„Touchstone Story” Nr. 21 Eine Vision“ Bildunterschrift: Der äthiopische Lionsfreund Dr. Tebebe Yemane-Berhan (rechts) trifft den ehemaligen US Präsidenten Jimmy Carter und den Vorsitzenden des Treuhändervorstands des Carter Centers John Moores 2007 während eines Besuchs in Äthiopien. Foto von: Carter Center/L. Gubb. Blindheit verursachendes Trachom, eine der ältesten und hartnäckigsten Krankheiten, ist weltweit die Hauptursache vermeidbarer Erblindung. Die Erkrankung ist leicht übertragbar, indem sie auf mehrere typische Übertragungsweisen in die Augen gelangt – über ungewaschene Hände und Gesichter, durch engen Kontakt zwischen Müttern und Kindern und durch Fliegen, die sich von dem durch die Infektion entstandenen Eiter ernähren. Wenn Trachom nicht behandelt wird, verläuft der schmerzhafte und lang andauernde Prozess von der Reizung und der Anschwellung des Augenlids bis zu fortschreitendem Verlust des Sehvermögens bis hin zur völligen Erblindung. In der entwickelten Welt gibt es Trachom bereits seit langem nicht mehr, in weiten Teilen Afrikas, Asiens und Mittel- und Südamerikas ist sie jedoch nach wie vor noch eine Epidemie. Man schätzt, dass etwa 41 Millionen Menschen unter dieser Krankheit leiden, wovon annähernd 8 Millionen die Krankheit im letzten Stadium haben oder bereits erblindet sind. In Äthiopien besteht für 75 Prozent der Bevölkerung die Bedrohung der Erkrankung an dieser Infektion. In vielen abgelegenen Dörfern sind ganze Familien seit Generationen von Trachom betroffen und können somit der Armut nicht entkommen. Der erste internationale Vizepräsident Jim Ervin bemerkte 1998 während einer von den Lions in Äthiopien veranstalteten Erkundungsmission „Ich kam zurück und sagte, ‘Mein Gott, was können wir tun‘? Wir müssen etwas tun“. Ervin, langzeitiges Mitglied des Lions Clubs Albany, wandte sich an ein anderes Lionsmitglied in Georgia um Hilfe: an den ehemaligen US Präsidenten Jimmy Carter. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Carter Center in Atlanta bereits seit einigen Jahren aktiv für den Kampf gegen Trachom engagiert. Ervin frage Carter, ob er helfen würde, eine Menge des starken, einfach zu verabreichenden Antibiotikums Zithromax für die Bemühungen der Lions in Äthiopien, diese Krankheit auszurotten, sicherzustellen. Carter und Ervin, die beide stolz ihre Lions Anstecknadeln trugen, trafen sich bald darauf gemeinsam mit den internationalen Geschäftsführern eines in New York angesiedelten Pharmakonzerns, Pfizer Inc. Sie berichteten über das langjährige Engagement von Lions für sehkrafterhaltende Maßnahmen und beschrieben die Kampagne zur Bekämpfung von Trachom in Äthiopien und anderen afrikanischen Ländern. „Wir benötigen Zithromax für unser Anliegen“, sagte Carter – Kopfnicken - und sie erhielten sofort eine Antwort: Pfizer würde das sehkraftrettende Medikament spenden. Zehn Jahre danach, am 23. Januar 2008 war Ervin, der 1999/2000 als internationaler Präsident amtierte, wieder in Äthiopien, um an der Feier eines Meilensteins im Kampf gegen Trachom teilzunehmen: der Verabreichung der 10 millionsten Dosis von Zithromax in diesem Land. An der Feier nahmen auch der Vorsitzende der Lions Clubs International Foundation, Jimmy Ross, Vertreter von Pfizer und des Carter Centers, Regierungsbeamte, Fachleute aus dem Gesundheitswesen und Lions aus Äthiopien teil. Doch die wichtigste Teilnehmerin war die 16-jährige Messeleche Tilahunie, die die Meilenstein-Dosis erhielt. Ihre Zukunft sah plötzlich, ebenso wie die von Millionen Äthiopiern, viel strahlender aus. Und sie konnte jeden Augenblick davon sehen.