70 Jahre Dreifaltigkeitskirche Ein mächtiger, dunkelrotbrauner Ziegelbau an der Grevener Straße , Ecke Friesenring, das ist die Dreifaltigkeitskirche, auch Tramperkirche genannt. Am.27. März 1938 wurde der Grundstein gelegt, nachdem die Archtekten Benteler und Woermann den Wettbewerb um eine neue Kirche mit ihrem Entwurf gewonnen hatten. Die Weihe zur Rektoratskirche vollzog Bischof Clemens August Graf von Gahlen am 23. Juli 1939. Besonders an ihr ist außer ihren monumentalen Ausmaßen, dass sie einen Luftschutzkeller hat, Hinweis auf die schreckliche Zeit, in der sie entstand, und in der sie der während des Krieges ein wichtiger Zufluchtsort für die Gemeinde war. Zuflucht oder besser Heimat wurde sie aber vor allem über 60 Jahre einem lebendigen Gemeindeleben. Wichtige Stationen von Gemeinde und Kirche sind: Nur 5 Jahre nach ihrer Einweihung die Zerstörung 44/45 durch Bomben. Die Luftschutzkeller und die Krypta blieben erhalten. Schon zu der Zeit fanden die Gottesdienste in der Krypta statt. 1949 wurde die Kirche durch Bischof Michael Keller zur Pfarrkirche der eigenständigen Gemeinde erhoben. Pfarrer wurde der damalige Rektor der Gemeinde Franz Rensing. Die Beseitigung der Kriegsschäden zog sich noch bis in die 60er Jahre hin. 1979 unter Pfarrer Alois Korte kam der letzte große Umbau im Innenbereich. Den Gesamtauftrag zur liturgisch – künstlerischen Umgestaltung hatte der Bildhauer Werner Jakob Korsmeier Im Jahr 2001 erfolgte die Zusammenlegung von Dreifaltigkeit mit zwei weiteren Gemeinden zur Gemeinde Heilig Kreuz. Seit Herbst 2007 umgibt ein Bauzaun den mächtigen Bau, die Kirche ist für Gottesdienste geschlossen und das Ganze bietet einen trostlosen Anblick. Aber unter der Erde, in der Krypta, ist noch Leben, denn dort finden noch Gottesdienste statt, auf die Schilder am Bauzaun verweisen. Es war eine schmerzliche Nachricht für alle, die dort hinkommen, dass die Kirche aufgegeben wird, obwohl in ihrem Einzugsbereich Stadt auswärts große neue Wohngebiete entstanden sind. Bevor aber dieser letzte Schritt ihrer Geschichte als Kirche erfolgt, soll ihr 70. Geburtstag von der Gemeinde nicht vergessen sondern würdig begangen werden. Am Sonntag, den 7. Juni findet in der Krypta ein Festgottesdienst statt und anschließend sind alle eingeladen zum gemeinsamen Essen und Erzählen im Pfarrheim an der Kinderhauser Straße. Man kann das Ereignis auch so verstehen, dass es ein Schritt im Prozeß der Trauerarbeit ist, die allen, die seit 50 Jahren oder mehr ihren Glauben in dieser Kirche gelebt haben, aufgetragen ist. Vielleicht ist es hilfreich zu denken, dass die Geburtstagsfeier in die Pfingstzeit fällt. Der Geist kommt wie ein Sturm und fegt Altes hinweg, damit Neues werden kann, - oder - wir müssen halt immer wieder durch Kreuz, Leid und Tod hindurch, um Auferstehung feiern zu können. In diesem Sinn hofft die Gemeinde auf eine nachdenkliche und intensive Geburtstagsfeier.