WIW_117_Bauernhof_1_35.qxp 04.03.2010 14:06 Uhr Seite 7 v. Chr. Rinder vor den Pflug zu spannen begann, entstanden die ersten Felder mit langen, geraden Furchen. Die Pflanzen wuchsen noch besser und brachten mehr Ertrag. Damit war der Mensch endgültig zum Ackerbauern geworden. GRÄSER Weltweit spielt die Pflanzenfamilie der Gräser eine bedeutende Rolle, da alle Getreidearten dieser Familie angehören. Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Die Ägypter entwickelten und verbreiteten den Getreideanbau. Mais und Reis waren ursprünglich wilde Gräser, die – wie andere Gräser auch – essbare Samen bilden. Durch gezielte Züchtung haben die Körner deutlich an Größe und Gewicht gewonnen. UNVERZICHTBAR Gräser sichern unser Überleben. Neben ihnen existiert keine vergleichbare Nahrungsquelle, die sechs Milliarden Menschen ernähren könnte. Für unsere tägliche Ernährung sind auch die Gräser auf Wiesen und Weiden von großer Bedeutung. Sie stellen eine wichtige Futterquelle für Rinder, Schafe und Ziegen dar. Ohne Gras kämen weder Steaks noch Milchprodukte auf den Tisch. Im Spätmittelalter lebten Menschen und Tiere unter einem Dach. Etwa zur gleichen Zeit gelang es den Menschen auch, wild lebende Tiere zu zähmen. Aus der Viehhaltung zogen die Menschen einen großen Nutzen, denn die Tiere lieferten Milch, Fleisch, Felle, Wolle und Eier. Damit wurden die Menschen vom Zufallsglück der Jagd immer unabhängiger. Wenn es ihnen an Nahrung mangelte, konnten sie jederzeit ein Tier aus ihrer Herde schlachten. Nach wie vor ergänzten aber wilde Tiere und Pflanzen den Speiseplan der Menschen. Ständig dachten die Menschen darüber nach, wie sie die Bodenbearbeitung verbessern konnten, damit die Pflanzen besser wuchsen. Es war ein gewaltiger Fortschritt, als sie kräftige Astgabeln als einfache Pflüge verwendeten. Als man um 3500 Lange Zeit lebten Menschen und Tiere gemeinsam unter eiWie leben nem Dach. ArMensch und Tier auf dem beiten, Schlafen, Bauernhof? Kochen und Viehhaltung – bis vor 500 Jahren spielte sich alles auf engstem Raum ab. In den ersten Bauernhäusern gab es noch nicht einmal Wände zwischen Mensch und Vieh. Später baute man Wohnhäuser für die Menschen und eigene Ställe für das Vieh. Auf jedem Hof lebten verschiedene Tiere, aber selten große Herden. Sie gaben nicht viel Milch, Eier oder Fleisch, weil der Mensch sie nicht gut ernähren konnte. Für die Bauern war es damals schwierig, das Vieh über den Winter zu bringen. Das wenige Futter reichte gerade für die