96 Gemüse und Gewürze Eierfrucht Auberginen waren früher eiförmig und hatten eine weißliche Schale. Daher stammt der Name Eierfrucht. Heute sind die länglichen Früchte mit der dunkelvioletten Schale am bekanntesten. Aubergine (Solanum melongena) Die Aubergine stammt ursprünglich aus Indien und China, war aber schon Mitte des 16. Jahrhunderts in Südeuropa bekannt. Da die Pflanzen ein hohes Wärmebedürfnis haben, werden sie heute vorwiegend in tropischen und subtropischen Gebieten fast weltweit angebaut. Bei uns gedeihen Auberginen nur in Weinbaugebieten. Ansonsten empfiehlt sich ein Anbau unter Folientunneln oder in Gewächshäusern, weil die Pflanzen spät blühen und im Herbst heranreifen. Die Aubergine ist die Frucht einer einjährigen, etwa 1 Meter hoch werdenden Pflanze, die zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae) gehört. Aus den dekorativen, tief gelappten, violetten Blüten bilden sich Früchte, die botanisch zu den Beeren zählen. Die glatte Schale kann unterschiedlich gefärbt sein, das Fruchtfleisch ist immer weiß. Es enthält zahlreiche kleine, weißliche, weiche Samen, die mitverzehrt werden. Der Begriff "Aubergine" hat sich auch als Farbbezeichnung eingebürgert. In den Erzeugerländern, vor allem in Asien, ist die Vielfalt an Formen und Farben viel größer als bei den hier auf den Markt kommenden Früchten. Es gibt neben den dunkelvioletten auch weiße, grüne, gelbe, orangerote und sogar grünweiß marmorierte Früchte. Sie sind eiförmig, Entgiftung für den Körper Schon früher war die Aubergine dafür bekannt, dass sie den ganzen Körper entgiftet. Nach langer Krankheit oder längerer Behandlung mit Antibiotika empfiehlt sich der regelmäßige Verzehr von Auberginen. Die Früchte haben einen sehr hohen Wassergehalt und sind kalorienarm. An Vitaminen haben sie nicht allzu viel zu bieten, enthalten dafür aber wertvolle Mineralstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis. Die Aubergine gilt als ideales Lebensmittel für Diabetiker. Sie wirkt harntreibend und heilungsfördernd bei Rheuma, Ischias und Nierenerkrankungen, regt die Gallensekretion an und erhöht den Anteil des „guten“ HDL-Cholesterins. Die für Nachtschattengewächse typischen Bitterstoffe entkrampfen und entspannen. Die besonders in der Schale enthaltenen Anthozyane wirken krebshemmend. Weiterhin fördern Auberginen die Verdauung und wirken schleimlösend. Auberginenfruchtfleisch kann auch äußerlich angewandt werden. Es hilft gegen Hautrötungen und bei Verbrennungen. Eine Gesichtsmaske aus dem Fruchtfleisch sorgt für einen gesunden, frischen Teint. Eierfrucht Achtung ! Auberginen, die noch nicht richtig reif sind, enthalten den giftigen Stoff Solanin, den man bei verschiedenen Nachtschattengewächsen findet. Daher sollten Auberginen nur vollreif verwendet werden. Eventuell noch enthaltene Reste von Solanin werden durch Erhitzen zersetzt. gurkenförmig, kugelig, keulen- oder tropfenförmig und können bis zu 1 Meter lang werden. Die bei uns im Handel erhältlichen Auberginen sind länglich keulenförmig, haben eine glatte, glänzende, dunkelviolette Schale und werden bis zu 1 kg schwer. Glatt und glänzend Beim Kauf von Auberginen sollte man auf makellose Früchte mit glatter, glänzender Schale achten. Der richtige Reifegrad ist erreicht, wenn die Früchte auf Fingerdruck leicht nachgeben. Man kann sie ruhig noch fest kaufen und dann zu Hause bei Zimmertemperatur nachreifen lassen. Haben sie ihre Vollreife erreicht, sollten die Früchte möglichst schnell verarbeitet werden. Reife Früchte sollten im Kühlschrank getrennt von anderen Obst- und Gemüsearten aufbewahrt werden. Die Aubergine wird vor der Zubereitung gewaschen. Am Stielansatz befinden sich noch die Blätter des Blütenkelches. Sie werden zusammen mit dem untersten Ende der Frucht abgeschnitten. Die Schale muss nicht entfernt werden, zumal sie auch eine nicht unerhebliche Menge an Aromastoffen enthält. Vielseitig in der Küche Der Eigengeschmack von Auberginen ist nicht besonders intensiv, deshalb lassen sie sich gut mit anderem Gemüse kombinieren. Sie eignen sich auch gebraten oder gegrillt als Vorspeise, zum Füllen und Überbacken, gehören in eine echte Ratatouille und sind ein wichtiger Bestandteil des Moussaka, einer griechischen Spezialität. Eingelegt in Olivenöl sind sie auch von südländischen Vorspeisentellern nicht mehr wegzudenken. An diesen Früchten ist gut zu erkennen, woher der Name Eierfrucht stammt. Auberginenpaste Zutaten: > 2 große Auberginen > 2 Knoblauchzehen > 1 EL Limettensaft Zubereitung: 1 Den Backofen auf 220 °C (Umluft 200 °C) vorheizen. Die Auberginen waschen, trocken tupfen und in etwa 45 Minuten im Backofen garen, bis sie weich sind. Anschließend die Auberginen abkühlen lassen und halbieren. Das Fruchtfleisch von der Schale ablösen, mit Limettensaft beträufeln und mit einer Gabel grob zerdrücken. > Salz, Pfeffer > Oregano > Olivenöl 2 Die Knoblauchzehen schälen und fein hacken. Knoblauch und Gewürze zu dem Fruchtfleisch geben, Olivenöl hinzugeben und einrühren, bis eine dickflüssige Paste entsteht. Bei Zimmertemperatur oder gekühlt als Beilage zu Fleisch- oder Fischgerichten oder einfach als Dip oder Brotaufstrich servieren. 97