März / April 2012 19 KINDERSEITE K... wie... Kolkrabe Von Monika Dönz-Breuß D er Kolkrabe gehört, gemeinsam mit Elster, Eichel- und Tannenhäher, Dohle und Alpendohle, Saat-, Aas-, Raben- und Nebelkrähe zur Familie der Rabenvögel, den Co rvid ae . „Kolk“, die erste Silbe seines Namens, ist wahrscheinlich lautmalerischen Ursprungs, ahmt also seinen Ruf nach. Der Kolkrabe ist der größte Singvogel der Welt. Mit einer Körperlänge von 54 bis 67 cm und einer Flügelspannweite von bis zu 130 cm ist er größer als ein Mäusebussard und der mit Abstand größte europäische Rabenvogel. Kolkraben können bis zu 1,5 kg schwer werden. Schwarz wie die Nacht… Bei erwachsenen Vögeln ist das Gefieder einfarbig schwarz und glänzt je nach Lichteinfall metallisch grün oder blauviolett glänzend. Bei Jungvögeln fehlt dem Gefieder der Metallglanz fast völlig, es ist oberseits braunschwarz, auf der Unterseite braun. Sehr anpassungsfähig... Kolkraben sind sehr anpassungsfähig und besiedeln Lebensräume im Hochgebirge, Wälder sowie offene und halboffene Landschaften aller Art. In Vorarlberg ist der Kolkrabe in allen Regionen verbreitet. Die Brutpopulation, also die Anzahl der Brutpaare in Vorarlberg, wird auf 250 bis 500 Brutpaare geschätzt. Allesfresser Wie viele Rabenvögel ist auch der Kolkrabe Allesfresser – er mag kleine Wirbeltiere ebenso wie Vogeleier, größere Insekten, Regenwürmer, Früchte, Mais und menschliche Nahrungsabfälle aller Art. Kolkraben sind aber auch spezialisiert auf das Auffinden von Kadavern und entdecken diese oft schon kurze Zeit nach Verenden des Tieres und zeigen dies den Greifvögeln. Dies hat einen guten Grund, denn Kolkraben können mit ihrem Schnabel nur an Augen und Kör- peröffnungen Nahrung entnehmen, den Kadaver selbst können sie nicht öffnen. Greifvögel aber öffnen den Kadaver im Nu, fressen sich voll und dann sind die Raben wieder am Zug. Lebenslange Treue Kolkraben brüten bereits im Februar und März. Ein Gelege hat meist 4 bis 6 Eier. Im April schlüpfen die Jungvögel und werden von beiden Elternteilen abwechselnd versorgt. Flügge gewordene Raben verlassen schon nach einigen Monaten das Revier der El- tern. Sie wandern ab und legen oft viele hundert Kilometer zurück. Es kommt dann zu Ansammlungen von vielen hundert Junggesellinnen und Junggesellen. Meist „verloben“ sie sich zu der Zeit und leben dann treu in festem Zusammenhalt. Singen wie der Auerhahn Kolkraben sind sehr stimmfreudig und ahmen auch gerne Geräusche nach und auch Rufe anderer Tierarten wie Kühe, Hunde oder auch den Auerhahn. „100 Jahre alt“ Kolkraben können keine 100 Jahre alt werden, in Freiheit überleben sie selten 25 Jahre. In Gefangenschaft wurde ein Rabe jedoch einmal 68 Jahre alt. Foto: Wolfgang Bickel