Mehr Volumen: Wie dünne Haare fülliger aussehen

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Mehr Volumen: Wie dünne Haare fülliger aussehen
Köln/Worms (dpa/tmn) - Es ist eine der wenigen Stellen
des Körpers, an denen sich ein Großteil der Frauen mehr
Fülle wünscht: Das Haar. Dabei lässt sich der Traum
vom wallenden Schopf vergleichsweise leicht in die
Wirklichkeit umsetzen.
Der richtige Schnitt ist einer
der Punkte, die VolumenEffekte schaffen: Durchgestuft
sieht es automatisch nach
mehr aus. (Bild: Bund
deutscher
Haarformer/dpa/tmn)
Mit der richtigen Frisur und optimal abgestimmter Pflege
lässt sich auch aus dünnen, feinen Haaren eine Menge
zaubern. Erste Voraussetzung ist ein geeigneter Schnitt.
«Bei halblangen, feinen Haaren, die nicht durchgestuft
sind, ist in Sachen Volumen nicht viel zu machen», sagt
Franz-Josef Küveler, Artdirektor des Zentralverbands des
Deutschen Frisurenhandwerks in Köln. Lange, stufenlose
Haare hängen glatt herunter - dafür sorgt schon die
Schwerkraft.
Nach mehr sehen ein stufiger Bob oder ein
Kurzhaarschnitt aus - mit Strukturtechnik können
Friseure dann noch einiges herausholen. «Dabei wird
dort, wo Volumen benötigt wird, ganz kurzes Haar
dazwischen geschnitten. Die kurzen Haare drücken die etwas längeren dann vom Kopf
weg», erklärt Küveler.
Diese komplizierte Schnitttechnik beherrsche allerdings nicht jeder Friseur, sagt Jens
Dagné aus Worms, Vorstand der Friseurvereinigung Intercoiffure Deutschland. Es muss
aber wirklich der Profi ran: «Bei einem 10-Euro-Haarschnitt kann man das nicht erwarten.
Da entstehen eher Löcher am Kopf als mehr Volumen.»
Ist der Volumenschnitt gelungen, folgt das richtige Styling. Sinnvoll ist es dabei, vor dem
Föhnen einen sogenannten Ansatzhaarverdicker auf den Haaransatz zu geben: «Solche
Produkte stärken das Haar genau dort, wo es darauf ankommt», erklärt Stefanie Köhn vom
Bund Deutscher Haarformer in Wetzlar und selbst spezialisiert auf das Frisieren von feinem
Haar. Wie ein Gerüst legen sich winzige Teilchen um das Haar herum und hindern es daran
umzufallen, fügt Dagné hinzu: «Das ist bei dünnen Haaren ein Traum.»
Geföhnt wird dann über Kopf, bis fast alles trocken ist. Bürsten geben der Frisur den letzten
Pfiff, kalte Luft fixiert schließlich die Form. «Vorsicht aber bei Gel und Wachs, die lassen
die Pracht schnell wieder zusammenfallen», warnt Köhn. Besser eignen sich ihr zufolge
«Finish-Produkte», die speziell für feines Haar angeboten werden - denn sie beschweren
das Haar nicht noch zusätzlich.
Spezialprodukte sind vergleichsweise teuer, sie helfen aber auch bei Reinigung und Pflege
von dünnem Haar: «Mit einem Volumenshampoo, das sich um das Haar herum anlagert
und so seinen Durchmesser vergrößert, kann man zum Beispiel eine vernünftige Basis dafür
schaffen, auch aus dünnem Haar etwas machen zu können», sagt Küveler. Das erfordert
allerdings ein wenig Geduld: «Von jetzt auf gleich geht das natürlich nicht.» Regelmäßige
Anwendung ist also wichtig.
Wer sowieso schon feines Haar hat, sollte dagegen auf eine Spülung verzichten: «Die
macht das Haar nur noch weicher», sagt Köhn. Sinnvoller seien Kuren, die das Haar von
innen stärken, ihm Glanz geben und das nervenraubende «Elektrisieren» der feinen Haare
verhindern. Ein weiterer Trick lautet: Farbe auf den Kopf.
«Kolorationen rauen die Schuppenschicht auf», erläutert Küveler. Das Haar wird griffiger,
die Frisur haltbarer. Und auch eine besondere Färbetechnik kann helfen: Raffiniert gesetzte
Farbeffekte gaukeln mehr Fülle vor, mehrfarbige Paintings sorgen - zumindest optisch - für
ein größeres Volumen. Die vergleichsweise neue Trendtechnik sollte allerdings der
Fachmann besorgen.
Ein tatsächlich deutlich verstärktes Volumen erzeugt auch die Dauerwelle. «Damit sind
keine kleinen Löckchen gemeint», sagt Dagné. Verwendet werden in diesem
Zusammenhang ausschließlich große Wickel. An der richtigen Stelle platziert, garantieren
sie dauerhaft mehr Fülle, verspricht der Experte.
«Leider wird das gerade von der jüngeren Generation derzeit nur sehr wenig verlangt», sagt
Franz-Josef Küveler. Die Dauerwelle leide noch immer unter dem Image, das ihr in den
80er Jahren verpasst wurde. Küveler bedauert das, denn in vielen Fällen könne die
Dauerwelle Wunder bewirken: «Wenn Dauerwellen wieder im Trend lägen, wäre zu wenig
Volumen für viele eigentlich gar kein Thema mehr.»
Ernährung und Pillen für das Haar
Ausgewogene Ernährung dient nicht nur einer guten Figur, sondern sorgt gleichzeitig für
schönes Haar. Vollkornbrot, Haferflocken, Nüsse, Eier, Gemüse, Obst und Fleisch kräftigen
die Haarwurzeln und sorgen für gesundes Haarwachstum. Auch Präparate in Tablettenform
versprechen oft, die Haare zu stärken: «Zink, B-Vitamine und Kieselerde tun Haar und
Nägeln gut und können als Kur im Frühjahr und im Herbst angewendet werden», empfiehlt
Friseurin Stefanie Köhn. «Aber man muss realistisch bleiben: Aus dünnem Fisselhaar wird
durch ein paar Pillen noch keine Löwenmähne.»
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