Das Klima in Nordamerika

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FWU – Schule und Unterricht
DVD 46 10363
16 min, Farbe
FWU-Klassiker
Das Klima in Nordamerika
FWU –
das Medieninstitut
der Länder
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Lernziele – nach Lehrplänen und Schulbüchern
Ursachen und Ausprägung der klimatischen
Grobgliederung Nordamerikas erkennen. Die Besonderheiten und Extreme des Klimas in Nordamerika beschreiben. Die Auswirkungen des Klimas insbesondere der Klimabesonderheiten auf
das Leben und Wirtschaften der Menschen in
Nordamerika erfahren.
Trockenheit führt.
Für deutliche Abkühlung sorgt auch die Hudson Bay („America's Ice Box“), die acht Monate im Jahr zugefroren ist. Der überwiegende
Teil der USA und das südliche Kanada liegen
in der warm- bis kühlgemäßigten Zone der
mittleren Breiten. In dieser Zone herrschen
Westwinde vor. Der erste Teil des Films folgt
den Westwinden auf ihrer Reise durch den
Westen der USA und zeigt den Einfluss der
von Nord nach Süd verlaufenden Gebirge auf
die Niederschlagsverhältnisse im Sommer. Eine Karte verdeutlicht die Zusammenhänge.
An den Westseiten der Gebirge (Küstenkordilleren, Sierra Nevada, Rocky Mountains) stauen sich die Luftmassen, steigen auf und regnen sich ab. So erhalten die Luvseiten reichlich Niederschläge, die Leeseiten – die Plateaus und die Beckenregionen hinter den Gebirgen (Kalifornisches Längstal, Death Valley,
Großes Becken, Great Plains) sind äußerst
niederschlagsarm. Dementsprechend kann
sich nur im Bereich der feuchteren Gebirge
eine üppigere Vegetation ausbilden. Die Plateaus und Beckenlandschaften zwischen den
Gebirgen haben Wüsten- bzw. Halbwüstencharakter. Die Gebirge fangen aber nicht nur
die Niederschläge ab, sie schirmen auch den
temperaturausgleichenden Einfluss des Meeres ab. Die Kontinentalität nimmt folglich von
West nach Ost rasch zu. Die erste Station auf
der Reise von West nach Ost ist San Francisco. Das Klima hier wird von der Breitenlage
(37° 47' nördlicher Breite), den Westwinden
und dem Kalifornienstrom beeinflusst. Die abkühlende Wirkung des Kalifornienstroms
führt dazu, dass es in San Francisco im Jahresdurchschnitt um etwa 6 °C kühler ist als in
Neapel, trotz gleicher Breitenlage. Die Niederschläge fallen überwiegend im Winter, weshalb das Klima an der kalifornischen Küste
auch als Winterregenklima (= Mittelmeerkli-
Vorkenntnisse
Grundlegende Kenntnis der Topographie
Nordamerikas, insbesondere des Verlaufs
der Gebirge. Grundkenntnisse zu den klimabestimmenden Faktoren und Klimaelementen.
Begriffe: Westwindzone, polare und tropische
Luftmassen.
Zum Inhalt
Nordamerika erstreckt sich von Nord nach
Süd über eine Länge von etwa 7500 km und
hat daher Anteil an fast allen Klimazonen:
– der polaren und subpolaren Klimazone
im Norden,
– der gemäßigten Klimazone der
mittleren Breiten,
– der subtropischen und tropischen
Klimazone im Süden.
Eine erhebliche Differenzierung erfährt
diese Klimazonierung durch:
- die große West-Ost-Erstreckung des
Kontinents (San Francisco bis New York
etwa 4000 km),
- den längenkreisparallelen Verlauf
der Gebirge
- und den unterschiedlichen Einfluss von kalten und warmen Meeresströmungen: im Atlantik der warme Golfstrom und der kalte
Labradorstrom; im Pazifik der warme Alaskastrom (ein Ausläufer des Kuro-SchioStromes) und der kühle Kalifornienstrom,
der an der Küste Kaliforniens besonders im
Sommer zu Abkühlung, Nebelbildung und
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ma) bezeichnet wird. Im Sommer kommt es
häufig zur Nebelbildung. Der üppigen Pflanzenwelt wird mit dem Nebel besonders in den
trockenen Sommermonaten Feuchtigkeit zugeführt. Nur an der nebelreichen Küste Nordwest-Kaliforniens kommen die Redwoods
(Küstenmammutbäume) vor. Wegen ihrer
sehr guten Holzqualität wurden die Redwoods
früher abgeholzt, die verbleibenden Areale
sind heute geschützt (z. B. Redwood National
Park, Muir Woods National Monument).
Da das Kalifornische Längstal im Windschatten der Küstenkordilleren liegt, erhält es nur
geringe Niederschläge. Ohne künstliche Bewässerung wäre hier Halbwüste. Die gute
Verkehrslage, die warmen Temperaturen und
die Bewässerung (gespeichertes Niederschlagswasser aus der Sierra Nevada) ermöglichen den Intensivanbau von Obst und Gemüse: 90 % aller amerikanischen Tomaten kommen von hier. Die Sierra Nevada ist der zweite
große Gebirgszug, auf den die Westwinde
treffen. Mit dem 4418 m hohen Mount Whitney
liegt hier der höchste Berg der USA außerhalb
Alaskas. Die Niederschläge lassen die Waldgrenze auf über 3000 m ansteigen. Am Ostabhang der Sierra Nevada geht der Bewuchs dagegen rasch in die Trockenvegetation des
Großen Beckens über. Extrembeispiel für das
trocken-heiße Klima im Südwesten Nordamerikas ist das Death Valley im Regenschatten
der Sierra Nevada. Hier liegt mit –86 m auch
der tiefste Punkt der USA. Es fallen kaum Niederschläge, die Temperaturen sind extrem
hoch. Unter diesen Bedingungen können
kaum noch Pflanzen wachsen. Das Death Valley ist eine der trockensten und heißesten
Wüsten der Erde. Auch im Bereich des Großen
Beckens, das sich zwischen der Sierra Nevada
und den Rocky Mountains ausbreitet, macht
sich die Leelage bemerkbar. Die Niederschläge liegen teilweise unter 250 mm/Jahr. Nach
Osten wird das Große Becken durch die Rocky
Mountains begrenzt. Die Niederschlagsrate
steigt wieder an, erreicht aber nicht mehr die
gleiche Höhe wie in den Küstenkordilleren.
Hier wachsen überwiegend Nadelwälder. Im
Regenschatten der Rocky Mountains liegen
die Great Plains. Hier macht sich die große
Entfernung zum Meer durch eine ausgeprägte Kontinentalität bemerkbar. Nach Osten zu
steigt in der Mitte Nordamerikas die Niederschlagsrate unter dem Einfluss feuchtwarmer
Luftmassen aus dem Bereich des Golfes von
Mexiko wieder an. In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg wurden während einiger überdurchschnittlich feuchter Jahre die Anbauflächen in den Great Plains erheblich ausgedehnt – mit verheerenden Folgen: In den
überaus trockenen Dreißigerjahren des 20.
Jahrhunderts kam es zu katastrophalen
Missernten und zur Zerstörung von einer
Million Hektar Ackerland durch Bodenerosion. 600.000 Farmer verloren in der „Dust
Bowl“, wie seitdem dieses Gebiet genannt
wird, ihre Existenz. Heute versucht man
durch angepasste landwirtschaftliche Anbaumethoden (Dry Farming) und Bewässerung, das Anbaurisiko zu reduzieren. Die
Great Plains zählen heute zu den bedeutendsten Weizenanbaugebieten der Erde.
Die Reise von Westen nach Osten, über die
Kordilleren, verlief im Sommer quer durch
die gemäßigten Breiten bis in die Mitte des
nordamerikanischen Kontinents.
Die zweite Reise, diesmal im Winter, führt in
die klimatischen Randbereiche im östlichen
Teil Nordamerikas: in den polaren Norden in
Kanada und in den tropischen Süden in Florida. Auf einer Karte wird zunächst der Verlauf
der Gebirge (Kordilleren im Westen und Appalachen im Osten) dargestellt. Anders als in
Europa gibt es keine ost-west-verlaufenden
Gebirgszüge. Zwischen den Kordilleren und
den Appalachen können daher in einem viele
hundert Kilometer breiten „Kanal“ polare
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Kaltluftmassen (Northerns) weit nach Süden
oder tropische Warmluftmassen weit nach
Norden vordringen. Die polaren Luftmassen
wirken sich im Süden der USA als Kaltlufteinbrüche (Cold Waves) aus, während die
tropischen Luftmassen im Norden zu ergiebigen Niederschlägen und Hitzewellen (Hot
Waves) führen. Wo tropische und polare
Luftmassen zusammentreffen, kommt es
zu großen Temperatur- sowie Druckunterschieden auf engem Raum. So können sich
außertropische Wirbelstürme bilden – die
gefürchteten Tornados.
Die Stadt Churchill am Ufer der Hudson Bay in
Manitoba (Kanada) liegt auf etwa 59° nördlicher Breite. Hier geht die subpolare in die polare Klimazone über. Vor allem im Winter ist
es bitterkalt, auf unter minus 40°C kann das
Thermometer sinken. Die Jahrestemperaturamplitude beträgt über 40°C und es fallen
wenig Niederschläge. Die extreme Kälte
kommt von der Hudson Bay, die etwa acht Monate im Jahr zugefroren ist.
Von hier aus können kalte Luftmassen vor allem im Winter als so genannte Northerns weit
nach Süden vordringen und im Süden der USA
schwere Frostschäden in der Landwirtschaft
verursachen. Auch die gefürchteten Blizzards
haben hier ihren Ursprung. Aufgrund der extremen Kälte bildet sich nur eine spärliche
Tundrenvegetation aus. Eine landwirtschaftliche Nutzung ist praktisch nicht möglich. Churchill wurde als Handelsposten für die Pelztierjäger gegründet. Erst nach dem Bau der Eisenbahnlinie nach Winnipeg (1911 bis 1928) gewann Churchill an Bedeutung als Getreideverschiffungshafen. Churchill gilt aber auch heute noch als „Tor zur kanadischen Arktis“ und
ist mit 1500 Einwohnern eine der größten
Siedlungen in dieser extrem dünn besiedelten
Region. Die subpolare Klimazone deckt sich
weitgehend mit der Vegetationszone des borealen Nadelwaldes, der sich südlich an die
Tundra anschließt. In diesem kalten und trockenen Klima wachsen vor allem Nadelbäume.
Der ungeheure Holzreichtum dieser Region ist
für Kanada zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Mit 185 Millionen m3 Holzeinschlag pro Jahr (2004) liegt Kanada weltweit
auf Platz sechs und bei der Produktion von
Zeitungspapier mit über 7,8 Mill. t pro Jahr
(2005) sogar auf Platz eins. 3000 km weiter
südlich liegt Miami, auf 25° 48' nördlicher
Breite, wie die Südspitze Floridas bereits in
den Tropen. Das restliche Florida gehört, wie
der ganze Südwesten der USA zur subtropischen Klimazone, die nach Norden in die
warmgemäßigte Klimazone übergeht. Gleichmäßig hohe Temperaturen und ergiebige Niederschläge (mit einem Maximum im Spätsommer und Frühherbst) kennzeichnen das Klima
in Florida, das günstige Voraussetzungen für
die Tourismusbranche liefert, vor allem in den
warmen Wintermonaten. Vergnügungsparks
wie Disney World, Epcot Center, Seaworld und
andere touristische Attraktionen locken jährlich Millionen von Besuchern an. Auch die älteren Leute richten sich ihren Altersruhesitz
gerne im warmen Klima Floridas ein. Wie im
Südwesten der USA entstand in Florida eine
Vielzahl von reinen Rentnerstädten. Aufgrund
dieser Entwicklung liegt der Anteil der über
65-jährigen in Florida bei über 20 Prozent
(Durchschnitt der USA: rund 12 %). Auch auf
die Landwirtschaft wirkt sich das Klima positiv
aus. Ganzjährig können tropische und subtropische Produkte für den Binnenmarkt und den
Export angebaut werden. Doch nicht immer
ist das Klima in Florida angenehm. Die Cold
Waves aus dem Norden können die Ernte erfrieren lassen, und die vor allem im Spätsommer und Frühherbst auftretenden tropischen
Wirbelstürme – die Hurrikans – verursachen
mit ihren orkanartigen Stürmen und Überschwemmungen oft Schäden in Milliardenhöhe. Hurrikans entstehen über den Meeren der
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Produktion
Hilgert & Witsch Filmproduktion, Sauerwies, im
Auftrag des FWU Institut für Film und Bild, 1996
tropischen Breiten. Die Wolken eines Hurrikans können bis zu zwei Milliarden Tonnen
Wasser transportieren. Diese Stürme können
sowohl die Südwest-Küste der USA als auch
die Golfküste, von Texas bis Florida, treffen.
Florida ist den Hurrikans in besonderem Maße
ausgeliefert, weil die Wirbelstürme die Halbinsel von Südwesten und von Osten erreichen
können.
Buch, Regie und Schnitt
Hansjürgen Hilgert
Kamera
Christel Fromm
Grafik
Hoffmann Druck, Neuburg
Zur Verwendung
Trick
Steinmetz, Köln
Der Film eignet sich gut zum Einstieg ins Thema „Klima in Nordamerika“. Die sehr motivierenden Bilder regen zu ersten Fragen an. Zum
Beispiel: Warum kann man in San Francisco
nicht baden? Warum ist es im Death Valley so
trocken und in Churchill so kalt? Warum kann
man in Florida in der Sonne liegen, während
in Kanada zur gleichen Zeit Schneestürme toben? usw. Zur vertiefenden Erarbeitung und
zur Nachbereitung des Themas sollten die
Materialien aus dem Atlas und dem Schulbuch herangezogen werden. Die bewusste
Trennung des Films in zwei Abschnitte sollte
auch beim Einsatz berücksichtigt werden. Bei
der Behandlung des ersten Filmabschnittes
kann zusätzlich ein Profil durch den Westen
der USA gezeichnet werden. Dadurch wird
auch die Verortung der einzelnen Stationen
vereinfacht. In dieses Profil können dann
wichtige Informationen aus dem Film zu Klima, Landnutzung, Bevölkerung usw. eingetragen werden, die je nach Leistungsstand der
Klasse im weiteren Unterrichtsverlauf zu vertiefen sind. Nach der Behandlung des zweiten
Filmabschnittes gilt es, die aufgezeigte Klimavielfalt weiter zu ergänzen und zu differenzieren. Wichtige Informationen des Filmes
sollten zur Ergebnissicherung tabellarisch in
Form einer Tafelanschrift oder besser eines
Tafel- oder Merkbildes festgehalten werden.
Musik
Musik Kreativ
Archiv-Szenen
NASA, Houston, Texas
Begleitkarte und Fachberatung
Manfred Rank
Bildnachweis
© Hansjürgen Hilgert
Pädagogische Referentin im FWU
Dr. Gabriele Thielmann
Verleih durch Landes-, Kreis- und Stadtbildstellen
Verkauf durch FWU Institut für Film und Bild,
Grünwald
Nur Bildstellen/Medienzentren: öV zulässig
© 2008
FWU Institut für Film und Bild
in Wissenschaft und Unterricht
gemeinnützige GmbH
Geiselgasteig
Bavariafilmplatz 3
D-82031 Grünwald
Telefon (0 89) 64 97-1
Telefax (0 89) 64 97-300
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Internet www.fwu.de
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FWU – Schule und Unterricht
46 10363 DVD mit Kapitelanwahlpunkten
16 min, Farbe
FWU Institut für Film und Bild
in Wissenschaft und Unterricht
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E-Mail [email protected]
Laufzeit: 16 min
Kapitelanwahl auf DVD-Video
Sprache: Deutsch
Systemvoraussetzungen
bei Nutzung am PC
DVD-Laufwerk und
DVD-Player-Software,
empfohlen ab Windows 98
Alle Urheber- und
Leistungsschutzrechte
vorbehalten.
Nicht erlaubte/genehmigte Nutzungen werden zivilund/oder strafrechtlich verfolgt.
LEHRProgramm
gemäß
§ 14 JuSchG
FWU-Klassiker
Das Klima in Nordamerika
In zwei „Klimareisen“ werden charakteristische Merkmale des Klimas in Nordamerika sowie deren Einfluss
auf das Leben der Menschen vorgestellt. Die erste
Reise führt im Sommer von San Francisco über die
Küstenkordilleren, die Sierra Nevada und die Rocky
Mountains bis in die Great Plains in der Mitte des Kontinents. Das Küstenklima Kaliforniens sowie der Einfluss der nord-süd-verlaufenden Gebirgsketten auf die
Westwinde und damit auf die Niederschlagsverhältnisse im Westen der USA werden gezeigt. Die zweite
Reise führt im Winter nach Kanada und Florida und
thematisiert die extremen Klimagegensätze in Nordamerika, bedingt durch die große Nord-Süd-Ausdehnung des Kontinents, der sich über mehrere
Klimazonen hinweg erstreckt.
Bei diesem Film handelt es sich um eine FWU-Produktion aus dem Jahr 1996.
Schlagwörter
Klimazone, Wind, Kontinentalklima, Blizzard, Tornado, Hurrikan, Nordamerika, Kordilleren, Kalifornien, Death Valley,
Great Plains, Kanada, Florida
Geographie
Klimageographie • Klima
Amerika • Allgemeines
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