Rotmilan, Gabelweihe: Systematik: Klasse: Vögel (Aves) Ordnung: Greifvögel (Accipitriformes) Familie: Habichtartige (Accipitridae) Gattung: Milane (Milvus) Art: Rotmilan (Milvus milvus) So sieht der Rotmilan aus: Der Rotmilan erreicht eine Körpergröße von 65 cm und eine Flügelspannweite von bis zu 180 cm. Damit ist er etwas größer als ein Mäusebussard, der in Deutschland wohl bekannteste Greifvogel. Seine Erkennungsmerkmale sind das rotbräunliche Gefieder, sowie der rostrote Schwanz, den er beim Fliegen wie einen Fächer weit geöffnet hält und als Steuerruder benutzt. Der Gabelung seines Schwanzes hat der Rotmilan seinen Zweitnamen Gabelweihe zu verdanken. Seine Flügelspitzen haben einen dunklen Schwarzton, sein Kopf ist weiß gefiedert mit einem großen, gelblichen Schnabel. Männchen und Weibchen haben die gleiche Färbung. Das frisst der Rotmilan: Der sehr geschickte und aktive Jäger frisst vorrangig Mäuse, kleinere Vögel und Fische. Zu seinen Beutevögeln gehören vor allem Stare, Drosseln und Tauben. Er fliegt meist im Segel- oder Gleitflug über die Felder und späht nach Nahrung. Entdeckt er seine Beute, fängt er sie im Flug ohne zu landen. Zudem ernährt er sich von Aas und auf Müllhalden, wo er Ratten oder tierische Abfälle frisst. So lebt der Rotmilan: Für Nistplätze benötigt er Bäume, für die Nahrungsbeschaffung weite Flächen und Felder. Agrar- und Parklandschaften, sowie Waldränder, die an weite offene Flächen grenzen, bieten ihm einen passenden Lebensraum. Sein Hauptverbreitungsgebiet ist Mitteleuropa, die höchste Anzahl an Brutpaaren kommt in Deutschland vor, was eine hohe Verantwortung für seinen Fortbestand mit sich bringt. Mitte bis Ende April baut der Rotmilan aus Ästen, Zweigen, aber zunehmend auch Papier und Plastik, seinen Horst in einem Baum – bis in 20 Meter Höhe. Im frühen Oktober verlässt der Rotmilan seinen Nistplatz und fliegt Richtung Südwesten nach Spanien oder Nordafrika. Gegen Ende Februar kehren die größtenteils ziehenden Rotmilanpopulationen in ihre Brutgebiete zurück. Manchen Populationen ist es jedoch möglich, aufgrund von offenen Müllkippen und neuerdings auch schneearmen Wintern in ihren Nistgebieten zu überwintern. Deshalb ist der Rotmilan bedroht: Besonders der hohe Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Chemikalien in der Landwirtschaft schaden dem Rotmilan, da er dadurch entweder schwer Beute findet oder selbst vergiftete Tiere frisst. Da er offenbar gerne in der Nähe von Windrädern nach Beutetieren sucht, verunglückt der Rotmilan sehr viel häufiger als andere (Greif-)vögel an Windkraftanlagen. An Straßen, Strommästen oder Bahnlinien sterben weiterhin regelmäßig Tiere. In Deutschland und international steht er seit 2001 auf der Vorwarnliste für bedrohte Arten. Das wird für den Schutz getan: Vogelschützer fordern eine Verringerung der Belastungen in der Landwirtschaft, damit der Rotmilan wieder ausreichend Nahrung findet und diese auch gefahrlos fressen kann. Zusätzlich gibt es Gesetze, die den Bau von Windrädern in der Nähe von Brutplätzen verbietet, sodass weniger Gefahren durch Windräder drohen.