Oblast Uzhgorod

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1. UDGVVertretungsstelle
2. Der/Die
Koordinator/in
Oblast Uzhgorod
Oblast Uzhgorod
Dr. Doz. Syno Viktoria, Fakultät für romanischgermanische Philologie der Nationalen Universität
Uzhgorod.
Adresse: 89427, Закарпатська обл.,
Ужгородський район,
с. Минай, вул. Миру, 37
050 5165975; [email protected]
3. Institutionen, die im
regionalen Verband
vertreten sind
Nationale
Universität
Mukatschevo
4. Informationen zu
aktuellen
Verbandsinitiativen,
Veranstaltungen,
Seminaren, Treffen usw.
5. Planung für das Jahr
2012
6. Archiv
7. Eigene DaF-Materialien
(Unterrichtseinheiten,
Präsentationen,
Seminarmaterialien usw.)
8. Übersetzungen
(deutsch-ukrainisch,
ukrainisch-deutsch)
9. Informationen zur
Region
Präsentation
Uzhgorod,
Staatsuniversität
Transkarpatien
Die Oblast Transkarpatien (ukrainisch Закарпатська
область) ist eine Verwaltungseinheit der Ukraine im
äußersten Westen des Landes. Sie hat rund 1,25
Millionen Einwohner und umfasst die historische
Landschaft Karpatoukraine. Im Westen grenzt das Gebiet
an die Slowakei und Ungarn, im Süden an Rumänien. Im
gebirgigen Norden grenzen auf einem Stückchen an es
die polnischen Ostkarpaten (Bieszczady) an. Durch das
Gebiet verlaufen die wichtigsten Verkehrsverbindungen
in Gebirgspässen über die Karpaten von der Ukraine nach
Südund
Westeuropa.
Die
dichtbesiedelte
Karpatoukraine war lange umstritten zwischen der
damaligen Tschechoslowakei, zu der sie zwischen dem
Ersten und Zweiten Weltkrieg gehörte, Ungarn und der
Ukraine bzw. der Sowjetunion.
Man findet hier die Möglichkeit, die letzten Urwälder
Europas zu bestaunen, die unter dem Schutz des
Karpaten- Biosphärenreservates (Carpathian Biosphere
Reserve CBR) stehen, welches im Jahre 1992 in das
Unesco Welterbeprojekt "Der Mensch und die
Biosphäre" (MAB) aufgenommen wurde und eine
Gesamtfläche von 57880 ha besitzt.
Wie alle Biosphärenreservate ist auch dieses in
verschiedene Zonen eingeteilt. Das Biosphärenreservat
gliedert sich in fünf Teilareale: die Massive Kusij und
Marmarosch, Swydowez und Tschorna Hora mit der
Gowerla, dem mit 2061m höchsten Berg der Ukraine,
sowie das Massiv Mala Uholka - Schirokij Luh mit den
größten Buchenurwäldern Europas und bekanntesten
Höhlen der ukrainischen Karpaten (der Druzhbahöhle
und der Milchsteinhöhle). Des weiteren enthält das
Biosphärenreservat die botanischen Schutzgebiete:
Tschorna Hora, Juliwska Hora sowie das Narzissental
nahe der Stadt Chust, welches jedes Jahr im Frühling mit
seiner beeindruckenden natürlichen Narzissenpopulation
aufwartet. Zu den höchsten Bergen der ukrainischen
Waldkarpaten gehören neben der Gowerla weiterhin der
Petros (2020 m) und der Pip Ivan (1937 m).
Neben den diversen Naturschätzen, mit denen die
Karpaten aufwarten können, ist es nicht weniger reizvoll
einen Blick auf die kulturelle Vielfalt der Region zu
werfen. Über die Jahrhunderte haben sich neben den
Ukrainern verschiedene ethnische Gruppen in den
ukrainischen Karpaten angesiedelt: Ungarn, Russen,
Rumänen, Sinti und Roma, Slowaken, Juden und auch
Deutsche. Sie alle hinterließen Spuren, die die Region
prägten und so reizvoll werden ließen. Einen besonderen
Einfluss haben die Ungarn, die über 1000 Jahre in
Transkarpatien regierten, und heute noch einen hohen
Bevölkerungsanteil
hauptsächlich
in
der
transkarpatischen Tiefebene, dem äußersten Norden
Transsylvaniens aufweisen.
Sie bildeten früher die Oberschicht und prägten
das Bild der Städte dieser Region. Ihr Anteil ist heute mit
12,5 % immer noch beträchtlich. Auch deutsche Siedler
haben in den Karpaten ihre Spuren hinterlassen. Damals
für die Entwicklung des Salzbergbaus und der
Waldwirtschaft hier angesiedelt, zeugen einige ihrer
Dörfer (Ust-Tschorna, Deutsch-Mokra) heute noch vom
entbehrungsreichen Leben der Deutschen. Die ethnische
Vielfalt
Transkarpatiens
spiegelt
sich
überall
wahrnehmbar in der Küche der Region wider. Ungarische
Speisen wie Bogratsch (würziges Kesselgulasch) und
Rakkott Krumpli (pikanter Kartoffelauflauf mit
Debrecziner und Eiern), das rumänische Tokan (Maisbrei
mit Schafskäse) finden wir hier neben klassisch
ukrainischen Gerichten wie Borschtsch, Bliny und dem
typisch karpatischen Brinsa, einem Frischkäse aus
Schafsmilch, der gesalzen in Holzfässern gelagert wird.
Wenn auch nicht jedem bekannt, existiert hier in der
transkarpatischen
Tiefebene
ein
traditionell
hochklassiges Weinanbaugebiet, das mit schmackhaften
Weinen und Weinbränden aufwarten kann.
Uzhgorod
Uzhgorod ist die westlichste Stadt der Ukraine und die
Hauptstadt von Transkarpatien. Bei einem Spaziergang
durch das alte Zentrum der 1100jährigen Stadt spürt man
eine besondere Atmosphäre. Uzhgorod liegt im
Dreiländereck zwischen der Slowakei, Ungarn und der
Ukraine. Hier spürt man deutlich den Einfluss Ungarns
und später Österreich-Ungarns, das jahrhundertlang die
Vormachtstellung in dieser Region besaß. Aber auch die
1919
neu
gegründete
Tschechoslowakei,
der
Transkarpatien nach dem ersten Weltkrieg zufiel,
hinterließ deutliche Spuren im Stadtbild.
So existiert hier ein architektonisches Kleinod, das
kubistische Viertel, welches in dieser Zeit erbaut wurde
und bis heute gänzlich unverfälscht zu bestaunen ist.
Architektonisch erinnert der historische Stadtkern von
Uzhgorod in vielem an das alte Österreich-Ungarn. Dazu
kommen Verwaltungsgebäude und sowjetische und
postsowjetische Plattenbauten in den Außenbezirken
einerseits und andererseits neue, private Wohnhäuser,
die keinerlei Bauplänen unterworfen zu sein scheinen.
Im Frühjahr sind mehrere Straßenzüge der Innenstadt
von üppig blühenden japanischen Kirschblüten (Sakura)
durchzogen, die besonders nachts einen starken Duft
verströmen. Den ganzen Sommer über blühen entlang
des Flusses Uzh die Bäume der längsten Lindenallee
Europas, die eine beliebte Flaniermeile für Jung und Alt
ist. In der Fußgängerzone laden viele Straßencafes zum
Verweilen ein.
Es gibt eine kleine Fußgängerzone und man kann in
Ruhe die Einkaufsstraßen auf und ab schlendern.
Nichts Aufregendes Die Wiege Uzhgorods liegt auf dem
Schlossberg, auf dem sich bereits seit dem 9. Jahrhundert
Festungsanlagen befinden. Bei den Tatarenüberfallen im
Jahre 1241 wurde die alte Burg zerstört. Die heutige
Burganlage stammt aus dem 16. Jahrhundert und
beherbergt das Heimatmuseum mit Abteilungen zur
Naturkunde, zu Trachten der Region und zu alten
Musikinstrumenten.
Weitere Sehenswürdigkeit ist das in der Nähe der
Burg errichtete Freilichtmuseum, in dem die typische
transkarpatische Holzarchitektur präsentiert wird. Zu
diesem Zweck sind Originalbauwerke, eine Kirche, eine
Schule und regionaltypische Bauernhäuser aus dem
gesamten Gebiet hierhin transportiert und wieder
aufgebaut worden.
Zu den schönsten und eindrucksvollsten sakralen
Bauten zählt die Kreuzerhöhungskirche in der
Kapituljnastraße aus dem 17. Jahrhundert. Sie wurde als
Kirche des Jesuitenklosters erbaut. 1858 erfolgte eine
barocke Umgestaltung, später wurden klassizistische
Elemente eingebracht. Bemerkenswert ist der schöne
Ikonostas im Inneren der Kirche.
Direkt am Ufer des Flusses, am Fuße des
Schlossberges, fällt ein großes Gebäude durch seine
Farbigkeit und Formenvielfalt auf. Das jetzt als
Philharmonie genutzte Bauwerk stammt aus dem Jahre
1904 und wurde als Synagoge im neomaurischen Stil
errichtet. Die Eingangsseite bildet den Abschluss des
Theaterplatzes. Die Fassade ist mit roten Ziegelplatten
gestaltet und auch im Inneren kann man einige schöne
Details entdecken, wenn auch natürlich durch die
langjährige zweckentfremdete Nutzung vieles verändert
wurde. Gleich nebenan ist eine Kinder-Eisenbahn in den
Sommermonaten eine Attraktion. Beschaulich fährt diese
am Flussufer entlang, das Besondere daran ist, dass sie
auch von Kindern betrieben wird.
Etwas schwer zu erreichen ist eines der ältesten
Bauwerke der Gegend, die Horjansjka Rotunde in der
Hirkastraße. Sie liegt am Rande der Stadt in dörflicher
Umgebung.
Die
Rotunde,
ein
einzigartiges
Architekturdenkmal, ist wahrscheinlich im 12.
Jahrhundert entstanden. Die Kirche besteht aus zwei
Teilen. Der runde Teil besticht durch seine archaische
Einfachheit und seine mächtigen Mauern, die immerhin
über zwei Meter dick sind. Unmittelbar daran schließt
sich ein später angefügtes Kirchlein an. An den Wänden
der Rotunde sind Fresken aus dem 14. Jahrhundert
erhalten geblieben.
Beim Bummeln entlang des Flussufers oder rund um
den Teatraljnaplatz begegnet man vielen kleinen
Geschäften und vor allem Restaurants und Cafes, die den
westeuropäischen Einfluss nicht verleugnen können.
10. Links, nützliche
Adressen für den DaFUnterricht.
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