Material – Wörterkarten

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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Was denkt ihr?
Was haben
ALARM, LÄRM,
ARMEE und ARM
miteinander zu tun?
Alarm kommt vom französischen Wort alarme.
Es war der Ruf zu den Waffen („à l’arme“).
Vielleicht ist das französische Wort alarme auch
vom italienischen Wort allarme übernommen
(„all’arme“ – „zu den Waffen“).
Auch das Wort Lärm ist von Alarm abgeleitet.
Es entstand im 16. Jahrhundert.
Und das Wort Armee. Es ist aus dem
französischen Wort armée abgeleitet (= bewaffnet,
armer = bewaffnen). Auch im 16. Jahrhundert.
Das Wort kommt vom lateinischen Wort arma, das
zuerst allgemein „Gerätschaften“ bedeutete und
später speziell „Kriegsgerät, Waffen“.
Man vermutet, dass das lateinische Wort arma
die gleiche Herkunft wie das Wort Arm hat:
ein indogermanisches Wort mit der Bedeutung
„Gelenk“ oder „Körperteil bei dem Gelenk“.
Der Arm hat aber nichts mit ‚arm sein‘ (als
Gegensatz von ‚reich sein‘) zu tun, das ist eine
andere Wortfamilie und Wortgeschichte.
Vielleicht habt ihr ja Lust, sie zu recherchieren?
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Unterstützung der Europäischen Union erstellt.
Für seinen Inhalt ist allein die BGZ Berliner
Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit
verantwortlich; es gibt nicht den Standpunkt der
Europäischen Union wieder.
© berlin 2014 BGZ, Text: B. Flechtker /A. Kübler, Grafik/Layout: G. Lattke
ALARM –
LÄRM –
ARMEE –
ARM
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Warum macht man
jemanden „alle”?
Warum sind die Kekse
„alle”, wenn keine mehr
da sind?
ALLE
Der Ausdruck alle ist Berlinerisch und heißt
„zu Ende“: „Die Kekse sind alle.“
Er ist abgeleitet von „C’est allé“ der hugenottischen
Marktfrauen, die Französisch sprachen. Sie sagten
es, wenn etwas „aus“ war, vergriffen. Daraus machten die Berliner „alle“.
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Zu allen Zeiten waren die Leute in Berlin vor
allem Zugereiste – genau wie heute. Um 1700 war
jeder fünfte Berliner französisch und redete
Französisch. Es waren aus Frankreich geflohene
Hugenotten.
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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Kennst du ein Wort
mit drei A?
Es ist eine Frucht.
ANANAS
Die Ananas ist eine Südfrucht aus den Tropen.
Das Wort kam mit der Frucht im 16. Jahrhundert
in die deutsche Sprache.
Portugiesen haben die Früchte und das Wort aus
Südamerika nach Europa geholt: von den Guaraní.
Sie nannten die Frucht naná in ihrer Sprache
Guaraní.
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Guaraní leben in Brasilien, Paraguay, Uruguay,
Argentinien und Bolivien. Sie wurden in der
Kolonialzeit vertrieben oder versklavt und
ausgebeutet. Sie kämpfen bis heute um ihr
Überleben.
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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Wie heißen Jacken,
die bei Wind und Wetter
warum halten?
Und:
Was steckt hinter ihrem
Namen?
ANORAK
Die wind- und wetterfeste Jacke heißt Anorak.
Das Wort kommt von anore und bedeutet in Inuktikut:
Wind, günstiger Wind oder Gott des Windes.
Inuktikut ist eine Sprache, die in Grönland ge­
sprochen wird, von den Inuit: Inuit leben weit im
Norden Nordamerikas. Die Sprache der Inuit in
Nordostkanada und Grönland ist Inuktitut und
Inuinnaqtun im arktischen Zentralkanada.
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Der Anorak, also die wind- und wasserfeste
Jacke und das Wort, kam im 20. Jahrhundert
nach Deutschland.
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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
APFELSINE
oder
ORANGE
Was denn nun?
APFELSINE
Der Name Apfelsine kommt von Niedernieder­
ländisch appelsien/sinaasappel, Niederdeutsch
Appelsina, gebildet nach Französisch pomme de
Sine und bedeutet „Apfel aus China“.
China hieß früher Sina: Die Früchte wurden im
16. Jahrhundert von Portugiesen aus China
eingeführt. Daher der Name: Apfel aus Sina.
Im Norden Deutschlands nahmen die Leute den
niederländischen Namen appelsien und machten
Apfelsine daraus. Im Süden Deutschlands nahmen
sie einfach den französischen Namen orange.
(Guck mal bei der Orange nach.)
Schaut bei der Station „Wie Lebensmittel
wandern“ mal genau hin. Da findet ihr noch
mehr Informationen zur Apfelsine oder
auch Orange.
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Heute werden beide Wörter gebraucht und
bedeuten dasselbe.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Warum heißt
das AUTO Auto?
Und:
Was heißt AUTO
eigentlich?
AUTO
Das Auto ist technisch eine deutsche Erfindung.
Das erste Auto war der „Benz Patent-Motorwagen
Nummer 1“ von 1885. Es war ein Dreiradwagen
mit Verbrennungsmotor, quasi ein Dreirad mit Motor.
Die erste öffentliche Probefahrt machte Carl Benz
am 3. Juli 1886.
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Der Name Auto ist ein Kunstwort:
Automobil ist halb Griechisch auto (selbst) und halb
Latein mobilis (beweglich). Automobil heißt wörtlich
also „selbstbeweglich“.
Und Auto ist die Kurzform von Automobil.
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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Warum ist
die BANANE krumm? –
fragen alle, wir fragen
nach dem Namen.
Wisst ihr was über
den Namen?
BANANE
Das Wort Banane wanderte mit der Frucht über
das portugiesische Wort banana im 16. Jahrhundert
ein.
Manche meinen, die Portugiesen haben das Wort
aus der Sprache Wolof: banäna/banaana. Wolof
wird am Niederkongo in Guinea, Gambia, Senegal
und Mauretanien gesprochen, in Westafrika.
Andere sagen, das Wort Banane kommt vom
arabischen Wort banan für ‚Fingerspitze‘.
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Schaut bei der Station „Wie Lebensmittel
wandern“ mal genau hin. Da findet ihr noch
mehr Informationen zur Banane.
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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Was bedeutet
BIO –
wenn es nicht das
Schulfach ist?
BIO
Produkte aus biologischer Landwirtschaft
erhalten das Prädikat ‘Bio’, wenn die Lebensmittel naturschonend hergestellt sind.
Das Wort bio ist griechisch und bedeutet
„Leben“.
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Biologische Landwirtschaft heißt auch
ökologische Landwirtschaft oder Ökolandbau.
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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Wann tauchte der Name
COMPUTER
zum ersten Mal auf?
Und:
Seit wann gibt es
überhaupt COMPUTER?
COMPUTER
Das Wort für elektronische Rechenanlage oder
Rechner kommt von Englisch to compute (berechnen).
Das kommt von Lateinisch computare und heißt:
berechnen, zusammenrechnen, überschlagen.
Das Wort als Name tauchte zum ersten Mal
am 2. Mai 1892 in einer Kleinanzeige der
US-Marine mit dem Titel „A Computer Wanted“
(„Ein Rechenspezialist gesucht“) in der New York
Times auf. Hier war der Computer also noch
eine Person, die sich mit Algebra, Geometrie,
Trigonometrie und Astronomie auskennt.
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Den ersten Computer baute Konrad Zuse.
Das war 1938.
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Was ist eigentlich
COOL?
Warum sind
coole Sache COOL?
COOL
Cool ist ein Ausdruck aus der Umgangssprache.
Cool wurde aus der englischen Sprache
übernommen.
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Zuerst bedeutete cool „kühl“, also eine niedrige
Temperatur, wie im Englischen. Dann übertrugen die
Leute das auf menschliche Gefühle.
Cool steht für eine Person, die ruhig, überlegen und
kaltschnäuzig ist, aber auch für alles, was man toll
findet.
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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Ist der DÖNER
türkisch?
DÖNER
Das Wort ist türkisch, die Speise aus gegrilltem
Fleisch auch. Doch der Döner im Fladenbrot,
so wie er jetzt beliebt ist, soll in Berlin erfunden
worden sein, von Einwanderern aus der Türkei.
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Döner ist die Kurzform von Dönerkebap, aus
Türkisch dönermek (drehen), und kebap (Grillfleisch).
Das Wort kebap kommt von Persisch kebab.
Kebap bezeichnet einen Spieß aus Fleisch vom
Hammel, das stark gewürzt ist.
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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Was ist denn eine
DROSCHKE?
Seid ihr schon mal
damit gefahren?
DROSCHKE
Eine Droschke ist eine Kutsche, die man
mieten kann: eine Mietkutsche.
Das Wort kam vom russischen Wort drožki im
18. Jahrhundert ins Deutsche, als die Leute noch
mit Kutschen fuhren, es gab ja noch keine Autos.
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Das russische Wort droga heißt „Verbindungsstange
zwischen Vorder- und Hinterachse“, daraus wurde
drožki.
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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Was findet ihr FAIR?
Und was hat das mit
Mathe oder Deutsch in der
Schule zu tun?
FAIR UND
FACH
Fair heißt „anständig, sportlich sauber, ehrlich“.
Es kam im 19. Jahrhundert vom englischen Wort
fair. Fair kommt vom altenglischen Wort faeger und
heißt „passend, angenehm, schön“.
Und faeger hat mit der germanischen Wortfamilie
„Fach“ zu tun.
Fah ist ein westgermanisches Hauptwort und heißt
„Fischwehr, Stück, Teil, Abteilung einer Wand oder
Mauer“. Das erklärt das „Fach“: Es ist ein Teil von
etwas,
1. in dem man etwas aufbewahrt (zum Beispiel
das Schreibtischfach) und
Fach ist also aus der selben Wortfamilie wie fair.
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2. als Teilgebiet des Wissens (zum Beispiel das
Schulfach).
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Wisst ihr,
wer die FENSTER
nach Deutschland
gebracht hat?
FENSTER
Die Germanen wohnten ganz früher in Häusern
aus Flechtwerk, später auch in Holzhäusern.
Sie hatten keine Fenster.
Dann kamen die Römer. Von ihnen lernten die
Germanen, dass man auch mit Steinen Häuser
bauen kann. Mit den Steinhäusern lernten sie
auch die Fenster kennen: Öffnungen in der
Mauer, Lichtluken.
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Das lateinische Wort fenestra heißt „Öffnung für
Luft und Licht in der Wand“. Auf Französisch heißt
Fenster übrigens fenêtre.
Das deutsche Fenster und das französische
fenêtre kommen also vom selben lateinischen Wort.
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Warum wünscht
man sich auf Deutsch
zu Neujahr einen
‚GUTEN RUTSCH‘?
GUTER
RUTSCH
Du hast gedacht, der gute Rutsch hat etwas mit
ausrutschen oder Glatteis zu tun? Das denken die
meisten Leute.
Wenige Leute wissen das. „Einen Guten Rutsch“
wünschen kommt vom jiddischen Wort rosch und
heißt „Anfang, Kopf“. Und rosch ha schono heißt
auf Jiddisch „Anfang des Jahres, Neujahr“.
Als Neujahrsgruß wurde er eingedeutscht und
die hebräischen Spuren vergessen.
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Schaut mal bei Knast. Knast ist auch ein
Wort aus der jiddischen Sprache, das die
deutsche Sprache sozusagen ‚ergaunert‘ hat.
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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Telefonieren Menschen,
die Englisch sprechen,
mit einem HANDY?
HANDY
Handy sieht aus, wie ein Wort, das auch
Menschen benutzen, die Englisch sprechen.
Wie ein Wort, das mit dem neuen Geräten
ins Deutsche kam. Doch das stimmt nicht.
Handy ist nur ein schein-englisches Wort:
Es ist scheinbar ein Wort aus der englischen
Sprache, aber in Wirklichkeit entstand der
Begriff im deutschen Sprachgebrauch.
Zu Mobiltelefonen sagt man auf Englisch:
mobile, mobil phone, cell oder cell phone.
In den USA sagen viele auch cellular.
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In der englischen Sprache existiert das Wort
handy nur als Adjektiv (Eigenschaftswort) und
heißt „praktisch, bequem, handlich“. Es ist
im englischsprachigen Raum kein Name
für ein mobiles Telefon.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Kann man
Milch schneiden?
Woher hat der
JOGHURT seinen Namen?
JOGHURT
Joghurt ist gegorene Milch oder auch dicke Milch.
Das deutsche Wort Joghurt kommt vom türkischen
Wort yoğurt. Das türkische Wort yoğurt kommt aus
der Sprache der Thraker. Sie lebten dort, wo heute
Bulgarien ist. In ihrer Sprache heißt jog „schnittfest“
und urt heißt „Milch“. Daraus wurde also auf
Türkisch yoğurt und auf Deutsch Joghurt.
Joghurt ist also ein Wort für Milch, die man
schneiden kann.
Habt ihr schon mal Joghurt selbst gemacht?
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Schaut bei der Station „Wie Lebensmittel
wandern“ mal genau hin. Da findet ihr noch
mehr Informationen zum Joghurt.
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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Was haben
KARTE und KARTON
miteinander zu tun?
Klingt das nicht
ganz schön ähnlich?
KARTE
und KARTON
Das Wort Karte ist seit dem 15. Jahrhundert ein
deutsches Hauptwort. Es wurde und wird für Vieles
benutzt: für Spielkarten, Landkarten, Eintrittskarten, Einladungskarten, Postkarten … –
Fällt euch noch mehr ein?
Das Wort Karte kommt von Französisch carte,
Lateinisch charta und Griechisch chartes. Griechisch
ist chartes das „Blatt der ägyptischen Papyrusstaude
und daraus zubereitetes Papier“.
Man vermutet, dass das Wort ursprünglich ägyptisch
ist. Denn die Ägypter hatten in der Antike schon
so etwas wie Papier. Sie schrieben und malten auf
Papyrusrollen, während andere noch Runen in Steine
oder Holz meißelten.
Der Karton kam um 1600 in die deutsche Sprache.
Karton ist „Steifpapier, Pappe; Kasten, Hülle oder
Schachtel aus solchem Material“. Das französische
Wort carton kommt vom italienischen Wort cartone.
Das ist eine Vergrößerungsform von carta „Papier“.
Wenn ihr so wollt, ist Karton ‘vergrößertes Papier’.
Irgendwie hat das Sinn, oder?
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Zuerst bedeutete das Wort Karte „steifes Papier“ –
ja genau: Es erinnert an Karton.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Was ist ein
ERDAPFEL?
Ein Erdapfel ist eine Kartoffel und die hat
viele Namen:
Die Spanier lernten die Kartoffel im heutigen Kolumbien
und Peru kennen, bei den Inka, als sie in Südamerika
eindrangen – seit 1492, dem Beginn der Kolonisierung.
Inka bauten die Kartoffel als pápa an. Pápa ist ein
Wort aus der Sprache Quechua für „Knolle“. Die
Spanier nahmen pápa als Proviant auf ihren Schiffen
für die Seeleute mit. So kam die Kartoffel nach Europa.
Patata (Spanisch), potato (Englisch) und potatis
(Schwedisch) erinnern an die pápa.
Auf Italienisch wurde zuerst ein anderer Name gefunden: Kartoffeln wurden mit den Trüffeln verglichen.
Der Name für Kartoffel war tartufolo. Das ist die
verkleinerte Form von tartufo (Trüffel), also „kleiner
Trüffel“.
Daher kommt der deutsche Name Kartoffel.
Auf Italienisch ist der Name tartufolo verloren­
gegangen, man sagt heute patata.
Der französische Name pomme de terre bedeutet
„Erdapfel“ – ein auch in Süddeutschland,
gebräuchlicher Name.
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wandern“ mal genau hin. Da findet ihr noch
mehr Informationen zur Kartoffel.
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KARTOFFEL
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
KAUFEN
oder shoppen?
Was sagst du?
KAUFEN
Es gab vor 2000 Jahren einen „Schenkwirt“ oder
auch „Gelegenheitshändler“: Er war der caupo auf
Lateinisch. Er begleitete die römischen Soldaten in
Germanien. Er spielte im Handelsverkehr mit den
Germanen eine wichtige Rolle. Er handelte nicht nur
mit dem Wein, der bei Germanen begehrt war.
Er handelte auch mit allerlei Kleinwaren.
Vom „Schenkwirt und Gelegenheitshändler“,
vom caupo also, kommt das Wort kaufen.
Du siehst: Kaufen und shoppen ist wörtlich irgendwie
dasselbe.
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Spuren von caupo finden wir auch in
Nachbarländern:
Niederländisch koop
Schwedisch köpa
sogar Englisch to shop. Das kommt von
Altenglisch cēap.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Was isst das
Krümelmonster aus
der Sesamstraße
am liebsten?
KEKS
Der Keks ist englisch. Er kam im 20. Jahrhundert
in die deutsche Sprache. Klar: von cakes, das ist
die Mehrzahl von „Kuchen“. Die deutschsprachigen
Leute empfanden das als Einzahl, und darum heißt
der Keks heute nicht „Kek“.
Es gab übrigens mal einen Wettbewerb. Die Leute
sollten Vorschläge schicken, wie der Keks denn
nun auf Deutsch heißen sollte. Beim Wettbewerb gewonnen hat der „Reschling“, den zweiten Platz hat
das „Knusperchen“ gemacht.
Aber beide Namen konnten sich nicht durchsetzen:
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Das Krümelmonster kann weiter Kekse (fr)essen.
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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
KETCHUP
kommt mir irgendwie
Englisch vor.
Und dir?
KETCHUP
Ketchup (oder auch Ketschup) ist eine „pikante
Würztunke“.
Der Name ist ein junges Wort. Es kam im
20. Jahrhundert zusammen mit der pikanten
Würztunke. Tunke ist ein anderes Wort für Soße.
Ketchup kommt vom englischen Wort ketchup
(catchup, catsup).
Möglicherweise kommt der Name Ketchup auch
vom indonesischen Wort kecap für eine fermentierte
Sauce aus schwarzen Sojabohnen.
Und die Tomate? Die Frucht, aus der der Ketchup ist?
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mehr Informationen zum Ketchup und
zur Tomate.
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Das Wort geht vielleicht auf Malaiisch zurück. Das
malaiische Wort kěchap heißt „gewürzte Fischtunke“.
Auf Amoy-Chinesisch heißt Tomatensoße kôechiap
und Fischsoße kê-tsiap.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Kennst du noch
KIOSKE,
die wie Pavillons
aussehen?
KIOSK
Der Kiosk ist eine Verkaufsbude für Zeitungen,
Getränke und vieles andere.
Im 18. Jahrhundert kam das Wort vom französischen
kiosque. Damals war es noch ein offener Garten­
pavillon.
Das Wort kiosque kommt vom türkischen Wort köşk,
das seinerseits vom persischen Wort kūšk kommt.
Ein köşk und ein kūšk sind Namen für „Pavillon,
Gartenhaus“.
Manchmal sieht man das noch: Manche Kioske
sehen wie Pavillons aus.
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Aus dem Wort Kiosk für einen offenen Gartenpavillon wurde erst im 19. Jahrhundert der Name
für eine Verkaufsbude.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Was ist ein
KNAST?
KNAST
Der Knast ist ein Wort aus der Umgangssprache,
der Sprache, die die Leute auf der Straße sprechen.
Das Wort bedeutet „Gefängnis“.
Seit dem 19. Jahrhundert benutzen die Leute das
Wort Knast für Gefängnis. Es ist ein Wort aus der
Gaunersprache.
Und die Gauner? Sie haben das Wort aus der
jiddischen Sprache ‘ergaunert’. Auf Jiddisch heißt
knas „Geldstrafe“ und knasen heißt „mit Geldbuße
bestrafen, bestrafen“, auf Hebräisch heißt quenas
„Geldstrafe, Strafe“.
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Schaut mal bei Guter Rutsch und
Pleitegeier. Da findet ihr mehr Wörter,
die von jiddischen Wörtern kommen.
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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Was haben FENSTERLADEN
und VERKAUFSLADEN
und EINLADEN
miteinander zu tun?
LADEN
Zuerst bedeutete das Wort Laden nur „Brett, Bohle“
oder „aus Brettern und Bohlen Gemachtes“.
Daraus wurde im 17. Jahrhundert das Brett zum
Schutz des Fenster der „Fensterladen“.
Und aus dem Brett, auf dem die Waren zum Kauf
angeboten wurden, wurde der „Verkaufsladen“.
Einladen kommt auch von laden. Es heißt so viel
wie „zum Kommen auffordern“. Zu alter Zeit war
es nämlich üblich, einen Boten mit einem Brett oder
Stück Holz herumzuschicken. Auf dem Brett oder
Holz waren Zeichen eingekerbt. So lud man Menschen zu Versammlungen ein.
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Seht ihr, das
Gemeinsame zwischen
Laden und einladen ist:
das Brett.
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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Wem haben wir die
bequeme MATRATZE zu
verdanken?
MATRATZE
Die Matratze, eine wunderbare Erfindung. Denn:
Wie man sich bettet, so liegt man. Aber: So bequem
konnten und können die Leute nicht immer schlafen.
Das Wort Matratze kommt vom früh-italienischen
Wort materazzo, heute heißt sie auf Italienisch
materasso. Das Wort kommt von Arabisch matrah
(‫‏مطرح‬‎, maṭraḥ) und heißt „Bodenkissen“.
Matratzen gab es zwar schon im Altertum.
Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurden Matratzen,
die oft aus drei Teilen bestanden, bei der bürgerlichen
Schicht beliebt, den reicheren Leuten in der Stadt.
Kennt ihr noch die Matratzen aus drei Teilen?
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Aber Matratzen, die wie heute aussehen, waren
bis in die Neuzeit meistens purer Luxus. Nur reiche
Leute konnten sich auf Matratzen betten. Ihre
Matratzen bestanden meist aus Kissen. Alle
anderen Leute schliefen auf harten Unterlagen.
Darauf kamen Säcke, die mit Seegras, Schilf,
Stroh oder Spreu gefüllt waren.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Wer kam eigentlich
auf die Idee, Häuser
aus MAUERN zu bauen,
also zu mauern?
MAUER
Die alten Wohnstellen der Germanen waren aus
Flechtwerken. Daran erinnern Bezeichnungen wie
‘Wand’ („Gewundenes, Geflecht“).
Übrigens:
Zuerst war die Mauer männlich, wie auf Latein:
‘der Mauer’. Nach dem Vorbild ‘die Wand’ hat
Mauer das Geschlecht gewechselt und wurde:
‘die Mauer’.
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Dann kamen die Römer und mit ihnen
Mauern und Häuser aus Stein.
Die Germanen lernten von den Römern aber
nicht nur Häuser und Mauern aus Stein
zu bauen.
Sie lernten auch das lateinische Wort für Mauer
kennen: murus. Daraus wurde die Mauer.
Auf Lateinisch ist murus eine Mauer oder ein Wall.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Man kann
mucksmäuschenstill sein,
also still wie ein
Mäuschen, das keinen
Mucks macht.
Aber wie kann man denn
tot wie eine Maus sein?
MAUSETOT
Tot wie eine Maus. Nein, das ist Quatsch. Mäuse
sind quicklebendige Tiere. Das Wort kommt gar nicht
von ‘Maus’ und ‘tot’.
Ja, es gab Leute, die mausetot umgedeutet haben
als „tot, wie eine Maus, die nicht mehr zuckt“.
Aber tatsächlich kommt mausetot von einem sehr
alten Deutsch, Niederdeutsch, nämlich mursdōt oder
auch morsdōt.
Murs und mors heißen auf Niederdeutsch „gänzlich,
plötzlich“.
Also heißt mausetot „plötzlich und ganz tot“.
Schaut mal bei alle. Da findet ihr Wörter,
die wirklich von französischen Hugenotten
mitgebracht wurden.
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Andere glauben, das Wort haben die Hugenotten
mitgebracht. Hugenotten sind religiöse Flüchtlinge
aus Frankreich. Sie sprechen Französisch.
Und man glaubt, mausetot kommt von französisch
mort si tôt (bald tot, sofort tot).
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Kann man Nägel
essen?
NELKE
Der Name Nelke kommt von Niederdeutsch und
Mittelniederländisch negelke und heißt eigentlich
„kleiner Nagel“.
Gewürznelken sind getrocknete Blütenknospen
vom Gewürznelkenbaum. Die getrockneten
Blütenknospen sehen aus wie kleine Nägel.
Daher der Name negelke.
Im 16. Jahrhundert wurde das Wort auch für die
Gartennelke gebraucht, weil die Leute fanden,
dass sie wie eine Gewürznelke duften.
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Niederländische Händler haben in der Kolonialzeit
Gewürznelken aus Südostasien importiert. Sie
holten die Gewürznelken von den Molukken,
Inseln, die zu Indonesien gehören. Auf Indonesisch
heißt die Nelke cengkih.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Gab es zuerst
die Farbe ORANGE oder
die Frucht ORANGE?
ORANGE
Die Orange hieß früher mal „Orangenapfel“.
Das kommt vom niederländischen oranjeappel und
vom französischen pomme d’ orange.
Das Wort Orange hat eine längere Geschichte der
Wanderung: Vom persischen Wort nāranğ über das
arabische Wort nārandsch über das spanische Wort
naranja und das altprovenzalische Wort auranja zur
französischen orange. Aus dem Vokal a wurde ein
o in Französisch, in Anlehnung an das französische
Wort or (Gold).
Schaut bei der Station „Wie Lebensmittel
wandern“ mal genau hin. Da findet ihr noch
mehr Informationen zur Orange oder auch
Apfelsine. Auch auf der Wortkarte für
Apfelsine findet ihr noch mehr Informationen.
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Das Adjektiv orange wurde wegen der Orange
der Name für die Farbe.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Heißt der ORANG UTAN
etwa so, weil er so ein
rötlich-braunes Fell hat?
Der orange Utan?
ORANG UTAN
Orang Utans leben zum Beispiel in Indonesien.
Eine Sprache in Indonesien und Malaysia ist
Malaiisch. Und auf Malaiisch heißt orang Mensch
und hutan Wald. Orang hutan heißt also
Waldmensch.
In Brehms Tierleben von 1863, einem bekannten
Sachbuch über Tiere, steht, dass die Leute auf der
indonesischen Insel Java behaupten, „dass die
Affen wohl reden könnten“. Dabei sprachen die
Javaner gar nicht von Affen. Das haben die
Europäer völlig falsch verstanden und völlig falsch
übersetzt.
So sind viele komische Vorstellungen und Vorurteile
über Menschen, die nicht aus Europa kommen, entstanden. Irrtümer, die meistens nicht korrigiert werden.
Wenn dich komische europäische Vorstellungen
mehr interessieren, schau mal bei „Da stimmt
doch was nicht!“.
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Die Indonesier nannten aber nicht die Affen orang
hutan, sondern die Menschen, die im Regenwald
leben.
Die Europäer irrten sich also gewaltig, als
sie die Tiere Orang Utans nannten. Und die
Portugiesen, die das Wort mitnahmen, konnten
das H nicht sprechen, darum wurde aus dem
hutan ein utan.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Was heißt eigentlich
PLAYSTATION?
PLAY
Auf Englisch heißt to play spielen.
Das Wort wurde mit den technischen Geräten wie
Kassettenrekorder und CD-Player zu einem üblichen Wort.
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Eine Playstation klingt ja auch nach etwas ganz
Anderem als eine Spielstation, oder?
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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Ist der PLEITEGEIER
ein Vogel?
PLEITEGEIER
Dieser Geier ist kein Vogel.
Die jiddische Sprache führt auf die richtige Spur:
Pleite kommt vom jiddischen Wort pleto.
Das bedeutet „Flucht, Entrinnen; Bankrott“.
Pleto kommt vom hebräischen Wort pěletä und
bedeutet „Flucht, Rettung“.
Die Bedeutung ‘Bankrott’ bekam das Wort erst mit
der Zeit, denn eine Person, die kein Geld mehr
hatte, musste vor denen, die das Geld von der
Person wollten (man nennt sie Gläubiger),
weglaufen.
Schaut mal bei Guten Rutsch und Knast.
Da findet ihr mehr Wörter, die von jiddischen
Wörtern kommen.
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Und Geier?
Geier ist die jiddische Aussprache von Geher.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Was hat der PUDDING
mit der Wurst zu tun?
Hast du eine Idee?
PUDDING
Der Pudding ist heute eine „Süßspeise“. Alle
Deutschsprachigen erwarten also etwas Süßes,
Wackeliges in einer Schale zum Nachtisch.
Das war und ist nicht immer so.
Das Wort kam Ende des 17. Jahrhunderts vom
englischen Wort pudding. Pudding war zuerst
der Name für eine Mehlspeise, die im Wasserbad
gekocht wurde. Diese Mehlspeise war oft mit
Einlagen aus Fleisch oder Gemüse. Pudding
war also zuerst eine Wurstspeise.
Warst du schon mal in Schottland und hast dort
traditionell gefrühstückt?
Dann weißt du, dass „Black Pudding“ so gar nicht
süß ist: „Black Pudding“ ist nämlich Blutwurst mit
Hafer und wird in der Pfanne angebraten.
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Jetzt versteht man auch, warum das englische Wort
vermutlich vom französischen Wort boudin kommt –
boudin heißt nämlich: Wurst.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Kommt QUARK von
quaken?
So ein QUARK!
QUARK
Quark entsteht beim Käsemachen: Wenn die Milch
gerinnt, scheidet sie Käsestoff aus. Daraus wird
weißer Frischkäse gemacht: Quark.
Quark machen haben deutschsprachige Menschen
bei den Slawen gelernt und das Wort auch. Quark
ist also eine slawische Erfindung.
Zuerst hieß der weiße Käse twarc. Aus dem „tw“
wurde im Spätmittelalter ein „qu“.
Auf Polnisch heißt Quark (der ex-Twarc) twaróg,
auf Tschechisch tvaroh und auf Obersorbisch twaroh.
Vielleicht warst du schon mal im Spreewald südlich
von Berlin und hast Sorben in ihren traditionellen
Kleidungen gesehen?
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Sorbisch ist übrigens eine westslawische Sprache
und die Sprache der Sorben. Sie leben in Sachsen
und Brandenburg in der Ober- und Niederlausitz.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Ist SCHOKOLADE eine
Marmelade aus Schoko?
SCHOKOLADE
Was die Maya chocol haa nannten, nannten die
Azteken xocoatl: Es ist das älteste kakaohaltige Getränk
der Welt. Maya leben und Akzteken lebten im heutigen
Mexiko.
Xócoc heißt „bitter“ und atl heißt „Wasser“. Eigentlich
bedeutet Xocóatl also „bitteres Wasser”, beziehungs­
weise „Kakao-Wasser”. Denn die Azteken mischten
Wasser mit Kakao, Vanille und Cayennepfeffer.
Vielleicht konnten die Spanier das Wort nicht richtig
aussprechen. Jedenfalls wurde bei ihnen aus xocóatl
das Wort chocolate.
Schokolade ist dann das, was dabei herauskommt,
wenn man Kakao verarbeitet.
Und die Marmelade? Das Wort kommt von
Portugiesisch marmelada und ist Quittenmus. Das kommt
von Lateinisch melimelum und Griechisch melímelon.
Auf Griechisch heißt méli „Honig“ und mēlon Apfel.
Schaut bei der Station „Wie Lebensmittel
wandern“ mal genau hin. Da findet ihr noch
mehr Informationen zur Schokolade.
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Kakao ist der Name für die Frucht des Kakaobaums
(auf Spanisch und Englisch cacao). So kann aber auch
das Getränk heißen, das die Azteken xocoatl nannten.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Setze oder lege ich
mich auf das SOFA oder
auf die COUCH?
Was ist denn da anders?
SOFA und
COUCH
Das Wort Sofa ist seit Ende des 17. Jahrhunderts in
Europa bekannt: auf Italienisch sofà, auf Französisch
sofa, auf Spanisch sófa, auf Russisch sofa. Es ist ein
arabisches Wort.
Die Couch ist ein „Liegesofa“, sie kam im
20. Jahrhundert in Gebrauch. Das englische Wort
couch kommt vom französischen Wort coucher
für „hinlegen, lagern“. Das ist abgeleitet vom
Lateinischen col•locare.
Jetzt könnte man meinen, das Sofa ist zum Sitzen
und die Couch zum Liegen. Irgendwie komisch mit
dem Liegen und dem Sitzen. Dabei sitzt und liegt es
sich doch so gut auf Sofa und auf Couch.
Eigentlich ist es wohl dasselbe, hat nur eben zwei
Namen.
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Das arabische suffa war ursprünglich ein „Kissen
auf dem Kamelsattel“. In die deutsche Sprache kam
es als „Ruhebank, gepolsterte Sitzbank“, aber auch
als „Faul- oder Lotterbett“. Manche Leute haben versucht, das Sofa einzudeutschen. Sie wollten, dass
man statt Sofa „Polsterbett“ sagt. Wie ihr wisst:
Das hat nicht geklappt.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Essen wie am Schnürchen.
Mit SPAGHETTI geht das –
im wahrsten Sinne
des Wortes.
Weißt du warum?
SPAGHETTI
Spaghetti sind Teigwaren, genau so wie Nudeln.
Der Name ist ein italienisches Wort: spaghetti.
Und die Spaghetti kamen mit den Menschen aus
Italien seit den 1950er Jahren nach Deutschland.
1955 hat die Bundesrepublik Deutschland mit Italien
ein sogenanntes Anwerbeabkommen abgeschlossen.
Das Wort spago ist Italienisch und heißt „Schnur“.
Seine Verkleinerungsform ist spaghetto und heißt
also „kleine Schnur, Schnürchen”. Seine Pluralform
(Form in der Mehrzahl) ist spaghetti. Das kommt von
Lateinisch spacus für Bindfaden.
Ach, übrigens: Weil Spaghetti sowieso schon
viele sind, sagt man nicht Spaghettis.
Schaut bei der Station „Wie Lebensmittel
wandern“ mal genau hin. Da findet ihr noch
mehr Informationen zu Spaghetti.
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Spaghetti sind also viele Schnürchen. Die kann
man zusammen knoten und am Schnürchen essen.
Guten Appetit!
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Und woher
hat der SPINAT seinen
lustigen Namen?
SPINAT
Die Heimat des Spinats ist vermutlich Persien.
Die Araber brachten die Pflanze von dort im
11. Jahrhundert mitsamt ihrem Namen nach
Spanien.
Übrigens: Viele Leute glauben, der Spinat ist
supergesund. Sie glauben, er enthält viel Eisen.
So ein Quatsch.
Irgendjemand hat irgendein Komma falsch gesetzt,
so kam ein viel höheres Ergebnis heraus. Deswegen
dachten alle lange Zeit, dass der Spinat ganz viel
Eisen enthält.
Aber ein Komma kann einen großen Unterschied
machen: Ob etwas 99 Euro, 9,90 Euro oder
0,99 Euro (=99 Cent) kostet, ist nicht egal.
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Auf Persisch heißt der Spinat ispanāğ, auf
Arabisch isbānah, auf Spanisch espinaca. Von
Spanien aus gelangte der Spinat in andere
europäische Länder: Französisch épinard,
Italienisch spinace, spinacio, Niederländisch
spinazie, Englisch spinach.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Was ist ein
TABU?
STOP
TABU
STOP
Ihr kennt das Wort vielleicht. Die Erwachsenen
sagen „Das ist Tabu“, wenn ihr irgendetwas nicht
anfassen oder über irgendetwas nicht reden sollt.
Tabu bedeutet „unantastbar, unverletzlich; etwas,
wovon man nicht sprechen darf“.
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Das Wort wird seit 1800 benutzt. Das Wort kam
wie das englische Wort taboo und das französische
Wort tabou von einer lokalen Sprache Polynesiens.
Hier heißt tabu „geheiligt, unberührbar“. Das Wort
bezeichnete gottgeweihte und heilige Dinge, über
die man nicht einfach alltäglich und profan – wie
man für alltäglich auch sagt – sprechen soll, denn
dann würde man die Dinge entheiligen.
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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Wieso gibt es Bären
aus Plüsch, die
TEDDY heißen?
TEDDY
Der Plüschbär wurde zuerst in Deutschland
her­gestellt. Das war Anfang des vorigen
Jahrhunderts. Es gibt ihn also schon mehr
als 100 Jahre.
Vielleicht haben deine Eltern, Großeltern und
Urgroßeltern auch schon mit Teddys gespielt?
Frag sie mal!
Als der Plüschbär in die Vereinigten Staaten von
Amerika kam, bekam er ab 1907 den Namen
‘Teddy’. Das war der Spitzname von Theodore
Roosevelt. Er war von 1901 bis 1909
US-amerikanischer Präsident.
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Aus Theodore wurde Teddy und der Bär bekam
(s)einen Namen.
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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Abwarten und TEE trinken.
Was bedeutet diese
Redensart?
Hat euch diese Strategie
schon mal genützt?
TEE
Tee ist ein heißes Getränk aus unterschiedlichen
Pflanzenteilen (Blätter, Wurzeln, Blüten, Stengel,
Rinde, Knospen), das man aufgießt.
Tee ist ein chinesisches Wort: 茶, in Pinyin-Umschrift
chá und im Min-Nan-Dialekt „tê“ gesprochen.
Erwähnt wurde der Tee vor etwa 4.700 Jahren.
Nach einer Legende soll der in dieser Zeit lebende
chinesische Kaiser Sheng-Nung den Tee zufällig entdeckt haben. Seitdem ist Tee eng mit Philosophie,
Meditation und Medizin verbunden.
Nach Europa kam der Tee Anfang des
17. Jahrhunderts und Mitte des 17. Jahrhunderts
dann von den Niederlanden nach Deutschland,
zuerst nach Ostfriesland. Hier entwickelte sich
eine eigene Teekultur. Ihr kennt vielleicht die
Ostfriesentee-Mischung?
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Das Heißgetränk und das Wort sind um die Welt
gegangen, z.B. Türkisch çay, Russisch чай (čaj),
Arabisch ‫( شا‬šāj), Niederländisch thee, Französisch
thé, Englisch tea, Polnisch herbata und Weißrussisch
гарбата (garbata).
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
SCHICK sein? Das ist
elegant sein.
Aber wie kann man denn
todschick sein?
TODSCHICK
Schick kommt vom französischen Wort chic.
Es heißt „modisch fein“. Das Wort wird seit etwa
1850 gebraucht. Schick ist eingedeutscht und
heißt „modisch“.
Es hat aber auch mit schicken zu tun. In einem
alten Deutsch heißt schick „Gestalt, Form; Lebensart,
Brauch“. Vielleicht hat die französische Sprache ihr
modisches schick davon, und dann kam schick
später wieder zurück in die deutsche Sprache.
Und manche glauben, dass todschick vom franzö­
sischen tout chique („ganz schick, sehr schick“)
kommt, und die Leute daraus todschick gemacht
haben. Da sind sich die Gelehrten nicht einig.
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Todschick ist die Steigerung von schick in der
Alltagssprache, heißt also „sehr schick“.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Regen Leute sich
manchmal über das
TOHUWABOHU in deinem
Zimmer auf?
Worüber regen sie sich
denn dann auf?
Was ist ein TOHUWABOHU?
TOHUWABOHU
Ein Tohuwabohu ist ein „Wirrwarr“, ein
„Durcheinander“.
Das Wort ist aus der Bibel. Die erste Bibel war
auf Hebräisch. Da stand im 1. Buch Moses 1, 2
tohû wạ vohû. Auf Deutsch heißt das
„Wüste und Öde“.
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Und das haben die Leute einfach direkt übernommen und Tohuwabohu daraus gemacht.
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DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Was ist ein
Liebesapfel?
TOMATE
Im 16. Jahrhundert hatte die Tomate viele Namen:
z.B. „Goldener Apfel“ oder „Liebesapfel“.
Das heutige Wort Tomate kommt vom französischen
Wort tomate. Das französische tomate kommt seinerseits vom spanischen Wort tomate.
Übrigens: Wisst ihr, dass die Tomate gar keine
Gemüse ist? Die Tomate ist ein Obst, sagen die
Botaniker, die Leute, die sich mit Pflanzen auskennen.
Aber wir gebrauchen die Tomate wie ein Gemüse
in der Küche.
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Und woher haben die Spanier das Wort? Vom Wort
xitomatl, einem Wort aus dem Nahuatl, einer Sprache
der Maya im heutigen Mexiko. In Mexiko heißt die
Tomate jitomat. Das erinnert an xitomatl, den Namen den die Frucht hatte, als die Spanier/innen sie bei
den Maya kennen gelernt haben.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Das Gewürz ZIMT kommt
aus Ostasien.
Aber der Name ZIMT –
woher kommt der?
ZIMT
Zimt ist ein Gewürz. Es kommt aus der Rinde
von Zimtbäumen.
Meistens kennen wir Zimt nur als Pulver. Vielleicht
aber habt ihr schon mal eine Zimtstange gesehen?
Zimt ist eines der ältesten Gewürze der Welt.
In China wurde Zimt schon vor 3000 Jahren als
Gewürz verwendet.
Das Wort Zimt kommt vom lateinischen Wort
cinnamomum. Und cinnamomum kommt vom
altgriechischen Wort kinnámōmon. Und
kinnámōmon kommt vom hebräischen Wort
qinnāmōn.
In Norddeutschland sagt man auch „Kaneel“,
abgeleitet vom französischen Wort cannelle
(„Röhrchen“). Früher hieß Zimt auch mal
„Zimmet“ oder „Zinnamom“.
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Es kam mit dem Handel nach Europa, wahrscheinlich
auf der Seidenstraße. Die Seidenstraße war ein Netz
von Karawanenwegen. Sie verband China mit dem
Mittelmeer auf dem Landweg. Auf der Seidenstraße
kamen nicht nur Gewürze, Stoffe (Seide) und andere
Waren von Ostasien nach Europa und umgekehrt:
Auch Kaufleute, Gelehrte und Armeen.
Und: Ideen, Religionen und ganze Kulturen.
DEUTSCHLAND*EIN*WANDERUNGSLAND
Wer machte
das Leben süß?
Wer ver-zuckerte es?
ZUCKER
Zucker ist ein natürlicher Süßstoff in kristalliner
Form. Zuckerkörner sind nämlich Zuckerkristalle.
Und Zucker wird aus Zuckerrohr oder
Zuckerrüben hergestellt.
Sein mittelalterlicher Name „zuker“ kommt vom italienischen zucchero. Aus Sizilien, einer italienischen
Insel, kamen Wort und Süßstoff im 12. Jahrhundert
über die Alpen. Das italienische Wort zucchero
kommt vom arabischen sukkar. Das arabische Wort
kommt vom altindischen (Sanskrit) Wort śarkarã
und heißt „Kieselsteine, gemahlener Zucker;
süß“, genau so wie das griechische sákcharon. Von
sákcharon kommt übrigens der Name „Saccharin“,
der Name für künstlichen Süßstoff. Er wurde erstmals
1878 hergestellt.
Kennt ihr Kandis? Auch der kommt aus dem
Arabischen, von qand, „eingedickter Zuckersaft“.
Er ging 300 Jahre später denselben Weg wie
sein Freund, der Zucker: über Italien – zucchero
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Die ältesten Zuckerrohre hat man in Polynesien
und Melanesien gefunden. Während in Nord- und
Mitteleuropa vor 10.000 Jahren noch Gletscher lagen, wuchsen dort schon Zuckerpflanzen.
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