Tiere im Lebensraum Stadtwald Tiere im Lebensraum Stadtwald 1 Eichelhäher Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Besiedelt ganz Europa außer Schottland, Island und Norwegen. Standvogel in Mischwäldern und Parken. Körperbau typisch für Rabenvögel, auffällige blau-schwarz-weiße Bänderung der Flügeldecken, hohe Stirn, schwarze Wangenstreifen. Eicheln, Bucheckern, Haselnüsse, Eier, Mäuse, Aas, kleine Vögel (Nestlinge). Eine Jahresbrut in einem Baumnest, 3-5 Eier. Wegen seines durchdringenden Geschreis ist der Eichelhäher auch als “Waldpolizist” bekannt, der andere Tiere lautstark warnt. Eichelhäher baden in Ameisenhaufen, um sich das Gefieder zu reinigen. Eichelhäher legen Futtervorräte für den Winter an, die sie mitunter vergessen. Aus denen wachsen dann neue Bäume. Das nennt man Hähersaat. Wussten Sie, dass der Deutsche Jagdverband nach § 63 Bundesnaturschutzgesetz anerkannte Naturschutzvereinigung ist? 2 Tannenhäher Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Nadelwälder, Nadelmischwälder. Vorwiegend dunkelbraun, weiße Pünktchen. Der schwarze Schwanz (Stoß) hat eine auffällige weiße Endbinde. Stoßunterseite weiß. Ernährt sich vorwiegend pflanzlich, am liebsten von Nadelbaumsamen. Eine Jahresbrut, 3-4 Eier in einem Baumnest. Auch der Tannenhäher legt Nahrungsvorräte an, die ihn im Winter erhalten. Vergisst er sie, wachsen durch Hähersaat neue Nadelbäumchen heran. Hähersaat ist ein wichtiger Beitrag zu ökologischer Waldbewirtschaftung. Jäger verhindern durch Abschuss und Fangjagd die Ausbreitung so genannter Neozoen, d. h. von Tierarten, die hier nicht heimisch sind. Diese Tiere haben hier keine natürlichen Feinde, so können sie sich stark vermehren und verdrängen dadurch heimische Wildtiere. 3 Specht Lebensraum: Aussehen: Weltweit im Kronendach der Wälder Grünspecht grün mit roter Haube, Schwarzspecht schwarz mit rotem Kopf, Buntspecht schwarzweiß, Kleinspecht schwarzweiß mit roter Haube. Nahrung: Nadelbaumsamen, Baumsaft, Käfer, Larven, Ameisen und ihre Larven. Fortpflanzung: Eine Jahresbrut, in einer meist selbst gezimmerten Baumhöhle. Besonderheiten: Specht sind einzigartig an ihren Lebensraum angepasst: sie haben einen Stoßdämpfer am Schnabelansatz, damit sie beim Hämmern keine Gehirnerschütterung bekommen. Spechte benutzen ihren Schwanz, um sich am Baumstamm abzustützen und haben eine Wendezehe, die es vereinfacht, sich am Baumstamm festzuhalten.. Mit ihrer so genannten Meißelzunge können sie das leckere Ungeziefer aus den Baumstämmen pulen. Land- und Forstwirtschaft sowie Jagd dienten und dienen bis heute immer dem Gemeinwohl. Im Mittelpunkt steht die Produktion von ausreichenden, gesunden Lebensmitteln, von Rohstoffen zur Energieversorgung und von Holz für das Bauwesen. 4 Mäusebussard Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Kleine Waldgebiete, offene Landschaften. Kompakter Greifvogel, Handschwingenspitzen schwarz, Schwanz (Stoß) durchgehend gebändert. Flugbild: am Ende gerundeter Stoß, deutliche “winglets” Feldmäuse, Jungvögel, Reptilien, Amphibien, Insekten, Aas. im April werden zwei bis drei Eier gelegt und 33-35 Tage bebrütet. Nach ca. 50 Tagen werden die Nestlinge flügge, damit beginnt die so genannte Ästlings- oder Bettelflugphase, während derer die Jungvögel noch von den Elterntieren versorgt werden. Ca. die Hälfte aller Jungvögel erreicht das Erwachenenalter. Standvogel und Teilzieher. Jäger helfen, Wildschaden in Land- und Forstwirtschaft zu vermeiden. 5 Schleiereule Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Lebt im Wald, an Siedlungsrändern, in Europa, Afrika und Asien Langbeinige Eule ohne Federohren. Herzförmige Gesichtsschleier, kleine Augen. Vor allem Mäuse. Beim Balzen erfolgt gegenseitige Gefliederpflege. Während das Weibchen brütet, lockt das Männchen weitere Weibchen an, sodass am Nistplatz mehrere Gelege vorhanden sein können (Schachtelbrut). Der Gesichtsschleier dient der Schallsammlung, wodurch nicht nur eine Verstärkung akustischer Signale erreicht wird, sondern auch die Ortung der Schallquelle leichter fällt. Eulen haben wenig Magensäure, sie speien knochenhaltige Gewölle aus. Lernort Natur, die Bildungsinitiative des Deutschen Jagdverbands, wirkt der zunehmenden Naturentfremdung des Menschen entgegen. Dazu lassen sich viele Jäger als Naturpädagogen ausbilden. 6 Kolkrabe Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Verbreitet über die gesamte Nordhalbkugel Größter Singvogel der Welt, Spannweite 1,4 m, glänzend schwarzes Gefieder, schwarzer, kräftiger Schnabel Aas, Ratten, Mäuse, Obst, kleinere Vögel Legt 3-5 Eier, die 21 Tage bebrütet werden. Nestlingszeit: 45 Tage. Am besten erkennt man den Kolkraben im Flugbild mit dem keilförmigen Stoß und an seiner durchdringenden Stimme (“krah, krah, krah” oder “rak, rak, rak”) Paare leben in einer Dauerehe, die durch gegenseitiges Füttern und Gefiederpflege bestätigt wird. Kolkraben gelten auch heute noch als Gefahr z. B. für Lämmer, aber der Nutzen, den dieser Vogel mit sich bringt (Aasbeseitigung) überwiegt die Schäden. Jäger beseitigen freiwillig Unfallwild. Im Jahr 2014 wurden bundesweit 247.000 Wildunfälle registriert, was einer Versicherungsleitung von 560 Millionen Euro entspricht. Die Zahl ist rückläufig, weil Jäger auf eigene Kosten Wildwarner anbringen. (Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) Sperber 7 Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Bewohnt waldreiche Gebiete. Etwas größer als der Turmfalke, lange dünne Beine, die Unterseite ist fein gebändert (gesperbert), Oberseite beim Männchen (Terzel) blaugrau, beim Weib blassgrau, Unterseite beim Terzel ins Orange übergehend, beim Weib hell. Fast ausschließlich kleine Vögel Paarungszeit Januar/Februar. Im März/April werden die Welpen blind und behaart geboren. Der “Querschläger” unter den Vögeln! Sperber sind so wendig, dass sie 90°-Flugmanöver derart schnell fliegen, dass diese für das menschliche Auge nicht mehr auflösbar sind, was den Eindruck eines Querschlägers erweckt. Sperber jagen in deckungsreichen Landschaften aus bodennahem Flug oder vom Ansitz. Wussten Sie schon? Das Schnitzel kommt nicht aus der Tiefkühltruhe. Jäger töten Tiere, um gesunde Lebensmittel zu produzieren. Damit leisten sie einen Beitrag, die Nachfrage nach Fleisch aus Massentierhaltung zu verringern. 8 Turmfalke Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Häufigster Falke in Mitteleuropa. Kulturfolger, lebt in offenen Landschaften, dichte Wälder, ländliche Siedlungsräume, besiedelt auch baumlose Steppe. Rotbraun mit schwarzen Tupfen, das Männchen hat einen grauen Kopf. Unterbauch und Flügeldecken fast weiß. Wühlmäuse, echte Mäuse, Singvögel. Nach dem Balzflug des Männchens fordert das Weib ihn zur Paarung auf. Das Weibchen zieht die durchschnittlich zwei bis drei Jungvögel alleine groß. Der Turmfalke benutzt zur Beutebeobachtung den so genannten Rüttelflug (daher auch “Rüttelfalke”), bei dem er mit wild schlagenden Schwingen in der Luft steht. Nistplätze sind Gebäudenischen, der Turmfalke nutzt die oberste Region von Vertikalstrukturen, weil dort die geringste Gefahr droht. Wussten Sie schon? Das Reh ist nicht das Kind vom Hirsch, Kühe sind nicht lila und Enten nicht gelb, jedenfalls nicht immer. Lernort Natur schärft die Sinne. 9 Schnepfe Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Feuchte Laubmischwälder mit großer Ausdehnung und Anflugschneisen. Braunschwarz gemustert und excellent getarnt, langer Schnabel Würmer, Käfer, wenig pflanzliche Nahrung. Die Balz heißt “Schnepfenstrich”. Die Männchen fliegen morgens und abends immer die gleiche Strecke ab. Der Balzflug dient der Kontaktaufnahme und ist an den froschähnlichen Lautäußerungen der Männchen (“Quorren”) erkennbar. Bis zu zwei Jahresbruten Die Schnepfe hat einen so genannten Pinzettenschnabel, dessen Spitze geöffnet werden kann, um Nahrung aus dem Boden zu ziehen. Rekordverdächtiges: Die Augen der Schnepfe sind so angebracht, dass sie einen Winkel von 360 ° erfassen! Wussten Sie schon: Die Jagd ist eines der ältesten Handwerke der Geschichte? Jagdliche Aktivitäten des Menschen wurden schon in der Steinzeit beschrieben. 10 Wachtel Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Trockene Wiesen, Gebüsch. Kleinster Hühnervogel, sehr gut getarnt Pflanzliche Nahrung, außer während der Aufzuchtzeit, dann Insekten. Wachteln sind polygam. Während der Balz kann man den so genannten Wachtelschlag hören. Bodenbrüter. Brutzeit von Ende Mai bis Juli, die Eier werden 16 Tage bebrütet. Gelegegröße: 7-12 Eier, meistens nur eine Brut pro Jahr. Die Wachtel ist der einzige Zugvogel unter den Hühnervögeln. Wachteln und auch ihre Eier gelten als Delikatesse. Deshalb werden Wachteln auch als Heimtiere (Nutztiere, aber auch Ziervögel) gehalten. Natur macht schlau! Lernort Natur schärft die Sinne. Die Auseinandersetzung mit der Natur in der Natur ist gesund und fördert kognitive Fähigkeiten. 11 Eichhörnchen Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Verbreitet in Mischwäldern und Laubwäldern. Rotes oder schwarzbraunes Fell, auffällig sind der buschige Schwanz und die Pinselohren. Nüsse, Baumfrüchte, Baumtriebe, Eier und Nestlinge. Paarungszeit Frühjahr. Im Frühsommer werden die Jungtiere im Kobel, einem kunstvoll gebauten Baumnest, geboren. Eichhörnchen legen im Herbst Futtervorräte an, die ihnen über die nahrungskarge Winterzeit helfen. Vergisst es, wo die Vorräte sind, können aus den vergrabenen Samen neue Bäume wachsen. Das Eichhörnchen hält Winterruhe. Eichhörnchen benutzen ihre Krallen, um sich an Bäumen festzuklammern, ihren Schwanz verwenden sie als Steuerruder. Lernort Natur wurde bereits zweimal (2008 und 2010) als Projekt der UNESCO-Dekade “Bildung für nachhaltige Entwicklung” anerkannt. 12 Baumschläfer Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Laubmischwald, Siedlungsräume. Mausähnlicher Körperbau, kräftiger, behaarter Schwanz, auffällige Augenmaske. Insekten, kleine Wirbeltiere, Samen, Früchte. Paarungszeit April/Mai. Im Juni werden zwei bis 6, meistens aber vier Junge geboren. Nachtaktiv, wohnt in Baumhöhlen, nimmt aber auch sehr gerne Nistkästen an. Der Baumschläfer gehört, wie auch Siebenschläfer, Gartenschläfer und Haselmaus, zu den Bilchen. Er hält von Oktober bis April Winterschlaf. Bliche haben eine Sollbruchstelle am Schwanz, die ihnen die Flucht ermöglicht, wenn sie am Schwanz gepackt werden. Verirrter Tierschutz: Das Füttern von Wildvögeln (Schwäne, Gänse, Enten) ist verboten (§ 33 JWMG, §§ 3 und 4 DVO). Eine artgerechte, legale Fütterung ist Auftrag und Expertise der Jäger. 13 Igel Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Wald, Parklandschaften, Gärten. Stachelbewehrter Kleinsäuger, Bauch und Kopf sind nur behaart. Fleischfresser: Insekten, Würmer, Engerlinge, Schnecken Paarungszeit Mai und August. Blinde, taube Junge werden geboren und ca. 6 Wochen gesäugt. Kommen sie zu spat im Jahr zur Welt, kann nur der Mensch ihnen beim Überwintern helfen. Der Igel ist ein Winterschläfer, der sich über den Sommer ein Fettpolster anfuttert, um für den Winter reserven zu haben. Igel machen mit unterschiedlichen Geräuschen lautstark auf sich aufmerksam: Brummen, Knurren, Fauchen. So merkt man, dass der Igel fast keine natürlichen Feinde hat. Sein größter Feind, der Mensch, zeigt sich leider unbeeindruckt von dem Lärm. Lernort Natur lädt nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene ein, sich mit heimischen Tieren und Pflanzen und ihren Lebensräumen zu befassen. 14 1 Reh Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Lichte Wälder, Waldränder, Felder Im Sommer rotbraun, im Winter grau mit weißem Hinterteil. Die männlichen Tiere (Böcke) tragen ein Gehörn, das jedes Jahr neu gebildet wird. Kitze sind gepunktet. Kräuter, Knospen, Baumtriebe, Früchte Paarungszeit im August. Die Kitze (meistens zwei) werden im Mai geboren. Bis zum Jahresende haben die Rehgeißen so genannte “Eiruhe”, d.h. je nach Gesundheitszustand der Geiß entscheidet es sich dann erst, ob sie trächtig ist oder nicht. Rehe kann man am besten zur Dämmerungszeit an Waldrändern beobachten. Mit dem Rollstuhl in den Wald? Aber ja! Immer mehr Jäger spezialisieren sich auf Behindertenpädagogik. Marderhund (Enok) 15 Herkunft: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Gehört zur Gattung der echten Hunde, ursprünglich aus Vorderasien und wurde als Pelztier gezüchtet. Neueinwanderer (Neozoon) in Europa mit steigendem Bestand. Körperbau wie ein Dachs, Gesicht ähnlich dem des Waschbären Mäuse, Würmer, Frösche, Insekten, Eier Paare leben lebenslang monogam, pro Wurf 6-10 blinde, nackte Junge Als Vertreter der Neozoen (Neubürger) hat der Marderhund bei uns keine natürlichen Feinde und verdrängt heimische Arten. Aus diesem Grund wird er bei uns bejagt. In japanischen Fabeln ist der Marderhund als Meister der Verwandlung beschrieben. Bei uns heißt der Marderhund auch Enok oder Obstfuchs. Wussten Sie schon: Jäger schaffen Wildäsungsflächen für Wildtiere und verbessern so deren Lebensraum. 16 Wildschwein Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Unterschiedlichste Lebensräume, sehr anpassungsfähig, erschließt schnell neue Nahrungsnischen Gedrungen und massiv, dunkelgraues bis braunschwarzes, borstiges Fell (Schwarte) bei erwachsenen Tieren, Frischlinge gestreift. Allesfresser: Wurzeln, Würmer, Engerlinge, Aas, Waldfrüchte, milchreifes Getreide (Wildschäden!) Paarungszeit (Rauschzeit) im November/Dezember. Im Februar-April werden die Frischlinge sehend und behaart geboren. Wildschweine leben in Mutterfamilien gemeinsam mit den Nachkommen des Vorjahres zusammen. Diese so genannten Rotten werden von einer erfahrenen Bache, der Leitbache, geführt. Während sie den Waldboden beim Wühlen gut durchlüften, sind sie in der Landwirtschaft eher als Schädlinge gefürchtet. Wussten Sie schon, dass es Gesetzesauftrag ist, einen artenreichen Wildbestand zu erhalten, der im ausgewogenem Verhältnis zu den natürlichen Lebensgrundlagen steht? 17 Dachs Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Waldbewohner, lebt im unterirdischen Bau. Flacher, gedrungener Körperbau, Typische “Fehlfärbung”, d. h. Bauch hell, Rücken dunkel. Schwarze und weiße Streifen im Gesicht. Ausgeprägter Schädelkamm. Allesfresser: Wurzeln, Würmer, Engerlinge, Aas, Waldfrüchte, Mais, Getreide Paarungszeit ganzjährig (Keimruhe). Im Februar-März werden die Jungen blind und behaart geboren. In einem Bau können mehrere Generationen einer Dachsfamilie zusammenleben. Der Dachs gräbt mit seinen nagelbewehrten Pfoten metertiefe unterirdische Gänge mit vielen Ausgängen und hält diese immer sauber. Der Dachs baut sogar seine eigene Toilette! Waidgerechtigkeit: Waidgerechte Jagd ist der Verzicht auf Grausamkeit und mangelnde Fairness/Respekt gegenüber jeder Mitkreatur. Obwohl dem Begriff Waidgerechtigkeit zahlreiche ungeschriebene Regeln zugeordnet werden, ist Waidgerechtigeit ein fester Bestandteil des Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes (JMWG, vormals Jagdgesetz). 18 Rotfuchs Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Anpassungsfähiger Kulturfolger, lebt im Wald, auf der Feldflur und in Siedlungsräumen. Hundeähnlich mit rotbraunem, dickem Fell mit Unterwolle. Langer, buschiger Schwanz (Lunte) mit weißer Spitze (Blume) Allesfresser: Mäuse, Jungvögel, Eier, Aas, Waldfrüchte, Rehkitze, Junghasen, Abfall. Paarungszeit Januar/Februar. Im März/April werden die Welpen blind und behaart geboren. Der Fuchs ist ein Hausbesetzer, der nicht selten bei Familie Dachs einzieht und dort geduldet wird. Weil Füchse Krankheiten wie Tollwut und Räude übertragen, muss ihr Bestand durch Bejagung reguliert werden. Tollwut gibt es in Deutschland dank der Ausbringung von Impfködern nicht mehr. Der Impfschutz wird sogar vererbt. Jäger engagieren sich ehrenamtlich für Lernort Natur. Im Angebot sind Waldführungen, aber auch Besuche in der Schule. 19 Baummarder Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Kulturflüchter, lebt in Laubmischwäldern oder großen Parks mit altem Baumbestand. Langgestreckter, schlanker Körperbau, dunkelbraunes Fell mit gelbem Kehlfleck, dunkle Nase. Kleine Tiere, Vogeleier, Beeren, Insekten. Paarungszeit im Hochsommer. Im April werden mindestens drei Junge geboren. Der Baummarder ist ein echter Baumbewohner: Er baut sich ein Nest in einer Baumhöhle, benutzt aber auch gern verlassene Eichhörnchenkobel oder Greifvogelhorste. Wegen seines schönen, dichten Fells nennt man den Baummarder auch Edelmarder, wegen seines gelben Kehlflecks “Gelbkehlchen”. Jagdhunde Der Hund ist unschätzbar wichtig für den Jäger. Er kann z. B. helfen, angefahrenes, krankes oder angeschossenes Wild schnell zu finden. Speziell ausgebildete Nachsuchenführer engagieren sich mit ihren Hunden ehrenamtlich für diese Tätigkeit. 20 Steinmarder Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Kulturfolger, lebt im Wald, auf der Feldflur und in Siedlungsräumen. Etwas kleiner als der Baummarder Allesfresser: Mäuse, Jungvögel, Eier, Aas, Waldfrüchte, Rehkitze, Junghasen, Abfall. Paarungszeit Juli/August. Im März/April werden die Jungen blind und nackt geboren. Steinmarder können aus dem Stand 1,80 m hoch und 2 m weit springen! Der Steinmarder wohnt gern in Holzpoldern, Scheunen oder Dachstühlen und ist dafür bekannt, dass er an Dämmmaterialien und Autoschläuchen beträchtlichen Schaden anrichtet. Man nennt ihn auch Automarder. Wussten Sie schon: Der Jäger muss nicht mit Waffe oder Falle jagen. Auch tierische Jagdhelfer können für die Jagd abgerichtet werden. So nutzt man in der so genannten Beizjagd Falken und andere Greifvögel. Beim so genannten Frettieren gehen zahme Frettchen im Auftrag des Jägers auf Kaninchenjagd. 21 Iltis Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Verbreitet. Lebt in Bauen, Felsspalten, Baumhöhlen oder verlassenen Kaninchenbauten. Schlanker Körperbau, kurze Gliedmaßen, dunkelbraunes Fell mit gelblichem Unterfell. Schnauze weißlich maskenähnliche Kopfzeichnung. Vorwiegend Fleischfresser: Frösche, Kröten, Vögel, Eier, Fische, Kleinsäuger. Paarungszeit März-Juni. Es werden drei bis zwölf Jungtiere geboren. Der Rüde stellt bei der Begattung die Fähe durch Nackenbiss ruhig, auch sonst geht es in der Familie Iltis extrem zu. Die Jungen wiegen bei der Geburt nur 10 g. Nach einem Lebensmonat öffnen sie die Augen, werden zeitgleich entwöhnt und sind nach drei Monaten selbständig und geschlechtsreif, was die Rüden dann auch gleich nutzen. Iltisse sind hier eher selten. Das Frettchen ist die gezähmte Form des Iltis. Jäger bieten mit Lernort Natur hochwertige, unterhaltsame und lehrreiche Kinderferienprogramme an. Kontaktieren Sie uns: [email protected] 22 Großwiesel Lebensraum: Aussehen: Nahrung: Fortpflanzung: Besonderheiten: Besiedelt viele Landschaftstypen, bindet sich weniger an die Landschaft als an das Futterangebot. Wohnt in Steinhaufen, verlassenen Bauen, Holzstapeln. Schlank, kurze Beine. Das kurzhaarige Fell ist im Sommer braun, die Schwanzspitze Schwarz. Im Winter trägt das Wiesel ein weißes Tarnfell, man nennt es dann Hermelin. Kleinsäuger, Insekten, selten Reptilien Paarungszeit im Frühsommer. Im März werden drei bis achtzehn (!) Jungtiere geboren, der Durchschnitt liegt bei 6-9. Der Legende nach wollte ein Wiesel lieber sterben als sich den weißen Winterpelz schmutzig zu Machen, daher rührt der Wahlspruch “malo mori quem foedari” (Lieber sterben als sich besudeln) des neapolitanischen Hermelinordens. Das weiße Hermelinfell stand im Mittelalter symbolisch für moralische Reinheit. Es gibt zahllose Spuren, die Tiere in ihrem Lebensraum hinterlassen: Fraßstellen, Lager, Verbiss, Wühlstellen, Losung, Gewölle... Es gibt zahllose Spuren, die der Mensch im Lebensraum dieser Tiere hinterlässt...einige davon sind sogar wünschenswert! Impressum Zusammenstellung: Christine Spickermann Layout: Stadtverwaltung Rheinfelden (Baden) Fotos: Helmut Berhardt, Fotolia, Erik Marek, Claudia Reinöhl, Christine Spickermann, Urs Zimmermann