
Foto 15
Ortslage Wenigenjena (1998)
Klimatische Bedingungen
Der historische Ortskern ist als Klimatop mit hoher Überwärmungsfunktion einzustufen. Die Siedlung
liegt im Bereich der regional bedeutsamen Luftsammel– und –leitbahn der Thüringer Ausgleichsströmung.
Die Flächen nördlich des Ortes zählen zu den Gebieten mit hoher Freiflächensicherungspriorität.
Historische Entwicklung
Wenigenjena wurde 1257 erstmals urkundlich erwähnt. Bereits 1909 erfolgte die Eingemeindung nach
Jena. Die ursprünglich eigenständige dörfliche Siedlung wurde schon in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts durch die fortschreitende Gründerzeitbebauung in den geschlossenen Siedlungsbereich
der Stadt Jena eingebunden. Die schmale Gassen werden z.T. noch von kleinen Hofstellen gesäumt,
die noch Merkmale bäuerlicher Baukultur aufweisen. . Die schmale Gassen werden z.T. noch von kleinen Hofstellen gesäumt, die noch Merkmale bäuerlicher Baukultur aufweisen. Markanteste Gebäude
sind die Schillerkirche und der alte Gutshof, der von der Humboldt Stiftung in Wohnungen für Gastwissenschaftler umgebaut wurde.
Heutiger Charakter
Wenigenjena hat gegenwärtig insgesamt 13.450 Einwohner (Stand 30.06.01). Zu unterscheiden sind
die ehemals dörfliche Bebauung im alten Zentrum von Wenigenjena, die Blockbebauung entlang der
Karl–Liebknecht–Straße, die lockere Einzelhausbebauung am Schlegelsberg, das kompakte neue
Wohngebiet „Bei den Fuchslöchern“ und die Sportanlagen im Auebereich.
Wenigenjena ist durch Straßenbahn und Buslinie gut an das Stadtzentrum angebunden.
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Mit dem 1. realisierten und dem 2. geplanten Bauabschnitt der Wohnsiedlung „Bei den Fuchslöchern“
gehört der Ortsteil zu den Schwerpunkten der Jenaer Wohnbauentwicklung.
Schutzgebiete
Wasserschutz
Wenigenjena liegt in der TWSZ III A der Tiefbrunnen „Zwätzen“ und „Löbstedt“. Westlich und nördlich
grenzt das Überschwemmungsgebiet der Saaleaue an.
Der Anschlussgrad an öffentliche biologische Kläranlagen beträgt 100 %.
Naturschutz
Im Nordosten der Gemarkung liegt das FFH–Gebiet „Großer Gleisberg–Jenzig“ und im Südosten das
FFH–Gebiet „Kernberge–Wöllmisse“.
Die oberen Hanglagen von Jenzig und Hausberg sind Bestandteil des LSG „Mittleres Saaletal zwischen Göschwitz und Camburg“. Im Norden liegen Teilflächen der Gemarkung Wenigenjena im LSG
„Unteraue“, im Südwesten befindet sich das LSG „Oberaue“. Im nördlichen Teil Wenigenjenas sind die
FND „Erlkönig“ und „Ehemalige Fäkalienfelder am Talstein“ zu finden. An der alten Stadtgrenze im östlichen Teil liegt das FND „Gembdenbach“. In der Oberaue befinden sich das FND „Sachsensümpfe“
und Teile des GLB „In der Grunzke“. Direkt an der alten Wöllnitzer Straße liegt das FND „Teufelslöcher“ – die größten natürlichen Höhlen der Stadt. Als geologische Naturdenkmale sind die „Gipsschlotten“ und „Ulmers Ruh“ gesichert.
Der Jenzig einschließlich der oberen Hanglagen ist Bestandteil des Kerngebietes „Großer Gleisberg –
Jenzig“ des Naturschutzgroßprojektes.
Streuobstwiesen, Trocken- und Halbtrockenrasen an den Hängen von Jenzig, Hausberg und Kernbergen stellen den größten Teil der geschützten § 18 Biotope in der Gemarkung Wenigenjena. Geschützte Feuchtbiotope befinden sich vor allem an den naturnahen Uferpartien des Gembdenbaches sowie in
der Saaleaue. In der Oberaue befinden sich auch die größten Auwaldreste des Jenaer Stadtgebietes.
Denkmalschutz
In Wenigenjena sind Teile der Charlottenstraße und Schlippenstraße einschließlich der Schillerkirche
mit Friedhof und Einfriedung als Denkmalschutzensemble unter Schutz gestellt.
Öffentliche Freiräume
Parks und Grünanlagen
In der Gemarkung Wenigenjena liegt die Parkanlage Oberaue. Sie ist neben dem Paradies das wichtigste Naherholungsgebiet in Jena. Wertgebend sind der alte Baumbestand, die Wegeverbindungen
und die Artenausstattung. Als störend erweisen sich die Lärm– und Abgasemissionen von der B 88.
Kleingärten
Vereinskleingärten:
Name
Fläche (ha)
Flur
Am Ostbad
Am Erlkönig
nitz)
Felsenwiese
Am Jenzig
Talstein
Unterm Maihahn
Unterm Jenzig
Wenigenjena
Eisenberger Straße
WES Fuchsturm
2,90
2,86
36
17
1,05
6,98
5,16
18
11/16
17
0,82
0,77
1,41
0,40
(1,59 ha in Gemarkung Ku-
13
18
16
18
0,81
13
Friedhöfe
An der Trebe befindet sich der Ostfriedhof mit einer Fläche von ca. 1,6 ha. Er besitzt die nötigen Funktionsbauten wie Leichenhalle und Feierhalle.
Sportanlagen
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Wichtigste und größte Sportanlage in Jena ist mit 52.385 m2 sportlich nutzbarer Fläche das Ernst–Abbe–Sportfeld. Es beinhaltet das Fußballstadion mit Leichtathletikanlage, zwei Hockeyplätze, zwei
Faustballplätze (Großfeld), zwei Fußballplätze, einen Hartplatz (Großfeld), eine Werferwiese und die
Jahnwiese (Kleinfeld). Im Zusammenhang steht der Sportkomplex Oberaue mit seinen 52.700 m2
sportlich nutzbarer Fläche. Hier befinden sich mehrere Laufhallen, fünf Fußballplätze (Großfeld), zwei
Fußballplätze (Kleinfeld), ein Fußballgarten, eine Bogenschießanlage und ein Wurfplatz. Die Sportanlagen des Institutes für Sportwissenschaften in der Seidelstraße umfassen eine sportlich nutzbare Fläche von 19.640 m2. In Nutzung sind eine Turnhalle, eine Gymnastikhalle, ein Fußballplatz (Großfeld),
eine Leichtathletikanlage, zwei Mehrzweckrasenplätze (Kleinfeld), ein Basketballhartplatz und ein kleiner Tennisplatz. Das Universitätssportzentrum Oberaue verfügt mit seinen 38.994 m2 über eine
Kampfsporthalle, drei Fußballplätze (Großfeld), davon ein Kunstrasenplatz, ein Hockeyrasenplatz, zwei
Volleyballplätze, zwei Strand–Volleyballplätze, zwei Tennisplätze und eine Tennisanlage mit elf Plätzen.
An der Kunitzer Straße befindet sich die städtische Sportanlage „Am Jenzig“ mit einer sportlich nutzbaren Fläche von 24.540 m2. Hier stehen zwei Fußballplätze (Großfeld), zwei Fußballplätze (Kleinfeld),
ein Hartplatz (Großfeld) und eine Leichtathletikanlage zur Verfügung.
Die Reitsportanlage „Bei den Fuchslöchern“ verfügt mit einem Reitplatz und sonstigen Freiflächen über
10.000 m2 sportlich nutzbare Fläche.
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Spielplätze
Name/ Straße
Fläche (m2)
Wenigenjenaer Platz
Schlippenstraße
Charlottenstraße
Löbichauer Straße
Franz–Liszt–Straße
Bei den Fuchslöchern
Klopffleischstraße
2.300
Flur
9
800
852
680
1.500
600
750
9
9
15
13
18
14
Erholungsnutzung
Wenigenjena ist durch mehrere örtliche Wanderwege und Radwege erschlossen. Zu nennen sind besonders die alte Ortsverbindungsstraße nach Kunitz und der Wanderweg auf den Jenzig mit seiner beliebten Berggaststätte „Jenzighaus“ und weiter ins „Hufeisen“ .
4.8.10
Ziegenhain
Lage im Raum
Die alte Ortslage gibt dem langgestreckten östlichen Saalenebental seinen Namen. Ziegenhain liegt
auf ca. 300 m NN etwa 3 km vom Stadtzentrum entfernt. Nördlich und südlich wird die Ortschaft von
auf den Kuppen bewaldeten Berghöhen umrahmt, deren Hänge von Gärten, Gebüschen, kleineren
Grünlandparzellen und Obstwiesen bedeckt sind. Nach Westen öffnet sich das Tal in Richtung Stadtmitte. Hier dominiert die Nutzung durch Klein– und Wochenendgärten.
Die Siedlung wird fussläufig durch den Holzweg und für den Fahrverkehr über die Ziegenhainer Straße
von Westen erschlossen.
Foto 16
Ortslage Ziegenhain (1998)
Klimatische Bedingungen
Der Siedlungsbereich Ziegenhains zählt zwar zu den Belastungsräumen mit Überwärmungsfunktion,
allerdings sind die Gärten und Freiflächen im Umfeld des Dorfes wichtige Kaltluftproduzenten. Die Kaltstock + partner, FREIE LANDSCHAFTSARCHITEKTEN, JENA
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luftströme verlaufen senkrecht zu den Höhenlinien, bündeln sich im Talgrund und fließen als örtlich bedeutsamer Strom nach Westen in Richtung Jenaer Stadtkern ab.
Am östlichen Ortsrand von Ziegenhain besteht die Gefahr, dass sich bei entsprechenden Wetterlagen
Kaltluftseen an der Bebauung aufstauen.
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JENA
TEIL A
KAPITEL 4 - BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG VON RAUMNUTZUNGSANSPRÜCHEN UND SIEDLUNGSSTRUKTUR
Historische Entwicklung
Der Name der Ortschaft ist aus der Bezeichnung für ein zur Ziegenweide eingehegtes Waldstück entstanden. Ziegenhain wurde erstmals 1197 urkundlich erwähnt. ROSENKRANZ vermutet jedoch, dass die
heutige Siedlung Ziegenhain mit dem bereits 976 erwähnten Kirchberg identisch ist. 1913 wurde das
Dorf nach Jena eingemeindet.
Das unregelmäßige Gassennetz ist dicht von zumeist kleinen Hofstellen und Wohnhäusern gesäumt.
Markanter Mittelpunkt des Dorfes ist die romantische Kirche. Ziegenhain wird noch von einem in weiten Teilen gut erhaltenen Ring aus Gärten und Obstwiesen umschlossen.
Heutiger Charakter
Ziegenhain zählt heute 2.461 Einwohner (Stand 30.06.01). Mit seiner Höhelage auf 260 m über NN hat
es schon fast den Charakter eines Bergdorfes. Ziegenhain ist mit seinem Ortsrand vollständig vom
Landschaftraum umschlossen. Der alte Ortsgrundriss ist nahezu erhalten geblieben. Landschaftlich
besonders reizvoll ist der Zugang zu Fuß von der Busendhaltestelle entlang des kopfweidenbestandenen Baches, vorbei an der alten Dorfwiese, stets mit Blick auf das am Hang gelegene Dorf mit dem
dominierenden Kirchturm. Von der höhergelegenen Fahrstraße fällt der Blick auf die im Süden zum
Bach hin vorgelagerte Gartenzone, in der sich mehrere vom Bach gespeiste Teiche befinden. Als Problem stellt sich die schleichende Bebauung des Hausberg–Südhanges dar.
Schutzgebiete
Wasserschutz
In Ziegenhain sind keine Flächen nach Thüringer Wassergesetz unter Schutz gestellt.
Der Anschlussgrad an öffentliche biologische Kläranlagen beträgt 100 %.
Naturschutz
Im Norden, Osten und Süden des Dorfes verläuft die Grenze des FFH—Gebietes „Kernberge – Wöllmisse“ unweit der Ortslage. Die Grenze ist identisch mit dem bereits im Ausweisungsverfahren befindlichen NSG „Kernberge und Wöllmisse bei Jena“. An den Hängen nördlich und südlich der Siedlung
verläuft die Grenze des LSG „Mittleres Saaletal zwischen Camburg und Göschwitz“. Eine Gruppe von
neun Speierlingen auf dem Horlberge steht als Naturdenkmal unter Schutz.
Das Kerngebiet „Wöllmisse“ des Naturschutzgroßprojektes umfasst große Teile der südlichen Gemarkungsflächen.
In der Gemarkung Ziegenhain konzentrieren sich ausgedehnte Komplexe geschützter Trockenbiotope.
Vor allem für die südexponierten Hanglagen von Haus- und Kirchberg sowie der Kernberge ist ein sehr
kleinteiliges Mosaik von Trocken- und Halbtrockenrasen, Trockengebüschen und Feldformationen
charakteristisch. Auf der Hochfläche der Kernberge trifft man verbreitet auf Parzellen geschützter Trockenwälder. Unmittelbar östlich des Dorfes liegt eine große Streuobstwiese.
Der Ziegenhainer Bach wird westlich des Dorfes von wertvollen alten Kopfweiden gesäumt.
Denkmalschutz
Die Heimstättensiedlung „Ziegenhainer Tal“ ist als größte Gartenstadtsiedlung Thüringens unter
Schutz gestellt. Weiterhin steht die Burganlage (Hausbergburgen, Wälle und Gräben), sowie die historische Ortslage Ziegenhains als bauliche Gesamtanlage unter Denkmalschutz.
Öffentliche Freiräume
In Ziegenhain sind keine öffentlichen Parks vorhanden.
Kleingärten
Vereinskleingärten:
Name
Fläche (ha)
Flur
Am Fuchsturm
KGA Kleintierhaltung Ziegenhain
Am Hausberg
0,66
3
0,86
0,48
2
2
Friedhöfe
Östlich der alten Ortslage Ziegenhain befindet sich der alte Friedhof von Ziegenhain.
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Sportanlagen
In der Ziegenhainer Straße befindet sich die Schulsportanlage der Gesamtschule „Talschule“. Auf einer Gesamtfläche von 4.200 m2 sind ein Kleinfeld und eine Leichtathletikanlage nutzbar.
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Spielplätze
Name/ Straße
Fläche (m2)
Flur
Vor der Talschule
Ziegenhain
1.000
700
2
3
Erholungsnutzung
Ziegenhain besitzt eine hohe Bedeutung für die Erholungsnutzung. Durch Ziegenhain führen mehrere
Wanderwege, durch die der angrenzende Hausberg mit dem Fuchsturm, die Kernberge und das Stadtzentrum zu erreichen sind. Auf dem Hausberg sind mehrere Aussichtspunkte mit verschiedenen Blickrichtungen vorhanden. Die Burganlagen, der Fuchsturm und die Berggaststätte sind beliebte Ausflugsziele.
4.8.11
Wöllnitz
Lage im Raum
3 km südlich des Jenaer Stadtkerns am Übergang des Pennickentales in die Saaleaue liegt auf der
östlichen Saaleseite die Siedlung Wöllnitz auf ca. 160 m NN. Die Siedlung wurde an markanter Stelle
zu Füßen eines Saaleprallhangs gebaut. Südlich und westlich der Ortschaft erstreckt sich die fast ebene und noch durch Landwirtschaft und Kleingärtner genutzte Saaleaue. Im Norden und Osten steigen
die steilen Hänge von Kern– und Johannisberg auf, die von einem kleinteiligen Mosaik aus Gärten,
Grünlandparzellen, Gebüschen und Obstwiesen bedeckt sind. Unmittelbar am westlichen Siedlungsrand verläuft die stark befahrene Verbindungsstraße zwischen Stadtmitte und Lobeda.
Foto 17
Ortslage Wöllnitz (1998)
Klimatische Bedingungen
Die verdichteten Siedlungskerne sind als Belastungsräume mit Überwärmungsfunktion zu bewerten,
während über den Gärten und Freiflächen an den Hängen im Umfeld der Ortschaft Kaltluft produziert
wird. Diese kleinflächigen Kaltluftströmungen an den Hängen bündeln sich vor allem östlich von Wöllnitz im Pennickental zu einer örtlich bedeutsamen Strömung, die talabwärts fließt. Am westlichen Ortsstock + partner, FREIE LANDSCHAFTSARCHITEKTEN, JENA
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rand von Oberwöllnitz kann es zur Bildung von Kaltluftsees können, da sich der Kaltluftstrom an der
Bebauung aufstaut. Siedlungsraum wie Siedlungsumfeld von Wöllnitz zählen zu den Flächen mit hoher
Freiflächensicherungspriorität.
Historische Entwicklung
Im Jahr 1216 wurde Wöllnitz zum ersten Mal urkundlich erwähnt. ROSENKRANZ führt die Entwicklung des
Siedlungsnamens auf das slawische „vel“ für „Rodung“ zurück. 1946 erfolgte die endgültige Eingemein-
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dung der Siedlung nach Jena. Der Ort ist in zwei Siedlungsteile gegliedert – Unterwöllnitz dicht an der
Saale und Oberwöllnitz am Ausgang des Pennickentales. Den schmalen Siedlungsraum geschickt nutzend liegen beide Siedlungsteile langgestreckt zwischen Saaleprallhang und Fluss bzw. im Talgrund
des
Pennickentals. Bauliche Erweiterungen erfolgten vor allem nach Norden entlang der Straße sowie mit
der Errichtung von Einfamilienhäusern in Richtung Pennickental.
Für den Bau der Schnellstraße wurde die Saale nach Westen verdrückt. Wöllnitz lag vor dem Bau der
Schnellstraße an der Saale.
Heutiger Charakter
In Wöllnitz leben heute 570 Einwohner (Stand 30.06.01). Die alte Ortslage am Fuße der Kernberge
gliedert sich in das Oberdorf am Überhang des Pennickentales in die Saaleaue, das Unterdorf in der
Saaleaue und Neuwöllnitz im Norden am Unterhang der Kernberge. Die freien Hänge der Kernberge
reichen hier z. T. noch ohne Bebauung, bis direkt an die Saale. Als landschaftsbildstörend wirkt sich
der Pkw–Handel mit Stellflächen im Oberdorf aus. Die Fuß–/ Radwegbrücke über die Stadtrodaer
Straße soll mittelfristig über die Saale weitergeführt werden. Wöllnitz ist durch eine Buslinie an das
Stadtzentrum angebunden.
Schutzgebiete
Wasserschutz
Das nördliche Wöllnitz liegt teilweise in der TWSZ III A der Tiefbrunnen „Zwätzen“ und „Löbstedt“. Östlich der Siedlung liegen die Trinkwasserschutzzonen II und III der Quellen „Fürstenbrunnen“. Westlich
der Ortschaft verläuft die Überschwemmungsgrenze der Saale.
Der Anschlussgrad an öffentliche biologische Kläranlagen beträgt 50 %.
Naturschutz
Nördlich, östlich und südlich von Wöllnitz verläuft entlang der Hänge des Kernbergmassivs sowie des
Johannisbergs die Grenze des FFH-Gebietes „Kernberge–Wöllmisse“. Die Grenze ist weitgehend
identisch mit dem bereits im Ausweisungsverfahren befindlichen NSG „Kernberge und Wöllmisse bei
Jena“. Im Norden, Osten und Südenosten wird die Siedlung von der Grenze des Landschaftsschutzgebietes „Mittleres Saaletal zwischen Göschwitz und Camburg“ umschlossen. Im Nordwesten befinden
sich Teile der Gemarkung im LSG „Unteraue“. Nordöstlich von Wöllnitz liegt das FND „Steinbruch
Fränkelsgrund“. In der Aue des Pennickenbaches östlich der Siedlung befinden sich der Schutzkomplex „Pennickental“, der aus drei einzelnen FND besteht. Mit dem FND „In den Bornwiesen“ wurden
die Feuchtbereiche an der nördlichen Gemarkungsgrenze unter Schutz gestellt.
Das Kerngebiet „Wöllmisse“ des Naturschutzgroßprojektes umfasst große Teile der nördlichen und
östlichen Gemarkungsflächen. Vier autochtone Schwarzpappeln in der Saaleaue stehen als Naturdenkmal unter Schutz.
An den südexponierten Lagen der Kernberge sind verbreitet geschützte Halbtrocken- und Trockenrasenrasen, Trockengebüsche sowie Felsformationen zu finden. Im Pennickental befinden sich in den
mittleren und unteren Hanglagen ausgedehnte Streuobstwiesen und hochwertige Gebüschstrukturen.
Der naturnahe Lauf des Pennickenbaches mit seinen Vernässungsbereichen und im Verbund mit den
Resten bergbaulicher Tätigkeit stellt einen der wertvollsten feuchten Biotopkomplexe im Jenaer Stadtgebiet dar. Außerdem gehören die naturnahen Flussabschnitte der Saale einschließlich der Ufervegetation zu den wertvollen geschützten Feuchtbiotopen der Gemarkung.
Denkmalschutz
In Wöllnitz gibt es keine Denkmalensemble.
Öffentliche Freiräume
In Wöllnitz sind keine öffentlichen Parks vorhanden.
Kleingärten
Vereinskleingärten:
Name
Fläche (ha)
Flur
Oberaue Wöllnitz
Pennickental
0,50
0,42
2
4
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Wöllnitz
Auf dem Rabensberg
Am Stadion
Im Saaletal
Im Borngraben
2,49
1,88
0,75
1,92
1,31
2
2
2
2
2
Friedhöfe
Östlich der alten Ortslage Wöllnitz „An der Diebeskrippe“ befindet sich der alte Dorffriedhof.
Sportanlagen
Der südliche Teil des Sportparkes in der Oberaue liegt in der Gemarkung Wöllnitz.
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Spielplätze
In Wöllnitz sind keine öffentlichen Spielplätze vorhanden.
Erholungsnutzung
Durch das alte Wöllnitz läuft ein örtlicher Wanderweg, der in Richtung Pennickental und Hummelsberg
(Studentenrutsche) führt. Wöllnitz ist beliebter Startpunkt für Wanderungen ins Pennickental, eines der
landschaftlich reizvollsten Nebentäler der Saale. Oberhalb von Wöllnitz sind Aussichtspunkte mit Sicht
auf die Oberaue und den südlichen Teil von Jena vorhanden. In der Oberaue befindet sich das Südbad
mit einer Liegefläche von 6 ha. Als Badefläche dient der Schleichersee (Naturbad, 8.000 m 2). Weiterhin sind ein Planschbecken, ein Strand–Volleyballplatz, ein Spielplatz und Tischtennisplatten nutzbar.
4.8.12
Lobeda/ Neu-Lobeda
Lage im Raum
Die Siedlung liegt ca. 4,5 km südlich des Jenaer Stadtzentrums auf der östlichen Saaleseite auf ca.
170 m NN. Johannis–, Spitz– und Gräfenberg umgeben die Ortschaft im Norden und Osten. Die angrenzenden Hänge werden überwiegend von Klein– und Wochenendgärten bedeckt. Im Osten liegt die
Saaleaue, die in diesem Bereich überwiegend gartenbaulich genutzt wird. Südlich schließt die großflächige Plattenbausiedlung Neu–Lobeda an. Am westlichen Ortsrand verläuft die stark befahrene Verbindungsstraße zwischen Stadtzentrum und Lobeda sowie seit einigen Jahren auch die Straßenbahnlinie.
Foto 18
Ortslage Lobeda (1998)
Klimatische Bedingungen
Der stark versiegelte Ortskern von Lobeda ist als Belastungsraum mit hoher Überwärmungsfunktion
einzustufen, während die Randlagen des Ortes mit geringerer Versiegelungsrate mittlere Überwärmungsfunktion besitzen. In diese Randlagen fließt Kaltluft ein, die über den Gärten und Freiflächen
nördlich und östlich des Ortes gebildet wurde. Ein Großteil der Flächen im Umfeld des Ortskerns zählt
zu den Flächen mit hoher und mittlerer Freiflächensicherungspriorität.
Historische Entwicklung
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Erstmals erwähnt wurde die Siedlung im Jahr 1156. Im Jahr 1946 wurde Lobeda nach Jena eingemeindet.
Die historische Ortslage besitzt eine kompakte, fast runde Siedlungsstruktur. Anwesen mit landwirtschaftlichen Baumerkmalen wie Scheunen und großen Tordurchfahrten liegen zwischen eher städtisch
geprägten Wohn– und Handwerkerhäusern. Auch der Marktplatz mit Rathaus trägt kleinstädtischen
Charakter. Prägnante Gebäude sind neben der Lobedaer Kirche vor allem das Schloss sowie das alte
Pfarrhaus. Die Gärten und Freiflächen am nördlichen und östlichen Siedlungsrand entstanden vor allem Einfamilienhäuser. Im Süden reicht das seit 1966 errichtete Plattenbaugebiet bis unmittelbar an
die Einfamilienhausbebauung von Lobeda heran.
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Heutiger Charakter
Alt-Lobeda hat 1.525 Einwohner (Stand 30.06.01). In Neu-Lobeda leben ca. 22.400 Einwohner (Lobeda–West ca. 9.100, Lobeda–Ost ca. 13.300).
Der alte Ortskern Altlobedas um den Markt ist gut erhalten geblieben. Als negativ stellt sich der
„Schleichverkehr“ durch die engen Straßen der alten Ortslage heraus. Alt–Lobeda und Lobeda–Ost
und –West sind durch Straßenbahn und Buslinien gut an das Stadtzentrum angeschlossen.
Die Großsiedlungen Lobeda–West und –Ost – früher beliebte Neubaugebiete mit guter Sozialstruktur
– leiden heute trotz begonnenem Stadtumbau, Gebäude– und Freiflächensanierung unter sozialer Entmischung, Einwohnerrückgang, Wohnungsleerstand und hoher Fluktuation.
Mit der schrittweisen Gebäudesanierung, der Verlagerung des gesamten Klinikums (und seiner Arbeitsplätze) aus der Innenstadt hierher sowie der geplanten Überdeckelung und Begrünung der Autobahn und der Schaffung neuer öffentlicher und privater Grünflächen werden zur Zeit im Rahmen des
Stadtumbau– Ost erhebliche Anstrengungen unternommen, Lobeda–Ost und –West als attraktive
Stadtteile zu stabilisieren.
Auch die Schaffung einer attraktiven Grünverbindung aus Neu–Lobeda durch das Gelände des Klinikums bis in den Drackendorfer Park steht in diesem Kontext.
Schutzgebiete
Wasserschutz
Nördlich der alten Ortslage Alt-Lobeda befindet sich die Quelle Lobeda und die dazugehörigen TWSZ
II und III. Westlich grenzt die TWSZ III des Tiefbrunnen „Zeiss Jena Göschwitz“ und die Überschwemmungsgrenze der Saale an.
Sowohl Alt– als auch Neu-Lobeda sind zu 100 % an öffentliche biologische Kläranlagen angeschlossen.
Naturschutz
Nordöstlich des Ortes umfasst das FFH-Gebiet „Kernberge – Wöllmisse“ die Höhen und Oberhänge
von Johannis-, Spitz- und Gräfenberg. Die Grenze ist weitgehend identisch mit dem bereits im Ausweisungsverfahren befindlichen NSG „Kernberge und Wöllmisse bei Jena“. Ebenfalls nordöstlich von Alt-Lobeda verläuft die Grenze des LSG „Mittleres Saaletal zwischen Göschwitz und Camburg“. Der Südhang des Lobdeburgberges steht als FND unter Schutz.
Das Kerngebiet „Wöllmisse“ des Naturschutzgroßprojektes umfasst im Nordosten große Teile der Gemarkungsflächen.
Im Bereich der Gemarkung Lobeda konzentrieren sich an den süd- und südwestexponierten Hanglagen kleinteilige Mosaike geschützter Biotope aus Streuobstwiesen, Halbtrocken- und Trockenrasen,
Trockengebüschen sowie Felsformationen. Auf der Hochfläche trifft man vereinzelt auf ebenfalls geschützte Trockenwaldparzellen.
Als größte und wertvollste Feuchtbiotope der Gemarkung sind die geschützten naturnahen Abschnitte
von Saale und Roda einschließlich der Ufervegetation an der westlichen Gemarkungsgrenze zu nennen.
Denkmalschutz
Der „Rathausplatz“ mit Markt und Rathaus sowie die angrenzenden Flurstücke und historische Pflasterung sind als bauliche Gesamtanlage geschützt. Weiterhin stehen die Wallburg auf dem Johannisberge, sowie ein Steinkreuz im nördlichen Teil von Alt-Lobeda unter Denkmalschutz.
Öffentliche Freiräume
Die alte private Parkanlage mit Schlösschen an der Georg–Schumann–Straße umfasst eine Fläche
von ca. 2,5 ha.
Kleingärten
Vereinskleingärten:
Name
Fläche (ha)
Flur
Lobeda
Am Bornberg
Am Gräfenberg
Ziergärten Lobeda
2,13
1,89
0,85
0,50
1/3/6/7
8
8
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Friedhöfe
Am Bornberg befindet sich der alte Dorffriedhof von Lobeda.
Sportanlagen
In der Alfred–Diener–Straße ist die Sportanlage Lobeda–West angelegt. Sie verfügt über eine sportlich
nutzbare Fläche von 24.100 m 2, einen Fußballplatz (Großfeld), eine Leichtathletikanlage, drei Mehrzweckhartplätzen (Kleinfeld), einen Rasen für American Football und eine Freiluftkegelanlage.
Weiterhin befindet sich der Sportplatz „Rote Erde“ in Lobeda–West mit einer sportlich nutzbaren Fläche von 7.700 m2. Der Fußballplatz ist als Großfeld/ Hartplatz ausgelegt.
An der Erlanger Allee in Lobeda–Ost befindet sich ein Sportkomplex mit einer sportlich nutzbaren Fläche von 17.860 m2. Hier sind ein Fußballplatz (Großfeld), ein Kleinfeld–Hartplatz, ein Volleyballplatz,
eine Leichtathletikanlage und vier Tennisplätze in Nutzung.
Die Reitsportanlage Burgau westlich der alten Ortslage verfügt über Dressuranlage, Springreithalle
und eine Reithalle mit insgesamt 20.800 m2 nutzbarer Fläche.
Spielplätze
Name/ Straße
Fläche (m2)
Flur
Hans–Berger–Straße
Fregestraße/ Klex
Emil–Wölk–Straße
Ziegesarstraße
Kastanienstraße
Salvador–Allende–Straße
Skateboardbahn Lobeda
Ernst–Schneller–Straße
3.500
3.400
2.500
2.500
5
5
4
3
1.500
500
3
3
900
650
5
3
Erholungsnutzung
Wichtigstes Ausflugsziel ist die nahe Lobdeburg. Von Lobeda aus führen Wanderwege nach Drackendorf und Burgau. In das Stadtzentrum und in Richtung Süden gelangt man über den Saale–Rad–Wanderweg. Östlich von Lobeda befindet sich ein Wanderparkplatz, von dem aus ein günstiger Start für
verschiedene Routen möglich ist.
Östlich der Saale liegt der Lobedaer Reiterhof mit den dazugehörigen Reitwegen in der Aue.
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