Fragen:

Werbung
Prüfungsfragen zur deutschen Sprachgeschichte
1. Indogermanische Sprachen: Verwandtschaft und Geographie
2. Das Indogermanische und Nicht-indogermanische im Deutschen
3. Die erste Lautverschiebung und das Vernersche Gesetz
4. Die althochdeutschen Vokalwandel
5. Die zweite Lautverschiebung und die Lenierung. Verbreitung der 2.
Lautverschiebung
6. Die althochdeutsche Deklination der Substantive, deren Umwandlung bis
zur Neuzeit
7. Die althochdeutschen Ablautreihen, deren moderne Stand
8. Das schwache Verb und das Adjektiv im Ahd.
9. Die phonologischen Wandel im Mhd. und Fnhd.
10. Entwicklung der neuen grammatischen Kategorien in allen Perioden des
Deutschen
11.Wortschatz in allen Perioden des Deutshen
Fragen zur deutschen Sprachgeschichte, die besonders schwierig sind, aber
auch hilfreich sein können!
1. Dt. schiff, engl. ship – heißt es, dass die beiden Sprachen indogermanisch
sind?
2. Engl. heart, dt. herz – heißt es, dass Englisch die indogermanische Form
behält? Oder dass z. B. Deutsch vom Englischen stammt?
3. Lat. strata, dt. straße – heißt es, dass Deutsch vom Lateinischen stammt?
4. Griech. hortos, lat. hortus, russ. grad, dt. garten – von welcher dieser
Sprachen stammt dann Deutsch?
5. Vergleicht man germanische Sprachen etwa mit Griechisch und Lateinisch,
weil diese Sprachen mehr indogermanisch (oder etwa älter als germanische)
sind? Warum denn?
6. Vergleicht man Deutsch mit Gotisch, weil die letztere Sprache mehr
germanisch (oder etwa älter als Deutsch) ist?
7. Woher kommen die Formen war – waren, aber was – were? Welche sind
älter?
8. Warum schneiden – schnitt – geschnitten? Beeinflusst hier das Vernersche
Gesetz den Infinitiv und die 1. Lautverschiebung das Präteritum und das
Partizip?
9. In einigen germanischen Wörtern hat die 1. Lautverschiebung gearbeitet, in
anderen dagegen das Vernersche Gesetz, was bekanntlich mit der Betonung
zusammenhängt. Wieso? – ist die germanische Betonung nicht unbeweglich?
10.Warum ziehen – zog – gezogen?
11.Wenn es in lateinischen Entlehnungen die 2. Lautverschiebung gibt, heißt es,
dass es die 2. Lautverschiebung im Lateinischen gab? Worauf kommt es an,
dass in lateinischen Entlehnungen die 2. LV da oder nicht da ist?
12. Zeigen Sie die 2. LV am Beispiel von essig!
13. Warum wird in alten Texten der Laut „s“ als s oder aber als z bezeichnet?
14. Wovon stammt der heutige Laut s im Deutschen?
15. Was für eine Ablautreihe ist werden – wurde – geworden?
16. Sind die Verben gehen und stehen stark? Welche Ablautreihen dann? Und
was fehlt ihnen dafür, „stark“ zu sein?
17. Wodurch unterscheidet sich die 6. Ablautreihe von den anderen?
18. Ist geban – gab – gabun – gigeban der Typ e – a – a – e?
19. Gehören heute alle n-Stämme zur schwachen Deklination? Ist die heutige
schwache Deklination alle früheren n-Stämme?
20. Warum ist es ziemlich sicher, dass die Substantive mit Plural auf -er auch
immer einen Umlaut bekommen?
21. Welche Form hatte das Futur im Ahd.?
22. Vor welchen Wörtern wird im Ahd. ein Artikel gebraucht?
Warum hat fahren im Mhd. einen kurzen a (etwa abgesehen von h o. Ä.)?
Hilfsfragen zum Lesen einiger Textabschnitte
1. Beginnen wir mit Gotisch!
Чемоданов Н. С. Хрестоматия по истории немецкого языка
S. 172, Matthäus-Evangelium
Lesen Sie die ersten 6 Sätze und übersetzen Sie diese in modernes Deutsch, indem
Sie auch möglicherweise zeigen, dass sich die Strukturen unterscheiden und Sie
doch die gotische Struktur verstehen!
Lesehilfen:
þ ist der interdentale stimmlose Konsonant, wie der englische [Θ]
ai wird zu [e] vor hv und r sowie im Reduplikationspräfix (slepan - saislep)
ei ist [i:]
au ist [o] im Wortauslaut
gg ist [ŋg]
d intervokalisch ist [ð]
Das gotische Glossar ist unmittelbar NACH dem deutschen, nicht ins deutsche
gucken!
Die grammatischen Tabellen sind am Ende des Buches.
Merken Sie sich auch: s am Ende des Wortes (z. B. eines Adjektivs) ist Merkmal
des männlichen Geschlechts, alle männlichen Substantiva haben auch einen –s im
Auslaut.
Fragen zu einzelnen, besonders zu behandelnden Fällen:
1. Was für eine Wortart ist atgaggandin? Zerlegen Sie es in Morpheme! Was
bedeuten sie, welche grammatischen Kategorien sind hier vertreten? Wie ist
die Satzstruktur somit zu verstehen? Wie heißt übrigens gaggan auf
Althochdeutsch?
2. Dasselbe zu: habands, durinnands, quiþands (Satz 2). Zu welcher
Ablautreihe gehört quiþan, nennen Sie die gotischen und – wenn es die
gegeben hätte – die althochdeutschen Grundformen!
3. Was ist imma? Welche grammatische Kategorie ist betroffen, welche
krassen Merkmale davon gibt es? Wie ist die Satzstruktur somit zu verstehen?
Was ist ina (Satz 2)?
4. Welche verwandten Wörter kennen Sie zu af?
5. Was für eine Form ist laistidedun, welche Merkmale gibt es davon, zu
welcher Klasse gehört das Verb? Was ist mit der Bedeutung des Verbs im
Weiteren geschehen?
6. Was hat frauja mit Frau zu tun?
7. Was für eine Form ist gahrainjan? Welche Änderungen in Bezug auf die
moderne Sprache sind zu merken?
8. Zu welcher Ablautreihe gehört wairþan (Satz 3), nennen Sie die
Grundformen!
Sie können zur Hilfe auch die russische Übersetzung des MatthäusEvangeliums nehmen!
Außerdem: in Moskalskajas Sprachgeschichte können Sie Information zu
althochdeutschen Verbformen, Kasus, Partizipien, Pronomen finden.
2. Gehen wir zum Althochdeutschen über!
Чемоданов Н. С. Хрестоматия по истории немецкого языка
Die althochdeutsche Übersetzung des Traktats von Isidor
S. 14, 1.
Lesen Sie den Abschnitt, übersetzen Sie ihn, indem Sie sich an die oben
angegebene Strategie halten. Behandeln Sie insbesondere folgende Fragen:
Titel:
1. Was für ein Verb ist quhidit? Welche Grundformen hat es, welchen Typs ist
es, welche Form hat es hier? Warum ist diese Form den Grundformen eher
unähnlich?
2. Was ist uuard? Welcher Typ, welche Grundformen hat es in diesem Text
und heutzutage, warum?
3. Was für Wortfolge hat der Titel? Was für eine Satzstruktur? Darf man hier
von einem Plusquamperfekt sprechen?
4. Was ist huueo, woher kommt der h (1. Lautverschiebung), wo ist er heute, if
any?
Text:
1. Was sind dhasz und dhera im ersten Satz, darf man von Artikeln sprechen?
Warum ist es überhaupt da?
2. Warum heißt es chiruni, mit welchen Wörtern ist es verwandt?
3. Wovon stammt aughidom, ferner auch araughemes, wie soll dieses Wort in
nicht-oberdeutschen Dialekten des Ahd. lauten? Warum dieser Unterschied?
4. Welcher Stammtyp ist chiburdi, in welchem Kasus steht es?
5. Was für eine Zeitform ist chichundemes, wieso?
6. In welchem Kasus steht liihe, was ist mit der Wortbedeutung später (mhd.)
geschehen?
7. Was ist umbi, welchen Kasus regiert es, als was haben wir dieses Wort im
Deutschen, Lateinischen, Griechischen?
8. Was für eine Form ist sculdrom, welcher Stammtyp ist es?
9. Warum chinemnit? Was haben wir heute?
10. Wie ist das Wort weraldi verändert (dt., engl.)? Was ist dessen Ursprung?
11. In welchem Kasus steht frido herosto?
12. Wie heißt heute sipbea, warum, welche Form ist hier vertreten?
3. Ein anderes Beispiel für Althochdeutsch
Чемоданов Н. С. Хрестоматия по истории немецкого языка
Der althochdeutsche Tatian
S. 20-21
(Sätze 1-5)
Merken Sie sich insbesondere folgende Fragen, die sprachgeschichtlich wichtig
erscheinen:
1. Was ist uuas? Warum hat es solche Form? Was ist mit der englischen, mit
der deutschen Form, jeweils Singular und Plural, passiert, warum?
2. Woher stammt cuning, wie? Wie sieht das Wort heute aus, welche Wandel
lassen sich registrieren?
3. In welchem Kasus steht Iudeno? In welchem steht namon in Satz 1, wie lässt
sich das logisch erklären?
4. Was ist sumer, in welcher Funktion, was tritt in dieser Funktion heute auf,
wo liegt der Unterschied?
5. Welches Wort in Satz 1 ist heute kaum zu verstehen? Als Pseudo-Hilfe
nehmen Sie das Lukas-Evangelium (von Luther oder auf Slavisch/Russisch)!
6. Wie kann man quena imo verstehen? Falsches Genitiv? Was heißt ni uuard
in sun – Präpositionaldativ oder etwas anderes (was kann dann in sein)?
7. Welche Form ist framgigiengun – Partizip, Präteritum? Was soll gi-? Finden
Sie logisch, dass im Inlaut -ie- steht? Finden Sie die Grundformen von
gehen überhaupt logisch? Welche Ablautreihe ist es per Definition (if any)?
8. Welche Parallele ist im Nhd. zu uuihrouh zu finden? Was ist branti? Was
für ein Genitiv ist thes rouhennes? Wieso?
9. Was sind in antreitu, in lozze, um welche Kasus geht es jeweils?
10. Was für eine Ortsangabe ist in zeso? Welches verwandte Wort im
Lateinischen, im Russischen ist denkbar (denken Sie auch an die 1.
Lautverschiebung!)?
11. Welchen Geschlechts ist engil?!
12. Welche allgemeinen Tendenzen lassen sich im Gebrauch der genitivischen
und partizipialen Gruppen feststellen? Was steht normalerweise am
Satzanfang?
4. Ein wichtiger Name in der deutschen Geschichte – Otfried
Чемоданов Н. С. Хрестоматия по истории немецкого языка
Otfrieds Evangelienharmonie
S. 31
bis: then lesan iz gilusti.
Jetzt haben wir mit Dichtung zu tun. Versuchen Sie deswegen vor allem, mit Reim
vorzulesen! Wenn Sie dabei an die Wortbetonung, an die etwas von der heutigen
abweichende Aussprache der Diphtonge und Monophtonge denken, fällt es Ihnen
leichter! Beantworten Sie folgende Fragen:
1. Was bedeuten verschwundene Wörter – agaleize, firwesti (Anfang, Ende)?
Gibt es immer noch Verwandtes im Dt.?
2. In welchem Kasus steht liuto filu, warum? Welche Zahl ist iro namon?
3. Was für eine Form ist scrip? Was sind gicleiptin, breittin, gimeinti usw.?
Präteritum sollte auf –un bzw. –a sein, Partizip vom Infinitiv...
4. Analysieren Sie morphematisch gilicho, nirsmahetin!
5. Was ist guallicho (denken Sie dabei auch an zufällige phonetische
Prozesse!)?
6. Wie heißt z. B. buah in anderen ahd. Dialekten?
7. Was heißt hier kleino, cleini? Was ist zum Bedeutungswandel zu sagen (dt.,
engl.)?
8. Was für eine Wortklasse ist in thes tihtonnes vertreten (eine deklinierbare
allem Anschein nach?)?
9. Eigun funtan – ist das ein Perfekt?
5. Das Lied der Lieder!
Чемоданов Н. С. Хрестоматия по истории немецкого языка
Williram, die Übersetzung des Hohenliedes
S. 44
Um das Wesentliche zu verstehen: Wer führt den Dialog?
Beantworten Sie beim Lesen und Übersetzen auch folgende sprachliche Fragen,
die viel über die Eigenheiten des alten – aber auch des heutigen Deutsch – sagen:
1. Aus welchen Komponenten besteht rebesnit, was bedeuten sie? Übrigens:
Was ist von Grundformen des Verbs schneiden zu sagen – nämlich über
deren Abwegigkeit?
2. Warum turteltuba, in welchem Kasus steht es? In welchen Kasus und
Zahlform ist bitterfiga gebraucht? Zerlegen Sie in Morpheme steinlocheron,
heggeholeron, erklären Sie die Formen!
3. Wie heißt die in stank vertretene lexikologische Erscheinung? Und in luzzel?
4. Was ist die Bedeutung des Präfixes in vuribraht? Wie ist habet furibraht zu
verstehen?
5. Was ist nistes? Hat es mit Nest zu tun, wenn ja, dann wie?
6. Was ist wine? Wein?
7. Welche grammatischen Besonderheiten hat das Substantiv (naht)scata, wo
sind diese heutzutage zu sehen?
8. Warum cume, aber wichen?
9. Was ist nevant? Lesen Sie es erst richtig (merken Sie sich auch die
Betonung), damit sie es verstehen können! Was ist niet?
10. Welche Zeitform hat durchstreich?
Список литературы
Основная литература:
1. Филичева Н. И. История немецкого языка: Курс лекций. М.: Высшая
школа, 1959. 280 с.
2. Чемоданов Н. С. Хрестоматия по истории немецкого языка. М.:
Высшая школа, 1953. 343 с.
3. Чемоданов Н. С. Хрестоматия по истории немецкого языка. М.:
Высшая школа, 1978. 288 с.
4. Moskalskaja O. I. Deutsche Sprachgeschichte. Moskau: Hochschule, 1977.
273 S.
Дополнительная литература:
1. Адмони В. Г. Исторический синтаксис немецкого языка. М.: , 1963. 335 с.
2. Бондарко А. В. Теория морфологических категорий. М.-Л.: Наука, 1976.
255 с.
3. Вопросы глагольного вида. М., 1962. 438 с.
4. Гухман М. М. От языка немецкой народности к немецкому
национальному языку. Ч. 1: Развитие немецкой народности. М., 1955. 163
с.
5. Гухман М. М. От языка немецкой народности к немецкому
национальному языку. Ч. 2: Становление немецкого литературного
национального языка. М., 1959. 204 с.
6. Жирмунский В. М. Введение в сравнительно-историческое изучение
германских языков. М.-Л.: Наука, 1964. 314 с.
7. Жирмунский В. М. История немецкого языка. М: Изд-во литературы на
иностранных языках, 1956. 385 с.
8. Зиндер Р. Л., Строева Т. В. Историческая фонетика немецкого языка. М.,
Л.: Просвещение, 1965. 192 с.
9. Зиндер Р. Л., Строева Т. В. Историческая морфология немецкого языка.
Л.: Просвещение, 1968. 263 с.
10. Мейе А. Введение в сравнительно-историческое изучение
индоевропейских языков. М.-Л.: Государственное социальноэкономическое изд-во, 1938. 510 с.
11. Мейе А. Основные особенности германской группы языков. М.: Изд-во
института литературы, 1952. 167 с.
12. Behaghel O. Die deutsche Sprache. Halle (Saale), 1958. 313 S.
13. Kluge F. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Berlin – NewYork: Walter de Gruyter, 1989. 822 S.
14. Paul H. Deutsche Grammatik. Halle (Saale), 1959. In 5 Bd.
15. Siedler Deutsche Geschichte. Himberg: Wiener Verlag, 1994. In 12 Bd.
The Concise Oxford Dictionary of English Etymology. Oxford – New-York:
Oxford University Press, 1993. 552 p.
Herunterladen