Protokoll_vom_01.06.11__Simone_Ming

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Protokoll zum HS „Parlamentarismus und Parteien in der Weimarer Republik“ vom 1. Juni 2011,
Simone Ming
USPD und SPD
Eine Räterepublik für Deutschland?
Die vorliegenden Quellen geben keine eindeutige Auskunft darüber, ob und wie die Idee einer
Räterepublik sich für Deutschland gestalten könnte/sollte: Räte (von unten, von oben; als
letzter Entscheidungsträger?) in Form von Betriebsräten, Syndikalismus, gar Rätediktatur?
Einer Antwort kommt man näher, beschäftigt man sich mit der je beabsichtigten Ausformung
des Sozialismus in Deutschland.
Die USPD und der Krieg
Der Krieg war für die USPD ein Ergebnis des (deutschen und Welt-)Imperialismus.
Die USPD will:
-
eine sozialistische Republik…
..durch Propaganda.
alte Machtträger beseitigen.
Privateigentum in gesellschaftliches Eigentum umwandeln.
eine materielle Besserstellung der unteren Schichten; auch auf Kosten der
Schwächung der oberen Schichten. Es gilt: Gesundheit, Bildung und Kultur für alle!
Das Ziel: ein Staat mit demokratischen Zügen, in dem die Massenmehrheit herrscht. Eine
Klassenherrschaft wird abgelehnt.
Zusammensetzung der Mitglieder:
-
Gemischt; teilweise geistige Elite (etwa Kurt Tucholsky); Frauen aus sozialistischen
Frauenbewegungen (bürgerliche Frauenbewegung eher in der DDP zu finden)
Das Aktionsprogramm der USPD:
-
Die USPD geht auf Distanz zu Russland (und dessen Ausformung eines
sozialistischen Rätesystems)
Die USPD will eine Abschaffung der Klassen und der Ausbeutung der unteren
Schichten, d.h. eine bessere Gesellschaft für alle!
Die USPD versteht sich so als allumfassende Partei mit aufklärerischem Ideal
(Befreiung der Menschheit).
Die USPD verfolgt den Sozialismus als praktische Idee. Über den Gehalt dieser
Aussage scheiden sich in der USPD die Geister.
Die USPD existiert in ihrer ursprünglichen Form bis 1922, dann erfolgt eine Spaltung in
SPD und KPD. Erklärungsansätze:
Protokoll zum HS „Parlamentarismus und Parteien in der Weimarer Republik“ vom 1. Juni 2011,
Simone Ming
1. Die USPD einte eine anti-imperialistische Grundeinstellung (gegen den Krieg). Nach
dem Krieg fiel dieser Motivator weg, die USPD hatte nur als eine Art
„Übergangsphänomen“ Bestand.
2. Unterschiedliche Auffassungen von der Idee eines „praktischen Sozialismus“
innerhalb der Partei.
Der Sozialismus als praktische Idee – die SPD
Die SPD wollte eine gemäßigte, sozialistische Demokratie. Der Grund: Die Errungenschaften
der Revolution sollten nicht verloren gehen.
Aber die Partei (1921) war über die genaue Ausformung nicht einig; eine Lösung: Einrichtung
von Räten (Betriebsräten) für die Sozialisierung.
Die Aufgaben der SPD (Aussagen von 1927):
-
Die Demokratie ist wichtiger als die Sozialisierung.
Gewalt wird abgelehnt.
Die SPD profiliert sich als Träger von Ordnung und Stabilität.
Weiters: Die SPD verfolgt somit das Ideal der sozialen Gerechtigkeit.
Bewertung der politischen Leistung:
Die SPD wird in ihrem politischen Handeln oft als zögerlich, voller Vorbehalte beschrieben.
Schon 1918/1919 verfolgte sie nicht den Umsturz, sondern war gemäßigt. Oft greift die
Floskel vom „kleinen Preußen“ für die SPD (das Preußen, das sie doch so bekämpft), denn:
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Sie ist eine äußerst wohlorganisierte Partei (Preußen!)
Sie hatte die Werte einer wilhelminischen Gesellschaft verinnerlicht. Sie war keine
revolutionär-sozialistische Partei.
In den historisch bedeutenden Jahren des Umbruchs hat die SPD ihr Potential verspielt.
Die DDP
Zur Thematik „Programmatik und Mitglieder der DDP“ möchte ich in den Einzelheiten auf
das Handout von Veronika Goßler verweisen.
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