Geschichte Roms - Von den Anfängen bis zur

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Geschichte Roms - Von den Anfängen bis zur Königszeit
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Die Stadt Rom, so glauben es die Römer selbst, wurde von Nachfahren der überlebenden
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Trojanern gegründet, genauer von den Zwillingsbrüdern Romulus und Remus. Deren Mutter
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Rhea Silvia stammte, so berichtet der Mythos, von Aeneas ab, der 300 Jahre vor Rhea Sil-
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vias Geburt nach langer Irrfahrt in Italien, genauer in der Landschaft Latium eine Stadt ge-
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gründet hatte. Diese Stadt namens Alba longa sollte das neue Troja sein, so hatten es die
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Götter ihm befohlen. Hier zeugte der Kriegsgott Mars mit Rhea Silvia die Brüder Romulus
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und Remus, die später auf dem Hügel Palatin am Ufer des Tibers eine neue Stadt gründe-
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ten: Rom.
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Die Römer wussten aber nicht nur wer ihre Stadt gegründete hatte, sie wussten auch wann
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das geschehen war. 750 Jahre nach Romulus, zur Zeit des Kaisers Augusts errechnete ein
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Gelehrter, Rom sei 440 Jahre nach dem Fall Trojas gegründet worden, nämlich im ersten
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Jahr der siebten Olympiade. In christlicher Zeitrechnung ist das das Jahr 753 v.Chr. Tatsäch-
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lich ist das genaue, historische Gründungsdatum Roms nicht überliefert. Vielmehr entwickel-
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te sich Rom erst allmählich durch das Zusammenwachsen der einzelnen Dörfer, die auf den
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Hügeln am Tiber lagen.
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Die ersten Siedler im Gebiet am Unterlauf des Tibers waren latinische Hirten und Bauern.
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Sie kamen aus dem Norden und ließen sich um 800 v.Chr. hier nieder. So entstand auch
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auf dem Hügel Palatin, dort wo später die römischen Kaiser ihre Paläste hatten, eine kleine
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latinische Siedlung. Nicht weit entfernt vom Gebiet der Latiner siedelten die Sabiner. Sie
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waren aus den Bergen in die Ebene am Tiber vorgedrungen, wo sie bessere Lebensbedin-
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gungen vorfanden. Die Sabiner besiedelten die nördlichen Nachbarhügel des Palatins, näm-
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lich den Quirinal und den Viminal. Diese
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Zeit und verschmolzen nach und nach miteinander und in der sumpfigen Senke zwischen
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den Hügeln entstand das Forum Romanum. So hat der Mythos vom Raub der Sabinerinnen
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durchaus einen wahrer Kern.
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Neben den Latinern und den Sabinern spielte ein weiteres Volk bei der Entstehung Roms
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eine wichtige Rolle: das geheimnisvolle Volk der Etrusker. Geheimnisvoll ist dieses Volk
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deshalb, weil bis heute kein Wissenschaftler herausgefunden hat, woher die Etrusker kamen
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und wann sie sich im Gebiet nördlich von Rom niederließen. Im Vergleich zu den Latinern
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und Sabinern waren die Etrusker kulturell viel weiter entwickelt. Sie hatten von den Griechen
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die Schrift übernommen, errichteten Städte mit Kanalisation und Frischwasserversorgung,
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trieben Bergbau, bauten als erste in Italien Wein an, trieben Seehandel auf klug konstruier-
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ten Schiffen und waren Meister der Metallverarbeitung. Sowohl ihre Waffen als auch ihre
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Kunstwerke waren von großer Qualität und Schönheit. Die Etrusker lebten in Stadtstaaten,
Dörfer der Latiner und Sabiner wuchsen mit der
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die von Königen regiert wurden, die sich bisweilen miteinander verbündeten und einander
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dann wieder bekriegten.
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Der Überlieferung nach wurde Rom in den ersten 150 Jahren von sieben Königen regiert.
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Der erste König war Romulus selbst. Er war auch der einzige latinische König, während sei-
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ne drei Nachfolger Sabiner waren. Die letzten drei Könige sollen Etrusker gewesen sein.
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Auch in diesem Fall haben wir es mit einer Legende zu tun. Und auch in diesem Fall enthält
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sie einen wahren Kern. Viele kulturelle und religiöse Einrichtungen haben die Römer nämlich
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von den Etruskern übernommen, so zum Beispiel die Kunst den Willen der Götter am Vogel-
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flug oder am Zustand der Leber eines Opfertieres zu erkennen.
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In den Siedlungen auf den Hügeln nahmen seit den Anfängen Roms einige Familien eine
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besondere Stellung ein, weil sie die große Viehherden besaßen und ausgedehnte Ackerflä-
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chen bewirtschafteten. Diese mächtigen Familien bildeten, sofern sie miteinander verwandt
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waren, große Sippenverbände, sogenannte Gentes. Die Mitglieder einer Gens trugen neben
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ihrem Vornamen den Gentilnamen. Solange das römische Reich existierte, waren die Mit-
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glieder der alten Sippen stolz auf ihren Gentil-Namen. Es gab die Gens Valeria (die mit dem
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sabinischen König Titus Tatius nach Rom gekommen sein soll), die Gens Claudia (die 600
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Jahre land die römische Politik beeinflusste), die Gens Iunia (die den letzten König vertrieben
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haben soll) oder die Gens Servilia (die angeblich aus Alba longa nach Rom kam). Einige
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Gentes führten ihren Ursprung sogar bis auf die Trojaner zurück, so etwa die Gens Julia, zu
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der auch Gaius Julius Caesar gehörte.
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Die Oberhäupter der mächtigen Gentes wurden Patres genannt, also Väter. Davon leitet sich
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der Begriff „Patrizier“ als Name für die Ganze Gruppe der Gentes ab. Neben den Patriziern
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gab es noch die ungleich größere Gruppe der Plebejer. Die Plebejer hatten viel weniger
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Grundbesitz als die Patrizier, viele von ihnen waren Handwerker oder Händler. Berufe, die
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von den Patriziern als schmutzig und würdelos angesehen und von ihnen nicht ausgeübt
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wurden. Die Patres der großen Sippen wählten - so erzählt es der Mythos - seit dem Tode
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von Romulus den König von Rom, der zugleich oberster Priester und oberster Heerführer
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war. Bereits von Romulus soll der Senat als Versammlung der ältesten Patres gegründet
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worden sein. Der Senat beriet den König in allen wichtigen Fragen und nach der Vertreibung
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der Königs wurden aus seinen Reihen jährlich zwei Konsuln gewählt, die unter Aufsicht des
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Senats regierten.
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Die entscheidende Wende auf dem Weg Roms zum mächtigen Stadtstaat wurde mit der
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Machtübernahme durch die Etruskerkönige eingeleitet. Dass die Etrusker in Rom zu so gro-
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ßem Einfluss gelangen konnt, hatte etwas mit der Lage Roms zu tun. Sowohl im Süden als
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auch noch stärker im Norden siedelten Etrusker. Das Gebiet der 12 mächtigen etruskischen
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Königsstädte begann bereits jenseits des Tibers. Die Handelsstraße zwischen den etruski-
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schen Gebieten überquerte in Rom den Tiber. Und so kam es, dass sich immer mehr etrus-
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kische Händler und Kaufleute in Rom niederließen. Vielleicht wäre Rom ohne den Einfluss
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der Etrusker ein kleines latinisch-sabinisches Dorf geblieben, aber die Etrusker brachten ihre
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höherstehende Kultur mit: die Schrift, den Wein, die Religion, ihr Können in der Metallvera-
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beitung und vieles mehr. Schnell wurden die zugewanderten Etrusker so wichtig, dass sie
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sogar zu Königen gewählt wurden. Zwar haben uns die römischen Geschichtsschreiber nur
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drei Namen etruskischer Könige überliefert, tatsächlich wird ihre Zahl jedoch weitaus größer
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gewesen sein.
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Bei römischen Geschichtsschreibern können wir noch heute nachlesen, dass die etruski-
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schen Könige viele wichtige Bauwerke und Einrichtung in Rom geschaffen haben. König
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Servius Tullius ließ z.B. die erste Stadtmauer Roms bauen und organisierte die römische
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Armee neu, indem er alle römische Bürger nach ihrem Vermögen in 100 Klassen einteilte.
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Die reichsten Römer kamen in die oberste Klasse. Sie waren verpflichtet sich im Kriegsfall
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eine teure Ausrüstung zu kaufen, während die unteren Klassen lediglich Schwert und Leder-
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panzer kaufen mussten. Auf diese Weise entstand die wichtige Gruppe der Equites, auf die
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Deutsch „Ritter“. Diese Römer gehörten zwar nicht zu den Patriziern, den mächtigen alten
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Gentes, aber sie waren reicht genug, um sich für den Kriegsdienst ein Pferd zu kaufen. Die
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meisten Römer aber waren in die mittleren Heeresklassen eingeteilt: Sie mussten sich mit
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langen Lanzen ausrüsten. Durch diese Neuorganisation war die römische Armee so schlag-
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kräftig, dass Rom in Auseinandersetzungen mit Nachbarstädten meist Sieger blieb. Und so
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begann der lange Aufstieg eines kleinen Kudorfes zur Weltmacht.
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