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,,Cichlasomat' cf. guttulatum
(Yieja cf. guttulata),
ein sanfter Großcichlide aus Guatemala
Uwe Sesselmann
In den letzten beiden Jahrgängen der DCG-Informationen tauchten wieder Beiträge
auf , die sich mit der Unterscheidung der zentralamerikanischen Cichlidenarten
,,
Clch-
wd
,,Cichlasoma" zonatum beschäftigten. Darüber ist sicher
noch nicht der letzte Satz geschrieben worden, doch so1l dieses Thema nicht der Inhalt
meines Berichtes sein. Vielmehr möchte ich auf C. cf . guttulatum, besser gesagt auf
lasoma" gtLtttilattLm
eine Variante dieser Art, etwas näher eingehen, da diese Fische in den letzten Jahren
bei all der Aufregung um ihren systematischen Status doch reichlich zu kurz gekommen sind. Die Variante, die ich in meinem Wohnzimmerteich pflege, ist schon einige
Jahre unter der Bezeichnung,,Großer Blauer" in Deutschland bekannt. Vor einigen
Jahren erhielt ich von Hoiger Hüneke aus Aldingen (vergleiche DCG-Info \l\995,
Seite 16) Nachzuchten seiner Tiere, gerade einen knappen Zentimeter 1ang.
Es dauerle fast zwei Jahre, bis aus den winzigen Fischen ausgewachsene Exemplare
von etwas über 30 (Männchen) bzw. 25 Zentimeter Länge (Weibchen) geworden
waren. Meine Tiere wachsen seit über einem Jahr nicht mehr; Iediglich der leichte
Stirnbuckel des Männchens scheint noch größer zu werden . Der Begriff ,,leichter Stirnbuckel" ist bewußt gewählt; man kann diese Erscheinung auf keinen Fall mit den
Gebilden solcher Arten wie ,,Cichlasoma" synspilum oder ,,Cichlasoma" citrinellum
vergleichen. Das Weibchen zeigt eine runde Stirn ohne jegliche Erhebung, womit ich
auf die Unterscheidung der Geschlechter eingehen wi1l. Solange die Tiere nicht ausgewachsen sind, ist die Unterscheidung nicht einfach und oftmals recht unsicher. Weibchen zeigen in den Hartstrahlen der Rückenflosse einige tiefschwarze Flecke und sind
in der Gesamterscheinung dunkler und farbenprächtiger als ihre männlichen Artgenossen. Der Name ,,Großer Blauer" ist meiner Meinung nach etwas ungünstig gewählt, da
die Körpergrundfärbung doch mehr an türkis als an blau erinnert. Auch diese Färbung
zeigt sich bei den Weibchen deutlicher als bei den Männchen.
Auf dem Kopf und in der Nasenregion befinden sich kleine rote Flecke, die beim
Männchen eher blaß und verwaschen aussehen; ausgeprägte Wurmlinien zeigen nur
die Weibchen. Alle diese Merkmale sind jedoch nicht irnmer sehr deutlich zu sehen, da
sie, abhängig von der Stimmung der Fische. sehr variabel sind.
Im Gegensatz zn ,,C." zonatum zeigen ,,C." cf. gutttilaturz drei Querstreifen über die
Stirn; bei ,,C." zonatum sind es in der Regel nur zwei. Diese Querstreifen treten bei
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o.o-*ro
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männlichen ,,C.
" cf.
guttu.latutn nur selten deutlich hervor. Neben cler helltürkisen
Gr-Lrndfärbung zeigen beide Ceschlechter im mittleren r-rnd hinteren Körperdrittel zahl-
reiche schwarze Schuppen; der schwanzstiel ist imrrer kräftig schwarz gefärbt.
Rücken- und Schwanzflosse
s
ind rot gesäumt; die Anale zeigt diese Färbung nicht. Die
weichteile aller senklechten Flossen sind mit regehnäßigen schwarzen punkten geschmückt. Auf der Stirn zeigen beide Geschlechter schmutzigrote kleine punkte,
c,lie
beim weibchen oftmals deutlicher hervortreten; die Zone unterhalb des Kierrendeckels ist bei del Männchen sehr hell, bei den weibchen nahezu schwarz.
Ich kenne und schätze diese Art als ausgesprochen ruhigen vertreter-der cattur-rg:
manchmal elinnert mich ihr Verhalten stark an ,, C. ,, s1,nspilu.m. Die Fische sincl zwar
nicht unbedingt scheu; doch werden sie einmal erschr.eckt. braucht man eine ganze
Weile. um ihr Vertrauen zurückzugewinnen.
Ausgewachsene Paare von ,,c. " cf. guttulatunz pflanzen sich relativ selten fortl zu,ei
bis drei erfolgreiche Bruten pro Jah- s ind sicher ein gutes Ergebnis. Im verlauf des Jahres I 994 konnte ich nur eine Eiablage beobachten; das Gelege wurdejedoch nach wenigen Tager von einem wels gefiessen. Die Fortpflanzung erfolgt irr-r übrigen fast ausschließlich in unseren wintelmonaten. Das Erscheinungsbild der Tiere äncler.t sich
während der Fortpflanzungszeit fast vollstänclig.
Bele.its vor der Eiablage verlieren sie ihre Zurückhaltung und stellen sich selbst sonst
eindeutig dominanten cichliden, wie beispielsweise ,,c. " cin-inellum. mutig in den
weg. Zu ernsthaften Kämpfen mit verletzungen kommt es abel ausgesprochen selten.
Die enorme Beule des ,, c. " -citrinellwn-Männchers ist dann meist arg ramponiert; clas
Gewebe regeneriert sich jedoch in kürzester Zeit.
während dieser Zeit verhält sich das Männchen nicht gerade wie ein centleman seiner
Partnerin gegenüber; wilde Hetzjagden und kleinere Beißereien bereiten mir dann
immer einige sorgen. Ernsthafte ver'letzunsen zog sich das weibchen clabei bisher
noch nicht zu.
Das Ablaichen erfolgt meist in den Abendstunclen, und zwar nach typischer offenlaichermanier. Stets werden die Eiel auf schräg stehende steinflächen geheftet.
,Cichlasoma" ct. guttulcLtum zeigt eine ausgesprochene Brutpflegefärbung: Nahezu
die gesamte vordere Körperhälfte wird, insbesondere bei den Männchen, fast porzel
lanweiß; die schwarze Zeichnung am Körperende verstärkt sich, so daß ein durchaus
prächtiger Kontrast entsteht. Eine ähnliche Färbung zeigen die Männchen bei Revierkämpfen außerhalb der Laichperiode, dann abe'immer nur für einige sekunden.
Die Anzahl der Eier ist für einen Cichliden dieser Größe gering; mein weibchen produziert maximal 400 bis 500 Eiel pro Gelege. Andere mittelamerikanische Großcichliden
mit entsprechenden Körpermaßen sind dulchaus in der Lage. die sechs- bis achtfache
Menge an Eiern zu legen.
Das Gelege wirdvon beidenElterntieren gleichzeitigbewacht und befächelt. Dann uncl
wann schwimmt das Männchen davon. um allzu neugieri_ue \Iirhesohner zu rer_
treibenoderurnzufressen.Bei27Gladcelsiusschlüpf'enclieLar..:::.;:--.
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DCG-Info
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Oben: Weibchen von ,,C." cf. guttulatum am bevorzugten Standort
Unten: Halbwüchsiges Nlännchen yon ,,C." zonatum
@rao-rrfo
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5l
Ganze maulgerecht zerkleinert und anschließend in flachen Tafeln tiefgefroren;
diese
Mischung fressen nahezu a1le Fische gern, und ich weiß, was sich darin befindet.
Hin
und wieder setze ich ein paar Vitamine zu.
,,
Für cichlidenfreunde mit entsprechenden Beckengrößen ist
,,C. cf . gtrttulatum etn
interessanter und prachtvoller pflegling. sein veihalten und das Aussehen
machen
diese Fische in meinen Augen zu etwas ganz Besonclerem unter den mittelamerikanischen Buntbarschen der,,Bullenklasse,,.
Art halten,
anzungswil
de heute au
n, immer einige
zu wünschen üb
verschwinden k
bewiesen.
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DCG-Info 26 (3) 1995: 49-53
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Oben: Eru,achsenes Männchen von ,,C." cf, guttulatum
Unten: Duell mit ,,C." citrinellum - Fotos: U. Sesselmann
@ r.o rrb 26 (3) lee5: 4e-53
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