Management Lang lebe die Sau! Jede Sau sollte in ihrem Leben fünf bis sechs Würfe aufziehen. Das Fundament für eine lange Nutzungsdauer und hohe Lebensleistung legen Sie bereits bei den Jungsauen. S 6 top agrar 7/2013 Laufe ihres Lebens sollte jede Sau fünf bis sechs Würfe aufziehen und eine Lebensleistung von mehr als 65 abgesetzten Ferkeln erreichen. Die Nutzungsdauer, das heißt der Zeitraum zwischen der Erstbelegung und dem Ausscheiden aus der Herde, beträgt dann in der Regel mehr als zwei Jahre. Die Nutzungsdauer und Lebensleistung können Sie anhand von vier Kennziffern errechnen, die Sie einfach Ihrem Sauenplaner entnehmen. Sie benötigen die Anzahl aller Würfe sowie der Erstlingswürfe eines Jahres und die Kennzah- Übersicht 1: Leistungsmaximum im 3. bis 5. Wurf 1150 lebend geborene Ferkel/Wurf Ferkelindex1) 14 1050 13 950 12 850 11 750 1 2 3 4 5 6 7 Wurfnummer 8 9 10 11 10 1) lebend geborene Ferkel je 100 Belegungen Wer viele Sauen im ersten und zweiten Wurf „verliert“, verschenkt wertvolles Leistungspotential. Denn ihr Optimum erreichen die Tiere im dritten bis fünften Wurf. Grafiken: Driemer Sauen im sechsten und siebten Wurf bringen zwar weniger Ferkel je Wurf zur Welt. Dennoch rangiert ihr Ferkelindex aufgrund niedrigerer Umrausch- und besserer Abferkelquoten immer noch über dem Wert der Erstlingssauen. In puncto Ferkelindex liegen die Sauen im sechsten Wurf sogar auf Augenhöhe mit den Zweite-Wurf-Sauen. Ab dem achten Wurf flacht die Leistung dann häufig ab. Die Anzahl der lebend geborenen Ferkel sinkt unter 12, ab dem zehnten Wurf oft sogar unter 11. Und auch der Ferkelindex fällt unter das Niveau der Erstlingssauen. Zudem wer- Mehr als 65 Ferkel je Sauenleben: Im Quelle: Auswertung von 106 Ferkelerzeugerbetrieben im Rheinland, WJ 2010/11 Ferkelindex im 6. Wurf noch top: Die den die Würfe ungleichmäßiger, unter anderem weil die Milchleistung der Sau altersbedingt sinkt. Die Leistungskurve fällt jedoch von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich aus. Deshalb sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Berater eine Leistungskurve Ihrer Herde ähnlich der Übersicht 1 erstellen. Anschließend diskutieren Sie, ab welchem Zeitpunkt es sinnvoll ist, sich von alten Sauen zu trennen. Foto: Kremling E ine Sauenherde funktioniert wie ein gut geführtes Familienunternehmen. Man benötigt einen Anteil erfahrener Leistungsträger, einen gesunden Mittelbau und junge, dynamische Nachwuchskräfte. Verschiebt sich dieses Gleichgewicht, kann darunter schnell das Leistungsvermögen der Herde leiden. Auch die Bestandsgesundheit wird in Mitleidenschaft gezogen, wenn zu viele Jungsauen, deren Immunsystem noch nicht so belastbar ist, eingegliedert werden. Deshalb sollten die Erstlingswürfe einen Anteil von maximal 17 bis 20 % an den Gesamtwürfen haben. Ziel sollte es darüber hinaus sein, mindestens 80 % der jungen Sauen bis zum dritten Wurf zu halten. Das heißt, dass pro Abferkelperiode bzw. Wurfnummer höchstens 10 % der Tiere ausscheiden dürfen. Denn Sauen erzielen ihre besten Leistungen erst im dritten bis fünften Wurf, wie Auswertungen aus rheinischen Ferkelerzeugerbetrieben zeigen (siehe Übersicht 1). Hier bringen sie im Schnitt 13 bis 13,5 Ferkel lebend zur Welt und damit 0,5 bis 1 Ferkel mehr als die Erstlingssauen. In dieser Zeit erreicht auch der Ferkelindex die höchsten Werte. Er gibt die Anzahl lebend geborener Ferkel je 100 Belegungen wieder und bezieht damit auch die Umrausch- und Abferkelquote ein. Im dritten bis fünften Wurf liegt er bei mehr als 1 100 Ferkeln. Erfahrene Altsauen mit stabiler Immunität sind die Leistungsträger Ihrer Herde. Doch sorgen Sie auch immer für ausreichend Nachwuchskräfte. len Würfe sowie abgesetzte Ferkel je Sau und Jahr. Wie Sie daraus die Nutzungsdauer und Lebensleistung berechnen, ist in Übersicht 2 in drei Schritten erklärt. Wie die Nutzungsdauer erhöhen? Das Fundament für eine lange Nutzungsdauer legen Sie bereits bei den Jung­sauen. Ein konsequentes Jungsauen-Management hilft, Fehler zu vermeiden. Folgende Maßnahmen sollten Sie beachten: • Achten Sie auf die Qualität der (eigen-)remontierten Jungsauen, besonders auf die Fundamente. Fotografieren Sie schlechte Fundamente bei zugekauften Tieren und reklamieren Sie die Jungsauen beim Zuchtunternehmen. Wenn Sie Eigenremontierer sind, wählen Sie gezielt fundamentstarke Eber aus, das heißt Väter mit kurzen Fesseln ohne Durchtrittigkeit. Auch auf die Leistung und die Lebensdauer der Ebermutter und des Ebervaters sollten Sie achten. So sollten die Ebermütter mindestens vier Würfe abgeschlossen haben. • Gönnen Sie den Jungsauen eine Eingliederungsphase von mindestens sechs Wochen. In dieser Zeit benötigt jedes Tier mindestens 1,65 m2 Buchtenfläche. Betonspalten sind gut für den Klauenabrieb. • Nehmen Sie sich täglich Zeit für die Jungsauen, damit die Tiere Sie kennenlernen und so Ängste abbauen können. • Ab der zweiten Hälfte der Eingliederung sollten die Jungsauen phasenweise Kontakt zu Altsauen haben. So bauen Sie den Immunschutz der Tiere gezielt auf. • Nehmen Sie rauschige Jungsauen schnellstmöglich aus der Gruppe, sonst Übersicht 2: So berechnen Sie die Lebensleistung Rechenschritte Rechenformel 1. Schritt: Würfe je Sau und Leben = Anzahl Würfe eines Jahres* Anzahl Erstlingswürfe eines Jahres* 2. Schritt: Nutzungsdauer je Sau ab Erstbelegung (Jahre) = Würfe je Sau und Leben (Ergebnis Schritt 1) Würfe je Sau und Jahr* 3. Schritt: Lebensleistung (abge= setzte Ferkel/Sau/Leben) Nutzungsdauer je Sau (Ergebnis Schritt 2) X Abgesetzte Ferkel je Sau und Jahr* * Diese Zahlen dem Sauenplaner entnehmen In drei Schritten können Sie berechnen, wie viele Ferkel eine Sau im Schnitt im Laufe ihres Lebens aufzieht. top agrar 7/2013 S 7 Management Schnell gelesen • Sauen erzielen die höchsten Leistungen im dritten bis fünften Wurf. • Wer zu viele Sauen nach dem ersten und zweiten Wurf verliert, verschenkt wertvolles Leistungspotential. • Ziel sollten im Schnitt fünf bis sechs Würfe sein bei einer Lebensleistung von mehr als 65 abgesetzten Ferkeln. • Eine konsequente Eingliederungsphase bereitet die Jungsauen auf die Tragezeit und den ersten Wurf vor. • Halten Sie so viele Tiere vor, dass Sie 20 % der abgesetzten Sauen ersetzen können. S 8 top agrar 7/2013 Frühzeitig Körperfett anfüttern Rückenspeck macht fruchtbar – getreu diesem Motto füttert Familie Janssen die Jungsauen ad libitum mit einem extra Futter. Fotos: Kremling sind Klauenverletzungen durch Aufspringen vorprogrammiert. • Halten Sie immer so viele Jungsauen vor, dass Sie im Bedarfsfall 20 % der Tiere einer Absetzgruppe austauschen können. Nur so können Sie wirklich leistungsbezogen selektieren. • Im Alter von 220 bis 260 Tagen – variiert je nach Genetik – sollten die Tiere in ihrer zweiten, besser sogar in der dritten Rausche erstmalig belegt werden. Sie bringen dann ein Gewicht von 140 bis 160 kg auf die Waage und weisen eine Rückenspeckdicke von 15 bis 18 mm auf. Ist das nicht der Fall, müssen Sie die Fütterung in der Aufzuchtphase überprüfen. • Jungsauen wachsen in der ersten Trächtigkeit noch. Rangkämpfe mit Altsauen würden sie hier zu stark belasten. Halten Sie sie daher in Jungsauengruppen und integrieren Sie sie erst in der zweiten Trächtigkeit in die Altsauengruppen. Das ist besonders dann sehr wichtig, wenn Sie in der Gruppenhaltung mit Abrufstationen arbeiten. • Zum Abferkeln haben die Jungsauen dann ein Gewicht von 210 bis 240 kg erreicht. Die Speckdicke liegt bei 22 mm. • Jungsauen dürfen im ersten Wurf maximal 15 kg Körpergewicht verlieren. Setzen Sie also alles daran, die Tiere optimal zu versorgen. • Dokumentieren Sie die Abgangsgründe der Sauen sorgfältig. Notieren Sie sich zudem die bis zum Ausscheiden erreichte Wurfnummer. Nur dann sind Sie in der Lage, die Ursachen für die Sauenabgänge zu analysieren und Schwachstellen zu beseitigen. Johannes Hilgers, Rheinischer Erzeugerring für Mastschweine e.V.; Regina Kremling, top agrar Bernd, Margret und Patrick Janssen (v. l. n. r.) vor der separaten Eingangstür in das Jungsauenaufzuchtabteil. Hier werden ein gelber Overall und neue Stiefel angezogen. D ie Sauen von Familie Janssen sind in puncto Lebensleistung Langstreckenläufer. Im Schnitt ziehen sie 78 Ferkel im Laufe ihres Lebens auf. Fragt man Bernd Janssen, seine Frau Margret und Sohn Patrick aus dem niederrheinischen Kevelaer nach ihrem Erfolgsrezept für eine lange Nutzungsdauer, kommt schnell die alte Formel „fett macht fruchtbar“ auf den Tisch. „Wir füttern die Jungsauen in der Eingliederungsphase ad libitum am Breiautomaten, damit sie möglichst viel Körperfett aufbauen können“, erklärt Bernd Janssen. Dafür setzt er ein spezielles Jung­ sauenfutter mit 13,2 MJ ME, 14 % Roh­ protein und Biotin für die Klauengesundheit ein. „Früher haben wir die Tiere mit dem normalen Futter für die tragenden Sauen versorgt. Das war aber nicht optimal, da oft Fundamentprobleme auftraten“, erinnern sich die Eheleute Janssen, die das Jungsauenfutter heute nicht mehr missen möchten. Quarantäneabteil mit 60 Plätzen: Seit Oktober 2012 stocken Janssens den Sauenbestand kontinuierlich auf, von ehemals 200 auf künftig 500 Sauen. Im neu gebauten Stall gibt es auch ein separates Abteil für die Jung­sauenaufzucht und -eingliederung mit 60 Plätzen, in das dank der Fensterfront viel Tageslicht fällt. Janssens, die ihre Sauenherde im doppelten 5-Wochen-Rhythmus mit vier Wochen Säugezeit fahren, beziehen SPFTiere von einem festen Lieferanten in Dänemark. In der Regel erhalten sie jährlich vier Lieferungen mit drei Altersgruppen. In der derzeitigen Aufstockungsphase kommt der Lkw natürlich häufiger vorbei. Vor jeder Lieferung wird das Abteil gereinigt und desinfiziert. Nach der Anlieferung begutachten Bernd und Patrick Janssen die Jungsauen. Übers. 3: 78 abgesetzte Ferkel je Sauenleben Kennzahlen Betrieb Janssen WJ 11/12 Anteil Erstlingswürfe an den gesamten Würfen, % 16,49 Remontierungsrate, % 40,84 Würfe pro Sau und Leben, n 6,06 Nutzungsdauer je Sau ab Erstbelegung, Jahre 2,45 Lebensleistung: gesamt abgesetzte Ferkel je Sau, n 78,46 Die Sauen im Betrieb erreichten im WJ 11/12 im Schnitt mehr als 6 Würfe. Links: Aus den in die Buchtentrennwand eingelassenen Trögen fressen die Ferkel sehr gern. Rechts: Im Jungsauenaufzuchtabteil werden die Tiere ad libitum am Breiautomaten gefüttert. Stark durchtrittige Tiere reklamieren sie sofort. „Das kommt aber nur selten vor“, berichtet der Betriebsleiter. Im Quarantäneabteil werden immer sieben bis acht Jung­sauen in einer der acht Buchten zusammengestallt. Jedem Zuchtläufer stehen 1 m2 Platz zur Verfügung, jeder Jungsau 1,7 m2. „Zu wenig Platz ist schlecht für die Entwicklung der Tiere“, so die Erfahrung von Bernd Janssen. Das Jungsauenabteil hat einen separaten Zugang von außen. Dort stehen Overalls und Stiefel parat. Eine Verbindungstür zum „Hauptstall“, die das Umtreiben der Tiere erleichtert, wird in den ersten drei Wochen nach Ankunft der Jungsauen fest verschlossen. „So gerät man erst gar nicht in Versuchung, den Weg abzukürzen“, betont Margret Janssen. Am ersten Tag nach der Anlieferung entwurmt Patrick Janssen alle Jungsauen und impft sie gegen Circo/Myko­ plasmen, Parvo/Rotlauf, PRRS und Influenza. Am 19. Tag wird das Prozedere wiederholt. „Der Impf-Cocktail belastet die Tiere natürlich in den Folgetagen, aber nur so können wir die Herdengesundheit sichern“, gibt Bernd Janssen offen zu. Kontakt zu Altsauen: Im Anschluss an die zweite Impfphase haben die Tiere für ein paar Stunden Kontakt zu Altsauen, um sie so noch mit betriebsspezifischen Keimen zu konfrontieren und die Rausche zu fördern. In den nächsten drei Wochen, der sogenannten Cool-downPhase, setzen sich die Jungsauen mit den Erregern auseinander. Anschließend kommen die ältesten Tiere ins Deckzentrum. Dort werden sie 15 bis 17 Tage mit Regumate synchronisiert. „Wir streben ein Erstbelegungsalter von 240 bis 250 Tagen an“, erklärt Bernd Janssen. Ab der Erstbelegung steht eine Sau im Schnitt noch 2,45 Jahre im Betrieb. In dieser Zeit zieht sie in gut sechs Würfen mehr als 78 Ferkel auf (siehe Übersicht 3). „Unser Ziel ist, dass jede Sau sechs bis sieben Würfe abschließt“, betont Bernd Janssen, „ab dem achten Wurf fällt dann die Leistung stärker ab.“ Damit die Sauen diese Lebensleistung erbringen können, achten Janssens intensiv darauf, dass sie im Laufe der Säugezeit nicht zuviel Körpergewicht verlieren. So füttern sie die Tiere in den ersten beiden Säugewochen zweimal täglich, ab der dritten Woche sogar dreimal am Tag – jeweils um 7.00, 12.00 und 18.00 Uhr. „Die Sauen nehmen so täglich 8 bis 10 kg Futter auf“, weiß Margret Janssen, die ein Laktationsfutter mit 13,2 MJ ME und 17 % Rohprotein einsetzt. Ab der zweiten Woche versorgt sie zudem die Ferkel mit Prestarter. -rk- j top agrar 7/2013 S 9 Fotos: Kremling Management Sabine, Oliver und Ludger Klings (v. l. n. r.) trennen sich konsequent von Altsauen, die den achten Wurf abgeschlossen haben. Nach dem 8. Wurf ist Schluss en sind von Natur aus schon speckiger.“ Der Betriebsleiter belegt die zugekauften Jungsauen in der zweiten Rausche. Dann sind sie im Schnitt 130 bis 135 kg schwer bzw. 230 bis 235 Tage alt. In der Tragezeit ist die Tierkontrolle dann immens wichtig. „Nur wer seine Sauen täglich kontrolliert und beobachtet, wird rechtzeitig auf kranke oder bereits leicht untergewichtige Tiere aufmerksam“, so die Erfahrung von Oliver Klings. Einen weiteren Garanten für eine lange Nutzungsdauer sehen Klings in der Säugedauer. Im 1-Wochen-Rhythmus fahren sie im Schnitt eine Säugezeit von 22 Tagen. „Eine längere Säugephase ginge enorm auf die Kondition der Sauen“, weiß Sabine Klings. Denn auch bei gut drei Wochen sind manche Tiere nach dem Absetzen abgemagert. Sie erhalten dann täglich 6 bis 7 kg Futter. -rk- Familie Klings kennt das Geheimnis für eine lange Nutzungsdauer: Genug Reserven, eine intensive Tierkontrolle und 22 Tage Säugezeit iele Ferkelerzeuger trennen sich zu spät von ihren Sauen und mindern dadurch die Leistungsfähigkeit ihrer Herde. Nicht so bei Familie Klings aus Kerken am Niederrhein. Sabine, Ludger und ihr Sohn Oliver Klings haben vor ein paar Jahren berechnet, dass die Leistung der Sauen ab dem neunten Wurf rapide sinkt. Deshalb haben sie beschlossen, dass jede Sau spätestens nach dem achten Wurf gehen muss. Im siebten und achten Wurf liegt der Ferkelindex, d. h. die Anzahl lebend geborener Ferkel je 100 Belegungen, immerhin noch über dem Wert der Erstlingsund Zweite-Wurf-Sauen (s. Übersicht 4). Das Leistungsoptimun erreichen die Sauen im dritten bis fünften Wurf. Hier liegt der Ferkelindex bei einem Spitzenwert von mehr als 1 350 Ferkeln. Familie Klings hat den Bestand im vergangenen Jahr auf 600 Sauen (Topigs20) inklusive Ferkelaufzucht aufgestockt. Die Altersstruktur der Herde hat sich dadurch in Richtung des ersten bis dritten Wurfes verschoben. Dass viele dieser jüngeren Sauen noch den achten Wurf erreichen werden, beweist eine andere Kennzahl aus dem Sauenplaner: In den letzten 300 Tagen sind 140 Sauen aus dem Bestand ausgeschieden. 29 % der Tiere hatten den achten Wurf abgeschlossen. Weitere 14 % wurden nach dem siebten Wurf ausselektiert. Doch wie erreicht die Familie eine so lange Nutzungsdauer ihrer Sauen? Lud- S 10 top agrar 7/2013 ger Klings bringt es wie folgt auf den Punkt: „Das Rennen wird im ersten und zweiten Wurf entschieden.“ Hier muss seiner Ansicht nach der Grundstein für ein langes Leben gelegt werden. Werden die Sauen in dieser Phase „vernachlässigt“, scheiden sie häufig zu früh aus. Fettreserven wichtig: Damit die Erst- lings- und Zweite-Wurf-Sauen das „Rennen“ fortsetzen können, müssen sie genügend Fettreserven mitbringen. „Eine speckige Sau hat ganz klar den Vorteil, dass sie in der Säugezeit ausreichend Körperreserven mobilisieren kann“, erklärt Ludger Klings, „und unsere Sau- Übers. 4: Leistungskurve der Sauen 1450 lebend geborene Ferkel/Wurf Ferkelindex1) 16 1350 15 1250 14 1150 13 1050 1 2 3 4 5 Wurfnummer 1) lebend geborene Ferkel je 100 Belegungen 6 7 8 12 Quelle: Sauenplaner Klings, KJ 2012 V Im dritten bis fünften Wurf erreichen die Sauen einen hervorragenden Ferkelindex von mehr als 1 350 Ferkeln je 100 Belegungen.